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Geschäftsbericht - Roche in Deutschland

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09<br />

<strong>Roche</strong><br />

<strong>Roche</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />

F<strong>in</strong>anzbericht<br />

Spitzenleistungen <strong>in</strong><br />

Wissenschaft und Forschung


Kennzahlen<br />

1 Kennzahlen <strong>in</strong>dexiert auf das Jahr 2007 = 100.<br />

2 Vor Sonderpositionen.<br />

3 Vorschlag des Verwaltungsrates.<br />

4 Entwicklungsphasen I bis IV.<br />

5 Für die Berechnung der Eco-Efficiency Rate vergleiche:<br />

http://www.roche.com/de/environment<br />

Zahlen für das Jahr 2007 wie im <strong>Geschäftsbericht</strong> 2008.<br />

Für e<strong>in</strong>e Übersicht über die verwendeten<br />

Global Report<strong>in</strong>g Initiative (GRI) Indikatoren:<br />

www.roche.com/de/report<strong>in</strong>g_and_<strong>in</strong>dices


Das Jahr 2009 <strong>in</strong> Kürze<br />

Konzern<br />

• <strong>Roche</strong>-Gruppe steigert Umsatz um 10% 1 auf 49,1 Milliarden Franken (8% <strong>in</strong> Franken; 7% <strong>in</strong> US-Dollar).<br />

Beide Divisionen gew<strong>in</strong>nen Marktanteile h<strong>in</strong>zu.<br />

• Betriebsgew<strong>in</strong>n vor Sonderpositionen steigt um 14% (8% <strong>in</strong> Franken) auf 15,0 Milliarden Franken —<br />

dies dank starkem Verkaufswachstum und kont<strong>in</strong>uierlichen Produktivitätssteigerungen, bei gleichzeitiger<br />

Erhöhung der Investitionen <strong>in</strong> Forschung und Entwicklung um 12% auf 9,9 Milliarden Franken.<br />

• Am 26. März 2009 übernahm <strong>Roche</strong> Genentech vollständig — zu e<strong>in</strong>em Preis von 47,0 Milliarden US-Dollar<br />

beziehungsweise 52,7 Milliarden Franken; die Integration ist abgeschlossen.<br />

• Der Konzerngew<strong>in</strong>n von 8,5 Milliarden Franken liegt wegen der Sonderpositionen für die Genentech-<br />

Transaktion und -Integration 22% unter dem Wert des Vorjahres.<br />

• Ohne Sonderpositionen trägt die Genentech-Transaktion bereits zum Gew<strong>in</strong>n bei: Der den Inhabern von<br />

<strong>Roche</strong>-Titeln zuzurechnende Konzerngew<strong>in</strong>n steigt um 9% auf 9,8 Milliarden Franken.<br />

• Kerngew<strong>in</strong>n je Titel zu konstanten Wechselkursen 20% und <strong>in</strong> Franken 10% über dem Ergebnis des<br />

Vorjahres.<br />

• Erhöhung der beantragten Dividende um 20% auf 6,00 Franken, wodurch die Ausschüttungsquote auf 53%<br />

steigt. Dies ist die 23. Dividendenerhöhung <strong>in</strong> Folge.<br />

Pharma<br />

• Verkäufe der Division Pharma wachsen um 11% (8% <strong>in</strong> Franken; 8% <strong>in</strong> US-Dollar) und damit fast doppelt<br />

so schnell wie der Weltmarkt. Hauptwachstumsträger s<strong>in</strong>d Schlüsselprodukte im Bereich Onkologie sowie<br />

Tamiflu (Grippemittel) und Lucentis (Ophthalmologie).<br />

• Starker Anstieg der Verkäufe von Tamiflu auf 3,2 Milliarden Franken <strong>in</strong>folge der Influenza-A/H1N1-Pandemie<br />

(«Schwe<strong>in</strong>egrippe») im Jahr 2009.<br />

• Betriebsgew<strong>in</strong>nmarge vor Sonderpositionen und zu konstanten Wechselkursen steigt um 1,2 Prozentpunkte<br />

(+0,2 Prozentpunkte <strong>in</strong> Franken).<br />

• Starke Forschungs- und Entwicklungspipel<strong>in</strong>e mit 10 neuen pharmazeutischen Wirkstoffen <strong>in</strong> fortgeschrittenen<br />

Phasen der kl<strong>in</strong>ischen Entwicklung; 2009 wurden 6 neue Wirkstoffe <strong>in</strong> die Spätphase/<br />

fortgeschrittene Phase der kl<strong>in</strong>ischen Prüfung überführt.<br />

• Im Januar 2010 Zulassung für Actemra zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis <strong>in</strong> den USA erhalten.<br />

•<br />

•<br />

Diagnostics<br />

Verkäufe der Division Diagnostics steigen um 9% (4% <strong>in</strong> Franken und 4% <strong>in</strong> US-Dollar) auf 10,1 Milliarden<br />

Franken und damit mehr als doppelt so schnell wie der Markt.<br />

Betriebsgew<strong>in</strong>nmarge zu konstanten Wechselkursen steigt um 0,4 Prozentpunkte (–0,4 Prozentpunkte<br />

<strong>in</strong> Franken).<br />

Ausblick<br />

• Mittleres e<strong>in</strong>stelliges Verkaufswachstum für die Division Pharma und die Gruppe 2.<br />

• Erwarteter Rückgang der Tamiflu Verkäufe von 3,2 auf 1,2 Milliarden Franken.<br />

• Verkaufswachstum der Division Diagnostics deutlich über dem Markt.<br />

• Die geplanten Investitionen 2010 für Forschung und Entwicklung liegen leicht unter dem Vorjahr.<br />

• <strong>Roche</strong> bestätigt Zielsetzung e<strong>in</strong>es zweistelligen Kerngew<strong>in</strong>nwachstums pro Titel 3 für 2010.<br />

• <strong>Roche</strong> erwartet, gestützt auf den starken freien Geldfluss aus operativen Tätigkeiten, die Verschuldung<br />

stufenweise abzubauen und bis 2015 zu e<strong>in</strong>er Nettoliquidität zurückzukehren, bei Aufrechterhaltung der<br />

attraktiven Dividendenpolitik.<br />

1 Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich alle Wachstumsraten auf lokale Währungen.<br />

2 Ohne die Verkäufe von Tamiflu.<br />

3 Zu konstanten Wechselkursen.<br />

Unvorhergesehene Ereignisse vorbehalten.


Pharma-Pipel<strong>in</strong>e | Fokussiert auf Wirkstoffe, die das Potenzial haben,<br />

zu den ersten oder den besten ihrer Klasse zu gehören.<br />

Phase I Phase II Phase III Registrierung<br />

Projekt-ID Projekt/Produkt Indikation<br />

Onkologie<br />

RG4733 γ-Sekretase-Hemmer Solide Tumore<br />

RG7160 hu mAk gegen EGFR Solide Tumore<br />

RG7167 CIF/MEK-Hemmer Solide Tumore<br />

RG7304 – Solide Tumore<br />

RG7334 mAk gegen PIGF Solide Tumore<br />

RG7347 mAk gegen NRP1 Solide Tumore<br />

RG7112 MDM2-Antagonist Solide und hämatologische<br />

Tumore<br />

RG3639 Dulanerm<strong>in</strong> Krebs<br />

RG7420 MEK-Hemmer Solide Tumore<br />

RG7422 PI3-K<strong>in</strong>ase-Hemmer Solide und hämatologische<br />

Tumore<br />

RG7321 PI3-K<strong>in</strong>ase-Hemmer Solide Tumore<br />

RG7414 mAk gegen EGFL7 Solide Tumore<br />

CHU mAk gegen Glypican Leberkrebs<br />

Entzündungs- und Autoimmunkrankheiten<br />

Virologie<br />

RG7413 rhu mAk gegen Beta7 Ulzerative Kolitis<br />

RG7416 mAk gegen LT-alpha Rheumatoide Arthritis<br />

BTI VAP-1 Entzündungskrankheiten<br />

CHU Ser<strong>in</strong>-Palmitoyltransferase-Hemmer<br />

Hepatitis C<br />

CHU Nitazoxanid Hepatitis C<br />

Kardiovaskuläre und Stoffwechsel-Krankheiten<br />

RG7089 Y2R-Peptid-Agonist Typ-2-Diabetes<br />

RG1512 hu mAk gegen P-Selekt<strong>in</strong> Periphere Gefässerkrankungen<br />

RG4929 11β-HSD Hemmer Typ-2-Diabetes<br />

RG7234 11β-HSD Hemmer Typ-2-Diabetes<br />

RG7273 ABCA1-Inducer Dyslipidämie<br />

RG7376 CRAF-Hemmer Polyzystische Nierenerkrankung<br />

RG7418 mAk gegen oxLDL Sekundärprävention von<br />

Herz-Kreislauf-Ereignissen<br />

RG7426 (BHT-3021) Typ-1-Diabetes<br />

Zentrales Nervensystem<br />

Augenheilkunde<br />

RG1450 Gantenerumab Alzheimerkrankheit<br />

RG1578 mGluR2-Antagonist Depression<br />

RG1662 GABAA-Agonist Alzheimerkrankheit<br />

RG7010 IGF1 PEG Amyotrophe Lateralsklerose<br />

RG7166 3-fach-Wiederaufnahme- Depression<br />

Hemmer<br />

RG7351 Partieller TAAR1-Agonist Depression<br />

RG7412 mAk gegen Amyloid-<br />

β-Peptid<br />

EVO NMDA-Rezeptor-<br />

Antagonist<br />

Alzheimerkrankheit<br />

Behandlungsresistente<br />

Depression<br />

RG7417 mAk gegen Faktor D Geographische Atrophie<br />

Projekt-ID Projekt/Produkt Indikation<br />

Onkologie<br />

RG435 Avast<strong>in</strong> Multiples Myelom<br />

RG435 Avast<strong>in</strong> Metastasierendes Melanom<br />

RG1273 Pertuzumab HER2-positiver Bruskrebs, neoadj<br />

RG3502 Trastuzumab-DM1 Metastasierender HER2-positiver<br />

Brustkrebs, Drittl<strong>in</strong>ientherapie<br />

RG3502 Trastuzumab-DM1 Metastasierender HER2-positiver<br />

Brustkrebs, Erstl<strong>in</strong>ientherapie<br />

RG3616 Hedgehog-Signalweg-<br />

Hemmer<br />

RG3616 Hedgehog-Signalweg-<br />

Hemmer<br />

RG3616 Hedgehog-Signalweg-<br />

Hemmer<br />

Basaliom<br />

Dickdarm- und Enddarmkrebs<br />

Eierstockkrebs<br />

RG7159 hu mAk gegen CD20 Non-Hodgk<strong>in</strong>-Lymphom<br />

RG3638 hu mAk gegen MET Nichtkle<strong>in</strong>zelliger Lungenkrebs<br />

RG7433 (ABT-263) Solide und hämatol. Tumore<br />

CHU Topoisomerase-<br />

I-Hemmer<br />

Magenkrebs<br />

Entzündungs- und Autoimmunkrankheiten<br />

Virologie<br />

RG667 Palovarotene Emphysem<br />

RG3637 Lebrikizumab Asthma<br />

RG4930 hu mAk gegen OX40L Asthma<br />

RG7415 Rontalizumab Systemischer Lupus erythemat.<br />

RG3648 Xolair Chronische idiopathische<br />

Urtikaria (Nesselsucht)<br />

RG3484 HPV16-Immuntherapie Zervikale Neoplasie<br />

RG7128 Polymerase-Hemmer Hepatitis C<br />

RG7227 Protease-Hemmer Hepatitis C<br />

Kardiovaskuläre und Stoffwechsel-Krankheiten<br />

RG1439 Aleglitazar Reduktion von Herz-Kreislauf-<br />

Risiken<br />

RG7201 SGLT2-Hemmer Typ-2-Diabetes<br />

Zentrales Nervensystem<br />

RG1594 Ocrelizumab Schubförmig remittierende<br />

multiple Sklerose<br />

RG1678 GLYT1-Hemmer Schizophrenie<br />

RG3487 α7 Nikot<strong>in</strong>rezeptoragonist<br />

Alzheimerkrankheit<br />

RG7090 mGluR5-Antagonist Behandlungsresistente<br />

Depression<br />

Häufig verwendete Abkürzungen<br />

adj adjuvante Therapie<br />

DMARD krankheitsmodifizierende<br />

Antirheumatika<br />

hu humanisiert (mAk)<br />

JIA juvenile idiopath. Arthritis<br />

kr. Krebs<br />

Komb. <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit<br />

mAk monoklonaler Antikörper<br />

met. metastasierend<br />

neg negativ<br />

NHL Non-Hodgk<strong>in</strong>-Lymphom<br />

PJD Vorbeugung der<br />

Gelenkzerstörung<br />

pos positiv<br />

r rekomb<strong>in</strong>ant (mAk)<br />

Projekt-ID Projekt/Produkt Indikation<br />

Onkologie<br />

RG105 MabThera/Rituxan Indolentes NHL, Erstl<strong>in</strong>ien-<br />

Erhaltungstherapie<br />

RG340 Xeloda+Avast<strong>in</strong> Dickdarmkr, adjuvante Therapie<br />

RG340 Xeloda Brustkrebs, adjuvante Therapie<br />

RG435 Avast<strong>in</strong>+MabThera Diffus grosszell. B-Zell-Lymphom<br />

RG435 Avast<strong>in</strong> Dickdarmkrebs, adj<br />

RG435 Avast<strong>in</strong> Prostatakrebs<br />

RG435 Avast<strong>in</strong> HER2-pos. Brustkrebs, adj<br />

RG435 Avast<strong>in</strong> Eierstockkr., Erstl<strong>in</strong>ientherapie<br />

RG435 Avast<strong>in</strong>+Hercept<strong>in</strong> HER2-pos, met. Brustkrebs,<br />

Erstl<strong>in</strong>ientherapie<br />

RG435 Avast<strong>in</strong> Nichtkle<strong>in</strong>zelliger Lungenkr., adj<br />

RG435 Avast<strong>in</strong> Metastasierender Magenkrebs<br />

RG435 Avast<strong>in</strong> HER2-neg Brustkrebs, adj<br />

RG435 Avast<strong>in</strong> Dreifach negativer Brustkr, adj<br />

RG435 Avast<strong>in</strong> HER2-neg met. Brustkrebs,<br />

Komb. Hormontherapie<br />

RG435 Avast<strong>in</strong> Eierstockkrebs, Plat<strong>in</strong>-sensitiv<br />

RG435 Avast<strong>in</strong> Met. Brustkr., Zweitl<strong>in</strong>ientherapie<br />

RG435 Avast<strong>in</strong> Hochrisiko-Karz<strong>in</strong>oid<br />

RG435 Avast<strong>in</strong> Glioblastom, Erstl<strong>in</strong>ientherapie<br />

RG597 Hercept<strong>in</strong> subkutane Verabreichung bei<br />

HER2-pos Brustkrebs<br />

RG597 Hercept<strong>in</strong> HER2-pos Brustkrebs, zweijährige<br />

adjuvante Therapie<br />

RG1273 Pertuzumab HER2-pos met Brustkrebs<br />

RG1415 Tarceva Nichtkle<strong>in</strong>z. Lungenkr., EGFR-<br />

Mutation-positiv, Erstl<strong>in</strong>ienther.<br />

RG1415 Tarceva Nichtkle<strong>in</strong>zelliger Lungenkr., adj<br />

RG1415 Tarceva+Avast<strong>in</strong> Nichtkle<strong>in</strong>zelliger Lungenkrebs,<br />

Erstl<strong>in</strong>ien-Erhaltungstherapie<br />

RG7159 hu mAk gegen CD20 Chronische lymphatische<br />

Leukämie<br />

RG7204 BRAF-Hemmer Malignes Melanom<br />

RG3502 Trastuzumab-DM1 Metastasierender HER2-positiver<br />

Brustkrebs, Zweitl<strong>in</strong>ientherapie<br />

Entzündungs- und Autoimmunkrankheiten<br />

RG105 MabThera/Rituxan ANCA-assoziierte Vaskulitis<br />

RG1569 Actemra/RoActemra systemische JIA<br />

RG1569 Actemra/RoActemra Frühe rheumatoide Arthritis<br />

RG1594 Ocrelizumab Rheumatoide Arthritis, PJD<br />

RG3648 Xolair Asthma, Zusatztherapie<br />

Kardiovaskuläre und Stoffwechsel-Krankheiten<br />

Augenheilkunde<br />

Andere<br />

RG1583 Taspoglutid Typ-2-Diabetes<br />

RG1658 Dalcetrapib Dyslipidämie<br />

RG3645 Lucentis Diabetisches Makulaödem<br />

RG3645 Lucentis Hochdosiert bei altersbed<strong>in</strong>gter<br />

Makuladegeneration<br />

RG3625 TNKase Katheterspülung<br />

Projekt-ID Projekt/Produkt Indikation<br />

Onkologie<br />

RG105* MabThera/Rituxan Chronische lymphatische<br />

Leukämie, Erstl<strong>in</strong>ientherapie<br />

RG105* MabThera/Rituxan Chronische lymphatische<br />

Leukämie, Rezidivtherapie<br />

RG340 Xeloda Dickdarmkr., adj, Komb. Oxaliplat<strong>in</strong><br />

RG435* Avast<strong>in</strong> Met. Brustkr., Erstl<strong>in</strong>ientherapie,<br />

Komb. Docetaxel<br />

RG435 Avast<strong>in</strong> Met. Brustkr., Erstl<strong>in</strong>ientherapie,<br />

Komb. Standardchemotherapie<br />

RG597 Hercept<strong>in</strong> Met. HER2-positiver Magenkrebs<br />

RG1415 Tarceva Nichtkle<strong>in</strong>zelliger Lungenkrebs,<br />

Erstl<strong>in</strong>ien–Erhaltungstherapie<br />

Entzündungs- und Autoimmunkrankheiten<br />

Virologie<br />

Augenheilkunde<br />

Andere<br />

Legende<br />

RG105 MabThera/Rituxan Rheumatoide Arthritis, bei ungenügendem<br />

Ansprechen auf DMARD<br />

RG3648* Xolair Asthma bei K<strong>in</strong>dern<br />

CHU Eldecalcitol (ED 71) Osteoporose<br />

RG127 Valcyte Zytomegalievirus, Verlängerung<br />

der Therapie<br />

RG3645 Lucentis Verschluss der Netzhautvene<br />

CHU Epog<strong>in</strong> (EPOCH) Anämie <strong>in</strong> Folge von<br />

Chemotherapie<br />

Therapeutisches Prote<strong>in</strong> oder sonstiges Biotherapeutikum<br />

Kle<strong>in</strong>molekül<br />

<strong>in</strong> Blau Erste Indikation<br />

<strong>in</strong> Schwarz Weitere Indikationen<br />

RG-Nr.<br />

CHU<br />

BTI<br />

EVO<br />

Von <strong>Roche</strong> beziehungsweise Genentech geführt<br />

Von Chugai geführt<br />

BioTie (Option)<br />

Evotec<br />

Phase I Erste Studien bei gesunden Freiwilligen und eventuell bei Patienten<br />

Phase II Wirksamkeits-, Verträglichkeits- und Dosisf<strong>in</strong>dungsstudien<br />

bei Patienten<br />

Phase III Gross angelegte Studien mit Patienten zur statistischen Bestätigung<br />

der Sicherheit und Wirksamkeit<br />

Registrierung<br />

Zulassung beantragt <strong>in</strong> EU, USA und/oder Japan<br />

* Marktzulassung erteilt (EU)<br />

Stand: Januar 2010


Unser Geschäftsfeld | Innovation<br />

durch wissenschaftliche Spitzenleistungen<br />

ist unsere Antwort auf mediz<strong>in</strong>ische Fragen.<br />

Mit unserer täglichen Arbeit retten wir<br />

Leben und helfen Millionen von Menschen<br />

auf der ganzen Welt.<br />

Konzentration auf ungelöste<br />

mediz<strong>in</strong>ische Probleme<br />

Seit mehr als 110 Jahren spielt <strong>Roche</strong> e<strong>in</strong>e wegweisende<br />

Rolle <strong>in</strong> der Gesundheitsversorgung. Heute<br />

stellen wir als weltweit bedeutendster Anbieter<br />

von In­vitro­Diagnostika e<strong>in</strong>e breite Palette von diagnostischen<br />

Instrumenten und Tests für die rasche<br />

und zuverlässige Diagnose sowie die Überwachung<br />

von Krankheiten durch den Arzt, das Labor oder<br />

den Patienten bereit. Zur Behandlung von Krankheiten<br />

hat <strong>Roche</strong> als weltweit grösstes Biotechnologie­<br />

Unternehmen zahlreiche hochwirksame Arzneimittel<br />

auf den Markt gebracht; so s<strong>in</strong>d wir heute die globale<br />

Nummer e<strong>in</strong>s im Bereich Krebsmedikamente.<br />

In unserer täglichen Arbeit konzentrieren wir uns<br />

auf jene Krankheitsgebiete, für die e<strong>in</strong> hoher mediz<strong>in</strong>ischer<br />

Bedarf besteht. Dazu zählen Krebs­ und<br />

Viruserkrankungen, Erkrankungen des Stoffwechsels<br />

und des Zentralnervensystems ebenso wie Entzündungskrankheiten.<br />

<strong>Roche</strong> ist e<strong>in</strong> Wegbereiter der<br />

personalisierten Mediz<strong>in</strong>, welche Behandlungen bestmöglich<br />

auf Patientenbedürfnisse abstimmen will,<br />

um die Gesundheitsversorgung besser, sicherer und<br />

kosteneffizienter zu gestalten.


Inhaltsverzeichnis<br />

Umschlag Kennzahlen<br />

Umschlag Pharma­Pipel<strong>in</strong>e<br />

1 Das Jahr 2009 <strong>in</strong> Kürze<br />

4 Aktionärsbrief<br />

10 <strong>Roche</strong>­Gruppe<br />

11 Ergebnisse der <strong>Roche</strong>­Gruppe<br />

12 Ausblick<br />

14 Konzernstrategie<br />

20 Pharma<br />

21 Division Pharma <strong>in</strong> Kürze<br />

22 Ergebnisse<br />

25 Verkäufe<br />

31 Marktzulassungen<br />

39 Forschung und Entwicklung<br />

48 Diagnostics<br />

49 Division Diagnostics <strong>in</strong> Kürze<br />

51 Ergebnisse<br />

54 Geschäftsbereiche<br />

6 0 Forschung und Entwicklung<br />

68<br />

94<br />

Corporate Governance, Entschädigungsbericht<br />

69 Corporate Governance<br />

79 Entschädigungsbericht<br />

Unternehmerische Verantwortung<br />

95 In Kürze<br />

97 Verantwortungsvoll handeln<br />

106 Patienten<br />

115 Mitarbeitende<br />

125 Gesellschaft<br />

128 Sicherheit, Gesundheits­<br />

und Umweltschutz<br />

137 Assurance­Bericht<br />

138 GRI­Stellungnahme


4 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Aktionärsbrief<br />

Aktionärsbrief<br />

Franz B. Humer<br />

Sehr geehrte Aktionär<strong>in</strong>nen und Aktionäre<br />

2009 war trotz der anhaltenden globalen F<strong>in</strong>anz- und Wirtschaftskrise e<strong>in</strong> sehr erfolgreiches Geschäftsjahr<br />

für <strong>Roche</strong>. Die Verkäufe der beiden Divisionen Pharma und Diagnostics wuchsen jeweils doppelt so<br />

schnell wie der Markt. Der Konzernumsatz stieg um 10% <strong>in</strong> lokalen Währungen auf 49,1 Milliarden Franken,<br />

was vor allem auf die Verkäufe unserer führenden Medikamente zur Behandlung von Krebs, Virus<strong>in</strong>fektionen,<br />

Erbl<strong>in</strong>dung im Alter und weiteren schwerwiegenden Erkrankungen zurückzuführen ist. Geprägt<br />

wurde der Anstieg im Umsatz auch durch die Verkäufe des Grippemittels Tamiflu auf 3,2 Milliarden Franken.<br />

Der Betriebsgew<strong>in</strong>n vor Sonderausgaben nahm sogar noch stärker zu als die Verkäufe, nämlich um 14%<br />

<strong>in</strong> lokalen Währungen, und erreichte 15,0 Milliarden Franken.<br />

2009 wird als e<strong>in</strong>es der wichtigsten Jahre <strong>in</strong> die lange Geschichte Ihres Unternehmens e<strong>in</strong>gehen. Nach der<br />

Übernahmevere<strong>in</strong>barung mit Genentech im März 2009 und dem raschen Abschluss der Transaktion konnte<br />

die Integration dank unserer seit be<strong>in</strong>ahe zwei Jahrzehnten bestehenden erfolgreichen Zusammenarbeit<br />

bis Ende Berichtsjahr bereits umgesetzt werden. Durch den Zusammenschluss von <strong>Roche</strong> und Genentech<br />

erhöhen wir nicht nur die betriebliche Effizienz, wir fördern damit vor allem den <strong>in</strong>ternen Wissenstransfer<br />

und stärken die Innovationskraft der <strong>Roche</strong>-Gruppe nachhaltig — damit wir auch weiterh<strong>in</strong> mit Spitzenforschung<br />

<strong>in</strong>novative Medikamente für Patienten zur Verfügung stellen können.<br />

E<strong>in</strong>e exzellente Forschung ist und bleibt e<strong>in</strong>e Grundvoraussetzung, um Therapien zu entwickeln, die für<br />

die Gesundheit und die Lebensqualität von Patienten entscheidend s<strong>in</strong>d. Auch nach Abschluss der<br />

Genentech-Integration verfolgen wir <strong>in</strong> Zukunft konsequent verschiedenartige Forschungsansätze für


Sever<strong>in</strong> Schwan<br />

<strong>in</strong>novative Gesundheitslösungen. Dies schafft Freiräume für Kreativität und erhöht die Aussichten<br />

für anhaltenden mediz<strong>in</strong>isch-therapeutischen Fortschritt. Deshalb bleibt auch die Forschung und frühe<br />

Entwicklung von Genentech als unabhängige E<strong>in</strong>heit weiter bestehen.<br />

Gleichzeitig konnten mit der Zusammenfassung der Aktivitäten beider Unternehmen <strong>in</strong> den Bereichen<br />

Produktentwicklung, Produktion und Vertrieb bereits erhebliche Produktivitätsfortschritte erzielt werden.<br />

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis 2011 jährlich E<strong>in</strong>sparungen <strong>in</strong> Höhe von 1 Milliarde Franken vor<br />

Steuern zu erwirtschaften.<br />

Der freie Geldfluss aus operativen Tätigkeiten der <strong>Roche</strong>-Gruppe stieg trotz negativer Währungseffekte<br />

um 27% auf 15,7 Milliarden Franken. Die starke operative Leistung von <strong>Roche</strong> zeigt sich auch deutlich im<br />

Kerngew<strong>in</strong>n pro Titel, der <strong>in</strong> lokalen Währungen um 20% zunahm (10% <strong>in</strong> Schweizer Franken).<br />

Infolge der vor allem <strong>in</strong>tegrationsbed<strong>in</strong>gten, e<strong>in</strong>maligen Kosten von 2,7 Milliarden Franken sank der<br />

Betriebsgew<strong>in</strong>n der <strong>Roche</strong>-Gruppe im Jahr 2009 um 5% <strong>in</strong> lokalen Währungen (12% <strong>in</strong> Schweizer Franken)<br />

auf 12,3 Milliarden Franken. Die Sonderpositionen wirkten sich auch auf den Konzerngew<strong>in</strong>n aus, der<br />

gegenüber dem Vorjahr um 22% auf 8,5 Milliarden Franken abnahm. Ohne Sonderpositionen stieg der den<br />

Inhabern von <strong>Roche</strong>-Titeln zuzurechnende Konzerngew<strong>in</strong>n um 9%.<br />

5


6 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Aktionärsbrief<br />

Wegen des sehr erfolgreichen operativen Geschäftsverlaufes 2009 beantragt der Verwaltungsrat die<br />

Ausschüttung e<strong>in</strong>er um 20% erhöhten Dividende von 6,00 Franken je Aktie und Genusssche<strong>in</strong><br />

(2008: 5,00 Franken). Vorbehältlich der Genehmigung durch die Generalversammlung ist dies die<br />

23. Erhöhung der Dividende <strong>in</strong> Folge.<br />

Die pandemische Ausbreitung des Influenza-A/H1N1-Virus («Schwe<strong>in</strong>egrippe») seit April 2009 hat nicht<br />

nur Regierungen weltweit, sondern auch <strong>Roche</strong> im letzten Jahr vor e<strong>in</strong>e gewaltige Herausforderung<br />

gestellt. Wir haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und nationale Regierungen <strong>in</strong> ihren weltweiten<br />

Bemühungen unterstützt, den neuen Erreger zu bekämpfen. Im Mai gab <strong>Roche</strong> bekannt, zusätzliche<br />

5,65 Millionen Packungen Tamiflu zur Aufstockung der regionalen Lagerbestände und der Notvorräte der<br />

WHO zu spenden. Zuvor hatten wir bereits drei Unternehmen Sublizenzen für die Herstellung e<strong>in</strong>er<br />

generischen Version von Oseltamivir zur Bekämpfung der Pandemie <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a, Indien und <strong>in</strong> bestimmten<br />

Entwicklungsländern erteilt, um auch der dort lebenden Bevölkerung Zugang zu dem Medikament<br />

zu ermöglichen. Darüber h<strong>in</strong>aus haben wir im Juli das Tamiflu Reserves Program <strong>in</strong>s Leben gerufen, um<br />

den Zugang zu diesem Medikament <strong>in</strong> Entwicklungsländern weiter zu verbessern. Entsprechend der<br />

erhöhten Pandemiewarnstufe der WHO hat unser Produktionsnetzwerk den Ausstoss auf rund 33 Millionen<br />

Behandlungen im Monat erhöht und wir könnten nunmehr bei Bedarf bis zu 400 Millionen Packungen<br />

jährlich liefern.<br />

Grosse Anerkennung erhielt die <strong>Roche</strong>-Gruppe im zurückliegenden Jahr auf verschiedenen Gebieten:<br />

Im Dow-Jones-Nachhaltigkeits-Index wurde <strong>Roche</strong> als neuer «Super Sector Leader» der Gesundheitsbranche<br />

und damit als das weltweit nachhaltigste Healthcare-Unternehmen ausgezeichnet. <strong>Roche</strong> und<br />

Genentech wurden zudem zum wiederholten Mal <strong>in</strong> mehreren Ländern als «beste Arbeitgeber» gewählt.<br />

Wir möchten auch an dieser Stelle all unseren weltweit über 80 000 Mitarbeitenden für ihren grossen<br />

E<strong>in</strong>satz und die hohe Professionalität <strong>in</strong> dieser ereignisreichen und herausfordernden Zeit danken.<br />

Der Grundpfeiler für unseren künftigen Erfolg bleibt weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e klare Fokussierung auf wissenschaftliche<br />

Exzellenz und Innovation <strong>in</strong> unseren beiden Kerngeschäften Pharma und Diagnostics. Derzeit<br />

entwickeln wir — neben der Onkologie — vor allem neue Produkte <strong>in</strong> den Therapiegebieten Stoffwechselund<br />

Autoimmunkrankheiten, Virus<strong>in</strong>fektionen und Erkrankungen des Zentralnervensystems. Wir verfügen<br />

heute als grösstes Biotech-Unternehmen der Welt über e<strong>in</strong>e der vielversprechendsten Forschungsund<br />

Entwicklungspipel<strong>in</strong>es. Von <strong>in</strong>sgesamt 59 neuen pharmazeutischen Wirkstoffen bef<strong>in</strong>den sich bereits<br />

zehn <strong>in</strong> der fortgeschrittenen Entwicklungsphase — dies ist auch im Industrievergleich bemerkenswert.<br />

Alle<strong>in</strong> im letzten Jahr konnten wir sechs neue Wirkstoffe <strong>in</strong> die Spätphase der kl<strong>in</strong>ischen Prüfung überführen,<br />

darunter neue Behandlungsmöglichkeiten für Brustkrebs und Typ-2-Diabetes.<br />

Grosse Beachtung fanden im Berichtsjahr unsere ermutigenden ersten Studienergebnisse zu e<strong>in</strong>er gezielt<br />

wirkenden Therapie mit Begleitdiagnostikum für Patienten, die an der tödlichsten Form von Hautkrebs<br />

erkranken (malignes Melanom) und deren Krebszellen e<strong>in</strong>e bestimmte Gen-Mutation aufweisen. Der neue<br />

Wirkstoff führte dazu, dass das Fortschreiten der Tumorerkrankung deutlich verzögert und die Lebensqualität<br />

dieser Patienten verbessert werden konnten. Das gibt Hoffnung im Kampf gegen e<strong>in</strong>e Krebserkrankung,<br />

die heute kaum behandelbar ist.


<strong>Roche</strong> und Genentech haben 2009 die<br />

Grundlage für e<strong>in</strong> Unternehmen mit noch<br />

grösserer Innovationskraft geschaffen.<br />

Zu den wichtigsten Erfolgen unserer Division Diagnostics zählen die Markte<strong>in</strong>führung der modularen<br />

Analysensysteme cobas 8000 für mediz<strong>in</strong>ische Grosslabors sowie die E<strong>in</strong>führung neuer Blutzuckermessgeräte<br />

der L<strong>in</strong>ie Accu-Chek für Menschen mit Diabetes.<br />

Ende 2009 traten William M. Burns, CEO der Division Pharma, Jürgen Schwiezer, CEO der Division<br />

Diagnostics, und Jonathan K.C. Knowles, Leiter der Forschung der <strong>Roche</strong>-Gruppe, wie geplant aus der<br />

Konzernleitung aus. Alle drei haben massgeblich zum Erfolg von <strong>Roche</strong> beigetragen und wichtige Kapitel<br />

<strong>in</strong> unserer Unternehmensgeschichte mitgeschrieben. Jede Managergeneration hat den Auftrag, sicherzustellen,<br />

dass <strong>Roche</strong> als unabhängiges Unternehmen auch <strong>in</strong> Zukunft gesund dasteht. Bill Burns, Jonathan<br />

Knowles und Jürgen Schwiezer haben diese Aufgabe aus tiefster Überzeugung <strong>in</strong> vorbildlicher Weise<br />

erfüllt. Sie haben massgeblich zur starken Marktposition und zum Erfolg von <strong>Roche</strong> beigetragen. Im Namen<br />

des gesamten Verwaltungsrates und der Konzernleitung danken wir allen drei ganz herzlich für ihren<br />

langjährigen, unschätzbaren E<strong>in</strong>satz, die Treue zu <strong>Roche</strong> und für die freundschaftliche Zusammenarbeit.<br />

Aufgrund ihrer hervorragenden Industriekenntnisse schlägt der Verwaltungsrat Ihnen anlässlich der<br />

Generalversammlung vom 2. März 2010 vor, William M. Burns und Arthur D. Lev<strong>in</strong>son, Verwaltungsratspräsident<br />

von Genentech, <strong>in</strong> den Verwaltungsrat der <strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g AG zu wählen.<br />

Professor Horst Teltschik und Peter Brabeck haben entschieden, sich an der Generalversammlung 2010<br />

nicht mehr zur Wiederwahl <strong>in</strong> den Verwaltungsrat zur Verfügung zu stellen. Beide haben während vieler<br />

Jahre im obersten Gremium des Unternehmens ausserordentlich wertvolle Beiträge geleistet. Dafür<br />

s<strong>in</strong>d wir ihnen herzlich dankbar.<br />

Insgesamt rechnen wir für 2010 — unvorhergesehene Ereignisse vorbehalten — mit e<strong>in</strong>em Anstieg der<br />

Verkäufe der Division Pharma und der <strong>Roche</strong>-Gruppe im mittleren e<strong>in</strong>stelligen Bereich <strong>in</strong> lokalen<br />

Währungen 1. Für die Division Diagnostics erwarten wir e<strong>in</strong>en Verkaufszuwachs deutlich über dem Weltmarkt.<br />

Zudem streben wir auch für 2010 e<strong>in</strong>en Anstieg des Kerngew<strong>in</strong>ns je Titel zu konstanten Wechselkursen<br />

im zweistelligen Bereich an. Wir gehen davon aus, dass wir bis Ende 2010 bereits 25% der zur<br />

F<strong>in</strong>anzierung der Genentech-Transaktion aufgenommenen Mittel zurückbezahlt haben werden. Gestützt<br />

auf den starken freien Geldfluss der Gruppe aus operativen Tätigkeiten erwarten wir, dass <strong>Roche</strong> bis<br />

2015 wieder über e<strong>in</strong> Nettobarvermögen verfügen wird. Gleichzeitig werden wir unsere attraktive Dividendenpolitik<br />

beibehalten.<br />

Franz B. Humer<br />

Verwaltungsratspräsident<br />

1 Ohne die Verkäufe von Tamiflu.<br />

Sever<strong>in</strong> Schwan<br />

Vorsitzender der Konzernleitung<br />

7


Sie arbeitet an e<strong>in</strong>er Hungerkur.<br />

Gegen aggressive Hirntumore.<br />

<strong>Roche</strong> hat sich e<strong>in</strong>er der grössten Herausforderungen der modernen Mediz<strong>in</strong> verschrieben:<br />

der Entwicklung von Medikamenten zur Bekämpfung schwerer Krankheiten, für die es heute noch<br />

ke<strong>in</strong>e geeignete Behandlung gibt. Diese Aufgabe erfordert nicht nur profunde technologische<br />

Fähigkeiten, sondern auch umfassendes Wissen <strong>in</strong> der Molekularbiologie. Denn nur wer die komplexen<br />

biologischen Zusammenhänge erkennt, kann gezielt <strong>in</strong> Krankheitsverläufe e<strong>in</strong>greifen. So führt im<br />

Falle des Krebsmedikaments Avast<strong>in</strong> die gezielte Blockade e<strong>in</strong>es Wachstumsfaktors der Gefässneubildung<br />

zum Aushungern des Tumors. Ihm werden damit Nahrung und Sauerstoff entzogen und<br />

so se<strong>in</strong> Wachstum und se<strong>in</strong>e Ausbreitung gebremst. Dieser revolutionäre Ansatz, der von Wissenschaftlern<br />

bei Genentech entwickelt wurde, hat die Krebsbehandlung grundlegend verändert.<br />

Avast<strong>in</strong> ist heute bereits zur Behandlung von fünf verschiedenen Krebsarten zugelassen und wird<br />

der zeit als mögliche Therapie gegen mehr als dreissig weitere Tumorarten geprüft. E<strong>in</strong> Medi ­<br />

kament, das Tausenden von Patienten Hoffnung gibt.<br />

Avast<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong> monoklonaler Antikörper zur Behandlung fortgeschrittener<br />

Stadien von Darmkrebs, Brustkrebs, nichtkle<strong>in</strong>zelligem Lungenkrebs<br />

und Nierenkrebs. 2009 wurde Avast<strong>in</strong> <strong>in</strong> den USA und 11 weiteren Ländern<br />

für die Behandlung des wiederauftretenden Glioblastoma multiforme<br />

zugelassen, der aggressivsten Art von Hirntumoren.


<strong>Roche</strong>-Gruppe | Im Jahr 2009 erzielte<br />

<strong>Roche</strong> wiederum e<strong>in</strong> starkes operatives<br />

Ergebnis. Verkäufe, Betriebsgew<strong>in</strong>n (vor<br />

Sonderpositionen) und Kerngew<strong>in</strong>n<br />

pro Titel nahmen zweistellig zu. Auch für<br />

2010 erwartet <strong>Roche</strong> e<strong>in</strong> zweistelliges<br />

Kerngew<strong>in</strong>nwachstum pro Titel. <strong>Roche</strong><br />

bleibt auf verschreibungs pflichtige<br />

Medikamente und In- vitro-Diagnostik<br />

fokussiert. Mit dem erfolgreichen Abschluss<br />

der Genentech-Integration haben wir die<br />

Grundlage für e<strong>in</strong> Unternehmen mit noch<br />

grösserer Innovationskraft geschaffen.


<strong>Roche</strong>-Gruppe<br />

Starkes Verkaufs- und Betriebsergebnis<br />

Die Gesamtverkäufe stiegen <strong>in</strong> lokalen Währungen<br />

um 10% (8% <strong>in</strong> Franken; 7% <strong>in</strong> US-Dollar) auf<br />

49,1 Milliarden Franken, wovon 80% auf die Division<br />

Pharma und 20% auf die Division Diagnostics entfielen.<br />

In beiden Divisionen lag das Umsatzwachstum<br />

über dem des Marktes. Die Verkäufe der Division<br />

Pharma erhöhten sich <strong>in</strong> lokalen Währungen um 11%<br />

(8% <strong>in</strong> Schweizer Franken; 8% <strong>in</strong> US-Dollar) auf<br />

39,0 Milliarden Franken und wuchsen damit fast<br />

doppelt so stark wie der weltweite Markt.<br />

Die Nachfrage nach den Krebsmedikamenten Avast<strong>in</strong>,<br />

Hercept<strong>in</strong>, MabThera/Rituxan, Tarceva und Xeloda<br />

nahm weiterh<strong>in</strong> stark zu. Zusätzliche wichtige Wachstumsträger<br />

der Division Pharma waren Tamiflu <strong>in</strong><br />

der Virologie sowie Lucentis <strong>in</strong> der Augenheilkunde.<br />

Die Verkäufe der Division Diagnostics stiegen <strong>in</strong><br />

lokalen Währungen um 9% (4% <strong>in</strong> Franken; 4% <strong>in</strong><br />

US-Dollar) auf 10,1 Milliarden Franken, womit<br />

die Division ihren führenden Marktanteil von rund<br />

20% weiter stärkte.<br />

Der Betriebsgew<strong>in</strong>n der <strong>Roche</strong>-Gruppe vor Sonderpositionen<br />

erhöhte sich <strong>in</strong> lokalen Währungen um<br />

14% (8% <strong>in</strong> Franken) auf 15,0 Milliarden Franken.<br />

In der Division Pharma wuchs der Betriebsgew<strong>in</strong>n<br />

vor Sonderpositionen <strong>in</strong> lokalen Währungen um 15%<br />

auf 14,2 Milliarden Franken und <strong>in</strong> der Division<br />

Diagnostics um 12% auf 1,2 Milliarden Franken.<br />

Zu konstanten Wechselkursen erhöhte sich die<br />

Betriebsgew<strong>in</strong>nmarge der <strong>Roche</strong>-Gruppe vor<br />

Sonderpositionen um 1,0 Prozentpunkte, wobei sich<br />

die Division Pharma um 1,2 Prozentpunkte und<br />

die Division Diagnostics um 0,4 Prozentpunkte verbesserte.<br />

In Franken stieg die Betriebsgew<strong>in</strong>nmarge<br />

der <strong>Roche</strong>-Gruppe vor Sonderpositionen aufgrund<br />

von ungünstigen Wechselkursschwankungen lediglich<br />

leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 30,6%, wobei sie<br />

<strong>in</strong> der Division Pharma um 0,2 Prozentpunkte auf<br />

36,3% anstieg und <strong>in</strong> der Division Diagnostics um<br />

0,4 Prozentpunkte auf 11,9% abnahm.<br />

Der freie Geldfluss aus operativen Tätigkeiten des<br />

Konzerns nahm deutlich um 34% <strong>in</strong> lokalen Währungen<br />

(27% <strong>in</strong> Franken) auf 15,7 Milliarden Franken<br />

zu. Die <strong>Roche</strong>-Gruppe erzielte auch 2009 e<strong>in</strong>en<br />

starken freien Geldfluss; dieser stieg um 3,9 Milliarden<br />

Franken auf 8,9 Milliarden Franken.<br />

Der Kerngew<strong>in</strong>n je Titel ohne Sonderpositionen,<br />

Abschreibungen und Wertm<strong>in</strong>derungen auf<br />

immateriellem Anlagevermögen erhöhte sich um<br />

20% <strong>in</strong> lokalen Währungen (10% <strong>in</strong> Franken).<br />

Bedeutsame Auswirkungen der Genentech-Integration<br />

und Veränderungen <strong>in</strong> der Konzernstruktur<br />

Am 26. März 2009 schloss die <strong>Roche</strong>-Gruppe die<br />

vollständige Übernahme von Genentech ab. Anschliessend<br />

begann <strong>Roche</strong> mit der Restrukturierung<br />

des Pharmageschäfts <strong>in</strong> den USA sowie e<strong>in</strong>iger der<br />

weltweiten Funktionen. Im Jahr 2009 fielen hierfür<br />

Kosten von 2,4 Milliarden Franken an, <strong>in</strong>sbesondere<br />

für den Stopp e<strong>in</strong>es Bauprojekts am Produktionsstandort<br />

<strong>in</strong> Vacaville (Kalifornien), die Schliessung des<br />

Produktionsbetriebs <strong>in</strong> Nutley (New Jersey) sowie<br />

des Forschungs- und Entwicklungsstandorts <strong>in</strong> Palo<br />

Alto (Kalifornien) und für die Zusammenführung<br />

der US-Verwaltungsfunktionen <strong>in</strong> South San Francisco.<br />

Ungefähr 1,8 Milliarden Franken des betrieblichen<br />

Sonderaufwands aus dem Jahr 2009 entfallen auf<br />

nicht liquiditätswirksame Positionen, die sich hauptsächlich<br />

auf Abschreibungen von Produktionsbetrieben<br />

beziehen.<br />

Der Konzern f<strong>in</strong>anzierte die Genentech-Transaktion<br />

aus eigenen Mitteln sowie mit Anleihen und Geldmarktpapieren.<br />

Die Anleiheemissionen erzielten e<strong>in</strong>en<br />

Nettoerlös von 48,2 Milliarden Franken. Dies führte<br />

dazu, dass der Z<strong>in</strong>saufwand im Berichtsjahr deutlich<br />

anstieg und der F<strong>in</strong>anzaufwand den F<strong>in</strong>anzertrag<br />

um 1,7 Milliarden Franken überstieg. Bis Ende 2009<br />

hatte die <strong>Roche</strong>-Gruppe bereits Verb<strong>in</strong>dlichkeiten<br />

<strong>in</strong> Höhe von 6,9 Milliarden Franken zurückgezahlt.<br />

Gegenüber dem Vorjahr sank der Konzerngew<strong>in</strong>n<br />

vorwiegend wegen Sonderpositionen um 22%<br />

auf 8,5 Milliarden Franken. Der den Inhabern von<br />

11


12 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 <strong>Roche</strong>-Gruppe<br />

<strong>Roche</strong>-Titeln zuzurechnende Konzerngew<strong>in</strong>n nahm<br />

um 13% auf 7,8 Milliarden Franken ab. Ohne Sonderpositionen<br />

verr<strong>in</strong>gerte sich der Konzerngew<strong>in</strong>n um<br />

3%. Der den Inhabern von <strong>Roche</strong>-Titeln zuzurechnende<br />

Anteil daran stieg h<strong>in</strong>gegen um 9%.<br />

Die Nettoverschuldung des Konzerns beläuft sich<br />

auf 23,9 Milliarden Franken. Das Nettobarvermögen,<br />

das am 31. Dezember 2008 16,7 Milliarden Franken<br />

betrug, nahm somit um 40,6 Milliarden Franken ab.<br />

Diese Abnahme ist auf die Genentech-Transaktion<br />

zurückzuführen, für die 52,7 Milliarden Franken aufgewendet<br />

wurden.<br />

Ausblick<br />

Ausserordentliche Ereignisse vorbehalten, rechnet die<br />

<strong>Roche</strong>-Gruppe für 2010 mit e<strong>in</strong>em Verkaufszuwachs<br />

<strong>in</strong> lokalen Währungen für die Division Pharma und<br />

den Konzern im mittleren e<strong>in</strong>stelligen Bereich (ohne<br />

die Verkäufe von Tamiflu). Für die Division Diagnostics<br />

erwarten wir e<strong>in</strong> deutlich über dem Markt liegendes<br />

Verkaufswachstum. Obwohl wir annehmen, dass die<br />

Verkäufe von Tamiflu von 3,2 auf 1,2 Milliarden Franken<br />

zurückgehen werden, hat sich <strong>Roche</strong> für 2010 e<strong>in</strong><br />

zweistelliges Wachstum des Kerngew<strong>in</strong>ns pro Aktie<br />

zu konstanten Wechselkursen zum Ziel gesetzt.<br />

Die Strategie der <strong>Roche</strong>-Gruppe bleibt weiterh<strong>in</strong> auf<br />

Innovation ausgerichtet. Für das Jahr 2010 plant<br />

<strong>Roche</strong> Investitionen <strong>in</strong> Forschung und Entwicklung,<br />

die leicht unter dem Vorjahr liegen, um die reichhaltige<br />

Entwicklungspipel<strong>in</strong>e der Division Pharma voranzubr<strong>in</strong>gen.<br />

In fortgeschrittenen Entwicklungsphasen<br />

bef<strong>in</strong>den sich gegenwärtig 10 neue pharmazeutische<br />

Wirkstoffe und 30 zusätzliche Indikationen für bereits<br />

zugelassene Medikamente. Innerhalb der kommenden<br />

12 bis 18 Monate wird die Division Pharma Zulassungsanträge<br />

für mehrere bedeutende Indikationserweiterungen<br />

unserer wichtigen Krebsmedikamente<br />

Avast<strong>in</strong>, MabThera/Rituxan und Xeloda sowie für<br />

Taspoglutid zur Behandlung von Typ-2-Diabetes e<strong>in</strong>reichen.<br />

<strong>Roche</strong> geht davon aus, dass 25% der zur F<strong>in</strong>anzierung<br />

der Genentech-Transaktion e<strong>in</strong>gegangenen<br />

Verpflichtungen bis Ende 2010 zurückgezahlt se<strong>in</strong><br />

werden. Bis 2011 hat die <strong>Roche</strong>-Gruppe das Ziel,<br />

jährliche Synergien aus der Integration von etwa<br />

1 Milliarde Franken vor Steuern zu erzielen. Auf<br />

der Grundlage des starken freien Geldflusses aus<br />

operativer Tätigkeit rechnen wir mit dem sukzessiven<br />

erheblichen Abbau unserer Schulden und erwarten<br />

bis 2015 wiederum e<strong>in</strong> Nettobarvermögen. Gleichzeitig<br />

werden wir unsere attraktive Dividendenpolitik<br />

beibehalten.


Nachhaltigkeit — Wichtige Fortschritte im Jahr 2009<br />

Verantwortungsvoll Ernennung zum Super Sector Leader der Gesundheitsbranche im Dow Jones<br />

handeln<br />

Susta<strong>in</strong>ability Index<br />

Erneute Aufnahme <strong>in</strong> den Dow Jones Susta<strong>in</strong>ability World Index, den Dow Jones STOXX<br />

Susta<strong>in</strong>ability Index und den FTSE4Good Index<br />

Erarbeitung von fünf neuen Positionspapieren zu den Themen Stammzellen und Klonen;<br />

Nanotechnologie; Biobanken; personalisierte Mediz<strong>in</strong>; sowie Der Wert unserer Produkte<br />

und Dienstleistungen<br />

E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er konzernweiten Hotl<strong>in</strong>e und e<strong>in</strong>es Onl<strong>in</strong>e-Systems zur Meldung vermuteter<br />

Verstösse gegen unseren Verhaltenskodex<br />

Erarbeitung e<strong>in</strong>es neuen Verhaltenskodexes für Zulieferer zur Verdeutlichung unserer<br />

Anforderungen h<strong>in</strong>sichtlich Ethik, Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz sowie sozialer<br />

Verantwortung<br />

Patienten sowie OneWorld Health prüfte Wirkstoffe aus der <strong>Roche</strong>-Bibliothek, um neue Mittel zur Behandlung<br />

Zugang zu Gesund- von Diarrhoe zu f<strong>in</strong>den<br />

heitsversorgung E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e öffentlich-private Partnerschaft mit Novo Nordisk und der World Diabetes<br />

Foundation, um das Leben von K<strong>in</strong>dern mit Diabetes <strong>in</strong> Afrika nachhaltig zu verbessern<br />

Spende von zusätzlichen 5,65 Millionen Packungen Tamiflu an die WHO als Nachschub<br />

zur Auffüllung der Bestände<br />

Auflegung des Tamiflu «Reserves Program», um den Zugang <strong>in</strong> Entwicklungsländern<br />

zu verbessern<br />

Patientenprogramme von <strong>Roche</strong> und Genentech ermöglichten 40 500 Patienten <strong>in</strong> den<br />

USA kostenlose Behandlungen<br />

Offenlegung sämtlicher Geld- und Sachspenden an Patientenorganisationen auf<br />

unserer Website<br />

Mitarbeitende Konzernweite Mitarbeiterbefragung «Listen<strong>in</strong>g to You» ergab, dass 91% der Beschäftigten<br />

mit ihrer Arbeit bei <strong>Roche</strong> zufrieden s<strong>in</strong>d<br />

Genentech zum siebten Mal <strong>in</strong> Folge <strong>in</strong> der vom Magaz<strong>in</strong> Science veröffentlichten Liste der<br />

beliebtesten Arbeitgeber auf Platz e<strong>in</strong>s gewählt<br />

Weltweite Vere<strong>in</strong>heitlichung der Leistungsmanagement- und Vergütungspraktiken bei<br />

<strong>Roche</strong> und Genentech begonnen<br />

Ausbau der konzernweiten Programme zur Förderung und Entwicklung von Talenten und<br />

Führungskräften auf allen Stufen<br />

Gesellschaft Verabschiedung neuer Unternehmensgrundsätze über Spenden und nichtkommerzielles<br />

Sponsor<strong>in</strong>g<br />

Im Rahmen des Phelophepa-Gesundheitszuges Aufklärungsprogramm zu Krebs <strong>in</strong> entlegenen<br />

Gebieten Südafrikas gestartet. Es umfasst Schulungen des mediz<strong>in</strong>ischen Personals,<br />

kostenlose Vorsorgeuntersuchungen auf Brust-, Gebärmutterhals- und Prostatakrebs sowie<br />

Informationskampagnen<br />

Sicherheit, Erarbeitung e<strong>in</strong>es Handbuchs zur energieeffizienten Gestaltung unserer Gebäude<br />

Gesundheits- und Entwicklung und E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>ternetbasierten Schulungsprogramms für alle<br />

Umweltschutz Mitarbeitenden zu den Themen Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz<br />

Start des Programms Environmental Awareness <strong>in</strong> Chemical Technology (REACT) für e<strong>in</strong>e<br />

bessere Umweltverträglichkeit unserer Produkte<br />

Weitere Informationen über die Fortschritte von <strong>Roche</strong> <strong>in</strong> diesen Bereichen f<strong>in</strong>den sich im Kapitel Unternehmerische Verantwortung<br />

auf Seiten 94–136.<br />

13


14 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 <strong>Roche</strong>-Gruppe<br />

Konzernstrategie<br />

Bei <strong>Roche</strong> konzentrieren wir uns darauf, neuartige<br />

Medikamente und Diagnostika zu entwickeln,<br />

damit Patienten besser und länger leben. Wir streben<br />

unablässig nach wissenschaftlichen Spitzenleistungen,<br />

denn nur so können wir auch zukünftig<br />

Therapien für bisher nicht ausreichend behandelbare<br />

Krankheiten anbieten. Die Integration von Genentech<br />

erleichtert den Wissenstransfer <strong>in</strong>nerhalb der<br />

<strong>Roche</strong>-Gruppe. Die neue Konzernstruktur bleibt<br />

jedoch weiterh<strong>in</strong> darauf ausgelegt, die Vielfalt unterschiedlicher<br />

Ansätze <strong>in</strong> Forschung und früher<br />

Entwicklung zu erhalten, um die Innovationskraft<br />

des Unternehmens zu stärken.


Das Geschäftsmodell von <strong>Roche</strong>:<br />

Neue Perspektiven für die Mediz<strong>in</strong><br />

Worauf wir uns fokussieren Behandlungen auf Patienten anpassen<br />

Was uns unterscheidet Wissenschaftliche Spitzenleistungen<br />

Was wir leisten Werte für unsere Anspruchsgruppen schaffen<br />

Geschäftsfelder der <strong>Roche</strong>-Gruppe<br />

Während die Nachfrage nach neuen und besseren<br />

Medikamenten ungebrochen anhält, nimmt der<br />

wirtschaftliche Druck zu, die Kosten im Gesundheitswesen<br />

noch stärker zu kontrollieren. In diesem<br />

zunehmend anspruchsvollen Marktumfeld will sich<br />

<strong>Roche</strong> durch Produkte und Dienstleistungen auszeichnen,<br />

die gegenüber bestehenden Möglichkeiten<br />

sowohl kl<strong>in</strong>ische als auch wirtschaftliche Vorteile<br />

aufweisen. Deshalb haben wir unser Geschäftsmodell<br />

<strong>in</strong> drei Richtungen weiterentwickelt: nämlich,<br />

worauf wir uns fokussieren, was uns von unseren<br />

Wettbewerbern unterscheidet und was wir leisten<br />

wollen.<br />

Worauf wir uns fokussieren<br />

Unser Streben nach wissenschaftlicher Erkenntnis<br />

und Innovation ist die Grundlage unseres Erfolgs.<br />

Wir konzentrieren uns auf die beiden forschungs<strong>in</strong>tensiven<br />

Geschäftsbereiche verschreibungspflichtige<br />

Medikamente und In-vitro-Diagnostik, und haben<br />

ke<strong>in</strong>e Absicht, <strong>in</strong> andere Bereiche des Gesundheitsmarktes<br />

wie Generika, rezeptfreie Medikamente<br />

oder Mediz<strong>in</strong>algeräte zu diversifizieren. Denn trotz<br />

bedeutender mediz<strong>in</strong>ischer Fortschritte nimmt der<br />

Bedarf an neuartigen Produkten im Bereich der<br />

Diagnose und der Therapie von schwerwiegenden<br />

Krankheiten weiter zu: Für rund 5 000 Krankheiten<br />

gibt es noch überhaupt ke<strong>in</strong>e Therapie und oft<br />

sprechen Patienten derzeit nur ungenügend auf<br />

bestehende Medikamente an. Hier s<strong>in</strong>d neue Ansätze<br />

dr<strong>in</strong>gend erforderlich. Das rasch wachsende Wissen<br />

über die Biologie und die Entstehung von Krank-<br />

heiten auf molekularer Ebene eröffnet auf längere<br />

Sicht völlig neue Behandlungsmöglichkeiten. Wir<br />

bei <strong>Roche</strong> s<strong>in</strong>d entschlossen, unsere Kompetenz <strong>in</strong><br />

der Molekularbiologie zu nutzen, um Therapien<br />

und Tests zu entwickeln, die besser auf die Bedürfnisse<br />

spezifischer Patientengruppen abgestimmt<br />

und damit sicherer und wirksamer s<strong>in</strong>d. Wir s<strong>in</strong>d<br />

überzeugt, dass mediz<strong>in</strong>isch differenzierte Produkte<br />

aufgrund ihrer kl<strong>in</strong>ischen und wirtschaftlichen<br />

Vorzüge nicht nur für die Patienten und Ärzte von<br />

Bedeutung s<strong>in</strong>d, sondern auch von den Zulassungsbehörden<br />

und den Kostenträgern im Gesundheitswesen<br />

begrüsst werden.<br />

Was wir leisten<br />

Wir wollen Werte für all unsere Anspruchsgruppen<br />

schaffen:<br />

• So wollen wir die Behandlungsmöglichkeiten,<br />

welche den Ärzten für ihre Patienten zur Verfügung<br />

stehen, kont<strong>in</strong>uierlich erweitern, die Effizienz<br />

von diagnostischen Labors steigern und zu e<strong>in</strong>em<br />

besseren Verhältnis zwischen Aufwand und<br />

mediz<strong>in</strong>ischem Ertrag im Gesundheitssystem<br />

beitragen. Darüber h<strong>in</strong>aus setzen wir uns global<br />

für e<strong>in</strong>en besseren Zugang zu unseren Produkten<br />

e<strong>in</strong> (siehe Seite 107–111).<br />

• Unseren Mitarbeitenden bieten wir mit dem Leitsatz<br />

«Setzen Sie Zeichen. Für e<strong>in</strong> besseres Leben.»<br />

vielfältige Möglichkeiten, sich e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen und<br />

sich sowohl beruflich wie persönlich weiterzuentwickeln.<br />

2009 wurden <strong>Roche</strong> und Genentech<br />

erneut <strong>in</strong> mehreren Ländern als attraktivste Arbeitgeber<br />

ausgezeichnet.<br />

15


16 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 <strong>Roche</strong>-Gruppe<br />

Wissenschaftliche Spitzenleistung:<br />

Was <strong>Roche</strong> von den Wettbewerbern<br />

unterscheidet<br />

Unser Ansatz zu wissenschaftlichen Spitzenleistungen und Innovation zeichnet sich durch die<br />

folgenden vier besonderen Merkmale aus:<br />

Seite<br />

Seite<br />

Seite<br />

Seite<br />

26<br />

32<br />

1970<br />

1972<br />

38<br />

56<br />

1974<br />

1976<br />

1978<br />

1980<br />

gRED<br />

1982<br />

1984<br />

1986<br />

1988<br />

1990<br />

1992<br />

1994<br />

1996<br />

pRED<br />

1998<br />

2000<br />

40 60<br />

2002<br />

2004<br />

2006<br />

2008<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Pharmaceuticals<br />

Research and ear y deve opment<br />

Target<br />

Se ection<br />

Biomarker deve opment<br />

Target ident fica ion<br />

Diagnostics<br />

Lead<br />

Phase 0<br />

Generat on<br />

Phase I Phase II<br />

RNA nter erence<br />

Companion diagnost c<br />

feas b li y and u il ty<br />

Pa ient e ection<br />

Cl<strong>in</strong>ical development<br />

Phase II Fi <strong>in</strong>g<br />

Technologies & Methods Biology<br />

G ycoeng neer ng<br />

In ilico science<br />

Armed an ibodies<br />

Nanotechno ogy o mu at ons<br />

S uc u e ba ed d ug des gn<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

Commerc a isation<br />

Market<br />

Phase IV<br />

Dx launch/Post- aunch assessment<br />

Tai ored prescr b<strong>in</strong>g and mon tor ng<br />

Oncology Inflammation Neuroscience Metabol sm V rology<br />

454 Life Sciences<br />

DNA Sequenc ng<br />

Nimb e Gen<br />

Microarr ys<br />

cobas, LightCycler<br />

Real t me PCR<br />

S em Ce s<br />

Ventana<br />

T ssue s a n ng<br />

V a es s ance<br />

Neurodegeneration<br />

Signa l<strong>in</strong>g pathways<br />

mmunoassa s<br />

cobas<br />

Ang ogenes s<br />

Apoptosis<br />

M e oid ce l bio ogy<br />

Mu tip ex prote<strong>in</strong> anal s s<br />

Innate immun ty<br />

cobas<br />

T-ce l b ology<br />

xCELLigence<br />

Cell ana ys s<br />

Pharma<br />

Chugai<br />

Diagnostics<br />

<strong>Roche</strong> nutzt e<strong>in</strong>e Vielfalt unterschiedlicher Ansätze<br />

zur Förderung wissenschaftlicher Innovation. Neben<br />

über 150 externen Partnern umfasst unser Innovationsnetzwerk<br />

mehrere eigenständige Zentren: Genentech<br />

Forschung und Frühe Entwicklung, <strong>Roche</strong> Pharma<br />

Forschung und Frühe Entwicklung, <strong>Roche</strong> Diagnostics<br />

und Chugai.<br />

Dank stabiler Besitzverhältnisse konnten wir seit mehr<br />

als e<strong>in</strong>hundert Jahren stets e<strong>in</strong>e langfristig orientierte<br />

Geschäftspolitik verfolgen. Unsere Nachfolgeplanung<br />

für Schlüsselpositionen, unser Bonussystem und<br />

Investitionen s<strong>in</strong>d auf nachhaltigen Geschäftserfolg ausgerichtet;<br />

e<strong>in</strong> Beispiel für das langfristige Handeln<br />

von <strong>Roche</strong> ist unser früher E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die Biotechnologie.<br />

Bei <strong>Roche</strong> s<strong>in</strong>d Kompetenzen <strong>in</strong> den Bereichen<br />

Pharmazeutika und Diagnostika entlang der<br />

gesamten Wertschöpfungskette vere<strong>in</strong>t. Von der Entdeckung<br />

bis zum Verkauf wollen wir Behandlungen<br />

bestmöglich auf Patientengruppen abstimmen. <strong>Roche</strong><br />

ist hervorragend aufgestellt, um die Chancen der<br />

personalisierten Mediz<strong>in</strong> zu nutzen. Sie wird dazu beitragen,<br />

Gesundheitssysteme effektiver zu machen,<br />

weil Arzneimittel besser und sicherer werden.<br />

<strong>Roche</strong> verfügt über e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zigartig breit gefächertes<br />

und tiefes Wissen <strong>in</strong> der Molekularbiologie.<br />

Pharma wie Diagnostics haben Methoden und Technologien<br />

entwickelt oder erworben, mit denen sie an<br />

der Spitze stehen. Unsere umfassende Kompetenz <strong>in</strong><br />

Molekularbiologie ist für die Fortentwicklung der<br />

personalisierten Mediz<strong>in</strong> von besonderem Vorteil.


Der Management-Ansatz von <strong>Roche</strong>:<br />

E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>novative Leitkultur fördern<br />

Unsere Mitarbeitenden Integrität. Mut. Leidenschaft.<br />

Unsere Entscheide Verantwortung und Transparenz<br />

Unsere Struktur Auf Innovation ausgerichtet<br />

• Für unsere Investoren streben wir e<strong>in</strong>en Total<br />

Shareholder Return im obersten Viertel unserer<br />

Konkurrenzunternehmen an.<br />

• Schliesslich verpflichtet sich <strong>Roche</strong> zu e<strong>in</strong>er<br />

verantwortungsvollen und nachhaltigen<br />

Unternehmensführung, welche die langfristigen<br />

Bedürfnisse von Gesellschaft und Umwelt<br />

gebührend mitberücksichtigt. Im Jahr 2009<br />

wurde <strong>Roche</strong> im Dow-Jones-Nachhaltigkeits-<br />

Index als nachhaltigstes Unternehmen der<br />

Gesundheitsbranche bewertet.<br />

Management der <strong>Roche</strong>-Gruppe<br />

Mit dem Managementkonzept möchte <strong>Roche</strong> ihre<br />

Innovationskultur stärken. Ebenso wie unser<br />

Geschäftsmodell besteht auch unser Managementmodell<br />

aus drei wichtigen Komponenten:<br />

Unsere Mitarbeitenden, Unsere Entscheidungsprozesse<br />

und Unsere Struktur.<br />

Unsere Mitarbeitenden<br />

Letztlich ausschlaggebend für den Erfolg von <strong>Roche</strong><br />

s<strong>in</strong>d unsere Mitarbeitenden <strong>in</strong> allen Bereichen des<br />

Unternehmens (siehe Seite 115–124). Dies gilt für<br />

Durchbrüche <strong>in</strong> der Forschung und Entwicklung<br />

ebenso wie für das Voranbr<strong>in</strong>gen der personalisierten<br />

Mediz<strong>in</strong> oder der Notwendigkeit, zwischen<br />

langfristigen Investitionen und kurzfristig erforderlichen<br />

Ergebnissen die richtige Balance zu f<strong>in</strong>den.<br />

Alle Kont<strong>in</strong>ente und fast alle Nationalitäten s<strong>in</strong>d<br />

durch die über 80 000 Mitarbeitenden bei <strong>Roche</strong><br />

vertreten. Diese ethnische und kulturelle Vielfalt ist<br />

für uns von grossem Wert — sie fördert Kreativität<br />

und Innovation. Alle Mitarbeitende verb<strong>in</strong>den der<br />

Respekt vor dem E<strong>in</strong>zelnen, unsere hohen Standards<br />

<strong>in</strong> Bezug auf Integrität, der Mut zum kalkulierten<br />

Risiko sowie die Leidenschaft <strong>in</strong> unserer Aufgabe im<br />

Dienste des Patienten.<br />

Unsere Entscheidungsprozesse<br />

Die zweite Komponente des Managementmodells<br />

beschreibt Pr<strong>in</strong>zipien für e<strong>in</strong>e wirkungsvolle Entscheidungsf<strong>in</strong>dung.<br />

Wir erwarten, dass Entscheide aus<br />

Dialogen hervorgehen, die systematisch, faktenbasiert,<br />

offen und transparent geführt worden s<strong>in</strong>d.<br />

Die für die jeweiligen Aufgaben benannten Entscheidungsträger<br />

gewährleisten, dass alle erforderlichen<br />

Informationen bereitgestellt und kritisch geprüft<br />

werden. Verantwortung soll dabei so weit wie möglich<br />

übertragen und Entscheidungen auf der untersten<br />

hierfür qualifizierten Ebene getroffen werden.<br />

Unsere Struktur<br />

Die Unternehmensstruktur von <strong>Roche</strong> ist auf Innovation<br />

ausgerichtet. Unsere eigenständigen Zentren<br />

der Forschung und frühen Entwicklung sowie<br />

die Allianzen mit externen Partnern fördern Vielfalt<br />

als Grundlage von Innovation. Die globale Vernetzung<br />

der Gruppe <strong>in</strong> Forschung, Entwicklung,<br />

Produktion und Vermarktung ist e<strong>in</strong>e wesentliche<br />

Voraussetzung für den weltweiten Zugang zu<br />

Innovation, die Nutzung von Skalenvorteilen und<br />

unseren Markterfolg.<br />

17


Er macht den Weg frei.<br />

Für e<strong>in</strong> <strong>in</strong>novatives Medikament<br />

gegen rheumatoide Arthritis.<br />

Die Suche nach neuen, sicheren und wirksamen Wirkstoffen ist wie die Suche<br />

nach der Stecknadel im Heuhaufen: Nur e<strong>in</strong>er von vielen Tausend möglichen<br />

Kandidaten schafft es von der Idee zum Medikament. Weil unterschiedliche<br />

Denkweisen schneller zu mehr und besseren Ideen führen, hat <strong>Roche</strong><br />

e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zigartiges Innovationsnetzwerk aus unabhängigen Forschungs- und<br />

Entwicklungszentren aufgebaut. Das <strong>Roche</strong> Innovationsnetzwerk besteht<br />

aus den beiden <strong>Roche</strong>-eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen für<br />

Pharma und Diagnostics, der Genentech Research and Early Development<br />

E<strong>in</strong>richtung <strong>in</strong> den USA, den Chugai R & D Laboratorien <strong>in</strong> Japan sowie Allianzen<br />

mit rund 150 Partnern auf der ganzen Welt. E<strong>in</strong> aktuelles Beispiel für das erfolgreiche<br />

Zusammenspiel <strong>in</strong>nerhalb dieses Netzwerks ist Actemra/RoActemra,<br />

e<strong>in</strong> biologisches Medikament mit e<strong>in</strong>em neuen Angriffsziel zur Behandlung<br />

von Patienten mit rheumatoider Arthritis. Actemra/RoActemra wurde von<br />

Chugai entdeckt, geme<strong>in</strong>sam mit <strong>Roche</strong> entwickelt, und kann nun, dank der<br />

globalen Reichweite der <strong>Roche</strong>-Gruppe, Patienten auf der ganzen Welt<br />

zugänglich gemacht werden.<br />

Actemra/RoActemra zur Behandlung rheumatoider Arthritis<br />

ist der erste Vertreter se<strong>in</strong>er Wirkstoffklasse: e<strong>in</strong> mono-<br />

klonaler Antikörper gerichtet gegen den Interleuk<strong>in</strong>-6-<br />

Rezeptor. Actemra blockiert damit die Wirkung des<br />

Signalprote<strong>in</strong>s IL-6, e<strong>in</strong> Schlüsselfaktor im Entzündungs-<br />

prozess bei rheumatoider Arthritis.


Pharma | Die Nachfrage nach Schlüsselprodukten<br />

sowie Effizienzsteigerungen<br />

liessen sowohl den Umsatz als auch den<br />

Betriebsgew<strong>in</strong>n 2009 zweistellig wachsen.<br />

13 Marktzulassungen und positive<br />

Er gebnisse aus 16 Phase-III-Studien<br />

bestätigten das Wachstums potenzial der<br />

Division. Durch wissenschaftliche<br />

Spitzenleistungen effektivere Medikamente<br />

für Patienten zu entwickeln – darauf<br />

konzentriert sich die Division Pharma.<br />

Die Forschung von <strong>Roche</strong>, Genentech,<br />

Chugai und über 150 Partnern weltweit<br />

sowie e<strong>in</strong>e global aufgestellte kl<strong>in</strong>ische<br />

Entwicklung, Produktion und Verkaufsorganisation<br />

tragen dazu bei.


