Waffenmarkt-Intern Ausgabe 0919
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11/2015 09/2019 · · 28 28<br />
Büchsenmacher, Schwerpunkt Messer & Schere Jagd<br />
Hans J. Heigel ist seit über dreißig Jahren in der<br />
Waffenbranche als Fachautor bekannt für seine<br />
kritischen Betrach tungen, die regelmäßig<br />
Anlass zu Diskussionen geben. Hier finden Sie<br />
seine Meinung zu Fragen rund um die Werkstatt.<br />
Werkstatt-Insider<br />
Werkstatt-Insider<br />
Werkstatt<br />
Wenn Vielfalt zum Problem wird<br />
Das Angebot an Selbstladepistolen, die auf der Grundkonstruktion der<br />
von John M. Browning entwickelten Colt 1911 Government aufbauen, ist<br />
spätestens seit dem 100. Geburtstag dieser legendären Waffe kaum<br />
mehr überschaubar. Das riesige Angebot macht dem Fachhandel hierzulande<br />
beträchtliche Probleme und selbst die Importeure haben mit<br />
der Flut der Modelle ihre liebe Mühe. Die Kunden wollen immer gerade<br />
die Modelle, die nicht vorrätig sind.<br />
Die Flut an 1911er Modellen, 94 Ausführungen bietet aktuell alleine<br />
der US-Hersteller Kimber an, erschwert angesichts der<br />
niedrigen Verkaufszahlen hierzulande dem Fachhandel die Lagerhaltung.<br />
Man kann sogar sagen, Lagerhaltung ist in diesem<br />
Zusammenhang wie Lottospielen.<br />
Typisch für einen Fachhändler ist die Bevorratung von Ware. Schließlich<br />
ist die persönliche Beratung aufgrund vorhandener Produkte einer der<br />
wesentlichen Wettbewerbsvorteile<br />
des kleinen Waffenfachhändlers<br />
gegenüber den übermächtigen<br />
<strong>Intern</strong>et-Verkaufsportalen<br />
sowie den großen Versendern.<br />
Das klassische Fachhandelskonzept<br />
setzt jedoch Lagerhaltung<br />
voraus und das bindet bekanntlich Kapital und kostet Geld. Es<br />
ist selbstverständlich, dass man solche Produkte ins Regal legt, von denen<br />
man aufgrund der gesammelten Erfahrungen sowie der Branchenkenntnis<br />
über aktuelle Trends annehmen darf, dass man sie in angemessener<br />
Zeit verkaufen kann. Bei einigen Produktgruppen ist dieses Konzept<br />
in der Praxis zumindest für den kleinen Familienbetrieb, wie er über Jahrzehnte<br />
der Normalfall in der Waffenbranche war, nicht mehr umzusetzen.<br />
In hohem Maß treffen diese Feststellungen auf die 1911er Pistolen zu. Ein<br />
selbst für den Fachmann kaum mehr überschaubares Angebot, insbesondere<br />
im unteren und mittleren Preissegment der Serienwaffen, macht eine<br />
vernünftige, in Risikosituationen noch überschaubare Lagerhaltung unmöglich.<br />
Spätestens seit dem 100. Geburtstag der Browning-Konstruktion<br />
hat sich die Anzahl der Hersteller<br />
vervielfacht und jeder davon versucht,<br />
auch die unmöglichsten<br />
Kundenwünsche mit einem eigenen<br />
Modell zu erfüllen.<br />
Unterstützt wird dieser Trend natürlich<br />
durch immer neue Wettbewerbe,<br />
auf deren spezielle Anforderungen die Hersteller mit neuen Modellen<br />
reagieren. Wie inflationär diese Entwicklung inzwischen geworden<br />
www.wm-intern.de<br />
Bilder: © WM-<strong>Intern</strong>, © Hans J. Heigel, © Ruger