Waffenmarkt-Intern Ausgabe 0919

09/2019 · 30 Büchsenmacher, Messer & Schere
verlangten Modelle beschränkt. Solche Entscheidungen müssen
aber auch über einen längeren Zeitraum Gültigkeit haben. Immer
mal gerade die Modelle importieren, die der US-Hersteller gerade
auf seinem heimischen Markt entbehren kann, ist keine Lösung.
Systematisches Vorgehen muss für den Fachhändler ebenso erkennbar
sein wie für die künftigen Waffenbesitzer. Dies sollten die
Großhändler auf ihren Internetseiten klar herausstellen. Dazu gehört
der Hinweis, dass alle anderen Modelle eines Herstellers
gegen Festauftrag mit entsprechender Lieferzeit beschafft werden
können. Dass es so oder so ähnlich geht, machen einige Importeure
beziehungsweise Großhändler vor. Ein Beispiel: Die Firma
Albrecht Kind geht diesen Weg bei den Ruger-Waffen. Man
kann dem Kunden klare Auskunft geben. Problematisch ist jedoch
teilweise der Nachschub aus den USA. Man könnte meinen,
die US-Hersteller schicken Waffen ins alte Europa, wenn sie gerade
auf dem heimischen Markt eine Absatzflaute haben. Europa ist
weit weg und man kann mit den Lieferzeiten jonglieren, der deutsche
Kunde ist ja froh, wenn ein Stückchen vom Tisch fällt. Man
kommt sich da manchmal als Bettler um Ware vor. Ich bedauere die Importeure,
die derlei Geschäftspartner in Übersee haben. In der guten alten
Zeit war es einmal so, dass man angebotene Ware auch kurzfristig liefern
konnte. Da überkommt mich die Wehmut, wenn ich an die 1970er Jahre
Die Kimber 1911 Rapide kommt mit einem skelettierten Schlitten sowie einem TiN-beschichteten Lauf.
Von Ed Brown kommen hochwertige Custom-Ausführungen der 1911er Pistole, hier eine Executive Target
Stainless in neun Millimeter Luger.
zurückdenke. Da hatte man Waren im Lager und nicht nur auf der Homepage
im Internet.
Die hier aufgestellten Forderungen setzen aber auch Fairness auf der gesamten
Schiene vom Hersteller bis zum Schützen oder Jäger voraus. Das heißt,
dass eine bessere Lagerhaltung beim Hersteller, Importeur und Großhändler
höhere Margen in den Kalkulationen bedingt. Wir haben auf
unserem heimischen Mark inzwischen Großhändler, die lassen dem
Einzelhändler zwischen Einkaufpreis und empfohlenem Verkaufspreis
von brutto zu brutto gerechnet kaum zehn Prozent. Dafür kann man als
Einzelhändler nichts ins Regal legen. Man meint, manche Branchenangehörigen
hätten alle kaufmännischen Kenntnisse an den Nagel
gehängt und würden nach Gefühl arbeiten. Faktoren wie beispielsweise
die Bedeutung der Umschlagshäufigkeit
scheinen
für diese Leute Fremdwörter
zu sein. Daher der klare Appell.
Zurück zur kaufmännischen
Vernunft in Verbindung
mit dem bewährten
Grundsatz: Leben und leben
lassen.
Infos & Bezugsquellen
www.edbrown.com
www.kimberamerica.com
www.waffen-ferkinghoff.com
www.ruger.com
www.akah.de
www.henke-online.de
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www.wm-intern.de
Bilder: © Hans J. Heigel