Division Pharma <strong>in</strong> Kürze<br />

Kennzahlen<br />

In Millionen CHF<br />

Prozentuale<br />

Veränderung<br />

<strong>in</strong> CHF<br />

Prozentuale<br />

Veränderung <strong>in</strong><br />

lokalen Währungen In % der Verkäufe<br />

Verkäufe 38 996 8 11 100<br />

— Vere<strong>in</strong>igte Staaten 14 805 6 5 38<br />

— Westeuropa 10 827 5 12 28<br />

— Japan 4 765 43 29 12<br />

— International (Asien—Pazifik, CEMAI 1,<br />

Late<strong>in</strong>amerika, Kanada, Andere)<br />

8 599 4 13 22<br />

Betriebsgew<strong>in</strong>n vor Sonderpositionen 14 154 9 15 36,3<br />

Freier Geldfluss aus operativen Tätigkeiten 14 923 24 30 38,3<br />

Forschung und Entwicklung 8 896 13 13 22,8<br />

1 CEMAI: Zentral- und Osteuropa, Nahost, Afrika, Zentralasien, Indischer Subkont<strong>in</strong>ent.<br />

Pharma Executive Committee | 31. Dezember 2009<br />

William M. Burns 1 CEO Division <strong>Roche</strong> Pharma<br />

George B. Abercrombie 1 Nordamerika<br />

Jennifer M. Allerton Informatik<br />

Silvia Ayyoubi Personal<br />

Ian Clark 2 Global Product Strategy<br />

Jean-Jacques Garaud Entwicklung<br />

Peter Hug Westeuropa<br />

Jonathan K.C. Knowles 1, 3 Group Research<br />

Dom<strong>in</strong>ic P. Moorhead 1 F<strong>in</strong>anzen und Controll<strong>in</strong>g<br />

Christopher Murray 3 Commercial Operations, Chugai<br />

Pascal Soriot 2 Commercial Operations, CEO Genentech<br />

Klaus Stre<strong>in</strong> 4 Pharma-Forschung<br />

Jan van Koever<strong>in</strong>ge 1 Global Technical Operations<br />

Dan Zabrowski Pharma Partner<strong>in</strong>g<br />

1 Bis 31. Dezember 2009 — siehe auch «Corporate Governance».<br />

2 Ab 1. Januar 2010: CEO Genentech (I. Clark), Chief Operat<strong>in</strong>g Officer Division Pharma (P. Soriot).<br />

3 Erweitertes Team.<br />

4 Ad <strong>in</strong>terim.<br />

21


22 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Pharma<br />

Das operative<br />

Geschäft war 2009<br />

wieder sehr erfolgreich:<br />

Sowohl der<br />

Umsatz als auch der<br />

Betriebsgew<strong>in</strong>n<br />

wuchsen zweistellig.<br />

Nach der Übernahmevere<strong>in</strong>barung<br />

im<br />

März 2009 verlief<br />

die Integration von<br />

Genentech reibungslos.<br />

Sie wurde im<br />

Wesentlichen Ende<br />

des Jahres abgeschlossen.<br />

Division Pharma<br />

Das vergangene Jahr war für die Division Pharma<br />

durch die Integration des kalifornischen Biotech-<br />

Unternehmens Genentech geprägt. Nach der Übernahmevere<strong>in</strong>barung<br />

im März 2009 verlief die Integration<br />

der kl<strong>in</strong>ischen Entwicklung, der Produktion<br />

sowie der Vermarktung und des Vertriebes beider<br />

Firmen reibungslos. Gleichzeitig wurde die Unabhängigkeit<br />

des Genentech-Bereichs Forschung und<br />

Frühe Entwicklung bewahrt, um die Innovationskraft<br />

der <strong>Roche</strong>-Gruppe mit e<strong>in</strong>er Vielfalt wissenschaftlicher<br />

Ansätze zu fördern. Die Integration wurde im<br />

Wesentlichen Ende des Jahres abgeschlossen.<br />

Das operative Geschäft der Division war auch 2009<br />

wieder sehr erfolgreich: Sowohl die Verkäufe als<br />

auch der Betriebsgew<strong>in</strong>n wuchsen zweistellig. Ausschlaggebend<br />

für dieses über dem Marktdurchschnitt<br />

liegende Wachstum war die starke Nachfrage nach<br />

Schlüsselprodukten zur Behandlung von Virus<strong>in</strong>fektionen<br />

und Krebskrankheiten. Die massiv gestiegene<br />

Nachfrage nach Tamiflu ab dem zweiten Quartal war<br />

auf die weltweite Ausbreitung des pandemischen<br />

Influenza-A-Virus H1N1 im Jahr 2009 zurückzuführen.<br />

<strong>Roche</strong> arbeitet mit der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) und nationalen Regierungen zusammen,<br />

um die Bedrohung durch den neuen Erregerstamm<br />

e<strong>in</strong>zudämmen; das Unternehmen hat unverzüglich<br />

die Produktionskapazität von Tamiflu erhöht,<br />

damit das Medikament <strong>in</strong> ausreichender Menge<br />

zur Verfügung steht.<br />

Neben Marktzulassungen für das gezielt wirkende<br />

biologische Arzneimittel Actemra/RoActemra <strong>in</strong><br />

der Europäischen Union und — im Januar 2010 — <strong>in</strong><br />

den Vere<strong>in</strong>igten Staaten zur Behandlung rheumatoider<br />

Arthritis hat die Division auch Zulassungen für neue<br />

Indikationen von Produkten erhalten, die sich bereits<br />

auf dem Markt bef<strong>in</strong>den, zum Beispiel für Avast<strong>in</strong><br />

(Krebs) und MabThera/Rituxan (Krebs, rheumatoide<br />

Arthritis). Darüber h<strong>in</strong>aus konnte <strong>Roche</strong> positive<br />

Daten aus 16 bedeutenden Phase-III-Studien für<br />

zusätzliche Indikationen von Schlüsselprodukten und<br />

für neue Wirkstoffe vorlegen. E<strong>in</strong>ige dieser Ergebnisse<br />

Verkäufe nach Regionen<br />

Vere<strong>in</strong>igte Staaten 38% (+5%)<br />

Asien—Pazifik 5% (+20%)<br />

Late<strong>in</strong>amerika 6% (+7%)<br />

Andere 3% (+12%)<br />

CEMAI 8% (+13%)<br />

Westeuropa 28% (+12%)<br />

Japan 12% (+29%)<br />

Kursiv = Zuwachsraten (lokale Währungen).<br />

CEMAI: Zentral- und Osteuropa, Nahost, Afrika, Zentralasien,<br />

Indischer Subkont<strong>in</strong>ent.<br />

s<strong>in</strong>d bereits für Zulassungsanträge neuer Indikationen<br />

verwendet worden. Gute Fortschritte gab es bei<br />

der kl<strong>in</strong>ischen Entwicklung aussichtsreicher neuer<br />

Arzneimittelkandidaten wie Ocrelizumab (rheumatoide<br />

Arthritis, multiple Sklerose), T-DM1 (Brustkrebs),<br />

RG7204 (malignes Melanom), Taspoglutid (Typ-2-<br />

Diabetes) und RG1678 (Schizophrenie). Die geme<strong>in</strong>same<br />

Forschungs- und Entwicklungspipel<strong>in</strong>e von<br />

<strong>Roche</strong> und Genentech gehört zu den vielversprechendsten<br />

der Branche: Acht neue Wirkstoffe bef<strong>in</strong>den<br />

sich gegenwärtig <strong>in</strong> Phase III der kl<strong>in</strong>ischen<br />

Prüfung oder wurden bereits zur Zulassung e<strong>in</strong>gereicht,<br />

16 s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Phase II und 35 <strong>in</strong> Phase I.<br />

Ergebnisse und<br />

Geschäftsentwicklung<br />

Die Umsätze der Division Pharma stiegen um 11%<br />

<strong>in</strong> lokalen Währungen (8% <strong>in</strong> Franken und <strong>in</strong><br />

US-Dollar) auf 39,0 Milliarden Franken und damit<br />

fast doppelt so stark wie der Weltmarkt (6%) 1.<br />

Wegen der weltweiten Ausbreitung des pandemischen<br />

Influenza-A-Virus H1N1 nahm die Nachfrage<br />

nach Tamiflu ab dem zweiten Quartal sehr stark<br />

zu. Insgesamt trug das Grippemedikament im<br />

1 Marktwachstum gemäss IMS (bis Ende September 2009).


Das Jahr war durch die Integration von<br />

Genentech und e<strong>in</strong>e umfassende Umstrukturierung<br />

der Division Pharma geprägt.<br />

Berichtsjahr 2,6 Milliarden Franken oder 7 Prozentpunkte<br />

zum Verkaufsplus der Division Pharma bei.<br />

Ohne Berücksichtigung des Absatzes von Tamiflu<br />

legten die Umsätze der Division um 4% 2 zu. Ursache<br />

dafür ist <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie die starke Nachfrage nach<br />

Schlüsselprodukten wie Avast<strong>in</strong>, Hercept<strong>in</strong>, MabThera/<br />

Rituxan, Lucentis, Mircera, Tarceva, Activase/TNKase<br />

und Actemra/RoActemra.<br />

Das Umsatzwachstum im vierten Quartal (+8%<br />

gegenüber dem Vorjahr) war stark von geplanten<br />

Lagerbestandsverm<strong>in</strong>derungen bei Grosshändlern<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Hauptmärkten bee<strong>in</strong>flusst. Diese ergaben<br />

sich teilweise aus e<strong>in</strong>er umfassenden Risikoanalyse<br />

der Vertriebskanäle vor dem H<strong>in</strong>tergrund der globalen<br />

F<strong>in</strong>anzkrise. Ausserdem hat die Vere<strong>in</strong>heitlichung der<br />

Vertriebssysteme <strong>in</strong> den USA, die nach dem Zusammenschluss<br />

von Genentech und <strong>Roche</strong> stattfand,<br />

zu e<strong>in</strong>er Überarbeitung der Lagerbestandsrichtl<strong>in</strong>ien<br />

gegenüber Grosshändlern geführt, die ebenfalls e<strong>in</strong>en<br />

Abbau von Lagerbeständen zur Folge hatte.<br />

Zu den starken Verkaufssteigerungen der Division<br />

haben alle Regionen beigetragen. So glichen <strong>in</strong> den<br />

Vere<strong>in</strong>igten Staaten die Zuwachsraten bei onkologischen<br />

Schlüsselprodukten sowie bei Tamiflu und<br />

Lucentis sowohl die Verkaufsrückgänge bei CellCept<br />

und Boniva als auch den Wegfall von Raptiva, das<br />

­freiwillig vom Markt genommen wurde, mehr als aus.<br />

In Westeuropa bestimmte die Nachfrage nach<br />

Tamiflu, Avast<strong>in</strong>, MabThera und Mircera die Verkäufe.<br />

Die Umsatzrückgänge bei NeoRecormon konnten<br />

dadurch mehr als kompensiert werden. Chugai<br />

verzeichnete <strong>in</strong> Japan starke Umsatzzuwächse,<br />

für die vor allem Tamiflu, wichtige Krebsmedikamente<br />

und Actemra verantwortlich waren. In den übrigen<br />

Regionen schliesslich (International: Asien—Pazifik,<br />

CEMAI 3, Late<strong>in</strong>amerika, Kanada, Andere) prägten<br />

Tamiflu, wichtige Krebsmedikamente und Pegasys die<br />

Verkäufe.<br />

Der Betriebsgew<strong>in</strong>n der Division Pharma vor Sonderpositionen<br />

stieg 2009 um 15% <strong>in</strong> lokalen Währungen<br />

(9% <strong>in</strong> Franken) auf 14,2 Milliarden Franken<br />

und damit deutlich stärker als die Verkäufe. Diese<br />

Zunahme ist vor allem auf den Erfolg der wichtigsten<br />

pharmazeutischen Produkte sowie der kont<strong>in</strong>uierlichen<br />

Massnahmen zur Effizienzsteigerung zurückzuführen.<br />

Die Betriebsgew<strong>in</strong>nmarge stieg um<br />

1,2 Prozentpunkte <strong>in</strong> lokalen Währungen (0,2 Prozentpunkte<br />

<strong>in</strong> Franken) auf 36,3% — trotz vermehrter<br />

Investitionen <strong>in</strong> die E<strong>in</strong>führung neuer Produkte sowie<br />

<strong>in</strong> Forschung und Entwicklung. Von der bedeutenden<br />

Erhöhung der Ausgaben für Forschung und Entwicklung<br />

um 13% auf 8,9 Milliarden Franken profitieren<br />

<strong>in</strong>sbesondere vielversprechende Arzneimittelkandidaten<br />

<strong>in</strong> fortgeschrittenen Entwicklungsphasen,<br />

zum Beispiel Dalcetrapib, Taspoglutid, Pertuzumab<br />

und T-DM1. E<strong>in</strong> weiterer Grund für den Ausgabenanstieg<br />

im Bereich Forschung und Entwicklung<br />

besteht dar<strong>in</strong>, dass nach e<strong>in</strong>er umfassenden Prüfung<br />

des zusammengeführten Portfolios von <strong>Roche</strong> und<br />

Genentech (siehe Seite 40) e<strong>in</strong>e Reihe von Projekten<br />

beendet wurde. Deshalb kam es zu höheren Abschreibungen<br />

auf dem immateriellen Anlagevermögen<br />

als im Vorjahr; diese stiegen um 203 Millionen auf<br />

302 Millionen Franken. Weitere Informationen zum<br />

Betriebsergebnis der Division f<strong>in</strong>den Sie im F<strong>in</strong>anzbericht<br />

(Teil 2 des vorliegenden <strong>Geschäftsbericht</strong>s).<br />

Der freie Geldfluss aus operativen Tätigkeiten der<br />

Division nahm aufgrund des starken operativen<br />

Geschäfts auch 2009 weiterh<strong>in</strong> deutlich zu und<br />

betrug 14,9 Milliarden Franken. Er lag damit um 30%<br />

<strong>in</strong> lokalen Währungen (24% <strong>in</strong> Franken) über dem<br />

Ergebnis des Vorjahres. Kont<strong>in</strong>uierliches Kostenmanagement<br />

und das Erwirtschaften von freiem Geldfluss<br />

geniessen bei <strong>Roche</strong> hohe Priorität. Davon<br />

zeugen die laufenden konzernweiten Initiativen <strong>in</strong> den<br />

Bereichen Informationstechnologie, Adm<strong>in</strong>istration<br />

und Produktion zur Verbesserung der operativen Effizienz<br />

und Produktivität. Die Integration von Genentech,<br />

bei der nicht nur das Pharmageschäft <strong>in</strong> den USA,<br />

sondern auch weltweite Konzernfunktionen umstrukturiert<br />

wurden, liefert ebenfalls wichtige Impulse zur<br />

2 Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich die genannten<br />

Wachstumsraten auf lokale Währungen.<br />

3 CEMAI: Zentral- und Osteuropa, Nahost, Afrika, Zentralasien,<br />

Indischer Subkont<strong>in</strong>ent.<br />

23


24 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Pharma<br />

Die Zusammenarbeit<br />

mit externen Partnern<br />

ist e<strong>in</strong> wichtiger<br />

Teil der Forschungs-<br />

und Entwicklungsstrategie:<br />

<strong>Roche</strong> und<br />

Genentech unterzeichneten<br />

2009<br />

<strong>in</strong>sgesamt über 100<br />

neue Vere<strong>in</strong>barungen.<br />

Darunter befanden<br />

sich Produktvere<strong>in</strong>barungen<br />

sowie<br />

Forschungs- und<br />

Technologiepartnerschaften.<br />

Steigerung der Effizienz und Produktivität. E<strong>in</strong>sparungen<br />

werden durch die Zusammenlegung der<br />

Verwaltungsfunktionen für die USA <strong>in</strong> South San<br />

Francisco, die Schliessung des Forschungs- und<br />

Entwicklungsstandorts Palo Alto sowie die Konsolidierung<br />

der weltweiten Produktionskapazitäten<br />

erzielt (siehe nachfolgendes Kapitel «Produktions<strong>in</strong>frastruktur»).<br />

Bis 2011 strebt die <strong>Roche</strong>-Gruppe<br />

jährlich Synergien <strong>in</strong> Höhe von rund e<strong>in</strong>er Milliarde<br />

Franken vor Steuern an.<br />

Produktions<strong>in</strong>frastruktur<br />

Die Optimierung des <strong>in</strong>tegrierten Produktionsnetzwerks<br />

von <strong>Roche</strong> und Genentech verläuft wie geplant.<br />

Die Division restrukturiert ihre weltweite Pharmaproduktion<br />

mit dem Ziel, Aktivitäten zusammenzuführen,<br />

Kapazitätsanforderungen zu koord<strong>in</strong>ieren sowie<br />

die Effizienz zu verbessern. Im Rahmen dieser Neuordnung<br />

wurde der Bau e<strong>in</strong>er zweiten biotechnischen<br />

Produktionsanlage zur Wirkstoffherstellung am<br />

Genentech-Standort <strong>in</strong> Vacaville (USA) gestoppt;<br />

­ferner wird e<strong>in</strong>e Anlage am Standort Penzberg<br />

(<strong>Deutschland</strong>), die sich im Bau bef<strong>in</strong>det, nicht fertiggestellt.<br />

Die Division Pharma produziert weltweit an 24 Standorten.<br />

Obwohl die Produktion zurzeit konsolidiert<br />

wird, <strong>in</strong>vestiert <strong>Roche</strong> weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> das Produktionsnetzwerk,<br />

um die Verfügbarkeit e<strong>in</strong>geführter und<br />

<strong>in</strong> kl<strong>in</strong>ischer Entwicklung bef<strong>in</strong>dlicher Produkte zu<br />

gewährleisten. So eröffnete <strong>Roche</strong> im Mai <strong>in</strong> Florence,<br />

South Carol<strong>in</strong>a (USA), e<strong>in</strong>e weitere vielseitig nutzbare<br />

chemische Grossproduktionsanlage. Im Juni weihte<br />

das Unternehmen im schweizerischen Kaiseraugst e<strong>in</strong><br />

neues Zentrum zur Produktion steriler Arzneimittel<br />

e<strong>in</strong>. Hier werden flüssige oder gefriergetrocknete<br />

Substanzen <strong>in</strong> Ampullenfläschchen oder Fertigspritzen<br />

abgefüllt. Im August übte <strong>Roche</strong> e<strong>in</strong>e von Genentech<br />

gehaltene Option aus und erwarb e<strong>in</strong>e von Lonza<br />

<strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur errichtete Biotech-Produktionsanlage.<br />

Anschliessend wurde die mit modernster Technik ausgestattete<br />

Anlage mit e<strong>in</strong>er von Genentech am gleichen<br />

Ort errichteten biotechnologischen Produktions-<br />

stätte zusammengelegt. Die Werke <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur s<strong>in</strong>d<br />

die erste derartige E<strong>in</strong>richtung von <strong>Roche</strong> <strong>in</strong> Asien<br />

und werden im weltweiten Produktionsverbund des<br />

Unternehmens e<strong>in</strong>e zentrale Rolle spielen. Im November<br />

schliesslich wurde <strong>in</strong> Basel (Schweiz) das Richtfest<br />

e<strong>in</strong>es neuen Gebäudes für galenische Forschung<br />

und technische Entwicklung gefeiert. In diesem Bau,<br />

dessen Fertigstellung für 2011 geplant ist, soll e<strong>in</strong><br />

Zentrum für die Entwicklung von Produktionsmethoden<br />

sowie zur Herstellung von Proben für kl<strong>in</strong>ische<br />

Studien Platz f<strong>in</strong>den.<br />

Die weltweite Ausbreitung des pandemischen Influenza-A-Virus<br />

H1N1 stellte unsere Produktionsorganisation<br />

und das Supply Cha<strong>in</strong> Management vor<br />

die Aufgabe, Tamiflu <strong>in</strong> kurzer Zeit und ausreichender<br />

Menge für Patienten <strong>in</strong> der ganzen Welt bereitzustellen.<br />

<strong>Roche</strong> und die angeschlossenen Partnerunternehmen<br />

erweiterten die Produktionskapazitäten für<br />

das Grippemedikament rasch auf rund 33 Millionen<br />

Packungen im Monat und s<strong>in</strong>d nunmehr <strong>in</strong> der Lage,<br />

bei Bedarf jährlich bis zu 400 Millionen Packungen<br />

Tamiflu zu liefern.<br />

Pharma-Partnerschaften<br />

Die Zusammenarbeit mit externen Partnern ist e<strong>in</strong><br />

wichtiger Teil der Forschungs- und Entwicklungsstrategie<br />

von <strong>Roche</strong>. Denn Lizenzvere<strong>in</strong>barungen und<br />

zielgerichtete Übernahmen ermöglichen den Zugang<br />

zu externen Innovationen und stärken damit das<br />

unternehmenseigene Forschungs- und Entwicklungsportfolio.<br />

Zudem erweitern sie die technologischen<br />

Möglichkeiten des Unternehmens. <strong>Roche</strong> Pharma<br />

unterzeichnete 2009 <strong>in</strong>sgesamt 55 neue Vere<strong>in</strong>barungen,<br />

darunter 4 produktbezogene und 51 Forschungs-<br />

und Technologiepartnerschaften. Ausserdem<br />

wurden 10 Produkte auslizensiert. Zu den<br />

wichtigsten Vere<strong>in</strong>barungen gehörten das im Januar<br />

bekannt gegebene zweite Lizenzabkommen mit<br />

Plexxikon über PLX5568 (RG7376), e<strong>in</strong>en neuartigen<br />

K<strong>in</strong>ase-Hemmer zur Behandlung der polyzystischen<br />

Nierenerkrankung, und die im März kommunizierte<br />

weitere Vere<strong>in</strong>barung mit Evotec über die Phase-II-


Elf Produkte aus sechs therapeutischen<br />

Bereichen erwirtschafteten Umsätze von<br />

jeweils mehr als e<strong>in</strong>er Milliarde Franken.<br />

Verkäufe nach therapeutischen Bereichen<br />

Onkologie 53% (+8%)<br />

Entzündungs- und Autoimmunkrankheiten, Transplantation 8% (–6%)<br />

Zentralnervensystem 2% (–5%)<br />

Atemwegserkrankungen 3% (+8%)<br />

Stoffwechsel- und Knochenkrankheiten 7% (–4%)<br />

Infektionskrankheiten 1% (–8%)<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen 3% (–2%)<br />

Virologie 15% (+79%)<br />

Andere 2% (–29%)<br />

Renale Anämie 3% (0%)<br />

Augenleiden 3% (+24%)<br />

Kursiv = Zuwachsraten (<strong>in</strong> lokalen Währungen)<br />

Entwicklung von EVT 101 gegen behandlungsresistente<br />

Depressionen. Im Mai unterzeichneten <strong>Roche</strong><br />

und Tekmira Pharmaceuticals e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>barung,<br />

um die kl<strong>in</strong>ische Entwicklung der ersten beiden RNA-<br />

Interferenz-Arzneimittelkandidaten von <strong>Roche</strong> zu<br />

beg<strong>in</strong>nen. Für beide Arzneimittelkandidaten wird die<br />

SNALP (Stable Nucleic Acid-Lipid Particles)-Technologie<br />

von Tekmira verwendet werden.<br />

Genentech Partner<strong>in</strong>g unterzeichnete 2009 vier<br />

produktbezogene und 46 Forschungs- und Technologiepartnerschaften.<br />

Ausserdem wurde e<strong>in</strong> Produkt<br />

auslizensiert. Zu den Vere<strong>in</strong>barungen gehört e<strong>in</strong> im<br />

Juni abgeschlossenes exklusives Lizenzabkommen<br />

mit Bayhill Therapeutics zur Entwicklung von Bayhills<br />

vielversprechendem Arzneimittelkandidaten BHT-<br />

3021, der sich gegenwärtig <strong>in</strong> Phase I der Entwicklung<br />

zur Behandlung von Typ-1-Diabetes bef<strong>in</strong>det.<br />

Im Oktober folgte e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>barung mit SurModics.<br />

Mit ihr erhält Genentech e<strong>in</strong>e exklusive Lizenz für<br />

die Nutzung des biologisch abbaubaren Mikropartikel-<br />

Dosiersystems, um für Lucentis e<strong>in</strong>e Darreichungsform<br />

zu entwickeln, die e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Abgabe<br />

des Wirkstoffs gestattet. Die Vere<strong>in</strong>barung sieht<br />

zudem auch Möglichkeiten für <strong>Roche</strong> und Genentech<br />

vor, zusätzliche Substanzen zur Behandlung von<br />

Augenerkrankungen zu entwickeln.<br />

Verkäufe ausgewählter<br />

Schlüsselprodukte<br />

Das Verkaufswachstum der Division Pharma ist breit<br />

abgestützt. Im Jahr 2009 erwirtschafteten elf Produkte<br />

aus sechs therapeutischen Bereichen jeweils<br />

Umsätze von mehr als e<strong>in</strong>er Milliarde Franken.<br />

Die drei führenden Produkte erzielten Umsätze von<br />

jeweils über 5 Milliarden Franken. Die komb<strong>in</strong>ierten<br />

Verkäufe der führenden 20 Arzneimittel der <strong>Roche</strong>-<br />

Gruppe beliefen sich auf 34,3 Milliarden Franken oder<br />

88% der Gesamtverkäufe der Division.<br />

Die Verkäufe des Onkologieportfolios der Division<br />

stiegen 2009 um 8% auf 20,7 Milliarden Franken.<br />

Die Schlüsselprodukte Avast<strong>in</strong>, Hercept<strong>in</strong>, MabThera/<br />

Rituxan, Tarceva und Xeloda leisteten hierzu den<br />

grössten Beitrag. Insgesamt entfiel auf diese fünf Arzneimittel<br />

etwa die Hälfte der Verkäufe der Division.<br />

Bei den antiviralen Medikamenten erhöhten sich die<br />

Umsätze um 79% (+2,5 Milliarden Franken) auf <strong>in</strong>sgesamt<br />

5,9 Milliarden Franken für das gesamte Jahr,<br />

<strong>in</strong>sbesondere wegen der Nachfrage nach Tamiflu.<br />

In e<strong>in</strong>em zunehmend wettbewerbs<strong>in</strong>tensiven, preissensiblen<br />

Markt blieben die Gesamtverkäufe des<br />

Produktportfolios zur Behandlung der renalen Anämie<br />

25<br />

Die Verkäufe des<br />

Onkologieportfolios<br />

der Division stiegen<br />

2009 um 8% auf<br />

20,7 Milliarden Franken.<br />

Die Schlüsselprodukte<br />

Avast<strong>in</strong>,<br />

Hercept<strong>in</strong>, MabThera/<br />

Rituxan, Tarceva und<br />

Xeloda leisteten<br />

hierzu den grössten<br />

Beitrag. Insgesamt<br />

entfiel auf diese fünf<br />

Arzneimittel etwa die<br />

Hälfte der Verkäufe<br />

der Division.


26 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Pharma<br />

Wissenschaftliche Spitzenleistungen:<br />

E<strong>in</strong>zigartige Vielfalt der Ansätze<br />

150 Partner<br />

Das Verständnis der komplexen Biologie unterschiedlicher Krankheiten stellt für uns<br />

bei der Entwicklung neuer und besserer diagnostischer Tests und Arzneimittel die<br />

grösste Herausforderung dar. Wissenschaftliche Durchbrüche gel<strong>in</strong>gen am ehesten,<br />

wenn Forscher frei s<strong>in</strong>d, verschiedenste Wege zu beschreiten und Probleme aus<br />

unterschiedlichsten Perspektiven zu betrachten. Unsere Forscher haben diese Freiheit.<br />

Wir s<strong>in</strong>d überzeugt, dass <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den Bereichen Forschung und früher<br />

Entwicklung e<strong>in</strong>e Vielfalt an Me<strong>in</strong>ungen, Kulturen und Ansätzen die Kreativität fördert.<br />

Mit unseren eigenständigen Forschungs- und Entwicklungszentren sowie Allianzen<br />

mit über 150 externen Partnerunternehmen hat <strong>Roche</strong> e<strong>in</strong> Umfeld geschaffen, <strong>in</strong> dem<br />

Innova tionen gedeihen können.<br />

gRED<br />

Genentech Forschung und<br />

Frühe Entwicklung<br />

Onkologie<br />

Entzündungs- und<br />

Autoimmunkrankheiten<br />

Zentralnervensystem<br />

Augenheilkunde<br />

Virologie<br />

gRED<br />

Neue Wirkstoffe <strong>in</strong> Phase I & II<br />

Stoffwechselkrankheiten<br />

pRED<br />

<strong>Roche</strong> Pharma Forschung<br />

und Frühe Entwicklung<br />

pRED<br />

17<br />

7<br />

11<br />

1<br />

5<br />

10<br />

Chugai<br />

Nach der Integration des kalifornischen Biotech-Unternehmens<br />

Genentech operieren <strong>Roche</strong> Pharma Forschung und Frühe Entwicklung<br />

(pRED) sowie Genentech Forschung und Frühe Entwicklung<br />

(gRED) als eigenständige Innovationszentren. Beide fokussieren<br />

auf die Kreation neuartiger Moleküle und mediz<strong>in</strong>isch differenzierter<br />

Therapien. Sie verfügen über eigene Ressourcen, pflegen<br />

externe Partnerschaften und nutzen unterschiedliche Ansätze,<br />

um Erkenntnisse über die Biologie von Krankheiten <strong>in</strong> die kl<strong>in</strong>ische<br />

Praxis umzusetzen. In dieser neuen Organisationsstruktur kommen<br />

die Werte und die Kultur, die bisher für den Erfolg von Genentech<br />

entscheidend gewesen s<strong>in</strong>d, weiterh<strong>in</strong> zum Tragen; gleichzeitig<br />

werden die Fähigkeiten von <strong>Roche</strong> gestärkt, neuartige Medikamente<br />

zu entwickeln. Zudem wird der divisionsübergreifende Austausch<br />

von Wissen und Technologien zwischen der pharmazeutischen und<br />

der diagnostischen Forschung erleichtert.


mit 1,3 Milliarden Franken konstant. Die Umsätze im<br />

Bereich Entzündungs-/Autoimmunkrankheiten/Transplantation<br />

waren mit 3,0 Milliarden Franken rückläufig.<br />

Die erwarteten Umsatze<strong>in</strong>bussen nach Ablauf<br />

des Patentschutzes für CellCept <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong>igten<br />

Staaten wurden durch den anhaltenden Erfolg von<br />

MabThera/Rituxan zur Behandlung der rheumatoiden<br />

Arthritis sowie die gute Marktaufnahme von Actemra/<br />

RoActemra <strong>in</strong> Japan, Westeuropa und weiteren<br />

Märkten weitgehend ausgeglichen.<br />

Onkologie<br />

Die Umsätze von Avast<strong>in</strong> (Bevacizumab) zur Behandlung<br />

von fortgeschrittenem Dickdarm-, Enddarm-,<br />

Brust-, Lungen- und Nierenkrebs sowie des wiederkehrenden<br />

Glioblastom-Hirntumors stiegen um 21%<br />

auf 6,2 Milliarden Franken. Solide zweistellige Wachstumsraten<br />

<strong>in</strong> allen Regionen s<strong>in</strong>d vor allem auf die<br />

zunehmende Verwendung des Medikaments <strong>in</strong> der<br />

Behandlung von Dickdarm-, Enddarm-, Brust- und<br />

Lungenkrebs zurückzuführen. Besonders erfreulich<br />

ist die Marktaufnahme <strong>in</strong> Japan, wo Avast<strong>in</strong> für die<br />

Behandlung von fortgeschrittenem Dickdarm- und<br />

Enddarmkrebs zugelassen ist. Es wird davon ausgegangen,<br />

dass sich dieser Trend mit der unlängst<br />

dort erfolgten Zulassung des Produkts für fortgeschrittenen,<br />

nichtkle<strong>in</strong>zelligen Lungenkrebs (NSCLC)<br />

weiter verstärkt. Der Verkaufszuwachs <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong>igten<br />

Staaten ist vor allem e<strong>in</strong>e Folge des E<strong>in</strong>satzes<br />

bei ­fortgeschrittenem Brustkrebs sowie der neuen<br />

Indikationen Glioblastom und Nierenkrebs; die Marktdurchdr<strong>in</strong>gung<br />

der etablierten Indikationen des<br />

Medikaments — wie Lungenkrebs oder Dickdarmund<br />

Enddarmkrebs — bleibt weiterh<strong>in</strong> hoch.<br />

Der Gesamtumsatz (Onkologie und rheumatoide<br />

Arthritis) von MabThera/Rituxan (Rituximab) zur<br />

Behandlung des Non-Hodgk<strong>in</strong>-Lymphoms (NHL),<br />

der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) und<br />

der rheumatoiden Arthritis (RA) stieg um 6% auf<br />

6,1 Milliarden Franken. Zunehmende Verordnungen<br />

nach den Zulassungen von MabThera zur Behandlung<br />

von CLL als Erstl<strong>in</strong>ientherapie 4 im ersten Quartal<br />

sowie zur Behandlung der wiederkehrenden oder<br />

therapieresistenten lymphatischen Leukämie im<br />

dritten Quartal durch die EU-Behörden liessen das<br />

Wachstum im Onkologiesegment ansteigen. Die<br />

niedrigeren Zuwachsraten <strong>in</strong> den USA s<strong>in</strong>d auf die<br />

bereits hohe Akzeptanz von Rituxan <strong>in</strong> der Krebsbehandlung<br />

zurückzuführen. Insgesamt beliefen sich<br />

die Verkäufe im RA-Segment auf etwa 900 Millionen<br />

Franken oder 15% des Gesamtumsatzes mit diesem<br />

Produkt. Die Verkaufszahlen im Segment steigen<br />

vor allem dank der zunehmenden und frühzeitigeren<br />

Verordnung von MabThera/Rituxan bei Patienten,<br />

die ungenügend auf e<strong>in</strong>e Behandlung mit e<strong>in</strong>em<br />

beziehungsweise mehreren Tumornekrose­faktor(TNF)-<br />

Hemmern ansprechen. MabThera ist das bevorzugte<br />

Medikament bei Patienten, die auf e<strong>in</strong>e Behandlung<br />

mit TNF-Hemmern nicht ansprechen; das Präparat ist<br />

<strong>in</strong> der EU Marktführer <strong>in</strong> diesem Bereich.<br />

Die Verkäufe von Hercept<strong>in</strong> (Trastuzumab) zur<br />

Behandlung von HER2-positivem Brustkrebs nahmen<br />

um 8% auf 5,3 Milliarden Franken zu. Das solide<br />

Wachstum während des ganzen Jahres stützte sich<br />

hauptsächlich auf die zunehmende Verwendung<br />

zur Therapie von Brustkrebs im Frühstadium, vor<br />

allem <strong>in</strong> Japan und e<strong>in</strong>igen Schwellenmärkten, und<br />

die steigende Marktdurchdr<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> Osteuropa.<br />

Moderate Verkaufszuwächse <strong>in</strong> den USA sowie <strong>in</strong><br />

Westeuropa spiegeln die hohe Marktdurchdr<strong>in</strong>gung<br />

bei der Behandlung von frühem und fortgeschrittenem<br />

Brustkrebs wider.<br />

Der Umsatz mit Tarceva (Erlot<strong>in</strong>ib) zur Behandlung<br />

von fortgeschrittenem Lungen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs<br />

stieg um 10% auf 1,3 Milliarden Franken.<br />

Dies ist <strong>in</strong>sbesondere der vermehrten Anwendung<br />

des Medikaments <strong>in</strong> der Zweitl<strong>in</strong>ientherapie 5 von<br />

NSCLC ausserhalb der USA sowie zur Behandlung<br />

von metastasierendem Bauchspeicheldrüsenkrebs<br />

zu verdanken. Hauptwachstumsträger waren Westeuropa<br />

und die USA. Die moderatere Zunahme<br />

der US-Verkäufe ist auf die stabile Marktdurchdr<strong>in</strong>gung<br />

bei NSCLC und Bauchspeicheldrüsenkrebs, das<br />

4 Erstl<strong>in</strong>ientherapie: erste Therapie nach Diagnosestellung.<br />

5 Die Zweitl<strong>in</strong>ienbehandlung wird e<strong>in</strong>gesetzt, falls die<br />

Erstbehandlung erfolglos bleibt oder der Krebs auf diese<br />

nicht mehr anspricht.<br />

27


28 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Pharma<br />

6 222 6 087 5 266 3 200 1 655<br />

+21% *<br />

Wirkstoff :<br />

Bevacizumab<br />

Meistverkaufte Medikamente — <strong>Roche</strong> Gruppe | <strong>in</strong> Millionen CHF<br />

Avast<strong>in</strong> MabThera/Rituxan Hercept<strong>in</strong> Tamiflu Pegasys<br />

Indikation :<br />

Dickdarm-/Enddarmkrebs,<br />

nichtkle<strong>in</strong>zelliger Lungenkrebs,<br />

Brustkrebs, Nierenkrebs,<br />

Glioblastom<br />

+6% *<br />

Wirkstoff :<br />

Rituximab<br />

Indikation :<br />

Non-Hodgk<strong>in</strong>-<br />

Lymphom, chronische<br />

lymphatische Leukämie,<br />

rheumatoide Arthritis<br />

+8% *<br />

Wirkstoff :<br />

Trastuzumab<br />

Indikation :<br />

HER2-positiver<br />

Brustkrebs<br />

+435% *<br />

Wirkstoff :<br />

Oseltamivir<br />

Indikation :<br />

Behandlung und Prävention<br />

von Influenza A und B<br />

+5% *<br />

Wirkstoff :<br />

Peg<strong>in</strong>terferon alfa-2a<br />

Indikation :<br />

Hepatitis B und C


Ausschlaggebend für das überdurchschnittliche<br />

Wachstum war die starke Nachfrage<br />

<strong>in</strong> den Bereichen Virologie und Onkologie.<br />

1 576 1 560 1 304 1 260 1 198<br />

CellCept NeoRecormon, Epog<strong>in</strong> Tarceva Xeloda Lucentis**<br />

–22% *<br />

Wirkstoff :<br />

Mycophenolatmofetil<br />

Indikation :<br />

Transplantationen<br />

–11% *<br />

Wirkstoff :<br />

Epoet<strong>in</strong> beta<br />

Indikation :<br />

Anämie<br />

Die Produktabbildungen s<strong>in</strong>d nicht massstabsgetreu.<br />

* Verkaufswachstum <strong>in</strong> lokalen Währungen gegenüber Vorjahr.<br />

** Geme<strong>in</strong>same Vermarktung durch Genentech und Novartis.<br />

+10% *<br />

Wirkstoff :<br />

Erlot<strong>in</strong>ib<br />

Indikation :<br />

Fortgeschrit tener<br />

nicht kle<strong>in</strong>zelliger<br />

Lungen krebs,<br />

fortgeschrittener<br />

Bauchspeicheldrüsenkrebs<br />

+7% *<br />

Wirkstoff :<br />

Capecitab<strong>in</strong><br />

Indikation :<br />

Dick-/End darmkrebs,<br />

Brustkrebs,<br />

Magenkrebs<br />

+24%*<br />

Wirkstoff :<br />

Ranibizumab<br />

29<br />

Indikation :<br />

«Feuchte» altersbed<strong>in</strong>gte<br />

Maku ladegeneration


30 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Pharma<br />

Wettbewerbsumfeld sowie Rückstellungsanpassungen<br />

während des letzten Jahres zurückzuführen,<br />

vor allem für Regierungsprogramme, bei denen Preisnachlässe<br />

gewährt werden.<br />

Die Verkäufe von Xeloda (Capecitab<strong>in</strong>) zur Behandlung<br />

von Dickdarm-, Enddarm-, Magen- und Brustkrebs<br />

stiegen um 7% auf 1,3 Milliarden Franken,<br />

massgeblich aufgrund starker Zugew<strong>in</strong>ne <strong>in</strong> den USA,<br />

Japan und Ch<strong>in</strong>a. Das Wachstum wird vor allem durch<br />

die Verwendung des Medikaments bei metastasierendem<br />

Brustkrebs, als adjuvante (ergänzende) 6 Therapie<br />

bei Dickdarmkrebs sowie bei metastasierendem<br />

Dickdarm- und Enddarmkrebs stimuliert. In Ch<strong>in</strong>a<br />

resultieren die Verkaufszuwächse hauptsächlich aus<br />

dem E<strong>in</strong>satz bei Patienten mit fortgeschrittenem<br />

Magenkrebs. In Japan erzielte Chugai dank der<br />

zusätzlichen Zulassung für metastasierenden Dickdarm-<br />

und Enddarmkrebs im vierten Quartal e<strong>in</strong><br />

erhebliches Wachstumsplus.<br />

Virologie<br />

Die weltweiten Verkäufe des Grippemedikaments<br />

Tamiflu (Oseltamivir) beliefen sich 2009 auf 3,2 Milliarden<br />

Franken und legten damit gegenüber dem<br />

Vorjahr um 435% oder 2,6 Milliarden Franken zu.<br />

Zurückzuführen ist dieses sehr hohe Wachstum auf<br />

e<strong>in</strong>e massiv gestiegene Nachfrage seitens zahlreicher<br />

Regierungen sowie im Apothekengeschäft<br />

<strong>in</strong>folge des Ausbruchs der vom Influenza-A/H1N1-<br />

Virus verursachten pandemischen «Schwe<strong>in</strong>egrippe»<br />

im April und ihrer raschen weltweiten Ausbreitung.<br />

Die Verkäufe zur Pandemievorsorge summierten sich<br />

im Berichtszeitraum auf 1,9 Milliarden Franken.<br />

<strong>Roche</strong> ist mit nationalen Gesundheitsbehörden im<br />

Gespräch, um für Tamiflu e<strong>in</strong>e Zulassungserweiterung<br />

zur Anwendung im Pandemiefall bei Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern<br />

im Alter von unter e<strong>in</strong>em Jahr sowie Schwangeren<br />

und Stillenden zu erreichen. Darüber h<strong>in</strong>aus wird<br />

die Genehmigung alternativer Darreichungsformen<br />

des Medikaments für Säugl<strong>in</strong>ge und Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der<br />

angestrebt. <strong>Roche</strong> arbeitet weiterh<strong>in</strong> eng mit der<br />

Weltgesundheitsorganisation und nationalen Regierungen<br />

zusammen und unterstützt die weltweiten<br />

Bemühungen zur Pandemievorsorge und Versorgung<br />

erkrankter Menschen mit Tamiflu.<br />

Die Verkäufe von Pegasys (Peg<strong>in</strong>terferon alfa-2a)<br />

zur Behandlung von Hepatitis B und C stiegen 2009<br />

um 5% auf 1,7 Milliarden Franken. Ausschlaggebend<br />

hierfür waren Anteilsgew<strong>in</strong>ne <strong>in</strong> wichtigen Märkten.<br />

Unterstützt wird dieses Wachstum durch neue Studienergebnisse,<br />

welche die Überlegenheit von Pegasys<br />

gegenüber anderen Therapiemöglichkeiten nachweisen,<br />

durch den häufigeren E<strong>in</strong>satz bei der Behandlung<br />

von Hepatitis B sowie durch die Zunahme der<br />

Diagnosen und der Behandlungsraten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />

Schwellenmärkten.<br />

Augenheilkunde<br />

In den USA haben die Verkäufe von Lucentis<br />

(Ranibizumab) um 24% auf 1,2 Milliarden Franken<br />

zugenommen. Lucentis wird zur Behandlung der<br />

«feuchten» altersbed<strong>in</strong>gten Makuladegeneration<br />

(AMD) e<strong>in</strong>gesetzt, der häufigsten Ursache für Erbl<strong>in</strong>dung<br />

im Alter. Der Umsatz legte über das ganze<br />

Jahr h<strong>in</strong>weg deutlich zweistellig zu. Hierzu beigetragen<br />

haben vor allem die gestiegenen Zahlen der<br />

Lucentis Injektionen pro Patient im ersten und zweiten<br />

Behandlungsjahr sowie die Anzahl der mit<br />

dem Präparat behandelten Patienten mit feuchter<br />

AMD; ferner e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fachere Kostenerstattung.<br />

Anämie<br />

Die Verkäufe des nunmehr <strong>in</strong> über 80 Ländern verfügbaren<br />

Medikaments Mircera (Methoxy-Polyethylenglycol-Epoet<strong>in</strong><br />

beta) zur Behandlung der renalen<br />

Anämie (Blutarmut) wuchsen über das gesamte Jahr<br />

h<strong>in</strong>weg beständig, <strong>in</strong>sgesamt um 252% auf 179 Millionen<br />

Franken. Das Plus wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sehr wettbewerbs<strong>in</strong>tensiven,<br />

preissensiblen Markt erzielt,<br />

vor allem im Bereich Prädialyse. Die komb<strong>in</strong>ierten<br />

Verkäufe der etablierten Anämiemedikamente Neo-<br />

Recormon von <strong>Roche</strong> und Epog<strong>in</strong> (Epoet<strong>in</strong> beta)<br />

von Chugai gaben um 11% auf 1,6 Milliarden Franken<br />

6 E<strong>in</strong>e adjuvante Behandlung erfolgt im Anschluss an<br />

die operative Entfernung e<strong>in</strong>es Tumors, um die Gefahr<br />

e<strong>in</strong>es Rückfalls zu verr<strong>in</strong>gern.


nach. Ausserhalb Japans steigt der Marktanteil von<br />

Mircera und NeoRecormon trotz neuzugelassener<br />

Konkurrenzprodukte <strong>in</strong>sgesamt weiter an. Der<br />

Umsatzrückgang bei NeoRecormon um 14% ist im<br />

Wesentlichen auf zunehmenden Preisdruck <strong>in</strong>folge<br />

des Markte<strong>in</strong>tritts neuer Biosimilar-Arzneimittel<br />

zurückzuführen. H<strong>in</strong>gegen spiegelt der nur leichte<br />

Umsatzrückgang bei Epog<strong>in</strong> <strong>in</strong> Japan (–1%) wider,<br />

dass sich der Marktanteil im Dialysesegment stabilisiert<br />

hat und das Medikament zunehmend bei der<br />

Prädialyse verwendet wird.<br />

Entzündungs- und Autoimmunkrankheiten<br />

RoActemra (Tocilizumab, ausserhalb Europas unter<br />

dem Namen Actemra gehandelt) ist e<strong>in</strong> neuartiges<br />

Medikament für die Behandlung der rheumatoiden<br />

Arthritis (RA). Nach der Zulassung <strong>in</strong> der EU im<br />

Januar wurde es bis Ende des Jahres <strong>in</strong> zehn Märkten<br />

e<strong>in</strong>geführt — darunter <strong>Deutschland</strong>, Frankreich,<br />

Spanien und Grossbritannien. Das Produkt wird <strong>in</strong><br />

den europäischen Märkten, wo der Verkauf bereits<br />

begonnen hat, sehr gut aufgenommen. Nach dem<br />

Verkaufsstart <strong>in</strong> weiteren Ländern — darunter Schweiz,<br />

Indien und Brasilien — ist Actemra/RoActemra nunmehr<br />

weltweit <strong>in</strong> mehr als 25 Staaten verfügbar.<br />

Die Resonanz bei Mediz<strong>in</strong>ern ist sehr positiv. Global<br />

wuchs der Umsatz 2009 um 289% auf 146 Millionen<br />

Franken. In Japan, wo Actemra im April 2008 für die<br />

Behandlung von RA bei Erwachsenen sowie von verwandten<br />

Erkrankungsformen bei K<strong>in</strong>dern zugelassen<br />

wurde, nimmt der Markt das Medikament gut auf; die<br />

Marktdurchdr<strong>in</strong>gung schreitet voran. In vielen Fällen<br />

wird das Medikament bereits als erste biologische<br />

Therapie e<strong>in</strong>gesetzt. Die Verkäufe <strong>in</strong> Japan betrugen<br />

98 Millionen Franken, das bedeutet e<strong>in</strong>e Zunahme<br />

von 146%.<br />

Transplantation<br />

Die Verkäufe des Immunsuppressivums CellCept<br />

(Mycophenolatmofetil), das der Abstossung transplantierter<br />

Organe vorbeugt, sanken gegenüber 2008<br />

um 22% auf 1,6 Milliarden Franken. In den USA,<br />

dem grössten Markt für dieses Produkt, nahmen die<br />

Umsätze deutlich ab, nachdem im Mai das Patent<br />

abgelaufen war. Anhaltend solides Wachstum <strong>in</strong><br />

anderen Märkten — vor allem <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika und<br />

Japan — glich die wegen Nachahmermedikamente<br />

abnehmenden US-Umsätze teilweise aus.<br />

Weitere Medikamente<br />

Anfang April kündigten <strong>Roche</strong> und Genentech an,<br />

dass Raptiva (Efalizumab), e<strong>in</strong> Medikament zur<br />

Behandlung der Schuppenflechte (Psoriasis), <strong>in</strong> den<br />

Vere<strong>in</strong>igten Staaten nach e<strong>in</strong>er Übergangszeit freiwillig<br />

vom Markt genommen wird. Diese Entscheidung<br />

zeigt, wie wichtig uns die Sicherheit der Patienten ist.<br />

Raptiva wird mit e<strong>in</strong>em erhöhten Risiko für progressive<br />

multifokale Leukenzephalopathie (PML) <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

gebracht, e<strong>in</strong>er seltenen, meist tödlich verlaufenden<br />

Erkrankung des Zentralnervensystems. Wie zwischen<br />

der US-Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug<br />

Adm<strong>in</strong>istration) und Genentech vere<strong>in</strong>bart, erlosch die<br />

Marktzulassung für Raptiva <strong>in</strong> den USA im Juli 2009.<br />

Genentech überwacht aber die Sicherheit der betreffenden<br />

Patienten weiterh<strong>in</strong>.<br />

Marktzulassungen,<br />

Zu lassungsanträge und<br />

kl<strong>in</strong>ische Entwicklung<br />

Im Berichtsjahr reichte die Division Pharma 23 wichtige<br />

Zulassungsanträge e<strong>in</strong> und erhielt 13 entscheidende<br />

Zulassungen (siehe Tabelle Seite 33). Positive Ergebnisse<br />

erzielten auch 16 bedeutende Phase-III-Studien,<br />

<strong>in</strong> denen zusätzliche Indikationen bereits e<strong>in</strong>geführter<br />

Schlüsselprodukte beziehungsweise neue Produkte<br />

wie Taspoglutid und Ocrelizumab untersucht wurden<br />

(siehe Tabelle Seite 34). Im Folgenden werden die<br />

Marktzulassungen, Zulassungsanträge und Ergebnisse<br />

wichtiger kl<strong>in</strong>ischer Studien für Schlüsselprodukte<br />

im Jahr 2009 nach Produkt sowie Indikation<br />

geordnet zusammenfassend dargestellt.<br />

Actemra/RoActemra<br />

Marktzulassungen | Im Januar 2010 erteilte die USamerikanische<br />

Zulassungsbehörde FDA die Zulassung<br />

für Actemra zur Behandlung von Erwachsenen mit<br />

mittelschwerer bis schwerer aktiver rheumatoider<br />

31<br />

Im Mai erteilte die<br />

US-amerikanische<br />

Zulassungsbehörde<br />

FDA e<strong>in</strong>e sogenannte<br />

beschleunigte<br />

Zulassung für die Verwendung<br />

von Avast<strong>in</strong><br />

bei wiederauftretendem<br />

Glioblastom,<br />

dem aggressivsten<br />

aller Hirntumore. Im<br />

Januar 2010 erteilte<br />

die FDA die Zulassung<br />

für Actemra zur<br />

Behandlung von<br />

Erwachsenen mit<br />

rheumatoider Arthritis,<br />

die ungenügend auf<br />

e<strong>in</strong>e Behandlung mit<br />

Tumornekrosefaktor<br />

(TNF)-Hemmern<br />

ansprechen.


32 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Pharma<br />

Wissenschaftliche Spitzenleistungen:<br />

Langfristig nachhaltige Perspektive<br />

10 Meilenste<strong>in</strong>e<br />

1970<br />

1<br />

Umsätze geschätzte Umsätze<br />

1972<br />

1974<br />

1967<br />

Gründung<br />

des Institutes<br />

für Molekularbiologie<br />

1976<br />

1978<br />

1980<br />

1982<br />

1984<br />

1986<br />

1988<br />

1990<br />

1992<br />

2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

70er Jahre<br />

Erforschung der<br />

Produktion von<br />

monoklonalen<br />

Antikörpern<br />

1978<br />

Beg<strong>in</strong>n der<br />

Zusammenarbeit<br />

von<br />

<strong>Roche</strong> und<br />

Genentech<br />

1982<br />

Biotechnologisch<br />

hergestelltes<br />

Insul<strong>in</strong><br />

1994<br />

1996<br />

1986<br />

Roferon-A<br />

1998<br />

2000<br />

40 60<br />

2002<br />

1990<br />

Übernahme<br />

von 60% an<br />

Genentech<br />

Unser Geschäft — die Entdeckung, Entwicklung und Herstellung <strong>in</strong>novativer Arzneimittel — ist<br />

von Natur aus langfristig ausgerichtet und erfordert Zeit und Weitsicht. Um an der Innovationsfront<br />

zu bleiben, ist es entscheidend, möglichst früh <strong>in</strong> neue, vielversprechende Technologien<br />

zu <strong>in</strong>vestieren.<br />

Als e<strong>in</strong>es der ersten Pharmaunternehmen hat sich <strong>Roche</strong> der Biotechnologie zugewandt und<br />

deshalb im Jahre 1990 e<strong>in</strong>e Mehrheitsbeteiligung an Genentech erworben. Heute tragen<br />

unsere biotechnischen Produkte dazu bei, die Lebensqualität ungezählter Patienten mit unterschiedlichen<br />

Erkrankungen zu verbessern. Auch <strong>in</strong> die Polymerase-Kettenreaktions-Technologie<br />

(PCR) hat <strong>Roche</strong> zu e<strong>in</strong>em Zeitpunkt <strong>in</strong>vestiert, als diese noch <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>derschuhen<br />

steckte — e<strong>in</strong>e Entscheidung, die <strong>Roche</strong> befähigt hat, <strong>in</strong> der Molekulardiagnostik zum globalen<br />

Markt führer aufzusteigen.<br />

Heute <strong>in</strong>vestiert <strong>Roche</strong> <strong>in</strong> neue Technologien wie die RNA-Interferenz (RNAi); e<strong>in</strong> Ansatz, bei<br />

dem Gene gezielt aufgespürt und ausgeschaltet werden können. RNAi-Arzneimittel eröffnen<br />

völlig neue Chancen, Krankheiten zu behandeln und damit Pa tienten neue Hoffnung zu geben.<br />

2004<br />

2006<br />

2008<br />

1997<br />

MabThera/<br />

Rituxan<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

Biotech-Produkte<br />

Der Anteil von Biotech-Medikamenten<br />

am Umsatz der Division<br />

Pharma hat <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

erheblich zugenommen und<br />

erreicht mittlerweile 65%. Biotechnologische<br />

Produkte wirken<br />

<strong>in</strong> der Regel gezielter und s<strong>in</strong>d<br />

deshalb besser verträglich als<br />

konventionelle Arzneimittel auf<br />

chemischer Basis.<br />

1998<br />

NeoRecormon<br />

Hercept<strong>in</strong><br />

2004<br />

Avast<strong>in</strong><br />

2008<br />

Actemra/<br />

RoActemra


2009 reichte die Division 23 wichtige<br />

Zulassungsanträge e<strong>in</strong> und erhielt<br />

13 entscheidende Zulassungen.<br />

Wichtige Zulassungsanträge 2009 1<br />

Produkt Wirkstoff Indikation bzw. Darreichungsform Land<br />

Avast<strong>in</strong> Bevacizumab Wiederkehrendes Glioblastoma multiforme Schweiz<br />

Erstl<strong>in</strong>ienbehandlung bei metastasierendem Brustkrebs, EU, USA, Japan,<br />

<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Standardchemotherapie<br />

Schweiz<br />

ED-71 Eldecalcitol Osteoporose Japan<br />

Epog<strong>in</strong> Epoet<strong>in</strong> beta Anämie bei Chemotherapie Japan<br />

Hercept<strong>in</strong> Trastuzumab Fortgeschrittener HER2-positiver Magenkrebs EU, Schweiz<br />

Lucentis ranibizumab Makulaödem nach Netzhautvenenverschluss USA<br />

MabThera/ Rituximab Rheumatoide Arthritis bei Patienten mit unzureichendem<br />

Rituxan<br />

Ansprechen auf krankheitsmodifizierende Antirheumatika;<br />

Verh<strong>in</strong>derung des Fortschreitens von Gelenkschäden 2<br />

EU, Schweiz<br />

Erstl<strong>in</strong>ientherapie bei chronischer lymphatischer Leukämie USA<br />

Wiederauftretende oder therapieresistente chronische<br />

EU, USA,<br />

lymphatische Leukämie (CLL)<br />

Schweiz<br />

RG744 Methoxy-<br />

Renale Anämie Japan<br />

(Mircera) Polyethylenglycol-<br />

Epoet<strong>in</strong> beta<br />

Tarceva Erlot<strong>in</strong>ib Nichtkle<strong>in</strong>zelliger Lungenkrebs, Erhaltungstherapie nach<br />

EU, USA,<br />

Erstl<strong>in</strong>ienbehandlung und Chemotherapie<br />

Schweiz<br />

Fortgeschrittener Bauchspeicheldrüsenkrebs Japan<br />

Xeloda Capecitab<strong>in</strong> Adjuvante Therapie bei Dickdarm-, Enddarmkrebs,<br />

<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Oxaliplat<strong>in</strong><br />

EU, Schweiz<br />

Wichtige Produktzulassungen 2009 1<br />

Produkt Wirkstoff Indikation bzw. Darreichungsform Land<br />

Avast<strong>in</strong> Bevacizumab Wiederkehrendes Glioblastoma multiforme USA 3, Schweiz<br />

Metastasierender Brustkrebs, <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Docetaxel EU, Schweiz<br />

Erstl<strong>in</strong>ientherapie bei metastasierendem Nierenzellkarz<strong>in</strong>om<br />

<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Interferon alfa-2a<br />

USA<br />

Inoperabler fortgeschrittener oder rezidivierender<br />

Japan<br />

nicht kle<strong>in</strong>zelliger Lungenkrebs, der nicht zu den<br />

Plattenepithelkarz<strong>in</strong>omen zählt<br />

MabThera/ Rituximab Wiederauftretende oder therapieresistente CLL EU, Schweiz<br />

Rituxan Erstl<strong>in</strong>ientherapie bei CLL EU<br />

Rheumatoide Arthritis, Wiederholungsbehandlung bei<br />

Actemra/<br />

RoActemra<br />

Tocilizumab<br />

Patienten mit unzureichendem Ansprechen auf TNF-Hemmer<br />

Rheumatoide Arthritis, Krankheitszeichen und Symptome USA, EU<br />

Xeloda Capecitab<strong>in</strong> Fortgeschrittener oder wiederkehrender Dick- und Enddarmkrebs<br />

<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Oxaliplat<strong>in</strong>, mit oder ohne Avast<strong>in</strong><br />

Japan<br />

1 E<strong>in</strong>schliesslich Indikationserweiterungen; Stand: 8. Januar 2010.<br />

2 E<strong>in</strong>e dritte Indikation, die Verwendung bei nicht mit Methotrexat vorbehandelten Patienten, wird nicht weiterverfolgt (siehe Seite 37).<br />

3 Beschleunigtes Zulassungsverfahren (FDA).<br />

USA<br />

33­


34 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Pharma<br />

Positive Ergebnisse von 16 Phase-III-Studien<br />

Krankheitsgebiet Produkt Indikation Studie<br />

Onkologie MabThera/Rituxan Indolentes Non-Hodgk<strong>in</strong>-Lymphom, Erstl<strong>in</strong>ien-<br />

Erhaltungstherapie<br />

PRIMA<br />

Avast<strong>in</strong> Metastasierender Brustkrebs (Zweitl<strong>in</strong>ientherapie) RIBBON-2<br />

Xeloda Dickdarmkrebs (adjuvante Therapie) NO16968 (XELOXA)<br />

Hercept<strong>in</strong> HER2-positiver Magenkrebs ToGA<br />

Tarceva Nichtkle<strong>in</strong>zelliger Lungenkrebs (NSCLC), Erstl<strong>in</strong>ien-<br />

Erhaltungstherapie (Daten zur Gesamtüberlebenszeit)<br />

SATURN<br />

Tarceva + Avast<strong>in</strong> NSCLC, Erstl<strong>in</strong>ien-Erhaltungstherapie ATLAS<br />

Entzündungs- Actemra/<br />

Rheumatoide Arthritis, Verh<strong>in</strong>derung des<br />

LITHE,<br />

krankheiten RoActemra Fortschreitens von Gelenkschäden<br />

2-Jahresdaten<br />

Actemra/<br />

RoActemra<br />

Systemische juvenile idiopathische Arthritis TENDER<br />

Ocrelizumab Rheumatoide Arthritis bei Patienten, die auf e<strong>in</strong>e Behandlung<br />

mit Methotrexat ungenügend angesprochen haben<br />

STAGE<br />

Augenleiden Lucentis Makulaödem nach Verschluss der zentralen Netzhautvene CRUISE<br />

Lucentis Makulaödem nach Verschluss e<strong>in</strong>es Seitenastes der<br />

BRAVO<br />

Stoffwechselkrankheiten<br />

Taspoglutid<br />

Netzhautvene<br />

Typ-2-Diabetes T-emerge 1, 2, 4, 5, 7<br />

Arthritis, die ungenügend auf e<strong>in</strong>e Behandlung mit<br />

e<strong>in</strong>em oder mehreren Tumornekrosefaktor(TNF)-<br />

Hemmern ansprechen. Actemra ist der erste für die<br />

Behandlung der rheumatoiden Arthritis zugelassene<br />

monoklonale Antikörper, der IL-6-Rezeptoren blockiert.<br />

Er kann als E<strong>in</strong>zeltherapie oder <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation<br />

mit Methotrexat beziehungsweise anderen krankheitsmodifizierenden<br />

Antirheumatika e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Zulassungsanträge | Im September beantragte<br />

<strong>Roche</strong> bei der Europäischen Arzneimittelagentur<br />

(EMEA = European Medic<strong>in</strong>es Agency) die Zulassung<br />

von RoActemra für e<strong>in</strong>e weitere Indikation,<br />

und zwar für die Hemmung des Fortschreitens von<br />

Gelenkschäden sowie die Verbesserung der physischen<br />

Mobilität von Patienten mit rheumatoider<br />

Arthritis. Der Antrag stützt sich auf positive Zweijahresdaten<br />

der Phase-III-Studie LITHE.<br />

Kl<strong>in</strong>ische Entwicklung | Im November erreichte<br />

die <strong>in</strong>ternationale Phase-III-Studie TENDER ihren primären<br />

Endpunkt. Sie zeigte, dass e<strong>in</strong>e Behandlung<br />

mit Actemra/RoActemra die Beschwerden bei K<strong>in</strong>dern<br />

verm<strong>in</strong>dert, die an systemischer juveniler idiopathischer<br />

Arthritis erkrankt s<strong>in</strong>d. Die Untersuchung<br />

bestätigte Ergebnisse von bereits <strong>in</strong> Japan durchgeführter<br />

Studien. <strong>Roche</strong> beabsichtigt deshalb, die<br />

Zulassung für diese Indikation <strong>in</strong> weiteren Ländern<br />

weltweit zu beantragen. Die systemische juvenile<br />

idiopathische Arthritis ist e<strong>in</strong>e belastende, schwer<br />

zu behandelnde Erkrankung, die den gesamten Körper<br />

betrifft und für die es bisher ke<strong>in</strong>e befriedigende<br />

Therapie gab.<br />

Avast<strong>in</strong><br />

Das globale Entwicklungsprogramm für Avast<strong>in</strong> gehört<br />

seit der E<strong>in</strong>führung der Chemotherapie zu den<br />

um­fangreichsten im Bereich der Krebsforschung.<br />

Es umfasst derzeit über 450 kl<strong>in</strong>ische Studien weltweit<br />

mit etwa 40 000 Patienten, die an etwa 30 verschiedenen<br />

Tumorarten leiden — darunter Dickdarm- und<br />

Enddarmkrebs, Brustkrebs, nichtkle<strong>in</strong>zelliger Lungenkrebs,<br />

Hirntumore, Magenkrebs sowie Eierstockund<br />

Prostatakrebs — <strong>in</strong> fortgeschrittenen als auch <strong>in</strong>


Mit 450 Studien zu 30 Tumorarten gehört<br />

das Entwicklungsprogramm für Avast<strong>in</strong> zu<br />

den umfangreichsten <strong>in</strong> der Krebsforschung.<br />

frühen Stadien. Für 2010 werden Ergebnisse von<br />

Phase-III-Studien zu Avast<strong>in</strong> bei Patienten mit metastasierendem<br />

Prostata-, Eierstock- und Magenkrebs<br />

erwartet.<br />

Marktzulassungen | Im Mai erteilte die FDA im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>es beschleunigten Verfahrens die provisorische<br />

Zulassung für die Verwendung von Avast<strong>in</strong> bei<br />

Patienten mit vorbehandeltem (wiederauftretendem)<br />

Glioblastom, dem aggressivsten aller Hirntumore. Im<br />

September gab der EU-Ausschuss für Humanarzneimittel<br />

(CHMP = Committee for Medic<strong>in</strong>al Products for<br />

Human Use) e<strong>in</strong>e negative Stellungnahme zur Zulassung<br />

von Avast<strong>in</strong> (Bevacizumab) <strong>in</strong> dieser Indikation<br />

ab. Beide Anträge gründeten auf sehr positiven<br />

Ergebnissen der Phase-II-Studie BRAIN. Mehrere<br />

von Prüfärzten <strong>in</strong>itiierte kl<strong>in</strong>ische Studien untersuchen<br />

weiterh<strong>in</strong> die Wirkung von Avast<strong>in</strong> beim wiederauftretenden<br />

Glioblastom. Darüber h<strong>in</strong>aus läuft aktuell<br />

e<strong>in</strong>e umfassende, von <strong>Roche</strong> unterstützte Phase-III-<br />

Studie (AVAGLIO), an der mehr als 900 Patienten mit<br />

neu diagnostiziertem Hirntumor teilnehmen. Ziel ist<br />

es, die Zulassung dieser Indikation weltweit zu beantragen.<br />

Im Juli stimmte die EU-Kommission der Zulassungserweiterung<br />

für Avast<strong>in</strong> <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Docetaxel,<br />

e<strong>in</strong>er häufig e<strong>in</strong>gesetzten Chemotherapie, zur Erstl<strong>in</strong>ienbehandlung<br />

von metastasierendem Brustkrebs<br />

zu. 2007 war Avast<strong>in</strong> bereits <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit<br />

Paclitaxel <strong>in</strong> der EU zugelassen worden. Im August<br />

genehmigte die FDA zudem den E<strong>in</strong>satz von Avast<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Interferon alfa-2a zur Behandlung<br />

des metastasierenden Nierenzellkarz<strong>in</strong>oms, der<br />

häufigsten Form von Nierenkrebs, nachdem die EU-<br />

Behörden diese Indikation 2008 zugelassen hatten.<br />

Im November erhielt Chugai <strong>in</strong> Japan die Zulassung<br />

für Avast<strong>in</strong> zur Behandlung des fortgeschrittenen,<br />

nichtkle<strong>in</strong>zelligen Lungenkrebses.<br />

Zulassungsanträge | Im Oktober beantragte Chugai<br />

<strong>in</strong> Japan die Erweiterung der Zulassung von Avast<strong>in</strong><br />

um die Indikation metastasierender Brustkrebs und<br />

stützte sich dabei auf die Ergebnisse der kl<strong>in</strong>ischen<br />

Prüfungen E2100, AVADO, und RIBBON-1 sowie auf<br />

japanische Studien. Im November reichte Genentech<br />

bei der FDA die Daten der Studien AVADO und<br />

RIBBON-1 e<strong>in</strong>. Ziel war es, die 2008 erteilte Zulassung<br />

im beschleunigten Verfahren für die Behandlung<br />

von HER2-negativem Brustkrebs <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e volle Zulassung<br />

umzuwandeln. Ausserdem wurde die Genehmigung<br />

beantragt, Avast<strong>in</strong> mit weiteren Standardchemotherapien<br />

zu komb<strong>in</strong>ieren. Im November reichte<br />

<strong>Roche</strong> die Daten der Studien AVADO und RIBBON-1<br />

auch bei den EU-Behörden e<strong>in</strong>.<br />

Kl<strong>in</strong>ische Entwicklung | Auf der Jahrestagung der<br />

American Society of Cl<strong>in</strong>ical Oncology (ASCO) im<br />

Mai 7 wurden die vollständigen Ergebnisse der ersten<br />

Phase-III-Studie zu Avast<strong>in</strong> bei Dickdarmkrebs im<br />

Frühstadium präsentiert. Obwohl diese Studie (NSABP<br />

C-08) ihren primären Endpunkt (krankheitsfreies<br />

Überleben) nicht erreichte, deuten die Daten darauf<br />

h<strong>in</strong>, dass das Medikament bei Patienten mit Dickdarmkrebs<br />

im Frühstadium wirksam ist. Ergebnisse<br />

weiterer Studien, die Avast<strong>in</strong> als ergänzende Therapie<br />

bei Erkrankungen im Frühstadium, nach operativer<br />

Entfernung der Tumore bei Dickdarm-, Brust- und<br />

Lungenkrebs untersuchen, stehen noch aus. Zusätzliche<br />

Erkenntnisse werden 2010 von der <strong>in</strong>ternationalen,<br />

von <strong>Roche</strong> unterstützten Phase-III-Studie AVANT<br />

zu Avast<strong>in</strong> <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Chemotherapie bei<br />

Dickdarmkrebs im Frühstadium erwartet. Im Oktober<br />

wurde die Rekrutierung von Patient<strong>in</strong>nen für die<br />

Phase-III-Studie BEATRICE abgeschlossen, welche<br />

die Wirkung von Avast<strong>in</strong> bei der Behandlung von Hormonrezeptor-<br />

und HER2-negativem Brustkrebs im<br />

Frühstadium untersucht.<br />

Auf dem Brustkrebssymposium <strong>in</strong> San Antonio (USA)<br />

im Dezember präsentierte <strong>Roche</strong> die vollständigen<br />

Ergebnisse der Phase-III-Studie RIBBON-2 zu Avast<strong>in</strong><br />

als Zweitl<strong>in</strong>ienbehandlung bei Patient<strong>in</strong>nen mit<br />

fortgeschrittenem HER2-negativem Brustkrebs im<br />

Anschluss an e<strong>in</strong>e Chemotherapie. Die Studie<br />

erreichte ihren primären Endpunkt, nämlich die Ver-<br />

7 29. Mai bis 2. Juni.<br />

35


36 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Pharma<br />

Nachdem <strong>Roche</strong><br />

im September beim<br />

EU-Ausschuss für<br />

Humanarzneimittel<br />

(CHMP) die Zulassung<br />

von Hercept<strong>in</strong><br />

zur Behandlung von<br />

fortgeschrittenem<br />

HER2-positivem<br />

Magenkrebs beantragt<br />

hatte, gab dieser<br />

hierzu bereits im<br />

Dezember e<strong>in</strong>e positive<br />

Stellungnahme<br />

ab. Der Antrag basiert<br />

auf positiven Phase-<br />

III-Daten, nach denen<br />

Hercept<strong>in</strong> das Überleben<br />

von Patienten<br />

mit <strong>in</strong>operablem<br />

HER2-positivem<br />

Magenkrebs verlängern<br />

kann.<br />

längerung der progressionsfreien Überlebenszeit 8.<br />

Sie zeigte, dass sich die progressionsfreie Überlebenszeit<br />

von Patient<strong>in</strong>nen, die Avast<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sam mit<br />

e<strong>in</strong>er der üblichen Chemotherapien als Zweitl<strong>in</strong>ienbehandlung<br />

erhielten, gegenüber Patient<strong>in</strong>nen, die<br />

nur mit Chemotherapie behandelt wurden, um 28%<br />

verlängerte. Im Jahr 2010 wollen Genentech und<br />

<strong>Roche</strong> mit den Ergebnissen der Studie RIBBON-2<br />

die Erweiterung der Zulassung <strong>in</strong> den USA und<br />

der EU beantragen.<br />

Hercept<strong>in</strong><br />

Zulassungsanträge | Nachdem <strong>Roche</strong> im September<br />

beim EU-Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP)<br />

die Zulassung von Hercept<strong>in</strong> zur Behandlung von fortgeschrittenem<br />

(metastasierendem) HER2-positivem<br />

Magenkrebs beantragt hatte, gab dieser hierzu im<br />

Dezember e<strong>in</strong>e positive Stellungnahme ab. Die Empfehlung<br />

wurde wegen der überzeugenden Ergebnisse<br />

der ToGA-Studie (siehe unten) und des hohen mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Bedarfs <strong>in</strong> Rekordzeit ausgesprochen.<br />

Kl<strong>in</strong>ische Entwicklung | Auf dem Jahreskongress<br />

der American Society of Cl<strong>in</strong>ical Oncology wurden<br />

im Juni 7 Daten der <strong>in</strong>ternationalen Phase-III-Studie<br />

ToGA vorgestellt. Sie zeigten, dass Patienten mit<br />

fortgeschrittenem, <strong>in</strong>operablem HER2-positivem<br />

Magenkrebs, die Hercept<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sam mit e<strong>in</strong>er<br />

Standardchemotherapie (Xeloda oder <strong>in</strong>travenös verabreichtem<br />

5-Fluorouracil und Cisplat<strong>in</strong>) erhalten,<br />

durchschnittlich zusätzlich fast drei Monate und somit<br />

13,8 Monate länger leben. Patienten mit stark HER2produzierenden<br />

Tumoren nützte die zusätzliche Gabe<br />

von Hercept<strong>in</strong> sogar noch mehr: Die Überlebenszeit<br />

konnte um mehr als vier bis auf durchschnittlich<br />

16 Monate verlängert werden.<br />

Im Oktober gaben <strong>Roche</strong> und Halozyme den Beg<strong>in</strong>n<br />

e<strong>in</strong>er Phase-III-Studie bekannt, welche die nicht<br />

<strong>in</strong>travenöse, subkutane Verabreichung von Hercept<strong>in</strong><br />

bei Patient<strong>in</strong>nen mit HER2-positivem Brustkrebs<br />

untersucht. Die neue subkutane Verabreichungsform<br />

basiert auf der Enhanze-Technologie von Halozyme.<br />

Im Dezember stellte <strong>Roche</strong> auf dem San Antonio<br />

Breast Cancer Symposium neue Nachbeobachtungsdaten<br />

über fünf Jahre aus zwei grossen Studien zur<br />

Beurteilung von adjuvantem (ergänzendem) Hercept<strong>in</strong><br />

bei HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium vor.<br />

Sie bestätigten die Langzeitvorteile e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>jährigen<br />

Behandlung mit Hercept<strong>in</strong>. Die Studie N9831 der<br />

North Central Cancer Treatment Group und die Studie<br />

BCIRG006 der Breast Cancer International Research<br />

Group zeigten beide übere<strong>in</strong>stimmend, dass Hercept<strong>in</strong><br />

das Risiko des Wiederauftretens der Krebserkrankung<br />

bei Frauen mit HER2-positivem frühem Brustkrebs im<br />

Vergleich zu Patient<strong>in</strong>nen, die nur e<strong>in</strong>e Chemotherapie<br />

erhielten, um etwa e<strong>in</strong> Drittel reduzierte. In beiden<br />

Studien waren m<strong>in</strong>destens 80% der Frauen, die e<strong>in</strong><br />

Jahr mit Hercept<strong>in</strong> behandelt wurden, nach fünfjähriger<br />

Nachbeobachtung krankheitsfrei.<br />

Lucentis<br />

Zulassungsanträge | Aufgrund der Daten aus den<br />

Studien BRAVO und CRUISE (siehe unten) reichte<br />

Genentech im Dezember bei der FDA e<strong>in</strong> ergänzendes<br />

Zulassungsgesuch für den E<strong>in</strong>satz von Lucentis<br />

bei Patienten mit Makulaödem nach Netzhautvenenverschluss<br />

e<strong>in</strong>.<br />

Kl<strong>in</strong>ische Entwicklung | Im Juli veröffentlichte Daten<br />

der Phase-III-Studien BRAVO und CRUISE ergaben,<br />

dass Lucentis die Sehschärfe bei Patienten verbessert,<br />

die an e<strong>in</strong>er Schwellung <strong>in</strong> der Netzhaut (Makulaödem)<br />

<strong>in</strong>folge des Verschlusses e<strong>in</strong>es Seitenastes der<br />

Netzhautvene beziehungsweise der zentralen Netzhautvene<br />

leiden. Zu e<strong>in</strong>em Netzhautvenenverschluss<br />

kommt es dann, wenn der Blutfluss <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Netzhautvene<br />

blockiert wird und es <strong>in</strong> der Folge zu Schwellungen<br />

(Makulaödem) und Blutungen <strong>in</strong> der Netzhaut<br />

kommt. Diese wiederum können zu e<strong>in</strong>em Verlust<br />

der Sehschärfe führen.<br />

MabThera/Rituxan (Onkologie)<br />

Marktzulassungen | Im Februar erhielt <strong>Roche</strong> von der<br />

EU die Zulassung für die Anwendung von MabThera<br />

8 Als progressionsfreie Überlebenszeit bezeichnet man den<br />

Zeitraum, <strong>in</strong> dem die Krankheit nicht fortschreitet.


