Geschäftsbericht - Roche in Deutschland
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09<br />
<strong>Roche</strong><br />
<strong>Roche</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
F<strong>in</strong>anzbericht<br />
Spitzenleistungen <strong>in</strong><br />
Wissenschaft und Forschung
Kennzahlen<br />
1 Kennzahlen <strong>in</strong>dexiert auf das Jahr 2007 = 100.<br />
2 Vor Sonderpositionen.<br />
3 Vorschlag des Verwaltungsrates.<br />
4 Entwicklungsphasen I bis IV.<br />
5 Für die Berechnung der Eco-Efficiency Rate vergleiche:<br />
http://www.roche.com/de/environment<br />
Zahlen für das Jahr 2007 wie im <strong>Geschäftsbericht</strong> 2008.<br />
Für e<strong>in</strong>e Übersicht über die verwendeten<br />
Global Report<strong>in</strong>g Initiative (GRI) Indikatoren:<br />
www.roche.com/de/report<strong>in</strong>g_and_<strong>in</strong>dices
Das Jahr 2009 <strong>in</strong> Kürze<br />
Konzern<br />
• <strong>Roche</strong>-Gruppe steigert Umsatz um 10% 1 auf 49,1 Milliarden Franken (8% <strong>in</strong> Franken; 7% <strong>in</strong> US-Dollar).<br />
Beide Divisionen gew<strong>in</strong>nen Marktanteile h<strong>in</strong>zu.<br />
• Betriebsgew<strong>in</strong>n vor Sonderpositionen steigt um 14% (8% <strong>in</strong> Franken) auf 15,0 Milliarden Franken —<br />
dies dank starkem Verkaufswachstum und kont<strong>in</strong>uierlichen Produktivitätssteigerungen, bei gleichzeitiger<br />
Erhöhung der Investitionen <strong>in</strong> Forschung und Entwicklung um 12% auf 9,9 Milliarden Franken.<br />
• Am 26. März 2009 übernahm <strong>Roche</strong> Genentech vollständig — zu e<strong>in</strong>em Preis von 47,0 Milliarden US-Dollar<br />
beziehungsweise 52,7 Milliarden Franken; die Integration ist abgeschlossen.<br />
• Der Konzerngew<strong>in</strong>n von 8,5 Milliarden Franken liegt wegen der Sonderpositionen für die Genentech-<br />
Transaktion und -Integration 22% unter dem Wert des Vorjahres.<br />
• Ohne Sonderpositionen trägt die Genentech-Transaktion bereits zum Gew<strong>in</strong>n bei: Der den Inhabern von<br />
<strong>Roche</strong>-Titeln zuzurechnende Konzerngew<strong>in</strong>n steigt um 9% auf 9,8 Milliarden Franken.<br />
• Kerngew<strong>in</strong>n je Titel zu konstanten Wechselkursen 20% und <strong>in</strong> Franken 10% über dem Ergebnis des<br />
Vorjahres.<br />
• Erhöhung der beantragten Dividende um 20% auf 6,00 Franken, wodurch die Ausschüttungsquote auf 53%<br />
steigt. Dies ist die 23. Dividendenerhöhung <strong>in</strong> Folge.<br />
Pharma<br />
• Verkäufe der Division Pharma wachsen um 11% (8% <strong>in</strong> Franken; 8% <strong>in</strong> US-Dollar) und damit fast doppelt<br />
so schnell wie der Weltmarkt. Hauptwachstumsträger s<strong>in</strong>d Schlüsselprodukte im Bereich Onkologie sowie<br />
Tamiflu (Grippemittel) und Lucentis (Ophthalmologie).<br />
• Starker Anstieg der Verkäufe von Tamiflu auf 3,2 Milliarden Franken <strong>in</strong>folge der Influenza-A/H1N1-Pandemie<br />
(«Schwe<strong>in</strong>egrippe») im Jahr 2009.<br />
• Betriebsgew<strong>in</strong>nmarge vor Sonderpositionen und zu konstanten Wechselkursen steigt um 1,2 Prozentpunkte<br />
(+0,2 Prozentpunkte <strong>in</strong> Franken).<br />
• Starke Forschungs- und Entwicklungspipel<strong>in</strong>e mit 10 neuen pharmazeutischen Wirkstoffen <strong>in</strong> fortgeschrittenen<br />
Phasen der kl<strong>in</strong>ischen Entwicklung; 2009 wurden 6 neue Wirkstoffe <strong>in</strong> die Spätphase/<br />
fortgeschrittene Phase der kl<strong>in</strong>ischen Prüfung überführt.<br />
• Im Januar 2010 Zulassung für Actemra zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis <strong>in</strong> den USA erhalten.<br />
•<br />
•<br />
Diagnostics<br />
Verkäufe der Division Diagnostics steigen um 9% (4% <strong>in</strong> Franken und 4% <strong>in</strong> US-Dollar) auf 10,1 Milliarden<br />
Franken und damit mehr als doppelt so schnell wie der Markt.<br />
Betriebsgew<strong>in</strong>nmarge zu konstanten Wechselkursen steigt um 0,4 Prozentpunkte (–0,4 Prozentpunkte<br />
<strong>in</strong> Franken).<br />
Ausblick<br />
• Mittleres e<strong>in</strong>stelliges Verkaufswachstum für die Division Pharma und die Gruppe 2.<br />
• Erwarteter Rückgang der Tamiflu Verkäufe von 3,2 auf 1,2 Milliarden Franken.<br />
• Verkaufswachstum der Division Diagnostics deutlich über dem Markt.<br />
• Die geplanten Investitionen 2010 für Forschung und Entwicklung liegen leicht unter dem Vorjahr.<br />
• <strong>Roche</strong> bestätigt Zielsetzung e<strong>in</strong>es zweistelligen Kerngew<strong>in</strong>nwachstums pro Titel 3 für 2010.<br />
• <strong>Roche</strong> erwartet, gestützt auf den starken freien Geldfluss aus operativen Tätigkeiten, die Verschuldung<br />
stufenweise abzubauen und bis 2015 zu e<strong>in</strong>er Nettoliquidität zurückzukehren, bei Aufrechterhaltung der<br />
attraktiven Dividendenpolitik.<br />
1 Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich alle Wachstumsraten auf lokale Währungen.<br />
2 Ohne die Verkäufe von Tamiflu.<br />
3 Zu konstanten Wechselkursen.<br />
Unvorhergesehene Ereignisse vorbehalten.
Pharma-Pipel<strong>in</strong>e | Fokussiert auf Wirkstoffe, die das Potenzial haben,<br />
zu den ersten oder den besten ihrer Klasse zu gehören.<br />
Phase I Phase II Phase III Registrierung<br />
Projekt-ID Projekt/Produkt Indikation<br />
Onkologie<br />
RG4733 γ-Sekretase-Hemmer Solide Tumore<br />
RG7160 hu mAk gegen EGFR Solide Tumore<br />
RG7167 CIF/MEK-Hemmer Solide Tumore<br />
RG7304 – Solide Tumore<br />
RG7334 mAk gegen PIGF Solide Tumore<br />
RG7347 mAk gegen NRP1 Solide Tumore<br />
RG7112 MDM2-Antagonist Solide und hämatologische<br />
Tumore<br />
RG3639 Dulanerm<strong>in</strong> Krebs<br />
RG7420 MEK-Hemmer Solide Tumore<br />
RG7422 PI3-K<strong>in</strong>ase-Hemmer Solide und hämatologische<br />
Tumore<br />
RG7321 PI3-K<strong>in</strong>ase-Hemmer Solide Tumore<br />
RG7414 mAk gegen EGFL7 Solide Tumore<br />
CHU mAk gegen Glypican Leberkrebs<br />
Entzündungs- und Autoimmunkrankheiten<br />
Virologie<br />
RG7413 rhu mAk gegen Beta7 Ulzerative Kolitis<br />
RG7416 mAk gegen LT-alpha Rheumatoide Arthritis<br />
BTI VAP-1 Entzündungskrankheiten<br />
CHU Ser<strong>in</strong>-Palmitoyltransferase-Hemmer<br />
Hepatitis C<br />
CHU Nitazoxanid Hepatitis C<br />
Kardiovaskuläre und Stoffwechsel-Krankheiten<br />
RG7089 Y2R-Peptid-Agonist Typ-2-Diabetes<br />
RG1512 hu mAk gegen P-Selekt<strong>in</strong> Periphere Gefässerkrankungen<br />
RG4929 11β-HSD Hemmer Typ-2-Diabetes<br />
RG7234 11β-HSD Hemmer Typ-2-Diabetes<br />
RG7273 ABCA1-Inducer Dyslipidämie<br />
RG7376 CRAF-Hemmer Polyzystische Nierenerkrankung<br />
RG7418 mAk gegen oxLDL Sekundärprävention von<br />
Herz-Kreislauf-Ereignissen<br />
RG7426 (BHT-3021) Typ-1-Diabetes<br />
Zentrales Nervensystem<br />
Augenheilkunde<br />
RG1450 Gantenerumab Alzheimerkrankheit<br />
RG1578 mGluR2-Antagonist Depression<br />
RG1662 GABAA-Agonist Alzheimerkrankheit<br />
RG7010 IGF1 PEG Amyotrophe Lateralsklerose<br />
RG7166 3-fach-Wiederaufnahme- Depression<br />
Hemmer<br />
RG7351 Partieller TAAR1-Agonist Depression<br />
RG7412 mAk gegen Amyloid-<br />
β-Peptid<br />
EVO NMDA-Rezeptor-<br />
Antagonist<br />
Alzheimerkrankheit<br />
Behandlungsresistente<br />
Depression<br />
RG7417 mAk gegen Faktor D Geographische Atrophie<br />
Projekt-ID Projekt/Produkt Indikation<br />
Onkologie<br />
RG435 Avast<strong>in</strong> Multiples Myelom<br />
RG435 Avast<strong>in</strong> Metastasierendes Melanom<br />
RG1273 Pertuzumab HER2-positiver Bruskrebs, neoadj<br />
RG3502 Trastuzumab-DM1 Metastasierender HER2-positiver<br />
Brustkrebs, Drittl<strong>in</strong>ientherapie<br />
RG3502 Trastuzumab-DM1 Metastasierender HER2-positiver<br />
Brustkrebs, Erstl<strong>in</strong>ientherapie<br />
RG3616 Hedgehog-Signalweg-<br />
Hemmer<br />
RG3616 Hedgehog-Signalweg-<br />
Hemmer<br />
RG3616 Hedgehog-Signalweg-<br />
Hemmer<br />
Basaliom<br />
Dickdarm- und Enddarmkrebs<br />
Eierstockkrebs<br />
RG7159 hu mAk gegen CD20 Non-Hodgk<strong>in</strong>-Lymphom<br />
RG3638 hu mAk gegen MET Nichtkle<strong>in</strong>zelliger Lungenkrebs<br />
RG7433 (ABT-263) Solide und hämatol. Tumore<br />
CHU Topoisomerase-<br />
I-Hemmer<br />
Magenkrebs<br />
Entzündungs- und Autoimmunkrankheiten<br />
Virologie<br />
RG667 Palovarotene Emphysem<br />
RG3637 Lebrikizumab Asthma<br />
RG4930 hu mAk gegen OX40L Asthma<br />
RG7415 Rontalizumab Systemischer Lupus erythemat.<br />
RG3648 Xolair Chronische idiopathische<br />
Urtikaria (Nesselsucht)<br />
RG3484 HPV16-Immuntherapie Zervikale Neoplasie<br />
RG7128 Polymerase-Hemmer Hepatitis C<br />
RG7227 Protease-Hemmer Hepatitis C<br />
Kardiovaskuläre und Stoffwechsel-Krankheiten<br />
RG1439 Aleglitazar Reduktion von Herz-Kreislauf-<br />
Risiken<br />
RG7201 SGLT2-Hemmer Typ-2-Diabetes<br />
Zentrales Nervensystem<br />
RG1594 Ocrelizumab Schubförmig remittierende<br />
multiple Sklerose<br />
RG1678 GLYT1-Hemmer Schizophrenie<br />
RG3487 α7 Nikot<strong>in</strong>rezeptoragonist<br />
Alzheimerkrankheit<br />
RG7090 mGluR5-Antagonist Behandlungsresistente<br />
Depression<br />
Häufig verwendete Abkürzungen<br />
adj adjuvante Therapie<br />
DMARD krankheitsmodifizierende<br />
Antirheumatika<br />
hu humanisiert (mAk)<br />
JIA juvenile idiopath. Arthritis<br />
kr. Krebs<br />
Komb. <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit<br />
mAk monoklonaler Antikörper<br />
met. metastasierend<br />
neg negativ<br />
NHL Non-Hodgk<strong>in</strong>-Lymphom<br />
PJD Vorbeugung der<br />
Gelenkzerstörung<br />
pos positiv<br />
r rekomb<strong>in</strong>ant (mAk)<br />
Projekt-ID Projekt/Produkt Indikation<br />
Onkologie<br />
RG105 MabThera/Rituxan Indolentes NHL, Erstl<strong>in</strong>ien-<br />
Erhaltungstherapie<br />
RG340 Xeloda+Avast<strong>in</strong> Dickdarmkr, adjuvante Therapie<br />
RG340 Xeloda Brustkrebs, adjuvante Therapie<br />
RG435 Avast<strong>in</strong>+MabThera Diffus grosszell. B-Zell-Lymphom<br />
RG435 Avast<strong>in</strong> Dickdarmkrebs, adj<br />
RG435 Avast<strong>in</strong> Prostatakrebs<br />
RG435 Avast<strong>in</strong> HER2-pos. Brustkrebs, adj<br />
RG435 Avast<strong>in</strong> Eierstockkr., Erstl<strong>in</strong>ientherapie<br />
RG435 Avast<strong>in</strong>+Hercept<strong>in</strong> HER2-pos, met. Brustkrebs,<br />
Erstl<strong>in</strong>ientherapie<br />
RG435 Avast<strong>in</strong> Nichtkle<strong>in</strong>zelliger Lungenkr., adj<br />
RG435 Avast<strong>in</strong> Metastasierender Magenkrebs<br />
RG435 Avast<strong>in</strong> HER2-neg Brustkrebs, adj<br />
RG435 Avast<strong>in</strong> Dreifach negativer Brustkr, adj<br />
RG435 Avast<strong>in</strong> HER2-neg met. Brustkrebs,<br />
Komb. Hormontherapie<br />
RG435 Avast<strong>in</strong> Eierstockkrebs, Plat<strong>in</strong>-sensitiv<br />
RG435 Avast<strong>in</strong> Met. Brustkr., Zweitl<strong>in</strong>ientherapie<br />
RG435 Avast<strong>in</strong> Hochrisiko-Karz<strong>in</strong>oid<br />
RG435 Avast<strong>in</strong> Glioblastom, Erstl<strong>in</strong>ientherapie<br />
RG597 Hercept<strong>in</strong> subkutane Verabreichung bei<br />
HER2-pos Brustkrebs<br />
RG597 Hercept<strong>in</strong> HER2-pos Brustkrebs, zweijährige<br />
adjuvante Therapie<br />
RG1273 Pertuzumab HER2-pos met Brustkrebs<br />
RG1415 Tarceva Nichtkle<strong>in</strong>z. Lungenkr., EGFR-<br />
Mutation-positiv, Erstl<strong>in</strong>ienther.<br />
RG1415 Tarceva Nichtkle<strong>in</strong>zelliger Lungenkr., adj<br />
RG1415 Tarceva+Avast<strong>in</strong> Nichtkle<strong>in</strong>zelliger Lungenkrebs,<br />
Erstl<strong>in</strong>ien-Erhaltungstherapie<br />
RG7159 hu mAk gegen CD20 Chronische lymphatische<br />
Leukämie<br />
RG7204 BRAF-Hemmer Malignes Melanom<br />
RG3502 Trastuzumab-DM1 Metastasierender HER2-positiver<br />
Brustkrebs, Zweitl<strong>in</strong>ientherapie<br />
Entzündungs- und Autoimmunkrankheiten<br />
RG105 MabThera/Rituxan ANCA-assoziierte Vaskulitis<br />
RG1569 Actemra/RoActemra systemische JIA<br />
RG1569 Actemra/RoActemra Frühe rheumatoide Arthritis<br />
RG1594 Ocrelizumab Rheumatoide Arthritis, PJD<br />
RG3648 Xolair Asthma, Zusatztherapie<br />
Kardiovaskuläre und Stoffwechsel-Krankheiten<br />
Augenheilkunde<br />
Andere<br />
RG1583 Taspoglutid Typ-2-Diabetes<br />
RG1658 Dalcetrapib Dyslipidämie<br />
RG3645 Lucentis Diabetisches Makulaödem<br />
RG3645 Lucentis Hochdosiert bei altersbed<strong>in</strong>gter<br />
Makuladegeneration<br />
RG3625 TNKase Katheterspülung<br />
Projekt-ID Projekt/Produkt Indikation<br />
Onkologie<br />
RG105* MabThera/Rituxan Chronische lymphatische<br />
Leukämie, Erstl<strong>in</strong>ientherapie<br />
RG105* MabThera/Rituxan Chronische lymphatische<br />
Leukämie, Rezidivtherapie<br />
RG340 Xeloda Dickdarmkr., adj, Komb. Oxaliplat<strong>in</strong><br />
RG435* Avast<strong>in</strong> Met. Brustkr., Erstl<strong>in</strong>ientherapie,<br />
Komb. Docetaxel<br />
RG435 Avast<strong>in</strong> Met. Brustkr., Erstl<strong>in</strong>ientherapie,<br />
Komb. Standardchemotherapie<br />
RG597 Hercept<strong>in</strong> Met. HER2-positiver Magenkrebs<br />
RG1415 Tarceva Nichtkle<strong>in</strong>zelliger Lungenkrebs,<br />
Erstl<strong>in</strong>ien–Erhaltungstherapie<br />
Entzündungs- und Autoimmunkrankheiten<br />
Virologie<br />
Augenheilkunde<br />
Andere<br />
Legende<br />
RG105 MabThera/Rituxan Rheumatoide Arthritis, bei ungenügendem<br />
Ansprechen auf DMARD<br />
RG3648* Xolair Asthma bei K<strong>in</strong>dern<br />
CHU Eldecalcitol (ED 71) Osteoporose<br />
RG127 Valcyte Zytomegalievirus, Verlängerung<br />
der Therapie<br />
RG3645 Lucentis Verschluss der Netzhautvene<br />
CHU Epog<strong>in</strong> (EPOCH) Anämie <strong>in</strong> Folge von<br />
Chemotherapie<br />
Therapeutisches Prote<strong>in</strong> oder sonstiges Biotherapeutikum<br />
Kle<strong>in</strong>molekül<br />
<strong>in</strong> Blau Erste Indikation<br />
<strong>in</strong> Schwarz Weitere Indikationen<br />
RG-Nr.<br />
CHU<br />
BTI<br />
EVO<br />
Von <strong>Roche</strong> beziehungsweise Genentech geführt<br />
Von Chugai geführt<br />
BioTie (Option)<br />
Evotec<br />
Phase I Erste Studien bei gesunden Freiwilligen und eventuell bei Patienten<br />
Phase II Wirksamkeits-, Verträglichkeits- und Dosisf<strong>in</strong>dungsstudien<br />
bei Patienten<br />
Phase III Gross angelegte Studien mit Patienten zur statistischen Bestätigung<br />
der Sicherheit und Wirksamkeit<br />
Registrierung<br />
Zulassung beantragt <strong>in</strong> EU, USA und/oder Japan<br />
* Marktzulassung erteilt (EU)<br />
Stand: Januar 2010
Unser Geschäftsfeld | Innovation<br />
durch wissenschaftliche Spitzenleistungen<br />
ist unsere Antwort auf mediz<strong>in</strong>ische Fragen.<br />
Mit unserer täglichen Arbeit retten wir<br />
Leben und helfen Millionen von Menschen<br />
auf der ganzen Welt.<br />
Konzentration auf ungelöste<br />
mediz<strong>in</strong>ische Probleme<br />
Seit mehr als 110 Jahren spielt <strong>Roche</strong> e<strong>in</strong>e wegweisende<br />
Rolle <strong>in</strong> der Gesundheitsversorgung. Heute<br />
stellen wir als weltweit bedeutendster Anbieter<br />
von InvitroDiagnostika e<strong>in</strong>e breite Palette von diagnostischen<br />
Instrumenten und Tests für die rasche<br />
und zuverlässige Diagnose sowie die Überwachung<br />
von Krankheiten durch den Arzt, das Labor oder<br />
den Patienten bereit. Zur Behandlung von Krankheiten<br />
hat <strong>Roche</strong> als weltweit grösstes Biotechnologie<br />
Unternehmen zahlreiche hochwirksame Arzneimittel<br />
auf den Markt gebracht; so s<strong>in</strong>d wir heute die globale<br />
Nummer e<strong>in</strong>s im Bereich Krebsmedikamente.<br />
In unserer täglichen Arbeit konzentrieren wir uns<br />
auf jene Krankheitsgebiete, für die e<strong>in</strong> hoher mediz<strong>in</strong>ischer<br />
Bedarf besteht. Dazu zählen Krebs und<br />
Viruserkrankungen, Erkrankungen des Stoffwechsels<br />
und des Zentralnervensystems ebenso wie Entzündungskrankheiten.<br />
<strong>Roche</strong> ist e<strong>in</strong> Wegbereiter der<br />
personalisierten Mediz<strong>in</strong>, welche Behandlungen bestmöglich<br />
auf Patientenbedürfnisse abstimmen will,<br />
um die Gesundheitsversorgung besser, sicherer und<br />
kosteneffizienter zu gestalten.