Nachbeobachtungsdaten über fünf Jahre<br />

bestätigen die Vorteile e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>jährigen<br />

Behandlung mit Hercept<strong>in</strong> bei HER2-<br />

positivem Brustkrebs im Frühstadium.<br />

<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Chemotherapie bei Patienten<br />

mit nicht vorbehandelter chronischer lymphatischer<br />

Leukämie (CLL), der häufigsten Leukämieform im<br />

Erwachsenenalter. Im August folgte die Zulassung für<br />

die Behandlung von Patienten mit wiederauftretender<br />

oder therapieresistenter CLL. Im November antwortete<br />

die FDA auf die von Genentech und Biogen Idec<br />

e<strong>in</strong>gereichten ergänzenden Zulassungsgesuche<br />

(supplemental Biologics License Applications) für die<br />

Anwendung von Rituxan <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit e<strong>in</strong>er<br />

Chemotherapie bei vorbehandelter beziehungsweise<br />

nicht vorbehandelter CLL mit e<strong>in</strong>em Complete<br />

Response Letter. Von der FDA wurden ke<strong>in</strong>e zusätzlichen<br />

Daten angefordert, um die Prüfung der Anträge<br />

abschliessen zu können. Die Unternehmen werden<br />

die Gespräche mit der Behörde über die beantragten<br />

Indikationen fortführen und sich weiter dafür e<strong>in</strong>setzen,<br />

dass die FDA Rituxan <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit e<strong>in</strong>er<br />

Chemotherapie als Behandlungsmöglichkeit für Menschen<br />

mit CLL genehmigt.<br />

Kl<strong>in</strong>ische Entwicklung | Im September legten <strong>Roche</strong>,<br />

Genentech und Biogen Idec positive Ergebnisse der<br />

<strong>in</strong>ternationalen Phase-III-Studie PRIMA vor. Sie belegen,<br />

dass e<strong>in</strong>e Erhaltungstherapie mit MabThera/<br />

Rituxan bei vorbehandelten Patienten mit fortgeschrittenem<br />

follikulärem Lymphom — e<strong>in</strong>er häufigen Form<br />

des Non-Hodgk<strong>in</strong>-Lymphoms — die Überlebenszeit<br />

ohne Fortschreiten der Krankheit deutlich verlängern<br />

kann. Da die PRIMA-Studie ihren Endpunkt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

geplanten Zwischenauswertung erreichte, wurde<br />

sie vorzeitig beendet. <strong>Roche</strong> beabsichtigt, die Resultate<br />

der Studie den zuständigen Behörden <strong>in</strong> der<br />

EU und den USA zur Erweiterung der gegenwärtigen<br />

Marktzulassung von MabThera/Rituxan vorzulegen.<br />

Auf der Jahrestagung der American Society of Hematology<br />

im Dezember wurden die jüngsten Ergebnisse<br />

der Phase-III-Studie CLL8 vorgelegt. Sie zeigten,<br />

dass Patienten mit nicht vorbehandelter CLL länger<br />

lebten, wenn sie mit MabThera/Rituxan statt mit<br />

e<strong>in</strong>em Chemotherapeutikum alle<strong>in</strong> behandelt wurden.<br />

Zum ersten Mal konnte gezeigt werden, dass e<strong>in</strong>e<br />

spezifische Erstl<strong>in</strong>ientherapie das Gesamtüberleben<br />

bei CLL verbessern kann.<br />

MabThera/Rituxan (rheumatoide Arthritis)<br />

Marktzulassungen | Im Oktober genehmigte die FDA<br />

e<strong>in</strong>e Ergänzung der Verschreibungs<strong>in</strong>formationen von<br />

Rituxan. Diese enthält nun Richtl<strong>in</strong>ien zur Wiederholungsbehandlung<br />

von Patienten mit rheumatoider<br />

Arthritis (RA) <strong>in</strong> späteren Stadien der Erkrankung,<br />

die auf Tumornekrosefaktor-Hemmer unzureichend<br />

angesprochen haben. Darüber h<strong>in</strong>aus wurden neue<br />

kl<strong>in</strong>ische Daten aufgenommen, welche die Verbesserung<br />

der physischen Mobilität sowie die Verlangsamung<br />

der Gelenkschäden um bis zu zwei Jahre belegen.<br />

Gleichzeitig erhielt Genentech von der FDA<br />

e<strong>in</strong>en Complete Response Letter für die Verwendung<br />

von Rituxan plus Methotrexat bei Patienten mit<br />

mittelschwerer bis schwerer aktiver RA, die auf e<strong>in</strong>e<br />

Behandlung mit krankheitsmodifizierenden Antirheumatika<br />

— so auch Methotrexat — nicht mehr ansprechen.<br />

Genentech ist mit der FDA im Gespräch, um die<br />

nächsten Schritte für die Zulassung dieser Indikation<br />

festzulegen.<br />

Zulassungsanträge | Im Juni reichte <strong>Roche</strong> bei den<br />

EU-Behörden e<strong>in</strong>en komb<strong>in</strong>ierten Zulassungsantrag<br />

für MabThera als biologische Erstl<strong>in</strong>ienbehandlung<br />

bei RA e<strong>in</strong>. Die neuen Indikationen betreffen Patienten,<br />

die auf Methotrexat — die gegenwärtige Standardtherapie<br />

— ungenügend ansprachen. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

soll MabThera bei allen RA-Patienten zur Verhütung<br />

von Gelenkschäden verwendet werden können. Der<br />

komb<strong>in</strong>ierte Antrag stützt sich auf positive Ergebnisse<br />

der Studien IMAGE, SERENE und MIRROR. Diese<br />

zeigten, dass sich unter MabThera zum e<strong>in</strong>en die<br />

Beschwerden verm<strong>in</strong>dern und dass zum anderen das<br />

Fortschreiten von Gelenkschäden deutlich verr<strong>in</strong>gert<br />

werden kann. Auf e<strong>in</strong>e dritte, ursprünglich im komb<strong>in</strong>ierten<br />

Zulassungsantrag enthaltene Indikation —<br />

die Behandlung von nicht mit Methotrexat vorbehandelten<br />

Patienten — wird <strong>Roche</strong> nunmehr verzichten.<br />

Ausschlaggebend hierfür war e<strong>in</strong>e Neubewertung des<br />

Verhältnisses von Nutzen und Risiko für diese Patientenpopulation.<br />

37


38 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Pharma<br />

Wissenschaftliche Spitzenleistungen:<br />

Nahtlose Zusammenarbeit<br />

1Prozess<br />

Als e<strong>in</strong>es der führenden Healthcare-Unternehmen besitzen wir mit unseren komb<strong>in</strong>ierten<br />

Stärken im Bereich der Pharmazeutik und der Diagnostik die besten Voraussetzungen,<br />

um die personalisierte Mediz<strong>in</strong> weiter zu entwickeln. Die organisatorische Neuausrichtung<br />

der Divisionen, die wir <strong>in</strong> den letzten Jahren vorgenommen haben, gestattet es ihnen, entlang<br />

der gesamten Wertschöpfungskette von der frühen Forschung bis zur Markte<strong>in</strong>führung<br />

nahtlos zusammenzuarbeiten. Dies ist besonders wichtig, weil die personalisierte Mediz<strong>in</strong><br />

im Entwicklungsprozess e<strong>in</strong>es neuen Medikaments möglichst früh e<strong>in</strong>bezogen werden sollte.<br />

Dabei spielt diagnostische Expertise von Beg<strong>in</strong>n an e<strong>in</strong>e Schlüsselrolle, sei es bei der Identifizierung<br />

potenzieller Zielstrukturen für Medikamente, bei der Erkennung und Elim<strong>in</strong>ierung<br />

wenig versprechender Arzneimittelkandidaten oder bei der Auswahl geeigneter Patienten<br />

für kl<strong>in</strong>ische Studien. In e<strong>in</strong>igen Fällen resultiert die Zusammenarbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Medikament<br />

und e<strong>in</strong>em begleitenden diagnostischen Test, der e<strong>in</strong>en optimalen E<strong>in</strong>satz des Arzneimittels<br />

gewährleistet.<br />

Pharma<br />

Forschung und frühe Entwicklung<br />

Wahl des<br />

Ziels<br />

Diagnostics<br />

Leitsubstanz<br />

bereitstellen<br />

Forschungsstadium<br />

Biomarker-Entwicklung<br />

Ziel-Identifizierung<br />

Phase 0 Phase I Phase II<br />

Explorations-<br />

stadium<br />

«Proof<br />

of concept»<br />

Diagnostischer Begleittest:<br />

Machbarkeit und Nutzen<br />

Patientenauswahl<br />

Kl<strong>in</strong>ische Entwicklung<br />

Phase III<br />

Zulassungsgesuch<br />

Bestätigungsstadium<br />

Vermarktung<br />

Markt<br />

Phase IV<br />

E<strong>in</strong>führung des Diagnostikums<br />

und Bewertung<br />

Gezielte Verschreibung und Überwachung


Die enge Zusammenarbeit der Divisionen<br />

Pharma und Diagnostics ist für die <strong>Roche</strong>-<br />

Gruppe e<strong>in</strong> wichtiger strategischer Vorteil.<br />

Tarceva<br />

Marktzulassungen | Im September erteilten die<br />

ch<strong>in</strong>esischen Behörden die Zulassung für Tarceva<br />

zur Zweitl<strong>in</strong>ienbehandlung von Patienten mit<br />

fortgeschrittenem nichtkle<strong>in</strong>zelligem Lungenkrebs<br />

(NSCLC).<br />

Zulassungsanträge | Im März beantragten <strong>Roche</strong><br />

bei der EMEA sowie OSI Pharmaceuticals bei der<br />

FDA die Zulassung von Tarceva als Erhaltungstherapie<br />

bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem<br />

NSCLC, deren Krankheit nach e<strong>in</strong>er<br />

Erstl<strong>in</strong>ien-Chemotherapie nicht fortgeschritten ist.<br />

Beide Anträge stützten sich auf Daten der Phase-III-<br />

Studie SATURN. Im Dezember sprach sich das onkologische<br />

Beratungsgremium der FDA dagegen aus,<br />

Tarceva für diese Indikation zuzulassen. Die FDA<br />

ist an diese Empfehlung nicht gebunden. Nachdem OSI<br />

im Januar zusätzliche Daten e<strong>in</strong>gereicht hat, verlängerte<br />

die FDA den Beurteilungszeitraum des Zulassungsantrages.<br />

Ihre Entscheidung wird für April 2010<br />

erwartet. Im September reichte Chugai bei den Behörden<br />

<strong>in</strong> Japan e<strong>in</strong> Zulassungsgesuch für Tarceva <strong>in</strong> der<br />

zusätzlichen Indikation Bauchspeicheldrüsenkrebs e<strong>in</strong>.<br />

Kl<strong>in</strong>ische Entwicklung | Im Februar wurden Ergebnisse<br />

e<strong>in</strong>er Phase-III-Studie (ATLAS) veröffentlicht.<br />

Sie belegen, dass die komb<strong>in</strong>ierte Anwendung von<br />

Tarceva und Avast<strong>in</strong> als Erstl<strong>in</strong>ien-Erhaltungstherapie<br />

bei Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC das Fortschreiten<br />

der Krankheit deutlich verzögert. Im Juli<br />

gaben <strong>Roche</strong>, Genentech und OSI bekannt, dass die<br />

Studie SATURN e<strong>in</strong>en wichtigen sekundären Endpunkt<br />

erreicht hat. Bei Patienten mit fortgeschrittenem<br />

NSCLC konnte die Gesamtüberlebenszeit verbessert<br />

werden, wenn sie unmittelbar im Anschluss an ihre<br />

anfängliche Chemotherapie mit Tarceva behandelt<br />

wurden. Damit werden frühere Resultate zum primären<br />

Endpunkt der SATURN-Studie bestätigt. Sie hatten<br />

gezeigt, dass sich die Überlebenszeit ohne Fortschreiten<br />

der Erkrankung unter Tarceva verlängerte.<br />

Xeloda<br />

Marktzulassungen | Im September erhielt Chugai<br />

<strong>in</strong> Japan die Zulassung für Xeloda und Avast<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

zusätzlichen Anwendungsbereichen: Xeloda kann<br />

jetzt <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit e<strong>in</strong>er Oxaliplat<strong>in</strong>-Chemotherapie<br />

mit oder ohne Avast<strong>in</strong> zur Behandlung von<br />

Patienten mit metastasierendem Dickdarm- und<br />

Enddarmkrebs e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Zulassungsanträge | Im Dezember beantragte<br />

<strong>Roche</strong> bei den EU-Behörden die Zulassung von<br />

Xeloda <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Oxaliplat<strong>in</strong> für die ergänzende<br />

(nachoperative) Behandlung von Patienten<br />

mit Dickdarm- und Enddarmkrebs im Frühstadium.<br />

Der Antrag stützt sich auf die Ergebnisse der Phase-<br />

III-Studie NO16968 (XELOXA).<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Damit die <strong>Roche</strong>-Gruppe <strong>in</strong> ihrer Entwicklungspipel<strong>in</strong>e<br />

stets über zahlreiche geeignete Wirkstoffkandidaten<br />

verfügt, hat sie e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigartigen Innovationsverbund<br />

aus unabhängigen Forschungs- und Entwicklungszentren<br />

geschaffen. Dazu gehören neben <strong>Roche</strong> und<br />

Genentech auch Chugai <strong>in</strong> Japan sowie Allianzen mit<br />

über 150 Partnern weltweit. Diese Vielfalt der Forschungsansätze<br />

fördert die Innovation und sichert den<br />

Zugang zu neuen Technologien und vielversprechenden<br />

Arzneimittelkandidaten. Der Bereich Forschung und<br />

Frühe Entwicklung von Genentech wird auch zukünftig<br />

eigenständig arbeiten und weiterh<strong>in</strong> jene Werte und<br />

Unternehmenskultur pflegen, die Genentech zum Erfolg<br />

geführt haben. Auch der neu gebildete Bereich <strong>Roche</strong><br />

Pharma Forschung und Frühe Entwicklung wird unabhängig<br />

geführt und entscheidend dazu beitragen,<br />

für Patienten neuartige Therapien zu entwickeln. Beide<br />

Organisationen können ungeh<strong>in</strong>dert zusammenarbeiten<br />

und Informationen und Technologien austauschen,<br />

soweit dies nicht durch Abkommen mit Dritten e<strong>in</strong>geschränkt<br />

ist.<br />

Auch die enge Zusammenarbeit der Divisionen<br />

Pharma und Diagnostics von <strong>Roche</strong> ist für das Unternehmen<br />

e<strong>in</strong> wichtiger strategischer Vorteil. Denn<br />

beide Divisionen haben die Möglichkeit, geistiges<br />

Eigentum, Technologien und Forschungsergebnisse<br />

wechselseitig zu nutzen. Dadurch kann <strong>Roche</strong> unter<br />

39


40 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Pharma<br />

Zehn neue Wirkstoffe, die <strong>in</strong> laufenden oder geplanten fortgeschrittenen Studien untersucht werden<br />

Wirkstoff Indikation Aktueller Stand Marktpotenzial<br />

Ocrelizumab Rheumatoide Arthritis Erste Phase-III-Studie (STAGE) erreicht primären<br />

Endpunkt im vierten Quartal 2009, Ergebnisse<br />

anderem im Schlüsselbereich Molekularbiologie,<br />

wo das Unternehmen führend ist, die Kompetenzen<br />

beider Divisionen zusammenführen und nutzen.<br />

Zudem kann diagnostisches Wissen auf allen Stufen<br />

der pharmazeutischen Forschung und Entwicklung<br />

nahtlos e<strong>in</strong>gebunden werden. Dies ist e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Voraussetzung, um die personalisierte Mediz<strong>in</strong> voranzubr<strong>in</strong>gen,<br />

das heisst, auf der Basis e<strong>in</strong>es besseren<br />

Verständnisses der Biologie von Krankheiten wirksamere<br />

Therapien zu entwickeln und Medikamente<br />

auf bestimmte Patientengruppen masszuschneidern.<br />

Für die kommenden Jahre plant die Division, ihr<br />

derzeitiges Portfolio um e<strong>in</strong>e neue Generation von<br />

Medikamenten für Patienten zu erweitern, die an<br />

Krebs, Stoffwechsel- und Autoimmunkrankheiten,<br />

Virus<strong>in</strong>fektionen sowie Erkrankungen des Zentral-<br />

weiterer Studien 2010 erwartet<br />

Bester <strong>in</strong><br />

Wirkstoffklasse<br />

Trastuzumab-DM1 HER2-positiver meta- Start der Phase III im ersten Quartal 2009<br />

Erster <strong>in</strong> neuer<br />

stasierender Brustkrebs (Zweitl<strong>in</strong>ientherapie)<br />

Wirkstoffklasse<br />

Pertuzumab HER2-positiver meta- Seit dem ersten Quartal 2008 <strong>in</strong> Phase III Erster <strong>in</strong> neuer<br />

stasierender Brustkrebs<br />

Wirkstoffklasse<br />

RG7159 (GA101) Chronische lymphatische Start der Phase III im vierten Quartal 2009<br />

Bester <strong>in</strong><br />

Leukämie, Non-Hodgk<strong>in</strong>-<br />

Lymphom<br />

(chronische lymphatische Leukämie)<br />

Wirkstoffklasse<br />

RG7204 (PLX4032) Malignes Melanom Start zulassungsrelevanter Studien <strong>in</strong> der zweiten<br />

Erster <strong>in</strong> neuer<br />

Hälfte 2009<br />

Wirkstoffklasse<br />

RG3616<br />

Fortgeschrittenes Start e<strong>in</strong>er entscheidenden Phase-II-Studie im ersten Erster <strong>in</strong> neuer<br />

(GDC-0499) Basaliom<br />

Quartal 2009<br />

Wirkstoffklasse<br />

RG1678 Negativsymptome der Positive Phase-II-Ergebnisse im vierten Quartal Erster <strong>in</strong> neuer<br />

Schizophrenie<br />

2009, Start der Phase III 2010 geplant<br />

Wirkstoffklasse<br />

Aleglitazar Kardiovaskuläre Start der Phase III im ersten Quartal 2010 geplant Erster <strong>in</strong> neuer<br />

Risikoreduktion bei<br />

Typ-2-Diabetes<br />

Wirkstoffklasse<br />

Taspoglutid Typ-2-Diabetes Erste positive Phase-III-Daten (T-emerge) im vierten Bester <strong>in</strong><br />

Quartal 2009, weitere Ergebnisse 2010 erwartet Wirkstoffklasse<br />

Dalcetrapib Dyslipidämie, kardiovas- Patientenrekrutierung für die Phase III läuft Erster <strong>in</strong> neuer<br />

kuläre Risikoreduktion<br />

Wirkstoffklasse<br />

nervensystems (ZNS) leiden. Die späte Entwicklung<br />

aussichtsreicher Arzneimittelkandidaten für die<br />

Onkologie wie Pertuzumab, T-DM1 (HER2-positiver<br />

Brustkrebs), RG7204 (malignes Melanom), und<br />

RG7159 (Leukämie, Lymphom) macht gute Fortschritte.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus werden zwei neuartige<br />

Substanzen — Aleglitazar (kardiovaskuläre Risikoreduktion<br />

bei Typ-2-Diabetes) und RG1678 (Negativsymptome<br />

der Schizophrenie) — demnächst mit<br />

der Phase III starten. Daneben prüft <strong>Roche</strong> neue Indikationen<br />

und Verabreichungsformen für vorhandene<br />

Produkte — so zum Beispiel die subkutane anstelle<br />

der belastenderen <strong>in</strong>travenösen Verabreichung von<br />

Hercept<strong>in</strong> (siehe oben, Seite 36) und von weiteren<br />

neuartigen biologischen Arzneimitteln.


<strong>Roche</strong>, Genentech, Chugai und über<br />

150 Partner weltweit bilden e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigartigen<br />

Innovationsverbund.<br />

Nach der Integration der Forschungs- und Entwicklungsprojekte<br />

von Genentech <strong>in</strong> das globale pharmazeutische<br />

Portfolio der <strong>Roche</strong>-Gruppe wurde im<br />

vierten Quartal die gesamte Pipel<strong>in</strong>e gründlich überprüft.<br />

Mehrere Projekte <strong>in</strong> der frühen Entwicklung<br />

wurden gestoppt beziehungsweise an die jeweilige<br />

Partnerorganisation zurückgegeben. Grund hierfür<br />

waren im Wesentlichen die kl<strong>in</strong>ischen Daten.<br />

Wir werden die Pipel<strong>in</strong>e auch zukünftig kont<strong>in</strong>uierlich<br />

überprüfen, um unsere Ressourcen bestmöglich für<br />

e<strong>in</strong> differenziertes Entwicklungsportfolio exzellenter<br />

Medikamente e<strong>in</strong>setzen zu können, die entweder die<br />

ersten oder die besten ihrer Wirkstoffklasse s<strong>in</strong>d.<br />

Anfang 2010 umfasste die Forschungs- und Entwicklungspipel<strong>in</strong>e<br />

der Division 111 Projekten <strong>in</strong> den Phasen<br />

I bis III der kl<strong>in</strong>ischen Erprobung. Darunter bef<strong>in</strong>den<br />

sich 59 neue Wirkstoffe und 52 zusätzliche Indikationen.<br />

Zehn neue Wirkstoffe s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der späten kl<strong>in</strong>ischen<br />

Entwicklung oder stehen kurz davor, diese<br />

zu erreichen (siehe Tabelle, Seite 40). Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

befassen sich 30 Projekte der Phase III mit zusätzlichen<br />

Indikationen für Schlüsselprodukte. E<strong>in</strong>e Übersicht<br />

über die Pharma-Pipel<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>den Sie, wenn<br />

Sie die Titelseite dieses Jahresberichtes umklappen,<br />

sowie auf www.roche.com/de.<br />

Onkologie<br />

Auf dem Gebiet der Onkologie umfasst die Pipel<strong>in</strong>e<br />

von <strong>Roche</strong> 21 neue Wirkstoffe. Die Division Pharma<br />

stärkt ihr Portfolio mit neuen zielgerichteten Behandlungsmöglichkeiten<br />

und zusätzlichen Indikationen.<br />

Vier Substanzen erreichten 2009 fortgeschrittene<br />

Entwicklungsphasen.<br />

RG7204 (PLX4032, Partnerschaft mit Plexxikon) ist<br />

e<strong>in</strong> neuartiger BRAF-K<strong>in</strong>ase-Hemmer und e<strong>in</strong> Beispiel<br />

dafür, wie die <strong>Roche</strong>-Gruppe die personalisierte<br />

Mediz<strong>in</strong> mit Hilfe von Biomarkern und Diagnostika<br />

voranbr<strong>in</strong>gt. BRAF ist e<strong>in</strong> Prote<strong>in</strong>, das Wachstumssignale<br />

<strong>in</strong> der Zelle überträgt. Bei bestimmten Krebsarten<br />

verursachen genetische Veränderungen<br />

(Mutationen) die Produktion von abnormem BRAF,<br />

das dauerhaft aktiv ist und die Krebszellen unkontrolliert<br />

wuchern lässt. Mutiertes BRAF f<strong>in</strong>det man <strong>in</strong><br />

rund 50% aller Fälle von malignem Melanom, der<br />

schwersten Form von Hautkrebs. Aufgrund positiver<br />

Resultate <strong>in</strong> der Phase I begann im September 2009<br />

e<strong>in</strong>e Phase-II-Studie zu RG7204 mit vorbehandelten<br />

Patienten, deren Tumore die krebsverursachende<br />

BRAF-Mutation aufweisen; im Januar 2010 wurde<br />

e<strong>in</strong>e Phase-III-Studie mit nicht vorbehandelten Patienten<br />

gestartet. In Partnerschaft mit <strong>Roche</strong> Molecular<br />

Diagnostics wird derzeit e<strong>in</strong> diagnostischer Test entwickelt,<br />

mit dem sich feststellen lässt, ob der Tumor<br />

e<strong>in</strong>es Patienten die BRAF-Mutation aufweist und sich<br />

daher für e<strong>in</strong>e Behandlung mit RG7204 eignet.<br />

RG7159 (GA101) ist der erste vollständig humanisierte,<br />

monoklonale Anti-CD20-Antikörper vom Typ II,<br />

der im Glycoeng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g-Verfahren hergestellt wurde.<br />

Er bef<strong>in</strong>det sich zurzeit <strong>in</strong> fortgeschrittenen Entwicklungsphasen<br />

zur Behandlung der chronischen lymphatischen<br />

Leukämie (CLL) und des Non-Hodgk<strong>in</strong><br />

Lymphoms (NHL). Daten aus Phase-II-Studien wurden<br />

auf den Jahrestagungen der European Hematology<br />

Association im Juni (CLL) beziehungsweise der American<br />

Society of Hematology im Dezember (CLL und<br />

NHL) vorgestellt. Ebenfalls im Dezember begann e<strong>in</strong>e<br />

Phase-III-Studie mit Patienten mit CLL.<br />

Pertuzumab (RG1273) ist e<strong>in</strong> HER2-Dimerisations-<br />

Hemmer, der <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Hercept<strong>in</strong> und<br />

Standardchemotherapie zur Behandlung von HER2positivem<br />

Brustkrebs untersucht wird. Zurzeit f<strong>in</strong>det<br />

e<strong>in</strong>e Phase-III-Studie (CLEOPATRA) statt, die Pertuzumab<br />

<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Hercept<strong>in</strong> und Chemotherapie<br />

als Erstl<strong>in</strong>ienbehandlung von Patient<strong>in</strong>nen mit<br />

fortgeschrittenem, metastasierendem Brustkrebs<br />

untersucht. Ausserdem wird im Moment e<strong>in</strong>e Phase-<br />

II-Studie (NEOSPHERE) durchgeführt, welche<br />

die Verwendung als neo-adjuvante (vor Operation)<br />

Behandlung prüft.<br />

Trastuzumab-DM1 (T-DM1, RG3502), ist e<strong>in</strong> neuartiges<br />

Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, das e<strong>in</strong>en Anti-<br />

HER2-Antikörper mit e<strong>in</strong>em wirkungsvollen zytotoxischen<br />

Arzneimittel komb<strong>in</strong>iert. Es wird zurzeit als<br />

Zweit- und Drittl<strong>in</strong>ienbehandlung von mestastasierendem,<br />

HER2-positivem Brustkrebs untersucht. E<strong>in</strong>e<br />

41<br />

Der neuartige BRAF-<br />

Hemmer RG7204<br />

ist e<strong>in</strong> Beispiel für<br />

das Engagement von<br />

<strong>Roche</strong> <strong>in</strong> der personalisierten<br />

Mediz<strong>in</strong>:<br />

Zurzeit laufen Studien<br />

der Phase II und III<br />

bei Patienten mit<br />

malignem Melanom,<br />

deren Tumore die<br />

krebsverursachende<br />

BRAF-Mutation aufweisen.<br />

Gleichzeitig<br />

entwickelt <strong>Roche</strong><br />

e<strong>in</strong>en diagnostischen<br />

Test, mit dem sich die<br />

Mutation feststellen<br />

lässt.


42 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Pharma<br />

Phase-III-Studie (EMILIA), die T-DM1 als Zweitl<strong>in</strong>ienbehandlung<br />

überprüft, begann im ersten Quartal.<br />

Positive Resultate e<strong>in</strong>er Phase-II-Studie (TDM4374g)<br />

wurden am San Antonio Breast Cancer Symposium<br />

im Dezember vorgestellt; sie zeigten e<strong>in</strong>e deutliche<br />

Wirkung (Verkle<strong>in</strong>erung des Tumors) bei 33% der<br />

Frauen mit fortgeschrittenem, metastasierendem,<br />

HER2-positivem Brustkrebs, deren Krankheit sich bei<br />

vorherigen Behandlungen verschlechtert hatte.<br />

RG3616 (GDC-0499; Partnerschaft mit Curis) ist e<strong>in</strong><br />

neuartiger Hemmer des Hedgehog-Signalwegs, von<br />

dem angenommen wird, dass er bei verschiedenen<br />

Krebsarten e<strong>in</strong>e Rolle spielt. Nach positiven Phase-I-<br />

Ergebnissen wurde im Februar mit e<strong>in</strong>er entscheidenden<br />

Phase-II-Studie begonnen, die RG3616 als<br />

mögliche Behandlung bei fortgeschrittenem Basaliom<br />

untersucht. Darüber h<strong>in</strong>aus wird es <strong>in</strong> Phase-II-Studien<br />

als Erstl<strong>in</strong>ienbehandlung bei metastasierendem<br />

Dickdarm- und Enddarmkrebs und <strong>in</strong> der Erhaltungstherapie<br />

von Eierstockkrebs untersucht.<br />

Entzündungs- und Autoimmunkrankheiten<br />

<strong>Roche</strong> entwickelt derzeit acht neue Wirkstoffe gegen<br />

chronische und fortschreitende Autoimmun- und<br />

Entzündungskrankheiten wie rheumatoide Arthritis<br />

und Asthma. Fünf davon bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> Phase II<br />

oder III der kl<strong>in</strong>ischen Erprobung. Derzeit laufen<br />

Phase-III-Studien mit Ocrelizumab, e<strong>in</strong>em Anti-CD20-<br />

Antikörper der nächsten Generation, zu Anwendungsmöglichkeiten<br />

bei verschiedenen Krankheitsbildern<br />

der rheumatoiden Arthritis — unter anderem bei<br />

Patienten, die auf die übliche Standardbehandlung<br />

mit Methotrexat oder auf TNF-Hemmer ungenügend<br />

ansprechen. Die STAGE-Studie mit Patienten, die<br />

auf Behandlung mit Methotrexat nicht angesprochen<br />

haben, erreichte ihren primären Endpunkt im Dezember.<br />

Während die Nebenwirkungen bei mit Ocrelizumab<br />

und Placebo behandelten Patienten vergleichbar<br />

waren, traten bei der Ocrelizumab-Gruppe<br />

vermehrt schwere Infektionen auf. Für 2010 werden<br />

die Ergebnisse von SCRIPT erwartet, e<strong>in</strong>er weiteren<br />

wichtigen Studie mit Patienten, die ungenügend<br />

auf TNF-Hemmer reagiert haben. Die Verabreichung<br />

von Ocrelizumab im Rahmen der FILM-Studie<br />

bei nicht mit Methotrexat vorbehandelten Patienten<br />

wurde nach Überprüfung des Verhältnisses von<br />

Nutzen und Risiko für diese Patientengruppe beendet.<br />

E<strong>in</strong>e Phase-III-Studie mit Ocrelizumab bei Lupus<br />

nephritis (BELONG) wurde aus den gleichen Gründen<br />

ebenfalls gestoppt.<br />

Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-Erkrankungen<br />

Das Portfolio von <strong>Roche</strong> im Bereich Herz-Kreislaufund<br />

Stoffwechsel-Störungen umfasst <strong>in</strong>sgesamt<br />

12 neue Wirkstoffe <strong>in</strong> unterschiedlichen Phasen der<br />

kl<strong>in</strong>ischen Entwicklung. Darunter s<strong>in</strong>d drei vielversprechende<br />

Substanzen <strong>in</strong> fortgeschrittenen Entwicklungsphasen.<br />

Dalcetrapib (RG1658, JTT-705, e<strong>in</strong>lizensiert<br />

von Japan Tobacco) ist e<strong>in</strong> neuartiger<br />

Cholesterylester-Transferprote<strong>in</strong>(CETP)-Hemmer zur<br />

Regulierung der Cholester<strong>in</strong>-Konzentration im Blut;<br />

die Rekrutierung für die Phase-III-Studie dal-HEART<br />

verläuft planmässig. E<strong>in</strong>e neue Studie mit bildgebenden<br />

Verfahren, dal-PLAQUE 2, wurde im vierten<br />

Quartal 2009 bekannt gegeben, und die Rekrutierung<br />

hat begonnen. Taspoglutid (RG1583, BIM51077;<br />

e<strong>in</strong>lizensiert von Ipsen), ist e<strong>in</strong> Analogon des menschlichen<br />

glukagonartigen Peptid-1(GLP-1)-Hormons<br />

zur Blutzuckere<strong>in</strong>stellung, das e<strong>in</strong>mal wöchentlichen<br />

verabreicht wird. Ende 2009 wurden erste Ergebnisse<br />

aus fünf Phase-III-Studien des Programms T-emerge<br />

bei Patienten mit Typ-2-Diabetes vorgelegt. Sie<br />

zeigten, dass mit Taspoglutid der Blutzuckerspiegel<br />

wirksam und dauerhaft reguliert werden kann.<br />

Bei Aleglitazar (RG1439) handelt es sich um e<strong>in</strong>en<br />

PPAR-Co-Agonisten, der Auswirkungen auf Blutfette,<br />

Blutdruck und Blutzucker gezeigt hat und zur Verr<strong>in</strong>gerung<br />

der kardiovaskulären Morbidität und Mortalität<br />

bei Patienten mit Typ-2-Diabetes vorgesehen<br />

ist. E<strong>in</strong> Phase-III-Programm (ALECARDIO) beg<strong>in</strong>nt<br />

voraussichtlich Anfang 2010 mit der Rekrutierung von<br />

Patienten.<br />

Virologie<br />

Gegenwärtig bef<strong>in</strong>den sich bei <strong>Roche</strong> zwei direkt<br />

antiviral wirksame Substanzen zur Behandlung von<br />

Hepatitis C <strong>in</strong> der Entwicklung: der Nukleosid-<br />

Polymerase-Hemmer RG7128 (<strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit Pharmasset) und der Protease-Hemmer RG7227


Krebs ist ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches Krankheitsbild.<br />

Das Wort ist vielmehr e<strong>in</strong> Sammelbegriff für<br />

mehr als hundert verschiedene Krankheiten.<br />

(ITMN-191 <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit InterMune).<br />

Beide Wirkstoffe s<strong>in</strong>d zur oralen E<strong>in</strong>nahme bestimmt<br />

und gelangten 2009 <strong>in</strong> die Phase IIb der Entwicklung.<br />

RG7128 und RG7227 werden <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit<br />

Pegasys und Copegus (Ribavir<strong>in</strong>) sowie <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation<br />

mite<strong>in</strong>ander als <strong>in</strong>terferonfreie Therapie untersucht.<br />

Ergebnisse e<strong>in</strong>er Phase-I-Studie (INFORM-1),<br />

die RG7227 komb<strong>in</strong>iert mit RG7128 bei Patienten<br />

mit Hepatitis C untersucht, wurden an der Jahrestagung<br />

der American Association for the Study of<br />

Liver Diseases im November vorgestellt. Sie zeigen<br />

erstmalig, dass e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terferonfreie, orale Therapie<br />

das Virus bei Patienten wirkungsvoll bekämpft,<br />

die zuvor nicht behandelt wurden oder bei denen<br />

die Behandlung fehlgeschlagen ist.<br />

Zentralnervensystem<br />

Im Entwicklungsportfolio von <strong>Roche</strong> bef<strong>in</strong>den sich<br />

12 neuartige Wirkstoffe zur Therapie verschiedener<br />

Erkrankungen des Zentralnervensystems wie Schizophrenie,<br />

multiple Sklerose und weitere schwerwiegender<br />

Leiden. E<strong>in</strong>er dieser Wirkstoffe ist RG1678,<br />

e<strong>in</strong> von <strong>Roche</strong> entdeckter Hemmstoff des Glyz<strong>in</strong>-<br />

Transporters Typ 1 (GlyT1). Er wird geme<strong>in</strong>sam mit<br />

Chugai zur Behandlung der Negativsymptome von<br />

Schizophrenie entwickelt. Dies ist e<strong>in</strong> Bereich mit<br />

hohem mediz<strong>in</strong>ischen Bedarf. RG1678 verfügt über<br />

das Potenzial, mit Hilfe der Verbesserung der Negativsymptomatik<br />

Patienten zu besseren sozialen Beziehungen<br />

zu verhelfen, sodass sie an alltäglichen Aktivitäten<br />

teilnehmen können, was Patienten und<br />

Pflegepersonen gleichermassen entlastet. Im Dezember<br />

veröffentlichte Ergebnisse e<strong>in</strong>er Studie der<br />

Phase II zeigten, dass RG1678 bei Patienten mit Schizophrenie<br />

sowohl die Negativsymptomatik signifikant<br />

verm<strong>in</strong>dert als auch das Sozialverhalten verbessert.<br />

Die Studie erreichte damit ihren primären und sekundären<br />

Endpunkt. Der Wirkstoff wurde <strong>in</strong> allen getesteten<br />

Dosierungen gut vertragen. <strong>Roche</strong> hat jetzt<br />

beschlossen, mit Phase-III-Untersuchungen zu beg<strong>in</strong>nen.<br />

E<strong>in</strong>e erste Studie soll bereits 2010 starten.<br />

Ebenfalls im Dezember veröffentlichten <strong>Roche</strong> und<br />

der Entwicklungspartner Biogen Idec positive Ergebnisse<br />

e<strong>in</strong>er Phase-II-Studie mit dem humanisierten<br />

monoklonalen Anti-CD20-Antikörper Ocrelizumab<br />

(RG1594) bei Patienten mit schubförmig-wiederkehrender<br />

multipler Sklerose, e<strong>in</strong>er der häufigsten<br />

neurologischen Erkrankungen im jungen Erwachsenenalter.<br />

Ocrelizumab zeigte im Vergleich zu Placebo<br />

e<strong>in</strong>e starke Wirksamkeit mit e<strong>in</strong>er statistisch hoch<br />

signifikanten Verm<strong>in</strong>derung der Krankheitsaktivität<br />

gemessen an Schädigungen im Gehirn, womit die<br />

Studie ihren primären Endpunkt erreichte.<br />

Wo bessere Medikamente<br />

dr<strong>in</strong>gend benötigt werden —<br />

e<strong>in</strong> Überblick<br />

Krebs | Jüngsten Schätzungen der International<br />

Agency for Research on Cancer (IARC) zufolge<br />

wurde 2008 weltweit bei mehr als 12 Millionen<br />

Menschen Krebs diagnostiziert; rund 7,6 Millionen<br />

Menschen starben an Tumorerkrankungen. Die IARC<br />

geht davon aus, dass Krebsleiden bereits 2010 die<br />

Herz-Kreislauf-Krankheiten als weltweit häufigste<br />

Todesursache abgelöst haben werden und bis 2030<br />

jährlich mit über 26 Millionen Neuerkrankungen und<br />

17 Millionen Todesfällen zu rechnen ist. Die Herausforderung<br />

für die Mediz<strong>in</strong> liegt dar<strong>in</strong>, dass Krebs<br />

ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches Krankheitsbild ist, sondern vielmehr<br />

e<strong>in</strong>en Sammelbegriff für mehr als e<strong>in</strong>hundert verschiedene<br />

Krankheiten darstellt, die alle <strong>in</strong>dividuell<br />

diagnostiziert und behandelt werden müssen.<br />

Non-Hodgk<strong>in</strong>-Lymphome (NHL) | E<strong>in</strong>e Gruppe<br />

von mehr als 30 Krebskrankheiten des Lymphsystems.<br />

Weltweit s<strong>in</strong>d über 1,5 Millionen Menschen von<br />

solchen Krankheiten betroffen. Dabei handelt es sich<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Viertel der Fälle um das follikuläre Lymphom.<br />

Es kann generell im Erwachsenenalter auftreten,<br />

wird jedoch vorwiegend bei über Sechzigjährigen<br />

diagnostiziert und kommt bei Männern und Frauen<br />

etwa gleich häufig vor.<br />

Chronische lymphatische Leukämie (CLL) |<br />

Mit rund 25–30% aller Leukämiefälle die häufigste<br />

Form von Blutkrebs bei Erwachsenen. In der west-<br />

43<br />

RG1678 wird geme<strong>in</strong>sam<br />

von <strong>Roche</strong> und<br />

Chugai zur Behandlung<br />

der Negativsymptome<br />

bei Schizophrenie<br />

entwickelt,<br />

e<strong>in</strong>es Bereichs hohen<br />

mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Bedarfs. Der neuartige<br />

Hemmstoff des<br />

Glyz<strong>in</strong>-Transporters<br />

Typ 1 verfügt über das<br />

Potenzial, Patienten<br />

zu besseren sozialen<br />

Beziehungen zu verhelfen,<br />

sodass sie<br />

an alltäglichen Aktivitäten<br />

teilnehmen<br />

können. Dies könnte<br />

Patienten und Pflegepersonengleichermassen<br />

entlasten.


44 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Pharma<br />

lichen Welt erkranken etwa 2 bis 4 von 100 000<br />

Menschen an CLL, Männer etwa doppelt so häufig<br />

wie Frauen.<br />

Dickdarm- und Enddarmkrebs | Jahr für Jahr<br />

werden weltweit mehr als e<strong>in</strong>e Million neuer Fälle<br />

festgestellt; das entspricht etwa 10% aller neu<br />

diagnostizierten Tumorerkrankungen. Diese Krebsart<br />

ist die zweithäufigste tumorbed<strong>in</strong>gte Todesursache<br />

<strong>in</strong> Europa und die dritthäufigste weltweit.<br />

Nierenkrebs | Wird jährlich bei rund 200 000 Menschen<br />

weltweit neu diagnostiziert; 100 000 Patient<strong>in</strong>nen<br />

und Patienten sterben daran. Auf das Nierenzellkarz<strong>in</strong>om<br />

entfallen 90% aller Nierenkrebserkrankungen.<br />

Brustkrebs | Weltweit die häufigste Krebserkrankung<br />

bei Frauen. Jedes Jahr werden mehr als e<strong>in</strong>e Million<br />

Neudiagnosen gestellt; über 500 000 Patient<strong>in</strong>nen<br />

erliegen der Krankheit. Die genaue Kenntnis der<br />

Tumoreigenschaften ist wichtig für die Wahl der bestmöglichen<br />

Behandlung. Bei rund 20–30% aller Patient<strong>in</strong>nen<br />

mit Brustkrebs bilden die Tumorzellen unnatürlich<br />

grosse Mengen des Prote<strong>in</strong>s HER2. Solche<br />

HER2-positiven Tumore s<strong>in</strong>d besonders aggressiv,<br />

wachsen schnell und führen häufig zu Rückfällen.<br />

Lungenkrebs | Weltweit die am häufigsten auftretende<br />

Tumorkrankheit und verantwortlich für die meisten<br />

krebsbed<strong>in</strong>gten Todesfälle. Die Zahl der Neuerkrankungen<br />

pro Jahr wird auf 1,4 Millionen geschätzt.<br />

Die nichtkle<strong>in</strong>zellige Form ist die häufigste Art von<br />

Lungenkrebs; sie macht rund 80% aller Fälle aus.<br />

Bauchspeicheldrüsenkrebs | E<strong>in</strong>e der aggressivsten<br />

Krebserkrankungen überhaupt; zudem ist sie ausserordentlich<br />

schwierig zu behandeln. Bei ke<strong>in</strong>er anderen<br />

Tumorkrankheit stirbt e<strong>in</strong> so hoher Anteil der Patienten<br />

im ersten Jahr nach der Diagnose. Als fünfthäufigste<br />

krebsbed<strong>in</strong>gte Todesursache <strong>in</strong> Industrieländern fordert<br />

Bauchspeicheldrüsenkrebs jährlich fast 80 000<br />

Menschenleben.<br />

Magenkrebs | Jedes Jahr werden fast e<strong>in</strong>e Million<br />

neuer Fälle festgestellt; weit über 800 000 Menschen<br />

sterben an der Krankheit. Damit ist diese Tumorart<br />

weltweit die zweithäufigste krebsbed<strong>in</strong>gte Todesursache.<br />

Die meisten Fälle treten mit Abstand <strong>in</strong> Asien<br />

auf, wo Magenkrebs neben Lungenkrebs die am<br />

weitesten verbreitete Krebsart ist. Fortgeschrittener<br />

Magenkrebs hat e<strong>in</strong>e schlechte Prognose; bei den<br />

derzeit verfügbaren Therapien beträgt die mittlere<br />

Überlebenszeit ab der Diagnose zehn bis elf Monate.<br />

Anämie (Blutarmut) | Entsteht, wenn die Zahl der<br />

roten Blutkörperchen beziehungsweise die Konzentration<br />

des dar<strong>in</strong> enthaltenen Hämoglob<strong>in</strong>s unter den<br />

Normalwert s<strong>in</strong>kt; <strong>in</strong> der Folge werden Organe<br />

und Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff<br />

versorgt. E<strong>in</strong>e Anämie liegt bei mehr als 80% der<br />

weltweit über 500 Millionen Menschen vor, die an<br />

e<strong>in</strong>er chronischen Nierenerkrankung leiden. Blutarmut<br />

tritt auch bei drei von vier Krebspatienten auf, die<br />

sich e<strong>in</strong>er Chemotherapie unterziehen. Zu den möglichen<br />

langfristigen Folgen e<strong>in</strong>er Blutarmut bei Nierenpatienten<br />

zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen; bei<br />

Krebspatienten verschlechtert sich die Lebensqualität.<br />

Hepatitis B und C | Hepatitis-B- und -C-Viren (HBV,<br />

HCV), die gewöhnlich durch Blut-Blut-Kontakt übertragen<br />

werden, verursachen akute und chronische<br />

Lebererkrankungen, die zu Leberversagen, Leberzirrhose<br />

und Leberkrebs führen können. Weltweit s<strong>in</strong>d<br />

Schätzungen zufolge etwa 350 Millionen Menschen<br />

chronisch mit HBV <strong>in</strong>fiziert; rund e<strong>in</strong>e Millionen sterben<br />

jährlich an dem hochansteckenden Erreger.<br />

Mehr als 170 Millionen Menschen weltweit s<strong>in</strong>d mit<br />

HCV <strong>in</strong>fiziert; jedes Jahr kommen drei bis vier Millionen<br />

Neu<strong>in</strong>fektionen h<strong>in</strong>zu. Hepatitis C ist die häufigste<br />

Ursache für Lebertransplantationen. In e<strong>in</strong>er aktuellen<br />

Studie zur Verbreitung von HCV <strong>in</strong> 22 europäischen<br />

Ländern wird davon ausgegangen, dass zwischen<br />

sieben und neun Millionen Menschen, mith<strong>in</strong> über<br />

1% der Bevölkerung, mit HCV <strong>in</strong>fiziert s<strong>in</strong>d.<br />

Grippe oder Influenza | E<strong>in</strong>e hochgradig ansteckende<br />

Viruserkrankung, die mit e<strong>in</strong>er ausgeprägten allgeme<strong>in</strong>en<br />

körperlichen Schwächung e<strong>in</strong>hergeht. Die Grippe


tritt <strong>in</strong> Ländern mit gemässigtem Klima vor allem <strong>in</strong><br />

den Herbst- und W<strong>in</strong>termonaten sowie <strong>in</strong> tropischen<br />

Gebieten das ganze Jahr über auf. Besonders gefährdet<br />

s<strong>in</strong>d Säugl<strong>in</strong>ge, Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der und ältere Menschen<br />

sowie chronisch Kranke, bei denen es im Zusammenhang<br />

mit e<strong>in</strong>er Grippeerkrankung häufiger zu<br />

Komplikationen kommt. Globale Epidemien, auch<br />

Pandemien genannt, werden durch neue Influenzaerreger-Stämme<br />

ausgelöst, gegen die Menschen<br />

noch ke<strong>in</strong>e Immunität entwickelt haben. Pandemien<br />

treten alle 10 bis 40 Jahre auf. Sie gehen mit schwerwiegenden<br />

Erkrankungen und — je nach Erregerstamm<br />

— auch mit Todesfällen e<strong>in</strong>her. Angaben der<br />

Weltgesundheitsorganisation zufolge ist der seit<br />

2009 grassierende pandemische Influenza-A-Virus<br />

H1N1 ebenso ansteckend wie die saisonale Grippe<br />

und breitet sich rasch aus, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> der<br />

Altersgruppe 10 bis 45 Jahre. Der Verlauf der Virus<strong>in</strong>fektion<br />

ist meist mild, dennoch kann es zu schwerwiegenden<br />

Erkrankungen kommen.<br />

Autoimmunkrankheiten | Entstehen, wenn das<br />

Immunsystem fälschlich körpereigenes Gewebe<br />

angreift. Die Ursachen hierfür s<strong>in</strong>d unbekannt. An<br />

Autoimmunkrankheiten wie rheumatoider Arthritis,<br />

multipler Sklerose und Lupus erythematodes<br />

leiden Millionen Menschen <strong>in</strong> der ganzen Welt.<br />

Rheumatoide Arthritis (RA) | E<strong>in</strong>e chronische,<br />

­fortschreitende Entzündungskrankheit der Gelenke<br />

und des umliegenden Gewebes, die mit starken<br />

Schmerzen, fortschreitender Zerstörung der Gelenke<br />

und Folgeschäden im ganzen Körper e<strong>in</strong>hergeht.<br />

Man geht davon aus, dass weltweit mehr als 21 Millionen<br />

Menschen von RA betroffen s<strong>in</strong>d.<br />

Diabetes | Wird von der Weltgesundheitsorganisation<br />

WHO als weltweite Epidemie e<strong>in</strong>gestuft. Schätzungen<br />

der Internationalen Diabetes-Föderation zufolge<br />

werden bis zum Jahr 2030 rund 360 Millionen Menschen<br />

daran erkranken. Laut WHO entfallen rund<br />

90% aller Fälle auf den Typ-2-Diabetes, den sogenannten<br />

Erwachsenendiabetes. Unbehandelter Typ-2-<br />

Diabetes kann schwerwiegende Komplikationen<br />

wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall,<br />

Erbl<strong>in</strong>dung, Amputationen und Nierenversagen nach<br />

sich ziehen.<br />

Schizophrenie | E<strong>in</strong>e schwerwiegende psychische<br />

Störung, die mit Bee<strong>in</strong>trächtigungen des Denkens,<br />

der Sprache, der Wahrnehmung und des Ich-Erlebens<br />

und Sozialverhaltens e<strong>in</strong>hergeht. Schätzungen der<br />

WHO zufolge s<strong>in</strong>d weltweit etwa 24 Millionen<br />

Menschen betroffen. Am häufigsten tritt die Erkrankung<br />

bei Erwachsenen im Alter von 15 bis 35 Jahren<br />

auf. Man unterscheidet bei Schizophrenie zwischen<br />

positiven und negativen Symptomen und kognitiven<br />

Defiziten. Als Positivsymptome gelten Halluz<strong>in</strong>ationen<br />

oder Wahnvorstellungen. Negativsymptome be<strong>in</strong>halten<br />

sozialen Rückzug, Isolation, mangelnde Motivation<br />

zu Aktivitäten, die Unfähigkeit, Freude im<br />

Alltag zu erleben, sowie E<strong>in</strong>schränkungen des normalen<br />

Erlebens und Empf<strong>in</strong>dens. Zu den kognitiven<br />

Defiziten gehören Konzentrations- und Aufmerksamkeitsschwierigkeiten,<br />

aber auch Probleme mit<br />

Gedächtnis und Planung. E<strong>in</strong> Haupth<strong>in</strong>dernis<br />

für Re<strong>in</strong>tegration and Rehabilitation ist e<strong>in</strong>e oft andauernde<br />

Negativsymptomatik. Gegenwärtig steht ke<strong>in</strong><br />

Arzneimittel zur Behandlung der Negativsymptome<br />

von Schizophrenie zur Verfügung.<br />

45


Sie setzen zusammen e<strong>in</strong>en Meilenste<strong>in</strong>.<br />

Mit e<strong>in</strong>em neuartigen Wirkstoff<br />

gegen bösartigen Hautkrebs.<br />

<strong>Roche</strong> ist nicht nur weltweit führend <strong>in</strong> der In-Vitro-Diagnostik. Wir setzen unsere Diagnostikkompetenz<br />

auch systematisch zur Erforschung und Entwicklung neuer Medikamente e<strong>in</strong>. So können<br />

wir massgeschneiderte Wirkstoffe entwickeln, die zielgerichtet bei den biologischen Mechanismen<br />

ansetzen, die Krebs verursachen. E<strong>in</strong> solcher Wirkstoff ist RG7204 (PLX4032), der zurzeit <strong>in</strong> der<br />

kl<strong>in</strong>ischen Phase II gegen Malignes Melanom, e<strong>in</strong>e Art von Hautkrebs, erprobt wird. RG7204<br />

ist e<strong>in</strong> neuartiger hoch selektiver Hemmer der sogenannten BRAF-Prote<strong>in</strong>k<strong>in</strong>ase. Er zerstört gezielt<br />

Krebszellen, welche e<strong>in</strong>e krebsverursachende Genmutation namens BRAF V600E <strong>in</strong> sich tragen.<br />

Gleichzeitig entwickelt <strong>Roche</strong> e<strong>in</strong> entsprechendes Begleitdiagnostikum: Damit lassen sich die jenigen<br />

Patienten identifizieren, deren Tumoren diese Mutation aufweisen — und die somit gute Chancen<br />

haben, auf den Wirkstoff anzusprechen.<br />

RG7204 ist e<strong>in</strong> vielversprechendes Präparat, derzeit <strong>in</strong> Entwicklung<br />

zur Behandlung von BRAF-positiven Patienten mit malignem<br />

Melanom, der tödlichsten Form von Hautkrebs. Das oral verabreichte<br />

Medikament — e<strong>in</strong> selektiver K<strong>in</strong>asehemmer — wird derzeit von<br />

<strong>Roche</strong> geme<strong>in</strong>sam mit dem Partnerunternehmen Plexxikon entwickelt.


Diagnostics | Im Jahr 2009 s<strong>in</strong>d<br />

die Verkäufe erneut erheblich stärker<br />

gewachsen als der Markt, wobei die sehr<br />

gute Aufnahme neuer Produkte zu<br />

e<strong>in</strong>em Zugew<strong>in</strong>n von Marktanteilen <strong>in</strong><br />

Schlüsselsegmenten wie Immunoassays<br />

und Gewebediagnostik beigetragen<br />

hat. Alle Geschäftsbereiche lancierten<br />

wichtige neue Produkte, von denen<br />

sich <strong>Roche</strong> für das Jahr 2010 Impulse<br />

für e<strong>in</strong> über dem Marktdurchschnitt<br />

liegendes Wachstum verspricht. In der<br />

gesamten Division laufen Anstrengungen<br />

zur Verbesserung der operativen Effi -<br />

zienz, die 2009 zu e<strong>in</strong>er Steigerung des<br />

Betriebsgew<strong>in</strong>ns beitrugen. Zur weiteren<br />

Erhöhung der Produktivität und der<br />

Profitabilität wird die Division diese An-<br />

strengungen weiterverfolgen und ausdehnen.


Division Diagnostics <strong>in</strong> Kürze<br />

Kennzahlen<br />

In Millionen CHF<br />

Prozentuale<br />

Veränderung<br />

<strong>in</strong> CHF<br />

Prozentuale<br />

Veränderung<br />

<strong>in</strong> lokalen<br />

Währungen<br />

In % der<br />

Verkäufe<br />

Verkäufe 10 055 4 9 100<br />

— Professional Diagnostics 4 553 4 9 45<br />

— Diabetes Care 2 969 0 6 29<br />

— Molecular Diagnostics 1 183 2 5 12<br />

— Applied Science 870 12 15 9<br />

— Tissue Diagnostics 480 28 29 5<br />

Betriebsgew<strong>in</strong>n 1 198 1 12 11,9<br />

Freier Geldfluss aus operativen Tätigkeiten 1 152 92 102 11,5<br />

Forschung und Entwicklung 978 4 5 9,7<br />

Diagnostics Executive Committee | 31. Dezember 2009<br />

Jürgen Schwiezer 1 CEO Division <strong>Roche</strong> Diagnostics<br />

Manfred Baier Applied Science<br />

Roland Diggelmann Asien—Pazifik<br />

Dirk H. Ehlers Professional Diagnostics<br />

Christian Hebich F<strong>in</strong>anzen und Dienstleistungen<br />

Michael Heuer EMEA (Europa, Nahost, Afrika) und Late<strong>in</strong>amerika<br />

Alexander Keller Global Platforms and Support<br />

Frank Lennartz Personal<br />

Hany Massarany Tissue Diagnostics<br />

Daniel O’Day 2 Molecular Diagnostics<br />

Frank Pitzer 3 Regulatory Affairs and Quality Management<br />

Claus-Joerg Ruetsch 3 Recht<br />

Michael Tillmann Nordamerika<br />

Robert Yates Geschäftsentwicklung<br />

1 Bis 31. Dezember 2009. Siehe auch «Corporate Governance».<br />

2 Seit 1. Januar 2010: Chief Operat<strong>in</strong>g Officer von <strong>Roche</strong> Diagnostics.<br />

3 Assoziiertes Mitglied.<br />

49


50 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Diagnostics<br />

Die Division Diagnostics<br />

von <strong>Roche</strong><br />

ist weltweit führend<br />

auf dem Markt für<br />

In-vitro-Diagnostik,<br />

dessen Volumen 2009<br />

auf 40 Milliarden<br />

US-Dollar geschätzt<br />

wird. Die Division<br />

hat sich die Aufgabe<br />

gestellt, Systeme zu<br />

entwickeln, die die<br />

Test-Effizienz steigern<br />

und Ergebnisse von<br />

hohem mediz<strong>in</strong>ischem<br />

Wert liefern.<br />

Division Diagnostics<br />

Die Division Diagnostics von <strong>Roche</strong> ist weltweit führend<br />

im Bereich der In-vitro-Diagnostik (IVD). IVD-<br />

Tests — Untersuchungen, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Labor oder vor<br />

Ort an Blut- beziehungsweise anderen Patientenproben<br />

vorgenommen werden — s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e wichtige<br />

Quelle, um objektive Informationen über den Gesundheitsstatus<br />

und allfällige Erkrankungen zu gew<strong>in</strong>nen.<br />

Diagnostische Instrumente und Reagenzien von<br />

<strong>Roche</strong> helfen Ärzten, Krankheiten zu bestimmen, die<br />

geeigneten Therapien auszuwählen und den Therapieverlauf<br />

zu überwachen. Darüber h<strong>in</strong>aus stellt die<br />

Division Produkte im Forschungsbereich zur Verfügung,<br />

die es den Wissenschaftlern erlauben, Krankheitsursachen<br />

besser zu verstehen und neue Therapien<br />

zu entwickeln. <strong>Roche</strong> Diagnostics liefert <strong>in</strong> über<br />

150 Länder. Die Kunden kommen aus allen Bereichen<br />

des Gesundheitswesens: Das Spektrum reicht von<br />

Krankenhäusern und kommerziellen mediz<strong>in</strong>ischen Laboren<br />

über Ärzte bis h<strong>in</strong> zu Patienten, die ihre Erkrankung<br />

selbst kontrollieren. Im Jahr 2009 entfielen<br />

auf <strong>Roche</strong> 20% des globalen IVD-Marktes, dessen<br />

Volumen auf 40 Milliarden US-Dollar geschätzt wird. 1<br />

Strategische Prioritäten<br />

Der Gesundheitsmarkt wird massgeblich vom demografischen<br />

Wandel, von neuen Technologien sowie<br />

dem wachsenden Druck auf Budgets und Preisgestaltung<br />

geprägt. <strong>Roche</strong> hat die Prioritäten der Division<br />

Diagnostics strategisch so gesetzt, dass auf diese<br />

Trends entsprechend reagiert und die sich daraus<br />

ergebenden Wachstumschancen wirksam genutzt<br />

werden können.<br />

• Test-Effizienz ist e<strong>in</strong>e Säule der Geschäftstätigkeit<br />

dieser Division. Die automatisierten Diagnostiksysteme<br />

von <strong>Roche</strong> s<strong>in</strong>d das Ergebnis jahrzehntelanger<br />

<strong>in</strong>genieurtechnischer Innovationen. Zu<br />

den künftigen Neuerungen zählen e<strong>in</strong>e verbesserte<br />

Workflow-Integration sowie IT-Lösungen zur<br />

Unterstützung der elektronischen Patientendokumentation.<br />

Verkäufe nach Regionen<br />

Europa, 53% (+9%)<br />

Nahost und Afrika<br />

Japan 5% (+0%)<br />

Asien—Pazifik 10% (+25%)<br />

Late<strong>in</strong>amerika 6% (+15%)<br />

Nordamerika 26% (+4%)<br />

Andere 0% (–14%)<br />

Kursiv = Zuwachsraten (<strong>in</strong> lokalen Währungen).<br />

• Test-Effizienz alle<strong>in</strong> reicht aber nicht aus. Produkte<br />

mit e<strong>in</strong>em hohen mediz<strong>in</strong>ischen Wert s<strong>in</strong>d<br />

entscheidend für e<strong>in</strong>e nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Entwicklung. Neuartige Tests von<br />

<strong>Roche</strong> tragen zu echten Fortschritten <strong>in</strong> Onkologie,<br />

Kardiologie und anderen wichtigen Therapiebereichen<br />

bei. Für weitere Innovationen werden<br />

verstärkte Investitionen <strong>in</strong> die Biomarker-Forschung<br />

und <strong>in</strong> Studien zum Nachweis des kl<strong>in</strong>ischen<br />

Nutzens neuer Tests sorgen.<br />

• Die Divisionen Pharma und Diagnostics von <strong>Roche</strong><br />

arbeiten geme<strong>in</strong>sam an weiteren Fortschritten<br />

auf dem Gebiet der personalisierten Mediz<strong>in</strong>. Ziel<br />

ist es, die Produktivität im Bereich Arzneimittelforschung<br />

und -entwicklung zu unterstützen sowie<br />

zunehmend massgeschneiderte Medikamente<br />

und diagnostische Begleittests für bestimmte<br />

Patientengruppen zu entwickeln. Hier liegt das<br />

Potenzial für e<strong>in</strong>e «Aufwertung» der Diagnostika,<br />

die heute weniger als 3% der Gesundheitskosten<br />

ausmachen, obwohl sie zur Mehrzahl der kl<strong>in</strong>ischen<br />

Entscheidungen beitragen.<br />

• In den E7-Staaten 2, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a, wächst<br />

die Division Diagnostics stärker als der Markt. Zur<br />

1 Bei den Angaben zu Marktwachstum, Marktanteil und Marktvolumen<br />

handelt es sich um Schätzungen, die auf Unternehmens-<br />

und unabhängigen Berichten sowie auf <strong>in</strong>ternen Analysen<br />

beruhen.<br />

2 E7-Staaten = Brasilien, Russland, Indien, Ch<strong>in</strong>a, Südkorea,<br />

Mexiko und die Türkei.


Verkäufe und Anzahl neu platzierter<br />

Instrumente legten 2009 deutlich zu.<br />

weiteren Beschleunigung dieses Wachstums baut<br />

sie ihre lokalen Organisationen aus und <strong>in</strong>vestiert<br />

<strong>in</strong> Programme, mit deren Hilfe Produkte schneller<br />

auf den Markt gebracht werden sollen.<br />

• Die Division beabsichtigt, ihre Profitabilität weiter<br />

zu steigern. Erreicht werden soll dies durch e<strong>in</strong><br />

kräftiges Umsatzwachstum sowie durch Massnahmen<br />

zur Effizienzsteigerung <strong>in</strong> praktisch jedem<br />

Tätigkeitsbereich. Nähere Informationen zu den im<br />

Jahr 2009 erzielten Fortschritten f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong><br />

diesem Bericht.<br />

Ergebnisse und wichtige<br />

Geschäftsentwicklungen<br />

Im Jahr 2009 hat die Division Diagnostics e<strong>in</strong>en<br />

Umsatz von 10,1 Milliarden Franken erzielt. Im Vergleich<br />

zu 2008 entspricht das e<strong>in</strong>em Wachstum<br />

von 9% <strong>in</strong> lokalen Währungen (4% <strong>in</strong> Franken; 4%<br />

<strong>in</strong> US-Dollar). 3 Diese Zunahme liegt mehr als doppelt<br />

so hoch wie das geschätzte Wachstum des IVD-<br />

Marktes (3–4%).<br />

Zum Verkaufswachstum haben alle fünf Geschäftsbereiche<br />

der Division beigetragen — allen voran<br />

Professional Diagnostics und Diabetes Care. Als wichtigste<br />

Wachstumsträger erwiesen sich erneut das<br />

Immunoassay-Geschäft beziehungsweise E<strong>in</strong>zelstreifensysteme<br />

für die Blutzuckermessung. Getragen durch<br />

die Kernsegmente Blut-Screen<strong>in</strong>g und Virologie erzielte<br />

der Geschäftsbereich Molecular Diagnostics beim<br />

Gesamtumsatz e<strong>in</strong>en soliden e<strong>in</strong>stelligen Zuwachs.<br />

Bei <strong>Roche</strong> Applied Science sorgte die starke Nachfrage<br />

nach den Produktl<strong>in</strong>ien MagNA Pure System und<br />

LightCycler System für e<strong>in</strong> erneut über dem Marktdurchschnitt<br />

liegendes Wachstum. Der im Jahr 2008<br />

erworbene Geschäftsbereich Tissue Diagnostics<br />

wuchs weiterh<strong>in</strong> erheblich stärker als der Markt, hauptsächlich<br />

aufgrund se<strong>in</strong>es Portfolios im Bereich<br />

«Advanced Sta<strong>in</strong><strong>in</strong>g». Für die Division <strong>in</strong>sgesamt legte<br />

die Anzahl Platzierungen von Instrumenten erneut<br />

deutlich zu und trug damit entscheidend zum Wachstum<br />

bei.<br />

Geografisch betrachtet trugen die Regionen EMEA 4<br />

und Asien—Pazifik am stärksten zum Wachstum<br />

bei, wobei <strong>in</strong> diesen Märkten alle fünf Geschäftsbereiche<br />

solide Umsatzzuwächse erreichten. In Nordamerika<br />

blieb der Geschäftsbereich Tissue Diagnostics<br />

wichtigster Wachstumsträger. In Japan<br />

wuchsen die Bereiche Professional Diagnostics und<br />

Applied Science moderat; <strong>Roche</strong> Tissue Diagnostics<br />

erzielte e<strong>in</strong> hohes zweistelliges Wachstum. Insgesamt<br />

jedoch stagnierten dort die Umsätze der Division,<br />

<strong>in</strong>sbesondere wegen ger<strong>in</strong>gerer staatlicher<br />

Erstattungen für IVD-Leistungen und s<strong>in</strong>kender Ausgaben<br />

für Forschungsmittel.<br />

Die Verkäufe <strong>in</strong> den E7-Staaten erhöhten sich um 24%<br />

und betrugen mehr als 10% des Gesamtumsatzes<br />

der Division. Zusätzliche Investitionen <strong>in</strong> diese Märkte<br />

sowie die starke Nachfrage nach Immunoassays und<br />

anderen hochmodernen Produkten von <strong>Roche</strong> trugen<br />

zum kräftigen, über dem Marktdurchschnitt liegenden<br />

Wachstum bei.<br />

Im zweiten Halbjahr wurden planmässig die ersten<br />

beiden Module der Systemfamilie cobas 8000 für<br />

Labore mit hohem Arbeitsvolumen <strong>in</strong> der EU und weiteren<br />

Märkten e<strong>in</strong>geführt. <strong>Roche</strong> erwartet sich von<br />

diesen wichtigen neuen Vertretern der modularen<br />

Systemfamilie cobas für den Serumarbeitsplatz e<strong>in</strong>e<br />

massgebliche Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

sowohl im Segment Kl<strong>in</strong>ische Chemie als auch bei<br />

den Immunoassays. Insgesamt hat die Division im<br />

Berichtsjahr mehr als 20 wichtige Produkte auf den<br />

Markt gebracht.<br />

Der Betriebsgew<strong>in</strong>n der Division Diagnostics stieg<br />

um 12% <strong>in</strong> lokalen Währungen (1% <strong>in</strong> Franken) auf<br />

1 198 Millionen Franken; bei konstanten Wechselkursen<br />

verbesserte sich die entsprechende Marge<br />

um 0,4 Prozentpunkte. Zurückzuführen ist dieser<br />

Zuwachs vor allem auf stärkere Verkäufe, e<strong>in</strong> straffes<br />

Kostenmanagement sowie bedeutende e<strong>in</strong>malige<br />

3 Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich die genannten<br />

Wachstumsraten auf lokale Währungen.<br />

4 EMEA = Europa, Nahost und Afrika.<br />

51<br />

Das Umsatzwachstum<br />

der Division war<br />

breit abgestützt:<br />

Alle fünf Geschäftsbereiche<br />

und alle<br />

wichtigen regionalen<br />

Märkte mit Ausnahme<br />

von Japan trugen<br />

dazu bei. Zudem<br />

führten 2009 wiederum<br />

alle Geschäftsbereiche<br />

wichtige<br />

neue Produkte auf<br />

dem Markt e<strong>in</strong>.


52 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Diagnostics<br />

2 969 1 627 1 275 566 314<br />

Accu-Chek Blutzuckermess-<br />

und Insul<strong>in</strong>pumpensysteme<br />

+6% *<br />

Marktsegment :<br />

Diabetes-Management<br />

Meistverkaufte Diagnostika von <strong>Roche</strong> | Verkäufe <strong>in</strong> Millionen CHF<br />

Accu-Chek Mobile cobas e 601 cobas c 501 Cobas TaqMan 48 cobas TaqScreen<br />

MPX Test<br />

cobas e Module<br />

Modular Analytics<br />

Elecsys<br />

+19% *<br />

Marktsegment :<br />

Immunoassays<br />

cobas c Module<br />

Modular Analytics<br />

Cobas Integra<br />

+4% *<br />

Marktsegment :<br />

Kl<strong>in</strong>ische Chemie<br />

Cobas AmpliPrep<br />

Cobas TaqMan<br />

+4% *<br />

Marktsegment :<br />

Virologie<br />

Cobas AmpliScreen<br />

cobas TaqScreen<br />

+8% *<br />

Marktsegment:<br />

Blut-Screen<strong>in</strong>g


Branchenweit führendes Portfolio von Produkten<br />

für den kl<strong>in</strong>ischen E<strong>in</strong>satz, das<br />

Blut-Screen<strong>in</strong>g und die biowissenschaftliche<br />

Forschung.<br />

CoaguChek xs Ventana IHC-<br />

Reagenzien<br />

293 281 255 141 139<br />

CoaguChek Messsysteme Reagenzien für die<br />

Immunhistochemie<br />

+20% *<br />

Marktsegment :<br />

Blutger<strong>in</strong>nungskontrolle<br />

+28% *<br />

Marktsegment:<br />

«Advanced Sta<strong>in</strong><strong>in</strong>g»<br />

Die Produkte s<strong>in</strong>d nicht massstabsgetreu abgebildet.<br />

* Lokales Umsatzwachstum gegenüber 2008.<br />

MagNA Pure LC2.0 Sysmex XT-4000i<br />

Genome Sequencer FLX<br />

MagNa Pure Systeme<br />

LightCycler Systeme<br />

+35% *<br />

Marktsegment:<br />

Genexpressionsforschung<br />

Sysmex Analysegeräte 454 Genome<br />

Sequencer Systeme<br />

+6% *<br />

Marktsegment :<br />

Hämatologie<br />

+0% *<br />

Marktsegment :<br />

DNS-Sequenzierung<br />

53


54 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Diagnostics<br />

Als wichtiger<br />

Wachstumsträger<br />

erwies sich erneut<br />

das Immunoassay-<br />

Geschäft. Hier lag<br />

die Wachstumsrate<br />

etwa dreimal höher<br />

als der Marktdurchschnitt.<br />

Von der<br />

neuen modularen<br />

Systemfamilie cobas<br />

8000 erwartet <strong>Roche</strong><br />

e<strong>in</strong>e massgebliche<br />

Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

sowohl im Segment<br />

Kl<strong>in</strong>ische Chemie<br />

als auch bei den<br />

Immunoassays.<br />

Ausgaben im Vorjahr wie die Akquisition von Ventana.<br />

Aufgrund e<strong>in</strong>er besonders ungünstigen Komb<strong>in</strong>ation<br />

von Wechselkursschwankungen fiel die Marge <strong>in</strong><br />

Franken um 0,4 Prozentpunkte auf 11,9%. Weitere<br />

Informationen zum Betriebsergebnis der Division<br />

f<strong>in</strong>den sich im F<strong>in</strong>anzbericht (Teil 2 des vorliegenden<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong>s).<br />

Effizienzsteigerung<br />

An wichtigen Standorten laufen verschiedene Initiativen,<br />

um Kernprozesse zu vere<strong>in</strong>fachen, Dienstleistungen<br />

zu konsolidieren, Produktportfolios zu<br />

straffen sowie die Entwicklungszeit bis zur Marktreife<br />

e<strong>in</strong>es Produkts zu verkürzen. Solche Initiativen<br />

haben im Jahr 2009 zu beachtlichen Kostene<strong>in</strong>sparungen<br />

beigetragen. Zudem ermöglichten sie es,<br />

die Zunahme des Personalbestands der Division —<br />

trotz der Akquisitionen von Swisslab und <strong>in</strong>novatis<br />

und trotz e<strong>in</strong>er erheblichen Verstärkung des Aussendienstes<br />

<strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a — zu begrenzen. Weitere bemerkenswerte<br />

Erfolge s<strong>in</strong>d die Konsolidierung der regionalen<br />

Call-Center, die Schaffung von Shared Service<br />

Centers <strong>in</strong> Nordamerika sowie Kostensenkungen<br />

<strong>in</strong> der Produktion. Diese Massnahmen und neue Initiativen<br />

werden an weiteren Standorten fortgeführt,<br />

um die Produktivität weiter zu steigern und zusätzliche<br />

Kosten e<strong>in</strong>zusparen.<br />

Erfolge der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Geschäftsbereiche<br />

Professional Diagnostics: Wachstum über dem<br />

Marktdurchschnitt und wichtige neue Produkte<br />

<strong>Roche</strong> Professional Diagnostics ist e<strong>in</strong> führender<br />

Anbieter von Instrumenten, Tests, Software und<br />

Dienstleistungen für Labore sowie von Schnelldiagnostikprodukten<br />

zur Unterstützung der patientennahen<br />

kl<strong>in</strong>ischen Entscheidungsf<strong>in</strong>dung. Im Jahr<br />

2009 verzeichnete der Geschäftsbereich e<strong>in</strong>en<br />

Anteil von 15% an dem auf 28 Milliarden US-Dollar<br />

geschätzten Markt.<br />

Der Gesamtjahresumsatz von Professional Diagnostics<br />

wuchs fast doppelt so schnell wie der Markt, und<br />

zwar um 9% auf 4 553 Millionen Franken. Erneut<br />

erwiesen sich Laborsysteme für Immunoassays und<br />

die kl<strong>in</strong>ische Chemie, die beiden umsatzstärksten<br />

Segmente, als wichtigste Wachstumsträger. In allen<br />

Regionen wuchsen die Verkäufe über dem Marktdurchschnitt,<br />

ausser <strong>in</strong> Nordamerika, wo die gesamte<br />

Branche aufgrund der Wirtschaftskrise <strong>in</strong> den meisten<br />

Segmenten e<strong>in</strong> stagnierendes oder negatives Umsatzwachstum<br />

h<strong>in</strong>nehmen musste.<br />

Im Immunoassay-Geschäft baute <strong>Roche</strong> den Marktanteil<br />

mit e<strong>in</strong>er Umsatzsteigerung von 19% weiter aus;<br />

diese Wachstumsrate lag etwa dreimal höher als der<br />

Marktdurchschnitt. Mit e<strong>in</strong>em Plus von 4% wuchs<br />

der Umsatz im Segment Kl<strong>in</strong>ische Chemie überdurchschnittlich.<br />

Die Platzierungsrate für modulare Analysegeräte<br />

der Systemfamilie cobas — <strong>in</strong>sbesondere die<br />

der cobas 6000 Reihe für mittelgrosse Labore — blieb<br />

weiterh<strong>in</strong> hoch und trieb damit die Verkäufe <strong>in</strong> diesen<br />

beiden Segmenten an.<br />

In den vergangenen neun Jahren ist das Immunoassay-Geschäft<br />

von <strong>Roche</strong> Professional Diagnostics<br />

dank der hohen Anzahl <strong>in</strong>stallierter Instrumente<br />

und des sich ständig erweiternden Testmenüs kont<strong>in</strong>uierlich<br />

zweistellig gewachsen. Im Berichtsjahr neu<br />

e<strong>in</strong>geführte Tests, darunter der Elecsys IL-6 Immunoassay<br />

(Interleuk<strong>in</strong>-6) zur Unterstützung der Überwachung<br />

schwerkranker Patienten sowie der hochsensitive<br />

Elecsys Tropon<strong>in</strong> T Assay für die Diagnose<br />

von Herz<strong>in</strong>farkten und zur Stratifizierung des kardialen<br />

Risikos, erwiesen sich als wichtige Wachstumsträger.<br />

Im Jahr 2009 wurden sechs Immunoassays<br />

sowie fünf neue beziehungsweise weiterentwickelte<br />

Tests für die kl<strong>in</strong>ische Chemie für verschiedene<br />

Therapiebereiche — beispielsweise Kardiologie, Frauengesundheit<br />

und Intensivmediz<strong>in</strong> — auf den Markt<br />

gebracht. In diesem Jahr wird der Geschäftsbereich<br />

se<strong>in</strong> Testportfolio noch erweitern, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong><br />

den USA, wo acht Immunoassays e<strong>in</strong>geführt werden<br />

sollen.