Inhaltsverzeichnis<br />
Umschlag Kennzahlen<br />
Umschlag PharmaPipel<strong>in</strong>e<br />
1 Das Jahr 2009 <strong>in</strong> Kürze<br />
4 Aktionärsbrief<br />
10 <strong>Roche</strong>Gruppe<br />
11 Ergebnisse der <strong>Roche</strong>Gruppe<br />
12 Ausblick<br />
14 Konzernstrategie<br />
20 Pharma<br />
21 Division Pharma <strong>in</strong> Kürze<br />
22 Ergebnisse<br />
25 Verkäufe<br />
31 Marktzulassungen<br />
39 Forschung und Entwicklung<br />
48 Diagnostics<br />
49 Division Diagnostics <strong>in</strong> Kürze<br />
51 Ergebnisse<br />
54 Geschäftsbereiche<br />
6 0 Forschung und Entwicklung<br />
68<br />
94<br />
Corporate Governance, Entschädigungsbericht<br />
69 Corporate Governance<br />
79 Entschädigungsbericht<br />
Unternehmerische Verantwortung<br />
95 In Kürze<br />
97 Verantwortungsvoll handeln<br />
106 Patienten<br />
115 Mitarbeitende<br />
125 Gesellschaft<br />
128 Sicherheit, Gesundheits<br />
und Umweltschutz<br />
137 AssuranceBericht<br />
138 GRIStellungnahme
4 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Aktionärsbrief<br />
Aktionärsbrief<br />
Franz B. Humer<br />
Sehr geehrte Aktionär<strong>in</strong>nen und Aktionäre<br />
2009 war trotz der anhaltenden globalen F<strong>in</strong>anz- und Wirtschaftskrise e<strong>in</strong> sehr erfolgreiches Geschäftsjahr<br />
für <strong>Roche</strong>. Die Verkäufe der beiden Divisionen Pharma und Diagnostics wuchsen jeweils doppelt so<br />
schnell wie der Markt. Der Konzernumsatz stieg um 10% <strong>in</strong> lokalen Währungen auf 49,1 Milliarden Franken,<br />
was vor allem auf die Verkäufe unserer führenden Medikamente zur Behandlung von Krebs, Virus<strong>in</strong>fektionen,<br />
Erbl<strong>in</strong>dung im Alter und weiteren schwerwiegenden Erkrankungen zurückzuführen ist. Geprägt<br />
wurde der Anstieg im Umsatz auch durch die Verkäufe des Grippemittels Tamiflu auf 3,2 Milliarden Franken.<br />
Der Betriebsgew<strong>in</strong>n vor Sonderausgaben nahm sogar noch stärker zu als die Verkäufe, nämlich um 14%<br />
<strong>in</strong> lokalen Währungen, und erreichte 15,0 Milliarden Franken.<br />
2009 wird als e<strong>in</strong>es der wichtigsten Jahre <strong>in</strong> die lange Geschichte Ihres Unternehmens e<strong>in</strong>gehen. Nach der<br />
Übernahmevere<strong>in</strong>barung mit Genentech im März 2009 und dem raschen Abschluss der Transaktion konnte<br />
die Integration dank unserer seit be<strong>in</strong>ahe zwei Jahrzehnten bestehenden erfolgreichen Zusammenarbeit<br />
bis Ende Berichtsjahr bereits umgesetzt werden. Durch den Zusammenschluss von <strong>Roche</strong> und Genentech<br />
erhöhen wir nicht nur die betriebliche Effizienz, wir fördern damit vor allem den <strong>in</strong>ternen Wissenstransfer<br />
und stärken die Innovationskraft der <strong>Roche</strong>-Gruppe nachhaltig — damit wir auch weiterh<strong>in</strong> mit Spitzenforschung<br />
<strong>in</strong>novative Medikamente für Patienten zur Verfügung stellen können.<br />
E<strong>in</strong>e exzellente Forschung ist und bleibt e<strong>in</strong>e Grundvoraussetzung, um Therapien zu entwickeln, die für<br />
die Gesundheit und die Lebensqualität von Patienten entscheidend s<strong>in</strong>d. Auch nach Abschluss der<br />
Genentech-Integration verfolgen wir <strong>in</strong> Zukunft konsequent verschiedenartige Forschungsansätze für
Sever<strong>in</strong> Schwan<br />
<strong>in</strong>novative Gesundheitslösungen. Dies schafft Freiräume für Kreativität und erhöht die Aussichten<br />
für anhaltenden mediz<strong>in</strong>isch-therapeutischen Fortschritt. Deshalb bleibt auch die Forschung und frühe<br />
Entwicklung von Genentech als unabhängige E<strong>in</strong>heit weiter bestehen.<br />
Gleichzeitig konnten mit der Zusammenfassung der Aktivitäten beider Unternehmen <strong>in</strong> den Bereichen<br />
Produktentwicklung, Produktion und Vertrieb bereits erhebliche Produktivitätsfortschritte erzielt werden.<br />
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis 2011 jährlich E<strong>in</strong>sparungen <strong>in</strong> Höhe von 1 Milliarde Franken vor<br />
Steuern zu erwirtschaften.<br />
Der freie Geldfluss aus operativen Tätigkeiten der <strong>Roche</strong>-Gruppe stieg trotz negativer Währungseffekte<br />
um 27% auf 15,7 Milliarden Franken. Die starke operative Leistung von <strong>Roche</strong> zeigt sich auch deutlich im<br />
Kerngew<strong>in</strong>n pro Titel, der <strong>in</strong> lokalen Währungen um 20% zunahm (10% <strong>in</strong> Schweizer Franken).<br />
Infolge der vor allem <strong>in</strong>tegrationsbed<strong>in</strong>gten, e<strong>in</strong>maligen Kosten von 2,7 Milliarden Franken sank der<br />
Betriebsgew<strong>in</strong>n der <strong>Roche</strong>-Gruppe im Jahr 2009 um 5% <strong>in</strong> lokalen Währungen (12% <strong>in</strong> Schweizer Franken)<br />
auf 12,3 Milliarden Franken. Die Sonderpositionen wirkten sich auch auf den Konzerngew<strong>in</strong>n aus, der<br />
gegenüber dem Vorjahr um 22% auf 8,5 Milliarden Franken abnahm. Ohne Sonderpositionen stieg der den<br />
Inhabern von <strong>Roche</strong>-Titeln zuzurechnende Konzerngew<strong>in</strong>n um 9%.<br />
5
6 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Aktionärsbrief<br />
Wegen des sehr erfolgreichen operativen Geschäftsverlaufes 2009 beantragt der Verwaltungsrat die<br />
Ausschüttung e<strong>in</strong>er um 20% erhöhten Dividende von 6,00 Franken je Aktie und Genusssche<strong>in</strong><br />
(2008: 5,00 Franken). Vorbehältlich der Genehmigung durch die Generalversammlung ist dies die<br />
23. Erhöhung der Dividende <strong>in</strong> Folge.<br />
Die pandemische Ausbreitung des Influenza-A/H1N1-Virus («Schwe<strong>in</strong>egrippe») seit April 2009 hat nicht<br />
nur Regierungen weltweit, sondern auch <strong>Roche</strong> im letzten Jahr vor e<strong>in</strong>e gewaltige Herausforderung<br />
gestellt. Wir haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und nationale Regierungen <strong>in</strong> ihren weltweiten<br />
Bemühungen unterstützt, den neuen Erreger zu bekämpfen. Im Mai gab <strong>Roche</strong> bekannt, zusätzliche<br />
5,65 Millionen Packungen Tamiflu zur Aufstockung der regionalen Lagerbestände und der Notvorräte der<br />
WHO zu spenden. Zuvor hatten wir bereits drei Unternehmen Sublizenzen für die Herstellung e<strong>in</strong>er<br />
generischen Version von Oseltamivir zur Bekämpfung der Pandemie <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a, Indien und <strong>in</strong> bestimmten<br />
Entwicklungsländern erteilt, um auch der dort lebenden Bevölkerung Zugang zu dem Medikament<br />
zu ermöglichen. Darüber h<strong>in</strong>aus haben wir im Juli das Tamiflu Reserves Program <strong>in</strong>s Leben gerufen, um<br />
den Zugang zu diesem Medikament <strong>in</strong> Entwicklungsländern weiter zu verbessern. Entsprechend der<br />
erhöhten Pandemiewarnstufe der WHO hat unser Produktionsnetzwerk den Ausstoss auf rund 33 Millionen<br />
Behandlungen im Monat erhöht und wir könnten nunmehr bei Bedarf bis zu 400 Millionen Packungen<br />
jährlich liefern.<br />
Grosse Anerkennung erhielt die <strong>Roche</strong>-Gruppe im zurückliegenden Jahr auf verschiedenen Gebieten:<br />
Im Dow-Jones-Nachhaltigkeits-Index wurde <strong>Roche</strong> als neuer «Super Sector Leader» der Gesundheitsbranche<br />
und damit als das weltweit nachhaltigste Healthcare-Unternehmen ausgezeichnet. <strong>Roche</strong> und<br />
Genentech wurden zudem zum wiederholten Mal <strong>in</strong> mehreren Ländern als «beste Arbeitgeber» gewählt.<br />
Wir möchten auch an dieser Stelle all unseren weltweit über 80 000 Mitarbeitenden für ihren grossen<br />
E<strong>in</strong>satz und die hohe Professionalität <strong>in</strong> dieser ereignisreichen und herausfordernden Zeit danken.<br />
Der Grundpfeiler für unseren künftigen Erfolg bleibt weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e klare Fokussierung auf wissenschaftliche<br />
Exzellenz und Innovation <strong>in</strong> unseren beiden Kerngeschäften Pharma und Diagnostics. Derzeit<br />
entwickeln wir — neben der Onkologie — vor allem neue Produkte <strong>in</strong> den Therapiegebieten Stoffwechselund<br />
Autoimmunkrankheiten, Virus<strong>in</strong>fektionen und Erkrankungen des Zentralnervensystems. Wir verfügen<br />
heute als grösstes Biotech-Unternehmen der Welt über e<strong>in</strong>e der vielversprechendsten Forschungsund<br />
Entwicklungspipel<strong>in</strong>es. Von <strong>in</strong>sgesamt 59 neuen pharmazeutischen Wirkstoffen bef<strong>in</strong>den sich bereits<br />
zehn <strong>in</strong> der fortgeschrittenen Entwicklungsphase — dies ist auch im Industrievergleich bemerkenswert.<br />
Alle<strong>in</strong> im letzten Jahr konnten wir sechs neue Wirkstoffe <strong>in</strong> die Spätphase der kl<strong>in</strong>ischen Prüfung überführen,<br />
darunter neue Behandlungsmöglichkeiten für Brustkrebs und Typ-2-Diabetes.<br />
Grosse Beachtung fanden im Berichtsjahr unsere ermutigenden ersten Studienergebnisse zu e<strong>in</strong>er gezielt<br />
wirkenden Therapie mit Begleitdiagnostikum für Patienten, die an der tödlichsten Form von Hautkrebs<br />
erkranken (malignes Melanom) und deren Krebszellen e<strong>in</strong>e bestimmte Gen-Mutation aufweisen. Der neue<br />
Wirkstoff führte dazu, dass das Fortschreiten der Tumorerkrankung deutlich verzögert und die Lebensqualität<br />
dieser Patienten verbessert werden konnten. Das gibt Hoffnung im Kampf gegen e<strong>in</strong>e Krebserkrankung,<br />
die heute kaum behandelbar ist.