Neues Accu-Chek Portfolio erreicht <strong>in</strong><br />

schwierigem Markt solide Umsatzzuwächse.<br />

Die Umsätze im Bereich Blutger<strong>in</strong>nungskontrolle<br />

legten um 20% zu. Damit konnte <strong>Roche</strong> die Marktführerschaft<br />

<strong>in</strong> diesem Segment weiter ausbauen.<br />

Beim meistverkauften Messgerät CoaguChek XS für<br />

die Patienten-Selbstkontrolle zogen die Verkäufe —<br />

unterstützt durch die anhaltend kräftige Nachfrage<br />

<strong>in</strong> Europa sowie e<strong>in</strong>e erweiterte Kostenerstattung<br />

durch Medicare <strong>in</strong> den USA — abermals kräftig an.<br />

Studien zeigen, dass es mit Ger<strong>in</strong>nungshemmern<br />

behandelten Patienten leichter fällt, ihre Ger<strong>in</strong>nungswerte<br />

im therapeutischen Bereich zu halten und<br />

damit Komplikationen zu verr<strong>in</strong>gern, wenn sie ihre<br />

Werte selbst kontrollieren.<br />

Im August startete Professional Diagnostics <strong>in</strong><br />

Europa und anderen Märkten, <strong>in</strong> denen die CE-Kennzeichnung<br />

anerkannt wird, den Vertrieb der modularen<br />

Produktfamilie cobas 8000 für Labore mit hohem<br />

Arbeitsvolumen. Mit mehr als zwanzig bis Ende 2009<br />

ausgelieferten Bestellungen war die Resonanz auf<br />

dieses neue Flaggschiff der cobas Plattformen überaus<br />

erfreulich. Im Jahr 2009 kamen zwei Module<br />

für die kl<strong>in</strong>ische Chemie (c 701 und c 502) auf den<br />

Markt. Bis Ende 2010 werden weltweit vier Module<br />

der Systemfamilie cobas 8000 für die kl<strong>in</strong>ische und<br />

die Immunchemie <strong>in</strong> 38 speziell auf die Anforderungen<br />

der Kunden abgestimmten Konfigurationen<br />

verfügbar se<strong>in</strong>. Die neue Plattform basiert auf den<br />

gleichen bewährten Technologien wie die kle<strong>in</strong>eren<br />

Systeme cobas 6000 und cobas 4000. Mit erweiterten<br />

Probenbearbeitungs- und Workflow-Funktionen<br />

sowie verbesserten Funktionalitäten für das Qualitätsmanagement<br />

ist sie auf die Bedürfnisse von Laboren<br />

zugeschnitten, die bis zu 15 Millionen Tests pro Jahr<br />

durchführen.<br />

Im September unterzeichnete <strong>Roche</strong> e<strong>in</strong>e exklusive<br />

Lizenzvere<strong>in</strong>barung mit dem St. V<strong>in</strong>cent’s Hospital<br />

<strong>in</strong> Sydney, Australien, bezüglich der weltweiten<br />

Patentrechte im Zusammenhang mit der Nutzung des<br />

Wachstums- und Differenzierungsfaktors (Growth<br />

Differentiation Factor) GDF-15 zur Diagnose der kardialen<br />

Dysfunktion. Aufgrund erhöhter GDF-15-Konzentrationen<br />

im Blut lassen sich Hochrisikopatienten<br />

mit verschiedenen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-<br />

Systems (von stabiler koronarer Herzkrankheit bis<br />

h<strong>in</strong> zum Herzversagen) identifizieren. Zusammen mit<br />

e<strong>in</strong>em im Januar 2009 mit der Mediz<strong>in</strong>ischen Hochschule<br />

Hannover (<strong>Deutschland</strong>) geschlossenen Vertrag,<br />

bei dem es ebenfalls um GDF-15 geht, und mit<br />

den entsprechenden <strong>Roche</strong>-eigenen Patenten wird<br />

diese Vere<strong>in</strong>barung die führende Stellung von <strong>Roche</strong><br />

auf dem Gebiet der Diagnose von Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen weiter festigen.<br />

Diabetes Care: Marktführerschaft gestärkt<br />

<strong>Roche</strong> Diabetes Care entwickelt und vermarktet Blutzuckermess-<br />

und Insul<strong>in</strong>pumpensysteme, mit deren<br />

Hilfe Menschen mit Diabetes ihre Therapie eigenständig<br />

und effektiv führen können. Mit e<strong>in</strong>em Anteil<br />

von 31% an dem fast 7 Milliarden Franken schweren<br />

Markt für Blutzuckermessgeräte ist <strong>Roche</strong> <strong>in</strong> diesem<br />

Segment Marktführer. Das Selbstmanagement ist<br />

bei Diabetes von besonderer Bedeutung, da der Blutzuckerspiegel<br />

durch sehr viele Aktivitäten des täglichen<br />

Lebens bee<strong>in</strong>flusst wird. Häufiges Blutzuckermessen<br />

kann das Risiko schwerer diabetischer<br />

Langzeitkomplikationen — wie Schlaganfall, Amputationen<br />

und Erbl<strong>in</strong>dung — senken. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

hilft es Menschen mit Diabetes, ihre Lebensqualität<br />

zu erhalten und zu verbessern.<br />

Im Jahr 2009 s<strong>in</strong>d die Umsätze bei <strong>Roche</strong> Diabetes<br />

Care um 6% auf 2 969 Millionen Franken gestiegen.<br />

Dieser Zuwachs lag deutlich über dem globalen<br />

Marktwachstum, das aufgrund der Wirtschaftskrise<br />

stagnierte. Alle Regionen (ausser Japan) verzeichneten<br />

Zuwächse, wobei die Schwellenmärkte stark<br />

zum Umsatz beitrugen. Erneut erwiesen sich die<br />

Blutzuckermesssysteme Accu-Chek Aviva und Accu-<br />

Chek Performa als wichtigste Wachstumsträger.<br />

Accu-Chek Aviva, das meistverkaufte Blutzuckermesssystem<br />

von <strong>Roche</strong>, erzielte weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong> starkes<br />

zweistelliges Umsatzwachstum.<br />

Accu-Chek Mobile, das erste und e<strong>in</strong>zige Blutzuckermesssystem<br />

ohne Teststreifen, wurde nach se<strong>in</strong>er<br />

Markte<strong>in</strong>führung im Februar 2009 <strong>in</strong> den jeweiligen<br />

Märkten sehr gut aufgenommen. <strong>Roche</strong> gelang es<br />

damit, Marktanteile im Segment der Hochpotenzial-<br />

55<br />

Die ausgezeichnete<br />

Aufnahme der<br />

jüngsten Accu-Chek<br />

Produkte trug dazu<br />

bei, dass die Verkäufe<br />

von Diabetes Care<br />

2009 über dem<br />

Marktdurchschnitt<br />

wuchsen. Die Nachfrage<br />

nach den meistverkauftenBlutzuckermesssystemen<br />

Accu-Chek Aviva und<br />

Accu-Chek Performa<br />

war weiterh<strong>in</strong> sehr<br />

stark.


56 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Diagnostics<br />

Wissenschaftliche Spitzenleistungen:<br />

Kompetenz <strong>in</strong> Molekularbiologie<br />

5 Krankheitsbereiche<br />

Die Divisionen Pharma und Diagnostics haben konzernweit e<strong>in</strong>e umfassende Kompetenz <strong>in</strong><br />

der Molekularbiologie entwickelt. Heute wenden sie dieses Wissen geme<strong>in</strong>sam mit e<strong>in</strong>em<br />

reichen Spektrum von Technologien auf der Suche nach neuen Tests und gezielteren Therapien<br />

<strong>in</strong> fünf Kernbereichen an: Onkologie, Entzündungskrankheiten, Neurowissenschaften,<br />

Metabolismus und Virologie. Gleichzeitig arbeiten sie eng zusammen, um vertiefte E<strong>in</strong>blicke<br />

<strong>in</strong> molekulare Mechanismen zu gew<strong>in</strong>nen, die Krankheiten verursachen. Beispielsweise<br />

umfasst jedes Entwicklungsprogramm im Bereich Krebs Forschungsarbeiten mit Biomarkern,<br />

um Patienten zu identifizieren, die auf e<strong>in</strong> neues Medikament ansprechen werden. Die<br />

<strong>in</strong> den rund 30 Jahren unserer Tumorforschung auf molekularer Ebene gewonnenen Erfahrungen<br />

br<strong>in</strong>gen uns näher an das ultimative Ziel: e<strong>in</strong>es Tages den Krebs zu besiegen.<br />

Bewaffnete Antikörper<br />

Technologien und Verfahren Biologie<br />

RNA-Interferenz<br />

Glykoeng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g<br />

In-silico-Forschung<br />

Nanoformulierungen<br />

Strukturbasiertes Wirkstoffdesign<br />

Stammzellen<br />

Angiogenese<br />

Apoptose<br />

Biologie myeloischer Zellen<br />

Angeborene Immunität<br />

T-Zell-Biologie<br />

Onkologie Entzündung Neurowissenschaften Stoffwechsel Virologie<br />

454 Life Sciences<br />

DNA-Sequenzierung<br />

NimbleGen<br />

Microarrays<br />

cobas, LightCycler<br />

Echtzeit-PCR<br />

Gewebefärbung<br />

Ventana<br />

Virusresistenz<br />

Neurodegeneration<br />

Immunoassays<br />

Signalwege<br />

Multiplex-Analyse von Prote<strong>in</strong>en<br />

cobas<br />

xCELLigence<br />

Zellanalyse<br />

cobas<br />

Pharma<br />

Diagnostics


Das neue System cobas 4800 wurde nicht nur<br />

für die heutigen, sondern auch für die<br />

künftigen Bedürfnisse von Laboren entwickelt.<br />

kunden h<strong>in</strong>zuzugew<strong>in</strong>nen. Accu-Chek Mobile war<br />

Ende 2009 <strong>in</strong> neun europäischen Ländern erhältlich.<br />

Besonders Menschen mit <strong>in</strong>sul<strong>in</strong>pflichtigem Diabetes,<br />

die ihren Blutzucker häufig messen müssen, schätzen<br />

den verbesserten Bedienkomfort. Ebenfalls sehr<br />

erfolgreich war die Markte<strong>in</strong>führung der Blutzuckermesssysteme<br />

Accu-Chek Aviva Nano und Accu-<br />

Chek Performa Nano, deren Design speziell für junge<br />

Benutzer<strong>in</strong>nen und Benutzer entwickelt wurde.<br />

Diese neuen E<strong>in</strong>zelstreifensysteme standen Ende 2009<br />

<strong>in</strong> mehr als 20 Märkten zur Verfügung.<br />

Die Verkäufe im Bereich der Insul<strong>in</strong>pumpensysteme<br />

erreichten im Berichtsjahr Zuwachsraten im zweistelligen<br />

Bereich. Unterstützt wurde diese Entwicklung<br />

durch die sehr gute Aufnahme des im Jahr 2009 <strong>in</strong><br />

neun Märkten e<strong>in</strong>geführten, neuen <strong>in</strong>teraktiven Insul<strong>in</strong>pumpensystems<br />

Accu-Chek Combo sowie durch die<br />

anhaltend starke Nachfrage nach Accu-Chek Infusionssets.<br />

Im September gab <strong>Roche</strong> Diabetes Care Zwischenergebnisse<br />

der Accu-Chek 360° View Outcome Studie<br />

bekannt. Sie zeigen, dass Patienten mit nicht<strong>in</strong>sul<strong>in</strong>pflichtigem<br />

Typ-2-Diabetes die glykämische Kontrolle<br />

verbessern können, wenn die Erhebung und<br />

Analyse der Blutzuckerwerte strukturiert erfolgt und<br />

aus den Ergebnissen entsprechende Therapie<strong>in</strong>terventionen<br />

abgeleitet werden. Die auf 12 Monate<br />

angelegte kl<strong>in</strong>ische Studie unterstreicht das Engagement<br />

von <strong>Roche</strong>, den mediz<strong>in</strong>ischen Wert des Diabetes-Selbstmanagements<br />

weiter zu erhöhen. Die<br />

abschliessenden Ergebnisse werden im Juni 2010<br />

vorgestellt.<br />

Molecular Diagnostics: Neue Produkte legen das<br />

Fundament für künftiges Wachstum<br />

<strong>Roche</strong> Molecular Diagnostics entwickelt und vermarktet<br />

hochmoderne Plattformen sowie Tests für die<br />

Diagnostik und das Blut-Screen<strong>in</strong>g, die auf der unternehmenseigenen<br />

Echtzeit-Polymerasekettenreaktion<br />

(PCR)-Technologie basieren. Der schnell wachsende<br />

(+12%) und wettbewerbs<strong>in</strong>tensive Markt für Molekulardiagnostik<br />

hat e<strong>in</strong> Volumen von 4 Milliarden Franken.<br />

<strong>Roche</strong> ist mit e<strong>in</strong>em Anteil von 32% Marktführer.<br />

Der Gesamtjahresumsatz dieses Geschäftsbereichs<br />

ist um 5% auf 1 183 Millionen Franken gestiegen.<br />

Angetrieben wurde der Zuwachs durch solide Zugew<strong>in</strong>ne<br />

<strong>in</strong> der Region EMEA und hier <strong>in</strong>sbesondere<br />

durch das Kernportfolio im Segment Blut-Screen<strong>in</strong>g.<br />

Der seit 2006 <strong>in</strong> Europa verfügbare und im vergangenen<br />

Jahr <strong>in</strong> den USA e<strong>in</strong>geführte, vollautomatisierte<br />

cobas TaqScreen MPX Test trug wesentlich<br />

zum Wachstum von 8% <strong>in</strong> diesem Bereich bei, der <strong>in</strong><br />

mehreren Märkten beachtliche Anteile h<strong>in</strong>zugewann.<br />

Dieser Mehrfachtest für das Screen<strong>in</strong>g von Blutprodukten<br />

weist fünf virale Parameter nach. In der<br />

Virologie, dem umsatzstärksten Segment, behauptete<br />

<strong>Roche</strong> Molecular Diagnostics mit e<strong>in</strong>em Anstieg der<br />

Verkäufe um 4% die Marktführerschaft. Sehr gute<br />

Umsätze bei Virologieprodukten sowie neue Kunden<br />

im Blut-Screen<strong>in</strong>g-Segment <strong>in</strong> Portugal, Spanien,<br />

Thailand und Grossbritannien haben zum über dem<br />

Marktdurchschnitt liegenden, zweistelligen Verkaufswachstum<br />

<strong>in</strong> den Regionen Asien—Pazifik und EMEA<br />

geführt.<br />

Der im April <strong>in</strong> der EU e<strong>in</strong>geführte LightCycler MRSA<br />

Advanced Test ist <strong>in</strong> den Ländern, <strong>in</strong> denen Methicill<strong>in</strong>resistente<br />

Staphylococcus aureus(MRSA)-Infektionen<br />

erfasst werden beziehungsweise meldepflichtig<br />

s<strong>in</strong>d, positiv aufgenommen worden. Studien deuten<br />

darauf h<strong>in</strong>, dass die Geschw<strong>in</strong>digkeit dieses Tests<br />

(verlässlicher MRSA-Träger-Nachweis <strong>in</strong> weniger als<br />

zwei Stunden statt wie bei konventionellen Methoden<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> bis drei Tagen) massgeblich dazu beitragen<br />

kann, die Ausbreitung dieses potenziell tödlichen<br />

bakteriellen Krankheitserregers <strong>in</strong> Krankenhäusern<br />

zu verr<strong>in</strong>gern. Im nordamerikanischen Markt für Molekulardiagnostik<br />

zählen Produkte zum Nachweis des<br />

Methicill<strong>in</strong>-resistenten Staphylococcus aureus zu den<br />

am schnellsten wachsenden Segmenten. Auch <strong>in</strong><br />

der Region EMEA sowie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Märkten <strong>in</strong> der<br />

Region Asien—Pazifik gew<strong>in</strong>nt das MRSA-Screen<strong>in</strong>g<br />

an Bedeutung. In den USA will <strong>Roche</strong> den LightCycler<br />

MRSA Advanced Test im Jahr 2010 auf den Markt<br />

br<strong>in</strong>gen.<br />

Im Dezember startete Molecular Diagnostics mit der<br />

neuen, vollautomatisierten Plattform cobas 4800 <strong>in</strong><br />

57<br />

Tests auf im Krankenhaus<br />

erworbene<br />

Infektionen — wie<br />

MRSA — und auf die<br />

Infektion mit dem<br />

humanen Papillomavirus<br />

gehören zu den<br />

am schnellsten wachsenden<br />

Segmenten <strong>in</strong><br />

der Molekulardiagnostik.<br />

2009 brachte<br />

<strong>Roche</strong> <strong>in</strong> beiden Segmentenwettbewerbsfähige<br />

neue Produkte<br />

auf den europäischen<br />

Markt.


58 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Diagnostics<br />

Wichtige Produkte<strong>in</strong>führungen nach Geschäftsbereichen<br />

(2010)<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

0 4 8 12 16 20 24<br />

Europa sowie anderen Märkten, <strong>in</strong> denen die CE-<br />

Kennzeichnung anerkannt wird. Das System wurde<br />

nicht nur für die heutigen, sondern auch für die<br />

künftigen Bedürfnisse von Laboren mit mittlerem bis<br />

hohem Probendurchsatz im Bereich molekulardiagnostischer<br />

Tests entwickelt. Aus diesem Grund<br />

erwartet sich <strong>Roche</strong> davon massgebliche Wachstumsimpulse.<br />

Das Testmenü umfasst aktuell Dual-Target-<br />

Tests auf Chlamydia trachomatis (CT) und Neisseria<br />

gonorrhoeae (NG) — die Bakterien, die Chlamydien<strong>in</strong>fektionen<br />

und Gonorrhoe verursachen — sowie e<strong>in</strong>en<br />

Test zum Nachweis und zur Genotypisierung des<br />

humanen Papillomavirus (HPV), der häufigsten sexuell<br />

übertragbaren Infektion, die für fast alle Fälle von<br />

Gebärmutterhalskrebs weltweit verantwortlich ist. In<br />

Australien und Neuseeland, wo die Plattform cobas<br />

4800 mit den CT/NG-Tests seit September erhältlich<br />

ist, stiess sie auf e<strong>in</strong>e sehr gute Marktresonanz.<br />

Gegenwärtig werden für das System neuartige Tests<br />

für die Onkologie und die Mikrobiologie entwickelt.<br />

Im August hat der Geschäftsbereich Molecular Diagnostics<br />

die Aufnahme von Patient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> die kl<strong>in</strong>ische<br />

Zulassungsstudie ATHENA abgeschlossen, an<br />

der rund 47 000 Frauen teilnehmen. Zweck der Studie<br />

ist es, den kl<strong>in</strong>ischen Nutzen des cobas 4800 HPV<br />

Tests <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit dem standardmässigen Pap-<br />

Abstrich bei der Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge<br />

zu beurteilen. Die ersten Studienergebnisse werden<br />

im Februar erwartet. Das Unternehmen geht davon<br />

aus, die vollständigen Daten aus der ATHENA-Studie<br />

im zweiten Quartal 2010 bei der US-amerikanischen<br />

Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Adm<strong>in</strong>i-<br />

Total<br />

(25)*<br />

23<br />

18<br />

11<br />

stration) e<strong>in</strong>reichen zu können. Im Falle e<strong>in</strong>er Zulassung<br />

könnte der Test die Früherkennung von HPV-<br />

Infektionen verbessern, die zu Gebärmutterhalskrebs<br />

führen können. Denn er liefert e<strong>in</strong> komb<strong>in</strong>iertes<br />

Ergebnis für 12 Hochrisiko-HPV-Genotypen sowie<br />

<strong>in</strong>dividuelle Ergebnisse für die HPV-Genotypen<br />

16 und 18, die Frauen dem höchsten Risiko für<br />

Gebärmutterhalskrebs aussetzen. Wird e<strong>in</strong> HPV-DNS-<br />

Test <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit dem Pap-Abstrich durchgeführt,<br />

lassen sich bereits <strong>in</strong> der ersten Runde der<br />

Krebsvorsorgeuntersuchung mehr Frauen mit e<strong>in</strong>er<br />

präkanzerösen Gebärmutterhalserkrankung identifizieren,<br />

was e<strong>in</strong> entsprechendes mediz<strong>in</strong>isches E<strong>in</strong>greifen<br />

ermöglicht. Darüber h<strong>in</strong>aus können aufgrund<br />

der höheren Sensitivität (Empf<strong>in</strong>dlichkeit) des DNS-<br />

Tests auf HPV die Untersuchungsabstände für Frauen<br />

mit e<strong>in</strong>em negativen Testergebnis möglicherweise<br />

verlängert werden. Zudem liefert der Nachweis e<strong>in</strong>er<br />

Infektion mit den HPV-Genotypen 16 und 18 handlungsrelevante<br />

Informationen für den Arzt, der<br />

daraufh<strong>in</strong> weitere Untersuchungen bei den Frauen<br />

mit dem höchsten Krebsrisiko veranlassen wird.<br />

Applied Science: Breit abgestütztes Wachstum<br />

<strong>Roche</strong> Applied Science offeriert Wissenschaftlern im<br />

universitären Bereich sowie <strong>in</strong> der biotechnischen und<br />

pharmazeutischen Industrie Instrumente, hochspezifische<br />

Reagenzien und Test-Kits für e<strong>in</strong>e breite Palette<br />

von Forschungsanwendungen. Im Jahr 2009 wuchs<br />

der auf 8 Milliarden US-Dollar geschätzte Weltmarkt<br />

für biowissenschaftliche Forschung um etwa 8%.


Instrumente und Reagenzien zum Nachweis<br />

der pandemischen Influenza waren 2009 e<strong>in</strong><br />

wichtiger Wachstumsträger.<br />

Die Verkäufe des Geschäftsbereichs Applied Science<br />

beliefen sich im Berichtsjahr auf <strong>in</strong>sgesamt 870 Millionen<br />

Franken. Das entspricht e<strong>in</strong>em Wachstum von<br />

15% gegenüber dem Vorjahr. Den grössten Anteil<br />

daran hatten — unterstützt durch die starke Nachfrage<br />

nach Instrumenten und Reagenzien zum Nachweis<br />

und zur Überwachung der pandemischen Influenza<br />

— erneut die Produktl<strong>in</strong>ien MagNA Pure System<br />

sowie LightCycler System für die Nukle<strong>in</strong>säureaufre<strong>in</strong>igung<br />

und die quantitative Polymerasekettenreaktion-Analyse<br />

(35%). Im Mai, nur wenige Wochen nach<br />

den ersten Berichten über das neue pandemische<br />

Grippevirus <strong>in</strong> Mexiko, entwickelte <strong>Roche</strong> Applied<br />

Science das RealTime ready Influenza A/H1N1 Detection<br />

Set und führte es für Forschungsanwendungen<br />

e<strong>in</strong>. Mit diesem Kit lässt sich das genetische Material<br />

des Virus schnell und genau nachweisen. Nach der im<br />

November durch die US-amerikanische Gesundheitsbehörde<br />

FDA erteilten Genehmigung zur Verwendung<br />

des Kits <strong>in</strong> Notfallsituationen steht er nun für den<br />

mediz<strong>in</strong>ischen E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> speziell zertifizierten Laboren<br />

<strong>in</strong> den USA zur Verfügung. E<strong>in</strong> weiteres wichtiges<br />

neues Produkt ist das vollautomatisierte MagNA Pure<br />

96 System für die Hochdurchsatz-Nukle<strong>in</strong>säureaufre<strong>in</strong>igung.<br />

Dieses im September weltweit auf den<br />

Markt gebrachte System stiess bei Kunden im universitären<br />

Bereich und <strong>in</strong> der Industrie auf e<strong>in</strong>e grosse<br />

Resonanz.<br />

Zellanalysesysteme erzielten im Berichtsjahr e<strong>in</strong>en<br />

sehr starken Umsatzzuwachs, der hauptsächlich auf<br />

die Produktreihe xCELLigence sowie teilweise auch<br />

auf die Übernahme der <strong>in</strong>novatis AG im März zurückzuführen<br />

ist. Das jüngste Echtzeit-Zellanalysegerät<br />

von <strong>Roche</strong> Applied Science, das xCELLigence RTCA<br />

DP (Zwei-Platten-) System, hat sich seit der weltweiten<br />

Markte<strong>in</strong>führung im April als Wachstumsträger<br />

erwiesen. Se<strong>in</strong> Wert als Werkzeug für die Krebsforschung<br />

wurde im November durch die E<strong>in</strong>führung der<br />

xCELLigence System CIM-Plate 16 weiter erhöht.<br />

Dabei handelt es sich um e<strong>in</strong>e Zellkulturplatte, die es<br />

Wissenschaftlern ermöglicht, die Migration und Invasion<br />

von Zellen über die gesamte Dauer e<strong>in</strong>es Experiments<br />

<strong>in</strong> Echtzeit dynamisch zu überwachen. Das<br />

könnte den Forschern helfen, molekulare Angriffsziele<br />

für neue Medikamente zu identifizieren, welche die<br />

Fähigkeit der Krebszellen e<strong>in</strong>schränken, <strong>in</strong> umliegendes<br />

Gewebe e<strong>in</strong>zudr<strong>in</strong>gen oder <strong>in</strong> entfernte Teile<br />

des Körpers zu wandern und dort Metastasen zu<br />

bilden.<br />

Bei Microarray-Systemen stieg der Umsatz um<br />

44% und damit fast viermal so schnell wie der Weltmarkt<br />

im Array-Segment. Dieses Wachstum wurde<br />

unterstützt durch das weiterh<strong>in</strong> sehr gute Ergebnis<br />

der <strong>in</strong>novativen Sequence-Capture-Technologie<br />

von <strong>Roche</strong> NimbleGen, welche die Next-Generation-<br />

Sequenzierungssysteme des Geschäftsbereichs <strong>in</strong><br />

idealer Weise ergänzt, sowie durch die E<strong>in</strong>führung<br />

des hochauflösenden Microarray-Scanners MS 200<br />

für Hochdurchsatzanwendungen.<br />

Bei den Verkäufen von DNS-Sequenzierungsreagenzien<br />

zeigte sich e<strong>in</strong> kräftiges Wachstum um<br />

26%, jedoch stagnierten <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den USA<br />

— bed<strong>in</strong>gt durch die Wirtschaftskrise und die daraus<br />

resultierenden s<strong>in</strong>kenden Ausgaben für Forschungsmittel<br />

— die Gesamtverkäufe von DNS-Sequenzierungssystemen.<br />

Es wird erwartet, dass sich die<br />

Situation <strong>in</strong> den USA durch das 2009 von der US-<br />

Regierung beschlossene Konjunkturpaket für die<br />

biomediz<strong>in</strong>ische Forschung im Laufe des Jahres 2010<br />

verbessert. Die für 2010 vorgesehene Markte<strong>in</strong>führung<br />

e<strong>in</strong>er Tischversion des Genome Sequencer GS<br />

FLX für mittleren Durchsatz soll weitere Wachstumsimpulse<br />

auslösen. Das System GS Junior schliesst die<br />

Marktlücke zwischen traditioneller Sequenzierung<br />

mit ger<strong>in</strong>gem Durchsatz und dem ultrahohen Durchsatz<br />

von Systemen wie dem GS FLX. Es macht damit<br />

die Next-Generation-Sequenzierung für Tausende<br />

weiterer Forscher <strong>in</strong> aller Welt zugänglich.<br />

Tissue Diagnostics:<br />

Schnelle Durchdr<strong>in</strong>gung neuer Märkte<br />

<strong>Roche</strong> Tissue Diagnostics (<strong>in</strong> Nordamerika: Ventana<br />

Medical Systems) ist der weltweit führende Anbieter<br />

im Segment gewebebasierter Krebsdiagnostik. Se<strong>in</strong>e<br />

Instrumente und Reagenziensysteme kommen weltweit<br />

<strong>in</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Laboren für Histologie und<br />

Zytologie und <strong>in</strong> der Arzneimittelentwicklung zum<br />

59<br />

Das System GS<br />

Junior macht<br />

die Next-Generation-<br />

Sequenzierung für<br />

Tausende weiterer<br />

Forscher zugänglich.<br />

<strong>Roche</strong> Applied<br />

Science rechnet<br />

damit, dass das neue<br />

System für stärkere<br />

Umsatzzuwächse<br />

im Kernsegment<br />

DNS-Sequenzierung<br />

sorgen wird.


60 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Diagnostics<br />

2009 expandierte<br />

<strong>Roche</strong> Tissue Diagnostics<br />

<strong>in</strong> neue<br />

Märkte und konnte<br />

gleichzeitig se<strong>in</strong><br />

starkes Wachstum<br />

<strong>in</strong> den etablierten<br />

Märkten fortsetzen.<br />

Besonders kräftig<br />

waren die Marktanteilsgew<strong>in</strong>ne<br />

des<br />

Geschäftsbereichs<br />

<strong>in</strong> den Regionen<br />

Asien—Pazifik und<br />

Late<strong>in</strong>amerika.<br />

E<strong>in</strong>satz. Im Jahr 2009 hielt der Geschäftsbereich<br />

e<strong>in</strong>en Anteil von 20% am Gesamtmarkt für Gewebediagnostik,<br />

der auf e<strong>in</strong> Jahresvolumen von über<br />

2 Milliarden Franken geschätzt wird.<br />

Die Umsätze des Geschäftsbereichs Tissue Diagnostics<br />

beliefen sich im Berichtsjahr auf 480<br />

Millionen Franken. Das ist e<strong>in</strong> Anstieg um 29% verglichen<br />

mit dem Vorjahr, <strong>in</strong> dem nach der Übernahme<br />

von Ventana im Februar 2008 nur die Verkäufe<br />

von elf Monaten konsolidiert worden waren. Auf<br />

vergleichbarer Basis stiegen die Verkäufe um 21%.<br />

Sie wuchsen damit bedeutend schneller als der<br />

Markt, der schätzungsweise um 12% zulegte.<br />

Hauptwachstumsträger war wiederum das Kernportfolio<br />

im Bereich «Advanced Sta<strong>in</strong><strong>in</strong>g», wo Reagenzien<br />

für die Immunhistochemie zur Krebsdiagnose und<br />

Färbesysteme das kräftige Plus von 27% <strong>in</strong> diesem<br />

Segment unterstützten. Im Laufe des Jahres nahm<br />

die Anzahl neuer Platzierungen des 2008 <strong>in</strong> Nordamerika<br />

und Europa erfolgreich e<strong>in</strong>geführten, vollautomatisierten<br />

Systems BenchMark Ultra stetig zu. Hierbei<br />

handelt es sich um das erste und e<strong>in</strong>zige System,<br />

das sowohl immunhistochemische als auch In-situ-<br />

Hybridisierungs-Tests gleichzeitig auf e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen,<br />

für kont<strong>in</strong>uierliche und flexible Beladung geeigneten<br />

Plattform durchführen kann. Proben lassen sich<br />

so jederzeit und ohne Unterbrechung des Arbeitsablaufes<br />

h<strong>in</strong>zufügen oder entnehmen. Der Gesamtjahresumsatz<br />

des Symphony Färbesystems sowie der<br />

Hämatoxyl<strong>in</strong>- und Eos<strong>in</strong>-Reagenzien für den hochvolumigen<br />

primären Sta<strong>in</strong><strong>in</strong>g-Markt wuchs um 39%.<br />

<strong>Roche</strong> Tissue Diagnostics gewann <strong>in</strong> allen Regionen<br />

Marktanteile h<strong>in</strong>zu, besonders stark <strong>in</strong> den Regionen<br />

Asien—Pazifik und Late<strong>in</strong>amerika. In EMEA, Asien—<br />

Pazifik und Late<strong>in</strong>amerika konnten dank der vorhandenen<br />

<strong>Roche</strong>-Infrastruktur Vertriebsmitarbeiter<br />

rascher e<strong>in</strong>gestellt und neue Produkte schneller e<strong>in</strong>geführt<br />

werden. Dies trug zum über dem Marktdurchschnitt<br />

liegenden Wachstum <strong>in</strong> diesen Regionen<br />

bei. Ende 2009 hatte sich der Geschäftsbereich <strong>in</strong><br />

sechs der E7-Märkte eigene Verkaufsorganisationen<br />

geschaffen, und die meisten se<strong>in</strong>er wichtigen Systeme<br />

und immunhistochemischen Reagenzien waren <strong>in</strong><br />

Brasilien, Indien, Ch<strong>in</strong>a sowie Mexiko bereits zugelassen<br />

und erhältlich. In den Schwellenländern<br />

gew<strong>in</strong>nt der Geschäftsbereich unter anderem deshalb<br />

deutliche Marktanteile h<strong>in</strong>zu, weil er auf die steigende<br />

Nachfrage nach vollautomatisierten Produkten<br />

reagiert.<br />

Im Jahr 2009 brachte <strong>Roche</strong> Tissue Diagnostics<br />

17 neue Reagenzien für die Immunhistochemie zur<br />

Diagnose verschiedener Krebserkrankungen auf<br />

den Markt, darunter Leukämie, Lymphom und Dickdarm-<br />

beziehungsweise Prostatakrebs. In enger<br />

Zusammenarbeit mit der Division Pharma arbeitete<br />

der Geschäftsbereich weiter an der Entwicklung<br />

explorativer Tests, die e<strong>in</strong>es Tages zu Begleitdiagnostika<br />

für <strong>Roche</strong>-Therapien führen könnten. Als direktes<br />

Ergebnis dieser Kooperation rechnet Tissue Diagnostics<br />

damit, dass im ersten Halbjahr 2010 zwei<br />

HER2-Tests die CE-Kennzeichnung für IVD-Tests<br />

erhalten. Die Tests können dann zur Beurteilung von<br />

Patient<strong>in</strong>nen und Patienten mit Brust- oder Magenkrebs<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden, für die e<strong>in</strong>e Behandlung mit<br />

Hercept<strong>in</strong> <strong>in</strong> Erwägung gezogen wird.<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Die Division Diagnostics <strong>in</strong>vestiert weiterh<strong>in</strong> stark <strong>in</strong><br />

Innovationen. 2009 beliefen sich die Gesamtausgaben<br />

für Forschung und Entwicklung auf 978 Millionen<br />

Franken. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das e<strong>in</strong><br />

Plus von 5%. Bezogen auf die Verkäufe blieb der<br />

prozentuale Anteil der Investitionen <strong>in</strong> diesem Bereich<br />

mit 9,7% stabil. Zu den Projekten, auf die 2009 e<strong>in</strong><br />

wesentlicher Teil der Ausgaben für Forschung und<br />

Entwicklung entfiel und die auch <strong>in</strong> diesem Jahr<br />

Förderschwerpunkte bleiben, zählen: die ATHENA-<br />

Studie zum cobas 4800 HPV Test von <strong>Roche</strong> Molecular<br />

Diagnostics <strong>in</strong> den USA, die Entwicklung der<br />

modularen Systemfamilie cobas 8000 sowie die Entwicklung<br />

e<strong>in</strong>er neuartigen Plattform für die Molekulardiagnostik<br />

für IVD-Tests und das Blut-Screen<strong>in</strong>g<br />

mit mittlerem bis hohem Durchsatz. Die Division <strong>in</strong>vestierte<br />

zudem <strong>in</strong> die Entwicklung neuer Produkte


Für jedes Medikament <strong>in</strong> der Entwicklung<br />

bei <strong>Roche</strong> gibt es e<strong>in</strong> Biomarker-Programm.<br />

im Segment Gewebediagnostik. E<strong>in</strong> weiterer Schwerpunkt<br />

der Forschungs- und Entwicklungsausgaben<br />

wird im Jahr 2010 auf der Erweiterung des Immunoassay-Menüs<br />

liegen.<br />

In den vergangenen Jahren hat sich die Produktivität<br />

der Division im Bereich Forschung und Entwicklung<br />

verbessert. So ist die Anzahl wichtiger Produkte<strong>in</strong>führungen<br />

seit 2007 beachtlich gestiegen. 2010 soll<br />

mit Blick auf die Stärkung des Produktportfolios e<strong>in</strong><br />

weiteres sehr erfolgreiches Jahr werden (siehe Grafik<br />

auf Seite 58 sowie die Tabellen der wichtigsten<br />

Produkte<strong>in</strong>führungen 2009 und 2010 auf den Seiten<br />

64–65).<br />

Für die Entwicklung der personalisierten Mediz<strong>in</strong> ist<br />

die Entdeckung und Validierung von Biomarkern<br />

unerlässlich. In der pharmazeutischen Forschung werden<br />

sie <strong>in</strong> vielen Bereichen e<strong>in</strong>gesetzt — die Bandbreite<br />

reicht von der Identifizierung neuer therapeutischer<br />

Angriffsziele und der Herausfilterung wenig<br />

erfolgversprechender Wirkstoffkandidaten bis h<strong>in</strong><br />

zur Auswahl geeigneter Patientengruppen für kl<strong>in</strong>ische<br />

Studien. Im kl<strong>in</strong>ischen Bereich liefern Biomarker-<br />

Tests <strong>in</strong> immer stärkerem Umfang unschätzbare<br />

Informationen bezüglich e<strong>in</strong>er frühen Diagnose, der<br />

Prädisposition für e<strong>in</strong>e Erkrankung, der Prognose<br />

des Krankheitsverlaufs sowie der Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

des Ansprechens auf e<strong>in</strong>e bestimmte Therapie. Sie<br />

tragen damit zu früheren und gezielteren therapeutischen<br />

Interventionen bei. Das IVD-Portfolio von<br />

<strong>Roche</strong> umfasst mittlerweile Begleittests, die bei e<strong>in</strong>er<br />

Reihe von Erkrankungen zu e<strong>in</strong>er wirksameren<br />

Behandlung beitragen. Dazu zählen HER2-positiver<br />

Brustkrebs, durch e<strong>in</strong>e Infektion mit dem humanen<br />

Papillomavirus verursachte präkanzeröse Veränderungen<br />

am Gebärmutterhals und Infektionen mit dem<br />

Hepatitis-B- oder dem Hepatitis-C-Virus sowie dem<br />

Zytomegalievirus.<br />

Mit allen Medikamenten, die sich bei <strong>Roche</strong> <strong>in</strong> der<br />

Entwicklung bef<strong>in</strong>den, ist e<strong>in</strong> Biomarker-Programm<br />

verbunden, und <strong>in</strong> jedes dieser Programme br<strong>in</strong>gt die<br />

Division Diagnostics ihr Fachwissen mit e<strong>in</strong>. Ende<br />

2009 befanden sich im Unternehmen fünf Biomarker-<br />

Tests für e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>satz als potenzielle Begleitdiagnostika<br />

<strong>in</strong> der späten sowie sechs <strong>in</strong> der frühen<br />

Phase der kl<strong>in</strong>ischen Validierung. Zudem wurde <strong>in</strong><br />

den Bereichen Onkologie, Stoffwechsel, Virologie,<br />

Autoimmun- und Entzündungskrankheiten sowie<br />

Störungen des Zentralnervensystems an mehr als<br />

30 explorativen Forschungsprogrammen zu Begleitdiagnostika<br />

gearbeitet. In der späten Phase der Validierung<br />

geht es darum, die kl<strong>in</strong>ische Bedeutung e<strong>in</strong>es<br />

Biomarkers durch Untersuchungen an Proben, die<br />

<strong>in</strong> laufenden kl<strong>in</strong>ischen Arzneimittelprüfungen gewonnen<br />

werden, schlüssig nachzuweisen. Bevor e<strong>in</strong><br />

Biomarker <strong>in</strong> diese Phase überführt wird, müssen<br />

überzeugende Beweise dafür vorliegen, dass er e<strong>in</strong>e<br />

Krankheit feststellen oder e<strong>in</strong>en kl<strong>in</strong>ischen Verlauf<br />

prognostizieren kann.<br />

Angesichts des umfassenden Onkologie-Portfolios der<br />

Division Pharma liegt natürlich e<strong>in</strong> Schwerpunkt der<br />

Forschung auf der Identifizierung und Validierung von<br />

solchen Biomarkern, die den E<strong>in</strong>satz der von <strong>Roche</strong><br />

vertriebenen beziehungsweise <strong>in</strong> der Entwicklung<br />

bef<strong>in</strong>dlichen Krebsmedikamente unterstützen. Zu den<br />

ermutigenden Projekten gehört e<strong>in</strong> PCR-basierter<br />

Test zum Nachweis von BRAF V600E, e<strong>in</strong>er krebsverursachenden<br />

Genmutation, die mit e<strong>in</strong>er schlechten<br />

Prognose bei verschiedenen Krebserkrankungen e<strong>in</strong>hergeht,<br />

e<strong>in</strong>schliesslich des malignen Melanoms. Der<br />

von <strong>Roche</strong> Molecular Diagnostics entwickelte Test<br />

erwies sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Phase-I-Studie mit dem BRAF-<br />

K<strong>in</strong>ase-Hemmer RG7204 beim metastasierenden<br />

Melanom als unerlässlich für die Auswahl geeigneter<br />

Patienten. Der Hemmer RG7204, der selektiv den<br />

Zelltod bei Tumoren auslöst, welche die BRAF V600E-<br />

Mutation tragen, verlängerte <strong>in</strong> der Studie das progressionsfreie<br />

Überleben bei Patienten mit der BRAF-<br />

Mutation deutlich. Darüber h<strong>in</strong>aus wurde der Test <strong>in</strong><br />

kl<strong>in</strong>ischen Studien auch erfolgreich zum Nachweis<br />

mutationspositiver Dickdarm- und Enddarmkrebserkrankungen<br />

e<strong>in</strong>gesetzt. Sollte RG7204 zugelassen<br />

werden, geht <strong>Roche</strong> davon aus, dass der BRAF V600E-<br />

Test als diagnostischer Begleittest e<strong>in</strong>geführt wird.<br />

61<br />

<strong>Roche</strong> arbeitet <strong>in</strong><br />

allen wichtigen<br />

Krankheitsgebieten<br />

der Division<br />

Pharma — <strong>in</strong>sbesondere<br />

der Onkologie<br />

— an möglichen<br />

Begleitdiagnostika.


62 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Diagnostics<br />

Zwei äusserst vielversprechende Biomarker, die ebenfalls<br />

bereits die späte Phase der Validierung erreicht<br />

haben, s<strong>in</strong>d die Rheumafaktor-Autoantikörper und<br />

die Antikörper gegen zyklisch citrull<strong>in</strong>ierte Peptide<br />

(Anti-CCP), die bei vielen Patienten mit rheumatoider<br />

Arthritis (RA) im Blut gefunden werden. E<strong>in</strong>e Analyse<br />

der zusammengefassten Daten zweier kl<strong>in</strong>ischer<br />

Studien mit dem Präparat MabThera/Rituxan bei RA<br />

zeigt, dass Patienten, die für e<strong>in</strong>en dieser beiden<br />

Antikörper seropositiv s<strong>in</strong>d, nach e<strong>in</strong>er Behandlung<br />

mit MabThera/Rituxan e<strong>in</strong>e doppelt bis dreimal<br />

so hohe Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit für e<strong>in</strong>e signifikante Verbesserung<br />

ihrer Erkrankung aufweisen als seronegative<br />

Patienten. Dies könnte e<strong>in</strong>en wesentlichen<br />

Fortschritt gegenüber dem gegenwärtigen «Versuchund-Irrtum»-Behandlungsansatz<br />

bedeuten, bei dem<br />

RA-Patienten mehrere Behandlungsformen durchlaufen,<br />

bis e<strong>in</strong> optimales Ansprechen erreicht wird.<br />

Tests zum Nachweis des Rheumafaktors sowie des<br />

Anti-CCP werden von <strong>Roche</strong> bereits kommerziell<br />

angeboten.


Glossar<br />

Biomarker | Biomarker s<strong>in</strong>d messbare Indikatoren,<br />

die verwendet werden können, um normale biologische<br />

oder Krankheitsprozesse sowie Reaktionen<br />

auf Therapien beurteilen zu können. Zum Beispiel<br />

spricht e<strong>in</strong> erhöhter Wert des Prote<strong>in</strong>s HER2 bei<br />

Tumoren für die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>es Ansprechens<br />

auf Hercept<strong>in</strong>.<br />

CE-Kennzeichnung | Diese Kennzeichnung bedeutet,<br />

dass e<strong>in</strong> Produkt der In-vitro-Diagnostik (IVD)<br />

sämtliche Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltanforderungen<br />

für dessen E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> der Europäischen<br />

Union erfüllt. Diagnostika mit dieser Kennzeichnung<br />

werden als CE-IVD bezeichnet.<br />

DNS-Sequenzierung | Methoden zur Bestimmung<br />

der Reihenfolge der Nukleotide (molekulare Bauste<strong>in</strong>e)<br />

im genetischen Material. Über die ermittelte<br />

DNS-Sequenz e<strong>in</strong>es Menschen kann man E<strong>in</strong>blicke<br />

<strong>in</strong> genetische Veränderungen erlangen, die zu Erkrankungen<br />

beitragen oder den Erfolg e<strong>in</strong>er Therapie<br />

bee<strong>in</strong>flussen. Hochdurchsatz-Technologien lesen<br />

Tausende Sequenzen gleichzeitig aus.<br />

HER2 (Humaner Epidermaler Wachstumsfaktor-<br />

Rezeptor 2) | E<strong>in</strong> am normalen Zellwachstum beteiligtes<br />

Prote<strong>in</strong>, das bei e<strong>in</strong>igen Krebserkrankungen<br />

(z.B. Brust- und Magenkrebs) manchmal <strong>in</strong> erhöhten<br />

Mengen gefunden wird. Zur Ermittlung der optimalen<br />

Therapie kann man Krebszellen im Labor auf ihre<br />

HER2-Konzentration untersuchen.<br />

Immunoassay | E<strong>in</strong> Labortest, der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Probe<br />

e<strong>in</strong>e Zielsubstanz mit Hilfe e<strong>in</strong>er immunchemischen<br />

Reaktion, bei der sich e<strong>in</strong> Antikörper an e<strong>in</strong> spezifisches<br />

Antigen b<strong>in</strong>det, nachweist oder quantifiziert.<br />

Die Zielsubstanz kann zum Beispiel e<strong>in</strong> Arzneimittel,<br />

e<strong>in</strong> Prote<strong>in</strong> oder e<strong>in</strong> Virus se<strong>in</strong>.<br />

Immunhistochemie (ICH) | E<strong>in</strong>e Methode zur<br />

Färbung biologischer Gewebeproben. Sie dient zur<br />

Bestimmung des Vorhandense<strong>in</strong>s, der Menge und<br />

der Lokalisation spezifischer Prote<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Zellen; wird<br />

zur Diagnose von Krebs- und anderen Erkrankungen<br />

e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

In-situ-Hybridisierung (ISH) | E<strong>in</strong>e Methode zur<br />

Färbung biologischer Gewebeproben. Sie dient<br />

zum Nachweis spezifischer Gene oder genetischer<br />

Mutationen <strong>in</strong> Zellen sowie zur Bestimmung der<br />

Kopienzahl von Genen; wird zur Diagnose von Krebsund<br />

anderen Erkrankungen e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Kl<strong>in</strong>ische Chemie | E<strong>in</strong> Teilbereich der Diagnostik,<br />

der Tests umfasst, mit denen Veränderungen bei der<br />

chemischen Zusammensetzung von Körperflüssigkeiten<br />

und -geweben zur Diagnose bzw. zur Prognose<br />

des Verlaufs e<strong>in</strong>er Erkrankung nachgewiesen und<br />

gemessen werden.<br />

Polymerasekettenreaktion (PCR) | E<strong>in</strong> Laborverfahren,<br />

das <strong>in</strong> Forschung und Industrie verwendet wird,<br />

um sehr schnell e<strong>in</strong>e bestimmte DNS-Sequenz millionenfach<br />

zu vervielfältigen. Bei der Echtzeit-PCR wird<br />

e<strong>in</strong> bestimmtes DNS-Molekül gleichzeitig vervielfältigt<br />

und quantitativ bestimmt.<br />

Virologie | Als Bereich <strong>in</strong>nerhalb der molekularen<br />

Diagnostik umfasst die Virologie Tests, mit denen<br />

bestimmte schwerwiegende und weit verbreitete<br />

Virus<strong>in</strong>fektionen (z.B. HIV und Hepatitis C) nachgewiesen<br />

werden bzw. ihre Behandlung überwacht<br />

wird.<br />

Zellanalyse | Methoden zur Bestimmung bzw. Messung<br />

der Eigenschaften von Zellen (e<strong>in</strong>schliesslich<br />

Grösse und Form), von Zellparametern (wie das<br />

Vorhandense<strong>in</strong> spezifischer Prote<strong>in</strong>e) und zellulären<br />

Prozessen (wie Proliferation und Wachstum). Zellanalyse-Technologien<br />

spielen bei der Entwicklung und<br />

Herstellung von Arzneimitteln e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.<br />

63


64 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Diagnostics<br />

Produkte<strong>in</strong>führungen<br />

der Division Diagnostics<br />

Wichtigste Produkte<strong>in</strong>führungen 2009<br />

Geschäftsbereich Produkt Markt und Quartal<br />

Professional Diagnostics Elecsys Immunoassays für PIGF (Plazenta-Wachstumsfaktor) und sFlt1<br />

(lösliche fms-ähnliche Tyros<strong>in</strong>k<strong>in</strong>ase 1) zur Diagnose von Präeklampsie<br />

EU, Q1<br />

Elecsys IL-6 Immunoassay (Interleuk<strong>in</strong>-6) zur Unterstützung der Überwachung<br />

schwerkranker Patienten<br />

EU, Q1<br />

Elecsys Tropon<strong>in</strong> I Assay: Test für herzspezifische Tropon<strong>in</strong>-I-Konzentrationen<br />

zur Prognose des Mortalitätsrisikos bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom<br />

EU, Q1<br />

Hochsensitiver Elecsys Tropon<strong>in</strong>-T-Immunoassay für die Diagnose von Herz-<br />

EU, Q1<br />

<strong>in</strong>farkten und zur Stratifizierung des kardialen Risikos<br />

USA, Q4<br />

Sysmex XT-4000i: Analysegerät für die Hämatologie für mittleren bis hohen Vertragsgebiet <strong>in</strong> der<br />

Durchsatz mit Testmöglichkeiten für Vollblut und weitere Körperflüssigkeiten Region EMEA, Q2<br />

cobas c 701: Modul der Systemfamilie cobas 8000 für die kl<strong>in</strong>ische Chemie für<br />

Labore mit hohem Arbeitsvolumen. Durchsatz bis zu 2 000 Tests/Stunde<br />

EU, Q3<br />

cobas p 501 und cobas p 701: Module für die automatisierte Probenarchivierung<br />

für mit Barcode markierte Primär- und Sekundärprobenröhrchen<br />

EU, Q3<br />

cobas c 502: Modul der Systemfamilie cobas 8000 für die kl<strong>in</strong>ische Chemie.<br />

Durchsatz: bis zu 600 Tests/Stunde<br />

EU, Q4<br />

Diabetes Care Accu-Chek Mobile: Blutzuckermessgerät mit <strong>in</strong>tegrierter Stechhilfe. Es beruht<br />

nicht mehr auf der traditionellen E<strong>in</strong>zelstreifentechnologie, sondern <strong>in</strong>tegriert<br />

e<strong>in</strong>e auswechselbare Bandkassette mit 50 Tests<br />

EU, Q1<br />

Accu-Chek Aviva Nano und Accu-Chek Performa Nano: verkle<strong>in</strong>erte Versionen<br />

der Messgeräte Accu-Chek Aviva und Accu-Chek Performa mit verbesserten<br />

Eigenschaften<br />

EU, Q1<br />

Accu-Chek Combo: <strong>in</strong>teraktives Insul<strong>in</strong>pumpensystem als Komb<strong>in</strong>ation aus<br />

Insul<strong>in</strong>pumpe und Blutzuckermessgerät mit weitreichenden Datenmanagement-<br />

Möglichkeiten; das Messgerät dient gleichzeitig als Fernbedienung für die<br />

Pumpe<br />

EU, Q1<br />

Accu-Chek Active: neue Version des vorhandenen Messgeräts mit erweitertem<br />

Test-Memory und erhöhter Bedienungssicherheit<br />

EU, Q1<br />

Molecular Diagnostics LightCycler MRSA Advanced Test: automatisierter auf Echtzeit-PCR-basierender<br />

Test zum Nachweis des Methicill<strong>in</strong>-resistenten Staphylococcus aureus<br />

EU, Q1<br />

cobas p 630-Instrument und AmpliL<strong>in</strong>k 3.3 Serie-Software: das e<strong>in</strong>zige<br />

prä analytsche Instrument, das die Verarbeitung der Primärröhrchen mit<br />

voll automatisierter Probenvorbereitung, Amplifikation und Detektion für<br />

die molekulare Diagnostik zusammenbr<strong>in</strong>gt<br />

EU, Q4<br />

cobas 4800 Plattform für die vollautomatisierte DNS-Extraktion sowie Echtzeit-<br />

PCR-Vervielfältigung und -Nachweis; mit Tests auf das humane Papillomavirus,<br />

Chlamydia trachomatis und Neisseria gonnorhoeae<br />

EU, Q4<br />

Applied Science NimbleGen MS 200: hochauflösender vollautomatisierter Microarray-Scanner<br />

zur Nutzung <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit allen NimbleGen-DNS-Microarrays<br />

Weltweit, Q2<br />

xCELLigence RTCA DP (Zwei-Platten)-System: hochflexibles System für die<br />

nicht<strong>in</strong>vasive Zellanalyse <strong>in</strong> Echtzeit für Untersuchungen mit mittlerem<br />

Durchsatz<br />

Weltweit, Q2<br />

LightCycler 1536 System: für Hochdurchsatzanwendungen bestimmtes System<br />

zur quantitativen PCR-Analyse<br />

Weltweit, Q2<br />

MagNA Pure 96 System: Hochdurchsatz-System für die Aufre<strong>in</strong>igung von<br />

Nukle<strong>in</strong>säureproben für die PCR-Analyse<br />

Weltweit, Q4<br />

Tissue Diagnostics INFORM EGFR DNS Sonde: weist zusätzliche Kopien des epidermalen Wachs-<br />

EMEA und<br />

tumsfaktor-Rezeptor(EGFR)-Gens nach, e<strong>in</strong>e Anomalie im Zusammenhang mit<br />

nichtkle<strong>in</strong>zelligem Lungenkrebs<br />

Asien—Pazifik, Q1<br />

BenchMark XT Färbesystem für Immunhistochemie und In-situ-Hybridisierung Late<strong>in</strong>amerika,<br />

Asien—Pazifik, Q1<br />

BenchMark Ultra: Färbesystem für Immunhistochemie und In-situ-Hybridisie- weitere europäische<br />

rung, das e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche und flexible Beladung sowie die bevorzugte Märkte, Late<strong>in</strong>amerika,<br />

Bearbeitung von Proben mit Priorität (STAT-Prozessierung) erlaubt<br />

Q1, Japan, Q4<br />

Anwendungsgebiet des CONFIRM anti-HER2/neu Primärantikörpers und<br />

EMEA und<br />

der INFORM HER2 DNS Sonde erweitert; beide Tests s<strong>in</strong>d für die Indikation<br />

bei Magen- und Brustgewebeproben validiert<br />

Asien—Pazifik, Q2<br />

EU = Europäische Union; EMEA = Europa, Nahost und Afrika; USA = Vere<strong>in</strong>igte Staaten von Amerika.


Wichtigste für 2010 geplante Produkte<strong>in</strong>führungen 5<br />

Geschäftsbereich Produkt Markt und Quartal<br />

Professional Diagnostics cobas e 602: Immunoassay-Modul der modularen Systemfamilie cobas 8000<br />

für Labore mit hohem Arbeitsvolumen. Durchsatz: bis zu 170 Tests/Stunde<br />

EU, Q1<br />

USA, Q3<br />

Acht Elecsys Immunoassays <strong>in</strong> den USA; sechs <strong>in</strong> Europa Q1–Q4<br />

cobas c 701 und cobas c 502: Module der modularen Systemfamilie cobas<br />

USA, Q2<br />

8000 für die kl<strong>in</strong>ische Chemie. Durchsatz: bis zu 2000 bzw. 600 Tests/Stunde<br />

cobas p 501 und cobas p 701: Module für die automatisierte Probenarchivie-<br />

USA, Q2<br />

rung für mit Barcode markierte Primär- und Sekundärprobenröhrchen<br />

cobas c 702: weiterentwickeltes Modul für die kl<strong>in</strong>ische Chemie der modularen<br />

EU, Q4<br />

Systemfamilie cobas 8000. Durchsatz: bis zu 170 Tests/Stunde<br />

cobas b 123: Multiparameter-Tischanalysegerät (Blutgase, Elektrolyte,<br />

EU, Q4<br />

CO Oximetrie und Metabolite) für die patientennahe Diagnostik<br />

HIV combi 27 m<strong>in</strong>: verbesserter Komb<strong>in</strong>ationstest auf das HIV 1 Antigen (p24)<br />

EU, Q4<br />

und HIV-Antikörper; erlaubt e<strong>in</strong>en verlässlicheren frühen Nachweis der Infektion<br />

mit dem humanen Immundefizienz-Virus<br />

Diabetes Care Accu-Chek Mobile: Blutzuckermessgerät mit <strong>in</strong>tegrierter Stechhilfe. Es beruht<br />

nicht mehr auf der traditionellen E<strong>in</strong>zelstreifentechnologie, sondern <strong>in</strong>tegriert<br />

e<strong>in</strong>e auswechselbare Bandkassette mit 50 Tests<br />

Accu-Chek Combo: <strong>in</strong>teraktives Insul<strong>in</strong>pumpensystem als Komb<strong>in</strong>ation aus<br />

Insul<strong>in</strong>pumpe und Blutzuckermessgerät mit weitreichenden Datenmanagement-Möglichkeiten;<br />

das Messgerät dient gleichzeitig als Fernbedienung für<br />

die Pumpe<br />

Accu Chek Aviva Nano: verkle<strong>in</strong>erte Version des Messgerätes Accu-Chek Performa<br />

mit verbesserten Eigenschaften<br />

Molecular Diagnostics LightCycler MRSA Advanced Test: automatisierter auf Echtzeit-PCR-basierender<br />

Test zum Nachweis des Methicill<strong>in</strong>-resistenten Staphylococcus aureus<br />

Cobas AmpliPrep/Cobas TaqMan CMV (CE IVD): Test zur Überwachung der<br />

Viruslast, mit dem sich die Behandlung e<strong>in</strong>er Erkrankung mit dem Zytomegalovirus<br />

(CMV) bei organtransplantierten Patienten verbessern lässt<br />

cobas TaqScreen DPX Test: Blut-Screen<strong>in</strong>g-Test im Duplex-Format, der gleichzeitig<br />

e<strong>in</strong> quantitatives Ergebnis für das Parvovirus B19 und e<strong>in</strong> qualitatives<br />

Ergebnis für das Hepatitis-A-Virus liefern kann<br />

Cobas AmpliPrep/Cobas TaqMan HIV-1 v2: neuartiger Test mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigartigen<br />

Dual-Target-Design, der die Detektion von zwei separaten Regionen<br />

des HIV-1-Genoms ermöglicht<br />

Cobas TaqMan 48 HIV v2 (CE IVD) High Pure-Virologie-Test: bietet e<strong>in</strong>e Option<br />

zur manuellen Probenvorbereitung für Kunden mit ger<strong>in</strong>gem Arbeitsvolumen<br />

Applied Science GS Junior System: preiswertes Tischgerät für die Next-Generation-DNS-<br />

Sequenzierung für kle<strong>in</strong>ere Labore<br />

NimbleGen CGX-6 Multiplex Arrays: Microarrays für die hochauflösende<br />

Analyse von chromosomalen Veränderungen; sie können sechs Proben gleichzeitig<br />

analysieren<br />

xCELLigence RTCA HT Instrument: für automatische Zellanalysen und<br />

Screen<strong>in</strong>g bei Hochdurchsatz-Anwendungen<br />

weitere europäische<br />

Märkte, Q1–Q3<br />

Asien—Pazifik, Q1<br />

weitere europäische<br />

Märkte, Q1<br />

Asien—Pazifik, Q1<br />

USA, Q3–Q4<br />

USA, Q3–Q4<br />

USA, Q2<br />

EU, Q3<br />

EU, Q3<br />

USA, Q4<br />

EU, Q4<br />

Weltweit, Q1<br />

Weltweit, Q1<br />

Weltweit, Q1<br />

SeqCap EZ Exome v.2: In-solution-Anreicherungstechnologie für die gezielte<br />

Next-Generation-Sequenzierung<br />

Weltweit, Q2<br />

Neuartige NimbleGen Microarrays mit ultrahoher Dichte Weltweit, Q3–Q4<br />

Tissue Diagnostics Kit für die zweifarbige Dual-Hapten <strong>in</strong>-situ-Hybridisierung zum Nachweis<br />

von Ziel- und Referenzgenen auf e<strong>in</strong>em Objektträger; zur Verwendung mit<br />

allen molekularen Markern, <strong>in</strong>sbesondere zur Bestimmung des HER2-Status<br />

EU, Q1<br />

Ventana anti-HER2/neu (4B5) Primärantikörper und Ventana HER2 DNS<br />

Sonde: CE-IVDs zur Beurteilung e<strong>in</strong>es möglichen Ansprechens auf e<strong>in</strong>e<br />

Behandlung mit Hercept<strong>in</strong> bei Brust- beziehungsweise Magenkrebs<br />

EU, Q1–Q2<br />

BenchMark GX: preiswerte Plattform für Immunhistochemie und In-situ-<br />

Hybridisierung, die sämtliche Arbeitsschritte für die Objektträgerbearbeitung<br />

automatisiert; für Labore mit ger<strong>in</strong>gen Arbeitsvolumen<br />

EU, Asien-Pazifik, Q2<br />

Molekulare CE-IVD-Sonden, die auf das Enzym TOP2A und den Zelloberflächenrezeptor<br />

IGF1R abzielen: zur Unterstützung der Diagnose und Behandlung<br />

von Brust- beziehungsweise Lungenkrebs<br />

EU, Q2–Q4<br />

Discovery Ultra: Plattform für die Forschung im Bereich Immunhistochemie<br />

und In-situ-Hybridisierung; bietet wesentliche Verbesserungen h<strong>in</strong>sichtlich<br />

Bedienkomfort, Workflow und Flexibilität<br />

USA, EU, Q2<br />

Asien—Pazifik, Japan,<br />

Late<strong>in</strong>amerika, Q4<br />

5 Geplante Produkte<strong>in</strong>führungen können sich aufgrund negativer Entscheidungen der Zulassungsbehörden oder aus anderen Gründen<br />

verzögern beziehungsweise nicht erfolgen.<br />

EU = Europäische Union; EMEA = Europa, Nahost und Afrika; USA = Vere<strong>in</strong>igte Staaten von Amerika.<br />

65


Sie durchschauen Gene.<br />

Um e<strong>in</strong>es Tages Leben zu retten.<br />

In der modernen Diagnostik zählt nicht nur höchste Präzision, sondern auch Geschw<strong>in</strong>digkeit. Wir<br />

arbeiten daran, beides zu verbessern. Unsere Genom-Sequenzierautomaten können die Bauste<strong>in</strong>e hoch<br />

variabler Gene <strong>in</strong> wenigen Stunden «lesen», während konventionelle Methoden für e<strong>in</strong>e Sequenzie-<br />

rung mit vergleichbarer Präzision mehrere Wochen brauchen. Dies könnte e<strong>in</strong>es Tages dazu führen, das<br />

Leben von Transplantationspatienten zu verbessern und zu verlängern. Derzeit erforschen wir mit<br />

unserem Sequenzierer die HLA (Human Leukocyte Antigen)-Genotypisierung von Blutstammzellen.<br />

Stammzellentransplantation wird zur Behandlung e<strong>in</strong>er Reihe von Krankheiten e<strong>in</strong>gesetzt, unter<br />

anderem von Leukämie. HLA-Antigene dienen der Bestimmung der Histokompatibilität, die für den<br />

Erfolg von Transplantationen wichtig ist. Um Abstossungsreaktionen zu vermeiden, müssen die<br />

HLA-Merkmale der Zellen des Spenders und des Empfängers so gut wie möglich übere<strong>in</strong>stimmen.<br />

Forschungsstudien haben gezeigt, dass der Genome Sequencer FLX*<br />

e<strong>in</strong> leistungsfähiges System zur hochauflösenden HLA-Genotypisierung<br />

ist — welche e<strong>in</strong>es Tages entscheidende Informationen für Personen, die<br />

e<strong>in</strong> Transplantat benötigen, liefern könnte. Je besser die HLA-Gene<br />

des Spenders und des Empfängers übere<strong>in</strong>stimmen, desto kle<strong>in</strong>er ist das<br />

Risiko e<strong>in</strong>er Abstossung des fremden Gewebes.<br />

*Nur für Forschungszwecke. Nicht für diagnostische Anwendungen geeignet.


Corporate Governance | <strong>Roche</strong><br />

fühlt sich allen Interessengruppen<br />

verpflichtet und setzt dies durch e<strong>in</strong>e<br />

auf Wertschöpfung ausgerichtete<br />

Geschäfts tätigkeit, e<strong>in</strong>e der modernen<br />

Corporate Governance entsprechen-<br />

den Unternehmens führung und e<strong>in</strong>e<br />

transparente Informationspolitik <strong>in</strong><br />

die Praxis um.<br />

Entschädigungsbericht | Der<br />

Erfolg des Unternehmens hängt wesentlich<br />

von der Qualität und dem Engagement<br />

unserer Mitarbeitenden ab. Diese Über -<br />

zeu gung bildet die Basis für die Richtl<strong>in</strong>ien<br />

und das System der Entschädigungspolitik<br />

von <strong>Roche</strong>.


Corporate Governance<br />

<strong>Roche</strong> erfüllt sämtliche für die Corporate Governance<br />

relevanten Bestimmungen, hält sich <strong>in</strong>sbesondere<br />

an bestehende Gesetze, die Richtl<strong>in</strong>ien (bzw. deren<br />

Kommentare) der Schweizer Börse SIX sowie an<br />

den Swiss Code of Best Practice for Corporate Governance<br />

des Verbandes der Schweizer Unternehmen<br />

«economiesuisse». Die vorhandenen <strong>in</strong>ternen Grundlagen<br />

unseres Unternehmens, <strong>in</strong>sbesondere die<br />

Statuten und das Organisationsreglement, berücksichtigen<br />

alle Grundsätze, welche die Leitung und Überwachung<br />

unseres Unternehmens im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er<br />

guten Corporate Governance <strong>in</strong>klusive der dazu notwendigen<br />

«checks and balances» sicherstellen. 1<br />

Wir komb<strong>in</strong>ieren den gedruckten <strong>Geschäftsbericht</strong> mit<br />

gezielten Verweisen auf den Internet-Auftritt von<br />

<strong>Roche</strong> (www.roche.com), um so den Leser<strong>in</strong>nen und<br />

Lesern sowohl e<strong>in</strong>e Momentaufnahme zum Stichtag<br />

des <strong>Geschäftsbericht</strong>s als auch e<strong>in</strong>en jederzeit aktuellen<br />

E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> wichtige Informationen zur Corporate<br />

Governance unseres Unternehmens zu ermöglichen.<br />

Im <strong>Geschäftsbericht</strong> s<strong>in</strong>d die Informationen bis zum<br />

31. Dezember e<strong>in</strong>es jeden Jahres festgehalten, während<br />

im Internet dauerhafte und kont<strong>in</strong>uierlich aktualisierte<br />

Informationen zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d. Die Statuten,<br />

das Organisationsreglement, die Lebensläufe der Verwaltungsräte<br />

und Konzernleitungsmitglieder werden<br />

aktualisiert und zeitgerecht für die verschiedenen<br />

Informationssuchenden im Internet bereitgehalten.<br />

Verwaltungsrat<br />

An der 91. ordentlichen Generalversammlung der<br />

<strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g AG vom 10. März 2009 wurden die bisherigen<br />

Verwaltungsräte John I. Bell, André Hoffmann<br />

sowie Franz B. Humer für die statutarische Amtsdauer<br />

von drei Jahren wiedergewählt. Der Verwaltungsrat<br />

hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er konstituierenden Sitzung im Anschluss an<br />

die Generalversammlung die Struktur se<strong>in</strong>er Verwaltungsratsausschüsse<br />

und die auf Seite 71 dargestellte<br />

Zusammensetzung der Mitglieder <strong>in</strong> den verschiedenen<br />

Ausschüssen bestätigt.<br />

Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung<br />

vom 2. März 2010 die Wiederwahl der Verwaltungsräte<br />

DeAnne Julius und Beatrice Weder di Mauro<br />

sowie die Neuwahl von Arthur D. Lev<strong>in</strong>son und<br />

William M. Burns für die statutarische Amtsdauer von<br />

drei Jahren vor. Peter Brabeck-Letmathe und Horst<br />

Teltschik haben sich entschieden, nach langjähriger<br />

Tätigkeit auf e<strong>in</strong>e Wiederwahl <strong>in</strong> den Verwaltungsrat<br />

zu verzichten. Der Verwaltungsrat dankt beiden<br />

Herren für ihren grossen E<strong>in</strong>satz und die Verdienste<br />

für <strong>Roche</strong>.<br />

Konzernleitung<br />

William M. Burns als CEO der Division <strong>Roche</strong> Pharma,<br />

Jürgen Schwiezer als CEO der Division <strong>Roche</strong><br />

Diagnostics und Jonathan Knowles als Leiter Group<br />

Research s<strong>in</strong>d per 31. Dezember 2009 <strong>in</strong> den Ruhestand<br />

getreten und deshalb aus der Konzernleitung<br />

ausgeschieden. Der Verwaltungsrat dankt den<br />

austretenden Konzernleitungsmitgliedern für ihre<br />

Verdienste für <strong>Roche</strong>.<br />

Der Verwaltungsrat der <strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g AG wird William<br />

M. Burns der Generalversammlung vom 2. März 2010<br />

zur Neuwahl <strong>in</strong> den Verwaltungsrat vorschlagen.<br />

Im Rahmen der Genentech-Transaktion wurde Pascal<br />

Soriot im April 2009 zum CEO von Genentech, Inc.,<br />

und gleichzeitig zum Mitglied der Konzernleitung von<br />

<strong>Roche</strong> ernannt. Pascal Soriot hat per 31. Dezember<br />

2009 se<strong>in</strong>e Funktionen als CEO von Genentech, Inc.,<br />

abgegeben und wurde per 1. Januar 2010 zum neuen<br />

COO der Division <strong>Roche</strong> Pharma ernannt.<br />

Daniel O’Day wurde per 1. Januar 2010 zum neuen<br />

COO der Division <strong>Roche</strong> Diagnostics und gleichzeitig<br />

zum Mitglied der Konzernleitung von <strong>Roche</strong> ernannt.<br />

Burkhard Piper ist per 31. Dezember 2009 aus<br />

der Erweiterten Konzernleitung ausgeschieden und<br />

berichtet neu an Daniel O’Day.<br />

1 http://www.roche.com/de/about_roche/<br />

corporate_governance.htm<br />

69


70 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Corporate Governance<br />

Der Verwaltungsrat per 31. Dezember 2009 (von l<strong>in</strong>ks):<br />

Dr. Franz B. Humer, Prof. Dr. Bruno Gehrig, André Hoffmann,<br />

Prof. Dr. Pius Baschera,<br />

Prof. Sir John Irv<strong>in</strong>g Bell, Peter Brabeck-Letmathe, Lodewijk J.R. de V<strong>in</strong>k,<br />

Dr. Andreas Oeri, Dr. DeAnne Julius, Walter Frey,<br />

Prof. Dr. Beatrice Weder di Mauro, Prof. Dr. Horst Teltschik, Dr. Wolfgang Ruttenstorfer


Verwaltungsrat<br />

Name (Geburtsjahr)<br />

A Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschuss.<br />

B Prüfungsausschuss.<br />

C Entschädigungsausschuss.<br />

D Präsidium/Nom<strong>in</strong>ationsausschuss.<br />

E Mitglied ohne Beteiligung an der Geschäftsführung.<br />

Gewählt<br />

bis Erstwahl<br />

Verwaltungsrat Dr. Franz B. Humer (1946) D *, E Präsident 2012 1995<br />

Zur Wahl anlässlich der<br />

Generalversammlung<br />

vom 2. März 2010<br />

vorgeschlagene,<br />

neue Verwaltungsratsmitglieder<br />

Prof. Bruno Gehrig (1946) C *, D, E Vizepräsident 2011 2004<br />

André Hoffmann (1958) C, D, E Vizepräsident 2012 1996<br />

Prof. Dr. Pius Baschera (1950) A, E 2011 2007<br />

Prof. Sir John Irv<strong>in</strong>g Bell (1952) C, E 2012 2001<br />

Peter Brabeck-Letmathe (1944) E 2010 2000<br />

Lodewijk J.R. de V<strong>in</strong>k (1945) C, E 2011 2004<br />

Walter Frey (1943) A, B, E 2011 2001<br />

Dr. DeAnne Julius (1949) B *, E 2010 2002<br />

Dr. Andreas Oeri (1949) A *, E 2011 1996<br />

Dr. Wolfgang Ruttenstorfer (1950) B, E 2011 2007<br />

Prof. Dr. Horst Teltschik (1940) A, B, E 2010 2002<br />

Prof. Dr. Beatrice Weder di Mauro (1965) A, B, E 2010 2006<br />

William M. Burns (1947)<br />

Dr. Arthur D. Lev<strong>in</strong>son (1950)<br />

Sekretär des<br />

Verwaltungsrates Dr. Gottlieb A. Keller (1954)<br />

Ehrenpräsident des<br />

Verwaltungsrates Dr. h. c. Fritz Gerber (1929)<br />

* Vorsitz des jeweiligen Ausschusses. 1. Januar 2010<br />

71


72 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Corporate Governance<br />

Diese Seite<br />

Das Gremium per 31. Dezember 2009 (von l<strong>in</strong>ks):<br />

Dr. Sever<strong>in</strong> Schwan, William M. Burns, Dr. Jürgen Schwiezer,<br />

Dr. Erich Hunziker, Silvia Ayyoubi, Prof. Dr. Jonathan Knowles,<br />

Dr. Gottlieb A. Keller, Pascal Soriot, Burkhard G. Piper,<br />

Osamu Nagayama, Per-Olof Att<strong>in</strong>ger, Richard Scheller,<br />

René Kissl<strong>in</strong>g<br />

Rechte Seite<br />

Neue Mitglieder per 1. Januar 2010 (von l<strong>in</strong>ks):<br />

Daniel O'Day, Jean-Jacques Garaud, Dan Zabrowski


Konzernleitung<br />

Name (Geburtsjahr) Funktion<br />

Konzernleitung Dr. Sever<strong>in</strong> Schwan (1967) CEO der <strong>Roche</strong>-Gruppe<br />

Dr. Erich Hunziker (1953) Chief F<strong>in</strong>ancial Officer und stellvertretender<br />

Leiter der Konzernleitung<br />

William M. Burns (1947)* CEO Division <strong>Roche</strong> Pharma<br />

Dr. Jürgen Schwiezer (1944)* CEO Division <strong>Roche</strong> Diagnostics<br />

Prof. Jonathan K.C. Knowles (1947)* Leiter Group Research<br />

Dr. Gottlieb A. Keller (1954) General Counsel<br />

Silvia Ayyoubi (1953) Leiter<strong>in</strong> Human Resources<br />

Pascal Soriot (1959) CEO Genentech, Inc.;<br />

per 1.1.2010 COO Division <strong>Roche</strong> Pharma<br />

Per 1. Januar 2010 Daniel O’Day (1964) COO Division <strong>Roche</strong> Diagnostics<br />

Erweiterte Konzernleitung Burkhard G. Piper (1961)* Leiter Geschäftsbereich <strong>Roche</strong> Diabetes Care<br />

Per-Olof Att<strong>in</strong>ger (1960) Leiter Kommunikation<br />

Osamu Nagayama (1947) Präsident und CEO Chugai<br />

Richard Scheller (1953)<br />

Per 1. Januar 2010 Jean-Jacques Garaud (1955)<br />

Sekretär<br />

der Konzernleitung René Kissl<strong>in</strong>g (1966)<br />

Revisionsstelle<br />

<strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g AG<br />

Chief Compliance Officer Dr. Urs Jaisli (1956)<br />

* Mitglied bis 31. Dezember 2009.<br />

Neue Mitglieder per 1. Januar 2010 (von l<strong>in</strong>ks):<br />

Daniel O’Day, Jean-Jacques Garaud, Dan Zabrowski<br />

Leiter Genentech Forschung<br />

und Frühe Entwicklung (gRED)<br />

Leiter Pharma Forschung<br />

und Frühe Entwicklung (pRED)<br />

Dan Zabrowski (1959) Leiter Pharma Partner<strong>in</strong>g<br />

KPMG Klynveld Peat Marwick Goerdeler SA (Berichtsjahre 2004–2008)<br />

KPMG AG (Mandat seit 2009)<br />

Leitender Revisor: John A. Morris (seit 2004)<br />

73


74 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Corporate Governance<br />

Richard Scheller, der direkt an den CEO der <strong>Roche</strong>-<br />

Gruppe, Sever<strong>in</strong> Schwan, berichtet, wurde im April 2009<br />

zum Mitglied der Erweiterten Konzernleitung ernannt.<br />

Als früherer Leiter der Genentech-Forschung wurde<br />

ihm die Führung der Forschung und Frühen Entwicklung<br />

von Genentech (gRED) übertragen, welche<br />

als unabhängige E<strong>in</strong>heit <strong>in</strong>nerhalb der <strong>Roche</strong>-Gruppe<br />

geführt wird.<br />

Jean-Jacques Garaud wurde per 1. Januar 2010 zum<br />

Leiter <strong>Roche</strong> Pharma Forschung und Frühe Entwicklung<br />

(pRED) und gleichzeitig zum Mitglied der Erweiterten<br />

Konzernleitung ernannt.<br />

Dan Zabrowski wurde als Leiter von Pharma Partner<strong>in</strong>g<br />

<strong>in</strong> die Erweiterte Konzernleitung berufen.<br />

Informationen zur Corporate<br />

Governance<br />

•<br />

•<br />

Hold<strong>in</strong>g AG («Bedeutende Aktionäre», Seite 162)<br />

aufgeführt.<br />

André Hoffmann, Vizepräsident des Verwaltungsrates,<br />

und Andreas Oeri, Mitglied des Verwaltungsrates<br />

und Vorsitzender des Corporate Governanceund<br />

Nachhaltigkeits-Ausschusses, s<strong>in</strong>d als<br />

Vertreter des bestehenden Aktionärspools im<br />

Verwaltungsrat bzw. <strong>in</strong> dessen Ausschüssen tätig<br />

und beziehen das im Entschädigungsbericht auf<br />

Seite 81 sowie im F<strong>in</strong>anzbericht <strong>in</strong> Anmerkung 33<br />

«Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen<br />

und Personen» zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

des <strong>Roche</strong>-Konzerns (Seite 139) und <strong>in</strong> Anmerkung<br />

6 zur Jahresrechnung der <strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g AG<br />

(«Entschädigung der Verwaltungsrats- und<br />

Konzernleitungsmitglieder», Seite 163) erwähnte<br />

Honorar. Weitere Beziehungen mit den im Aktionärspool<br />

vertretenen Aktionären bestehen nicht.<br />

Es bestehen ke<strong>in</strong>e Kreuzbeteiligungen.<br />

1 Konzernstruktur und Aktionariat<br />

2 Kapitalstruktur<br />

• Die Kapitalstruktur ist im F<strong>in</strong>anzbericht im Anhang<br />

der Jahresrechnung der <strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g AG<br />

• Operativ ist <strong>Roche</strong> <strong>in</strong> zwei Divisionen unterteilt: (Seite 161 und 162) dargestellt. Angaben dazu<br />

Pharma und Diagnostics. Die Division Pharma f<strong>in</strong>den sich zudem <strong>in</strong> den Statuten der <strong>Roche</strong><br />

umfasst folgende zwei Geschäftssegmente: <strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g AG.<br />

Pharma und Chugai, wobei Genentech als früheres<br />

drittes Segment <strong>in</strong> <strong>Roche</strong> Pharma <strong>in</strong>tegriert wurde.<br />

Die Division Diagnostics besteht aus den fünf<br />

Geschäftsbereichen Applied Science, Diabetes Care,<br />

Molecular Diagnostics, Professional Diagnostics<br />

sowie Tissue Diagnostics. Die Geschäftstätigkeiten<br />

werden über lokale <strong>Roche</strong>-Konzerngesellschaften<br />

ausgeübt. Die wichtigsten Konzerngesellschaften<br />

s<strong>in</strong>d im F<strong>in</strong>anzbericht, Anmerkung 34 «Konzernund<br />

assoziierte Gesellschaften» zur konsolidierten<br />

Jahresrechnung des <strong>Roche</strong>-Konzerns (Seite 141 bis<br />

144), aufgeführt.<br />

• Bedeutende Aktionäre s<strong>in</strong>d im F<strong>in</strong>anzbericht <strong>in</strong><br />

den Anmerkungen 28 und 33 «Den Inhabern von<br />

<strong>Roche</strong>-Titeln zuzurechnende eigene Mittel» und<br />

«Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen<br />

und Personen» zur konsolidierten Jahresrechnung<br />

des <strong>Roche</strong>-Konzerns (Seite 122 und 139) und<br />

<strong>in</strong> Anmerkung 4 zur Jahresrechnung der <strong>Roche</strong><br />

2<br />

• Veränderungen des Eigenkapitals werden im<br />

F<strong>in</strong>anzbericht im Anhang der Jahresrechnung<br />

der <strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g AG (Seite 162) im Detail<br />

dargestellt.<br />

• Das Aktienkapital der Gesellschaft beträgt<br />

160 000 000 Franken, e<strong>in</strong>geteilt <strong>in</strong> 160 000 000<br />

voll liberierte Inhaberaktien im Nom<strong>in</strong>alwert von<br />

je 1 Franken. Für diese Inhaberaktien bestehen<br />

ke<strong>in</strong>e Stimmrechtsbeschränkungen. Das Stimmrecht<br />

kann nach H<strong>in</strong>terlegung der Aktie frei<br />

wahrgenommen werden.<br />

• Es besteht ke<strong>in</strong> bed<strong>in</strong>gtes oder genehmigtes<br />

Aktienkapital.<br />

• Ausserdem bestehen 702 562 700 Genusssche<strong>in</strong>e<br />

(GS), die auf den Inhaber lauten. Diese GS<br />

bilden ke<strong>in</strong>en Bestandteil des Aktienkapitals und<br />

2 http://www.roche.com/de/about_roche/corporate_governance/<br />

article_of_<strong>in</strong>corporation.htm


•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

haben ke<strong>in</strong> Stimmrecht. Jeder GS hat den gleichen<br />

Anteil am Bilanzgew<strong>in</strong>n und an dem nach Rückzahlung<br />

des Aktienkapitals verbleibenden Liquidationsergebnis<br />

wie e<strong>in</strong>e Aktie. Die GS und die<br />

damit verbundenen Rechte (<strong>in</strong>klusive der Sicherung<br />

ihrer Ansprüche) s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> §4 der Statuten der<br />

<strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g AG beschrieben.<br />

Angaben zu den ausgegebenen Kredit<strong>in</strong>strumenten<br />

und Details zu den ausstehenden Anleihen f<strong>in</strong>den<br />

sich im F<strong>in</strong>anzbericht, Anmerkung 27 «Darlehen»<br />

zur konsolidierten Jahresrechnung des <strong>Roche</strong>-<br />

Konzerns (Seite 115).<br />

Zusätzliche Angaben zu den Mitarbeiteroptionen<br />

f<strong>in</strong>den sich im F<strong>in</strong>anzbericht, Anmerkung 11<br />

«Mitarbeiterbeteiligungsprogramme» zur konsolidierten<br />

Jahresrechnung des <strong>Roche</strong>-Konzerns<br />

(Seite 83).<br />

Ausser den Mitarbeiteroptionen bzw. S-SARs und<br />

den im Zusammenhang mit den Kredit<strong>in</strong>strumenten<br />

ausgegebenen Optionen hat <strong>Roche</strong> ke<strong>in</strong>e Optionen<br />

begeben.<br />

Das Aktienkapital wird weder von den Kredit<strong>in</strong>strumenten<br />

noch von den Mitarbeiteroptionen betroffen.<br />

3 Verwaltungsrat und Konzernleitung<br />

• Individuelle Angaben zu den Verwaltungsrats-<br />

(<strong>in</strong>klusive Wahl und Amtszeit) und Konzernleitungsmitgliedern<br />

f<strong>in</strong>den sich auf den Seiten 69 bis 74.<br />

Die Lebensläufe und weitere Informationen<br />

(<strong>in</strong>klusive Angaben zu Verwaltungsratsmandaten)<br />

s<strong>in</strong>d im Internet verfügbar. 3<br />

• Die Generalversammlung wählt die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Mitglieder des Verwaltungsrates gestaffelt und <strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>zelwahl (siehe dazu §18 der Statuten der <strong>Roche</strong><br />

Hold<strong>in</strong>g AG 4 sowie das Protokoll der 91. ordentlichen<br />

Generalversammlung der <strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g AG<br />

vom 10. März 2009 5).<br />

• Mit Ausnahme von Franz B. Humer gehörte ke<strong>in</strong>er<br />

der Verwaltungsräte <strong>in</strong> den drei der Berichtsperiode<br />

vorangegangenen Geschäftsjahren der<br />

Geschäftsleitung des Konzerns oder e<strong>in</strong>er Konzerngesellschaft<br />

an.<br />

• Die <strong>in</strong>terne Organisation des Verwaltungsrates,<br />

die Kompetenzregelung zwischen Verwaltungsrat<br />

und Geschäftsleitung sowie die Aufgaben<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

der Verwaltungsratsausschüsse und die Informations-<br />

und Kontroll<strong>in</strong>strumente gegenüber der<br />

Geschäftsleitung s<strong>in</strong>d im Organisationsreglement6 zusammengefasst.<br />

Die Organisation des Verwaltungsrates von <strong>Roche</strong><br />

dient der Sicherstellung e<strong>in</strong>er verantwortungsbewussten<br />

und auf langfristige Wertschöpfung<br />

ausgerichteten Leitung des Konzerns. Der<br />

Verwaltungsrat der <strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g AG hat dazu<br />

e<strong>in</strong>zelne Aufgaben an verschiedene Ausschüsse 7<br />

delegiert, deren Zusammensetzung sowie Vorsitz<br />

per 1. Januar 2010 auf Seite 71 dargestellt s<strong>in</strong>d.<br />

Die Kompetenzen der e<strong>in</strong>zelnen Ausschüsse s<strong>in</strong>d<br />

im Organisationsreglement detailliert festgehalten. 8<br />

Mit Ausnahme des Präsidiums werden alle<br />

Ausschüsse von e<strong>in</strong>em unabhängigen Verwaltungsratsmitglied<br />

geleitet.<br />

Gemäss dem Organisationsreglement des Verwaltungsrates<br />

kann auf Verlangen e<strong>in</strong>es jeden<br />

Verwaltungsratsmitglieds e<strong>in</strong>e Sitzung <strong>in</strong> Abwesenheit<br />

des Präsidenten e<strong>in</strong>berufen werden. Bei <strong>Roche</strong><br />

wird e<strong>in</strong>mal pro Jahr ohne Anwesenheit des<br />

Präsidenten dessen Leistung durch den gesamten<br />

Verwaltungsrat beurteilt. Diese Sitzung f<strong>in</strong>det<br />

unter der Leitung e<strong>in</strong>er der Vizepräsidenten statt.<br />

Der Verwaltungsrat hat e<strong>in</strong> Kontrollsystem etabliert,<br />

das sowohl durch den Prüfungs- als auch durch<br />

den Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-<br />

Ausschuss laufend überwacht wird und sich auf<br />

folgende Elemente abstützt:<br />

— Bericht über f<strong>in</strong>anzielle und operationelle<br />

Risiken (Risiko-Management-System)<br />

3 http://www.roche.com/de/about_roche/management/<br />

board_of_directors.htm und<br />

http://www.roche.com/de/about_roche/management/<br />

executive_committee.htm<br />

4 http://www.roche.com/de/about_roche/corporate_governance/<br />

article_of_<strong>in</strong>corporation.htm<br />

5 http://www.roche.com/de/about_roche/corporate_governance/<br />

annual_general_meet<strong>in</strong>gs.htm<br />

6 http://www.roche.com/de/about_roche/corporate_governance/<br />

article_of_<strong>in</strong>corporation.htm<br />

7 http://www.roche.com/de/about_roche/corporate_governance/<br />

committees.htm<br />

8 http://www.roche.com/de/about_roche/corporate_governance/<br />

article_of_<strong>in</strong>corporation.htm<br />

75


76 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Corporate Governance<br />

•<br />

•<br />

— Internes Kontrollsystem über die F<strong>in</strong>anzberichterstattung<br />

(siehe Seite 145 und 148 des F<strong>in</strong>anzberichts)<br />

— Interne Revision<br />

— Group Compliance Officer und Compliance<br />

Officers <strong>in</strong> den Tochtergesellschaften<br />

— Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltschutzabteilung<br />

— Corporate Susta<strong>in</strong>ability Committee<br />

— Science and Ethics Advisory Group (SEAG)<br />

für das Gebiet der Gentechnologie (seit 1999)<br />

Jährlich bestehen mehrere Sperrfristen für den<br />

Handel mit eigenen Titeln für führende Mitarbeitende.<br />

Für das Jahr 2010 bestehen folgende<br />

Sperrfristen:<br />

26. Dezember bis 3. Februar<br />

1. April bis 15. April<br />

26. Juni bis 22. Juli<br />

1. Oktober bis 14. Oktober<br />

Diese Fristen können bei Bedarf durch den<br />

Präsidenten des Verwaltungsrates an veränderte<br />

Verhältnisse angepasst werden.<br />

Der Verwaltungsrat hat im Jahr 2009 fünf Sitzungen<br />

(von je 3 bis 6 Stunden*), e<strong>in</strong>e ganztägige<br />

Sitzung* sowie e<strong>in</strong>e Verwaltungsratsreise (Besuch<br />

e<strong>in</strong>er bedeutenden Tochtergesellschaft) von<br />

3 Tagen* (<strong>in</strong>klusive e<strong>in</strong>er Verwaltungsratssitzung)<br />

durchgeführt. Die Verwaltungsratsausschüsse<br />

haben 2009 wie folgt getagt:<br />

— das Präsidium des Verwaltungsrates bzw.<br />

der Nom<strong>in</strong>ationsausschuss: drei Sitzungen<br />

(je ca. 2 Stunden*)<br />

— der Prüfungsausschuss (Audit Committee):<br />

vier Sitzungen (je ca. 3 bis 4 Stunden*)<br />

— der Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschuss<br />

(Corporate Governance<br />

and Susta<strong>in</strong>ability Committee): drei Sitzungen<br />

(je ca. 3 Stunden*)<br />

— der Entschädigungsausschuss (Remuneration<br />

Committee): drei Sitzungen 9 (je ca. 2 bis<br />

3 Stunden*)<br />

* Die Zeitangaben enthalten die eigentliche Sitzungsdauer ohne<br />

Berücksichtigung der umfangreichen Vor- und Nachbereitungszeiten/-arbeiten<br />

der e<strong>in</strong>zelnen Verwaltungsräte.<br />

• Die Konzernleitungsmitglieder werden zu den sie<br />

betreffenden Traktanden der Sitzungen des<br />

Verwaltungsrates e<strong>in</strong>geladen und berichten dem<br />

Verwaltungsrat persönlich. Bei Bedarf werden<br />

Mitglieder der Erweiterten Konzernleitung beigezogen.<br />

Die Verwaltungsratsausschüsse ziehen den<br />

Verwaltungsratspräsidenten und weitere Mitglieder<br />

der Konzernleitung zur Berichterstattung bei.<br />

Die Verwaltungsratsausschüsse können unabhängige<br />

Gutachten beantragen oder Berater zuziehen.<br />

Das Risiko-Management-System wird laufend<br />

überprüft und dem Prüfungsausschuss bzw. dem<br />

Verwaltungsrat präsentiert. 10 Die <strong>in</strong>terne Revision<br />

rapportiert regelmässig dem Prüfungsausschuss<br />

unter Bezugnahme auf laufende Revisionsberichte<br />

und nimmt wie die externe Revision an dessen<br />

Sitzungen teil. Zur externen Revision siehe Seite 77.<br />

• Es bestehen ke<strong>in</strong>e Managementverträge im<br />

S<strong>in</strong>ne von Ziffer 4.3 der SIX-Richtl<strong>in</strong>ie betreffend<br />

Informationen zur Corporate Governance.<br />

4 Entschädigungen, Beteiligungen und Darlehen<br />

Sämtliche Angaben zu Entschädigungen, Beteiligungen<br />

und Darlehen s<strong>in</strong>d im separaten Entschädigungsbericht<br />

auf den Seiten 79 bis 90 sowie<br />

im F<strong>in</strong>anzbericht <strong>in</strong> den Anmerkungen 28 und 33<br />

«Den Inhabern von <strong>Roche</strong>-Titeln zuzurechnende<br />

eigene Mittel» und «Beziehungen zu nahe stehenden<br />

Unternehmen und Personen» zur konsolidierten<br />

Jahresrechnung des <strong>Roche</strong>-Konzerns (Seite 122<br />

und 139) bzw. <strong>in</strong> den Anmerkungen 6 und 7<br />

zur Jahresrechnung der <strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g AG<br />

(«Entschädigung der Verwaltungsrats- und Konzernleitungsmitglieder»<br />

und «Beteiligungen der<br />

Verwaltungsrats- und Konzernleitungsmitglieder»,<br />

Seite 163 und 166) aufgeführt.<br />

9 Mitglieder, die von Beratungen/Entscheidungen des Entschädigungsausschusses<br />

betroffen s<strong>in</strong>d, können an solchen Sitzungen<br />

weder mitwirken noch teilnehmen.<br />

10 Zusätzliche Angaben f<strong>in</strong>den sich im F<strong>in</strong>anzbericht, Anmerkung 32<br />

«Risikomanagement» zur konsolidierten Jahresrechnung des<br />

<strong>Roche</strong>-Konzerns (Seite 129).


5 Mitwirkungsrechte der Aktionäre<br />

• Die Mitwirkungsrechte der Aktionäre s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den<br />

Statuten 11 geregelt. Angesichts der Ausgestaltung<br />

der Aktien als Inhaberpapiere bestehen ke<strong>in</strong>e<br />

Beschränkungen betreffend Zutritt zur Generalversammlung<br />

ausser der rechtzeitigen H<strong>in</strong>terlegung<br />

und der Ausstellung der Zutrittskarte auf den<br />

Namen des Aktionärs gemäss §12 der Statuten.<br />

Jeder Aktionär kann sich durch e<strong>in</strong>en anderen<br />

Aktionär vertreten lassen. Es bestehen ke<strong>in</strong>e<br />

Stimmrechtsbeschränkungen und nur die <strong>in</strong> §16<br />

der Statuten aufgeführten Quoren gemäss dem<br />

Schweizerischen Obligationenrecht.<br />

• Gemäss §10.2 der Statuten können Aktionäre,<br />

die Aktien im Nennwert von m<strong>in</strong>destens 1 Million<br />

Franken vertreten, bis spätestens 60 Tage vor<br />

der Generalversammlung die Traktandierung von<br />

Verhandlungsgegenständen verlangen.<br />

Die Berichte der Revisionsstelle zur konsolidierten<br />

Jahresrechnung und zur Jahresrechnung s<strong>in</strong>d<br />

auf Seite 146 bzw. 170 im F<strong>in</strong>anzbericht dieses<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong>s abgedruckt.<br />

Die KPMG als Revisionsstelle der <strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g<br />

AG und weiterer <strong>Roche</strong>-Gesellschaften erhielt<br />

für ihre Dienstleistung folgende Entschädigungen:<br />

2009 2008<br />

(Millionen CHF)<br />

Revision 21,9 19,7<br />

Revisionsnahe Honorare 3,7 4,6<br />

Steuerberatung 1,3 1,8<br />

Total 26,9 26,1<br />

Die Revisionsstelle wird jährlich von der Generalversammlung<br />

neu gewählt.<br />

Die Ernst & Young AG als Prüfer von Genentech<br />

und Chugai erhielt für ihre Tätigkeit folgende Entschädigung:<br />

2009 2008<br />

(Millionen CHF)<br />

Revisionen Chugai (2008<br />

Genentech und Chugai)<br />

Sonstige Beratungen<br />

2,2 5,4<br />

Genentech und Chugai 2,2 1,7<br />

Total 4,4 7,1<br />

8 Informationspolitik<br />

• Bekanntmachungen erfolgen gemäss §33 der<br />

Statuten 13 6 Kontrollwechsel und Abwehrmassnahmen<br />

• Bezüglich Angebotspflicht besteht ke<strong>in</strong>e statutarische<br />

Regelung. Es gilt die gesetzliche Regelung.<br />

• Es bestehen ke<strong>in</strong>e Kontrollwechselklauseln. Die auf<br />

Genusssche<strong>in</strong>en beruhenden Elemente der Entschädigungen<br />

würden bei e<strong>in</strong>er Übernahme beendet<br />

und bestehende Sperrfristen aufgehoben, womit alle<br />

Optionen unmittelbar ausgeübt werden könnten.<br />

7 Beziehung zu Revisionsstelle<br />

Anlässlich der Generalversammlung der <strong>Roche</strong><br />

Hold<strong>in</strong>g AG vom 10. März 2009 wurde die KPMG AG<br />

(KPMG) zur Revisionsstelle gewählt (Angaben<br />

zum Zeitpunkt der Mandatsübernahme bzw. des<br />

leitenden Revisors siehe Seite 73). Die Revisoren<br />

im Schweizerischen Handelsamtsblatt<br />

der Revisionsstelle nehmen an Sitzungen des und <strong>in</strong> weiteren vom Verwaltungsrat bestimmten<br />

Prüfungsausschusses teil. Sie erstatten mündlichen Tageszeitungen (Basler Zeitung, F<strong>in</strong>anz und<br />

und schriftlichen Bericht über Resultate ihrer Wirtschaft, L’Agefi, Le Temps, Neue Zürcher<br />

Prüfungen. Die Bewertung und Kontrolle der Revisoren<br />

erfolgt durch den Prüfungsausschuss,<br />

welcher Empfehlungen zuhanden des Verwaltungs-<br />

Zeitung).<br />

rates vornimmt (zu Kompetenzen des Prüfungsausschusses<br />

siehe Organisationsreglement, Artikel<br />

8.1 12).<br />

11 http://www.roche.com/de/about_roche/corporate_governance/<br />

article_of_<strong>in</strong>corporation.htm<br />

Insgesamt hat die externe Revisionsstelle im<br />

Jahr 2009 an allen (vier) Sitzungen des Prüfungs-<br />

12 http://www.roche.com/de/about_roche/corporate_governance/<br />

article_of_<strong>in</strong>corporation.htm<br />

13 http://www.roche.com/de/about_roche/corporate_governance/<br />

ausschusses teilgenommen.<br />

article_of_<strong>in</strong>corporation.htm<br />

77


78 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Corporate Governance<br />

• <strong>Roche</strong> <strong>in</strong>formiert über das Halbjahres- und das<br />

Jahresergebnis <strong>in</strong> Form von Halbjahres- und<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong>en <strong>in</strong> gedruckter und elektronischer<br />

Form sowie an Medienanlässen. Zudem<br />

werden jeweils im April und Oktober die detaillierten<br />

Umsatzzahlen zum ersten und dritten<br />

Quartal veröffentlicht. Die aktuellen Publikationsdaten<br />

s<strong>in</strong>d im Internet 14 auf Deutsch und Englisch<br />

ersichtlich.<br />

• Alle entsprechenden Informationen und Dokumente,<br />

sämtliche Medienmitteilungen, Updates<br />

für Investoren15 sowie Präsentationen an Analystenund<br />

Investorenkonferenzen s<strong>in</strong>d im Internet<br />

abrufbar. Weitere Publikationen können per E-Mail,<br />

Fax oder Telefon bestellt werden:<br />

basel.webmaster@roche.com,<br />

Tel. +41 (0)61 688 83 39, Fax +41 (0)61 688 43 43.<br />

• Die Kontaktadresse von Investor Relations lautet:<br />

F. Hoffmann-La <strong>Roche</strong> AG, Investor Relations,<br />

Corporate F<strong>in</strong>ance, CH-4070 Basel,<br />

Tel. +41 (0)61 688 88 80, Fax +41 (0)61 691 00 14.<br />

Weitere Informationen und Kontaktpersonen s<strong>in</strong>d<br />

im Internet16 aufgeführt<br />

9 Chief Compliance Officer<br />

Der Chief Compliance Officer mit se<strong>in</strong>em Compliance-officers-Netzwerk<br />

setzt sich konzernweit für<br />

die konsequente Umsetzung und E<strong>in</strong>haltung der<br />

Konzerngrundsätze e<strong>in</strong> und dient <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />

auch als Ansprechpartner für Aktionäre,<br />

Mitarbeitende, Kunden, Lieferanten und die Öffentlichkeit.<br />

Mitarbeitende oder Drittpersonen können<br />

Verletzungen von <strong>Roche</strong>-Konzerngrundsätzen<br />

entweder Vorgesetzten oder dem Chief Compliance<br />

Officer (Urs Jaisli, Tel. direkt: +41 (0)61 688 40 18,<br />

E-Mail: urs.jaisli@roche.com) zur Kenntnis br<strong>in</strong>gen.<br />

Solche Mitteilungen werden vertraulich behandelt.<br />

Zudem steht den Mitarbeitenden seit Ende 2009<br />

e<strong>in</strong>e «SpeakUp L<strong>in</strong>e» zur Verfügung, mittels welcher<br />

Verstösse bzw. Beschwerden anonym <strong>in</strong> der<br />

jeweiligen Muttersprache des berichtenden Mitarbeitenden<br />

vorgebracht werden können. Der<br />

Chief Compliance Officer erstattet dem Corporate<br />

Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschuss<br />

regelmässig Bericht.<br />

10 Nichtanwendbarkeit/Negativerklärung<br />

Es wird ausdrücklich festgehalten, dass sämtliche<br />

nicht enthaltenen oder erwähnten Angaben<br />

entweder als nicht anwendbar oder als Negativerklärung<br />

(gemäss den Anforderungen der<br />

Corporate-Governance-Richtl<strong>in</strong>ie der Schweizer<br />

Börse SIX bzw. deren Kommentars) gelten.<br />

14 http://www.roche.com/de/media.htm<br />

15 http://www.roche.com/de/<strong>in</strong>vestors.htm<br />

16 http://www.roche.com/de/<strong>in</strong>vestors/contacts.htm


Entschädigungsbericht<br />

Zusammenfassung<br />

Der Erfolg des Unternehmens hängt wesentlich von<br />

der Qualität und dem Engagement unserer Mitarbeitenden<br />

ab. Diese Überzeugung bildet die Basis für die<br />

Richtl<strong>in</strong>ien und das System der Entschädigungspolitik<br />

von <strong>Roche</strong>.<br />

E<strong>in</strong> Hauptaugenmerk der Entschädigungspolitik<br />

besteht ferner <strong>in</strong> der langfristigen Ausrichtung und<br />

der Verknüpfung der Interessen des Managements<br />

mit denen der Eigentümer von <strong>Roche</strong>-Aktien und<br />

Genusssche<strong>in</strong>en (GS).<br />

• Der folgende Entschädigungsbericht wird der<br />

Generalversammlung 2010 separat zur Genehmigung<br />

vorgelegt.<br />

• Die Entschädigung der Konzernleitung und des<br />

obersten Kaders setzt sich aus folgenden Bestandteilen<br />

zusammen:<br />

— Basissalär<br />

— Bonus<br />

— Gesperrte Genusssche<strong>in</strong>e (3–10 Jahre)<br />

— Stock-settled Stock Appreciation Rights<br />

(S-SARs) 1<br />

— Performance Share Plan (PSP)<br />

• Mit Ausnahme von Sever<strong>in</strong> Schwan und Silvia<br />

Ayyoubi haben die Konzernleitungsmitglieder 2009<br />

ke<strong>in</strong>e Erhöhung des Basissalärs erhalten. 2<br />

• Der PSP 2007–2009 kommt angesichts der<br />

Kursentwicklung nicht zur Auszahlung.<br />

• Die im Jahr 2006, 2007 und 2008 ausgegebenen<br />

S-SARs haben Ausübungspreise über dem<br />

gegenwärtigen Kurs der Genusssche<strong>in</strong>e und s<strong>in</strong>d<br />

daher für die Empfänger ohne Wert. Dies kann<br />

sich im Falle e<strong>in</strong>er günstigen zukünftigen Kursentwicklung<br />

wieder ändern.<br />

• Die Grundentschädigung des Verwaltungsrates<br />

blieb seit 2001 unverändert.<br />

Bitte entnehmen Sie alle weiteren Details dem<br />

f o lgenden Entschädigungsbericht 3.<br />

Entschädigungsrichtl<strong>in</strong>ien<br />

Im Jahr 2004 wurden die Entschädigungsrichtl<strong>in</strong>ien<br />

von <strong>Roche</strong> grundlegend erneuert und im Jahr 2009 <strong>in</strong><br />

wenigen Punkten überarbeitet. Sie s<strong>in</strong>d Teil unserer<br />

Mitarbeiterpolitik mit dem Ziel, unsere Mitarbeitenden<br />

zu motivieren und im Unternehmen zu behalten bzw.<br />

talentierte neue Mitarbeitende zu gew<strong>in</strong>nen und sie<br />

dabei zu unterstützen, Leistungen auf kont<strong>in</strong>uierlich<br />

hohem Niveau zu erbr<strong>in</strong>gen. Die Entschädigungsrichtl<strong>in</strong>ien<br />

s<strong>in</strong>d so gestaltet, dass sie Wertschöpfung<br />

fördern und e<strong>in</strong>e Kultur von Leistung und Innovation<br />

verstärken. Sie werden sowohl bei Mitarbeitenden<br />

als auch bei Vorgesetzten angewandt. Die wichtigsten<br />

Grundsätze s<strong>in</strong>d:<br />

• Fokus auf Wertschöpfung<br />

• Leistungsabhängige Vergütungen<br />

• Beteiligung am Erfolg<br />

• Fairness und Transparenz bei Vergütungsentscheidungen<br />

• Ausgewogenheit von lang- und kurzfristigen<br />

Vergütungen<br />

• Konkurrenzfähigkeit auf dem Markt<br />

Die Vergütungskomponenten Basissalär, Bonus, gesperrte<br />

Genusssche<strong>in</strong>e, «Stock-settled Stock Appreciation<br />

Rights» (S-SARs) sowie Performance Share Plan<br />

(PSP)-Programm unterstützen diese Grundsätze. Die<br />

Vergütungen s<strong>in</strong>d mit der f<strong>in</strong>anziellen Entwicklung und<br />

dem Erfolg des Unternehmens verbunden, womit e<strong>in</strong>e<br />

Interessenübere<strong>in</strong>stimmung zwischen Aktionariat und<br />

Mitarbeitenden hergestellt ist.<br />

Die Höhe der e<strong>in</strong>zelnen Komponenten pro Konzernleitungsmitglied<br />

ist anhand der <strong>in</strong>dividuellen Darstellung<br />

der Entschädigungen der Konzernleitung<br />

diesem Bericht zu entnehmen.<br />

1 Siehe «Optionen bzw. Stock-settled Stock Appreciation Rights<br />

(S-SARs)», Seite 87.<br />

2 Per 1. April 2008 wurden die Basissaläre der Konzernleitung<br />

letztmals generell erhöht. Im Fall von Gottlieb Keller ergibt sich<br />

aus der Erhöhung des Basisgehaltes per April 2008 e<strong>in</strong>e<br />

Differenz zwischen den auf die Kalenderjahre 2008 und 2009<br />

bezogenen Gehältern (siehe hierzu Tabelle auf Seite 82).<br />

3 Siehe dazu auch im F<strong>in</strong>anzbericht, Anmerkung 33 zur konsolidierten<br />

Jahresrechnung des <strong>Roche</strong>-Konzerns («Beziehungen<br />

zu nahe stehenden Unternehmen und Personen», Seite 139)<br />

und Anmerkungen 6 und 7 zur Jahresrechnung der <strong>Roche</strong><br />

Hold<strong>in</strong>g AG («Entschädigung der Verwaltungsrats- und Konzernleitungsmitglieder»<br />

und «Beteiligungen der Verwaltungsrats- und<br />

Konzernleitungsmitglieder», Seite 163 und 166).<br />

79


80 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Entschädigungsbericht<br />

Basissalär<br />

Der Festlegung des Basissalärs werden Marktdaten<br />

für die jeweilige Position, <strong>in</strong>dividuelle Fähigkeiten<br />

sowie anhaltende Leistung und Erfahrung zugrunde<br />

gelegt. Erhöhungen werden unter Berücksichtigung<br />

der vorherrschenden Marktbed<strong>in</strong>gungen, der<br />

F<strong>in</strong>anzierbarkeit, der <strong>in</strong>dividuellen Leistung und der<br />

gesamtwirtschaftlichen Situation des Unternehmens<br />

vorgenommen.<br />

Bonus<br />

Der Bonus honoriert den <strong>in</strong>dividuellen Beitrag an der<br />

Wertschöpfung, der über die normalen geschäftlichen<br />

Aufgaben h<strong>in</strong>ausgeht, und soll Antrieb se<strong>in</strong>, um neue<br />

Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen und zu stärken<br />

sowie ausserordentliche Resultate zu erzielen. Se<strong>in</strong>e<br />

Höhe ist mit dem Geschäftsergebnis (Konzern- oder<br />

Divisionsergebnis) sowie mit <strong>in</strong>dividuellen und nach<br />

Funktion def<strong>in</strong>ierten, messbaren und qualitativen<br />

Leistungszielen verknüpft. Der Entschädigungsausschuss<br />

des Verwaltungsrates hat den Bonus für<br />

die Konzernleitungsmitglieder im Dezember 2009<br />

aufgrund der Resultate des Jahres 2009 festgelegt.<br />

Gesperrte Genusssche<strong>in</strong>e<br />

Im Jahr 2009 wurden an ausgewählte Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter Genusssche<strong>in</strong>e ausgegeben, die mit<br />

e<strong>in</strong>er Sperrfrist von m<strong>in</strong>destens drei Jahren versehen<br />

s<strong>in</strong>d. Die Empfänger konnten diese Sperrfrist auf<br />

zehn Jahre verlängern. Die Ausgabe dieser Genusssche<strong>in</strong>e<br />

erfolgte als Teil der für das Jahr 2009 ausgerichteten<br />

Bonuszahlung. Es sollte damit sowohl das<br />

Erreichen bestimmter Ziele unmittelbar belohnt als<br />

aber auch das Interesse an der langfristig positiven<br />

Entwicklung gefördert werden.<br />

Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs)<br />

Mit der E<strong>in</strong>führung der S-SARs am 1. Januar 2005<br />

wurde für <strong>Roche</strong> e<strong>in</strong> weltweit e<strong>in</strong>heitliches Vergütungssystem<br />

geschaffen. Die S-SARs verkörpern das Recht,<br />

an der Wertsteigerung e<strong>in</strong>es Genusssche<strong>in</strong>es zwischen<br />

dem Zuteilungsdatum und dem Ausübungsdatum teilzuhaben.<br />

Detaillierte Angaben zu den S-SARs und<br />

deren Wertberechnung ersehen Sie auf den Seiten 83<br />

bzw. 87 bis 90.<br />

Performance Share Plan<br />

Die Mitglieder der Konzernleitung und andere Mitglieder<br />

des Topmanagements (zurzeit rund 120 Personen<br />

weltweit) partizipieren am PSP-Programm.<br />

Das 2002 e<strong>in</strong>geführte PSP-Programm basiert auf dem<br />

Drei-Jahres-Vergleich des Total Shareholder Return<br />

(TSR) mit 17 Konkurrenzunternehmen 4. Im Jahr 2009<br />

weist der Plan drei sich überschneidende Leistungszyklen<br />

(PSP 2007–2009, PSP 2008–2010 sowie<br />

PSP 2009–2011) auf, wobei der PSP 2007–2009 per<br />

31. Dezember 2009 endete.<br />

Die Angaben über die Berechnung und Ausgangslage<br />

des PSP 2007–2009 f<strong>in</strong>den sich unter «Entschädigung<br />

der Konzernleitungsmitglieder, D. Beteiligungsprogramm<br />

Performance Share Plan (PSP)» auf<br />

Seite 84.<br />

Entschädigung des Verwaltungsrates und der<br />

Konzernleitung<br />

Der Entschädigungsausschuss (Remuneration Committee),<br />

der ausschliesslich aus unabhängigen externen<br />

Vertretern des Verwaltungsrates besteht, legt<br />

jährlich die Entschädigungen des Verwaltungsrates<br />

und der Konzernleitungsmitglieder (Barauszahlungen,<br />

Boni, Optionen, S-SARs und Grundsätze der Pensionskassenleistungen)<br />

fest. Auf Antrag des Entschädigungsausschusses<br />

bestimmt der Verwaltungsrat jährlich<br />

über das Beteiligungsprogramm Performance<br />

Share Plan (PSP). Der Entschädigungsausschuss verfolgt<br />

laufend die Entwicklung von Gehältern im Markt<br />

und berichtet dem Gesamtverwaltungsrat darüber.<br />

Details bezüglich Zuständigkeiten und Festsetzungsverfahren<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den entsprechenden Bestimmungen<br />

des Organisationsreglementes 5 ersichtlich.<br />

Nach Überarbeitung der Entschädigungsrichtl<strong>in</strong>ien und<br />

mit Hilfe von Marktvergleichen unter den weltweit<br />

grössten Pharma-Firmen hat der Entschädigungsaus-<br />

4 Vergleichsgruppe für 2009: Abbott Laboratories, Amgen, Astellas,<br />

AstraZeneca, Bayer, Becton Dick<strong>in</strong>son, Biogen Idec, Bristol-Myers<br />

Squibb, Eli Lilly, Gilead, GlaxoSmithKl<strong>in</strong>e, Johnson & Johnson,<br />

Merck & Co., Novartis, Pfizer, Sanofi-Aventis, Takeda.<br />

5 http://www.roche.com/de/about_roche/corporate_governance/<br />

article_of_<strong>in</strong>corporation.htm


schuss unter Berücksichtigung der personellen Veränderungen<br />

die Boni und Gehälter des Präsidenten<br />

des Verwaltungsrates sowie der Konzernleitungsmitglieder<br />

festgelegt. Dabei waren die folgenden<br />

Änderungen massgeblich:<br />

Mit dem Abschluss der Genentech-Integration ist<br />

•<br />

e<strong>in</strong> weiterer wesentlicher Schritt der Übertragung<br />

von Aufgaben vom Verwaltungsratspräsidenten<br />

an den CEO abgeschlossen. Entsprechend<br />

sieht der Verwaltungsrat vor, das Basisgehalt des<br />

Verwaltungsratspräsidenten im Jahr 2010 zu<br />

senken. Nähere Angaben dazu f<strong>in</strong>den sich auf<br />

Seite 86.<br />

William M. Burns, Jonathan K.C. Knowles und<br />

•<br />

Jürgen Schwiezer s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Ruhestand getreten<br />

und schieden deshalb per 31. Dezember 2009<br />

aus der Konzernleitung aus.<br />

Per 1. Januar 2010 hat Daniel O’Day die Division<br />

•<br />

Diagnostics als Chief Operat<strong>in</strong>g Officer (COO)<br />

übernommen.<br />

Entschädigung der Verwaltungsratsmitglieder<br />

Entschädigung 2009<br />

(<strong>in</strong> CHF)<br />

• Per 1. Januar 2010 hat Pascal Soriot se<strong>in</strong>e neue<br />

Funktion als COO der Division Pharma übernommen.<br />

Auf den folgenden Seiten ersehen Sie detaillierte<br />

Informationen über die <strong>in</strong>dividuellen Entschädigungen<br />

der Mitglieder des Verwaltungsrates und der Konzernleitung<br />

für das Jahr 2009 und im Vergleich zu den<br />

Vorjahren sowie e<strong>in</strong>en Ausblick auf die Gehaltsentwicklung<br />

des Verwaltungsratspräsidenten für 2010.<br />

1 Entschädigungen<br />

1.1 Entschädigungen der Verwaltungsratsmitglieder<br />

| Die Mitglieder des Verwaltungsrates 6 haben<br />

für ihre Tätigkeit im Jahr 2009 die <strong>in</strong> der Tabelle<br />

«Entschädigung der Verwaltungsratsmitglieder» unten<br />

aufgeführten Entschädigungen erhalten.<br />

Aufwandentschädigung 2009 für<br />

Ausschussmitglieder/Vorsitzende 7<br />

(<strong>in</strong> CHF)<br />

Zusätzliche spezielle<br />

Entschädigung 2009<br />

F.B. Humer (siehe Seite 86 8) 50 000 (Entschädigung als<br />

B. Gehrig 400 000 9 –<br />

A. Hoffmann 400 000 9 –<br />

P. Baschera 300 000 30 000<br />

J.I. Bell 300 000 30 000<br />

P. Brabeck-Letmathe 300 000 –<br />

L.J.R. de V<strong>in</strong>k 300 000 30 000<br />

W. Frey 300 000 60 000<br />

D.A. Julius 300 000 60 000<br />

A. Oeri 300 000 60 000<br />

W. Ruttenstorfer 300 000 30 000<br />

6 Siehe zu Funktion, Ausschussvorsitz bzw. Ausschussmitgliedschaft<br />

der e<strong>in</strong>zelnen Mitglieder Seite 71.<br />

Präsident des Verwaltungsrates<br />

siehe Seite 86 8)<br />

H. Teltschik 300 000 60 000 Entschädigung für<br />

Aufsichtsratshonorare Tochter-<br />

gesellschaften siehe Seite 82<br />

B. Weder di Mauro 300 000 60 000 Siehe Seite 82<br />

7 P r o Ausschussmitgliedschaft/Jahr mit Ausnahme der Mitglieder des Präsidiums bzw. der Vizepräsidenten: CHF 30 000 für<br />

Ausschussmitglieder, CHF 60 000 für Ausschussvorsitzende.<br />

8 Siehe «G. Höchste Gesamtentschädigung an e<strong>in</strong> Verwaltungsratsmitglied», Seite 86.<br />

9 Entschädigung als Vizepräsident des Verwaltungsrates.<br />

81


82 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Entschädigungsbericht<br />

Entschädigung der Konzernleitungsmitglieder<br />

A. Basissalär | <strong>in</strong> CHF<br />

Jahressalär<br />

2009<br />

Die Entschädigungen der Verwaltungsratsmitglieder<br />

werden auch im Jahr 2010 unverändert bleiben.<br />

Den nichtexekutiven Mitgliedern des Verwaltungsrates<br />

wurden im Berichtsjahr weder Aktien noch<br />

Genusssche<strong>in</strong>e noch Optionen bzw. Stock-settled<br />

Stock Appreciation Rights (S-SARs) 10 oder<br />

Restricted Stock Units (RSUs) zugeteilt.<br />

Für se<strong>in</strong>e Aufsichtsratsmandate <strong>in</strong> Tochtergesellschaften<br />

von <strong>Roche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> erhielt<br />

Horst Teltschik Aufsichtsratshonorare <strong>in</strong> der Höhe<br />

von 19 635 Euro (29 648 Franken).<br />

Beatrice Weder di Mauro wurden für e<strong>in</strong>e Kursteilnahme<br />

über «Audit Committees <strong>in</strong> a new<br />

Era of Governance» an der Harvard Bus<strong>in</strong>ess School<br />

5 000 US-Dollar (5 450 Franken) bezahlt.<br />

Die Gesamtsumme der für 2009 an Mitglieder des<br />

Verwaltungsrates bezahlten Entschädigungen beträgt<br />

18 608 650 Franken 11.<br />

Es wurden ke<strong>in</strong>e weiteren Entschädigungen an<br />

Mitglieder des Verwaltungsrates geleistet.<br />

1.2 Entschädigung der Konzernleitungsmitglieder |<br />

Die generelle Kompetenzregelung zur Festlegung<br />

der Entschädigungen der Konzernleitung durch den<br />

Jahressalär<br />

2008<br />

Jahressalär<br />

2007<br />

S. Schwan 2 875 002 2 283 340 1 100 000<br />

S. Ayyoubi 725 004 481 670 *<br />

W.M. Burns 2 000 000 2 000 000 2 000 000<br />

E. Hunziker 2 000 000 2 000 000 2 000 000<br />

G.A. Keller 1 500 000 1 350 000 900 000<br />

J.K.C. Knowles 1 350 000 1 350 000 1 350 000<br />

J. Schwiezer 1 200 000 1 200 000 *<br />

P. Soriot 1 246 878 * *<br />

Total 12 896 884<br />

* Nicht Mitglied der Konzernleitung.<br />

Entschädigungsausschuss (Remuneration Committee)<br />

bzw. durch den Verwaltungsrat ist auf Seite 80 dieses<br />

Entschädigungsberichtes beschrieben.<br />

Die Gesamtsumme der für 2009 an Mitglieder der<br />

Konzernleitung bezahlten Entschädigungen beträgt<br />

54 858 227 Franken 12.<br />

B. Bonus<br />

Der Bonus 2009 wird für e<strong>in</strong>zelne Konzernleitungsmitglieder<br />

<strong>in</strong> zwei Teilen ausgerichtet:<br />

<strong>in</strong> Form von auf drei oder zehn Jahre gesperrten<br />

•<br />

Genusssche<strong>in</strong>en (Abgabe 2009) und<br />

<strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Barauszahlung, die per Ende<br />

•<br />

April 2010 zur Auszahlung kommt.<br />

Mit dem Element von gesperrten Genusssche<strong>in</strong>en<br />

soll der Bonus noch verstärkt an die langfristige Entwicklung<br />

des Unternehmens geknüpft werden.<br />

10 Siehe «Optionen bzw. Stock-settled Stock Appreciation Rights<br />

(S-SARs)», Seite 87.<br />

11 Siehe «Entschädigung der Verwaltungsratsmitglieder», Seite 81.<br />

12 Siehe «Entschädigung der Konzernleitungsmitglieder», (A.–F.<br />

und H.) exklusive AHV/IV/ALV, Seite 82 bis 87.


Bonus<br />

B a r -<br />

auszahlung<br />

(<strong>in</strong> CHF)<br />

Anzahl<br />

C. Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs)<br />

S-SARs 13<br />

2009<br />

(Wert <strong>in</strong> CHF 14)<br />

Die Stock-settled Stock Appreciation Rights, die<br />

<strong>in</strong> den Jahren 2006, 2007 und 2008 ausgegeben<br />

wurden und die nun nach Ablauf der Sperrfristen<br />

ab Februar 2010 mehrheitlich ausgeübt werden<br />

könnten, s<strong>in</strong>d für die Empfänger gegenwärtig<br />

wertlos. 15<br />

S-SARs 13<br />

2008<br />

(Wert <strong>in</strong> CHF 14)<br />

S-SARs 13<br />

2007<br />

(Wert <strong>in</strong> CHF 14)<br />

S. Schwan 3 559 849 2 225 542 1 068 062<br />

S. Ayyoubi 889 993 445 146 *<br />

W.M. Burns 2 224 920 2 225 542 1 780 140<br />

E. Hunziker 1 957 935 1 958 480 1 780 140<br />

G. A. Keller 1 334 989 1 335 313 890 125<br />

J.K.C. Knowles 1 334 989 1 335 313 890 125<br />

J. Schwiezer 889 993 890 229 *<br />

P. Soriot 1 401 735 * *<br />

Total 13 594 403<br />

Gesperrte Genusssche<strong>in</strong>e<br />

Sperrfrist<br />

(Jahre)<br />

Wert<br />

(<strong>in</strong> CHF)<br />

Bonus<br />

für 2009<br />

Total<br />

(<strong>in</strong> CHF)<br />

Bonus<br />

für 2008<br />

B a r -<br />

auszahlung<br />

(<strong>in</strong> CHF)<br />

* Nicht Konzernleitungsmitglied.<br />

13 Siehe «Optionen bzw. Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs)», Seite 87.<br />

14 Berechnung gemäss Black-Scholes-Methode, siehe «Optionen bzw. Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs)»,<br />

Seite 87 bis 90. Werte 2007 und 2008 gemäss <strong>Geschäftsbericht</strong> 2008, Seite 82.<br />

Bonus<br />

für 2007<br />

B a r -<br />

auszahlung<br />

(<strong>in</strong> CHF)<br />

S. Schwan 3 000 000 20 450 10 1 675 178** 4 675 178 3 000 000 2 500 000<br />

S. Ayyoubi 1 000 000 4 485*** 3 637 909**** 1 637 909 500 000 *<br />

W.M. Burns 4 000 000 13 046*** 3 1 606 905** 5 606 905 2 500 000 2 500 000<br />

E. Hunziker 2 000 000 13 046*** 3 1 606 905** 3 606 905 2 200 000 2 200 000<br />

G.A. Keller 1 000 000 9 931*** 10 813 506** 1 813 506 1 000 000 1 000 000<br />

J.K.C. Knowles 1 000 000 – – 1 000 000 308 900 1 000 000<br />

J. Schwiezer 2 000 000 – – 2 000 000 1 000 000 *<br />

P. Soriot 2 000 000 – – 2 000 000 * *<br />

Total 16 000 000 6 340 403 22 340 403<br />

* Nicht Konzernleitungsmitglied.<br />

** Tageswert bei Abgabe der Genusssche<strong>in</strong>e: CHF 146,70/GS. Wertberechnung unter Berücksichtigung e<strong>in</strong>er Reduktion<br />

aufgrund der jeweiligen Sperrfrist (reduzierter Verkehrswert: 3 Jahre = 83,962%; 10 Jahre = 55,839%).<br />

*** Exklusive Abgabe für AHV/IV/ALV.<br />

**** Tageswert bei Abgabe der Genusssche<strong>in</strong>e: CHF 169,40/GS. Wertberechnung unter Berücksichtigung e<strong>in</strong>er Reduktion<br />

aufgrund der Sperrfrist (reduzierter Verkehrswert: 3 Jahre = 83,962%).<br />

Zusätzlich erhalten die Konzernleitungsmitglieder<br />

je e<strong>in</strong>e pauschale Spesenentschädigung <strong>in</strong> Höhe von<br />

30 000 Franken pro Jahr (Total: 210 000 Franken),<br />

15 Siehe Ausübungspreise <strong>in</strong> Tabelle «Optionen bzw. Stock-settled<br />

Stock Appreciation Rights (S-SARs)», Seite 89.<br />

83


84 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Entschädigungsbericht<br />

während Pascal Soriot aufgrund se<strong>in</strong>es Aufenthaltes <strong>in</strong><br />

San Francisco von März bis Dezember 2009 <strong>in</strong>sgesamt<br />

635 246 Franken an Spesen und Steuerausgleich<br />

erhielt.<br />

D. Beteiligungsprogramm Performance Share Plan<br />

(PSP)<br />

Die Mitglieder der Konzernleitung und andere Mitglieder<br />

des Topmanagements (zurzeit rund 120 Personen<br />

weltweit) partizipieren am PSP-Programm.<br />

Seit 2006 weist der Plan sich überschneidende<br />

Leistungszyklen von jeweils drei Jahren auf, wobei<br />

jedes Jahr e<strong>in</strong> neuer Zyklus beg<strong>in</strong>nt. Im Jahr 2009<br />

bestanden daher drei separate Zyklen (PSP 2007–<br />

2009, PSP 2008–2010 und PSP 2009–2011), wobei<br />

der PSP 2007–2009 per 31. Dezember 2009 endete.<br />

Nach den Bestimmungen des PSP-Programms wurde<br />

e<strong>in</strong>e Anzahl Genusssche<strong>in</strong>e für die Teilnehmenden<br />

Beteiligungsprogramm Performance Share Plan (PSP)<br />

Nach Plan<br />

reservierte GS<br />

im Rahmen<br />

des PSP<br />

2009–2011<br />

(Anzahl)<br />

Nach Plan<br />

reservierte GS<br />

im Rahmen<br />

des PSP<br />

2008–2010<br />

(Anzahl)<br />

jedes Zyklusses reserviert. Die tatsächliche Zuteilung<br />

der Wertpapiere ist abhängig davon, ob und <strong>in</strong><br />

welchem Ausmass <strong>Roche</strong>-Titel (Aktien und Genusssche<strong>in</strong>e)<br />

die durchschnittliche Kapitalrendite von<br />

Wertpapieren der Vergleichsgruppe 16 übertreffen. Der<br />

Vergleich wird auf der Basis von Marktpreisen und<br />

Dividendenrenditen durchgeführt, d.h. des Total<br />

Shareholder Return (TSR). Um den Effekt kurzfristiger<br />

Marktpreisschwankungen zu reduzieren, basiert der<br />

TSR auf dem durchschnittlichen Marktwert der letzten<br />

drei Monate (Oktober bis Dezember) vor dem Beg<strong>in</strong>n<br />

des Leistungszyklusses im Vergleich zum Durchschnitt<br />

der letzten drei Monate (Oktober bis Dezember)<br />

des Leistungszyklusses. Für den Fall, dass e<strong>in</strong>e Anlage<br />

<strong>in</strong> <strong>Roche</strong>-Wertpapieren gleich viel oder mehr Ertrag<br />

als 75% der Vergleichsgruppe br<strong>in</strong>gt und der TSR von<br />

<strong>Roche</strong> während der Laufzeit des Zyklusses zudem<br />

um m<strong>in</strong>destens 10% ansteigt, kann der Verwaltungsrat<br />

16 Siehe Fussnote 4, Seite 80.<br />

Ke<strong>in</strong>e Ausgabe<br />

von GS im<br />

Rahmen<br />

des PSP<br />

2007–2009<br />

2009 17<br />

Gesamtwertannahme<br />

aus<br />

PSP (2007–2009,<br />

2008–2010 und<br />

2009–2011)<br />

(Wert <strong>in</strong> CHF)<br />

2008 18<br />

Gesamtwertannahme<br />

aus<br />

PSP (2006–2008,<br />

2007–2009 und<br />

2008–2010)<br />

(Wert <strong>in</strong> CHF)<br />

2007 18<br />

Gesamtwertannahme<br />

aus<br />

PSP (2005–2007,<br />

2006–2008 und<br />

2007–2009)<br />

(Wert <strong>in</strong> CHF)<br />

S. Schwan 5 011 1 965 – 408 793 217 804 557 264<br />

S. Ayyoubi 1 002 638 – 96 104 84 392 *<br />

W.M. Burns 4 009 3 276 – 426 901 447 200 1 612 918<br />

E. Hunziker 4 009 3 276 – 426 901 454 188 1 904 622<br />

G.A. Keller 3 006 1 474 – 262 528 202 908 738 912<br />

J.K.C. Knowles – 2 211 – 129 564 318 392 1 364 636<br />

J. Schwiezer 2 405 1 965 – 256 082 225 279 *<br />

P. Soriot 2 104 1 638 – 219 281 * *<br />

Total 21 546 16 443 – 2 226 154<br />

* Nicht Konzernleitungsmitglied.<br />

17 Gesamtwertannahme für 2009:<br />

PSP 2007–2009: ke<strong>in</strong>e Zuteilung der ursprünglich reservierten Genusssche<strong>in</strong>e.<br />

PSP 2008–2010 bzw. 2009–2011: Wertannahme berechnet mittels Jahresschlusskurs per 31. Dezember 2009 von CHF 175,80/Genusssche<strong>in</strong><br />

(GS) auf Anzahl reservierter GS, vorbehaltlich der Änderung der Anzahl und des Wertes zuzuteilender GS per 31. Dezember<br />

2010 bzw. 31. Dezember 2011 gemäss Plan und aufgeteilt auf die Zeitperiode, d.h. ¹⁄ ³ für 2009. Der Verwaltungsrat wird per 31. Dezember<br />

2010 bzw. 31. Dezember 2011 über die Zuteilung der reservierten GS gemäss dem erzielten TSR-Wachstum beschliessen.<br />

18 Detaillierte Berechnung siehe <strong>Geschäftsbericht</strong> 2008, Seite 83.


entscheiden, die Anzahl maximal zugeteilter Genusssche<strong>in</strong>e<br />

bis auf das Doppelte zu erhöhen. Falls sich<br />

<strong>Roche</strong>-Titel weniger gut entwickeln als der durchschnittliche<br />

Ertrag aus Papieren der Vergleichsgruppe,<br />

werden weniger oder ke<strong>in</strong>e Genusssche<strong>in</strong>e zugeteilt.<br />

Nach den Bestimmungen dieses Programms wurden<br />

im Jahr 2009 für die Mitglieder der Konzernleitung<br />

die <strong>in</strong> der Tabelle auf Seite 84 aufgeführten Genusssche<strong>in</strong>e<br />

reserviert. Über die tatsächliche Zuteilung<br />

von Genusssche<strong>in</strong>en oder Barwerten gemäss Plan für<br />

die Zyklen PSP 2008–2010 bzw. 2009–2011 wird der<br />

Verwaltungsrat nach Beendigung des Berichtsjahres<br />

2010 bzw. 2011 entscheiden. Ziel dieser Programme<br />

ist es, e<strong>in</strong>en Anreiz für die Teilnehmenden zu schaffen,<br />

e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Wertsteigerung zu erzielen.<br />

Im beendeten PSP-Programm 2007–2009 (basierend<br />

auf e<strong>in</strong>em beweglichen Durchschnittswert von drei<br />

Monaten zu konstanten Wechselkursen) und bei e<strong>in</strong>er<br />

Dividendenausschüttung von <strong>in</strong>sgesamt 11,211 Milliarden<br />

Franken (2007: 2,932 Milliarden Franken; 2008:<br />

3,967 Milliarden Franken; 2009: 4,312 Milliarden<br />

Franken) belegte der TSR der <strong>Roche</strong>-Titel (GS und<br />

Inhabertitel) am Ende im Vergleich zu den im gleichen<br />

Markt tätigen Unternehmen die 13. Position. Es<br />

wurden deshalb gemäss Reglement den Beteiligten<br />

ke<strong>in</strong>e der ursprünglich reservierten Genusssche<strong>in</strong>e<br />

zugesprochen (Details siehe Tabelle Seite 84).<br />

Indirekte Leistungen 2009<br />

Pensionskassen/MGB 19<br />

(<strong>in</strong> CHF)<br />

E. Indirekte Leistungen<br />

Im Rahmen der beruflichen Vorsorge und des<br />

weltweiten Mitarbeiterbeteiligungsprogrammes<br />

(<strong>Roche</strong> Connect) wurden den Konzernleitungsmitgliedern<br />

2009 bei den verschiedenen E<strong>in</strong>richtungen<br />

die unten <strong>in</strong> der Tabelle «Indirekte Leistungen<br />

2009» aufgeführten Arbeitgeberbeiträge gutgeschrieben.<br />

Mit <strong>Roche</strong> Connect wird den Mitarbeitenden die<br />

Möglichkeit gegeben, um 20% ermässigte <strong>Roche</strong>-<br />

Genusssche<strong>in</strong>e zu erwerben. Die Teilnahme ist<br />

freiwillig, wobei maximal 10% des Jahresgehaltes <strong>in</strong><br />

<strong>Roche</strong> Connect <strong>in</strong>vestiert werden können. Die so<br />

erworbenen Genusssche<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d für e<strong>in</strong>e gewisse<br />

Zeit gesperrt. In der Schweiz beträgt diese Sperrfrist<br />

vier Jahre.<br />

F. Weitere Entschädigungen, Vergütungen oder<br />

Organdarlehen<br />

Gottlieb Keller hat aus Anlass se<strong>in</strong>es 25-Jahr-<br />

Jubiläums der Firmenzugehörigkeit e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>malige<br />

Sondervergütung von 50 000 Franken erhalten.<br />

Zwei ehemalige Konzernleitungsmitglieder erhielten<br />

im Jahr 2009 Rentenzahlungen <strong>in</strong> der Höhe von<br />

2 083 820 Franken und vier Mitglieder der Konzernleitung<br />

haben für ihre Verwaltungsratsmandate<br />

von Chugai im Jahr 2009 zusammen 93 750 US-<br />

Dollar (102 187 Franken) erhalten.<br />

AHV/IV/ALV 20<br />

(<strong>in</strong> CHF)<br />

<strong>Roche</strong> Connect<br />

(<strong>in</strong> CHF)<br />

Zahlungen für<br />

Steuerberatung<br />

(<strong>in</strong> CHF)<br />

S. Schwan 456 941 386 096 69 790 5 488<br />

S. Ayyoubi 449 635 117 920 2 375 1 937<br />

W.M. Burns 37 120 405 969 30 000 33 378<br />

E. Hunziker 650 892 311 819 49 992 5 985<br />

G.A. Keller 530 330 177 106 37 500 –<br />

J.K.C. Knowles 37 357 132 927 9 375 39 446<br />

J. Schwiezer 77 695 128 335 9 600 5 563<br />

P. Soriot 254 576 248 408 4 166 3 809<br />

Total 2 494 546 1 908 580 212 798 95 606<br />

19 MGB: Stiftung der F. Hoffmann-La <strong>Roche</strong> AG für Mitarbeiter-Gew<strong>in</strong>nbeteiligung als Ergänzung der beruflichen Vorsorge.<br />

20 Alters- und H<strong>in</strong>terlassenen-, Invaliden- und Arbeitslosenversicherung.<br />

85


86 <strong>Roche</strong> Bus<strong>in</strong>ess Report 2009 Entschädigungsbericht<br />

G. Höchste Gesamtentschädigung an e<strong>in</strong><br />

Verwaltungsratsmitglied<br />

Franz B. Humer hat als Verwaltungsratspräsident für<br />

das Jahr 2009 die höchste Gesamtentschädigung<br />

unter den Verwaltungsratsmitgliedern erhalten (vgl.<br />

«Entschädigung der Verwaltungsratsmitglieder»,<br />

Seite 81). Er bezieht als Verwaltungsratspräsident e<strong>in</strong><br />

Basisgehalt und den zugesprochenen Bonus und hat<br />

nach Übergabe se<strong>in</strong>er exekutiven Funktion als CEO<br />

anlässlich der Generalversammlung vom 4. März 2008<br />

als Verwaltungsratspräsident ke<strong>in</strong>e neuen S-SARs<br />

bzw. Genusssche<strong>in</strong>e aus neuen PSPs erhalten. Er ist<br />

zudem mit der Übergabe der Funktion als CEO<br />

aus den Optionen und S-SARs-Programmen ausgeschieden.<br />

Im Jahr 2010 beabsichtigt der Verwaltungsrat, das<br />

Basissalär des Verwaltungsratspräsidenten ab 1. April<br />

2010 auf 4 Millionen Franken zu reduzieren. Die<br />

Höchste Gesamtentschädigung an e<strong>in</strong> Verwaltungsratsmitglied<br />

Salär<br />

Cash-Bonus<br />

Gesperrte Genusssche<strong>in</strong>e (10 Jahre) 22<br />

Total<br />

Performance Share Plan23 2007–2009 24<br />

gesamten Bezüge <strong>in</strong>klusive Bonus, Pensionskassenbeiträgen<br />

und pauschaler Aufwandentschädigungen<br />

werden je nach Zielerreichung e<strong>in</strong>en Betrag von<br />

maximal 11 Millionen Franken nicht überschreiten.<br />

H. Höchste Gesamtentschädigung an e<strong>in</strong><br />

Konzernleitungsmitglied<br />

Sever<strong>in</strong> Schwan hat als CEO für das Jahr 2009 die<br />

höchste Gesamtentschädigung unter den Konzernleitungsmitgliedern<br />

erhalten (vgl. «Entschädigung<br />

der Konzernleitungsmitglieder», A.–F., Seite 82 bis 86).<br />

Es wurden ke<strong>in</strong>e weiteren Entschädigungen an Mitglieder<br />

der Konzernleitung oder ehemalige Mitglieder<br />

der Konzernleitung geleistet.<br />

1.3 Beteiligungen | Die Verwaltungsratsmitglieder<br />

André Hoffmann und Andreas Oeri sowie diesen<br />

nahe stehende Personen aus den Gründerfamilien s<strong>in</strong>d<br />

2009<br />

(<strong>in</strong> CHF)<br />

6 030 000<br />

2 200 000<br />

2 792 018<br />

11 022 018<br />

2008 21<br />

(<strong>in</strong> CHF)<br />

6 030 000<br />

5 000 000<br />

–<br />

11 030 000<br />

Total Ke<strong>in</strong>e Zuteilung 918 61325 Pensionskassen/MGB 26 2 995 109 2 955 697<br />

<strong>Roche</strong> Connect 75 000 64 585<br />

Total (Wert) 14 353 552 27 15 228 951<br />

21 Detaillierte Angaben der Entschädigungen als Verwaltungsratspräsident und CEO für das Vorjahr 2008 s<strong>in</strong>d im <strong>Geschäftsbericht</strong> 2008,<br />

Seite 85, enthalten.<br />

22 Bonus <strong>in</strong> Form von auf 10 Jahre gesperrten Genusssche<strong>in</strong>en; 34 084 Genusssche<strong>in</strong>e (GS), Tageswert bei Abgabe der Genusssche<strong>in</strong>e:<br />

CHF 146,70/GS. Wertberechnung (<strong>in</strong>klusive Abgabe für AHV/IV/ALV) unter Berücksichtigung e<strong>in</strong>er Reduktion aufgrund Sperrfrist<br />

(reduzierter Verkehrswert: 10 Jahre = 55,839%).<br />

23 Franz B. Humer nimmt am PSP 2008–2010 bzw. 2009–2011 nicht teil.<br />

24 PSP 2007–2009: Ke<strong>in</strong>e Zuteilung der ursprünglich reservierten Genusssche<strong>in</strong>e.<br />

25 PSP-Zuteilung.<br />

26 MGB: Stiftung der F. Hoffmann-La <strong>Roche</strong> AG für Mitarbeiter-Gew<strong>in</strong>nbeteiligung als Ergänzung der beruflichen Vorsorge.<br />

27 Inklusive pauschaler Aufwandentschädigung, Zahlungen für Steuerberatung und Entschädigung für Chugai-Verwaltungsratsmandat,<br />

exklusive Zahlungen der Arbeitgeberanteile an AHV/IV/ALV (CHF 762 644).


Höchste Gesamtentschädigung an e<strong>in</strong> Konzernleitungsmitglied<br />

Salär<br />

Cash-Bonus<br />

Gesperrte Genusssche<strong>in</strong>e (10 Jahre) 29<br />

Total<br />

<strong>in</strong>­e<strong>in</strong>em­Aktionärspool­verbunden,­der­per­Ende­Berichtsjahr­80­020­000­Aktien­(50,01%­der­ausgegebenen­Aktien)­hielt.­Detaillierte­Angaben­über­den­<br />

Pool­f<strong>in</strong>den­sich­im­F<strong>in</strong>anzbericht,­Anmerkung­33­<br />

«Beziehungen­zu­nahe­stehenden­Unternehmen­und­<br />

Personen»­zur­konsolidierten­Jahresrechnung­des­<br />

<strong>Roche</strong>-Konzerns­(Seite­139)­und­<strong>in</strong>­Anmerkung­4­zur­<br />

Jahresrechnung­der­<strong>Roche</strong>­Hold<strong>in</strong>g­AG­(«Bedeutende­<br />

Aktionäre»,­Seite­162).­Daneben­hielten­Ende­des­<br />

Geschäftsjahres­die­Verwaltungsratsmitglieder­undihnen­nahe­stehende­Personen­bzw.­die­Konzernleitungsmitglieder­und­ihnen­nahe­stehende­Personen­die<strong>in</strong>­der­Tabelle­«Beteiligungen»­auf­Seite­88­<strong>in</strong>dividuellausgewiesenen­Aktien­und­Genusssche<strong>in</strong>e.<br />

1.4 Optionen bzw. Stock-settled Stock Appreciation<br />

Rights (S-SARs) |­ Per­31.­Dezember­2009hielten­Franz­B.­Humer­(der­als­e<strong>in</strong>ziges­Verwaltungsratsmitglied­im­Rahmen­se<strong>in</strong>er­früheren­Funktionals­CEO­zugeteilte­Optionen­bzw.­ab­1.­Januar­2005­<br />

2009<br />

(<strong>in</strong> CHF)<br />

2 875 002<br />

3 000 000<br />

1 675 178<br />

7 550 180<br />

2008 28<br />

(<strong>in</strong> CHF)<br />

2 283 340<br />

3 000 000<br />

–<br />

5 283 340<br />

S-SARs<br />

(Ausgabewert gemäss Black-Scholes-Methode 30 m<strong>in</strong>us 11%)<br />

Performance Share Plan<br />

3 559 849 2 225 542<br />

31<br />

(2008–2010, 2009–2011)<br />

Total 408 793 217 804<br />

Pensionskassen/MGB 32 456 941 202 320<br />

<strong>Roche</strong> Connect 69 790 48 956<br />

Total (Wert) 12 101 478 33 8 018 883<br />

28 Detaillierte Angaben der Entschädigungen für das Vorjahr 2008 s<strong>in</strong>d im <strong>Geschäftsbericht</strong> 2008, Seite 86, enthalten.<br />

29 Berechnung siehe «Entschädigung der Konzernleitungsmitglieder, B. Bonus», Seite 83.<br />

30 Berechnung gemäss Black-Scholes-Methode, siehe «Optionen bzw. Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs)», Seite 87 bis 90.<br />

31 Grundlagen und detaillierte Berechnung siehe «Entschädigung der Konzernleitungsmitglieder, D. Beteiligungsprogramm Performance<br />

Share Plan (PSP)», Seite 84, Fussnote 17.<br />

32 MGB: Stiftung der F. Hoffmann-La <strong>Roche</strong> AG für Mitarbeiter-Gew<strong>in</strong>nbeteiligung als Ergänzung der beruflichen Vorsorge.<br />

33 Inklusive pauschaler Spesenentschädigung, Zahlungen für Steuerberatung und Entschädigung für Chugai-Verwaltungsratsmandat,<br />

exklusive Arbeitgeberbeiträgen an AHV/IV/ALV.<br />

S-SARs­hält)­bzw.­die­Konzernleitungsmitglieder­die<strong>in</strong>­der­Tabelle­«Optionen­bzw.­S-SARs»­auf­Seite­89aufgeführten­Optionen­bzw.­per­1.­Januar­2005­<br />

S-SARs.­<br />

Die­dar<strong>in</strong>­aufgeführten­Optionen­wurden­von­<strong>Roche</strong>als­Mitarbeiteroptionen­begeben.­Sie­ermächtigen­im­Verhältnis­1:1­zum­Bezug­e<strong>in</strong>es­Genusssche<strong>in</strong>s.<br />

Der­Ausübungspreis­der­aufgeführten­Optionen­entsprach­dabei­gemäss­dem­mehrjährigen­Optionsplandem­jeweiligen­Schlusskurs­des­Genusssche<strong>in</strong>s­amletzten­Handelstag­vor­der­jährlichen­Bilanzmedien–konferenz.­Sämtliche­aufgeführten­Optionen­s<strong>in</strong>d­nicht­handelbar.­E<strong>in</strong>­Drittel­der­Optionen­bleibt­jeweilswährend­e<strong>in</strong>es­Jahres,­e<strong>in</strong>­Drittel­während­zweier­<br />

Jahre­und­e<strong>in</strong>­Drittel­während­dreier­Jahre­gesperrt.­<br />

Bei­e<strong>in</strong>em­freiwilligen­Ausscheiden­(ausgenommenbei­Pensionierung)­verfallen­gesperrte­Optionen­ohne­Gegenleistung,­während­frei­gewordene­Optionen­­<br />

87­


88 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Entschädigungsbericht<br />

Beteiligungen (per 31. Dezember 2009)<br />

Aktien<br />

(Anzahl)<br />

Genusssche<strong>in</strong>e<br />

(Anzahl)<br />

Beteiligungen<br />

nahe stehender<br />

Personen<br />

(Anzahl/Art)<br />

Andere<br />

(Anzahl)<br />

Verwaltungsrat<br />

F.B. Humer 3 196 528 – Optionen, S-SARs siehe (1.4)<br />

B. Gehrig 50 150 – –<br />

A. Hoffmann –* 365 200** – 250 000 UBS Long/Short Certificates l<strong>in</strong>ked to<br />

<strong>Roche</strong> Bearer Shares/<strong>Roche</strong> Non-vot<strong>in</strong>g Equity<br />

securities (Valor: 10 690 162, ISIN:<br />

CH0106901629)<br />

365 000 OTC Call options UBS AG on<br />

<strong>Roche</strong> Non-vot<strong>in</strong>g Equity securities,<br />

21.08.2008–20.08.2010 (Valor: 4 103 145)**<br />

P. Baschera 1 – – –<br />

J.I. Bell 300 1 647 – –<br />

P. Brabeck-Letmathe 800 2 195 – –<br />

L.J.R. de V<strong>in</strong>k – – – 1 000 American Depository Receipts (ADR),<br />

RHHBY, US ISIN: US7711951043<br />

W. Frey 72 500 – – –<br />

D.A. Julius 350 – 1 550 GS –<br />

A. Oeri –* 351 793 250 000 UBS Long/Short Certificate l<strong>in</strong>ked to<br />

<strong>Roche</strong> Bearer Shares/<strong>Roche</strong> Non-vot<strong>in</strong>g<br />

Equity securities (Valor: 10 690 162,<br />

ISIN: CH0106901629)<br />

W. Ruttenstorfer 1 000 – – –<br />

H. Teltschik 385 – – –<br />

B. Weder di Mauro 200 – – –<br />

Total 75 589 917 513 1 550 GS<br />

Konzernleitung<br />

S. Schwan 3 32 996 270 GS Optionen, S-SARs siehe (1.4)<br />

S. Ayyoubi 3 12 113 – Optionen, S-SARs siehe (1.4)<br />

W.M. Burns 3 78 167 – Optionen, S-SARs siehe (1.4)<br />

E. Hunziker 3 60 635 – Optionen, S-SARs siehe (1.4)<br />

G.A. Keller 1 063 27 937 140 GS Optionen, S-SARs siehe (1.4)<br />

J.K.C. Knowles 3 19 558 – Optionen, S-SARs siehe (1.4)<br />

J. Schwiezer 3 11 032 – Optionen, S-SARs siehe (1.4)<br />

P. Soriot 2 6 276 – Optionen, S-SARs siehe (1.4)<br />

Total 1 083 248 714 410 GS<br />

* Im Aktionärspool gehaltene Aktien nicht aufgeführt.<br />

** Share-settled loan transaction as of 21 August 2008 reported to SIX Swiss Exchange.


Optionen bzw. S-SARs<br />

Anzahl per 31. Dezember 2009 gehaltener Optionen<br />

(bzw. seit 2005 Anzahl S-SARs) aktueller und ehemaliger Konzernleitungsmitglieder<br />

2009 34 2008 34 2007 34 2006 34 2005 34 2004 35 2003 35 Total<br />

Konzernleitung<br />

S. Schwan 175 362 105 576 29 190 15 696 4 98335 1 864 1 635 334 306<br />

S. Ayyoubi 43 842 21 117 3 243 2 517 3 957 2 360 – 77 036<br />

W.M. Burns 109 602 105 576 48 651 26 160 34 074 14 874 – 338 937<br />

E. Hunziker 96 450 92 907 48 651 26 160 34 074 20 915 – 319 157<br />

G.A. Keller 65 763 63 345 24 327 15 696 3 150 4 000 – 176 281<br />

J.K.C. Knowles 65 763 63 345 24 327 15 696 – – – 169 131<br />

J. Schwiezer 43 842 42 231 9 819 5 565 8 871 5 610 – 115 938<br />

P. Soriot 69 051 63 345 29 190 23 544<br />

+<br />

21 636<br />

– – 206 766<br />

Total Anzahl<br />

Ehemalige Konzernleitungsmitglieder<br />

669 675 557 442 217 398 152 670 89 109 49 623 1 635 1 737 552<br />

F.B. Humer Ke<strong>in</strong>e 36 Ke<strong>in</strong>e36 48 651 52 317 85 179 55 775 – 241 922<br />

Ausübungspreis<br />

145,40 195,80 229,60 195,00 123,00 129,50 77,80<br />

(CHF)<br />

196,50<br />

Kurs je Genusssche<strong>in</strong><br />

per 31. Dezember<br />

2009 (CHF)<br />

175,80<br />

Ablauf 5.2.2016 31.1.2015 8.2.2014 2.2.2013<br />

2.1.2013<br />

3.2.2012 3.2.2011 25.2.2010<br />

Zuteilungswert pro 20,30 21,08 36,59 34,02 20,89 31,92 16,27<br />

Option bzw. per 2005<br />

pro S-SAR <strong>in</strong> CHF<br />

(Wert gemäss Black-<br />

Scholes-Methode<br />

m<strong>in</strong>us 11%)<br />

37,02<br />

34 S-SARs.<br />

35 Optionen.<br />

36 Franz B. Humer erhält seit 2008 ke<strong>in</strong>e S-SARs-Zuteilungen mehr.<br />

89


90 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Entschädigungsbericht<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em beschränkten Zeitraum auszuüben s<strong>in</strong>d.<br />

Der Wert der Optionen wird bei Ausgabe nach der<br />

Black-Scholes-Methode und unter Annahme e<strong>in</strong>er<br />

Handelbarkeit sowie unter Berücksichtigung e<strong>in</strong>es<br />

Abzuges von 11% angesichts der Sperrfrist der<br />

Optionen von durchschnittlich zwei Jahren berechnet.<br />

Die <strong>in</strong> der Tabelle Seite 89 aufgeführten S-SARs<br />

wurden per 1. Januar 2005 anstelle von Optionen<br />

e<strong>in</strong>geführt. Der S-SAR ist das Recht, an der Wertsteigerung<br />

e<strong>in</strong>es Genusssche<strong>in</strong>s zwischen Zuteilungsdatum<br />

und Ausübungsdatum teilzuhaben. Der Ausübungspreis<br />

der aufgeführten S-SARs entspricht<br />

dabei gemäss dem mehrjährigen Plan dem jeweiligen<br />

Schlusskurs des Genusssche<strong>in</strong>es am ersten Handelstag<br />

nach der jährlichen Bilanzmedienkonferenz.<br />

S-SARs werden <strong>in</strong>nerhalb von drei Jahren ab Zuteilung<br />

zur Ausübung frei, d.h. e<strong>in</strong> Drittel wird e<strong>in</strong><br />

Jahr, e<strong>in</strong> Drittel zwei Jahre und e<strong>in</strong> Drittel drei Jahre<br />

ab Zuteilung zur Ausübung frei. Nachdem die S-SARs<br />

zur Ausübung freigegeben worden s<strong>in</strong>d, können<br />

diese bis sieben Jahre ab Zuteilung ausgeübt, d.h.<br />

der Gew<strong>in</strong>n <strong>in</strong> Genusssche<strong>in</strong>e umgewandelt werden.<br />

Im vorgenannten Zeitraum nicht ausgeübte S-SARs<br />

v e r fallen ersatzlos. Der Wert der S-SARs wird bei<br />

Ausgabe nach der Black-Scholes-Methode und unter<br />

Annahme e<strong>in</strong>er Handelbarkeit sowie unter Berücksichtigung<br />

e<strong>in</strong>es Abzuges von 11% angesichts der<br />

Sperrfrist von durchschnittlich zwei Jahren berechnet.<br />

Der Ausübungspreis, die Ablauffrist und der Zuteilungswert<br />

sowohl für Optionen als auch für S-SARs<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Tabelle auf Seite 89 aufgeführt. In der<br />

Tabelle «Entschädigung der Konzernleitungsmitglieder,<br />

C. Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs)»,<br />

Seite 83, wurde die Anzahl Optionen und S-SARs<br />

nach der Berechnungsmethode zum Zeitpunkt der<br />

Ausgabe als Wert e<strong>in</strong>gesetzt.