<strong>Roche</strong> und Genentech haben 2009 die<br />
Grundlage für e<strong>in</strong> Unternehmen mit noch<br />
grösserer Innovationskraft geschaffen.<br />
Zu den wichtigsten Erfolgen unserer Division Diagnostics zählen die Markte<strong>in</strong>führung der modularen<br />
Analysensysteme cobas 8000 für mediz<strong>in</strong>ische Grosslabors sowie die E<strong>in</strong>führung neuer Blutzuckermessgeräte<br />
der L<strong>in</strong>ie Accu-Chek für Menschen mit Diabetes.<br />
Ende 2009 traten William M. Burns, CEO der Division Pharma, Jürgen Schwiezer, CEO der Division<br />
Diagnostics, und Jonathan K.C. Knowles, Leiter der Forschung der <strong>Roche</strong>-Gruppe, wie geplant aus der<br />
Konzernleitung aus. Alle drei haben massgeblich zum Erfolg von <strong>Roche</strong> beigetragen und wichtige Kapitel<br />
<strong>in</strong> unserer Unternehmensgeschichte mitgeschrieben. Jede Managergeneration hat den Auftrag, sicherzustellen,<br />
dass <strong>Roche</strong> als unabhängiges Unternehmen auch <strong>in</strong> Zukunft gesund dasteht. Bill Burns, Jonathan<br />
Knowles und Jürgen Schwiezer haben diese Aufgabe aus tiefster Überzeugung <strong>in</strong> vorbildlicher Weise<br />
erfüllt. Sie haben massgeblich zur starken Marktposition und zum Erfolg von <strong>Roche</strong> beigetragen. Im Namen<br />
des gesamten Verwaltungsrates und der Konzernleitung danken wir allen drei ganz herzlich für ihren<br />
langjährigen, unschätzbaren E<strong>in</strong>satz, die Treue zu <strong>Roche</strong> und für die freundschaftliche Zusammenarbeit.<br />
Aufgrund ihrer hervorragenden Industriekenntnisse schlägt der Verwaltungsrat Ihnen anlässlich der<br />
Generalversammlung vom 2. März 2010 vor, William M. Burns und Arthur D. Lev<strong>in</strong>son, Verwaltungsratspräsident<br />
von Genentech, <strong>in</strong> den Verwaltungsrat der <strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g AG zu wählen.<br />
Professor Horst Teltschik und Peter Brabeck haben entschieden, sich an der Generalversammlung 2010<br />
nicht mehr zur Wiederwahl <strong>in</strong> den Verwaltungsrat zur Verfügung zu stellen. Beide haben während vieler<br />
Jahre im obersten Gremium des Unternehmens ausserordentlich wertvolle Beiträge geleistet. Dafür<br />
s<strong>in</strong>d wir ihnen herzlich dankbar.<br />
Insgesamt rechnen wir für 2010 — unvorhergesehene Ereignisse vorbehalten — mit e<strong>in</strong>em Anstieg der<br />
Verkäufe der Division Pharma und der <strong>Roche</strong>-Gruppe im mittleren e<strong>in</strong>stelligen Bereich <strong>in</strong> lokalen<br />
Währungen 1. Für die Division Diagnostics erwarten wir e<strong>in</strong>en Verkaufszuwachs deutlich über dem Weltmarkt.<br />
Zudem streben wir auch für 2010 e<strong>in</strong>en Anstieg des Kerngew<strong>in</strong>ns je Titel zu konstanten Wechselkursen<br />
im zweistelligen Bereich an. Wir gehen davon aus, dass wir bis Ende 2010 bereits 25% der zur<br />
F<strong>in</strong>anzierung der Genentech-Transaktion aufgenommenen Mittel zurückbezahlt haben werden. Gestützt<br />
auf den starken freien Geldfluss der Gruppe aus operativen Tätigkeiten erwarten wir, dass <strong>Roche</strong> bis<br />
2015 wieder über e<strong>in</strong> Nettobarvermögen verfügen wird. Gleichzeitig werden wir unsere attraktive Dividendenpolitik<br />
beibehalten.<br />
Franz B. Humer<br />
Verwaltungsratspräsident<br />
1 Ohne die Verkäufe von Tamiflu.<br />
Sever<strong>in</strong> Schwan<br />
Vorsitzender der Konzernleitung<br />
7
Sie arbeitet an e<strong>in</strong>er Hungerkur.<br />
Gegen aggressive Hirntumore.<br />
<strong>Roche</strong> hat sich e<strong>in</strong>er der grössten Herausforderungen der modernen Mediz<strong>in</strong> verschrieben:<br />
der Entwicklung von Medikamenten zur Bekämpfung schwerer Krankheiten, für die es heute noch<br />
ke<strong>in</strong>e geeignete Behandlung gibt. Diese Aufgabe erfordert nicht nur profunde technologische<br />
Fähigkeiten, sondern auch umfassendes Wissen <strong>in</strong> der Molekularbiologie. Denn nur wer die komplexen<br />
biologischen Zusammenhänge erkennt, kann gezielt <strong>in</strong> Krankheitsverläufe e<strong>in</strong>greifen. So führt im<br />
Falle des Krebsmedikaments Avast<strong>in</strong> die gezielte Blockade e<strong>in</strong>es Wachstumsfaktors der Gefässneubildung<br />
zum Aushungern des Tumors. Ihm werden damit Nahrung und Sauerstoff entzogen und<br />
so se<strong>in</strong> Wachstum und se<strong>in</strong>e Ausbreitung gebremst. Dieser revolutionäre Ansatz, der von Wissenschaftlern<br />
bei Genentech entwickelt wurde, hat die Krebsbehandlung grundlegend verändert.<br />
Avast<strong>in</strong> ist heute bereits zur Behandlung von fünf verschiedenen Krebsarten zugelassen und wird<br />
der zeit als mögliche Therapie gegen mehr als dreissig weitere Tumorarten geprüft. E<strong>in</strong> Medi <br />
kament, das Tausenden von Patienten Hoffnung gibt.<br />
Avast<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong> monoklonaler Antikörper zur Behandlung fortgeschrittener<br />
Stadien von Darmkrebs, Brustkrebs, nichtkle<strong>in</strong>zelligem Lungenkrebs<br />
und Nierenkrebs. 2009 wurde Avast<strong>in</strong> <strong>in</strong> den USA und 11 weiteren Ländern<br />
für die Behandlung des wiederauftretenden Glioblastoma multiforme<br />
zugelassen, der aggressivsten Art von Hirntumoren.
<strong>Roche</strong>-Gruppe | Im Jahr 2009 erzielte<br />
<strong>Roche</strong> wiederum e<strong>in</strong> starkes operatives<br />
Ergebnis. Verkäufe, Betriebsgew<strong>in</strong>n (vor<br />
Sonderpositionen) und Kerngew<strong>in</strong>n<br />
pro Titel nahmen zweistellig zu. Auch für<br />
2010 erwartet <strong>Roche</strong> e<strong>in</strong> zweistelliges<br />
Kerngew<strong>in</strong>nwachstum pro Titel. <strong>Roche</strong><br />
bleibt auf verschreibungs pflichtige<br />
Medikamente und In- vitro-Diagnostik<br />
fokussiert. Mit dem erfolgreichen Abschluss<br />
der Genentech-Integration haben wir die<br />
Grundlage für e<strong>in</strong> Unternehmen mit noch<br />
grösserer Innovationskraft geschaffen.