Er schärft die Waffen.<br />

Gegen Brustkrebs im<br />

fortgeschrittenen Stadium.<br />

Vor 30 Jahren, als die Biotechnologie laufen lernte, wusste niemand,<br />

dass daraus e<strong>in</strong>es Tages e<strong>in</strong>e ganz neue Klasse von schlagkräftigen,<br />

zielgerichteten Medikamenten hervorgehen würde: die monoklonalen<br />

Antikörper (mAk). Sie werden heute nicht nur erfolgreich zur Bekämpfung<br />

von Krebs e<strong>in</strong>gesetzt, sondern auch zur Behandlung von<br />

Rheumatoider Arthritis. Es brauchte Mut, geschicktes Management<br />

und e<strong>in</strong>e langfristige Ausrichtung, damit <strong>Roche</strong> schon so früh <strong>in</strong> diese<br />

Technologie <strong>in</strong>vestieren konnte. Von ebenso grosser Bedeutung<br />

waren das Können und das Engagement unserer Mitarbeitenden. Sie<br />

verwandelten die mAk <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e mediz<strong>in</strong>ische und unternehmerische<br />

Erfolgsgeschichte. Heute basieren rund zwei Drittel aller Medikamente<br />

von <strong>Roche</strong> auf Biotechnologie. Und e<strong>in</strong> neuer Ansatz, bei dem<br />

monoklonale Antikörper mit chemotherapeutischen Wirkstoffen gekoppelt<br />

werden, verspricht für die Zukunft e<strong>in</strong>e noch zielgerichte­<br />

tere Behandlung von Krebs — mit noch weniger Nebenwirkungen.<br />

T-DM1 ist e<strong>in</strong> neues Antikörper­Wirkstoff­Konjugat,<br />

das zwei Ansätze zur Bekämpfung von Tumoren <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Medikament vere<strong>in</strong>t: Die zielgerichtete B<strong>in</strong>dung<br />

des mAk an e<strong>in</strong> im Übermass vorkommendes Oberflächenprote<strong>in</strong><br />

auf Krebszellen führt dazu, dass der<br />

an ihn gekoppelte chemotherapeutische Wirkstoff<br />

direkt am Bestimmungsort se<strong>in</strong>e Wirkung entfalten<br />

kann. Die Krebszellen werden gezielt vernichtet,<br />

gesundes Gewebe wird geschont.


Unternehmerische<br />

Verantwortung | Als führendes<br />

Healthcare-Unternehmen haben wir uns<br />

das Ziel gesetzt, Produkte und Dienstleistungen<br />

zu entwickeln und zu vertreiben,<br />

für die grosser mediz<strong>in</strong>ischer Bedarf besteht<br />

und die für die Gesellschaft e<strong>in</strong>en echten<br />

Mehrwert darstellen.Wir wollen die<br />

Gesundheit und die Lebensqualität unserer<br />

Patient<strong>in</strong>nen und Patienten spürbar<br />

verbessern und wenn möglich ihr Leben<br />

verlängern. Das ist unser wichtigster<br />

Beitrag, den wir auf verantwortungsvolle<br />

Weise unter Berücksichtigung der Belange<br />

des E<strong>in</strong>zelnen, der Gesellschaft und der<br />

Umwelt leisten. Damit uns dies gel<strong>in</strong>gt,<br />

müssen wir talentierte Mitarbeitende für<br />

uns gew<strong>in</strong>nen, im Unternehmen halten<br />

und ihr Potenzial weiterentwickeln.


In Kürze<br />

Durch unser Streben nach wissenschaftlicher Exzellenz<br />

s<strong>in</strong>d wir sehr gut aufgestellt, wichtige therapeutische<br />

Lücken <strong>in</strong> der Behandlung von Krankheiten<br />

zu schliessen und Patienten e<strong>in</strong> längeres und besseres<br />

Leben zu ermöglichen. In der personalisierten<br />

Mediz<strong>in</strong> nehmen wir e<strong>in</strong>e Vorreiterrolle e<strong>in</strong> und bieten<br />

unseren Patienten erste massgeschneiderte Lösungen.<br />

Wir bemühen uns, die Biologie von Krankheiten<br />

besser zu verstehen und Arzneimittel und<br />

Diagnostika zu entwickeln, die Krankheiten vorbeugen,<br />

erkennen, richtig diagnostizieren und wirksam<br />

behandeln. Das br<strong>in</strong>gt uns unserem Ziel der personalisierten<br />

Gesundheitslösungen auf allen Stufen<br />

der Wertschöpfungskette näher.<br />

Wir betrachten es als unsere wichtigste Aufgabe,<br />

diese Arbeit fortzusetzen. Da von der Entwicklung bis<br />

zur Markte<strong>in</strong>führung unserer Produkte acht bis<br />

zwölf Jahre vergehen, zielen wir auf den langfristigen<br />

Erfolg ab. Wir wirtschaften deshalb nachhaltig und<br />

berücksichtigen die Belange des E<strong>in</strong>zelnen, der<br />

Gesellschaft und der Umwelt. Damit uns dies gel<strong>in</strong>gt,<br />

müssen wir talentierte Mitarbeitende für <strong>Roche</strong><br />

gew<strong>in</strong>nen, langfristig im Unternehmen halten und<br />

kont<strong>in</strong>uierlich weiterentwickeln. Unsere Werte<br />

Integrität, Mut und Leidenschaft s<strong>in</strong>d Richtschnur für<br />

das tägliche Handeln sowie die Basis für sämtliche<br />

Entscheidungen — das erwarten wir von unseren<br />

Führungskräften, aber auch von allen anderen Mitarbeitenden.<br />

Diese Werte bestimmen unser Arbeitsumfeld<br />

und unsere E<strong>in</strong>stellungen und schaffen damit<br />

Raum für <strong>in</strong>novatives Denken.<br />

Unser Ansatz<br />

Wir s<strong>in</strong>d bestrebt, <strong>in</strong> unserer Geschäftstätigkeit<br />

wirtschaftlichen Erfolg, soziales Engagement und<br />

Umweltschutz stets <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang zu br<strong>in</strong>gen. Es<br />

ist unsere feste Überzeugung, dass wir so Werte<br />

für alle unsere Anspruchsgruppen schaffen und<br />

zudem ihr Vertrauen sowie ihre Mitarbeit gew<strong>in</strong>nen.<br />

Der ständige Dialog mit ihnen stellt sicher, dass<br />

unser Ansatz wirksam ist.<br />

Wir unterscheiden sechs wichtige Bereiche unternehmerischer<br />

Verantwortung:<br />

• Innovationsfähigkeit<br />

• Wert der Produkte und Dienstleistungen von <strong>Roche</strong><br />

• Preis­ und Erstattungsbed<strong>in</strong>gungen<br />

• Zugang zu Produkten und Dienstleistungen von<br />

<strong>Roche</strong><br />

• Kontakt zu unseren Anspruchsgruppen<br />

• E<strong>in</strong> attraktiver und verantwortungsbewusster<br />

Arbeitgeber se<strong>in</strong>.<br />

Wir kontrollieren die Wirksamkeit unseres Ansatzes<br />

und unseres Fortschritts <strong>in</strong> diesen Bereichen mit Hilfe<br />

von Leistungs<strong>in</strong>dikatoren, die wir nun bereits seit<br />

zwei Jahren erheben. Obwohl sie nur <strong>in</strong>tern zur Überwachung<br />

der gesteckten Ziele dienen, gehen wir im<br />

vorliegenden Kapitel des <strong>Geschäftsbericht</strong>s auf e<strong>in</strong>ige<br />

davon e<strong>in</strong>. Der gesamte Katalog der ermittelten Werte<br />

im Bereich Sicherheit, Gesundheits­ und Umweltschutz<br />

kann auf der Website von <strong>Roche</strong> e<strong>in</strong>gesehen<br />

werden.<br />

Die Anstrengungen haben sich gelohnt: Im Jahr 2009<br />

wurde <strong>Roche</strong> erstmals im Dow Jones Susta<strong>in</strong>ability<br />

Index zum Super Sector Leader der Gesundheitsbranche<br />

ernannt. Bereits seit sechs Jahren ist unser<br />

Unternehmen regelmässiges Mitglied im Dow Jones<br />

Susta<strong>in</strong>ability World Index, und wir werden im FTSE­<br />

4Good Index geführt.<br />

Verantwortung des Managements<br />

Unternehmerische Verantwortung ist die Basis unserer<br />

täglichen Arbeit und liegt daher nicht <strong>in</strong> den Händen<br />

e<strong>in</strong>er eigens dafür zuständigen Abteilung. Unser Corporate<br />

Susta<strong>in</strong>ability Committee (CSC) koord<strong>in</strong>iert diesen<br />

Managementansatz. Das CSC ist e<strong>in</strong>e Netzwerkorganisation<br />

mit Vertretern aller Kernfunktionen und<br />

Konzernbereiche. Es berichtet regelmässig an die<br />

Konzernleitung und den Verwaltungsratsausschuss für<br />

Corporate Governance und Nachhaltigkeit. Das CSC<br />

analysiert und bewertet signifikante soziale, ethische<br />

sowie ökologische Risiken, die den künftigen Unternehmenserfolg<br />

ge­fährden könnten, ebenso wie sich<br />

ergebende neue Chancen. Darüber h<strong>in</strong>aus verabschiedet<br />

es neue oder angepasste Positionen und Richtl<strong>in</strong>ien<br />

zu Themen, die für unsere Anspruchsgruppen<br />

von grossem Interesse s<strong>in</strong>d.<br />

95


96 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />

Im Oktober 2009 veranstaltete das CSC das fünfte<br />

Jahr <strong>in</strong> Folge e<strong>in</strong>en Workshop, an dem etwa 60 Mitarbeitende<br />

aus dem gesamten Konzern teilnahmen.<br />

Im Mittelpunkt standen Diskussionen über die Themen<br />

«Zugang zu Gesundheitsversorgung» sowie «Der<br />

Wert unserer Produkte und Dienstleistungen». Im<br />

Laufe des Jahres verabschiedete das CSC fünf neue<br />

Positionspapiere zu Aspekten der unternehmerischen<br />

Verantwortung.<br />

Zielsetzungen für 2010:<br />

In den Dow Jones Susta<strong>in</strong>ability Indexes unter den<br />

•<br />

führenden Unternehmen der Gesundheitsbranche<br />

gelistet bleiben<br />

Übernahme bewährter Praktiken aus den Nach­<br />

•<br />

haltigkeitsaktivitäten von Genentech<br />

Steigerung der Energieeffizienz (<strong>in</strong> Gigajoule<br />

•<br />

pro Mitarbeitendem) um 10% bis 2014 gegenüber<br />

2009.<br />

Weitere Informationen dazu unter:<br />

• Nachhaltigkeitsgrundsätze, -strategie und -management:<br />

www.roche.com/de/pr<strong>in</strong>ciples<br />

• Zusammenarbeit mit unseren Anspruchsgruppen:<br />

www.roche.com/de/stakeholder_dialogue<br />

• Corporate Susta<strong>in</strong>ability Committee:<br />

www.roche.com/de/csr_committees.htm<br />

• Wichtige Leistungs<strong>in</strong>dikatoren:<br />

www.roche.com/sus-kpi.pdf<br />

• Zahlen und Fakten zu Sicherheit, Gesundheits- und<br />

Umweltschutz:<br />

www.roche.com/de/she_figures_and_facts.htm<br />

• Wichtige Kennzahlen zu unseren Mitarbeitern:<br />

www.roche.com/de/corporate_responsibility/employees.htm


Verantwortungsvoll handeln<br />

Wie wir etwas machen ist ebenso wichtig wie das,<br />

was wir machen. Das Vertrauen der vielen unterschiedlichen<br />

Gruppen, mit denen wir Beziehungen pflegen,<br />

gew<strong>in</strong>nen wir nur, <strong>in</strong>dem wir stets verantwortungsvoll<br />

handeln. Als <strong>in</strong>novatives, forschungsorientiertes Unternehmen<br />

konzentrieren wir uns darauf, Wissen über<br />

die Mechanismen der Entstehung von Krankheiten zu<br />

erlangen und dieses <strong>in</strong> Produkte umzusetzen, die<br />

die Gesundheit von Patienten verbessern. Oft greifen<br />

wir dazu neue Technologien auf. Sie könnten zu<br />

wichtigen Durchbrüchen <strong>in</strong> der Mediz<strong>in</strong> führen und<br />

bilden langfristig gesehen die Grundlage unserer<br />

Produkt­Pipel<strong>in</strong>e. Dabei müssen wir die mit dem E<strong>in</strong>satz<br />

modernster Technologien zusammenhängenden<br />

Risiken sowie eventuelle ethische Probleme sehr<br />

genau abwägen.<br />

Kundenbeziehungen<br />

Zu unseren Kunden gehören Patienten, Ärzte und<br />

weiteres mediz<strong>in</strong>isches Fachpersonal, Krankenhäuser<br />

und Referenzlabore sowie öffentliche und private<br />

Kostenträger im Gesundheitswesen. Je genauer wir<br />

ihre jeweiligen Bedürfnisse und Erwartungen kennen<br />

und berücksichtigen, desto besser können wir unsere<br />

wirtschaftliche Effektivität steigern. Wir erhalten<br />

von den jeweiligen Kundengruppen Rückmeldungen<br />

zu folgenden Themen:<br />

• Produktprofile — so zum Beispiel zur Nutzerfreundlichkeit<br />

von Medikationen und zu Gerätespezifikationen<br />

• Kl<strong>in</strong>ische Entwicklungspläne, zum Beispiel durch<br />

Konzipierung von und Teilnahme an Studien<br />

• Veröffentlichung von Studienergebnissen<br />

• E<strong>in</strong>reichung von Zulassungsanträgen<br />

• Entwicklung gesundheitsökonomischer Outcome­<br />

Studien<br />

• Pläne bezüglich der Aufklärung über bestimmte<br />

Krankheiten und Produkt<strong>in</strong>formationen<br />

• Aufklärungs­ und Informationsprogramme<br />

• Behandlungsrichtl<strong>in</strong>ien.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus bekommen wir Rückmeldungen<br />

von Kundengruppen über unsere Medical Liaison<br />

Manager und Cl<strong>in</strong>ical Research Associates sowie<br />

über Beiräte und im Rahmen von Aufklärungs­ und<br />

Informationskampagnen, an denen wir beteiligt s<strong>in</strong>d.<br />

Um die Bedürfnisse e<strong>in</strong>es jeden Marktes möglichst<br />

genau berücksichtigen zu können, führen wir<br />

um­fassende Marktforschungen und ­analysen durch<br />

— oft für e<strong>in</strong>en speziellen Geschäftsbereich oder<br />

e<strong>in</strong>e Region. Jede Ländergesellschaft ist für das<br />

Management ihrer Kundenbeziehungen verantwortlich<br />

und tauscht relevante Inhalte konzernweit<br />

aus. Den Rahmen hierfür bieten Initiativen wie UNITE,<br />

e<strong>in</strong>e unternehmensweite Datenbank zur Unterstützung<br />

unserer Planung. H<strong>in</strong>terlegt s<strong>in</strong>d sofort abrufbare<br />

Berichte und Informationen, die sich auf Vergangenheitswerte,<br />

Rückmeldungen von Kunden und Marktanalysen<br />

beziehen.<br />

Besondere Bedeutung hat die Kundenzufriedenheit<br />

im Endkundengeschäft. Von Menschen mit Diabetes,<br />

die unsere Produkte täglich benutzen, erhalten wir<br />

nicht selten regelmässige Rückmeldungen, die für<br />

die Entwicklung künftiger Produkte ausserordentlich<br />

wichtig s<strong>in</strong>d. Wir setzen auch umfassende Marktforschung<br />

und Fokusgruppen­Interviews e<strong>in</strong>, um Produkte<br />

und Dienstleistungen zu entwickeln, die das<br />

tägliche Diabetes­Management erleichtern.<br />

Jeder zweite Beschäftigte der Division Diagnostics<br />

ist im Service und <strong>in</strong> der Kundenbetreuung tätig. Wir<br />

bestärken auch Mitarbeitende mit wenig oder gar<br />

ke<strong>in</strong>em Kundenkontakt dar<strong>in</strong>, sich mit deren Bedürfnissen<br />

vertraut zu machen. So gibt es bei <strong>Roche</strong><br />

Diagnostics <strong>in</strong> Rotkreuz, Schweiz, e<strong>in</strong> Kundenorientierungsprogramm<br />

für technische Spezialisten. Neun<br />

Monate lang haben sie Gelegenheit, an Workshops<br />

teilzunehmen, Labore und Spitäler zu besuchen und<br />

das Gelernte auszuwerten, ehe sie der Leitung ihre<br />

Ergebnisse vorstellen. Sie waren <strong>in</strong> verschiedene Projekte<br />

e<strong>in</strong>gebunden, beispielsweise e<strong>in</strong>e Onl<strong>in</strong>e­Befragung<br />

zum Methicill<strong>in</strong>­resistenten Staphylococcus<br />

aureus (MRSA), dessen Ausbreitung es <strong>in</strong> Gesundheitse<strong>in</strong>richtungen<br />

e<strong>in</strong>zudämmen gilt.<br />

Pandemiebereitschaft<br />

2009 stellte die Weltgesundheitsorganisation (WHO)<br />

die weltweite Ausbreitung des Schwe<strong>in</strong>egrippe­<br />

Erregers H1N1 fest. Die WHO und die Centers for<br />

97


98 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />

Disease Control and Prevention (CDC) <strong>in</strong> den USA<br />

berichteten, dass Tamiflu e<strong>in</strong>es von zwei zugelassenen<br />

antiviralen Grippemedikamenten ist, die gegen den<br />

neuen Erregerstamm wirksam s<strong>in</strong>d. Dies veranlasste<br />

<strong>Roche</strong>, ihren seit 2004 entwickelten Pandemieplan<br />

umzusetzen. In dessen Mittelpunkt steht die Erhöhung<br />

des Produktionsausstosses und des Vertriebs von<br />

Tamiflu, um die gestiegene Nachfrage zu befriedigen,<br />

sowie die Sicherung des Zugang zu dem Medikament<br />

auch für ärmere Länder. Die Prioritätensetzung<br />

bei der Auslieferung erfolgte gemäss unserer im Mai<br />

2008 veröffentlichten Politik Prepar<strong>in</strong>g for the Next<br />

Influenza Pandemic — Roles and Responsibilities of<br />

<strong>Roche</strong> and Other Stakeholders.<br />

Bevorratung mit Tamiflu | Geme<strong>in</strong>sam mit der WHO<br />

und nationalen Regierungen beteiligte sich <strong>Roche</strong><br />

an den weltweiten Bemühungen zur Stärkung der<br />

Pandemiebereitschaft. So spendeten wir 2005 drei<br />

Millionen Packungen Tamiflu als Notvorrat an die<br />

WHO. Diese von uns gelagerte Spende wurde 2009<br />

von der WHO abgerufen und an 72 der ärmsten<br />

Länder verteilt. 2006 spendeten und lieferten wir<br />

weitere zwei Millionen Packungen für den Aufbau<br />

regionaler Lagerbestände der WHO, die an die<br />

bedürftigsten Entwicklungsländer verteilt wurden.<br />

Im Mai 2009 gab <strong>Roche</strong> e<strong>in</strong>e weitere Spende von<br />

fünf Millionen Packungen zur Auffüllung der genannten<br />

WHO­Bestände bekannt. Wir erklärten uns auch<br />

bereit, e<strong>in</strong>e neue Reserve speziell für K<strong>in</strong>der zur Verfügung<br />

zu stellen. Hierbei handelt es sich um 650 000<br />

Packungen mit kle<strong>in</strong>eren Kapseln, die zudem H<strong>in</strong>weise<br />

erhalten, wie der Kapsel<strong>in</strong>halt für K<strong>in</strong>der, die<br />

noch ke<strong>in</strong>e Tabletten schlucken können, unter Speisen<br />

gemischt werden kann. Somit wurden <strong>in</strong>sgesamt<br />

fast 11 Millionen Packungen Tamiflu gespendet.<br />

Seit 2005 stellen wir Regierungen bestimmter Länder<br />

Tamiflu zu erheblich reduzierten Preisen zur Verfügung,<br />

um deren Pandemiebereitschaft zu stärken. Wir<br />

erkennen jedoch an, dass viele Entwicklungsländer<br />

selbst bei reduzierten Preisen ke<strong>in</strong>e ausreichenden<br />

Vorräte anlegen können. Deshalb hat <strong>Roche</strong> im Juli<br />

2009 das Tamiflu Reserves Program <strong>in</strong>s Leben gerufen,<br />

um den Zugang <strong>in</strong> diesen Ländern zu verbessern.<br />

Wir produzieren und lagern Tamiflu für verschiedene<br />

Entwicklungsländer zu wesentlich herabgesetzten<br />

Preisen — wobei die Kosten über mehrere Jahre verteilt<br />

werden können. Die Auslieferung der Vorräte<br />

erfolgt, sobald die WHO e<strong>in</strong>en erneuten Ausbruch<br />

bekannt gibt oder e<strong>in</strong>e Regierung das Medikament<br />

anfordert, um e<strong>in</strong>en nationalen Grippe­Ausbruch<br />

zu bekämpfen.<br />

Um die Verfügbarkeit weiter zu verbessern, haben wir<br />

Unternehmen <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a und Indien Sublizenzen für die<br />

Herstellung e<strong>in</strong>er generischen Version von Oseltamivir<br />

erteilt. Darüber h<strong>in</strong>aus unterstützten wir e<strong>in</strong>en Hersteller<br />

<strong>in</strong> Südafrika: Wir schaffen das Wissen und die<br />

Voraussetzungen für die Produktion von Oseltamivir<br />

<strong>in</strong> dieser Region und verzichten <strong>in</strong> Ländern südlich der<br />

Sahara auf die Durchsetzung von Patentrechten.<br />

<strong>Roche</strong> Diagnostics entwickelte <strong>in</strong>nerhalb weniger<br />

Wochen nach Identifizierung des Virus e<strong>in</strong>en auf der<br />

Polymerasekettenreaktion­(PCR­)Technologie basierenden<br />

Test auf den Erregerstamm des H1N1­Grippevirus<br />

für die Verwendung auf unserem LightCycler<br />

System. Im November 2009 erteilte die US­Arzneimittelbehörde<br />

FDA die Genehmigung zur Verwendung<br />

dieses RealTime Ready Influenza A/H1N1 Tests <strong>in</strong><br />

Notfallsituationen. Der Test gestattet die schnelle und<br />

korrekte Identifizierung von Patienten, die mit dem<br />

Virus <strong>in</strong>fiziert s<strong>in</strong>d, sodass e<strong>in</strong>e entsprechende<br />

Betreuung zu e<strong>in</strong>em möglichst frühen Zeitpunkt e<strong>in</strong>setzen<br />

kann.<br />

Aktuelle Daten unterstreichen die wichtige Rolle von<br />

Tamiflu bei der E<strong>in</strong>dämmung der Folgen der jüngsten<br />

Grippepandemie. So berichtet e<strong>in</strong>e kürzlich von<br />

Ja<strong>in</strong> et al der US Centers for Disease Control durchgeführte<br />

und im New England Journal of Medic<strong>in</strong>e<br />

veröffentlichte Studie über die kl<strong>in</strong>ischen Ergebnisse<br />

bei Patienten mit H1N1, die 2009 stationär betreut<br />

wurden. Die Studie zeigt, dass antivirale Medikamente<br />

als e<strong>in</strong>zige Behandlung e<strong>in</strong>en statistisch signifikanten<br />

Unterschied bei der Genesung der Patienten<br />

ergaben, und dass <strong>in</strong> rund 90% der Fälle der Wirkstoff<br />

Oseltamivir e<strong>in</strong>gesetzt wurde.


Dialog mit der Politik<br />

Bei der Entwicklung der öffentlichen Politik kommt<br />

dem privaten Sektor e<strong>in</strong>e entscheidende und legitime<br />

Rolle zu. Wir stellen unsere Expertise politischen<br />

Entscheidungsträgern zur Verfügung und unterstützen<br />

sie bei der Entwicklung neuer Gesetze, Vorschriften<br />

und Politiken im Bereich öffentliche Gesundheitspolitik<br />

— aber auch bei allgeme<strong>in</strong>eren Themen,<br />

die unsere Geschäftstätigkeit berühren, zum Beispiel<br />

der Steuerpolitik. Unsere Richtl<strong>in</strong>ien für den korrekten<br />

Umgang mit Regierungsbeamten dienen unseren<br />

Mitarbeitenden als Leitfaden für die angemessene,<br />

professionelle Gestaltung solcher Kontakte.<br />

E<strong>in</strong> grosser Teil unseres Engagements <strong>in</strong> diesem<br />

Umfeld erfolgt durch unsere Mitarbeit <strong>in</strong> Branchenorganisationen<br />

wie der European Federation of<br />

Pharmaceutical Industries and Associations (EFPIA),<br />

dem Europäischen Diagnostikaverband (EDMA)<br />

oder dem Weltpharmaverband (IFPMA) und deren<br />

nationalen Mitgliedsorganisationen. Wir treten auch<br />

<strong>in</strong> direkten Kontakt mit politischen Entscheidungsträgern,<br />

so mit Vertretern von Regierungen, E<strong>in</strong>richtungen<br />

des öffentlichen Gesundheitswesens,<br />

politischen Beraterstäben und Experten.<br />

Im Berichtsjahr haben wir uns im Bereich Public Policy<br />

unter anderem wie folgt e<strong>in</strong>gebracht:<br />

Mitarbeit im World Bus<strong>in</strong>ess Council for Susta<strong>in</strong>able<br />

•<br />

Development, dem European Roundtable of<br />

Industrialists und der Pr<strong>in</strong>ce of Wales Corporate<br />

Leaders Group on Climate Change bei Grundsatzerklärungen<br />

<strong>in</strong> Vorbereitung des Klimagipfels<br />

im Dezember <strong>in</strong> Kopenhagen<br />

Während der Entwicklung der Weisung zur Haltung<br />

•<br />

von Versuchstieren Führung von Abgeordneten des<br />

Europäischen Parlaments durch unsere Versuchstierstation<br />

<strong>in</strong> Basel, um unsere Standards sowie die<br />

Bedeutung von Tierversuchen <strong>in</strong> der Gesundheitsbranche<br />

zu verdeutlichen<br />

Mitwirkung an der Vorbereitung e<strong>in</strong>er Aussprache<br />

•<br />

über Tierversuche im Rahmen e<strong>in</strong>es Abendessens<br />

im Europäischen Parlament <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit<br />

der European Platform for Patient Organisations,<br />

Science and Industry (EPPOSI)<br />

• Erläuterung unserer Position zur vorgeschlagenen<br />

Gesetzgebung im Bereich Pharmakovigilanz;<br />

Information von Patienten sowie Abgeordneten des<br />

Europäischen Parlaments über gefälschte Medikamente.<br />

Kampf gegen Produktfälschungen | Gefälschte<br />

Arzneimittel und Diagnostika s<strong>in</strong>d illegal und stellen<br />

weltweit e<strong>in</strong> erhebliches Problem für die Gesundheit<br />

aller dar. Sie gefährden Patienten, untergraben<br />

das Vertrauen <strong>in</strong> Gesundheitssysteme sowie Healthcare­Unternehmen,<br />

verletzen geistige Eigentumsrechte<br />

und verschwenden wertvolle Mittel aus den<br />

Gesundheitshaushalten.<br />

Wir überwachen und verbessern laufend die Produktsicherheit<br />

und setzen dazu geeignete Verfahren zur<br />

schnellen Identifizierung von Fälschungen e<strong>in</strong>. <strong>Roche</strong><br />

unterstützt die nationalen und <strong>in</strong>ternationalen Bestrebungen<br />

von Industrie und Regierungen zur Entwicklung<br />

strengerer gesetzlicher Vorgaben. Zudem sorgen<br />

wir für deren konsequentere Umsetzung, die Schulung<br />

lokaler Beamter und die Aufklärung der Öffentlichkeit.<br />

2009 haben wir unser Positionspapier zu Produktfälschungen<br />

aktualisiert und wiederum auf unserer<br />

Website veröffentlicht. Wir beteiligen uns an e<strong>in</strong>em<br />

Pilotprojekt der EFPIA <strong>in</strong> Schweden, bei dem Medikamente<br />

zu ihrem Ursprung zurückverfolgt werden,<br />

um die Patientensicherheit zu verbessern. Jede Arzneimittelpackung,<br />

die unsere Produktionsstätten<br />

verlässt, wird mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigartigen Barcode versehen,<br />

der bei der Abgabe des Produkts <strong>in</strong> der Apotheke<br />

e<strong>in</strong>gescannt werden kann, um die Echtheit<br />

zu überprüfen. Im Rahmen der EFPIA begleiten wir<br />

auch weiterh<strong>in</strong> die geplante EU­Gesetzgebung<br />

zu Produktfälschungen.<br />

Generika und Biosimilar-Produkte | Für e<strong>in</strong>ige<br />

<strong>in</strong>novative Biopharmazeutika wie Prote<strong>in</strong>e und Antikörper<br />

läuft der Patentschutz ab, und es gelangen<br />

Nachahmerversionen auf den Markt, die auch als Biosimilar­Produkte<br />

bezeichnet werden. Während chemische<br />

Produkte von anderen Herstellern relativ leicht<br />

99


100 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />

zu kopieren s<strong>in</strong>d, haben Biopharmazeutika komplexe<br />

molekulare Strukturen. Zudem werden sie mit Hilfe<br />

ausserordentlich komplizierter Prozesse von lebenden<br />

Organismen gewonnen. Weitere Tests s<strong>in</strong>d erforderlich,<br />

um die Gleichartigkeit, Sicherheit und Wirksamkeit<br />

von Follow­on­Biologicals nachzuweisen.<br />

Wir s<strong>in</strong>d der Me<strong>in</strong>ung, dass e<strong>in</strong> klar def<strong>in</strong>ierter, transparenter<br />

ordnungspolitischer Rahmen für Verfahren<br />

zur Entwicklung und Genehmigung von kopierten Biopharmazeutika<br />

erforderlich ist. Zudem sollten diese<br />

Produkte auch nach ihrer Zulassung mittels ähnlicher<br />

Verfahren überwacht werden, wie sie für Orig<strong>in</strong>alprodukte<br />

gelten.<br />

2009 haben wir mit Aufsichtsbehörden und Branchenorganisationen<br />

— <strong>in</strong>sbesondere mit dem Weltpharmaverband<br />

IFPMA — daran gearbeitet, die<br />

politischen Entscheidungsträger umfassend über das<br />

Thema Biosimilar­Produkte zu <strong>in</strong>formieren. Damit<br />

unterstützen wir die Erstellung geeigneter Politiken<br />

<strong>in</strong> Bezug auf künftige Biosimilar­Produkte monoklonaler<br />

Antikörper sowie die Bezeichnung von Biopharmazeutika.<br />

Weiterh<strong>in</strong> hielt <strong>Roche</strong> vor Vertretern<br />

von Aufsichtsbehörden, Forschern und anderen<br />

hochrangigen Zuhörern wissenschaftliche und mediz<strong>in</strong>ische<br />

Referate und veröffentlichte Artikel <strong>in</strong><br />

wissenschaftlichen Fachzeitschriften.<br />

Politische Spenden | <strong>Roche</strong> unterstützt ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zelnen<br />

Politiker f<strong>in</strong>anziell. Unsere Mitarbeitenden <strong>in</strong> den<br />

Vere<strong>in</strong>igten Staaten können sich jedoch mit persönlichen<br />

Spenden an das Good Government Committee<br />

(GGC) von Hoffmann­La <strong>Roche</strong> — e<strong>in</strong>e private politische<br />

Organisation — wenden oder sich am <strong>Roche</strong>­<br />

Aktionsprogramm beteiligen.<br />

Integrität und Compliance<br />

Unser Verhaltenskodex ist der Leitfaden für das<br />

Verhalten unserer Mitarbeitenden.<br />

Im Dezember 2009 starteten wir mit SpeakUp e<strong>in</strong>e<br />

konzernweite Hotl<strong>in</strong>e sowie e<strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>e­System zur<br />

Meldung vermuteter Verstösse gegen unseren Verhaltenskodex.<br />

Falls gewünscht können H<strong>in</strong>weise auch<br />

anonym gemeldet werden. Das System wird von<br />

e<strong>in</strong>em Fremdunternehmen betrieben. PricewaterhouseCoopers<br />

hat zugesichert, dass die Identität<br />

der Mitarbeitenden nicht rückverfolgbar ist.<br />

Im Jahr 2009 wurden dem Chief Compliance Officer<br />

<strong>in</strong>sgesamt 141 Verstösse gegen die Geschäftsethik<br />

gemeldet. Wir haben alle Vorfälle untersucht und —<br />

sofern erforderlich — Abhilfemassnahmen e<strong>in</strong>geleitet.<br />

In 73 Fällen wurde das Arbeitsverhältnis wegen<br />

unethischen Verhaltens gekündigt.<br />

Wir haben verschiedene Initiativen zur Förderung<br />

des Austauschs vorbildlicher Praktiken unter den<br />

110 lokalen Compliance Officers <strong>in</strong>s Leben gerufen.<br />

Dazu gehören die Gründung e<strong>in</strong>es Netzwerks,<br />

mehrere regionale Treffen zum Thema Compliance<br />

sowie e<strong>in</strong> spezieller Bereich <strong>in</strong> unserem Intranet.<br />

Die Compliance Officers unterstützen die L<strong>in</strong>ienverantwortlichen<br />

sowohl bei der Überwachung der<br />

Risiken vor Ort als auch bei der E<strong>in</strong>haltung unseres<br />

Verhaltenskodexes.<br />

Ferner wurde von uns e<strong>in</strong> Export Compliance Council<br />

e<strong>in</strong>gerichtet, um sicherzustellen, dass unsere Produktions­<br />

und Vertriebsstätten die komplexen gesetzlichen<br />

Bestimmungen bezüglich des Verkaufs und<br />

Exports unserer Produkte e<strong>in</strong>halten.<br />

Risiko- und Krisenmanagement<br />

Den Rahmen und die Verantwortlichkeiten für das<br />

Risikomanagement bei <strong>Roche</strong> bestimmt unsere speziell<br />

darauf ausgerichtete Charta. Die hier<strong>in</strong> festgeschriebenen<br />

Grundsätze sowie e<strong>in</strong>e ausführliche Liste<br />

typischer Risiken <strong>in</strong> unserem Geschäft — dazu gehören<br />

die im Rahmen des konzernweiten Risikomanagementprozesses<br />

ermittelten signifikanten sozialen,<br />

ökologischen und ethischen Risiken — können auf<br />

unserer Website e<strong>in</strong>gesehen werden.<br />

Verantwortungsbewusstes Market<strong>in</strong>g<br />

Sowohl der Verkauf als auch die Vermarktung pharmazeutischer<br />

und diagnostischer Produkte unterliegen<br />

strengen Vorschriften. Sie stellen sicher, dass<br />

mediz<strong>in</strong>ische Fachkräfte Medikamente korrekt ver­


schreiben und verabreichen sowie Patienten über<br />

die damit verbundenen Vorteile und Risiken umfassend<br />

<strong>in</strong>formiert s<strong>in</strong>d.<br />

Ärzte und mediz<strong>in</strong>ische Fachkräfte müssen die<br />

besten Behandlungsoptionen für ihre Patienten auswählen<br />

können. Wir stellen wissenschaftliche und<br />

kl<strong>in</strong>isch relevante Informationen zur Verfügung, die sie<br />

<strong>in</strong> die Lage versetzen, unsere Produkte zum grösstmöglichen<br />

Nutzen der Patienten zu verschreiben oder<br />

e<strong>in</strong>zusetzen. E<strong>in</strong>e Aufstellung der externen Richtl<strong>in</strong>ien<br />

und Verhaltensregeln, die wir bei der Vermarktung<br />

unserer Produkte e<strong>in</strong>halten, ist auf unserer Website<br />

veröffentlicht.<br />

Im Jahr 2009 führten wir e<strong>in</strong>en Risikomanagementprozess<br />

für Nachhaltigkeit sowie Ziele für unsere<br />

Vertriebsagenturen e<strong>in</strong>. H<strong>in</strong>zu kamen e<strong>in</strong>e neue Verfahrensanweisung<br />

sowie entsprechende Schulungen,<br />

um die E<strong>in</strong>haltung der Vermarktungsregeln <strong>in</strong> unserem<br />

Geschäft mit Pharmazeutika und Diagnostika<br />

zu vertiefen.<br />

Wir handeln nicht mit rezeptfreien Arzneimitteln<br />

und werben deshalb <strong>in</strong> den meisten Märkten nicht<br />

direkt um die Gunst der Verbraucher. In den USA, wo<br />

auch verschreibungspflichtige Medikamente direkt<br />

beworben werden dürfen, halten wir uns an klare<br />

Richtl<strong>in</strong>ien, um allen rechtlichen und ethischen Belangen<br />

Rechnung zu tragen. Geplante Werbespots<br />

legen wir grundsätzlich der Food and Drug Adm<strong>in</strong>istration<br />

zur Genehmigung vor.<br />

Wir entschlossen uns, unsere Mitgliedschaft im<br />

amerikanischen Pharmaverband PhRMA zu beenden<br />

und stattdessen der Biotech Industry Organization<br />

(BIO) beizutreten, der Genentech bereits angehört.<br />

Nachhaltige Lieferkette<br />

<strong>Roche</strong> wendete 2009 rund 18 Milliarden Franken für<br />

Produkte und Dienstleistungen von Zulieferern auf —<br />

angefangen von Rohstoffen und Wirksubstanzen über<br />

Ausrüstungen, Laborbedarf und Büromaterial bis<br />

h<strong>in</strong> zu Dienstleistungen wie Beratung, Reisen und<br />

Market<strong>in</strong>g. Wir müssen gewährleisten, dass unsere<br />

Lieferanten die erforderlichen sozialen und ökologischen<br />

Standards e<strong>in</strong>halten, damit die Liefersicherheit<br />

sowie das nachhaltige Wachstum unseres<br />

Unternehmens gesichert s<strong>in</strong>d.<br />

Dabei gehen wir wie folgt vor:<br />

• Schärfung des Bewusstse<strong>in</strong>s bei unseren<br />

Verantwortlichen für Beschaffung<br />

• Schärfung des Bewusstse<strong>in</strong>s bei den Zulieferern<br />

• Unterstützung der Zulieferer bei der Anhebung<br />

ihrer Standards<br />

• Entwicklung geme<strong>in</strong>samer Initiativen zur Erhöhung<br />

ihrer Leistung.<br />

Wir unterstützen die Pr<strong>in</strong>zipien für verantwortungsvolles<br />

Lieferkettenmanagement <strong>in</strong> der pharmazeutischen<br />

Industrie (PSCI­Pr<strong>in</strong>zipien), die Zulieferer zu<br />

e<strong>in</strong>em verantwortungsvollen Lieferkettenmanagement<br />

<strong>in</strong> den Bereichen Ethik, Sicherheit, Gesundheit und<br />

Umwelt, soziale Verantwortung, Managementsysteme,<br />

Innovation und wirtschaftliche Nachhaltigkeit verpflichten,<br />

und s<strong>in</strong>d entschlossen, diese Pr<strong>in</strong>zipien bei<br />

unserer Geschäftstätigkeit anzuwenden. Im Berichtsjahr<br />

haben wir e<strong>in</strong>en neuen Verhaltenskodex für Zulieferer<br />

erarbeitet, der die PSCI­Pr<strong>in</strong>zipien aufgreift.<br />

Diesen Verhaltenskodex müssen unsere Lieferanten<br />

anerkennen.<br />

Unsere Divisionen Pharma und Diagnostics führen mit<br />

Hilfe <strong>in</strong>terner sowie externer Prüfer Audits durch,<br />

um bei wichtigen Zulieferern Probleme zu erkennen<br />

beziehungsweise auszuräumen und neue Zulieferer<br />

zu bewerten. Wir geben unser Know­how weiter,<br />

bieten Schulungen an und unterstützen Lieferpartner<br />

gegebenenfalls bei der Umsetzung erforderlicher<br />

Verbesserungen. Interne Prüfer nehmen Folge<strong>in</strong>spektionen<br />

vor und kontrollieren, ob die geforderten<br />

Veränderungen tatsächlich umgesetzt wurden. Im<br />

Berichtsjahr führten wir bei 40 aktuellen Lieferpartnern<br />

Audits zu Sicherheit, Gesundheits­ und Umweltschutz<br />

sowie sozialen Standards durch. In fünf Fällen<br />

wurden Folge<strong>in</strong>spektionen vorgenommen. Mit e<strong>in</strong>em<br />

Partner haben wir die Zusammenarbeit beendet, da<br />

trotz unserer Hilfe die erforderlichen Verbesserungen<br />

nicht umgesetzt wurden. Im Rahmen unserer Audits<br />

101


102 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />

stellten wir fest, dass der grösste Aufholbedarf im<br />

Bereich gewerbliche Hygiene bestand.<br />

Unsere aktuellen Bestrebungen zielen darauf ab,<br />

Nachhaltigkeit bei der Beschaffung auch auf jene<br />

Zulieferer auszuweiten, von denen wir Materialien<br />

und Dienstleistungen beziehen, die nicht für die<br />

Fertigung benötigt werden.<br />

Wir haben e<strong>in</strong>en Prozess für f<strong>in</strong>anzielles Risikomanagement<br />

im Bereich Beschaffung e<strong>in</strong>geführt, um<br />

konkursgefährdete Lieferanten zu ermitteln und die<br />

entsprechenden Risiken zu mildern. Unser Risikomanagementprozess<br />

für die Lieferkette schloss<br />

erneut alle Zulieferer von Schlüsselrohstoffen, Arzneimittelsubstanzen<br />

und ­produkten e<strong>in</strong>. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus suchten wir auch den Kontakt zu Unternehmen,<br />

die Material für Schlüsselmedikamente von<br />

<strong>Roche</strong> liefern, um sicherzustellen, dass sie über Notfallpläne<br />

für den Pandemiefall verfügen.<br />

Forschungspraxis<br />

Um <strong>in</strong>novative Arzneimittel und Diagnostika zu entdecken<br />

und zu entwickeln, müssen wir immer wieder<br />

wissenschaftliches Neuland betreten und neue Technologien<br />

ausprobieren. Hierbei können sich ethische<br />

Fragen ergeben, mit denen wir uns umsichtig ause<strong>in</strong>anderzusetzen<br />

haben, um ke<strong>in</strong>e neuen Möglichkeiten<br />

zu verlieren.<br />

Ethik <strong>in</strong> der Forschung und Entwicklung | Unser<br />

weltweit gültiges Positionspapier zur kl<strong>in</strong>ischen<br />

Forschung verpflichtet uns zur E<strong>in</strong>haltung hoher<br />

ethischer Standards und verdeutlicht unsere Position<br />

zu konkreten ethischen Fragen. Wir haben dieses<br />

Papier 2009 überarbeitet, um e<strong>in</strong> Dokument vorzulegen,<br />

das klare Antworten auf häufige Fragen<br />

zur kl<strong>in</strong>ischen Forschung gibt, zum Beispiel, was <strong>in</strong><br />

den verschiedenen Phasen der Studien geschieht<br />

und was das Ende e<strong>in</strong>er Studie für die teilnehmenden<br />

Patienten bedeutet.<br />

Im Rahmen unserer kl<strong>in</strong>ischen Studienprogramme<br />

bewahren wir biologisches Material — Gewebe,<br />

Organe, Blut und andere Körperflüssigkeiten — <strong>in</strong><br />

Biobanken auf. Diese s<strong>in</strong>d ausserordentlich wichtig,<br />

um Krankheiten besser verstehen und neue Behandlungsmöglichkeiten<br />

erforschen zu können. Solches<br />

Material enthält auch sensible Daten der betreffenden<br />

Person. Wir schützen die Rechte und die Privatsphäre<br />

unserer Spender und <strong>in</strong>formieren sie vorgängig<br />

ausführlich darüber, was mit ihrer Spende sowie den<br />

dazugehörigen Daten geschehen soll.<br />

Sollten Beschäftigte im Rahmen ihrer Tätigkeit <strong>in</strong><br />

Gewissenskonflikte geraten, stehen ihnen folgende<br />

Mittel zur Verfügung: Lassen sich etwaige Bedenken<br />

nicht <strong>in</strong>nerhalb des Teams klären, hat jeder Mitarbeitende<br />

die Möglichkeit, sich an unser Global<br />

Ethics Liaison Office zu wenden. Um e<strong>in</strong>e Lösung zu<br />

f<strong>in</strong>den, stimmt sich dieses mit Kollegen und ausgewiesenen<br />

Experten <strong>in</strong>nerhalb des Unternehmens ab.<br />

Bestehen weiterh<strong>in</strong> Bedenken, können diese an e<strong>in</strong>en<br />

<strong>in</strong>ternen Ausschuss und später an e<strong>in</strong>e unabhängige<br />

externe Körperschaft, den Ethikausschuss für Kl<strong>in</strong>ische<br />

Forschung (CREAG), verwiesen werden. Zusätzlich<br />

bieten wir ständig Onl<strong>in</strong>e­Schulungen für Mitarbeitende<br />

zu ethischen Fragestellungen an. 2009<br />

wurden dem Global Ethics Liaison Office 21 Anfragen<br />

vorgelegt. Sie konnten alle abschliessend beantwortet<br />

werden, sodass sich die Weiterleitung an e<strong>in</strong>e<br />

höhere Instanz erübrigte.<br />

Während se<strong>in</strong>er jährlich stattf<strong>in</strong>denden Treffen prüft<br />

der CREAG die dem Global Ethics Liaison Office<br />

vorgelegten ethischen Fragen und erörtert weitere<br />

relevante Themen. Bei der Zusammenkunft 2009<br />

wurde der CREAG über die jüngsten Aktivitäten des<br />

Global Ethics Liaison Office und über den Stand<br />

der Schulungen für Mitarbeitende zu ethischen Fragestellungen<br />

<strong>in</strong>formiert. Der CREAG behandelte auch<br />

die jüngsten Novellierungen der Erklärung von<br />

Hels<strong>in</strong>ki, die vom Weltärztebund veröffentlichten<br />

ethischen Pr<strong>in</strong>zipien der mediz<strong>in</strong>ischen Forschung<br />

am Menschen.<br />

E<strong>in</strong> weiteres unabhängiges Gremium, die Science<br />

and Ethics Advisory Group (SEAG), berät uns <strong>in</strong> allen<br />

Fragen der Genetik, der Genforschung und der<br />

Proteomik. 2009 g<strong>in</strong>g es dabei unter anderem um


Tierversuche <strong>in</strong> der Forschung | 2009<br />

Mäuse 86,6%<br />

Ratten 11,4%<br />

Meerschwe<strong>in</strong>chen 0,33%<br />

Hamster 0,17%<br />

Rennmäuse 0,41%<br />

Fische 0,18%<br />

Frösche 0,02%<br />

Hunde 0,14%<br />

Kan<strong>in</strong>chen 0,53%<br />

Primaten 0,15%<br />

Andere 0,09%<br />

die Nutzung und Lagerung biologischen Materials<br />

bei bestimmten Forschungsprojekten. Wir haben mit<br />

der SEAG vere<strong>in</strong>bart, auch <strong>in</strong> allen <strong>in</strong>novativen<br />

Technologien wie Nanotechnologie und Stammzellforschung<br />

auf ihre Beratung zurückzugreifen.<br />

Verantwortungsvolle Tierversuche | Wir haben<br />

Verständnis für die Bedenken der Öffentlichkeit über<br />

den E<strong>in</strong>satz von Tieren <strong>in</strong> der Wissenschaft und<br />

nehmen die vorgebrachten Argumente sehr ernst.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs könnten lebensrettende Pharmazeutika<br />

wie Krebsmedikamente ohne Tierversuche nicht<br />

entwickelt werden. Wir bemühen uns, alternative<br />

Methoden zu f<strong>in</strong>den und e<strong>in</strong>zusetzen. Dennoch ist<br />

der E<strong>in</strong>satz von Tieren bei der Entwicklung von<br />

Medikamenten und Verfahren aus wissenschaftlichen<br />

sowie rechtlichen Gründen unabd<strong>in</strong>gbar.<br />

Wir nutzen das 3R­Konzept: Danach werden Tierversuche<br />

durch alternative Methoden ersetzt (Replace),<br />

die Anzahl benötigter Tiere verr<strong>in</strong>gert (Reduce)<br />

und bestehende Methoden zum Schutz, zur Haltung<br />

und zur Pflege der Tiere verfe<strong>in</strong>ert (Ref<strong>in</strong>e). Sowohl<br />

die Mitarbeitenden von <strong>Roche</strong> als auch die von uns<br />

mit Tierversuchen beauftragten Forschungs<strong>in</strong>stitute<br />

müssen bei ihrer Arbeit alle gesetzlichen Vorschriften<br />

und die Branchenstandards e<strong>in</strong>halten oder übertreffen.<br />

2009 wurden <strong>in</strong>sgesamt 478 252 Tiere <strong>in</strong> unserer<br />

Forschung e<strong>in</strong>gesetzt. Dabei handelte es sich <strong>in</strong> 98%<br />

der Fälle um Mäuse und Ratten.<br />

Bei <strong>Roche</strong> setzten wir 2009 unser 3R­Award­Programm<br />

für Innovationen und nachhaltige Verbesserungen<br />

im Tierschutz fort. Fünfzehn Teams unserer<br />

Forschungsstandorte beteiligten sich <strong>in</strong> den Kategorien<br />

Wissenschaftlicher Fortschritt beziehungsweise<br />

Pflege und Haltung von Labortieren.<br />

In der Kategorie Wissenschaft g<strong>in</strong>g der erste Preis an<br />

e<strong>in</strong> Team, das e<strong>in</strong>en neuen In­vitro­Test auf toxische<br />

Substanzen zur Anwendung vor der Erprobung neuer<br />

Arzneimittel an Tieren entwickelt hat. Unsere Division<br />

Diagnostics entwickelte den Test, der nunmehr für<br />

die präkl<strong>in</strong>ische pharmazeutische Forschung zur Verfügung<br />

steht.<br />

In der Kategorie Pflege und Haltung von Labortieren<br />

wurde e<strong>in</strong> Projekt ausgezeichnet, bei dem zuvor e<strong>in</strong>zeln<br />

untergebrachte Primaten schrittweise wieder <strong>in</strong><br />

grössere Gruppen e<strong>in</strong>gegliedert wurden, wodurch<br />

mehr soziale Interaktion möglich wurde und sie sich<br />

wohler fühlten. Wir werden diese sowie weitere Praktiken<br />

nach Möglichkeit auf andere Standorte übertragen.<br />

Das 3R­Award­Programm wird 2011 fortgesetzt.<br />

Im Berichtsjahr wurde <strong>in</strong> Basel e<strong>in</strong> neues wissenschaftlich­technisches<br />

Labor e<strong>in</strong>gerichtet, <strong>in</strong> dem die<br />

Divisionen Pharma und Diagnostics geme<strong>in</strong>sam die<br />

Toxizität von Arzneimitteln für Organe untersuchen<br />

wollen: Mit Hilfe des <strong>in</strong>novativen Zellanalyse­Systems<br />

xCELLigence können Forscher prüfen, ob pharmakologische<br />

Wirkstoffe auf Organe wie Herz und Leber<br />

wahrsche<strong>in</strong>lich toxisch wirken werden, <strong>in</strong>dem sie die<br />

Reaktion der Zellen auf das Molekül ständig <strong>in</strong> Echtzeit<br />

beobachten. Dies kann im frühen präkl<strong>in</strong>ischen<br />

Stadium der Forschung erfolgen, wodurch zahlreiche<br />

Tierversuche überflüssig werden.<br />

<strong>Roche</strong> hat 2009 e<strong>in</strong> Animal Welfare Ethics Committee<br />

gegründet, um alle Studien an Primaten vor der Z u ­<br />

lassung zu überprüfen und Mitarbeitende zu beraten,<br />

die mit Versuchstieren arbeiten. 2010 wird der Ausschuss<br />

se<strong>in</strong>e Tätigkeit <strong>in</strong> vollem Umfang aufnehmen.<br />

103


104 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />

Innovation und neue Technologien | Neue Technologien<br />

— wie Nanotechnologie, Stammzellforschung<br />

und Systembiologie — bieten viele neue Chancen für<br />

die Entwicklung von Pharma­ oder Diagnostikprodukten.<br />

Diese Vorteile müssen sorgfältig gegen damit<br />

verbundene ethische Probleme und mögliche Risiken<br />

abgewogen werden. Wir tun dies sehr gründlich,<br />

ehe wir neue Technologien e<strong>in</strong>setzen.<br />

Unter Nanotechnologie versteht man die Fertigung<br />

von Materialien <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Grössenordnung, die 80 000mal<br />

kle<strong>in</strong>er ist als der Durchmesser e<strong>in</strong>es menschlichen<br />

Haares. Diese Technologie bietet für viele<br />

Bereiche neue Potenziale, <strong>in</strong>sbesondere für die <strong>in</strong>novative<br />

Verabreichung von Medikamenten, die regenerative<br />

Mediz<strong>in</strong> und kle<strong>in</strong>e, tragbare diagnostische<br />

Instrumente.<br />

Es s<strong>in</strong>d jedoch noch viele Fragen h<strong>in</strong>sichtlich der<br />

Risiken der Nanotechnologie für den Menschen<br />

und die Umwelt offen. Diese Risiken und Gefahren<br />

müssen gründlich untersucht werden, ehe die Nanotechnologie<br />

<strong>in</strong> Mediz<strong>in</strong>produkten e<strong>in</strong>gesetzt wird.<br />

Wir s<strong>in</strong>d der Me<strong>in</strong>ung, dass die vorhandenen Sicherheitstests<br />

und ­verordnungen hierfür den geeigneten<br />

Rahmen bieten.<br />

Stammzellen und ihre Anwendungen bieten enormes<br />

Potenzial für die Behandlung und L<strong>in</strong>derung chronischer<br />

Schmerzen, und sogar für die Heilung von<br />

Krankheiten, wodurch sich Leben verlängern und<br />

Lebensqualität verbessern lässt. Doch wirft diese Forschung<br />

auch ethische Fragen auf, da e<strong>in</strong> Teil der<br />

Gesellschaft die zur Gew<strong>in</strong>nung embryonaler Stammzellen<br />

erforderlichen frühen menschlichen Embryonen<br />

als menschliche Wesen mit e<strong>in</strong>em Recht auf Leben<br />

betrachtet, die nicht zu Forschungs­ oder Behandlungszwecken<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden dürfen.<br />

<strong>Roche</strong> ist sich des enormen Potenzials dieser Ressource<br />

für die Grundlagenforschung sowie für künftige<br />

mediz<strong>in</strong>ische Anwendungen bewusst. Deshalb<br />

haben wir Vere<strong>in</strong>barungen über Forschungszusammenarbeit<br />

geschlossen, darunter mit Stem Cells 4<br />

Safer Medic<strong>in</strong>es (SC4SM) <strong>in</strong> Grossbritannien und<br />

Cellular Dynamics International Inc. <strong>in</strong> den USA.<br />

<strong>Roche</strong> hat mit der Stammzellforschung zur Anwendung<br />

als Forschungswerkzeug begonnen und<br />

plant, die Forschung zum E<strong>in</strong>satz von Stammzellen<br />

als potenzieller Therapieoption aufzunehmen. Weiterh<strong>in</strong><br />

ist geplant, Kompetenzen zu entwickeln, um<br />

technisch für dieses Gebiet der Forschung gerüstet<br />

zu se<strong>in</strong> und Forschung an menschlichen embryonalen<br />

Stammzellen und ihrem E<strong>in</strong>satz für die Arzneimittelentwicklung<br />

vorzunehmen.<br />

2009 führten wir geme<strong>in</strong>sam mit der Cambridge<br />

University <strong>in</strong> Grossbritannien e<strong>in</strong>en Workshop zur<br />

Stammzellforschung durch, der unter anderem<br />

70 Spezialisten von <strong>Roche</strong> und 17 Wissenschaftler<br />

der Universität zusammenführte. Die Diskussionen<br />

drehten sich um die Stammzellforschung, mögliche<br />

Anwendungen sowie Ansatzpunkte, wie die Industrie<br />

die mediz<strong>in</strong>ischen und wirtschaftlichen Chancen<br />

am besten nutzen kann.<br />

Zielsetzung für 2010:<br />

Konzernweite Umsetzung der <strong>Roche</strong> Group<br />

•<br />

SpeakUp L<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er überarbeiteten Version des<br />

•<br />

Verhaltenskodexes der <strong>Roche</strong>­Gruppe<br />

sowie Aktualisierung des computergestützten<br />

Lernprogramms Behaviour <strong>in</strong> Bus<strong>in</strong>ess<br />

E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es neuen Verhaltenskodexes<br />

•<br />

für Zulieferer und Aufnahme der E<strong>in</strong>haltung<br />

dieses Kodexes <strong>in</strong> unser Auditierungsprogramm<br />

für Zulieferer<br />

Im Rahmen der EFPIA Begleitung der geplanten<br />

•<br />

EU­Gesetzgebung zu Arzneimittelfälschungen<br />

E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er 3R­Datenbank für den konzern­<br />

•<br />

weiten Austausch von beispielhaften Praktiken<br />

bei der Entwicklung von Alternativen zu Tierversuchen<br />

Animal Welfare Ethics Committee nimmt se<strong>in</strong>e<br />

•<br />

Tätigkeit auf.


Weitere Informationen dazu unter:<br />

• Verantwortungsvolles Market<strong>in</strong>g, Risikomanagement<br />

und Compliance:<br />

www.roche.com/de/bus<strong>in</strong>ess_<strong>in</strong>tegrity_and_responsible_<br />

market<strong>in</strong>g_<br />

www.roche.com/de/risk_management_and_compliance<br />

• Informationen zu Grippepandemie und Tamiflu:<br />

www.roche.com/de/roche-<strong>in</strong>fluenza.htm<br />

www.pandemictoolkit.com<br />

• Pr<strong>in</strong>zipien der pharmazeutischen Industrie für verantwortungsvolles<br />

Lieferkettenmanagement:<br />

http://pharmaceuticalsupplycha<strong>in</strong>.org<br />

• Patente, Arzneimittelfälschungen und Biosimilar-Produkte:<br />

www.roche.com/de/medical_value_patents_and_pric<strong>in</strong>g<br />

www.roche.com/de/patents<br />

• Innovation, neue Produkte und Technologien:<br />

www.roche.com/de/csr_research_and_development<br />

www.roche.com/de/<strong>in</strong>novation_and_technologies<br />

• Aufstellung aller Positionspapiere:<br />

www.roche.com/de/policies_guidel<strong>in</strong>es_and_positions<br />

105


106 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />

Patienten<br />

Unsere Produkte und Dienstleistungen kommen Patienten<br />

<strong>in</strong> allen Bereichen des Gesundheitswesens<br />

zugute. Die differenzierten Arzneimittel und Diagnostika<br />

von <strong>Roche</strong> s<strong>in</strong>d das Ergebnis unterschiedlicher<br />

Forschungs­ und Entwicklungsansätze. Wir streben<br />

ständig nach wissenschaftlicher Exzellenz, um Produkte<br />

und Dienstleistungen auf unterschiedliche<br />

Patienten zuzuschneiden, sodass e<strong>in</strong>e personalisierte<br />

Mediz<strong>in</strong> bewirkt werden kann. Das bedeutet, Patienten<br />

können e<strong>in</strong> längeres und besseres Leben führen,<br />

weil sie Behandlungen bekommen, die Krankheiten<br />

wirksamer verh<strong>in</strong>dern und heilen, Symptome l<strong>in</strong>dern<br />

und die Genesung beschleunigen. Diesen Beitrag<br />

für die Gesellschaft können wir noch vergrössern,<br />

<strong>in</strong>dem wir:<br />

• uns für e<strong>in</strong>en besseren Zugang zu unseren<br />

Produkten e<strong>in</strong>setzen,<br />

• e<strong>in</strong> gutes Preis­Leistungs­Verhältnis sicherstellen,<br />

• sachliche Informationen über unsere Produkte<br />

offerieren,<br />

• genau h<strong>in</strong>hören, was Kunden zu sagen haben,<br />

und auf sie e<strong>in</strong>gehen.<br />

Der Wert von Medikamenten und Diagnostika<br />

Krankheiten nehmen unterschiedliche Verläufe, und<br />

Patienten können auf dieselbe Therapie unterschiedlich<br />

reagieren. Dem trägt unser Ansatz der personalisierten<br />

Mediz<strong>in</strong> Rechnung, bei dem die Behandlung<br />

auf verschiedene Patientengruppen zugeschnitten<br />

wird. Wir nutzen unser Expertenwissen <strong>in</strong> der Diagnostik,<br />

um Krankheiten genauer zu verstehen und zu<br />

erkennen, wie Behandlungen wirken und wie unterschiedliche<br />

Patienten auf sie ansprechen. So können<br />

wir bessere, sicherere Arzneimittel entwickeln und<br />

jene Patienten identifizieren, die am meisten von ihnen<br />

profitieren werden. Dadurch verbessern sich zudem<br />

die kl<strong>in</strong>ischen Ergebnisse und die Kosteneffizienz wird<br />

erhöht. 2009 haben wir e<strong>in</strong> neues Positionspapier<br />

zur personalisierten Mediz<strong>in</strong> veröffentlicht, <strong>in</strong> dem wir<br />

unseren Ansatz ausführlich darlegen.<br />

Die Kostenträger im Gesundheitswesen stehen angesichts<br />

knapper Kassen, der Forderung nach<br />

Kosteneffizienz und kl<strong>in</strong>ischem Nutzen sowie aufgrund<br />

mediz<strong>in</strong>ischer Erfordernisse vor schwierigen<br />

Entscheidungen, wenn es um den Zugang zu Produkten<br />

und Dienstleistungen der Gesundheitsversorgung<br />

oder deren Kostenerstattung geht. Ihr Urteil<br />

hat sowohl für die Patienten als auch deren Angehörige<br />

weit reichende Auswirkungen und kann E<strong>in</strong>fluss<br />

darauf haben, wo forschungsorientierte Unternehmen<br />

wie <strong>Roche</strong> bei künftigen Investitionen den Schwerpunkt<br />

setzen. Damit die Entscheidungsf<strong>in</strong>dung fair<br />

verläuft, bedarf es objektiver, e<strong>in</strong>heitlicher und offener<br />

Prozesse, <strong>in</strong> denen zur Beurteilung der Gesamtwert<br />

der Mediz<strong>in</strong>produkte über deren ganzen Lebenszyklus<br />

sowohl für den e<strong>in</strong>zelnen Patienten als auch<br />

für die Gesellschaft ermittelt wird.<br />

Die meisten Leistungsträger im Gesundheitswesen<br />

erkennen den mediz<strong>in</strong>ischen und wirtschaftlichen Wert<br />

unserer Produkte an. Krebsmittel wie Hercept<strong>in</strong> und<br />

Xeloda ersche<strong>in</strong>en auf den ersten Blick teuer, tatsächlich<br />

verlängern sie jedoch nicht nur das Leben von<br />

Patienten mit unheilbaren Krankheiten und verh<strong>in</strong>dern<br />

das Wiederauftreten der Erkrankung bei Patienten<br />

mit Krebs im Frühstadium; sie können auch die Gesundheitsetats<br />

entlasten, denn sie tragen dazu bei, dass<br />

Kl<strong>in</strong>ikaufenthalte verkürzt und Operationen sowie die<br />

notwendige palliative Betreuung reduziert oder gar<br />

vermieden werden. In vielen Fällen helfen sie Patienten,<br />

schneller <strong>in</strong>s Erwerbsleben zurückkehren zu können.<br />

Im Berichtsjahr veröffentlichten wir e<strong>in</strong> neues Positionspapier<br />

zur Ermittlung des Werts unserer Produkte<br />

und Dienstleistungen. Es enthält e<strong>in</strong>e Reihe<br />

von Leitl<strong>in</strong>ien, wie solche Bewertungen durchzuführen<br />

s<strong>in</strong>d. Hierbei stützen wir uns auf erfahrene<br />

Gesundheitsökonomen, die <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit Gesundheitsbehörden die wirtschaftlichen und<br />

gesundheitlichen Vorteile unserer Produkte und<br />

Dienstleistungen <strong>in</strong>nerhalb der jeweiligen regionalen<br />

und lokalen Gesundheitssysteme kennen und stichhaltig<br />

nachweisen können.<br />

Wir stehen mit den Kostenträgern über den gesamten<br />

Lebenszyklus e<strong>in</strong>es Produkts h<strong>in</strong>weg <strong>in</strong> engem<br />

Kontakt. Hierzu gehört auch die Beratung h<strong>in</strong>sichtlich<br />

der Bewertung unserer Produkte und Dienstleistungen<br />

im Vorfeld der Entscheidungen über deren


Erstattungsfähigkeit und ­bed<strong>in</strong>gungen (Mediz<strong>in</strong>technik­Folgenabschätzung,<br />

HTA).<br />

Weltweiter Zugang zur Gesundheitsversorgung<br />

Patienten können unsere Produkte über Ärzte,<br />

Krankenhäuser, Labore und Apotheken <strong>in</strong> etwa<br />

180 Ländern erhalten. Während wir den grössten Teil<br />

<strong>in</strong> entwickelten Ländern mit modernen Gesundheitssystemen<br />

vertreiben, verfügt etwa e<strong>in</strong> Drittel der<br />

Weltbevölkerung nur über e<strong>in</strong>en unzureichenden<br />

Zugang zu Gesundheitsversorgung. Die Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) führt viele unserer Produkte<br />

auf ihrer Liste der unentbehrlichen Arzneimittel.<br />

E<strong>in</strong>e wichtige Aufgabe stellt sich der Healthcare­<br />

Industrie <strong>in</strong> jenen Teilen der Welt, <strong>in</strong> denen die<br />

Standards der Gesundheitsversorgung sowie das<br />

öf­fentliche Bewusstse<strong>in</strong> h<strong>in</strong>sichtlich der Ursachen,<br />

Prävention und Behandlung von Krankheiten weniger<br />

entwickelt s<strong>in</strong>d. Allerd<strong>in</strong>gs beh<strong>in</strong>dern auch viele<br />

systemimmanente Probleme den weltweit gleichberechtigten<br />

Zugang zur Gesundheitsversorgung,<br />

die wir nicht alle<strong>in</strong> lösen können. Wir arbeiten deshalb<br />

geme<strong>in</strong>sam mit Regierungen, nichtstaatlichen<br />

Organisationen (NGOs), Patientengruppen und<br />

unseren Partnern im Gesundheitsmarkt an der Überw<strong>in</strong>dung<br />

von Ungleichheiten <strong>in</strong> der gesundheitlichen<br />

Betreuung und besserem Zugang zu unseren Produkten.<br />

Dabei berücksichtigen wir die konkreten<br />

Bedürfnisse der jeweiligen Regionen.<br />

Zugang für die Bedürftigsten | Gerade <strong>in</strong> den<br />

ärmsten Ländern s<strong>in</strong>d viele Krankheiten am weitesten<br />

verbreitet. Gleichzeitig s<strong>in</strong>d ihre Gesundheitssysteme<br />

am wenigsten gerüstet, sie wirksam zu bekämpfen.<br />

Es fehlen Krankenhäuser, Labore und<br />

mediz<strong>in</strong>ische Fachkräfte. Wir haben uns zum Ziel<br />

gesetzt, den Zugang zu Gesundheitsversorgung<br />

<strong>in</strong> Entwicklungsländern unter anderem mit folgenden<br />

Massnahmen nachhaltig zu verbessern:<br />

• Faire Patent­ und Preispolitik<br />

• Forschung und Entwicklung <strong>in</strong> Bereichen, <strong>in</strong><br />

denen dr<strong>in</strong>gender mediz<strong>in</strong>ischer Bedarf besteht<br />

• Partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Regierungen,<br />

NGOs und weiteren Akteuren<br />

• Ausbildung und Weitergabe von Wissen.<br />

Wir setzen auf die geme<strong>in</strong>same Erarbeitung von<br />

Zugangsprogrammen zur Sensibilisierung, Aufklärung<br />

und Schulung sowie zur Unterstützung bei der<br />

Entwicklung e<strong>in</strong>er Infrastruktur für die Gesundheitsversorgung.<br />

Durch diesen kooperativen Ansatz<br />

wird sichergestellt, dass Bedürfnisse berücksichtigt<br />

werden. Gleichzeitig verbessern sich die künftigen<br />

Geschäftsmöglichkeiten für beide Seiten, da E<strong>in</strong>richtungen<br />

und Organisationen <strong>in</strong> Entwicklungsländern<br />

leistungsfähiger werden.<br />

Die Abbildung zeigt, unter welchen Umständen wir<br />

auf die Anmeldung von Patenten und die Durchsetzung<br />

bestehender Patentrechte verzichten. Zudem<br />

veranschaulicht sie unsere Preispolitik <strong>in</strong> diesen<br />

Ländern: die Abgabe von Arzneimitteln zum Selbstkostenpreis.<br />

Unsere Aids­Technologie­Transfer­Initiative (TTI),<br />

mit der wir das zur Herstellung unseres HIV­Präparats<br />

Saqu<strong>in</strong>avir erforderliche Wissen kostenlos an lokale<br />

Hersteller weitergaben, wurde 2009 abgeschlossen.<br />

Mit allen 41 <strong>in</strong>teressierten Herstellern arbeiteten wir<br />

zusammen, und mit 13 Unternehmen <strong>in</strong> den ärmsten<br />

Ländern unterzeichneten wir Verträge. Sie können nun<br />

Saqu<strong>in</strong>avir nach Bedarf herstellen oder dieses Wissen<br />

zur Herstellung anderer Produkte nutzen. Zur Verbesserung<br />

der lokalen Produktion wichtiger Arzneimittel<br />

führten wir <strong>in</strong> Afrika darüber h<strong>in</strong>aus drei Good<br />

Manufactur<strong>in</strong>g Practice(GMP)­Schulungssem<strong>in</strong>are<br />

durch.<br />

Unsere Zusammenarbeit mit der HIV/Aids­Initiative<br />

der Cl<strong>in</strong>ton­Stiftung (CHAI) haben wir ebenfalls<br />

­fortgesetzt. Geme<strong>in</strong>sam richteten wir sieben HIV­Testlabore<br />

e<strong>in</strong> und führten Schulungen für die betreffenden<br />

Mitarbeiter durch, entwickelten e<strong>in</strong>en neuartigen<br />

Ansatz für die Diagnose und Überwachung<br />

von HIV bei Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern sowie e<strong>in</strong> SMS­System zur<br />

schnelleren Übermittlung von Testergebnissen <strong>in</strong><br />

entlegenen Gebieten.<br />

107


108 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />

Globaler Zugang zu Gesundheitsversorgung<br />

Patent- und Preispolitik <strong>in</strong> den<br />

ärmsten Ländern<br />

Patent- und Preispolitik <strong>in</strong><br />

afrikanischen Ländern südlich<br />

der Sahara<br />

Preispolitik für Länder, die e<strong>in</strong><br />

ger<strong>in</strong>ges beziehungsweise niedriges<br />

mittleres E<strong>in</strong>kommen aufweisen<br />

— Verzicht auf Beantragung und Durchsetzung von Patentrechten für sämtliche<br />

Arzneimittel<br />

— Abgabe zweier antiretroviraler HIV­Medikamente zum Selbstkostenpreis,<br />

und damit an 68% aller Menschen mit HIV weltweit<br />

— Abgabe von Valcyte zu reduzierten Preisen an NGOs zur Behandlung von<br />

Infektionen mit dem Zytomegalievirus im Rahmen der Aidstherapie<br />

— Verzicht auf Beantragung und Durchsetzung von Patenten für antiretrovirale<br />

HIV­Medikamente<br />

— Abgabe zweier antiretroviraler HIV­Medikamente zum Selbstkostenpreis<br />

— Abgabe von Valcyte zu reduzierten Preisen an NGOs zur Behandlung von<br />

Infektionen mit dem Zytomegalievirus im Rahmen der Aidstherapie<br />

— Abgabe von zwei antiretroviralen HIV­Arzneimitteln zu reduzierten Preisen<br />

Planung für Grippepandemie — Tamiflu zur Auffüllung der WHO­Bestände zur Unterstützung der ärmsten<br />

Länder gespendet<br />

— Abgabe von Tamiflu <strong>in</strong> Entwicklungsländern zu reduzierten Preisen<br />

— Mit dem Tamiflu Reserves Programme Vorräte für Entwicklungsländer angelegt<br />

— Vergabe von Sublizenzen zur Herstellung von Tamiflu an Unternehmen <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a und<br />

Indien sowie Technologie­Transfervere<strong>in</strong>barung mit e<strong>in</strong>em Hersteller <strong>in</strong> Südafrika<br />

Zugangsprogramme <strong>in</strong> der<br />

entwickelten Welt<br />

Bekämpfung von HIV/Aids <strong>in</strong><br />

Entwicklungsländern<br />

Weitere Gesundheitspartnerschaften<br />

<strong>in</strong> Entwicklungsländern<br />

— Patientenhilfsprogramm von <strong>Roche</strong> sowie Genentech Access Solutions übernehmen<br />

Beratung, f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung und kostenlose mediz<strong>in</strong>ische Versorgung<br />

von Patienten, die über ke<strong>in</strong>en oder nur unzureichenden Krankenversicherungsschutz<br />

verfügen<br />

— Mehr als 40 000 Patienten wurden 2009 von diesen Hilfsprogrammen unterstützt<br />

— Im Rahmen der Aids­Technologie­Transfer­Initiative Vere<strong>in</strong>barungen mit Herstellern<br />

<strong>in</strong> Bangladesch, Äthiopien, Kenia, Südafrika, Tansania und Simbabwe<br />

— Abordnung von Mitarbeitenden zur Mitarbeit <strong>in</strong> Projekten <strong>in</strong> Äthiopien, Niger,<br />

Swasiland und Togo<br />

— Zusammenarbeit mit Programmen von UNICEF und der European Coalition of<br />

Positive People bei der Unterstützung von Aidswaisen <strong>in</strong> Malawi<br />

— Im Rahmen des AmpliCare­Programms Abgabe des HIV­Tests zur Bestimmung<br />

der Viruslast <strong>in</strong> Ländern südlich der Sahara, <strong>in</strong> Südamerika sowie <strong>in</strong> den ärmsten<br />

Ländern<br />

— Unterstützung der HIV/Aids­Initiative der Cl<strong>in</strong>ton­Stiftung (CHAI) bei der<br />

Frühdiagnostik von Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> Ländern südlich der Sahara<br />

— Unterstützung des Phelophepa­Gesundheitszugs zur mediz<strong>in</strong>ischen Grundversorgung<br />

<strong>in</strong> entlegenen Gebieten Südafrikas <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Transnet<br />

— E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> das Programm Chang<strong>in</strong>g Diabetes <strong>in</strong> Children im Rahmen e<strong>in</strong>er<br />

Partnerschaft mit Novo Nordisk und der World Diabetes Foundation <strong>in</strong> Kamerun,<br />

der Demokratischen Republik Kongo, Gu<strong>in</strong>ea, Tansania und Uganda<br />

— Zusammenarbeit mit dem Institute for OneWorld Health bei der Suche nach<br />

Wirkstoffen zur Behandlung akuter Diarrhö<br />

— Projekt mit Google.org zur Entwicklung e<strong>in</strong>es Überwachungs­, Forschungsund<br />

Reaktionssystems für neu auftretende Infektionskrankheiten <strong>in</strong> Ostafrika