<strong>Roche</strong>-Gruppe<br />
Starkes Verkaufs- und Betriebsergebnis<br />
Die Gesamtverkäufe stiegen <strong>in</strong> lokalen Währungen<br />
um 10% (8% <strong>in</strong> Franken; 7% <strong>in</strong> US-Dollar) auf<br />
49,1 Milliarden Franken, wovon 80% auf die Division<br />
Pharma und 20% auf die Division Diagnostics entfielen.<br />
In beiden Divisionen lag das Umsatzwachstum<br />
über dem des Marktes. Die Verkäufe der Division<br />
Pharma erhöhten sich <strong>in</strong> lokalen Währungen um 11%<br />
(8% <strong>in</strong> Schweizer Franken; 8% <strong>in</strong> US-Dollar) auf<br />
39,0 Milliarden Franken und wuchsen damit fast<br />
doppelt so stark wie der weltweite Markt.<br />
Die Nachfrage nach den Krebsmedikamenten Avast<strong>in</strong>,<br />
Hercept<strong>in</strong>, MabThera/Rituxan, Tarceva und Xeloda<br />
nahm weiterh<strong>in</strong> stark zu. Zusätzliche wichtige Wachstumsträger<br />
der Division Pharma waren Tamiflu <strong>in</strong><br />
der Virologie sowie Lucentis <strong>in</strong> der Augenheilkunde.<br />
Die Verkäufe der Division Diagnostics stiegen <strong>in</strong><br />
lokalen Währungen um 9% (4% <strong>in</strong> Franken; 4% <strong>in</strong><br />
US-Dollar) auf 10,1 Milliarden Franken, womit<br />
die Division ihren führenden Marktanteil von rund<br />
20% weiter stärkte.<br />
Der Betriebsgew<strong>in</strong>n der <strong>Roche</strong>-Gruppe vor Sonderpositionen<br />
erhöhte sich <strong>in</strong> lokalen Währungen um<br />
14% (8% <strong>in</strong> Franken) auf 15,0 Milliarden Franken.<br />
In der Division Pharma wuchs der Betriebsgew<strong>in</strong>n<br />
vor Sonderpositionen <strong>in</strong> lokalen Währungen um 15%<br />
auf 14,2 Milliarden Franken und <strong>in</strong> der Division<br />
Diagnostics um 12% auf 1,2 Milliarden Franken.<br />
Zu konstanten Wechselkursen erhöhte sich die<br />
Betriebsgew<strong>in</strong>nmarge der <strong>Roche</strong>-Gruppe vor<br />
Sonderpositionen um 1,0 Prozentpunkte, wobei sich<br />
die Division Pharma um 1,2 Prozentpunkte und<br />
die Division Diagnostics um 0,4 Prozentpunkte verbesserte.<br />
In Franken stieg die Betriebsgew<strong>in</strong>nmarge<br />
der <strong>Roche</strong>-Gruppe vor Sonderpositionen aufgrund<br />
von ungünstigen Wechselkursschwankungen lediglich<br />
leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 30,6%, wobei sie<br />
<strong>in</strong> der Division Pharma um 0,2 Prozentpunkte auf<br />
36,3% anstieg und <strong>in</strong> der Division Diagnostics um<br />
0,4 Prozentpunkte auf 11,9% abnahm.<br />
Der freie Geldfluss aus operativen Tätigkeiten des<br />
Konzerns nahm deutlich um 34% <strong>in</strong> lokalen Währungen<br />
(27% <strong>in</strong> Franken) auf 15,7 Milliarden Franken<br />
zu. Die <strong>Roche</strong>-Gruppe erzielte auch 2009 e<strong>in</strong>en<br />
starken freien Geldfluss; dieser stieg um 3,9 Milliarden<br />
Franken auf 8,9 Milliarden Franken.<br />
Der Kerngew<strong>in</strong>n je Titel ohne Sonderpositionen,<br />
Abschreibungen und Wertm<strong>in</strong>derungen auf<br />
immateriellem Anlagevermögen erhöhte sich um<br />
20% <strong>in</strong> lokalen Währungen (10% <strong>in</strong> Franken).<br />
Bedeutsame Auswirkungen der Genentech-Integration<br />
und Veränderungen <strong>in</strong> der Konzernstruktur<br />
Am 26. März 2009 schloss die <strong>Roche</strong>-Gruppe die<br />
vollständige Übernahme von Genentech ab. Anschliessend<br />
begann <strong>Roche</strong> mit der Restrukturierung<br />
des Pharmageschäfts <strong>in</strong> den USA sowie e<strong>in</strong>iger der<br />
weltweiten Funktionen. Im Jahr 2009 fielen hierfür<br />
Kosten von 2,4 Milliarden Franken an, <strong>in</strong>sbesondere<br />
für den Stopp e<strong>in</strong>es Bauprojekts am Produktionsstandort<br />
<strong>in</strong> Vacaville (Kalifornien), die Schliessung des<br />
Produktionsbetriebs <strong>in</strong> Nutley (New Jersey) sowie<br />
des Forschungs- und Entwicklungsstandorts <strong>in</strong> Palo<br />
Alto (Kalifornien) und für die Zusammenführung<br />
der US-Verwaltungsfunktionen <strong>in</strong> South San Francisco.<br />
Ungefähr 1,8 Milliarden Franken des betrieblichen<br />
Sonderaufwands aus dem Jahr 2009 entfallen auf<br />
nicht liquiditätswirksame Positionen, die sich hauptsächlich<br />
auf Abschreibungen von Produktionsbetrieben<br />
beziehen.<br />
Der Konzern f<strong>in</strong>anzierte die Genentech-Transaktion<br />
aus eigenen Mitteln sowie mit Anleihen und Geldmarktpapieren.<br />
Die Anleiheemissionen erzielten e<strong>in</strong>en<br />
Nettoerlös von 48,2 Milliarden Franken. Dies führte<br />
dazu, dass der Z<strong>in</strong>saufwand im Berichtsjahr deutlich<br />
anstieg und der F<strong>in</strong>anzaufwand den F<strong>in</strong>anzertrag<br />
um 1,7 Milliarden Franken überstieg. Bis Ende 2009<br />
hatte die <strong>Roche</strong>-Gruppe bereits Verb<strong>in</strong>dlichkeiten<br />
<strong>in</strong> Höhe von 6,9 Milliarden Franken zurückgezahlt.<br />
Gegenüber dem Vorjahr sank der Konzerngew<strong>in</strong>n<br />
vorwiegend wegen Sonderpositionen um 22%<br />
auf 8,5 Milliarden Franken. Der den Inhabern von<br />
11
12 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 <strong>Roche</strong>-Gruppe<br />
<strong>Roche</strong>-Titeln zuzurechnende Konzerngew<strong>in</strong>n nahm<br />
um 13% auf 7,8 Milliarden Franken ab. Ohne Sonderpositionen<br />
verr<strong>in</strong>gerte sich der Konzerngew<strong>in</strong>n um<br />
3%. Der den Inhabern von <strong>Roche</strong>-Titeln zuzurechnende<br />
Anteil daran stieg h<strong>in</strong>gegen um 9%.<br />
Die Nettoverschuldung des Konzerns beläuft sich<br />
auf 23,9 Milliarden Franken. Das Nettobarvermögen,<br />
das am 31. Dezember 2008 16,7 Milliarden Franken<br />
betrug, nahm somit um 40,6 Milliarden Franken ab.<br />
Diese Abnahme ist auf die Genentech-Transaktion<br />
zurückzuführen, für die 52,7 Milliarden Franken aufgewendet<br />
wurden.<br />
Ausblick<br />
Ausserordentliche Ereignisse vorbehalten, rechnet die<br />
<strong>Roche</strong>-Gruppe für 2010 mit e<strong>in</strong>em Verkaufszuwachs<br />
<strong>in</strong> lokalen Währungen für die Division Pharma und<br />
den Konzern im mittleren e<strong>in</strong>stelligen Bereich (ohne<br />
die Verkäufe von Tamiflu). Für die Division Diagnostics<br />
erwarten wir e<strong>in</strong> deutlich über dem Markt liegendes<br />
Verkaufswachstum. Obwohl wir annehmen, dass die<br />
Verkäufe von Tamiflu von 3,2 auf 1,2 Milliarden Franken<br />
zurückgehen werden, hat sich <strong>Roche</strong> für 2010 e<strong>in</strong><br />
zweistelliges Wachstum des Kerngew<strong>in</strong>ns pro Aktie<br />
zu konstanten Wechselkursen zum Ziel gesetzt.<br />
Die Strategie der <strong>Roche</strong>-Gruppe bleibt weiterh<strong>in</strong> auf<br />
Innovation ausgerichtet. Für das Jahr 2010 plant<br />
<strong>Roche</strong> Investitionen <strong>in</strong> Forschung und Entwicklung,<br />
die leicht unter dem Vorjahr liegen, um die reichhaltige<br />
Entwicklungspipel<strong>in</strong>e der Division Pharma voranzubr<strong>in</strong>gen.<br />
In fortgeschrittenen Entwicklungsphasen<br />
bef<strong>in</strong>den sich gegenwärtig 10 neue pharmazeutische<br />
Wirkstoffe und 30 zusätzliche Indikationen für bereits<br />
zugelassene Medikamente. Innerhalb der kommenden<br />
12 bis 18 Monate wird die Division Pharma Zulassungsanträge<br />
für mehrere bedeutende Indikationserweiterungen<br />
unserer wichtigen Krebsmedikamente<br />
Avast<strong>in</strong>, MabThera/Rituxan und Xeloda sowie für<br />
Taspoglutid zur Behandlung von Typ-2-Diabetes e<strong>in</strong>reichen.<br />
<strong>Roche</strong> geht davon aus, dass 25% der zur F<strong>in</strong>anzierung<br />
der Genentech-Transaktion e<strong>in</strong>gegangenen<br />
Verpflichtungen bis Ende 2010 zurückgezahlt se<strong>in</strong><br />
werden. Bis 2011 hat die <strong>Roche</strong>-Gruppe das Ziel,<br />
jährliche Synergien aus der Integration von etwa<br />
1 Milliarde Franken vor Steuern zu erzielen. Auf<br />
der Grundlage des starken freien Geldflusses aus<br />
operativer Tätigkeit rechnen wir mit dem sukzessiven<br />
erheblichen Abbau unserer Schulden und erwarten<br />
bis 2015 wiederum e<strong>in</strong> Nettobarvermögen. Gleichzeitig<br />
werden wir unsere attraktive Dividendenpolitik<br />
beibehalten.
Nachhaltigkeit — Wichtige Fortschritte im Jahr 2009<br />
Verantwortungsvoll Ernennung zum Super Sector Leader der Gesundheitsbranche im Dow Jones<br />
handeln<br />
Susta<strong>in</strong>ability Index<br />
Erneute Aufnahme <strong>in</strong> den Dow Jones Susta<strong>in</strong>ability World Index, den Dow Jones STOXX<br />
Susta<strong>in</strong>ability Index und den FTSE4Good Index<br />
Erarbeitung von fünf neuen Positionspapieren zu den Themen Stammzellen und Klonen;<br />
Nanotechnologie; Biobanken; personalisierte Mediz<strong>in</strong>; sowie Der Wert unserer Produkte<br />
und Dienstleistungen<br />
E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er konzernweiten Hotl<strong>in</strong>e und e<strong>in</strong>es Onl<strong>in</strong>e-Systems zur Meldung vermuteter<br />
Verstösse gegen unseren Verhaltenskodex<br />
Erarbeitung e<strong>in</strong>es neuen Verhaltenskodexes für Zulieferer zur Verdeutlichung unserer<br />
Anforderungen h<strong>in</strong>sichtlich Ethik, Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz sowie sozialer<br />
Verantwortung<br />
Patienten sowie OneWorld Health prüfte Wirkstoffe aus der <strong>Roche</strong>-Bibliothek, um neue Mittel zur Behandlung<br />
Zugang zu Gesund- von Diarrhoe zu f<strong>in</strong>den<br />
heitsversorgung E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e öffentlich-private Partnerschaft mit Novo Nordisk und der World Diabetes<br />
Foundation, um das Leben von K<strong>in</strong>dern mit Diabetes <strong>in</strong> Afrika nachhaltig zu verbessern<br />
Spende von zusätzlichen 5,65 Millionen Packungen Tamiflu an die WHO als Nachschub<br />
zur Auffüllung der Bestände<br />
Auflegung des Tamiflu «Reserves Program», um den Zugang <strong>in</strong> Entwicklungsländern<br />
zu verbessern<br />
Patientenprogramme von <strong>Roche</strong> und Genentech ermöglichten 40 500 Patienten <strong>in</strong> den<br />
USA kostenlose Behandlungen<br />
Offenlegung sämtlicher Geld- und Sachspenden an Patientenorganisationen auf<br />
unserer Website<br />
Mitarbeitende Konzernweite Mitarbeiterbefragung «Listen<strong>in</strong>g to You» ergab, dass 91% der Beschäftigten<br />
mit ihrer Arbeit bei <strong>Roche</strong> zufrieden s<strong>in</strong>d<br />
Genentech zum siebten Mal <strong>in</strong> Folge <strong>in</strong> der vom Magaz<strong>in</strong> Science veröffentlichten Liste der<br />
beliebtesten Arbeitgeber auf Platz e<strong>in</strong>s gewählt<br />
Weltweite Vere<strong>in</strong>heitlichung der Leistungsmanagement- und Vergütungspraktiken bei<br />
<strong>Roche</strong> und Genentech begonnen<br />
Ausbau der konzernweiten Programme zur Förderung und Entwicklung von Talenten und<br />
Führungskräften auf allen Stufen<br />
Gesellschaft Verabschiedung neuer Unternehmensgrundsätze über Spenden und nichtkommerzielles<br />
Sponsor<strong>in</strong>g<br />
Im Rahmen des Phelophepa-Gesundheitszuges Aufklärungsprogramm zu Krebs <strong>in</strong> entlegenen<br />
Gebieten Südafrikas gestartet. Es umfasst Schulungen des mediz<strong>in</strong>ischen Personals,<br />
kostenlose Vorsorgeuntersuchungen auf Brust-, Gebärmutterhals- und Prostatakrebs sowie<br />
Informationskampagnen<br />
Sicherheit, Erarbeitung e<strong>in</strong>es Handbuchs zur energieeffizienten Gestaltung unserer Gebäude<br />
Gesundheits- und Entwicklung und E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>ternetbasierten Schulungsprogramms für alle<br />
Umweltschutz Mitarbeitenden zu den Themen Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz<br />
Start des Programms Environmental Awareness <strong>in</strong> Chemical Technology (REACT) für e<strong>in</strong>e<br />
bessere Umweltverträglichkeit unserer Produkte<br />
Weitere Informationen über die Fortschritte von <strong>Roche</strong> <strong>in</strong> diesen Bereichen f<strong>in</strong>den sich im Kapitel Unternehmerische Verantwortung<br />
auf Seiten 94–136.<br />
13
14 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 <strong>Roche</strong>-Gruppe<br />
Konzernstrategie<br />
Bei <strong>Roche</strong> konzentrieren wir uns darauf, neuartige<br />
Medikamente und Diagnostika zu entwickeln,<br />
damit Patienten besser und länger leben. Wir streben<br />
unablässig nach wissenschaftlichen Spitzenleistungen,<br />
denn nur so können wir auch zukünftig<br />
Therapien für bisher nicht ausreichend behandelbare<br />
Krankheiten anbieten. Die Integration von Genentech<br />
erleichtert den Wissenstransfer <strong>in</strong>nerhalb der<br />
<strong>Roche</strong>-Gruppe. Die neue Konzernstruktur bleibt<br />
jedoch weiterh<strong>in</strong> darauf ausgelegt, die Vielfalt unterschiedlicher<br />
Ansätze <strong>in</strong> Forschung und früher<br />
Entwicklung zu erhalten, um die Innovationskraft<br />
des Unternehmens zu stärken.
Das Geschäftsmodell von <strong>Roche</strong>:<br />
Neue Perspektiven für die Mediz<strong>in</strong><br />
Worauf wir uns fokussieren Behandlungen auf Patienten anpassen<br />
Was uns unterscheidet Wissenschaftliche Spitzenleistungen<br />
Was wir leisten Werte für unsere Anspruchsgruppen schaffen<br />
Geschäftsfelder der <strong>Roche</strong>-Gruppe<br />
Während die Nachfrage nach neuen und besseren<br />
Medikamenten ungebrochen anhält, nimmt der<br />
wirtschaftliche Druck zu, die Kosten im Gesundheitswesen<br />
noch stärker zu kontrollieren. In diesem<br />
zunehmend anspruchsvollen Marktumfeld will sich<br />
<strong>Roche</strong> durch Produkte und Dienstleistungen auszeichnen,<br />
die gegenüber bestehenden Möglichkeiten<br />
sowohl kl<strong>in</strong>ische als auch wirtschaftliche Vorteile<br />
aufweisen. Deshalb haben wir unser Geschäftsmodell<br />
<strong>in</strong> drei Richtungen weiterentwickelt: nämlich,<br />
worauf wir uns fokussieren, was uns von unseren<br />
Wettbewerbern unterscheidet und was wir leisten<br />
wollen.<br />
Worauf wir uns fokussieren<br />
Unser Streben nach wissenschaftlicher Erkenntnis<br />
und Innovation ist die Grundlage unseres Erfolgs.<br />
Wir konzentrieren uns auf die beiden forschungs<strong>in</strong>tensiven<br />
Geschäftsbereiche verschreibungspflichtige<br />
Medikamente und In-vitro-Diagnostik, und haben<br />
ke<strong>in</strong>e Absicht, <strong>in</strong> andere Bereiche des Gesundheitsmarktes<br />
wie Generika, rezeptfreie Medikamente<br />
oder Mediz<strong>in</strong>algeräte zu diversifizieren. Denn trotz<br />
bedeutender mediz<strong>in</strong>ischer Fortschritte nimmt der<br />
Bedarf an neuartigen Produkten im Bereich der<br />
Diagnose und der Therapie von schwerwiegenden<br />
Krankheiten weiter zu: Für rund 5 000 Krankheiten<br />
gibt es noch überhaupt ke<strong>in</strong>e Therapie und oft<br />
sprechen Patienten derzeit nur ungenügend auf<br />
bestehende Medikamente an. Hier s<strong>in</strong>d neue Ansätze<br />
dr<strong>in</strong>gend erforderlich. Das rasch wachsende Wissen<br />
über die Biologie und die Entstehung von Krank-<br />
heiten auf molekularer Ebene eröffnet auf längere<br />
Sicht völlig neue Behandlungsmöglichkeiten. Wir<br />
bei <strong>Roche</strong> s<strong>in</strong>d entschlossen, unsere Kompetenz <strong>in</strong><br />
der Molekularbiologie zu nutzen, um Therapien<br />
und Tests zu entwickeln, die besser auf die Bedürfnisse<br />
spezifischer Patientengruppen abgestimmt<br />
und damit sicherer und wirksamer s<strong>in</strong>d. Wir s<strong>in</strong>d<br />
überzeugt, dass mediz<strong>in</strong>isch differenzierte Produkte<br />
aufgrund ihrer kl<strong>in</strong>ischen und wirtschaftlichen<br />
Vorzüge nicht nur für die Patienten und Ärzte von<br />
Bedeutung s<strong>in</strong>d, sondern auch von den Zulassungsbehörden<br />
und den Kostenträgern im Gesundheitswesen<br />
begrüsst werden.<br />
Was wir leisten<br />
Wir wollen Werte für all unsere Anspruchsgruppen<br />
schaffen:<br />
• So wollen wir die Behandlungsmöglichkeiten,<br />
welche den Ärzten für ihre Patienten zur Verfügung<br />
stehen, kont<strong>in</strong>uierlich erweitern, die Effizienz<br />
von diagnostischen Labors steigern und zu e<strong>in</strong>em<br />
besseren Verhältnis zwischen Aufwand und<br />
mediz<strong>in</strong>ischem Ertrag im Gesundheitssystem<br />
beitragen. Darüber h<strong>in</strong>aus setzen wir uns global<br />
für e<strong>in</strong>en besseren Zugang zu unseren Produkten<br />
e<strong>in</strong> (siehe Seite 107–111).<br />
• Unseren Mitarbeitenden bieten wir mit dem Leitsatz<br />
«Setzen Sie Zeichen. Für e<strong>in</strong> besseres Leben.»<br />
vielfältige Möglichkeiten, sich e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen und<br />
sich sowohl beruflich wie persönlich weiterzuentwickeln.<br />
2009 wurden <strong>Roche</strong> und Genentech<br />
erneut <strong>in</strong> mehreren Ländern als attraktivste Arbeitgeber<br />
ausgezeichnet.<br />
15
16 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 <strong>Roche</strong>-Gruppe<br />
Wissenschaftliche Spitzenleistung:<br />
Was <strong>Roche</strong> von den Wettbewerbern<br />
unterscheidet<br />
Unser Ansatz zu wissenschaftlichen Spitzenleistungen und Innovation zeichnet sich durch die<br />
folgenden vier besonderen Merkmale aus:<br />
Seite<br />
Seite<br />
Seite<br />
Seite<br />
26<br />
32<br />
1970<br />
1972<br />
38<br />
56<br />
1974<br />
1976<br />
1978<br />