68% aller Menschen mit HIV weltweit<br />

erhalten unsere antiretroviralen<br />

Arzneimittel zum Selbstkostenpreis.<br />

An Krebs sterben <strong>in</strong> den Entwicklungsländern Jahr<br />

für Jahr mehr Menschen als an Aids, Malaria und<br />

Tuberkulose zusammen. Über die Hälfte aller Krebsfälle<br />

entfallen auf diese Länder. Jedoch werden nur<br />

etwa 5% der weltweiten Mittel zur Krebsbekämpfung<br />

<strong>in</strong> Entwicklungsländern ausgegeben. Internationale<br />

Gesundheitsprogramme konzentrieren sich auf Infektionskrankheiten.<br />

In die Onkologie wird nur sehr<br />

wenig <strong>in</strong>vestiert, Fachwissen beziehungsweise e<strong>in</strong>e<br />

Infrastruktur ist kaum vorhanden. Als führender<br />

Anbieter von Krebstherapien sehen wir uns <strong>in</strong> der<br />

Pflicht, dieses stark vernachlässigte Problem stärker<br />

<strong>in</strong> den Mittelpunkt zu rücken.<br />

2009 prüften wir die Möglichkeit neuer Partnerschaften<br />

zur Verbesserung der Ausbildung mediz<strong>in</strong>ischer<br />

Kräfte <strong>in</strong> den afrikanischen Ländern südlich<br />

der Sahara <strong>in</strong> Bezug auf Krebserkrankungen. Der<br />

Schwerpunkt soll dabei auf der Vermittlung unseres<br />

Wissens und nicht auf Geld­ oder Arzneimittelspenden<br />

liegen, denn wir gehen davon aus, dass durch<br />

den Aufbau lokaler Kompetenzen langfristig mehr<br />

erreicht werden kann. Die Schulungen sollen vor Ort<br />

stattf<strong>in</strong>den, damit mediz<strong>in</strong>ische Fachkräfte zum Verbleib<br />

<strong>in</strong> ihrem Heimatland ermutigt werden, anstatt<br />

<strong>in</strong>s Ausland abzuwandern.<br />

Weiterh<strong>in</strong> schlossen wir uns 2009 dem Programm<br />

Chang<strong>in</strong>g Diabetes <strong>in</strong> Children an. Hierbei handelt<br />

es sich um e<strong>in</strong>e öffentlich­private Partnerschaft<br />

zwischen Novo Nordisk, der World Diabetes Foundation<br />

und Regierungen afrikanischer Länder.<br />

Das Projekt will die Situation für die wachsende Zahl<br />

von Menschen mit Diabetes <strong>in</strong> Afrika verbessern<br />

und den oft mangelhaften Betreuungsstandard<br />

heben. Darüber h<strong>in</strong>aus sollen Pflegerichtl<strong>in</strong>ien<br />

erarbeitet und mediz<strong>in</strong>isches Fachpersonal ausgebildet<br />

werden. Ziel ist es, sicherzustellen, dass<br />

109


110 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />

alle <strong>in</strong> das Programm aufgenommenen K<strong>in</strong>der registriert<br />

und überwacht werden, damit ihr Zustand<br />

kontrolliert werden kann. In der ersten Phase wird das<br />

Projekt zunächst <strong>in</strong> Kamerun, der Demokratischen<br />

Republik Kongo, Gu<strong>in</strong>ea, Tansania und Uganda durchgeführt.<br />

Im Jahr 2008 gewährten wir dem Institute for One­<br />

World Health Zugang zu unserer Bibliothek chemischer<br />

Wirkstoffe, um neue Mittel zur Behandlung<br />

von Diarrhoe bei K<strong>in</strong>dern zu f<strong>in</strong>den. Die erste<br />

Prüfrunde hat OneWorld Health 2009 abgeschlossen.<br />

Dabei wurden 40 Wirkstoffe identifiziert, die als<br />

mögliche neue Arzneimittel genauer untersucht<br />

werden.<br />

Mit Google.org haben wir im Juli 2009 e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames<br />

Projekt zur Vorhersage und Vermeidung von<br />

Infektionskrankheiten <strong>in</strong> Ostafrika gestartet. Als<br />

Grundlage dafür spendete <strong>Roche</strong> e<strong>in</strong> Genom­Sequenzierungssystem,<br />

das im Labor des International Livestock<br />

Research Institute (ILRI) <strong>in</strong> Nairobi, Kenia,<br />

<strong>in</strong>stalliert wird. Die erste Massnahme dieses Projektes<br />

ist die Überwachung des Rifttalfiebers, e<strong>in</strong>e von<br />

Moskitos übertragene, für Menschen und Vieh potenziell<br />

tödlich verlaufende Krankheit.<br />

2009 erstellten wir unseren ersten Bericht über den<br />

Zugang zu Arzneimitteln und Diagnostika. Er enthält<br />

nähere Angaben zu all unseren Politiken und Programmen,<br />

mit denen wir den Zugang zu unseren Produkten<br />

<strong>in</strong> den Entwicklungsländern verbessern<br />

wollen. Der Bericht kann auch auf unserer Website<br />

e<strong>in</strong>gesehen werden.<br />

Zugang <strong>in</strong> Schwellenmärkten | Die Gesundheitsversorgung<br />

<strong>in</strong> Ländern mit mittlerem E<strong>in</strong>kommen verbessert<br />

sich und bietet erhebliche Möglichkeiten für<br />

<strong>Roche</strong>. Allerd<strong>in</strong>gs ist der Entwicklungsstand der<br />

Gesundheitssysteme jeweils unterschiedlich und von<br />

besonderen Bedürfnissen geprägt. Wir arbeiten mit<br />

den Regierungen <strong>in</strong> diesen Ländern partnerschaftlich<br />

zusammen und helfen, Prozesse sowie kl<strong>in</strong>ische<br />

Studienprogramme <strong>in</strong> Gang zu setzen und die Ausbildung<br />

zu verbessern.<br />

Unsere für diese Aufgabe e<strong>in</strong>gerichtete Medical<br />

Affairs Group entwickelt spezielle Programme<br />

für e<strong>in</strong>zelne Schwellenländer, <strong>in</strong> denen sich viele<br />

Patienten die bei Krankheiten wie Krebs, Hepatitis C<br />

oder rheumatoide Arthritis erforderliche langfristige<br />

Behandlung nicht leisten können. So bieten<br />

wir <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a Kostenbeteiligungsprogramme für<br />

unsere Onkologiepräparate an, um jenen Patienten<br />

Zugang zu verschaffen, die den grössten Nutzen<br />

davon haben. In Südkorea gelten unsere reduzierten<br />

Preise für Krebsmedikamente für die gesamte<br />

Bevölkerung, während wir <strong>in</strong> Ägypten, das weltweit<br />

e<strong>in</strong>e der höchsten Infektionsraten mit Hepatitis<br />

C aufweist, Pegasys für Patienten des öffentlichen<br />

Sektors zu e<strong>in</strong>em besonders niedrigen Preis bereitstellen.<br />

Wir liefern unsere Produkte <strong>in</strong> Schwellenländern auch<br />

an private E<strong>in</strong>richtungen. Mit Versicherungs­ und<br />

Rückversicherungsgesellschaften <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a und Russland<br />

bemühen wir uns um die Ausweitung des privaten<br />

Versicherungsschutzes und die Verbesserung<br />

des Zugangs zu unseren Medikamenten.<br />

In Ländern, die gemäss der Def<strong>in</strong>ition der Weltbank<br />

e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ges beziehungsweise niedriges mittleres<br />

E<strong>in</strong>kommen aufweisen, bieten wir zwei HIV­Präparate<br />

weiterh<strong>in</strong> zu reduzierten Preisen an.<br />

Zugang <strong>in</strong> der entwickelten Welt | Wir arbeiten<br />

<strong>in</strong> allen Ländern eng mit den Kostenträgern zusammen,<br />

um ihnen den mediz<strong>in</strong>ischen und wirtschaftlichen<br />

Wert unserer Produkte zu verdeutlichen,<br />

und legen Preise fest, die den Zugang zu unseren<br />

Produkten ermöglichen. Dennoch können sich viele<br />

Menschen <strong>in</strong> entwickelten Ländern ke<strong>in</strong>e Gesundheitsversorgung<br />

beziehungsweise Krankenversicherung<br />

leisten.<br />

In den Vere<strong>in</strong>igten Staaten, wo bislang ke<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>er<br />

Krankenversicherungsschutz besteht, stellen<br />

wir über das Patientenhilfsprogramm von <strong>Roche</strong><br />

Bedürftigen kostenfrei Medikamente zur Verfügung.<br />

Im Berichtsjahr kam dieses Programm 22 200 Patienten<br />

zugute. Wir gehen davon aus, dass im Ergebnis


der anstehenden Gesundheitsreform weniger Patienten<br />

gar nicht oder nur unzureichend krankenversichert<br />

se<strong>in</strong> werden, sodass das Hilfsprogramm<br />

von <strong>Roche</strong> möglicherweise seltener <strong>in</strong> Anspruch<br />

genommen werden wird. Darüber h<strong>in</strong>aus unterstützen<br />

wir die Bemühungen der Branche, Menschen auf<br />

Hilfsprogramme aufmerksam zu machen, die über die<br />

Partnership for Prescription Assistance angeboten<br />

werden.<br />

Nach dem Zusammenschluss von <strong>Roche</strong> und<br />

Genentech übernimmt die Genentech­Stiftung Access<br />

to Care (GACTF) ab 2010 auch die Verantwortung<br />

für jene, die das Patientenhilfsprogramm von <strong>Roche</strong><br />

<strong>in</strong> Anspruch nehmen, und wird damit zu e<strong>in</strong>er der<br />

fünf grössten karitativen Stiftungen <strong>in</strong> den USA.<br />

Die GATCF ist Teil e<strong>in</strong>es umfassenderen Programms<br />

von Genentech, das darauf abzielt, Patienten den<br />

Zugang zu verordneten Therapien zu erleichtern. In<br />

der Abteilung Genentech Access Solutions unterstützen<br />

fast 400 Mitarbeitende Patienten dabei, sich<br />

im komplexen System der Kostenerstattungen <strong>in</strong><br />

den USA zurechtzuf<strong>in</strong>den.<br />

Für versicherte Patienten klärt Genentech Access<br />

Solutions, welche Leistungen abgedeckt s<strong>in</strong>d<br />

und unter welchen Voraussetzungen Erstattungen<br />

beantragt werden können und hilft ihnen so,<br />

ihren Eigenanteil möglichst ger<strong>in</strong>g zu halten. Nicht<br />

versicherte sowie andere anspruchsberechtigte<br />

Patienten können Medikamente kostenfrei von der<br />

GATCF erhalten.<br />

Im Berichtsjahr wurden 82 000 Menschen <strong>in</strong> Versicherungs­<br />

und Erstattungsangelegenheiten beraten,<br />

und die GATCF versorgte 18 500 Patienten mit<br />

kostenfreien Behandlungen im Werte von <strong>in</strong>sgesamt<br />

295 Millionen US­Dollar.<br />

In Japan gründete Chugai 2009 die Academy for<br />

Advanced Oncology (CHAAO). Sie soll dazu beitragen,<br />

die Standards <strong>in</strong> der Krebsforschung und<br />

­behandlung auf das <strong>in</strong> Europa und Nordamerika<br />

übliche Niveau anzuheben.<br />

Beispiele für Zugangsprogramme<br />

2009 2008<br />

Anteil der HIV-<strong>in</strong>fizierten<br />

Patienten <strong>in</strong> Ländern, <strong>in</strong> denen<br />

<strong>Roche</strong> ihre Medikamente zum<br />

Selbstkostenpreis vertreibt<br />

Anteil der HIV-<strong>in</strong>fizierten<br />

Patienten <strong>in</strong> Ländern, <strong>in</strong> denen<br />

<strong>Roche</strong> ihre Medikamente zu<br />

68% 68%<br />

reduzierten Preisen vertreibt<br />

Zahl der <strong>in</strong> Patientenhilfsprogramme<br />

<strong>in</strong> den USA<br />

83% 83%<br />

aufgenommenen Patienten 40 000+ 38 000+<br />

Kl<strong>in</strong>ische Studien<br />

Kl<strong>in</strong>ische Studien s<strong>in</strong>d für den Nachweis der Sicherheit<br />

und Wirksamkeit neuer Medikamente unerlässlich.<br />

Die beteiligten Krankenhäuser profitieren <strong>in</strong><br />

mehrfacher H<strong>in</strong>sicht: So werden dort zum e<strong>in</strong>en<br />

Schulungen durchgeführt. Zum anderen erhalten sie<br />

f<strong>in</strong>anzielle und mediz<strong>in</strong>ische Unterstützung sowie<br />

Zugang zu den neuesten Therapien gegen Krebs,<br />

Arthritis und andere Krankheiten. Patienten, die an<br />

den Studien teilnehmen, erhalten während der<br />

Studien kostenlosen Zugang zu den modernsten<br />

Therapien, und wenn ke<strong>in</strong>e anerkannten therapeutischen<br />

Alternativen zur Verfügung stehen, wird<br />

dies auch nach Beendigung der Studie fortgesetzt,<br />

bis das Medikament frei verkäuflich oder auf Rezept<br />

erhältlich ist. Wir führen kl<strong>in</strong>ische Studien nur<br />

<strong>in</strong> Ländern durch, <strong>in</strong> denen das Präparat auch<br />

vertrieben werden soll.<br />

Patienten, die an kl<strong>in</strong>ischen Studien teilnehmen<br />

möchten, sowie alle anderen Interessierten f<strong>in</strong>den<br />

Informationen über abgeschlossene Studien unter<br />

www.roche­trials.com.<br />

Am 31. Dezember 2009 waren Informationen über<br />

649 Pharma­Protokolle, 28 Diagnostics­Protokolle<br />

und 283 Studienergebnisse auf der Website veröffentlicht.<br />

Die Datenbank umfasst Studien zu mehr<br />

als 95 Krankheiten, darunter Alzheimer, Asthma,<br />

rund 33 verschiedene Krebsarten, Herz­Kreislauf­<br />

111


112 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />

Erkrankungen, Depressionen, Diabetes, Hepatitis,<br />

HIV/Aids, Grippe und Fettleibigkeit. 2009 wurde<br />

die Website mehr als 430 000­mal aufgerufen, was<br />

über 65 000 Besuchern entspricht. E<strong>in</strong>zelheiten<br />

zu unseren kl<strong>in</strong>ischen Studien stehen auch über das<br />

Kl<strong>in</strong>ische­Studien­Portal der International Federation<br />

of Pharmaceutical Manufacturers and Associations<br />

(IFPMA) unter www.ifpma.org/cl<strong>in</strong>icaltrials<br />

sowie über das weltweite Register der US National<br />

Institutes of Health unter www.cl<strong>in</strong>icaltrials.gov<br />

zur Verfügung. Die Daten unserer kl<strong>in</strong>ischen Studien<br />

veröffentlichen wir, damit alle Erkenntnisse aus<br />

diesen Studien e<strong>in</strong>er breiten Öffentlichkeit zugänglich<br />

gemacht werden. Zudem stellen wir sowohl<br />

Forschungs­ als auch kl<strong>in</strong>ische Ergebnisse auf mediz<strong>in</strong>ischen<br />

und wissenschaftlichen Tagungen vor<br />

und arbeiten auf jedem Gebiet mit den führenden<br />

Vertretern zusammen.<br />

Teilnehmende an kl<strong>in</strong>ischen Studien<br />

(ohne Genentech)<br />

2009 2008<br />

Anzahl kl<strong>in</strong>ische Studien<br />

Anzahl beteiligte<br />

1 493 1 535<br />

Gesundheitse<strong>in</strong>richtungen<br />

Anzahl Patienten, die an kl<strong>in</strong>ischen<br />

Studien der Phasen<br />

27 457 26 652<br />

I-IV teilnahmen 269 895 235 420<br />

Wir erfassen alle Informationen aus kl<strong>in</strong>ischen Studien<br />

und Beobachtungen nach der Markte<strong>in</strong>führung und<br />

nutzen sie für e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Bewertung der<br />

orteile und Risiken e<strong>in</strong>es <strong>in</strong> Entwicklung bef<strong>in</strong>dlichen<br />

Produkts beziehungsweise e<strong>in</strong>es etablierten Arzneimittels.<br />

Weiterh<strong>in</strong> können wir mit ihrer Hilfe neue<br />

kl<strong>in</strong>ische Entwicklungsprogramme besser planen.<br />

Nach Bedarf stellen wir diese Informationen auch<br />

Aufsichtsbehörden zur Verfügung.<br />

Gemäss unserer Datenschutzrichtl<strong>in</strong>ie unterliegen alle<br />

im Rahmen kl<strong>in</strong>ischer Studien erfassten personenbezogenen<br />

mediz<strong>in</strong>ischen Daten e<strong>in</strong>er strengen Geheimhaltung.<br />

Dieselben Pr<strong>in</strong>zipien gelten für die Daten<br />

unserer Kunden, Lieferanten und Mitarbeitenden.<br />

Patientensicherheit<br />

Alle Arzneimittel können bei e<strong>in</strong>igen Patienten auch<br />

Nebenwirkungen hervorrufen. Für <strong>Roche</strong> hat es<br />

oberste Priorität, dass die Vorteile unserer Produkte<br />

<strong>in</strong> kl<strong>in</strong>ischer Entwicklung sowie unserer Medikamente<br />

jedes bekannte oder erwartete Sicherheitsrisiko<br />

deutlich überwiegen. Weltweit wenden wir stabile<br />

Prozesse an, um unsere Präparate und ihre Nebenwirkungen<br />

genau zu kennen und die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

des Auftretens von Nebenwirkungen möglichst<br />

ger<strong>in</strong>g zu halten. Die Arzneimittel werden regelmässig<br />

mit verschiedenen Referenz­Datenbanken abgeglichen,<br />

wodurch wir potenzielle Sicherheitssignale besser<br />

erkennen können. Für jedes unserer Produkte<br />

<strong>in</strong> der kl<strong>in</strong>ischen Entwicklung gibt es e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>dividuellen<br />

Sicherheitsmanagementplan, und für alle unsere<br />

Medikamente existieren von grossen Gesundheitsbehörden<br />

überprüfte und genehmigte Risikomanagementpläne.<br />

Die kont<strong>in</strong>uierliche Überwachung durch und Zusammenarbeit<br />

mit den Gesundheitsbehörden ermöglichen<br />

regelmässige Aktualisierungen der Verschreibungs<strong>in</strong>formationen<br />

(Etikettierung und Produkt<strong>in</strong>formationen),<br />

darunter neue Sicherheits<strong>in</strong>formationen, Kontra<strong>in</strong>dikationen<br />

und spezielle Vorsichtsmassnahmen<br />

bei der Anwendung. Sofern erforderlich, werden<br />

Schreiben an Mediz<strong>in</strong>er und Gesundheitse<strong>in</strong>richtungen<br />

gesandt, damit diese ihr Vorgehen entsprechend<br />

anpassen können.<br />

Diagnostische Produkte können fehlerhafte Ergebnisse<br />

anzeigen, die <strong>in</strong> der Funktionsweise des<br />

Produkts oder der Anwendung durch den Nutzer<br />

begründet se<strong>in</strong> können. Letztendlich könnten sie<br />

sogar zu e<strong>in</strong>er falschen Behandlung des Patienten<br />

führen. Während der Entwicklung von Diagnostika<br />

werden unter den unterschiedlichsten realistischen<br />

Bed<strong>in</strong>gungen umfangreiche Tests mit Patientenproben<br />

durchgeführt, um e<strong>in</strong>e optimale Funktion des<br />

Endprodukts zu gewährleisten.<br />

<strong>Roche</strong> untersucht alle gemeldeten unerwünschten<br />

Vorfälle, um feststellen zu können, <strong>in</strong>wiefern diese auf<br />

die Anwendung unserer Produkte zurückführbar


s<strong>in</strong>d. Gibt es e<strong>in</strong>en Zusammenhang, beurteilen<br />

wir erneut, ob die Vorteile des Medikaments oder<br />

des Diagnoseprodukts die Risiken dennoch überwiegen.<br />

Strenge Verfahren sorgen weiterh<strong>in</strong> dafür,<br />

dass Patienten, Ärzte, Gesundheitse<strong>in</strong>richtungen<br />

und zuständige Behörden sofort <strong>in</strong> Kenntnis gesetzt<br />

werden, sobald neue Informationen bezüglich der<br />

Produktsicherheit vorliegen.<br />

Wir verfügen über e<strong>in</strong>en bewährten Prozess, mit dem<br />

wir sicherstellen können, dass Arzneimittel rasch<br />

zurückgerufen und Produkte aus dem Verkehr genommen<br />

werden, falls unvorhergesehene Probleme mit<br />

der Qualität auftauchen. Im Berichtsjahr gab es ke<strong>in</strong>e<br />

öffentlichen Rückrufe.<br />

Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen<br />

Mit den Patientengruppen verb<strong>in</strong>det uns e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames<br />

Interesse: Menschen zu helfen, ihre Krankheit<br />

zu verstehen, mit ihr umgehen zu lernen sowie<br />

Zugang zu den benötigten Informationen und<br />

Therapien zu bekommen. Auch wenn ihre jeweiligen<br />

Zielstellungen unterschiedlich se<strong>in</strong> mögen,<br />

hat jede Patientengruppe mit vielen Patienten und<br />

Pflegenden zu tun, kennt deren Bedürfnisse und<br />

wichtigste Anliegen und weiss, wie emotionale Unterstützung<br />

und praktischer Rat gegeben werden<br />

können. Unser Ansatz <strong>in</strong> der Zusammenarbeit mit<br />

Patientengruppen ist <strong>in</strong> unserem Positionspapier<br />

sowie <strong>in</strong> den Richtl<strong>in</strong>ien zur Arbeit mit Patientengruppen<br />

dargelegt, die auf unserer Website e<strong>in</strong>gesehen<br />

werden können.<br />

Für e<strong>in</strong>e erfolgreiche Partnerschaft mit Patientengruppen<br />

ist Transparenz von grundlegender Bedeutung.<br />

2009 listeten wir auf unserer Website sämtliche Patientengruppen<br />

auf, denen wir f<strong>in</strong>anzielle Mittel zur<br />

Verfügung stellen — nach Ländern geordnet und mit<br />

Kurzbeschreibungen der von uns geförderten Aktivitäten.<br />

Patientengruppen, die signifikante oder<br />

erhebliche Sachmittel von uns erhalten, haben wir<br />

gemäss den Vorgaben der EFPIA (European Federation<br />

of Pharmaceutical Industries and Associations)<br />

dort ebenfalls aufgeführt.<br />

Zu den 2009 von uns unterstützten Aktivitäten<br />

von Patientengruppen gehörte unter anderem die<br />

Zusammenarbeit mit der World Hepatitis Alliance<br />

bei e<strong>in</strong>er Sensibilisierungskampagne für die virale<br />

Hepatitis und zur Förderung e<strong>in</strong>er besseren Patientenbetreuung.<br />

Wir haben den vom Netzwerk Active<br />

Citizenship organisierten Europäischen Tag der<br />

Patientenrechte auch <strong>in</strong> diesem Jahr unterstützt.<br />

2009 wurde dieser Tag bereits zum dritten Mal<br />

begangen, und zwar von 34 Patientengruppen <strong>in</strong><br />

24 europäischen Ländern.<br />

Schulungen und Aufklärungsveranstaltungen<br />

Unsere Ländergesellschaften beteiligen sich häufig<br />

an Initiativen, mit denen die Öffentlichkeit für<br />

bestimmte Krankheiten sensibilisiert werden soll. So<br />

veranstaltete die <strong>Roche</strong>­Gesellschaft <strong>in</strong> der Türkei<br />

zusammen mit dem Türkischen Fahrradverband und<br />

der Abteilung Krebsbekämpfung des türkischen<br />

Gesundheitsm<strong>in</strong>isteriums 2009 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>kaufszentrum<br />

<strong>in</strong> Istanbul e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>tägige Radveranstaltung.<br />

Für jeden Teilnehmer spendete <strong>Roche</strong> e<strong>in</strong>en Betrag<br />

an die Patientenorganisation Hand <strong>in</strong> Hand gegen<br />

Krebs. Mit Hilfe von Tastmodellen wurde Frauen<br />

erklärt, wie sie Selbstuntersuchungen der Brust vornehmen<br />

können.<br />

In Brasilien leben 12 Millionen Menschen mit Diabetes,<br />

von denen 44% allerd<strong>in</strong>gs nichts von ihrer<br />

Erkrankung wissen. <strong>Roche</strong> Diabetes Care rief Modedesign­Studenten<br />

auf, e<strong>in</strong> praktisches und modisches<br />

Accessoire zu entwerfen, <strong>in</strong> dem Accu­Chek Blutzuckertests<br />

und andere Diabetesartikel für unterwegs<br />

verstaut werden können. Auf diese Weise soll die<br />

Aufmerksamkeit für die Krankheit unter Teenagern<br />

und jungen Erwachsenen erhöht werden.<br />

113


114 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />

Zielsetzung für 2010:<br />

Start der Onkologie­Nachhaltigkeits<strong>in</strong>itiative<br />

•<br />

von <strong>Roche</strong> <strong>in</strong> den afrikanischen Ländern südlich<br />

der Sahara<br />

Ausdehnung der Partnerschaft mit dem Albert<br />

•<br />

E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> College of Medic<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Äthiopien auf<br />

Ausbildungen <strong>in</strong> Onkologie<br />

Organisation und Durchführung e<strong>in</strong>es Leadership<br />

•<br />

Forums zu Diabetes <strong>in</strong> Afrika, <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit Novo­Nordisk und der World Diabetes<br />

Foundation (WFD).<br />

Weitere Informationen dazu unter:<br />

• Personalisierte Mediz<strong>in</strong>:<br />

www.roche.com/de/phc_<strong>in</strong>_r_d<br />

• <strong>Roche</strong> Positionspapiere zur personalisierten Mediz<strong>in</strong>,<br />

zum Zugang zu Arzneimitteln und Diagnostika,<br />

zur Preis gestaltung, zu vernachlässigten Krankheiten<br />

und zur Arbeit mit Patientengruppen:<br />

www.roche.com/de/policies_guidel<strong>in</strong>es_and_positions<br />

• Bericht «Access to medic<strong>in</strong>es» (Zugang zu Arzneimitteln):<br />

www.roche.com/sust-access.pdf<br />

• Programme für am wenigsten entwickelte Länder:<br />

www.roche.com/de/<br />

programmes_<strong>in</strong>_least_developed_and_developed_countries<br />

• Programme für entwickelte Länder:<br />

www.pparx.org<br />

www.GenentechAccessSolutions.com<br />

• Kl<strong>in</strong>ische Prüfungen und Patientensicherheit:<br />

www.roche-trials.com<br />

www.roche.com/de/cl<strong>in</strong>ical_trials<br />

www.roche.com/de/manag<strong>in</strong>g_medication_safety<br />

• Liste unterstützter Patientengruppen:<br />

www.roche.com/de/patient-groups


Mitarbeitende<br />

Seit mehr als e<strong>in</strong>em Jahrhundert steht der Name<br />

<strong>Roche</strong> für Innovation und Unternehmergeist. Die<br />

Geschichte der erfolgreichen Umsetzung unserer<br />

Unternehmensziele, die herausragenden wissenschaftlichen<br />

Leistungen und unsere Innovationskraft<br />

s<strong>in</strong>d nur deshalb möglich, weil wir stets die Besten<br />

für uns begeistern können.<br />

Unsere Mitarbeitenden s<strong>in</strong>d die Basis und der<br />

Motor unseres Erfolgs — Menschen, die mit ganzem<br />

Engagement etwas für das Leben von Patienten<br />

tun; Menschen, die positive Veränderungen anstreben<br />

und bei deren Umsetzung vorangehen; Menschen,<br />

die unsere Unternehmenswerte Integrität, Mut und<br />

Leidenschaft leben.<br />

<strong>Roche</strong> gew<strong>in</strong>nt engagierte, leistungsstarke Mitarbeitende<br />

mit e<strong>in</strong>er Arbeitsatmosphäre, <strong>in</strong> der sie sich<br />

geschätzt und respektiert fühlen. Zudem können sie<br />

bei uns ihr Potenzial voll ausschöpfen und e<strong>in</strong>en<br />

eigenständigen Beitrag zum Unternehmenserfolg beisteuern.<br />

Dass uns dieses immer wieder aufs Neue<br />

gel<strong>in</strong>gt, belegen die regelmässigen Auszeichnungen<br />

von <strong>Roche</strong> als attraktiver Arbeitgeber.<br />

«Ich glaube fest daran, dass wir gegenwärtig die<br />

Blütezeit der Erforschung von Krankheiten und der<br />

Arzneimittelforschung erleben. Aufgaben <strong>in</strong> der<br />

Krankheitsbiologie können heute mit der gleichen<br />

Exaktheit <strong>in</strong> Angriff genommen werden wie <strong>in</strong> der<br />

Grundlagenbiologie. Aufgrund dieser Konvergenz<br />

von Mediz<strong>in</strong> und Wissenschaft kann ich mir ke<strong>in</strong>en<br />

Attraktiver Arbeitgeber — Auswahl von Auszeichnungen für unser Unternehmen (Rang 1 bis 3)<br />

Auszeichnung <strong>Roche</strong> Standort Platz Erläuterung<br />

Top Arbeitgeber — Science Magaz<strong>in</strong>e Genentech 1 Genentech erhielt den Preis im Bereich<br />

Bester Arbeitsplatz —<br />

Genentech 1<br />

biopharmazeutische Industrie bereits zum<br />

siebenten Mal.<br />

Die Platzierung basiert auf der Auswertung<br />

San Francisco Bus<strong>in</strong>ess Times<br />

e<strong>in</strong>er Mitarbeiterbefragung <strong>in</strong> Unternehmen<br />

im Grossraum San Francisco mit mehr als<br />

1 501 Mitarbeitenden.<br />

Total E-Quality <strong>Deutschland</strong> <strong>Roche</strong> <strong>Deutschland</strong> Die Total-E-Quality-Auszeichnung wurde<br />

bereits zum zweiten Mal an <strong>Roche</strong> für ihre<br />

erfolgreiche und nachhaltige Förderung<br />

der Chancengleichheit verliehen.<br />

Arizona Bio<strong>in</strong>dustry Association<br />

Ventana Medical 1 Mit dieser Auszeichnung wurden die Ent-<br />

«Bioscience Company of the Year» Systems/<strong>Roche</strong><br />

wicklung und das Wachstum von Ventana<br />

Tissue Diagnostics<br />

gewürdigt.<br />

Umfrage Bester Arbeitsplatz<br />

<strong>Roche</strong> Dänemark 1 <strong>Roche</strong> wurde zum vierten Mal <strong>in</strong> Folge als<br />

Bestes Pharma-/Biotech-Unternehmen<br />

bestes Pharma-/Biotech-Unternehmen<br />

<strong>in</strong> Dänemark ausgezeichnet und belegte <strong>in</strong><br />

der Gesamtwertung für alle Wirtschaftszweige<br />

Platz 2.<br />

Bester Arbeitgeber —<br />

<strong>Roche</strong> Spanien 1 <strong>Roche</strong> belegte Platz 1 bei den Unternehmen<br />

Actualidad Economica<br />

der Pharma<strong>in</strong>dustrie und <strong>in</strong>sgesamt Platz 5.<br />

Trendence Top Arbeitgeber <strong>Roche</strong> Schweiz 3 Im Schweizer Absolventenbarometer<br />

Technology & Science Edition wählten<br />

<strong>in</strong> der Schweiz Studierende <strong>Roche</strong> zum<br />

drittbesten Arbeitgeber.<br />

115


116 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />

besseren Arbeitsplatz als Genentech vorstellen.<br />

Die Qualität der Forschungsarbeit steht der führender<br />

akademischer E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> nichts nach. Es ist<br />

äusserst motivierend, die Verb<strong>in</strong>dung von herausragenden<br />

Forschungsleistungen, hochmoderner<br />

technischer Ausstattung, ausserordentlich talentierten<br />

Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen sowie e<strong>in</strong>er Kultur der<br />

Risikobereitschaft erfahren zu dürfen.»<br />

Dr. Marc Tessier-Lavigne, Executive Vice President Forschung und<br />

Chief Scientific Officer<br />

Personalbestand (VZÄ*) Verteilung im Konzern<br />

2009 2008<br />

Veränderung<br />

<strong>in</strong><br />

Prozent<br />

New Pharma 48 341 47 551 1,7<br />

Chugai 6 632 6 590 0,6<br />

Diagnostics 25 967 25 404 2,2<br />

Andere 567 535 6,0<br />

Gesamt 81 507 80 080 1,8<br />

* Vollzeitäquivalent, VZÄ.<br />

Personalbestand nach Arbeitsvertrag<br />

2009 2008<br />

Veränderung<br />

<strong>in</strong><br />

Prozent<br />

Unbefristet (VZÄ) 79 631 78 320 1,7<br />

Befristet (VZÄ) 1 876 1 760 6,6<br />

Personalbestand 82 428 80 400 2,5<br />

Vollzeit 77 866 76 058 2,4<br />

Teilzeit 4 562 4 342 5,1<br />

Engagierte Mitarbeitende<br />

Ziel der 2009 durchgeführten konzernweiten Umfrage<br />

«Listen<strong>in</strong>g to You» war es, die Effektivität <strong>in</strong>terner<br />

Kommunikation sowie die E<strong>in</strong>stellung gegenüber dem<br />

Unternehmen und der eigenen Arbeit e<strong>in</strong>zuschätzen.<br />

Rund 30 000 Beschäftigte beteiligten sich an dieser<br />

Umfrage.<br />

Insgesamt waren 91 Prozent der Teilnehmenden<br />

mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden und fühlten sich ihrer<br />

Qualifikation entsprechend e<strong>in</strong>gesetzt. Die über-<br />

wiegende Mehrheit (89 Prozent) war stolz darauf,<br />

für <strong>Roche</strong> tätig zu se<strong>in</strong>, und würde das Unternehmen<br />

anderen als guten Arbeitgeber empfehlen.<br />

Fast 90 Prozent der Mitarbeitenden gaben an, Zugang<br />

zu den Informationen zu haben, die sie für e<strong>in</strong> gutes<br />

Ergebnis ihrer Aufgaben benötigen. Sie fühlten sich<br />

über die Produktpalette, unsere Unternehmensstrategie<br />

und betriebswirtschaftlichen Ergebnisse gut <strong>in</strong>formiert.<br />

Die nächste Mitarbeiterbefragung ist für 2011 geplant.<br />

Während der Zusammenführung von <strong>Roche</strong> und<br />

Genentech wurden die Mitarbeitenden mit Hilfe<br />

e<strong>in</strong>es speziell dafür geschaffenen Webportals sowie<br />

im Rahmen von Roadshows schnell und transparent<br />

<strong>in</strong>formiert. Über das Internet konnten wir Entscheidungen<br />

der Geschäftsleitung sofort weitergeben.<br />

Zwischen April und August wurde dieses Webportal<br />

wöchentlich von durchschnittlich 12 000 Mitarbeitenden<br />

genutzt, vor allem aus den USA und aus der<br />

Schweiz. An allen betroffenen Standorten wurden<br />

Informationsveranstaltungen durchgeführt, auf denen<br />

sich auch neue Mitglieder der Geschäftsleitung vorstellten.<br />

Es wurden Video-Mitschnitte produziert und<br />

onl<strong>in</strong>e gestellt. Zusammen mit wichtigen Präsentationen<br />

<strong>in</strong>formierten die Videos direkt über strategische<br />

Entwicklungen und weitere Neuigkeiten. Fotos sowie<br />

persönliche Geschichten von Mitarbeitenden halfen<br />

den Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen aus beiden Unternehmen,<br />

leichter aufe<strong>in</strong>ander zuzugehen.<br />

E<strong>in</strong>e Umfrage bei Genentech ergab, dass die Mitarbeitenden<br />

auch nach dem Zusammenschluss e<strong>in</strong>e<br />

positive E<strong>in</strong>stellung zu ihrem Arbeitgeber haben, trotz<br />

durchlebter Ungewissheit und Verlusten. Die Mitarbeitenden<br />

von Genentech s<strong>in</strong>d weiterh<strong>in</strong> stolz auf ihre<br />

Unternehmenskultur und den positiven Beitrag, den<br />

ihr Unternehmen für das Leben von Patienten leistet.<br />

Ausserdem zeigte die Umfrage, dass sich die Belegschaft<br />

durch das wissenschaftliche Engagement<br />

von Genentech und die Tatsache, dass die Patienten<br />

im Mittelpunkt stehen, motiviert und <strong>in</strong>spiriert fühlt.<br />

Nahezu alle Mitarbeitenden (93%) s<strong>in</strong>d vom Erfolg des<br />

zusammengeschlossenen Unternehmens überzeugt


und möchten weiterh<strong>in</strong> m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Jahr (91%)<br />

oder länger (86%) im Unternehmen bleiben (86%).<br />

Förderung der Vielfalt<br />

Es ist uns e<strong>in</strong> besonderes Anliegen, Vielfalt <strong>in</strong> unserer<br />

Belegschaft zu gewährleisten. E<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegratives Arbeitsumfeld<br />

ermöglicht es <strong>Roche</strong>, das Potenzial aller<br />

Mitarbeitenden unabhängig von Alter, Geschlecht,<br />

Hautfarbe, körperlicher oder geistiger E<strong>in</strong>schränkung,<br />

Arbeitsstil, Erfahrungen, familiärer Situation und<br />

Arbeitsanforderungen wirksam e<strong>in</strong>zusetzen.<br />

Wie <strong>in</strong> unserer konzernweiten Beschäftigungspolitik<br />

dargelegt, duldet <strong>Roche</strong> ke<strong>in</strong>erlei Diskrim<strong>in</strong>ierung.<br />

Wir setzen auf Schulungsprogramme zum Diversity<br />

Management und zahlreiche Initiativen <strong>in</strong> den Ländergesellschaften,<br />

um die Vielfalt der Belegschaft zu<br />

gewährleisten und zu fördern. So gibt es zum Beispiel<br />

an unserem Standort <strong>in</strong> Nutley, USA, e<strong>in</strong>e eigenständige<br />

Abteilung zur Förderung der Vielfalt. Dort wird<br />

jährlich ausgewertet, <strong>in</strong>wiefern bestimmte Kandi-<br />

Mitarbeitende von <strong>Roche</strong> weltweit<br />

Nordamerika | 25 412<br />

-1,6 %<br />

Late<strong>in</strong>amerika | 4 930<br />

-1,2 %<br />

Europa | 35 310<br />

+2,1 %<br />

Afrika | 795<br />

dat<strong>in</strong>nen und Kandidaten bei E<strong>in</strong>stellungen eventuell<br />

benachteiligt worden se<strong>in</strong> könnten. Ausserdem wird<br />

aufgezeigt, welche Fortschritte bei der Umsetzung<br />

der Regierungsziele zur Förderung von Frauen und<br />

M<strong>in</strong>derheiten erreicht wurden.<br />

Wir fördern und unterstützen mehrere autonome<br />

Gruppen, Vere<strong>in</strong>igungen und Netzwerke unserer Mitarbeitenden.<br />

Die Genentech Out & Equal Group<br />

(GO&E) setzt sich für die Förderung e<strong>in</strong>es Arbeitsumfeldes<br />

e<strong>in</strong>, das alle Mitarbeitenden unabhängig<br />

von ihrer sexuellen Orientierung annimmt. Die Gruppe<br />

AAIB (African Americans <strong>in</strong> Biotechnology) widmet<br />

sich der Schaffung e<strong>in</strong>es kulturell vielfältigen Umfeldes,<br />

um die Entwicklung von Medikamenten für den ungedeckten<br />

Therapiebedarf von Patienten mit ganz unterschiedlichem<br />

kulturellem H<strong>in</strong>tergrund zu verbessern.<br />

Das Projekt Integra von <strong>Roche</strong> Spanien fördert das<br />

Verständnis für Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />

und dient der E<strong>in</strong>stellung von mehr Mitarbeitenden<br />

Asien | 14 169<br />

+8,5 %<br />

Australien | 891<br />

+6,4 % +0,5 %<br />

Mitarbeiter<br />

Veränderung<br />

2008 | 2009<br />

117<br />

Heute beschäftigen wir<br />

über 81 500 Mitarbeitende,<br />

das ist e<strong>in</strong><br />

Anstieg von etwa 2%<br />

gegenüber dem Vorjahr.<br />

Sie richten ihre Anstrengungen<br />

auf e<strong>in</strong> Ziel:<br />

neuartige und bessere<br />

Möglichkeiten für die<br />

Prävention, Diagnose<br />

und Behandlung neuer<br />

Krankheiten zu f<strong>in</strong>den.


118 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />

aus dieser Bevölkerungsgruppe. In Italien ist es uns<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Institutionen vor Ort <strong>in</strong> den<br />

vergangenen zwei Jahren möglich gewesen, fünf<br />

weitere Mitarbeitende mit Beh<strong>in</strong>derungen e<strong>in</strong>zustellen.<br />

Menschen aus mehr als 79 Ländern — von Australien<br />

über Uruguay bis Südafrika — arbeiten <strong>in</strong> der Schweiz<br />

für das Unternehmen <strong>Roche</strong>. Insgesamt s<strong>in</strong>d mehr<br />

als 126 Nationalitäten weltweit bei <strong>Roche</strong> vertreten.<br />

Nahezu die Hälfte der Mitarbeitenden (46 Prozent)<br />

s<strong>in</strong>d Frauen. Weltweit s<strong>in</strong>d 37 Prozent der Positionen<br />

im Management bei <strong>Roche</strong> mit Frauen besetzt.<br />

In über 90 der 140 Ländergesellschaften beträgt<br />

der Anteil der Frauen mehr als 46 Prozent.<br />

In 33 Ländergesellschaften s<strong>in</strong>d mehr als 50 Prozent<br />

der Positionen im Management von Frauen besetzt.<br />

Dazu gehört unter anderem Australien, wo 68 Prozent<br />

der Beschäftigten und 58 Prozent der Führungskräfte<br />

weiblich s<strong>in</strong>d. In Ungarn s<strong>in</strong>d es 81 bzw. 75 Prozent.<br />

Frauenanteil bei <strong>Roche</strong><br />

2009 2008 2007<br />

Anteil Frauen an der<br />

Gesamtbelegschaft<br />

Anteil Frauen<br />

46% 46% 45%<br />

im Management<br />

Anteil Frauen im ge-<br />

37% 37% 32%<br />

hobenen Management<br />

Anteil Frauen <strong>in</strong><br />

Top-120-Führungs-<br />

28% 29% –<br />

positionen 9% 8% 7%<br />

Das Netzwerk Women In Leadership <strong>in</strong> Basel sowie<br />

die Gruppe Genentech Women Professionals haben<br />

beide zum Ziel, Frauen e<strong>in</strong> Forum zu bieten, das deren<br />

besondere Stärken und Talente anerkennt und <strong>in</strong><br />

dem sie ihre Erfahrungen austauschen und wirksam<br />

e<strong>in</strong>setzen können.<br />

Innovation fördern<br />

<strong>Roche</strong> ist e<strong>in</strong> weltumspannendes, <strong>in</strong>novationsorientiertes<br />

Unternehmen. E<strong>in</strong> ausgewogenes Verhältnis<br />

zwischen notwendiger Effizienz und <strong>in</strong>novationsfreundlichem<br />

Umfeld ist für uns von besonderer Bedeutung.<br />

Innovation wird durch unterschiedliche, teilweise<br />

widerstreitende Ansätze, Ideen und Erfahrungen<br />

vorangetrieben. Während wir die hauptsächlichen<br />

Fachbereiche <strong>in</strong>nerhalb der <strong>Roche</strong>-Gruppe konsolidieren,<br />

wurde entschieden, die Forschungs- und<br />

Entwicklungslabore von Genentech als eigenständige<br />

E<strong>in</strong>heit Genentech Forschung und Frühe Entwicklung<br />

weiterzuführen und damit sicherzustellen, dass <strong>in</strong><br />

die Zusammenarbeit mit externen Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

nicht e<strong>in</strong>gegriffen wird. Genentech Forschung<br />

und Frühe Entwicklung verfügt über e<strong>in</strong> eigenes<br />

Budget, Produktmanagement und e<strong>in</strong>e eigene Unternehmenskultur<br />

als wichtige Voraussetzungen für<br />

<strong>in</strong>novative Leistungen. Parallel dazu schufen wir den<br />

Bereich Pharma Forschung und Frühe Entwicklung, <strong>in</strong><br />

dem die nicht zu Genentech gehörenden Forschungsund<br />

Entwicklungse<strong>in</strong>richtungen der <strong>Roche</strong>-Gruppe<br />

zusammengefasst s<strong>in</strong>d, um die unterschiedlichen<br />

Herangehensweisen als wesentlichen Bestandteil<br />

erfolgreicher Innovation zu fördern.<br />

Mitarbeitende nach Funktionen<br />

2009 2008 2007<br />

Dienstleistungen 13 408 12 292 12 215<br />

Produktion & Logistik 16 395 15 381 164 262<br />

Market<strong>in</strong>g & Vertrieb<br />

Forschung<br />

28 682 28 426 28 107<br />

& Entwicklung<br />

Allgeme<strong>in</strong>es<br />

18 894 18 518 18 580<br />

& Adm<strong>in</strong>istration 4 128 5 463 5 440<br />

Gesamt 81 507 80 080 78 604<br />

«Genentech spornt unsere Wissenschaftler an, neue<br />

biologische Zusammenhänge zu entdecken und ihre<br />

Erkenntnisse <strong>in</strong> neuartige Medikamente umzusetzen,<br />

die den Patienten helfen. Erfolg bedarf der Furchtlosigkeit<br />

und der Bereitschaft, die schwierigsten<br />

wissenschaftlichen und kl<strong>in</strong>ischen Probleme anzupa


cken und sich von der Grösse der Aufgabe, den<br />

Mühen der wissenschaftlichen Forschung und dem<br />

Unbekannten <strong>in</strong> der Mediz<strong>in</strong> nicht abschrecken<br />

zu lassen. Ich schätze mich glücklich, an der Seite<br />

unserer Wissenschaftler und Wissenschaftler<strong>in</strong>nen<br />

aus Forschung, Entwicklung und kl<strong>in</strong>ischer Prüfung<br />

daran arbeiten zu können, diese Herausforderungen<br />

zu meistern.»<br />

Dr. Andrew C. Chan, Senior Vice President, Immunology and Antibody<br />

Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g<br />

Innovative Leistungen unserer Mitarbeitenden werden<br />

ausgezeichnet. Dazu gehören Preise für Verbesserungen<br />

im Tierschutz während unserer Versuchsreihen,<br />

die Umsetzung <strong>in</strong>novativer IT-Lösungen und Vorschläge<br />

zur Verbesserung der Lebensqualität von<br />

Patienten.<br />

Mit den <strong>Roche</strong> Pharma CEO Awards werden Teams<br />

ausgezeichnet, die sich <strong>in</strong> besonderer Weise um<br />

<strong>in</strong>novative Lösungen für Patienten verdient gemacht<br />

haben, kreativ an der Verbesserung unserer Arbeitsprozesse<br />

mitwirkten und Wissenschaft, Market<strong>in</strong>g<br />

sowie unsere unternehmerische Tätigkeit entschieden<br />

vorangebracht haben. 2009 beteiligten sich mehr<br />

als 165 Teams aus allen Regionen, therapeutischen<br />

Bereichen (Disease Biology Areas — DBA) und<br />

Funktionsbereichen an diesem Programm. Zu den<br />

ausgezeichneten Teams gehörten <strong>Roche</strong>-Mitarbeitende<br />

<strong>in</strong> den unterschiedlichsten Stadien ihrer<br />

beruflichen Laufbahn — von jungen Post-Doktoranden<br />

bis zu leitenden Wissenschaftlern mit jahrzehntelanger<br />

Erfahrung.<br />

Im Rahmen unseres Postdoc-Fellowship-Programms<br />

zeichnen wir unsere besten Wissenschaftler mit<br />

Stipendien aus, die es ihnen ermöglichen, Pionierforschung<br />

zu betreiben. Gleichzeitig stärken wir<br />

unsere Talentförderung im Bereich Forschung und<br />

Entwicklung.<br />

«Wissen ist e<strong>in</strong> wesentlicher Aspekt bei <strong>Roche</strong>.<br />

Denn Wissen vermehrt sich, wenn es vermittelt und<br />

klug e<strong>in</strong>gesetzt wird. Voraussetzung dafür ist e<strong>in</strong><br />

partizipativer Managementstil, bei dem die Teams<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Klima gegenseitigen Verstehens Ideen<br />

austauschen und verschiedene Herangehensweisen<br />

an die Lösung ihrer Aufgaben entwickeln.»<br />

«Es ist e<strong>in</strong> Privileg, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Unternehmen tätig zu<br />

se<strong>in</strong>, das die Leistungen und das Potenzial talentierter<br />

Mitarbeitender anerkennt — unabhängig von ihrer<br />

Herkunft und ihren Erfahrungen, selbst wenn sie nicht<br />

dem traditionellen Werdegang oder dem üblichen<br />

Profil entsprechen. <strong>Roche</strong> ermutigt die Mitarbeitenden,<br />

sich beruflichen Herausforderungen zu stellen und<br />

sie anzunehmen. Sie bekommen so die Chance,<br />

mit ihren Aufgaben zu wachsen und neue Positionen<br />

zu erreichen.»<br />

Maria Jesus Alsar, Direktor<strong>in</strong> Onko-Hämatologie, Spanien<br />

Gew<strong>in</strong>nung von Mitarbeitenden<br />

Wir s<strong>in</strong>d sehr bestrebt, auch zukünftig e<strong>in</strong> bevorzugter<br />

Arbeitgeber zu se<strong>in</strong>. Das ist von entscheidender<br />

Bedeutung, wenn wir auch zukünftig hochtalentierte<br />

Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen gew<strong>in</strong>nen und sie an unser<br />

Unternehmen b<strong>in</strong>den wollen — Mitarbeitende, die<br />

sich unserem Ziel verpflichtet fühlen, die Gesundheit<br />

und Lebensqualität der Patienten verbessern zu wollen.<br />

«<strong>Roche</strong>» ist e<strong>in</strong>e starke, zukunftsweisende Marke.<br />

Mit ihr werden wir die passenden Menschen für<br />

unser Unternehmen gew<strong>in</strong>nen. Wir verfügen über<br />

e<strong>in</strong>en umfangreichen Pool an Kandidat<strong>in</strong>nen und<br />

Kandidaten für die unterschiedlichsten Bereiche,<br />

engagierte Personalentwicklungsteams sowie über<br />

konzernweit e<strong>in</strong>heitliche Rekrutierungsverfahren,<br />

Standards und Technologien. 2009 wurde unser<br />

Karriereportal weiter ausgebaut. Alle offenen Positionen<br />

<strong>in</strong> den jeweiligen Standorten — auch bei<br />

Genentech — s<strong>in</strong>d jetzt noch e<strong>in</strong>facher zu f<strong>in</strong>den.<br />

Im Berichtsjahr hatte das Portal über zwei Millionen<br />

Besucher<strong>in</strong>nen und Besucher. Mehr als 388 400<br />

Initiativbewerbungen wurden dort h<strong>in</strong>terlegt. Zudem<br />

erweiterten wir auch den E<strong>in</strong>satz der <strong>in</strong>ternationalen<br />

Rekrutierungsplattform Taleo, die 2005 zunächst <strong>in</strong><br />

drei Ländern e<strong>in</strong>geführt wurde und jetzt <strong>in</strong> mehr als<br />

62 Ländern zur Verfügung steht.<br />

119


120 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />

Im Berichtsjahr führte <strong>Roche</strong> den konzernweiten<br />

Marktauftritt — «Setzen Sie Zeichen. Für e<strong>in</strong> besseres<br />

Leben» fort, um noch stärker als attraktiver Arbeitgeber<br />

wahrgenommen zu werden und sich von den<br />

Mitwettbewerbern abzuheben.<br />

Rekrutierung und Mitarbeiterb<strong>in</strong>dung<br />

Bei e<strong>in</strong>er grösseren Firmen<strong>in</strong>tegration muss besonders<br />

auf die Mitarbeiterb<strong>in</strong>dung geachtet werden.<br />

Die e<strong>in</strong>zigartige Forschungslandschaft von Genentech<br />

zu erhalten war dabei e<strong>in</strong>e wichtige Entscheidung.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wurden zusätzliche Sozialleistungen,<br />

Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche sowie<br />

Abf<strong>in</strong>dungen angeboten. Nach dem Zusammenschluss<br />

der Unternehmen gel<strong>in</strong>gt es uns weiterh<strong>in</strong>, führende<br />

Wissenschaftler und Spitzentalente für uns zu gew<strong>in</strong>nen.<br />

Im Jahr 2009 stellte Genentech 1 364 Mitarbeitende<br />

e<strong>in</strong> und erhöhte damit se<strong>in</strong>e Gesamtbelegschaft<br />

um 12 Prozent.<br />

Personalbestand<br />

2009 2008<br />

Zahl der offenen Stellen 11 268 13 911<br />

Neue<strong>in</strong>stellungen 8 192 9 169<br />

Bewerber aus dem Konzern 29,3% 34,5%<br />

Bewerber von ausserhalb 70,6% 65,5 %<br />

Fluktuation (Festanstellungen)<br />

2009<br />

Insgesamt 7%<br />

Europa 5,1%<br />

Late<strong>in</strong>amerika 13,4%<br />

Nordamerika 7,8%<br />

Asien 7,2%<br />

Australien 10,9%<br />

Afrika 18,3%<br />

Gründe für das Ausscheiden aus dem<br />

Unternehmen<br />

2009<br />

Arbeitgeberbed<strong>in</strong>gt 40%<br />

Mitarbeiterbed<strong>in</strong>gt 51%<br />

Neutral* 9%<br />

* Zum Beispiel Auslaufen von Zeitarbeitsverträgen, Ausscheiden<br />

aus gesundheitlichen Gründen, Ruhestand.<br />

Die Gesamtfluktuation bei <strong>Roche</strong> zeigt e<strong>in</strong>e stark<br />

s<strong>in</strong>kende Tendenz (–30%). Dies wird vor allem <strong>in</strong> der<br />

Zahl der Mitarbeitenden deutlich, die das Unternehmen<br />

aus eigenem Entschluss verlassen haben (von<br />

58 Prozent <strong>in</strong> 2006 auf 51 Prozent <strong>in</strong> 2009). Mehr als<br />

35 Prozent unserer Mitarbeitenden s<strong>in</strong>d bereits mehr<br />

als 10 Jahre im Unternehmen tätig.<br />

Mitarbeiterentwicklung<br />

Für e<strong>in</strong> <strong>in</strong>novationsorientiertes Unternehmen wie<br />

<strong>Roche</strong> ist es von grösster Bedeutung, dass sich alle<br />

Mitarbeitenden kont<strong>in</strong>uierlich weiterentwickeln.<br />

Unser Ziel ist es, alle Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen zu<br />

fördern und sie auf jeder Stufe ihrer beruflichen<br />

Entwicklung zu unterstützen.<br />

Leistungsmanagement | Regelmässige Leistungsrückmeldungen<br />

und e<strong>in</strong> offener Dialog zwischen<br />

Mitarbeitenden und Vorgesetzten s<strong>in</strong>d für uns sehr<br />

wichtig. Hierbei stehen beide Seiten <strong>in</strong> der Pflicht.<br />

2009 waren 92 Prozent unserer Mitarbeitenden<br />

<strong>in</strong> Leistungsmanagementprogramme e<strong>in</strong>gebunden.<br />

Für 43 Prozent bestanden weitere Entwicklungspläne.<br />

Lernen | <strong>Roche</strong> unterstützt die Mitarbeitenden<br />

umfassend bei der Aneignung von Fachkenntnissen<br />

und der Entwicklung von Führungsqualitäten.<br />

Unsere grössten Konzerngesellschaften Diagnostics<br />

und European Pharma, <strong>in</strong> denen 38 Prozent der<br />

Gesamtbelegschaft von <strong>Roche</strong> tätig s<strong>in</strong>d, boten 2009<br />

über unsere geme<strong>in</strong>same Plattform fast 13 000 Lehrgänge<br />

an. Es fanden mehr als 28 000 Präsenz- sowie<br />

webbasierte Schulungse<strong>in</strong>heiten mit nahezu 552 000<br />

registrierten Teilnehmern statt.


Aus- und Weiterbildung<br />

2009 2008<br />

Gesamtausgaben Aus- und<br />

Weiterbildung (<strong>in</strong> Mio. CHF)<br />

Ausgaben pro Beschäftigten<br />

146 139<br />

(CHF)<br />

Aus- und Weiterbildungs-<br />

1 794 1 734<br />

stunden <strong>in</strong>sgesamt (<strong>in</strong> Mio.)<br />

Durchschnittliche<br />

Aus- und Weiterbildungszeit<br />

2,16 2,40<br />

pro Beschäftigten<br />

Post-Doktoranden, Studenten<br />

26 29<br />

und Praktikanten* 429 335<br />

* Ohne Genentech und Chugai.<br />

Nachfolgeplanung und Talentmanagement |<br />

In e<strong>in</strong>em durch Wandel gekennzeichneten Konzern<br />

gew<strong>in</strong>nen Führungsqualitäten zunehmend an Bedeutung.<br />

Während des Berichtsjahres sicherten wir e<strong>in</strong>e<br />

flächendeckende Umsetzung unserer konzernweiten<br />

Programme für Führungskräfteentwicklung, die Angebote<br />

für jede Stufe der beruflichen Laufbahn be<strong>in</strong>halten.<br />

Im Jahr 2010 wird die Abteilung Learn<strong>in</strong>g and<br />

Development e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>heitlichen Rahmen für die<br />

Führungskräfteentwicklung schaffen. Auf diese Weise<br />

werden konzernweite Programme für Führungskräfte<br />

mit vorhandenen örtlichen, regionalen oder funktionsbezogenen<br />

Programmen vernetzt. Mitarbeitende<br />

und Manager im gesamten Unternehmen erhalten<br />

damit Zugang zu e<strong>in</strong>em breitgefächerten Angebot von<br />

Entwicklungsprogrammen.<br />

Vielversprechende Führungspersönlichkeiten s<strong>in</strong>d<br />

Menschen, die geeignet s<strong>in</strong>d, kurz-, mittel- oder langfristig<br />

wichtige leitende Funktionen zu übernehmen.<br />

Die Suche nach diesen Mitarbeitenden und ihre<br />

Entwicklung sorgen dafür, dass wir über e<strong>in</strong>en soliden,<br />

vielfältigen Pool von Nachwuchskräften für wichtige<br />

Positionen verfügen. Dazu wird im Laufe des Jahres <strong>in</strong><br />

Gesprächen und durch geeignete Verfahren festgestellt,<br />

wer hierfür <strong>in</strong> Frage kommt. 2009 ermittelten<br />

wir so 3 119 potenzielle Führungskräfte (3,8 Prozent<br />

der Gesamtbelegschaft), davon waren e<strong>in</strong> Drittel<br />

Frauen.<br />

Unsere konzernweiten Programme wenden sich an alle<br />

Kategorien potenzieller Führungskräfte — von Mitarbeitenden,<br />

die langfristig e<strong>in</strong>e Führungsposition auf<br />

Konzernebene e<strong>in</strong>nehmen werden, bis zu denjenigen,<br />

die kurzfristig zur Nachfolge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schlüsselposition<br />

bereitstehen. 2009 richteten sich diese<br />

Programme an die 5 Prozent der Top-Mitarbeitenden.<br />

Es standen, unter anderem, folgende Programme<br />

zur Verfügung:<br />

Explorations — für Mitarbeitende am Anfang<br />

•<br />

ihrer Laufbahn; umfasst die E<strong>in</strong>schätzung von<br />

Führungsqualitäten, Leistungsrückmeldungen<br />

und das Coach<strong>in</strong>g durch Führungskräfte, die bei<br />

der Aufstellung <strong>in</strong>dividueller Entwicklungspläne<br />

unterstützen. 2009 nahmen 24 Mitarbeitende an<br />

dem Programm teil, darunter 7 Frauen.<br />

Perspectives — e<strong>in</strong> zweijähriges Programm, das<br />

•<br />

schon früh potenzielle Führungspersönlichkeiten<br />

für wichtige Verantwortungsbereiche im Management<br />

vorbereitet, sie werden <strong>in</strong> vier verschiedenen<br />

Funktionen und Regionen e<strong>in</strong>gesetzt. 2009 wurden<br />

9 Mitarbeitende neu <strong>in</strong> das Programm aufgenommen,<br />

unter ihnen 4 Frauen.<br />

Horizons — bietet durch den E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> unterschied-<br />

•<br />

lichen Fachbereichen und an verschiedenen<br />

Standorten vielversprechenden Mitarbeitenden<br />

die Möglichkeit, ihre Entwicklung <strong>in</strong> Bezug auf<br />

Führungsstärke, Innovationsfähigkeit, Risikobereitschaft,<br />

Kundenorientierung und Veränderung<br />

schnell voranzutreiben; 2009 nutzten 48 Mitarbeitende<br />

dieses Angebot, davon 12 Frauen.<br />

Reflections — bietet Mitarbeitenden, die ihre<br />

•<br />

ausserordentlichen Fähigkeiten bereits unter<br />

Beweis gestellt haben, die Gelegenheit, ihre<br />

eigenen Stärken, Verbesserungsmöglichkeiten<br />

und Führungspotenziale auf Grundlage der Werte<br />

und Führungskompetenzen von <strong>Roche</strong> genauer<br />

zu analysieren. Diese Möglichkeit wurde 2009<br />

von 21 Kandidaten genutzt, davon 3 Frauen.<br />

In Zeiten tiefgreifender organisatorischer Veränderungen<br />

besetzten wir mehr als 30 Prozent unserer<br />

offenen Positionen aus unserem <strong>in</strong>ternen Nachfolgeund<br />

Talentepool.<br />

121


122 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />

Internationale Mobilität | Wenngleich etwa<br />

7 865 offene Stellen (70 Prozent der freien Stellen<br />

<strong>in</strong>sgesamt) durch neu gewonnene Mitarbeitende<br />

besetzt wurden, bietet <strong>Roche</strong> der Belegschaft berufliche<br />

und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten<br />

durch e<strong>in</strong>en Wechsel auf e<strong>in</strong>e neue Position <strong>in</strong>nerhalb<br />

des Konzerns. Dadurch wird nicht nur Schlüsselpersonal<br />

an das Unternehmen gebunden, sondern<br />

auch das Potenzial <strong>in</strong>nerhalb des Konzerns wirksam<br />

e<strong>in</strong>gesetzt. In zunehmendem Masse (mehr als<br />

12 Prozent) f<strong>in</strong>det diese Mobilität über Konzerngesellschaften<br />

und Ländergrenzen h<strong>in</strong>weg statt.<br />

Von unseren 495 ständig im Ausland lebenden oder<br />

dort tätigen Mitarbeitenden s<strong>in</strong>d 26 Prozent Frauen.<br />

Insgesamt repräsentieren sie 55 verschiedene Nationalitäten.<br />

Zur Förderung der konzern<strong>in</strong>ternen Mobilität wurde<br />

2009 die Intercompany Transfer and Local Foreign<br />

Hire Policy e<strong>in</strong>geführt. Sie erleichtert die E<strong>in</strong>stellung<br />

und den Standortwechsel von ausländischen Mitarbeitenden<br />

sowie dauerhafte Umzüge <strong>in</strong> e<strong>in</strong> anderes<br />

Land bei e<strong>in</strong>em Wechsel <strong>in</strong>nerhalb des Konzerns.<br />

Lokale Mobilitäts<strong>in</strong>itiativen, wie zum Beispiel die<br />

Local Plus Policy <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a, bieten mehr Flexibilität,<br />

um Top-Talente mit <strong>in</strong>ternationaler Erfahrung zu e<strong>in</strong>er<br />

Rückkehr zu <strong>Roche</strong> Ch<strong>in</strong>a zu motivieren.<br />

<strong>Roche</strong> hat zudem die Politik <strong>in</strong> Bezug auf <strong>in</strong>ternationale<br />

Beauftragte überarbeitet, um flexibler auf Marktentwicklungen,<br />

demografische Veränderungen und<br />

Unternehmenserfordernisse reagieren zu können.<br />

Die vorgenommenen Änderungen basieren auf e<strong>in</strong>er<br />

Befragung von 600 Beauftragten und ihren Partnern.<br />

Die überarbeitete Politik wird 2010 e<strong>in</strong>geführt.<br />

Vergütung und Annerkennung der Mitarbeitenden<br />

Das von uns angebotene Vergütungspaket trägt<br />

entscheidend dazu bei, die richtigen Mitarbeitenden<br />

zu gew<strong>in</strong>nen, ihre Leistungen adäquat zu belohnen<br />

und anzuerkennen sowie die Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen<br />

an das Unternehmen zu b<strong>in</strong>den.<br />

2009 beliefen sich unsere Kosten für Vergütungen<br />

und Zusatzleistungen auf <strong>in</strong>sgesamt 12 Milliarden<br />

Franken (e<strong>in</strong> Anstieg um 8,5 Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahr). Mit dem Grundgehalt wird die <strong>in</strong>dividuelle<br />

Leistung vergütet. Es berücksichtigt sowohl das<br />

Arbeitsergebnis als auch die Art der Umsetzung.<br />

E<strong>in</strong> variables Entgeltsystem schafft zusätzliche<br />

Anreize für solche Mitarbeitenden, die neue Möglichkeiten<br />

aufzeigen und ausgezeichnete Ergebnisse<br />

anstreben. Das variable Entgeltsystem wird durch<br />

<strong>in</strong>dividuelle Zielsetzungen des E<strong>in</strong>zelnen und<br />

des jeweiligen Teams sowie durch die Ergebnisse des<br />

Gesamtkonzerns, der Divisionen und der Ländergesellschaften<br />

bestimmt.<br />

Wir wollen die Belegschaft am Erfolg des Unternehmens<br />

beteiligen. Mit dem konzernweiten Plan <strong>Roche</strong><br />

Connect wird den Mitarbeitenden <strong>in</strong> den meisten<br />

Ländern die Möglichkeit geboten, Genusssche<strong>in</strong>e<br />

mit bis zu 20 Prozent Ermässigung zu erwerben.<br />

2009 machten 16 604 Beschäftigte <strong>in</strong> 42 Ländern —<br />

37 Prozent der Berechtigten — von <strong>Roche</strong> Connect<br />

Gebrauch, das ist e<strong>in</strong> Prozent mehr als im Vorjahr.<br />

Im Rahmen des Programms <strong>Roche</strong> Long Term Incentives<br />

Plan werden die Leistungen von Führungskräften<br />

durch Optionen auf <strong>Roche</strong>-Genusssche<strong>in</strong>e am<br />

Unternehmen gewürdigt. Insgesamt partizipierten<br />

3 480 Führungskräfte daran. 2009 gab es 589 Neuaufnahmen.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wurden die Vergütungspraktiken<br />

bei <strong>Roche</strong> und Genentech überprüft. 10 653 Mitarbeitende<br />

von Genentech wurden <strong>in</strong> das Incentive-<br />

Programm <strong>Roche</strong> Long Term überführt. Somit beziehen<br />

sich jetzt alle langfristigen Bonusprogramme des<br />

Konzerns auf Genusssche<strong>in</strong>e der <strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g.<br />

Lediglich für die Beschäftigten von Chugai gelten<br />

diese nicht. 2011 treten weitere Änderungen zur<br />

Harmonisierung der Vergütungspraktiken bei <strong>Roche</strong><br />

und Genentech sowie der für Leistungsanreize<br />

geltenden Parameter <strong>in</strong> Kraft.<br />

Zusatzleistungen | Mit wettbewerbsfähigen Zusatzleistungen<br />

erhöhen wir unsere Attraktivität als Arbeitgeber.