1980<br />
gRED<br />
1982<br />
1984<br />
1986<br />
1988<br />
1990<br />
1992<br />
1994<br />
1996<br />
pRED<br />
1998<br />
2000<br />
40 60<br />
2002<br />
2004<br />
2006<br />
2008<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Pharmaceuticals<br />
Research and ear y deve opment<br />
Target<br />
Se ection<br />
Biomarker deve opment<br />
Target ident fica ion<br />
Diagnostics<br />
Lead<br />
Phase 0<br />
Generat on<br />
Phase I Phase II<br />
RNA nter erence<br />
Companion diagnost c<br />
feas b li y and u il ty<br />
Pa ient e ection<br />
Cl<strong>in</strong>ical development<br />
Phase II Fi <strong>in</strong>g<br />
Technologies & Methods Biology<br />
G ycoeng neer ng<br />
In ilico science<br />
Armed an ibodies<br />
Nanotechno ogy o mu at ons<br />
S uc u e ba ed d ug des gn<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
Commerc a isation<br />
Market<br />
Phase IV<br />
Dx launch/Post- aunch assessment<br />
Tai ored prescr b<strong>in</strong>g and mon tor ng<br />
Oncology Inflammation Neuroscience Metabol sm V rology<br />
454 Life Sciences<br />
DNA Sequenc ng<br />
Nimb e Gen<br />
Microarr ys<br />
cobas, LightCycler<br />
Real t me PCR<br />
S em Ce s<br />
Ventana<br />
T ssue s a n ng<br />
V a es s ance<br />
Neurodegeneration<br />
Signa l<strong>in</strong>g pathways<br />
mmunoassa s<br />
cobas<br />
Ang ogenes s<br />
Apoptosis<br />
M e oid ce l bio ogy<br />
Mu tip ex prote<strong>in</strong> anal s s<br />
Innate immun ty<br />
cobas<br />
T-ce l b ology<br />
xCELLigence<br />
Cell ana ys s<br />
Pharma<br />
Chugai<br />
Diagnostics<br />
<strong>Roche</strong> nutzt e<strong>in</strong>e Vielfalt unterschiedlicher Ansätze<br />
zur Förderung wissenschaftlicher Innovation. Neben<br />
über 150 externen Partnern umfasst unser Innovationsnetzwerk<br />
mehrere eigenständige Zentren: Genentech<br />
Forschung und Frühe Entwicklung, <strong>Roche</strong> Pharma<br />
Forschung und Frühe Entwicklung, <strong>Roche</strong> Diagnostics<br />
und Chugai.<br />
Dank stabiler Besitzverhältnisse konnten wir seit mehr<br />
als e<strong>in</strong>hundert Jahren stets e<strong>in</strong>e langfristig orientierte<br />
Geschäftspolitik verfolgen. Unsere Nachfolgeplanung<br />
für Schlüsselpositionen, unser Bonussystem und<br />
Investitionen s<strong>in</strong>d auf nachhaltigen Geschäftserfolg ausgerichtet;<br />
e<strong>in</strong> Beispiel für das langfristige Handeln<br />
von <strong>Roche</strong> ist unser früher E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die Biotechnologie.<br />
Bei <strong>Roche</strong> s<strong>in</strong>d Kompetenzen <strong>in</strong> den Bereichen<br />
Pharmazeutika und Diagnostika entlang der<br />
gesamten Wertschöpfungskette vere<strong>in</strong>t. Von der Entdeckung<br />
bis zum Verkauf wollen wir Behandlungen<br />
bestmöglich auf Patientengruppen abstimmen. <strong>Roche</strong><br />
ist hervorragend aufgestellt, um die Chancen der<br />
personalisierten Mediz<strong>in</strong> zu nutzen. Sie wird dazu beitragen,<br />
Gesundheitssysteme effektiver zu machen,<br />
weil Arzneimittel besser und sicherer werden.<br />
<strong>Roche</strong> verfügt über e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zigartig breit gefächertes<br />
und tiefes Wissen <strong>in</strong> der Molekularbiologie.<br />
Pharma wie Diagnostics haben Methoden und Technologien<br />
entwickelt oder erworben, mit denen sie an<br />
der Spitze stehen. Unsere umfassende Kompetenz <strong>in</strong><br />
Molekularbiologie ist für die Fortentwicklung der<br />
personalisierten Mediz<strong>in</strong> von besonderem Vorteil.
Der Management-Ansatz von <strong>Roche</strong>:<br />
E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>novative Leitkultur fördern<br />
Unsere Mitarbeitenden Integrität. Mut. Leidenschaft.<br />
Unsere Entscheide Verantwortung und Transparenz<br />
Unsere Struktur Auf Innovation ausgerichtet<br />
• Für unsere Investoren streben wir e<strong>in</strong>en Total<br />
Shareholder Return im obersten Viertel unserer<br />
Konkurrenzunternehmen an.<br />
• Schliesslich verpflichtet sich <strong>Roche</strong> zu e<strong>in</strong>er<br />
verantwortungsvollen und nachhaltigen<br />
Unternehmensführung, welche die langfristigen<br />
Bedürfnisse von Gesellschaft und Umwelt<br />
gebührend mitberücksichtigt. Im Jahr 2009<br />
wurde <strong>Roche</strong> im Dow-Jones-Nachhaltigkeits-<br />
Index als nachhaltigstes Unternehmen der<br />
Gesundheitsbranche bewertet.<br />
Management der <strong>Roche</strong>-Gruppe<br />
Mit dem Managementkonzept möchte <strong>Roche</strong> ihre<br />
Innovationskultur stärken. Ebenso wie unser<br />
Geschäftsmodell besteht auch unser Managementmodell<br />
aus drei wichtigen Komponenten:<br />
Unsere Mitarbeitenden, Unsere Entscheidungsprozesse<br />
und Unsere Struktur.<br />
Unsere Mitarbeitenden<br />
Letztlich ausschlaggebend für den Erfolg von <strong>Roche</strong><br />
s<strong>in</strong>d unsere Mitarbeitenden <strong>in</strong> allen Bereichen des<br />
Unternehmens (siehe Seite 115–124). Dies gilt für<br />
Durchbrüche <strong>in</strong> der Forschung und Entwicklung<br />
ebenso wie für das Voranbr<strong>in</strong>gen der personalisierten<br />
Mediz<strong>in</strong> oder der Notwendigkeit, zwischen<br />
langfristigen Investitionen und kurzfristig erforderlichen<br />
Ergebnissen die richtige Balance zu f<strong>in</strong>den.<br />
Alle Kont<strong>in</strong>ente und fast alle Nationalitäten s<strong>in</strong>d<br />
durch die über 80 000 Mitarbeitenden bei <strong>Roche</strong><br />
vertreten. Diese ethnische und kulturelle Vielfalt ist<br />
für uns von grossem Wert — sie fördert Kreativität<br />
und Innovation. Alle Mitarbeitende verb<strong>in</strong>den der<br />
Respekt vor dem E<strong>in</strong>zelnen, unsere hohen Standards<br />
<strong>in</strong> Bezug auf Integrität, der Mut zum kalkulierten<br />
Risiko sowie die Leidenschaft <strong>in</strong> unserer Aufgabe im<br />
Dienste des Patienten.<br />
Unsere Entscheidungsprozesse<br />
Die zweite Komponente des Managementmodells<br />
beschreibt Pr<strong>in</strong>zipien für e<strong>in</strong>e wirkungsvolle Entscheidungsf<strong>in</strong>dung.<br />
Wir erwarten, dass Entscheide aus<br />
Dialogen hervorgehen, die systematisch, faktenbasiert,<br />
offen und transparent geführt worden s<strong>in</strong>d.<br />
Die für die jeweiligen Aufgaben benannten Entscheidungsträger<br />
gewährleisten, dass alle erforderlichen<br />
Informationen bereitgestellt und kritisch geprüft<br />
werden. Verantwortung soll dabei so weit wie möglich<br />
übertragen und Entscheidungen auf der untersten<br />
hierfür qualifizierten Ebene getroffen werden.<br />
Unsere Struktur<br />
Die Unternehmensstruktur von <strong>Roche</strong> ist auf Innovation<br />
ausgerichtet. Unsere eigenständigen Zentren<br />
der Forschung und frühen Entwicklung sowie<br />
die Allianzen mit externen Partnern fördern Vielfalt<br />
als Grundlage von Innovation. Die globale Vernetzung<br />
der Gruppe <strong>in</strong> Forschung, Entwicklung,<br />
Produktion und Vermarktung ist e<strong>in</strong>e wesentliche<br />
Voraussetzung für den weltweiten Zugang zu<br />
Innovation, die Nutzung von Skalenvorteilen und<br />
unseren Markterfolg.<br />
17
Er macht den Weg frei.<br />
Für e<strong>in</strong> <strong>in</strong>novatives Medikament<br />
gegen rheumatoide Arthritis.<br />
Die Suche nach neuen, sicheren und wirksamen Wirkstoffen ist wie die Suche<br />
nach der Stecknadel im Heuhaufen: Nur e<strong>in</strong>er von vielen Tausend möglichen<br />
Kandidaten schafft es von der Idee zum Medikament. Weil unterschiedliche<br />
Denkweisen schneller zu mehr und besseren Ideen führen, hat <strong>Roche</strong><br />
e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zigartiges Innovationsnetzwerk aus unabhängigen Forschungs- und<br />
Entwicklungszentren aufgebaut. Das <strong>Roche</strong> Innovationsnetzwerk besteht<br />
aus den beiden <strong>Roche</strong>-eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen für<br />
Pharma und Diagnostics, der Genentech Research and Early Development<br />
E<strong>in</strong>richtung <strong>in</strong> den USA, den Chugai R & D Laboratorien <strong>in</strong> Japan sowie Allianzen<br />
mit rund 150 Partnern auf der ganzen Welt. E<strong>in</strong> aktuelles Beispiel für das erfolgreiche<br />
Zusammenspiel <strong>in</strong>nerhalb dieses Netzwerks ist Actemra/RoActemra,<br />
e<strong>in</strong> biologisches Medikament mit e<strong>in</strong>em neuen Angriffsziel zur Behandlung<br />
von Patienten mit rheumatoider Arthritis. Actemra/RoActemra wurde von<br />
Chugai entdeckt, geme<strong>in</strong>sam mit <strong>Roche</strong> entwickelt, und kann nun, dank der<br />
globalen Reichweite der <strong>Roche</strong>-Gruppe, Patienten auf der ganzen Welt<br />
zugänglich gemacht werden.<br />
Actemra/RoActemra zur Behandlung rheumatoider Arthritis<br />
ist der erste Vertreter se<strong>in</strong>er Wirkstoffklasse: e<strong>in</strong> mono-<br />
klonaler Antikörper gerichtet gegen den Interleuk<strong>in</strong>-6-<br />
Rezeptor. Actemra blockiert damit die Wirkung des<br />
Signalprote<strong>in</strong>s IL-6, e<strong>in</strong> Schlüsselfaktor im Entzündungs-<br />
prozess bei rheumatoider Arthritis.