Mehr als 97 Prozent unserer Ländergesellschaften<br />

offerieren umfangreiche Zusatzleistungen. Die meisten<br />

davon gehen weit über die staatlichen Programme<br />

h<strong>in</strong>aus. Sie umfassen Vorsorgeuntersuchungen und<br />

kostenlosen Zugang zu zahlreichen mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Leistungen. Ausserdem verfügt <strong>Roche</strong> über e<strong>in</strong>e<br />

Vielzahl von Programmen zur Förderung e<strong>in</strong>er gesunden<br />

Lebensweise. Dazu gehören Wellness-Programme,<br />

Gesundheitserziehung, Fitnesse<strong>in</strong>richtungen,<br />

Schwimmbäder sowie Entspannungskurse.<br />

In unseren Ländergesellschaften <strong>in</strong> Brasilien, Italien<br />

und Mexiko bieten wir Tai-Chi-Kurse an, die <strong>in</strong><br />

Sem<strong>in</strong>are unserer Lifecycle Teams e<strong>in</strong>gebunden<br />

wurden. Zudem laufen <strong>in</strong> unserer Firmenzentrale <strong>in</strong><br />

Basel Versuchsprogramme für leistungsfördernden<br />

Kurzschlaf sowie Programme für e<strong>in</strong>e gesunde<br />

Ernährung. Auch weiterh<strong>in</strong> bieten wir <strong>in</strong> zahlreichen<br />

Ländergesellschaften, darunter <strong>in</strong> der Schweiz, e<strong>in</strong>e<br />

Reihe von Zusatzleistungen für unsere Pensionäre<br />

an. Hierzu gehören der Zugang zu Mitarbeiterrestaurants,<br />

Sport- und Freizeitangebote sowie<br />

der Erwerb von Reiseschecks zu vergünstigten<br />

Bed<strong>in</strong>gungen.<br />

<strong>Roche</strong> hat den Fokus auf flexible Arbeitszeitvere<strong>in</strong>barungen<br />

verstärkt. Nach erfolgreichen Pilotprojekten<br />

an unserem Standort Welwyn <strong>in</strong> Grossbritannien,<br />

wurde an unserem Hauptsitz <strong>in</strong> Basel e<strong>in</strong> Pilotprojekt<br />

gestartet, das unterschiedlichen Arbeitsweisen und<br />

Familiensituationen mit Angeboten wie Telearbeit und<br />

Desk-Shar<strong>in</strong>g entgegenkommt. Ziel des Projekts<br />

ist es, attraktive, flexible Arbeitsregelungen für Büroangestellte<br />

zu f<strong>in</strong>den. Darüber h<strong>in</strong>aus wird die<br />

effiziente, nachhaltige Nutzung von Büroflächen und<br />

Infrastruktur geprüft.<br />

Genentech führte e<strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>e-Tool e<strong>in</strong>, mit dessen Hilfe<br />

die Beschäftigten abschätzen können, ob ihr Aufgabenbereich<br />

für flexible Arbeitszeitregelungen <strong>in</strong> Frage<br />

kommt.<br />

Unser Ziel ist es auch, die Programme für Zusatzleistungen<br />

konzernweit zu vere<strong>in</strong>heitlichen und <strong>in</strong>nerhalb<br />

der Länder anzupassen. um allen Mitarbeitenden,<br />

unabhängig von Konzerngesellschaft oder Division,<br />

e<strong>in</strong>heitlich attraktive Leistungen bieten zu können.<br />

2009 vere<strong>in</strong>heitlichte <strong>Roche</strong> die Palette der Zusatzleistungen<br />

<strong>in</strong> den Ländergesellschaften Nordamerikas<br />

parallel zur Integration von Genentech. Das neue<br />

Programm wird im Oktober 2010 e<strong>in</strong>geführt und tritt<br />

ab 1. Januar 2011 <strong>in</strong> Kraft. Ähnliche Programme zur<br />

Harmonisierung der Zusatzleistungen werden derzeit<br />

<strong>in</strong> der Schweiz, <strong>in</strong> Spanien, Frankreich und Grossbritannien<br />

umgesetzt.<br />

Als Ergebnis der F<strong>in</strong>anzkrise und der E<strong>in</strong>brüche auf<br />

dem Aktienmarkt mussten unsere Pensionsfonds<br />

weltweit um die Aufrechterhaltung e<strong>in</strong>er soliden<br />

F<strong>in</strong>anzierung kämpfen. Wo es Deckungslücken gab,<br />

unternahm <strong>Roche</strong> geeignete Schritte zur Entwicklung<br />

von Strategien entsprechend den gesetzlichen<br />

Bestimmungen und Gepflogenheiten der jeweiligen<br />

Länder sowie nach Absprache mit den Arbeitnehmervertretungen.<br />

Dazu gehörten auch zusätzliche<br />

F<strong>in</strong>anzspritzen und Sanierungspläne. Angesichts der<br />

Alterung der Gesellschaft wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen unserer<br />

grössten Pensionsfonds Anreize für Vorruhestandsregelungen<br />

durch flexiblere Ruhestandregelungen<br />

ersetzt.<br />

Vere<strong>in</strong>fachung und Vere<strong>in</strong>heitlichung von<br />

Prozessen im Personalbereich<br />

Alle Prozesse im Personalbereich (ausser für Genentech<br />

und Chugai) werden jetzt über e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche<br />

Plattform (Common HR Information Solution —<br />

CHRIS) abgewickelt. Sie setzt Transaktions- und<br />

Berichtssysteme e<strong>in</strong> und wurde auf Taleo, unsere<br />

<strong>in</strong>ternationale Rekrutierungsplattform, abgestimmt.<br />

CHRIS wurde im Juli 2009 e<strong>in</strong>geführt und ersetzt<br />

verschiedene E<strong>in</strong>zellösungen. Mit ihr s<strong>in</strong>d wir <strong>in</strong> der<br />

Lage, standardisierte, rationalisierte sowie vere<strong>in</strong>fachte<br />

Verfahren und Systeme für den Personalbereich<br />

konzernweit zu nutzen. Unser Ziel ist es, e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches<br />

Vorgehen sowie e<strong>in</strong>e höhere Effizienz <strong>in</strong> unserer<br />

Personalarbeit zu gewährleisten. CHRIS wird <strong>in</strong><br />

149 Ländergesellschaften und Repräsentanzen für<br />

<strong>in</strong>sgesamt 78 Prozent aller Mitarbeitenden von <strong>Roche</strong><br />

e<strong>in</strong>gesetzt. Genentech und Pharma North America<br />

werden ab 2011 vollständig e<strong>in</strong>gebunden se<strong>in</strong>.<br />

123


124 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />

Die Verwaltung wird durch e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>ternationalen<br />

Dienstleister sowie e<strong>in</strong> Netz von Servicestellen wahrgenommen.<br />

Menschenrechte und Arbeitsbeziehungen<br />

<strong>Roche</strong> verfolgt e<strong>in</strong>e umfassende Beschäftigungspolitik,<br />

die auch Fragen der Menschenrechte e<strong>in</strong>schliesst.<br />

Der Group Compliance Officer setzt sich konzernweit<br />

für die Umsetzung und E<strong>in</strong>haltung dieser Politik<br />

e<strong>in</strong> und ist Ansprechpartner für alle Mitarbeitenden.<br />

<strong>Roche</strong> achtet das Recht jedes Mitarbeitenden auf<br />

Vere<strong>in</strong>igungsfreiheit und Tarifverhandlungen.<br />

Mehr als 6 708 unserer Beschäftigten werden durch<br />

e<strong>in</strong>en Betriebsrat vertreten. Über 37 713 unserer<br />

Mitarbeitenden gehören weiteren Organisationen an,<br />

die ihre Interessen vertreten (<strong>in</strong> Ländern, <strong>in</strong> denen<br />

das Gesetz dies gestattet). Darüber h<strong>in</strong>aus repräsentiert<br />

das <strong>Roche</strong> Europe Forum fast 34 900 Mitarbeitende<br />

<strong>in</strong> 26 europäischen Ländern. Auf Konzernebene<br />

wurde kürzlich e<strong>in</strong> Arbeitsdirektor e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Die Weisung des <strong>Roche</strong>-Konzerns zum Schutz<br />

personenbezogener Daten dient dem Schutz von<br />

Informationen über unsere Mitarbeitenden und<br />

erfüllt die jeweils geltenden gesetzlichen Vorschriften.<br />

Wo dies angebracht war, haben wir Datenschutzvere<strong>in</strong>barungen<br />

zwischen Unternehmensteilen oder<br />

mit Betriebsräten ausgehandelt.<br />

Mehr Informationen dazu unter:<br />

• Mitarbeitende:<br />

www.roche.com/de/employees<br />

• Konzernweit gültige Grundsätze, Richtl<strong>in</strong>ien und Positionen:<br />

www.roche.com/de/about_roche/corporate_governance/<br />

code_of_conduct/policies_guidel<strong>in</strong>es_and_positions.htm<br />

• Globales Karriereportal:<br />

http://careers.roche.com<br />

• Personalpolitik:<br />

www.roche.com/de/employment_policy.pdf<br />

• Grundsätze:<br />

www.roche.com/de/commitments


Gesellschaft<br />

<strong>Roche</strong> unterstützt lokale Akteure, deren Programme<br />

und Betätigungsfelder mit dem eigenen Geschäftsmodell<br />

<strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang stehen. Wir tun dies <strong>in</strong> der Überzeugung,<br />

dass Spenden, nichtkommerzielles Sponsor<strong>in</strong>g<br />

sowie ehrenamtliches Engagement von Mitarbeitenden<br />

die Innovationskraft, Nachhaltigkeit und Bedeutung<br />

unseres Geschäfts stärken. Und es gibt weitere gute<br />

Gründe: die Inspiration und Motivation unseres gesamten<br />

Teams sowie die Festigung unseres Rufs als sozial<br />

verantwortlich handelndes Unternehmen.<br />

Wir zeigen lieber auf, was konkret mit der Unterstützung<br />

von <strong>Roche</strong> erreicht wurde, statt jede f<strong>in</strong>anzielle<br />

E<strong>in</strong>zelheit zu veröffentlichen. Denn der Erfolg unseres<br />

gesellschaftlichen Engagements soll sich nicht an<br />

der Höhe des aufgewendeten Betrags messen. So<br />

erreichte das <strong>in</strong> der Schweiz und <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

<strong>in</strong>itiierte Lernprogramm <strong>Roche</strong> Genetics für Lehrkräfte<br />

fast 1 250 Personen: Es nahmen 60 Lehrer daran<br />

teil, die das erworbene Wissen <strong>in</strong>zwischen an<br />

Kollegen, Schüler wie auch Freunde und Verwandte<br />

weitergegeben haben. Das Programm wird 2010<br />

<strong>in</strong> der Schweiz ausgebaut.<br />

Alle Spenden und nichtkommerziellen Sponsor<strong>in</strong>gaktivitäten<br />

werden <strong>in</strong>nerhalb des Konzerns durch das<br />

<strong>in</strong>terne Berichterstattungssystem kontrolliert. Die<br />

Messung ihres Erfolgs geschieht durch das Corporate<br />

Susta<strong>in</strong>ability Committee.<br />

Im Jahr 2009 verabschiedete die <strong>Roche</strong>-Gruppe<br />

e<strong>in</strong>e Aktualisierung der Unternehmensgrundsätze<br />

bezüglich Spenden und nichtkommerziellem<br />

Sponsor<strong>in</strong>g. Es wurde bekräftigt, dass Innovation,<br />

Zusammenarbeit, Qualität und Nachhaltigkeit<br />

bei allen Spendenprojekten im Vordergrund stehen<br />

und das Unternehmen se<strong>in</strong>e Ressourcen auf folgende<br />

Bereiche konzentriert: humanitäre und soziale<br />

Projekte; Wissenschaft und Bildung; Kunst und Kultur;<br />

Geme<strong>in</strong>schafts- und Umweltprojekte. Im Rahmen<br />

humanitärer und sozialer Programme fördern wir den<br />

nachhaltigen Zugang zu unseren Arzneimitteln und<br />

Diagnostika. Arzneimittel werden von uns nur <strong>in</strong><br />

Notsituationen nach Naturkatastrophen und im Falle<br />

von Pandemien zur Verfügung gestellt.<br />

Mit den Unternehmensgrundsätzen stellen wir zudem<br />

sicher, dass wir unsere Spendenaktivitäten auf<br />

solche nichtstaatliche Organisationen konzentrieren,<br />

bei denen die Hilfe viel bewirken kann. Wir halten<br />

dies für s<strong>in</strong>nvoller, als viele NGOs mit entsprechend<br />

ger<strong>in</strong>geren Beträgen zu unterstützen. Staatliche,<br />

politische und religiöse Organisationen erhalten von<br />

uns grundsätzlich ke<strong>in</strong>e Spenden.<br />

Unterstützung lokaler Akteure 2009<br />

nach Bereichen (%)<br />

Humanitäre und soziale Projekte 75%<br />

Wissenschaft und Bildung 17%<br />

Kunst und Kultur 5%<br />

Geme<strong>in</strong>schafts- und Umweltprojekte 3%<br />

Förderung junger Wissenschaftler<br />

Junge Wissenschaftler<strong>in</strong>nen und Wissenschaftler s<strong>in</strong>d<br />

unsere Mitarbeitenden von morgen. Indem wir sie<br />

fördern, stellen wir sicher, dass <strong>Roche</strong> auch zukünftig<br />

<strong>in</strong>novativ und erfolgreich ist. Wir verfügen über<br />

unternehmenseigene Stiftungen, mit denen wir<br />

Forschungs- und Bildungsprogramme <strong>in</strong> der ganzen<br />

Welt unterstützen — so zum Beispiel die Fondation<br />

d’entreprise <strong>Roche</strong> <strong>in</strong> Frankreich, die weltweit<br />

agierende <strong>Roche</strong> Organ Transplantation Research<br />

Foundation sowie die Genentech- und <strong>Roche</strong>-<br />

Stiftungen <strong>in</strong> den USA.<br />

2008 startete unser <strong>in</strong>ternationales Förderprogramm<br />

für Post-Doktoranden. Wir fördern damit die wissenschaftliche<br />

Kreativität, stärken akademische Netzwerke<br />

und unterstützen talentierte Post-Doktoranden über<br />

zwei bis vier Jahre <strong>in</strong> Forschungsprojekten an führenden<br />

akademischen E<strong>in</strong>richtungen. Im Jahr 2009<br />

wurden 19 Stipendien vergeben, sodass die Gesamtzahl<br />

seit Auflegung des Programms auf 52 Stipendien<br />

gestiegen ist. Und bereits bis zum Ende des kommenden<br />

Jahres planen wir e<strong>in</strong>e weitere Erhöhung auf<br />

<strong>in</strong>sgesamt 100.<br />

125


126 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />

Im gleichen Jahr startete das erste Projekt im Rahmen<br />

des Programms «Research Exchange Scholars —<br />

e<strong>in</strong>e weltweite Bildungs<strong>in</strong>itiative von <strong>Roche</strong> für den<br />

naturwissenschaftlichen Nachwuchs», das talentierten<br />

Schülern der Sekundarstufe die Möglichkeit bietet,<br />

an e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>ternationalen Schüleraustausch teilzunehmen.<br />

Als Erste profitierten von diesem Programm<br />

Jugendliche aus den USA und aus <strong>Deutschland</strong>,<br />

deren Schulen über e<strong>in</strong>en speziellen Biotechnologie-<br />

Zweig verfügen. Jeweils drei Schüler<strong>in</strong>nen nahmen<br />

an dem sechswöchigen Austausch teil, zu dem<br />

auch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Betreuung durch Mentoren<br />

an e<strong>in</strong>er örtlichen Universität gehörte.<br />

Die European Society for Medical Oncology (ESMO)<br />

zeichnete an ihrem Jahreskongress 2009 <strong>Roche</strong> für<br />

die Unterstützung ihres Stipendienprogramms für<br />

junge Onkologen aus. Wir fördern die ESMO bereits<br />

seit ihrer Gründung 1975 durch kl<strong>in</strong>ische und transnationale<br />

Stipendien. Auf diese Weise bekamen junge<br />

Onkologen die Chance, Forschungserfahrungen <strong>in</strong><br />

bekannten europäischen Krebszentren zu sammeln.<br />

Wir setzen auch andere Bildungsprogramme fort,<br />

wie zum Beispiel unseren zweitägigen Workshop zu<br />

bio-ethischen Themen für Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer<br />

der Sekundarstufe <strong>in</strong> den USA sowie unsere Partnerschaft<br />

mit dem New Jersey Institute of Technology<br />

zur Unterstützung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>tägigen Fortbildungsprogramms<br />

für Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer der Grundund<br />

Sekundarstufe.<br />

Förderung von Innovation im Bereich der Künste<br />

Wir fördern Musik und die bildenden Künste, denn<br />

wie bei unserem Geschäftsmodell kommt es auch hier<br />

auf Kreativität und Innovationskraft an. Aus diesem<br />

Grund s<strong>in</strong>d wir davon überzeugt, dass Kunst und<br />

Wissenschaft e<strong>in</strong>ander befruchten.<br />

Im Jahr 2009 fand der dritte <strong>Roche</strong>-Cont<strong>in</strong>ents-<br />

Event statt. Diese Veranstaltungsreihe soll junge<br />

Menschen zur Beschäftigung mit Kunst anregen.<br />

Rund 100 Studierende von Universitäten <strong>in</strong> ganz<br />

Europa — unter ihnen künftige Chemiker, Biologen,<br />

Mediz<strong>in</strong>er, Psychologen, Musiker, Bühnenbildner,<br />

Tonmeister und Opernsänger — besuchten Kunstund<br />

Wissenschafts-Workshops sowie Aufführungen<br />

zeitgenössischer klassischer Musik im Rahmen<br />

der Salzburger Festspiele.<br />

<strong>Roche</strong> Commissions fördert die Schaffung neuer<br />

Werke durch herausragende zeitgenössische<br />

Komponisten im Zweijahresrhythmus. 2010 wird der<br />

japanische Tonkünstler Toshio Hosokawa se<strong>in</strong><br />

Werk vorstellen. Chugai unterstützte abermals das<br />

Star Philharmonic Christmas Concert <strong>in</strong> Yokohama,<br />

Japan, dessen Erlös <strong>in</strong> die Krebsfrüherkennung<br />

und -behandlung fliesst.<br />

Unser Engagement für das Geme<strong>in</strong>wesen<br />

Wir begrüssen es, wenn sich unsere Mitarbeitenden<br />

an den jeweiligen Standorten für die Geme<strong>in</strong>schaft<br />

engagieren. Aus diesem Grund ermutigen wir sie,<br />

geeignete Projekte ausf<strong>in</strong>dig zu machen, bei denen<br />

sie das Gefühl haben, dass diese etwas bewirken<br />

können. Da die <strong>Roche</strong>-Gruppe zahlreiche Vorhaben<br />

unterstützt, motivieren wir unsere Mitarbeitenden,<br />

durch ehrenamtliche Tätigkeit und das Sammeln von<br />

Spenden e<strong>in</strong>en persönlichen Beitrag zu leisten.<br />

Das Projekt Genentech Goes to Town gibt es seit<br />

1993. E<strong>in</strong>mal im Jahr händigt Genentech jedem<br />

Beschäftigten e<strong>in</strong>en Gutsche<strong>in</strong> über 25 Dollar aus,<br />

der <strong>in</strong>nerhalb von zwei Wochen <strong>in</strong> lokalen Geschäften<br />

e<strong>in</strong>gelöst werden kann. Ziel ist die Unterstützung<br />

des örtlichen Handels. In der Projektlaufzeit haben<br />

die mehr als 200 teilnehmenden Geschäfte mit Hilfe<br />

des Programms über 1,9 Millionen Dollar Umsatz<br />

generiert.<br />

2006 wurde die rechtlich unabhängige geme<strong>in</strong>nützige<br />

Stiftung <strong>Roche</strong> Employee Action and Charity Trust<br />

(Re&Act) gegründet. Stiftungszweck ist die Koord<strong>in</strong>ation<br />

der Spenden von Mitarbeitenden sowie<br />

die weltweite Verteilung der Gelder <strong>in</strong> verschiedene<br />

lokale Projekte und Nothilfeprogramme.<br />

Seit dem Erdbeben von 2007 <strong>in</strong> Peru unterstützt<br />

Re & Act den Wiederaufbau des zerstörten Dorfes<br />

Chocos. 2009 wurden im Rahmen des Projekts


e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>deküche und zwölf neue erdbebensichere<br />

Häuser errichtet. Darüber h<strong>in</strong>aus konnte der<br />

Bau des örtlichen Staudamms abgeschlossen werden.<br />

Seit 2003 gibt es den jährlichen <strong>Roche</strong> Children’s<br />

Walk. Nun wurde er zu Gunsten höherer Teilnehmerzahlen<br />

von Dezember auf Juli verschoben, weshalb<br />

2009 ke<strong>in</strong> Lauf stattfand. Trotzdem hat Re&Act<br />

die Zusammenarbeit mit unseren Partnern European<br />

Coalition of Positive People (www.ecpp.co.uk) und<br />

Unicef Schweiz fortgesetzt. Beide unterstützen im<br />

Rahmen langfristiger Projekte Aidswaisen <strong>in</strong> Malawi.<br />

Die Mitarbeitenden von <strong>Roche</strong> waren dennoch zu<br />

Spenden aufgerufen, und das Unternehmen steuerte<br />

e<strong>in</strong>en entsprechenden Betrag bei. Somit war sichergestellt,<br />

dass den K<strong>in</strong>dern ke<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anziellen Nachteile<br />

entstanden. Bislang konnten mit Hilfe des <strong>Roche</strong><br />

Children’s Walk 18 neue Klassenzimmer nebst Sanitäre<strong>in</strong>richtungen<br />

für fast 1 500 K<strong>in</strong>der im Grundschulalter<br />

gebaut und ausgestattet werden. Für 108 Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schüler der Mittelstufe sowie für 5 Schüler<br />

der Oberstufe wurden die Semestergebühren übernommen.<br />

In entlegenen Gebieten Südafrikas kommt auf 4 000<br />

Patienten nur e<strong>in</strong> Arzt. Hier setzt der Phelophepa-<br />

Gesundheitszug an. Als mobile Kl<strong>in</strong>ik ermöglicht er<br />

die mediz<strong>in</strong>ische Grundversorgung von mehr als<br />

45 000 Menschen. Wir unterstützen dieses Projekt<br />

seit se<strong>in</strong>er Gründung vor 15 Jahren. 2009 konnte —<br />

auch dank zusätzlicher Mittel von <strong>Roche</strong> — e<strong>in</strong><br />

Aufklärungsprogramm zu Krebs gestartet werden.<br />

Es umfasst Vorsorgeuntersuchungen, Schulungen<br />

des mediz<strong>in</strong>ischen Personals, Informationskampagnen<br />

sowie die Beratung und Aufklärung von Patienten,<br />

<strong>in</strong>sbesondere über Brust-, Gebärmutterhals- und<br />

Prostatakrebs.<br />

Weitere Informationen dazu unter:<br />

• Gesellschaftliches Engagement von <strong>Roche</strong>:<br />

www.roche.com/de/corporate_responsibility/society.htm<br />

• <strong>Roche</strong> ’n’ Jazz:<br />

www.roche-n-jazz.net<br />

• Re & Act:<br />

http://react.roche.com<br />

127


128 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />

Sicherheit, Gesundheits-<br />

und Umweltschutz<br />

Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz (SGU)<br />

s<strong>in</strong>d bei all unseren Aktivitäten von entscheidender<br />

Bedeutung. In den Konzerngrundsätzen und unserer<br />

SGU-Politik haben wir uns den höchsten Standards<br />

verpflichtet. 2009 wurden von <strong>Roche</strong> 159 Millionen<br />

Franken <strong>in</strong> SGU-Infrastrukturmassnahmen und<br />

weitere 294 Millionen Franken <strong>in</strong> den Betrieb der<br />

entsprechenden Anlagen <strong>in</strong>vestiert.<br />

SGU-Management<br />

Für die Koord<strong>in</strong>ierung der SGU-Massnahmen ist<br />

bei <strong>Roche</strong> e<strong>in</strong> 36-köpfiges Team verantwortlich.<br />

Konzernweit arbeiten 680 Vollzeitbeschäftigte daran,<br />

dass wir im Bereich Sicherheit, Gesundheits- und<br />

Umweltschutz gute Ergebnisse erzielen. Für neu<br />

ernannte SGU-Beauftragte wurde e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>wöchige<br />

Schulung durchgeführt, um sie mit unserer Politik und<br />

Strategie sowie unseren Richtl<strong>in</strong>ien und Prozessen<br />

<strong>in</strong> den entsprechenden Bereichen vertraut zu machen.<br />

Die Teilnehmer erörterten die Verantwortung, die<br />

<strong>Roche</strong> im Bereich SGU trägt, und wie auf das vorhandene<br />

Know-how zugegriffen werden kann.<br />

Ferner wurden sie im Aufbau und der Führung e<strong>in</strong>es<br />

Risikomanagementsystems an ihren Standorten<br />

geschult. Für bereits amtierende SGU-Beauftragte<br />

veranstalteten wir regionale Workshops zu Themen<br />

wie Energieeffizienz, Security und Arbeitshygiene.<br />

Jeder Mitarbeitende der <strong>Roche</strong>-Gruppe hat die Aufgabe,<br />

für Sicherheit und Gesundheit zu sorgen und<br />

Umwelte<strong>in</strong>flüsse, die sich aus unserer Arbeit ergeben,<br />

auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum zu begrenzen. Wir legen grossen<br />

Wert darauf, dass sich unsere Mitarbeitenden die<br />

SGU-Standards überall im Konzern zu eigen machen.<br />

Zu diesem Zweck führen wir standortspezifische<br />

Schulungen durch, die neben Vorträgen auch praktische<br />

Übungen umfassen. Zudem haben wir e<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>stündige <strong>in</strong>ternetbasierte Schulung für alle Mitarbeitenden<br />

zu den Themen Sicherheit, Gesundheitsund<br />

Umweltschutz e<strong>in</strong>geführt. 2009 nahmen<br />

60 052 Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen während durchschnittlich<br />

2,7 Stunden an SGU-Schulungen teil.<br />

Es ist wichtig, die SGU-Risiken unserer Arbeit zu<br />

kennen und zu verstehen. Denn nur so können wir<br />

ihnen durch konkrete Sicherheitsmassnahmen vor<br />

Ort und auf Konzernebene entgegenwirken. Alle uns<br />

bekannten Risiken im Bereich Sicherheit, Gesundheits-<br />

und Umweltschutz s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Liste erfasst,<br />

die von den Managern aller Bereiche im Internet<br />

e<strong>in</strong>gesehen werden kann. Für die Umsetzung der<br />

SGU-Politik und der betreffenden Richtl<strong>in</strong>ien vor Ort<br />

s<strong>in</strong>d die Leiter der jeweiligen Standorte sowie der<br />

SGU-Beauftragte verantwortlich. Zudem gibt es <strong>in</strong><br />

den Divisionen Pharma und Diagnostics Ökodelegierte,<br />

die sich für e<strong>in</strong>e stärkere Sensibilisierung der Belegschaft<br />

für Themen des Umweltschutzes e<strong>in</strong>setzen.<br />

Zur Überwachung der ordnungsgemässen Umsetzung<br />

unserer SGU-Politik führen wir <strong>in</strong> den Niederlassungen<br />

regelmässige Audits durch. Die dabei gewonnenen<br />

Erkenntnisse helfen uns, die jeweiligen Aktivitäten<br />

<strong>in</strong> diesen Bereichen weiterzuentwickeln. 2009 fanden<br />

27 Audits statt. Zwar traten dabei ke<strong>in</strong>e grösseren<br />

Probleme zutage; sie haben uns aber gezeigt, wie<br />

wichtig es ist, die Risikoanalysen der Standorte weiterzuentwickeln.<br />

Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen, die mit<br />

chemischen Substanzen arbeiten, erhalten entsprechende<br />

Sicherheitsschulungen. Darüber h<strong>in</strong>aus haben<br />

wir Sicherheitsdatenblätter für über 1 000 verschiedene<br />

Chemikalien auf unserer Website veröffentlicht.<br />

Im Rahmen des alle drei Jahre veranstalteten Wettbewerbs<br />

«ECOmpetition» wird unsere Belegschaft<br />

aufgerufen, sich über die Verbesserung des Umweltschutzes<br />

Gedanken zu machen. 2009 wurden anlässlich<br />

der fünften ECOmpetition mehr als 335 Vorschläge<br />

von 428 Mitarbeitenden an 46 Standorten<br />

e<strong>in</strong>gereicht. Zu den 29 Gew<strong>in</strong>nern gehörten:<br />

<strong>Roche</strong> Palo Alto, USA — Ablösung halogenierter<br />

•<br />

Kohlenwasserstoffe (HKW) <strong>in</strong> Kühlanlagen durch<br />

Kältemittel auf Kohlenwasserstoffbasis (Propan<br />

oder Propylen)<br />

<strong>Roche</strong> Jacarepaguá, Brasilien — Rückgew<strong>in</strong>nung<br />

•<br />

von Lösungen aus Rohrleitungssystemen durch<br />

E<strong>in</strong>satz von Polystyrolpfropfen, sodass auf<br />

Spülungen mit Wasser und Stickstoff verzichtet<br />

werden kann


• Chugai Pharma, Japan — Wiederaufbereitung von<br />

Batterien <strong>in</strong> Notaggregaten zur unterbrechungsfreien<br />

Stromversorgung, sodass ke<strong>in</strong> Austausch<br />

mehr vorgenommen werden muss.<br />

Bei den alljährlichen <strong>Roche</strong> Responsible Care Awards<br />

s<strong>in</strong>d die Standorte aufgerufen, Vorschläge zur<br />

Verbesserung ihrer Energieeffizienz e<strong>in</strong>zureichen.<br />

2009 wurden 50 E<strong>in</strong>sendungen von 21 Standorten<br />

als besonders bemerkenswert ausgewählt.<br />

Dazu gehörten:<br />

<strong>Roche</strong> Bezares, Mexiko — Installation von Solar-<br />

•<br />

kesseln zur Heisswasserbereitung<br />

<strong>Roche</strong> Diagnostics, USA — Beleuchtungssteuerung<br />

•<br />

<strong>in</strong> verkehrsschwachen Zeiten<br />

<strong>Roche</strong> Diagnostics, Indien — Anbr<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>er<br />

•<br />

Spezialglasfassade zur Senkung der Energiekosten.<br />

Security<br />

2007 wurde e<strong>in</strong> Konzern-Securitybeauftragter (CSO)<br />

ernannt. Unterstützt wird er seit 2009 durch e<strong>in</strong> Netz<br />

von über 100 Standort-Securitybeauftragten (SSO).<br />

Ihre Zuständigkeiten sowie unsere Security-Grundsätze<br />

und allgeme<strong>in</strong>en Prozesse wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Konzernweisung festgelegt. Sie regelt die M<strong>in</strong>deststandards<br />

zum Schutz unserer Belegschaft, Besucher<br />

sowie unserer Vermögenswerte, Produkte und geheimhaltungsbedürftigen<br />

Informationen.<br />

Ferner haben wir e<strong>in</strong> konzernweites Report<strong>in</strong>g-Tool<br />

für Security-relevante Ereignisse e<strong>in</strong>geführt. Es<br />

ermöglicht den SSO und CSO, entsprechende Ereignisse<br />

zu analysieren und Gegenmassnahmen <strong>in</strong> die<br />

Wege zu leiten. 2009 lag unser Hauptaugenmerk auf<br />

gefälschten Produkten. Dabei konnten wir verh<strong>in</strong>dern,<br />

dass grössere Mengen gefälschter Medikamente<br />

<strong>in</strong> Umlauf gebracht wurden.<br />

Gesundheitsschutz und Sicherheit<br />

Mit der Unfallrate RAR messen wir die Zahl der durch<br />

Arbeitsunfälle verursachten Ausfalltage pro Beschäftigtem<br />

und Jahr. 2009 lag die RAR für den Konzern<br />

bei 0,074. Das ist e<strong>in</strong>e Verbesserung von 5,9 Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr und liegt zudem deutlich<br />

unter dem für 2010 angestrebten Ziel von 0,079.<br />

Gesundheitsschutz und Sicherheit<br />

2009 2008 2007<br />

Unfallrate RAR 0,074 0,078 0,076<br />

Arbeitsunfälle 392 474 482<br />

Berufskrankheiten 227 270 311<br />

Arbeitsunfälle mit<br />

Todesfolge<br />

Arbeitsunfälle pro<br />

1 Million<br />

0 0 1<br />

Arbeitsstunden 2,92 3,42 3,46<br />

Wir erwarten von Vertragsfirmen, die auf unserem<br />

Firmengelände tätig s<strong>in</strong>d, dass sie dieselben Sicherheitsvorschriften<br />

e<strong>in</strong>halten wie unsere eigenen<br />

Mitarbeitenden. 2009 waren Vertragsfirmen an<br />

152 Unfällen beteiligt (zusätzlich zu den gemeldeten<br />

Arbeitsunfällen unter <strong>Roche</strong>-Mitarbeitenden), was<br />

e<strong>in</strong>e unfallbed<strong>in</strong>gte Verletzungsrate von 1,32 (Unfälle<br />

pro 100 000 Arbeitsstunden) zur Folge hatte.<br />

Im Berichtsjahr wurden 227 Fälle von Berufskrankheiten<br />

gemeldet — deutlich weniger als im Vorjahr<br />

(270 Fälle). Die Anzahl der Ausfalltage lag bei 607 und<br />

blieb damit im Vergleich zu 2008 unverändert.<br />

Mehr als zwei Drittel der Ausfalltage wurden durch<br />

Erkrankungen des Bewegungsapparates verursacht,<br />

<strong>in</strong>sbesondere durch das chronische Überlastungssyndrom<br />

(RSI). Mit ergonomischen Programmen vor<br />

Ort, besseren Büroausstattungen und E<strong>in</strong>zelfallprüfungen<br />

bemühen wir uns um e<strong>in</strong>e Verr<strong>in</strong>gerung<br />

dieser Erkrankungen. Das Ergonomie-Programm<br />

von Genentech ist auf das beruflich bed<strong>in</strong>gte<br />

Überlastungssyndrom ausgerichtet und verfügt über<br />

e<strong>in</strong>e eigens dafür vorgesehene Website mit e<strong>in</strong>em<br />

Übungsprogramm. Am Standort South San Francisco<br />

bef<strong>in</strong>den sich drei Ausstellungsräume, <strong>in</strong> denen Mitarbeitende<br />

ergonomische Produkte für die Tätigkeit<br />

im Büro, an den Anlagen und im Labor testen können.<br />

Wichtige Ereignisse im Bereich SGU werden von<br />

e<strong>in</strong>em Gremium untersucht, das auf Konzernebene<br />

angesiedelt ist. Es kommuniziert die e<strong>in</strong>schlägigen<br />

Erkenntnisse unternehmensweit und bereitet sie<br />

auch gegebenenfalls für Schulungen auf.<br />

129


130 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />

Ökologischer Fussabdruck<br />

In unsere Umweltbilanz fliessen Daten aus unserer<br />

Tätigkeit von Forschung und Produktion über<br />

Produktverpackung und Vertrieb bis h<strong>in</strong> zu Nutzung<br />

und Entsorgung e<strong>in</strong>.<br />

Wir berechnen die ökologischen Folgen unserer<br />

Aktivitäten anhand der Ökobilanzmethode des<br />

Schweizerischen Bundesamtes für Umwelt (BAFU).<br />

Sie berücksichtigt sowohl den E<strong>in</strong>satz von Ressourcen<br />

als auch die Emissionen und Abfallstoffe. 2009 lag<br />

unsere Ökobilanz bei 4,6, was e<strong>in</strong>e Verbesserung von<br />

7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr darstellt. Erreicht<br />

haben wir dies mit e<strong>in</strong>er erheblichen Reduzierung<br />

sowohl der von uns <strong>in</strong> die Luft abgegebenen Emissionen<br />

als auch der von uns <strong>in</strong> Gewässer e<strong>in</strong>geleiteten<br />

organischen Substanzen. Wir s<strong>in</strong>d auf e<strong>in</strong>em guten<br />

Weg, unsere für das Jahr 2015 angestrebte Ökobilanz<br />

von 5,92 zu übertreffen.<br />

Wir messen auch unseren Aufwand für die Umwelt<br />

im Verhältnis zu den Verkäufen, damit wir unsere<br />

SGU-Investitionen zielgerichtet dort tätigen können,<br />

wo sie die grösste Wirkung erzielen. Wir ermitteln<br />

die <strong>in</strong> der nachstehenden Tabelle dargestellte Eco-<br />

Efficiency Rate (EER), <strong>in</strong>dem wir den Energieverbrauch,<br />

das Abfallaufkommen sowie die an Luft und<br />

Gewässer abgegebenen Schadstoffe <strong>in</strong>s Verhältnis zu<br />

den Kosten für Umweltschutz und Verkäufen setzen.<br />

E<strong>in</strong>e genaue Erläuterung der EER bef<strong>in</strong>det sich auf<br />

unserer Website. 2009 lag unsere EER bei 84,02,<br />

e<strong>in</strong>e Verbesserung von 7,8 Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahreswert.<br />

Eco-Efficiency Rate<br />

2009 2008 2007<br />

Konzern-Umsatz<br />

(<strong>in</strong> Millionen CHF)<br />

Aufwand für Umwelt<br />

49 051 45 617 46 133<br />

(<strong>in</strong> Millionen CHF)<br />

Schadschöpfung<br />

(<strong>in</strong> Millionen Schad-<br />

186 209 232<br />

schöpfungse<strong>in</strong>heiten) 3,14 2,80 2,96<br />

EER 84,02 77,95 67,19<br />

Energieverbrauch nach Energieträgern | %<br />

Kraftstoffverbrauch der 11,1<br />

firmeneigenen Fahrzeuge<br />

Erdöl 2,1<br />

Kraftstoffverbrauch 15,2<br />

durch Geschäftsflüge<br />

Elektrischer Strom 29,2<br />

Fernwärme<br />

Abfall/Erneuerbare<br />

3,9<br />

Energien 0,9<br />

Erdgas 37,6<br />

Mit dem Programm REACT zur Steigerung des<br />

Umweltbewusstse<strong>in</strong>s im Bereich chemische<br />

Entwicklung fördern wir nachhaltige chemische<br />

Verfahrensweisen <strong>in</strong> unseren Forschungs- und<br />

Entwicklungslabors weltweit. Dazu werden Nachhaltigkeitsstandards<br />

festgelegt, mit denen der Nutzen<br />

nachhaltiger Praktiken messbar wird. So bildet zum<br />

Beispiel der Mass Intensity Factor das Verhältnis der<br />

e<strong>in</strong>gesetzten Rohstoffe zum fertigen Produkt ab.<br />

Richtl<strong>in</strong>ien zur Auswahl von Lösungsmitteln dagegen<br />

unterstützen die Mitarbeitenden bei der Wahl weniger<br />

schädlicher Alternativen. Folgende Ziele verfolgen<br />

wir mit dem Programm: Unterstützung der Nachhaltigkeitsziele<br />

von <strong>Roche</strong>, konzernweiter Austausch von<br />

Best-Practice-Beispielen, Sensibilisierung der Belegschaft,<br />

stärkere Anerkennung des Beitrags von<br />

Forschung und Entwicklung zu Nachhaltigkeit sowie<br />

Senkung der Kosten.<br />

Energie und Klimawandel<br />

Unsere Konzernstrategie zur M<strong>in</strong>derung von Treibhausgasemissionen<br />

f<strong>in</strong>det im <strong>Roche</strong>-Positionspapier<br />

zu Treibhausgasen und Klimawandel ihren Niederschlag.


Senkung des Gesamtenergieverbrauchs<br />

und der Treibhausgasemissionen.<br />

Energieverbrauch bei ausgewählten Energieträgern 2009<br />

10%<br />

15%<br />

30%<br />

40%<br />

Regelmässig analysieren wir die Risiken, die sich<br />

für <strong>Roche</strong> aus dem Klimawandel ergeben. Bislang<br />

konnten wir jedoch ke<strong>in</strong>e grösseren klimatisch<br />

bed<strong>in</strong>gten Gefahren oder konkreten Chancen für<br />

unser Geschäft feststellen.<br />

Kraftstoffverbrauch der firmen-<br />

eigenen Fahrzeugflotte<br />

E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er neuen Zielsetzung: Bis 2011<br />

Umstellung des Fuhrparks unserer europäischen<br />

Niederlassungen auf Fahrzeuge, die nicht mehr<br />

als 120 Gramm CO 2 pro Kilometer ausstossen.<br />

2009 betrug der Energie- und Kraftstoffverbrauch von<br />

<strong>Roche</strong> 13 898 Terajoule, das s<strong>in</strong>d 1,7 Prozent mehr<br />

als im Vorjahr. Ausschlaggebend hierfür war die erstmalige<br />

E<strong>in</strong>beziehung des Fuhrparks von Genentech.<br />

Der Energieverbrauch pro Mitarbeitenden liegt<br />

bei etwa 176 Gigajoule und ist damit ger<strong>in</strong>gfügig<br />

niedriger als 2008.<br />

Kraftstoffverbrauch durch Geschäftsflüge<br />

Video- und Telefonkonferenztechnik wurde an<br />

allen Standorten <strong>in</strong>stalliert und wird umfassend<br />

genutzt. Unsere Mitarbeitenden s<strong>in</strong>d gehalten,<br />

bei notwendigen Geschäftsreisen den Zug zu<br />

nehmen und ihre Geschäftsreisetätigkeit zu mehreren<br />

Zielorten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Reise zusammenzufassen.<br />

Elektrischer Strom und Erdgas<br />

Die Verr<strong>in</strong>gerung unseres Energieverbrauchs<br />

hat für uns oberste Priorität. Die von uns<br />

genutzte Energie versuchen wir effizienter<br />

e<strong>in</strong>zusetzen, zum Beispiel durch Wärmerückgew<strong>in</strong>nung.<br />

Wir fördern auch die Nutzung<br />

von Ökostrom, wo dies s<strong>in</strong>nvoll ist. In diesem<br />

Zusammenhang haben wir 2009 unser Konzernhandbuch<br />

zu energiesparender Bauweise veröffentlicht,<br />

um zukünftig den Energieverbrauch<br />

von Gebäuden möglichst ger<strong>in</strong>g zu halten.<br />

Energieverbrauch | <strong>in</strong> Terajoules<br />

2009 2008 2007<br />

Energieverbrauch<br />

<strong>in</strong>sgesamt<br />

Energieverbrauch<br />

<strong>in</strong>sgesamt pro Millionen<br />

13 898 13 662 13 664<br />

CHF der Verkäufe<br />

Energieverbrauch<br />

<strong>in</strong>sgesamt pro<br />

0,283 0,299 0,296<br />

Mitarbeitenden 0,179 0,178 0,179<br />

Der grösste Anteil der Kohlendioxidemissionen<br />

von <strong>Roche</strong> wird durch den Verbrauch von Energie<br />

verursacht. Deshalb steht der Energieverbrauch<br />

im Zentrum unserer Klimastrategie. Wir weisen die<br />

131


132 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />

CO 2- und sonstigen Treibhausgasemissionen — wie<br />

aus Kälteanlagen entweichende halogenierte Kohlenwasserstoffe<br />

— <strong>in</strong> CO 2-Äquivalenten aus. 2009 beliefen<br />

sich unsere Emissionen auf 1 053 Tausend Tonnen<br />

CO 2-Äquivalente, was e<strong>in</strong>er absoluten M<strong>in</strong>derung<br />

von 0,8 Prozent gegenüber 2008 entspricht. Zu dieser<br />

M<strong>in</strong>derung kam es trotz gestiegenen Energieverbrauchs,<br />

da e<strong>in</strong>ige Standorte Anpassungen ihres<br />

Emissionsfaktors vorgenommen haben, nachdem ihre<br />

Energieversorger den emissionsärmeren Anteil <strong>in</strong><br />

ihrem Energiemix neu berechnet hatten.<br />

Treibhausgasemissionen | <strong>in</strong> Tonnen CO 2-Äquivalent<br />

2009 2008 2007<br />

Emissionen <strong>in</strong>sgesamt 1 053 118 1 062 114 1 052 407<br />

Emissionen <strong>in</strong>sgesamt<br />

pro Millionen CHF<br />

der Verkäufe 21,47 23,28 22,81<br />

Die Verr<strong>in</strong>gerung der Emissionen im Verhältnis zu<br />

den Verkäufen um 7,8 Prozent verdeutlicht, dass <strong>Roche</strong><br />

trotz wachsendem Geschäftsvolumen den Energieverbrauch<br />

senkt.<br />

2009 entwickelten wir e<strong>in</strong>en Standard, um das<br />

Energieeffizienzmanagement <strong>in</strong> Bauvorhaben e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />

Gleichzeitig erschien e<strong>in</strong> neues Konzernhandbuch<br />

zu energiesparender Bauweise. Damit s<strong>in</strong>d<br />

wir gut gerüstet, den Energieverbrauch neuer<br />

oder sanierter Gebäude und Anlagen zu reduzieren.<br />

Mailand hat das Problem, im europäischen Vergleich<br />

zu den Städten mit der höchsten Umweltbelastung<br />

zu gehören. Die Smog-Werte haben Rekordniveau<br />

erreicht und liegen weit über den für die Europäische<br />

Union def<strong>in</strong>ierten Grenzwerten. Bereits 2007 hat<br />

<strong>Roche</strong> Monza (Italien) e<strong>in</strong> Programm zur Reduzierung<br />

der ökologischen Folgen ihrer Tätigkeit gestartet. In<br />

diesem Zusammenhang wurden das Transportkonzept<br />

geändert, der Recycl<strong>in</strong>g-Anteil erhöht sowie der<br />

Energieverbrauch durch den E<strong>in</strong>satz von Sensor-<br />

Leuchten und Energiesparlampen gesenkt. 2009 hat<br />

der Standort se<strong>in</strong>e Anstrengungen weiter verstärkt.<br />

Lifegate, e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Monza ansässige externe Umwelt-<br />

organisation, erhielt den Auftrag, den Energieund<br />

Wasserverbrauch sowie die Abfallbeseitigung,<br />

Logistik und den Transport der Mitarbeitenden<br />

zu überwachen. Gleichzeitig wurde damit begonnen,<br />

10 Prozent des Energiebedarfs durch erneuerbare<br />

Energien zu decken. Zudem wurde die Belegschaft <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er betrieblichen Sensibilisierungskampagne dazu<br />

aufgerufen, sich an Energiee<strong>in</strong>spar<strong>in</strong>itiativen zu beteiligen.<br />

Bisher konnte der Standort die CO 2-Emissionen<br />

um rund 45 Prozent senken.<br />

Die <strong>Roche</strong>-Tochterunternehmen <strong>in</strong> den USA konnten<br />

ihr Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2010 gegenüber<br />

2001 um 18 Prozent zu reduzieren, schneller<br />

erreichen als geplant — was von der US-amerikanischen<br />

Umweltschutzbehörde (EPA) gewürdigt wurde.<br />

Für den Zeitraum 2008 bis 2013 hat sich <strong>Roche</strong> USA<br />

zu weiteren Emissionsm<strong>in</strong>derungen <strong>in</strong> Höhe von<br />

13 Prozent verpflichtet. Auch Genentech hat das für<br />

2010 gesetzte M<strong>in</strong>derungsziel bei Treibhausgasen<br />

zwei Jahre früher erreicht. Nunmehr wird das Unternehmen<br />

geme<strong>in</strong>sam mit den übrigen <strong>Roche</strong>-Töchtern<br />

<strong>in</strong> den USA an der Umsetzung des neuen Emissionsm<strong>in</strong>derungsziels<br />

von 13 Prozent bis 2013 arbeiten.<br />

<strong>Roche</strong> hat die Frage der Energiee<strong>in</strong>sparung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Konzernweisung geregelt, die lokale Initiativen<br />

fördert. Sie legt Energieeffizienzstandards sowohl für<br />

neue als auch für bestehende elektrische Anlagen<br />

fest und schreibt die Durchführung von Energie-<br />

Audits an den Standorten vor. Die 2009 erfolgten<br />

Audits offenbarten Verbesserungsmöglichkeiten bei<br />

Gebäuden, Medien, Anlagen und Prozessen, die<br />

zum Teil auch Genentech betreffen. Hierzu gehören<br />

modernere Zähl- und Überwachungsverfahren,<br />

die Sanierung von Gebäuden und die Umstellung<br />

von Beleuchtungs- und Klimaanlagen.<br />

Ungeachtet dieser zentralen Vorgaben steht es den<br />

Standorten frei, eigene Strategien zur M<strong>in</strong>derung<br />

ihrer Emissionen zu entwickeln. Nur so können wir die<br />

besten Ergebnisse erzielen. Schliesslich kennen die<br />

Standorte ihre Erfordernisse und die Bed<strong>in</strong>gungen vor<br />

Ort am besten. Bei <strong>Roche</strong> Shanghai läuft zum Beispiel<br />

seit geraumer Zeit e<strong>in</strong> Projekt zur Steigerung der


Energieeffizienz, <strong>in</strong> dessen Rahmen bereits Massnahmen<br />

wie Doppel- und Dreifachverglasungen,<br />

Optimierung der Isolation, E<strong>in</strong>satz von Geothermie für<br />

Wärme- und Kältezwecke, stromsparende Energiesysteme<br />

und solare Warmwasserbereitung umgesetzt<br />

wurden.<br />

Etwa 15,2 Prozent unserer gesamten CO 2-Emissionen<br />

entstehen durch Geschäftsreisen und auf unseren<br />

Fuhrpark entfallen weitere 11,1 Prozent. Unsere Mitarbeitenden<br />

s<strong>in</strong>d gehalten, bei notwendigen Geschäftsreisen<br />

den Zug zu nehmen und ihre Geschäftsreisetätigkeit<br />

zu mehreren Zielorten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Reise<br />

zusammenzufassen. Ferner nutzen wir Video- und<br />

Telekonferenztechnik, um unsere Reisetätigkeit<br />

möglichst ger<strong>in</strong>g zu halten. Beispielsweise hat <strong>Roche</strong><br />

F<strong>in</strong>nland <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem WWF F<strong>in</strong>nland<br />

die Jahreshauptversammlung der American Society of<br />

Cl<strong>in</strong>ical Oncology virtuell ausgerichtet. Etwa 180 Kunden<br />

nahmen im Juni 2009 von ihren jeweiligen Kl<strong>in</strong>iken<br />

aus per Video-Stream<strong>in</strong>g an der Konferenz teil.<br />

Inzwischen setzen mehrere Standorte Telepresence ®-<br />

Systeme e<strong>in</strong>, durch die sich die Qualität der Videokonferenzübertragung<br />

stark verbessert, was wiederum<br />

dazu führt, dass diese Technik häufiger e<strong>in</strong>gesetzt wird.<br />

Wir haben uns das Ziel gesetzt, bis Ende 2011 den<br />

Fuhrpark unserer europäischen Niederlassungen<br />

komplett auf Fahrzeuge umzustellen, die nicht mehr<br />

als 120 Gramm CO 2 pro Kilometer ausstossen. Damit<br />

reduzieren wir die CO 2-Emissionen um 5 400 Tonnen<br />

und den Kraftstoffverbrauch um zwei Millionen Liter<br />

jährlich.<br />

An e<strong>in</strong>er Reihe von Standorten laufen Initiativen,<br />

mit denen die Belegschaft ermuntert wird, nicht mit<br />

dem Auto zur Arbeit zu fahren. So fördert das gRide-<br />

Programm bei Genentech seit 2006 alternative<br />

Lösungen wie Vanpool<strong>in</strong>g, ÖPNV, Fahrrad, Laufen und<br />

den Genenbus-Shuttleservice. Die Shuttlebusse<br />

wurden 2009 durch modernere und effizientere<br />

Modelle ersetzt, die den Fe<strong>in</strong>staubvorgaben der US-<br />

Umweltbehörde EPA von 2007 entsprechen. Unser<br />

Schweizer Standort Rotkreuz hat für Mitarbeitende,<br />

die für den Weg zur Arbeit auf Auto und Motorrad ver-<br />

zichten, e<strong>in</strong>e jährliche Prämie <strong>in</strong> Höhe von 360 Franken<br />

e<strong>in</strong>geführt.<br />

Ozonabbau<br />

Der <strong>in</strong> der Weisung von <strong>Roche</strong> angestrebte Term<strong>in</strong><br />

für die Ablösung der ozon- und klimaschädigenden<br />

halogenierten Kohlenwasserstoffe (FCKW und<br />

HFCKW) wurde <strong>in</strong> Abhängigkeit von den lokalen<br />

Gegebenheiten von 2010 auf 2012 beziehungsweise<br />

2015 verschoben. Grund hierfür ist das Fehlen<br />

anerkannter Alternativen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Ländern. Auch<br />

Genentech setzt sich für die Ablösung dieser<br />

Gase e<strong>in</strong>, hat jedoch noch ke<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong> festgelegt,<br />

zu dem dieser Prozess abgeschlossen se<strong>in</strong> soll.<br />

Wenngleich teilfluorierte (HFC) und perfluorierte (PFC)<br />

Kohlenwasserstoffe, die unter anderem als Ersatzstoffe<br />

für HFCKW und FCKW zum E<strong>in</strong>satz kommen,<br />

die Ozonschicht nicht schädigen, können sie doch<br />

zur globalen Erwärmung beitragen. Zudem weisen sie<br />

e<strong>in</strong>e hohe Umweltpersistenz auf. Daher halten wir<br />

diese Verb<strong>in</strong>dungen langfristig für ke<strong>in</strong>e geeignete<br />

Alternative. Ziel von <strong>Roche</strong> ist es, HFC und PFC bis<br />

2015 schrittweise aus den Systemen zu entfernen. Für<br />

Genentech und andere kürzlich übernommene<br />

Unternehmen wird e<strong>in</strong> gesonderter Zielterm<strong>in</strong> gelten,<br />

der 2010 festgelegt werden soll. Allerd<strong>in</strong>gs gibt<br />

es noch immer e<strong>in</strong>ige technische Probleme, die uns<br />

daran h<strong>in</strong>dern, diese Substanzen aus all unseren<br />

Anwendungen zu verbannen. Hier suchen wir nach<br />

alternativen Technologien.<br />

Ozonabbauende Chemikalien | <strong>in</strong> Tonnen<br />

2009 2008 2007<br />

Bestand an<br />

halogenierten<br />

Kohlenwasserstoffen<br />

Emissionen von<br />

haloge nierten Kohlen-<br />

179,8 144,6 148,2<br />

wasserstoffen 6,5 3,4 4,7<br />

Der Bestand an halogenierten Kohlenwasserstoffen<br />

ist bei <strong>Roche</strong> 2009 um 24,3 Prozent gestiegen.<br />

Grund hierfür ist die erstmalige E<strong>in</strong>beziehung der<br />

133


134 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />

entsprechenden Bestände bei Genentech. Lässt man<br />

diese unberücksichtigt, ergibt sich e<strong>in</strong> Rückgang um<br />

6 Prozent.<br />

Emissionen <strong>in</strong> die Luft<br />

Im Rahmen unserer operativen Tätigkeit geben wir<br />

unter anderem flüchtige organische Verb<strong>in</strong>dungen<br />

(VOC), Fe<strong>in</strong>staub, Stickstoffoxide (NO x) und Schwefeldioxid<br />

(SO 2) an die Luft ab. Unser Ziel ist es, diese<br />

Emissionen zu senken, da sie zu Luftverschmutzung,<br />

Smogbildung und saurem Regen beitragen können.<br />

2009 haben wir unsere VOC-Emissionen um 16,9 Prozent<br />

auf 177 Tonnen gesenkt. Gleichzeitig belief sich<br />

unser Schadstoffausstoss bei Fe<strong>in</strong>staub auf 27 Tonnen,<br />

bei NO x auf 286 Tonnen und bei SO 2 auf 9 Tonnen.<br />

Diese Werte unterliegen von Jahr zu Jahr gewissen<br />

Schwankungen.<br />

Emissionen <strong>in</strong> die Luft | <strong>in</strong> Tonnen<br />

2009 2008 2007<br />

VOC 177 213 240<br />

Fe<strong>in</strong>staub 27 27 25<br />

Stickstoffoxide 286 193 169<br />

Schwefeldioxid 9 10 12<br />

Abfälle<br />

Etwa 96 Prozent unserer chemischen Abfälle werden<br />

verbrannt; die Methode der Entsorgung, bei der<br />

die Umwelt am wenigsten belastet wird. 2009 belief<br />

sich unser Aufkommen an chemischen Abfällen<br />

auf 27 605 Tonnen. Das entspricht e<strong>in</strong>em Rückgang<br />

von 11,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nicht <strong>in</strong><br />

dieser Menge enthalten s<strong>in</strong>d Abfälle, die von anderen<br />

Unternehmen als Rohstoffe e<strong>in</strong>er Wiederverwertung<br />

zugeführt werden können. 2009 haben wir rund<br />

4 000 Tonnen (hauptsächlich Lösungsmittel) zur<br />

Wiederverwertung veräussert.<br />

Während 2008 im Konzern viel gebaut wurde, kam es<br />

2009 hauptsächlich zum Abriss von Gebäuden. Insgesamt<br />

konnten wir unser Aufkommen an allgeme<strong>in</strong>en<br />

Abfällen (19 828 Tonnen) um 53,7 Prozent reduzieren.<br />

Gleichzeitig stieg jedoch unsere Recycl<strong>in</strong>g-Rate um<br />

374 Prozent, <strong>in</strong>dem wir 104 817 Tonnen Bauschutt der<br />

Wiederverwertung zuführten, meist metall- und betonhaltigen<br />

Bauschutt, der als Rohmaterial an andere<br />

Unternehmen verkauft wurde. Ohne diesen Bauschutt<br />

haben wir 30 671 Tonnen Abfall rezykliert, das s<strong>in</strong>d<br />

7,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig haben wir<br />

das auf Deponien verbrachte allgeme<strong>in</strong>e Abfallaufkommen<br />

um 63,6 Prozent gesenkt. 31 Prozent unserer<br />

allgeme<strong>in</strong>en Abfälle haben wir e<strong>in</strong>er Verbrennung<br />

zugeführt.<br />

Die Deponien werden von uns überwacht. Damit stellen<br />

wir sicher, dass von unseren chemischen Abfällen<br />

ke<strong>in</strong>e Gefahren für Mensch und Umwelt ausgehen.<br />

Bei e<strong>in</strong>igen Deponien ist e<strong>in</strong>e nachhaltige Sanierung<br />

erforderlich. 2009 wurde die Sanierung der Deponie<br />

Hirschacker <strong>in</strong> Grenzach, <strong>Deutschland</strong>, abgeschlossen.<br />

Die F<strong>in</strong>anzierung des Projektes hatte <strong>Roche</strong> auf<br />

freiwilliger Grundlage übernommen. 2009 wurden von<br />

uns etwa 247 Millionen Franken für weitere Projekte<br />

dieser Art zur Verfügung gestellt.<br />

Abfälle | <strong>in</strong> Tonnen<br />

2009 2008 2007<br />

Allgeme<strong>in</strong>es<br />

Abfallaufkommen<br />

Allgeme<strong>in</strong>es<br />

Abfallaufkommen<br />

pro Millionen CHF<br />

19 828 42 823 17 480<br />

Umsatz<br />

Chemisches<br />

0,40 0,94 0,38<br />

Abfallaufkommen<br />

Chemisches<br />

Abfallaufkommen<br />

pro Millionen CHF<br />

27 605 31 295 38 167<br />

Umsatz 0,56 0,69 0,83<br />

Wasser<br />

Für unsere Produktionsprozesse benötigen wir sauberes<br />

Wasser. Dabei s<strong>in</strong>d wir uns auch der Notwendigkeit<br />

bewusst, sparsamer mit Wasser umzugehen.<br />

Unser Wasserverbrauch gemäss der Def<strong>in</strong>ition<br />

der Global Report<strong>in</strong>g Initiative (das heisst <strong>in</strong> Produkte<br />

e<strong>in</strong>gehend, <strong>in</strong> Kühl- und Klimatisierungssystemen<br />

e<strong>in</strong>gesetzt oder zur Bewässerung verwendet) erhöhte


sich gegenüber 2008 um 16,3 Prozent auf 2,8 Millionen<br />

Kubikmeter.<br />

Wasser<br />

2009 2008 2007<br />

Wasserentnahme<br />

(<strong>in</strong> Millionen<br />

Kubikmetern)<br />

Wasserverbrauch<br />

(<strong>in</strong> Millionen<br />

18,6 21,0 21,0<br />

Kubikmetern)<br />

In öffentliche<br />

Klär anlagen<br />

2,8 2,4 2,3<br />

e<strong>in</strong>geleitete Abwässer<br />

(<strong>in</strong> Millionen<br />

Kubikmetern)<br />

Nach Behandlung<br />

<strong>in</strong> Gewässer<br />

e<strong>in</strong>geleitete<br />

organische Stoffe<br />

5,2 7,3 7,1<br />

(<strong>in</strong> Tonnen)<br />

Nach Behandlung<br />

<strong>in</strong> Gewässer<br />

e<strong>in</strong>geleitete<br />

Schwermetalle<br />

154 592 641<br />

(<strong>in</strong> Kilogramm) 426 545 605<br />

Bei unseren Produktionsprozessen können verunre<strong>in</strong>igte<br />

Abwässer anfallen. Diese Abwässer werden von<br />

uns aufbereitet, damit sie ke<strong>in</strong>e Gefahr für Mensch<br />

und Umwelt darstellen. Wir wollen unsere Kapazitäten<br />

zur Abwasseraufbereitung konzernweit aufstocken<br />

und arbeiten derzeit verschiedene Massnahmen dazu<br />

aus.<br />

E<strong>in</strong>er der prämierten Vorschläge der ECOmpetition<br />

2009 kam von <strong>Roche</strong> Penzberg und sieht den E<strong>in</strong>satz<br />

von Restwasser aus der Herstellung von gere<strong>in</strong>igtem<br />

Wasser vor. Dieses wird im Kesselhaus zur Erzeugung<br />

von Dampf verwendet.<br />

2009 konnten wir die Menge der entsprechend aufbereiteten<br />

organischen Stoffe, die <strong>in</strong> Gewässer e<strong>in</strong>geleitet<br />

wurden, um 74 Prozent auf 154 Tonnen senken.<br />

Dies ist <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf e<strong>in</strong>e Neuberechnung der<br />

Zahlen an zwei Standorten zurückzuführen. Denn die<br />

Überprüfung von Abweichungen gegenüber ähnlich<br />

gelagerten Standorten hatte ergeben, dass <strong>in</strong> den<br />

Vorjahren zu hohe Zahlen gemeldet worden waren.<br />

Ferner haben wir 426 Kilogramm Schwermetalle wie<br />

Chrom, Kupfer und Z<strong>in</strong>k <strong>in</strong> die Umwelt abgegeben,<br />

das s<strong>in</strong>d 21,8 Prozent weniger als 2008.<br />

Unser neues Ziel h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>er verr<strong>in</strong>gerten Toxizität<br />

der abgeleiteten Abwässer trägt der Tatsache<br />

Rechnung, dass organische Substanzen aus biotechnologischen<br />

Anlagen im Allgeme<strong>in</strong>en weniger toxisch<br />

s<strong>in</strong>d als solche aus chemischen Anlagen.<br />

Pharmazeutische Substanzen <strong>in</strong> der Umwelt<br />

Spuren pharmazeutischer Wirkstoffe <strong>in</strong> der Umwelt<br />

haben Anlass zu der Sorge gegeben, dass sie auch<br />

<strong>in</strong> die Nahrung und <strong>in</strong>s Wasser gelangen könnten.<br />

In der Regel ist der normale Arzneimittelgebrauch<br />

durch die Patienten dafür verantwortlich, wenn<br />

Pharmazeutika <strong>in</strong> die Umwelt gelangen — obgleich<br />

auch Herstellungsprozesse und unsachgemässe<br />

Entsorgung e<strong>in</strong>e Rolle spielen. Wir bieten dem E<strong>in</strong>zelhandel<br />

f<strong>in</strong>anzielle Anreize, ungenutzte oder überlagerte<br />

Produkte an uns zurückzuführen, damit diese<br />

ordnungsgemäss entsorgt werden können.<br />

Im Rahmen unseres Lebenszyklus-Ansatzes bei der<br />

Produktentwicklung analysieren wir die Gefahren,<br />

dass pharmazeutische Wirkstoffe <strong>in</strong> die Umwelt<br />

e<strong>in</strong>treten können, und verr<strong>in</strong>gern diese so weit wie<br />

möglich. Bei der Konzeption und dem Betrieb unserer<br />

Produktionsstandorte achten wir darauf, die Menge<br />

der <strong>in</strong>s Abwasser gelangenden pharmazeutischen<br />

Wirkstoffe zu reduzieren.<br />

Wenngleich <strong>in</strong> aktuellen Untersuchungen kaum<br />

pharmazeutische Substanzen <strong>in</strong> der Umwelt nachgewiesen<br />

werden, halten wir weitere wissenschaftliche<br />

Forschungen zu den Langzeitwirkungen für erforderlich.<br />

2009 haben wir e<strong>in</strong>e umfassende Bewertung<br />

des Risikos vorgenommen, dass der Wirkstoff Oseltamivir<br />

(Tamiflu) während e<strong>in</strong>er Pandemie <strong>in</strong> grösseren<br />

Mengen über menschliche Ausscheidungen <strong>in</strong> die<br />

135


136 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />

Umwelt gelangt. Es konnte ke<strong>in</strong> signifikantes Risiko<br />

festgestellt werden.<br />

In dem 2008 veröffentlichten Positionspapier zu<br />

pharmazeutischen Wirkstoffen <strong>in</strong> der Umwelt legt<br />

<strong>Roche</strong> ihre Absicht dar, die damit verbundenen<br />

Risiken zu überwachen. <strong>Roche</strong> ist Mitglied <strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>ternationalen und lokalen Gremien, welche die<br />

Auswirkungen von Spurenchemikalien <strong>in</strong> Oberflächengewässern<br />

und im Grundwasser erforschen.<br />

Gesetzeskonformität und Zwischenfälle<br />

Gegen <strong>Roche</strong> wurden 2009 ke<strong>in</strong>e relevanten Geldbussen<br />

im Zusammenhang mit SGU-Auflagen<br />

verhängt. Alle vor Ort geltenden Gesetze und<br />

Vorschriften werden von uns als M<strong>in</strong>deststandards<br />

e<strong>in</strong>gehalten. Oft s<strong>in</strong>d unsere eigenen globalen<br />

Standards sogar noch strenger.<br />

Substanzen, die zur Produktion von Narkotika,<br />

Tox<strong>in</strong>en oder chemischen und biologischen Waffen<br />

missbraucht werden können, unterliegen unserer<br />

besonderen Kontrolle. Derartige Chemikalien s<strong>in</strong>d<br />

häufig reguliert und werden bei <strong>Roche</strong> nur <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en<br />

Mengen und entsprechend den geltenden gesetzlichen<br />

Vorschriften verwendet.<br />

Zielsetzungen für 2010:<br />

Bis 2010 Senkung der Unfallrate (RAR) um<br />

•<br />

20 Prozent gegenüber 2005<br />

Bis 2015 Verbesserung der Gesamtökobilanz<br />

•<br />

um 10 Prozent gegenüber 2005 (Punkte/<br />

Beschäftigten)<br />

Bis 2010 Senkung des Gesamtenergieverbrauchs<br />

•<br />

um 10 Prozent gegenüber 2005 (Gigiajoules/<br />

Beschäftigten)<br />

Ke<strong>in</strong>e relevanten Geldbussen im Zusammenhang<br />

•<br />

mit SGU.<br />

Mittel- und langfristige Ziele:<br />

Pro Mitarbeitenden durchschnittlich vier Stunden<br />

•<br />

SGU-Schulung<br />

Bis 2015 Senkung der Unfallrate (RAR) auf<br />

•<br />

0,07 und Reduzierung der Arbeitsunfälle<br />

pro e<strong>in</strong>e Million Arbeitsstunden auf weniger als 3<br />

Bis 2020 Verbesserung unserer Ökobilanz um<br />

•<br />

15 Prozent gegenüber 2010<br />

Steigerung der Energieeffizienz (<strong>in</strong> Gigajoule<br />

•<br />

pro Mitarbeitenden) um 10 Prozent bis 2014 bzw.<br />

um 20 Prozent bis 2019 gegenüber 2009<br />

Bis 2020 Steigerung des Anteils erneuerbarer<br />

•<br />

Energien auf 20 Prozent<br />

Bis 2020 Reduzierung der Toxizität der abgeleite-<br />

•<br />

ten Abwässer um 20 Prozent gegenüber 2015.<br />

Weitere Informationen dazu unter:<br />

• SGU-Leistungsausweis:<br />

www.roche.com/de/she_performance<br />

• Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz:<br />

www.roche.com/de/environment<br />

• SGU-Politik: www.roche.com/<br />

safety_health_and_environmental_protection.pdf<br />

• Konzernweit gültige Grundsätze, Richtl<strong>in</strong>ien und Positionen:<br />

www.roche.com/de/policies_guidel<strong>in</strong>es_and_positions<br />

• Genentech-Nachhaltigkeitsbericht:<br />

www.gene.com/gene/about/environmental/


Assurance-Bericht<br />

Bericht an das Corporate Susta<strong>in</strong>ability Committee der <strong>Roche</strong><br />

Hold<strong>in</strong>g AG, Basel («<strong>Roche</strong>»).<br />

Wir haben e<strong>in</strong>e Überprüfung bezüglich des <strong>in</strong> der Folge<br />

genannten Untersuchungsgegenstands im Zusammenhang<br />

mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung 2009 der <strong>Roche</strong><br />

durchgeführt.<br />

Untersuchungsgegenstand<br />

Daten und Informationen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />

für das am 31. Dezember 2009 abgeschlossene Geschäftsjahr<br />

von <strong>Roche</strong> und ihrer konsolidierten Tochterunternehmen, ohne<br />

Chugai Pharmaceutical Co. Ltd., für die folgenden Aspekte:<br />

• Führungs- und Berichterstattungsprozesse im Zusammenhang<br />

mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu den<br />

SGU- und Mitarbeitenden-Kennzahlen sowie das Kontrollumfeld<br />

im Bereich der Datenaggregation dieser Kennzahlen;<br />

• Die SGU-Kennzahlen <strong>in</strong> den Tabellen auf den Seiten 128 bis<br />

136 sowie e<strong>in</strong>ige ausgewählte Mitarbeitenden-Kennzahlen,<br />

publiziert auf den Seiten 115 bis 124 des <strong>Roche</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong>s<br />

2009; und<br />

• Auf der Seite 100 im <strong>Roche</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> 2009<br />

veröffentlichte Informationen zum Bereich Compliance<br />

bezüglich den Compliance-Funktionen, der Compliance-<br />

Organisation und der Handhabung von Fällen gemeldet<br />

über die <strong>Roche</strong> Group SpeakUp L<strong>in</strong>e, letzteres mit dem<br />

Fokus auf Datenschutz und die Erhaltung der Anonymität<br />

der Personen. Ausgeschlossen s<strong>in</strong>d die Kennzahlen zu<br />

den ethischen Vorfällen.<br />

Kriterien<br />

• <strong>Roche</strong>-Konzernrichtl<strong>in</strong>ien zur <strong>in</strong>ternen Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />

mit Bezug auf die Responsible Care<br />

Health, Safety and Environmental Report<strong>in</strong>g Guidel<strong>in</strong>es<br />

des European Chemical Industry Council CEFIC und<br />

der Leitfaden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung G3,<br />

veröffentlicht durch die Global Report<strong>in</strong>g Initiative (GRI)<br />

im Oktober 2006;<br />

• Die Verfahren, mit welchen die SGU- und Mitarbeitenden-<br />

Kennzahlen <strong>in</strong>tern erhoben, verarbeitet und aggregiert<br />

werden; und<br />

• Die <strong>Roche</strong>-Konzerngrundsätze, <strong>in</strong>terne Konzernrichtl<strong>in</strong>ien<br />

zur SpeakUp L<strong>in</strong>e basierend auf der Weisung zur Nutzung<br />

der <strong>Roche</strong> Group SpeakUp L<strong>in</strong>e sowie die Gute Praxis zu<br />

Prozeduren im Zusammenhang mit der Ausgestaltung, der<br />

Bearbeitung und dem Betrieb von Compliance-Funktionen<br />

und Meldestellen.<br />

Verantwortlichkeiten und Methodik<br />

Die Genauigkeit und Vollständigkeit von Daten im Bereich<br />

Nachhaltigkeit unterliegen <strong>in</strong>härent vorhandenen Grenzen,<br />

welche aus der Art und Weise der Datenerhebung, -berechnung<br />

und -schätzung resultieren. Unser Assurance-Bericht sollte<br />

deshalb im Zusammenhang mit <strong>Roche</strong>-Richtl<strong>in</strong>ien und -Verfahren<br />

sowie den Def<strong>in</strong>itionen zur <strong>in</strong>ternen Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />

gelesen werden.<br />

Für den Untersuchungsgegenstand und die Kriterien ist das<br />

Corporate Susta<strong>in</strong>ability Committee der <strong>Roche</strong> verantwortlich,<br />

während unsere Aufgabe dar<strong>in</strong> besteht, diese Angaben zu<br />

prüfen und e<strong>in</strong>e Schlussfolgerung <strong>in</strong> Übere<strong>in</strong>stimmung mit dem<br />

International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000<br />

zu ziehen.<br />

Vorgehensweise<br />

Unsere Überprüfung be<strong>in</strong>haltete folgende Arbeitsschritte:<br />

Evaluation der Anwendung der Konzernrichtl<strong>in</strong>ien<br />

• |<br />

Prüferische Durchsicht der Anwendung der <strong>Roche</strong>-Konzernrichtl<strong>in</strong>ien<br />

zur <strong>in</strong>ternen Nachhaltigkeitsberichterstattung;<br />

Standortbesuche<br />

• | Besuch ausgewählter Standorte aus<br />

den Divisionen Pharma und Diagnostics von <strong>Roche</strong> <strong>in</strong> der<br />

Schweiz, <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>, Frankreich, Spanien, Italien und<br />

Ch<strong>in</strong>a. Die Auswahl der Standorte erfolgte aufgrund quantitativer<br />

und qualitativer Kriterien; Befragung der Personen,<br />

welche an den besuchten Standorten und am Hauptsitz für<br />

die Compliance-Bereiche sowie die Erhebung und Verarbeitung<br />

der Daten zuständig s<strong>in</strong>d, um deren Verständnis und<br />

Anwendung der <strong>Roche</strong>-<strong>in</strong>ternen Nachhaltigkeitsrichtl<strong>in</strong>ien<br />

zu überprüfen, und Besuch der People Intouch <strong>in</strong> Amsterdam<br />

sowie Interviews mit Personen, welche <strong>in</strong> der Ausgestaltung,<br />

der E<strong>in</strong>führung und dem Betrieb der <strong>Roche</strong>-Konzern-Speak-<br />

Up-Lösung <strong>in</strong>volviert s<strong>in</strong>d.<br />

Beurteilung Kennzahlen<br />

• | Stichprobenweise Überprüfung<br />

e<strong>in</strong>er Auswahl von SGU- und Mitarbeitenden-Kennzahlen<br />

(<strong>Roche</strong> Accident Rate, Energieverbrauch, CO2-Emissionen<br />

aus dem Energieverbrauch, Halogenierte Kohlenwasserstoffe,<br />

Wasserverbrauch, Bussen im Zusammenhang mit<br />

Umweltschutz und Sicherheit, Personalbestand, Personalfluktuation,<br />

Senior-Management-Positionen und Personalpr<strong>in</strong>zipien<br />

und -rechte) bezüglich Angemessenheit,<br />

Konsistenz, Richtigkeit und Vollständigkeit.<br />

Prüferische Durchsicht der Dokumentation und Analyse<br />

•<br />

relevanter Grundsatzdokumente | Prüferische Durchsicht<br />

der relevanten Dokumentation auf Stichprobenbasis,<br />

e<strong>in</strong>schliesslich der Konzerngrundsätze zur Nachhaltigkeit,<br />

der Management- und Berichterstattungsstrukturen sowie<br />

der vorhandenen Dokumente zur Berichterstattung.<br />

137


138 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />

• Beurteilung der Prozesse und Datenkonsolidierung |<br />

Prüferische Durchsicht der Prozesse zur Erhebung und<br />

Verarbeitung der Daten und Informationen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />

h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Zweckmässigkeit;<br />

und<br />

• Aufnahme und Beurteilung des Konsolidierungsverfahrens<br />

auf Konzernebene.<br />

• Beurteilung der SpeakUp-Prozesse und -Systeme<br />

(Fallmanagement) | Überprüfung der Aspekte Datenschutz<br />

und Erhaltung der Anonymität der Personen mittels<br />

praktischer Beispiele anhand der Handlungsabläufe des<br />

SpeakUp-Prozesses sowie der Beurteilung des Folgenden:<br />

Schutz vor unerlaubtem Zugriff; Verb<strong>in</strong>dungen und Prozesse<br />

zu externen Dienstleistern und Geschäftspartnern; Prozesse<br />

zur Adm<strong>in</strong>istration, Erfassung, Überwachung und Sicherung/<br />

Wiederherstellung.<br />

Schlussfolgerungen<br />

Gemäss unserer Beurteilung<br />

• werden die Konzernrichtl<strong>in</strong>ien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />

richtig angewandt; und<br />

• funktioniert das <strong>in</strong>terne Berichterstattungssystem zur<br />

E<strong>in</strong>holung und Konsolidierung von SGU- und Mitarbeitenden-Kennzahlen<br />

bestimmungsgemäss und bildet damit<br />

e<strong>in</strong>e angemessene Grundlage für deren Veröffentlichung.<br />

• Die Systeme und Prozesse zur <strong>Roche</strong> Group SpeakUp<br />

L<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>sichtlich des Datenschutzes und der Erhaltung<br />

der Anonymität der Personen entsprechend Guter Praxis<br />

ausgestaltet.<br />

Gestützt auf unsere <strong>in</strong> diesem Assurance-Bericht beschriebenen<br />

Arbeitsschritte und Kriterien s<strong>in</strong>d wir nicht auf Sachverhalte<br />

gestossen, aus denen wir schliessen müssten, dass die im Untersuchungsgegenstand<br />

erwähnten Daten und Informationen zur<br />

Corporate Responsibility und Compliance (ohne die Kennzahlen<br />

zu ethischen Vorfällen), welche mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />

im <strong>Roche</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> 2009 veröffentlicht werden,<br />

ke<strong>in</strong> angemessenes Bild der Leistungen von <strong>Roche</strong> geben.<br />

Zürich, 19. Januar 2010<br />

PricewaterhouseCoopers AG<br />

Dr. Thomas Scheiwiller Stephan Hirschi<br />

Die ‹‹Susta<strong>in</strong>ability Report<strong>in</strong>g<br />

Guidel<strong>in</strong>es›› der Global<br />

Report<strong>in</strong>g Initiative<br />

Mit unserem diesjährigen <strong>Geschäftsbericht</strong> setzen wir unseren<br />

Ansatz fort, unsere Nachhaltigkeitsberichterstattung an den<br />

Richtl<strong>in</strong>ien der Global Report<strong>in</strong>g Initiative (GRI) auszurichten.<br />

Zum dritten Mal <strong>in</strong> Folge ist <strong>Roche</strong> der Me<strong>in</strong>ung, dass der<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> 2009 dem Level A+ der «GRI G3 Guidel<strong>in</strong>es»<br />

entspricht. Dies wurde von GRI überprüft und bestätigt.<br />

E<strong>in</strong>zelheiten zu unseren Ergebnissen für jeden Indikator<br />

f<strong>in</strong>den Sie unter<br />

www.roche.com/de/report<strong>in</strong>g_and_<strong>in</strong>dices<br />

Sever<strong>in</strong> Schwan


Herausgeber<br />

F. Hoffmann-La <strong>Roche</strong> AG<br />

4070 Basel, Schweiz<br />

Tel. +41 (0)61 688 11 11<br />

Fax +41 (0)61 691 93 91<br />

Medienstelle<br />

Group Communications<br />

4070 Basel, Schweiz<br />

Tel. +41 (0)61 688 88 88<br />

Fax +41 (0)61 688 27 75<br />

Investor Relations<br />

4070 Basel, Schweiz<br />

Tel. +41 (0)61 688 88 80<br />

Fax +41 (0)61 691 00 14<br />

World Wide Web<br />

www.roche.com<br />

Corporate Susta<strong>in</strong>ability Committee<br />

Tel. +41 (0)61 688 40 18<br />

E-Mail: corporate.susta<strong>in</strong>ability@roche.com<br />

Bestellung von Publikationen<br />

Tel. +41 (0)61 688 83 39<br />

Fax +41 (0)61 688 43 43<br />

E-Mail: basel.webmaster@roche.com<br />

Nächste Generalversammlung:<br />

2. März 2010<br />

Das Titelbild zeigt das dreidimensionale,<br />

molekulare Bild des Wirkstoffs von MabThera/<br />

Rituxan (Rituximab) — dem führenden <strong>Roche</strong>-<br />

Medikament zur Behandlung von Non- Hodgk<strong>in</strong>-<br />

Lymphom, chronischer lymphatischer Leukämie<br />

sowie rheumatoider Arthritis.<br />

H<strong>in</strong>weis betreffend zukunftsgerichteter Aussagen<br />

Dieser <strong>Geschäftsbericht</strong> enthält gewisse zukunftsgerichtete Aus sagen.<br />

Diese können unter anderem erkennbar se<strong>in</strong> an Ausdrücken wie<br />

«sollen», «annehmen», «erwarten», «rechnen mit», «beabsichtigen»,<br />

«anstreben», «zukünftig», «Ausblick» oder ähnlichen Ausdrücken<br />

sowie der Diskussion von Strategien, Zielen, Plänen oder Absichten<br />

usw. Die künftigen tatsächlichen Resultate können wesentlich von<br />

den zukunftsgerichteten Aussagen <strong>in</strong> diesem Bericht abweichen, dies<br />

aufgrund verschiedener Faktoren wie zum Beispiel: (1) Preisstrategien<br />

und andere Produkte<strong>in</strong>itiativen von Konkurrenten; (2) legislative<br />

und regulatorische Entwicklungen sowie Veränderungen des allgeme<strong>in</strong>en<br />

wirtschaftlichen Umfelds; (3) Verzögerung oder Nichte<strong>in</strong>führung<br />

neuer Produkte <strong>in</strong>folge Nichterteilung behördlicher Zulassungen<br />

oder anderer Gründe; (4) Währungsschwankungen und allgeme<strong>in</strong>e<br />

Entwicklung der F<strong>in</strong>anzmärkte; (5) Risiken <strong>in</strong> der Forschung, Entwicklung<br />

und Vermarktung neuer Produkte oder neuer Anwendungen<br />

bestehender Produkte, e<strong>in</strong>schliesslich (nicht abschliessend) negativer<br />

Resultate von kl<strong>in</strong>ischen Studien oder Forschungsprojekten, unerwarteter<br />

Nebenwirkungen von vermarkteten oder Pipel<strong>in</strong>e-Produkten;<br />

(6) erhöhter behördlicher Preisdruck; (7) Produktionsunterbrechungen;<br />

(8) Verlust oder Nichtgewährung von Schutz durch Immaterialgüterrechte;<br />

(9) rechtliche Ause<strong>in</strong>ander setzungen und behördliche Verfahren;<br />

(10) Abgang wichti ger Manager oder anderer Mitarbeitender.<br />

Die Aussage betreffend das Wachstum des Gew<strong>in</strong>ns pro Titel ist ke<strong>in</strong>e<br />

Gew<strong>in</strong>nprognose und darf nicht dah<strong>in</strong>gehend <strong>in</strong>terpretiert werden,<br />

dass der Gew<strong>in</strong>n von <strong>Roche</strong> oder der Gew<strong>in</strong>n pro Titel für 2009 oder<br />

e<strong>in</strong>e spätere Periode die <strong>in</strong> der Vergangenheit veröffentlichten Zahlen<br />

für den Gew<strong>in</strong>n oder den Gew<strong>in</strong>n pro Titel erreichen oder übertreffen<br />

wird.<br />

Alle erwähnten Markennamen s<strong>in</strong>d gesetzlich geschützt.<br />

L<strong>in</strong>ks zu Websites Dritter werden im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Gefälligkeit angeboten.<br />

Wir äussern ke<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung über den Inhalt von Websites<br />

Dritter und lehnen ausdrücklich jegliche Verantwortung für Dritt<strong>in</strong>formationen<br />

und deren Anwendung ab.<br />

Der <strong>Roche</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> ersche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> deutscher und englischer<br />

Sprache.<br />

Der <strong>Geschäftsbericht</strong> ist auf chlorfrei gebleichtem und<br />

FSC- zertifiziertem Papier gedruckt.<br />

Herausgeber:<br />

F. Hoffmann-La <strong>Roche</strong> AG, Basel, Group Communications


F. Hoffmann-La Published by <strong>Roche</strong> AG<br />

4070 F. Basel, Hoffmann-La Schweiz<strong>Roche</strong><br />

Ltd<br />

4070 Basel, Switzerland<br />

© 2010<br />

© 2009<br />

Alle erwähnten Markennamen s<strong>in</strong>d gesetzlich geschützt.<br />

All trademarks mentioned enjoy legal protection.<br />

www.roche.com<br />

www.roche.com<br />

7 000 7 845<br />

843 000 827

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