Pharma | Die Nachfrage nach Schlüsselprodukten<br />
sowie Effizienzsteigerungen<br />
liessen sowohl den Umsatz als auch den<br />
Betriebsgew<strong>in</strong>n 2009 zweistellig wachsen.<br />
13 Marktzulassungen und positive<br />
Er gebnisse aus 16 Phase-III-Studien<br />
bestätigten das Wachstums potenzial der<br />
Division. Durch wissenschaftliche<br />
Spitzenleistungen effektivere Medikamente<br />
für Patienten zu entwickeln – darauf<br />
konzentriert sich die Division Pharma.<br />
Die Forschung von <strong>Roche</strong>, Genentech,<br />
Chugai und über 150 Partnern weltweit<br />
sowie e<strong>in</strong>e global aufgestellte kl<strong>in</strong>ische<br />
Entwicklung, Produktion und Verkaufsorganisation<br />
tragen dazu bei.
Division Pharma <strong>in</strong> Kürze<br />
Kennzahlen<br />
In Millionen CHF<br />
Prozentuale<br />
Veränderung<br />
<strong>in</strong> CHF<br />
Prozentuale<br />
Veränderung <strong>in</strong><br />
lokalen Währungen In % der Verkäufe<br />
Verkäufe 38 996 8 11 100<br />
— Vere<strong>in</strong>igte Staaten 14 805 6 5 38<br />
— Westeuropa 10 827 5 12 28<br />
— Japan 4 765 43 29 12<br />
— International (Asien—Pazifik, CEMAI 1,<br />
Late<strong>in</strong>amerika, Kanada, Andere)<br />
8 599 4 13 22<br />
Betriebsgew<strong>in</strong>n vor Sonderpositionen 14 154 9 15 36,3<br />
Freier Geldfluss aus operativen Tätigkeiten 14 923 24 30 38,3<br />
Forschung und Entwicklung 8 896 13 13 22,8<br />
1 CEMAI: Zentral- und Osteuropa, Nahost, Afrika, Zentralasien, Indischer Subkont<strong>in</strong>ent.<br />
Pharma Executive Committee | 31. Dezember 2009<br />
William M. Burns 1 CEO Division <strong>Roche</strong> Pharma<br />
George B. Abercrombie 1 Nordamerika<br />
Jennifer M. Allerton Informatik<br />
Silvia Ayyoubi Personal<br />
Ian Clark 2 Global Product Strategy<br />
Jean-Jacques Garaud Entwicklung<br />
Peter Hug Westeuropa<br />
Jonathan K.C. Knowles 1, 3 Group Research<br />
Dom<strong>in</strong>ic P. Moorhead 1 F<strong>in</strong>anzen und Controll<strong>in</strong>g<br />
Christopher Murray 3 Commercial Operations, Chugai<br />
Pascal Soriot 2 Commercial Operations, CEO Genentech<br />
Klaus Stre<strong>in</strong> 4 Pharma-Forschung<br />
Jan van Koever<strong>in</strong>ge 1 Global Technical Operations<br />
Dan Zabrowski Pharma Partner<strong>in</strong>g<br />
1 Bis 31. Dezember 2009 — siehe auch «Corporate Governance».<br />
2 Ab 1. Januar 2010: CEO Genentech (I. Clark), Chief Operat<strong>in</strong>g Officer Division Pharma (P. Soriot).<br />
3 Erweitertes Team.<br />
4 Ad <strong>in</strong>terim.<br />
21
22 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Pharma<br />
Das operative<br />
Geschäft war 2009<br />
wieder sehr erfolgreich:<br />
Sowohl der<br />
Umsatz als auch der<br />
Betriebsgew<strong>in</strong>n<br />
wuchsen zweistellig.<br />
Nach der Übernahmevere<strong>in</strong>barung<br />
im<br />
März 2009 verlief<br />
die Integration von<br />
Genentech reibungslos.<br />
Sie wurde im<br />
Wesentlichen Ende<br />
des Jahres abgeschlossen.<br />
Division Pharma<br />
Das vergangene Jahr war für die Division Pharma<br />
durch die Integration des kalifornischen Biotech-<br />
Unternehmens Genentech geprägt. Nach der Übernahmevere<strong>in</strong>barung<br />
im März 2009 verlief die Integration<br />
der kl<strong>in</strong>ischen Entwicklung, der Produktion<br />
sowie der Vermarktung und des Vertriebes beider<br />
Firmen reibungslos. Gleichzeitig wurde die Unabhängigkeit<br />
des Genentech-Bereichs Forschung und<br />
Frühe Entwicklung bewahrt, um die Innovationskraft<br />
der <strong>Roche</strong>-Gruppe mit e<strong>in</strong>er Vielfalt wissenschaftlicher<br />
Ansätze zu fördern. Die Integration wurde im<br />
Wesentlichen Ende des Jahres abgeschlossen.<br />
Das operative Geschäft der Division war auch 2009<br />
wieder sehr erfolgreich: Sowohl die Verkäufe als<br />
auch der Betriebsgew<strong>in</strong>n wuchsen zweistellig. Ausschlaggebend<br />
für dieses über dem Marktdurchschnitt<br />
liegende Wachstum war die starke Nachfrage nach<br />
Schlüsselprodukten zur Behandlung von Virus<strong>in</strong>fektionen<br />
und Krebskrankheiten. Die massiv gestiegene<br />
Nachfrage nach Tamiflu ab dem zweiten Quartal war<br />
auf die weltweite Ausbreitung des pandemischen<br />
Influenza-A-Virus H1N1 im Jahr 2009 zurückzuführen.<br />
<strong>Roche</strong> arbeitet mit der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) und nationalen Regierungen zusammen,<br />
um die Bedrohung durch den neuen Erregerstamm<br />
e<strong>in</strong>zudämmen; das Unternehmen hat unverzüglich<br />
die Produktionskapazität von Tamiflu erhöht,<br />
damit das Medikament <strong>in</strong> ausreichender Menge<br />
zur Verfügung steht.<br />
Neben Marktzulassungen für das gezielt wirkende<br />
biologische Arzneimittel Actemra/RoActemra <strong>in</strong><br />
der Europäischen Union und — im Januar 2010 — <strong>in</strong><br />
den Vere<strong>in</strong>igten Staaten zur Behandlung rheumatoider<br />
Arthritis hat die Division auch Zulassungen für neue<br />
Indikationen von Produkten erhalten, die sich bereits<br />
auf dem Markt bef<strong>in</strong>den, zum Beispiel für Avast<strong>in</strong><br />
(Krebs) und MabThera/Rituxan (Krebs, rheumatoide<br />
Arthritis). Darüber h<strong>in</strong>aus konnte <strong>Roche</strong> positive<br />
Daten aus 16 bedeutenden Phase-III-Studien für<br />
zusätzliche Indikationen von Schlüsselprodukten und<br />
für neue Wirkstoffe vorlegen. E<strong>in</strong>ige dieser Ergebnisse<br />
Verkäufe nach Regionen<br />
Vere<strong>in</strong>igte Staaten 38% (+5%)<br />
Asien—Pazifik 5% (+20%)<br />
Late<strong>in</strong>amerika 6% (+7%)<br />
Andere 3% (+12%)<br />
CEMAI 8% (+13%)<br />
Westeuropa 28% (+12%)<br />
Japan 12% (+29%)<br />
Kursiv = Zuwachsraten (lokale Währungen).<br />
CEMAI: Zentral- und Osteuropa, Nahost, Afrika, Zentralasien,<br />
Indischer Subkont<strong>in</strong>ent.<br />
s<strong>in</strong>d bereits für Zulassungsanträge neuer Indikationen<br />
verwendet worden. Gute Fortschritte gab es bei<br />
der kl<strong>in</strong>ischen Entwicklung aussichtsreicher neuer<br />
Arzneimittelkandidaten wie Ocrelizumab (rheumatoide<br />
Arthritis, multiple Sklerose), T-DM1 (Brustkrebs),<br />
RG7204 (malignes Melanom), Taspoglutid (Typ-2-<br />
Diabetes) und RG1678 (Schizophrenie). Die geme<strong>in</strong>same<br />
Forschungs- und Entwicklungspipel<strong>in</strong>e von<br />
<strong>Roche</strong> und Genentech gehört zu den vielversprechendsten<br />
der Branche: Acht neue Wirkstoffe bef<strong>in</strong>den<br />
sich gegenwärtig <strong>in</strong> Phase III der kl<strong>in</strong>ischen<br />
Prüfung oder wurden bereits zur Zulassung e<strong>in</strong>gereicht,<br />
16 s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Phase II und 35 <strong>in</strong> Phase I.<br />
Ergebnisse und<br />
Geschäftsentwicklung<br />
Die Umsätze der Division Pharma stiegen um 11%<br />
<strong>in</strong> lokalen Währungen (8% <strong>in</strong> Franken und <strong>in</strong><br />
US-Dollar) auf 39,0 Milliarden Franken und damit<br />
fast doppelt so stark wie der Weltmarkt (6%) 1.<br />
Wegen der weltweiten Ausbreitung des pandemischen<br />
Influenza-A-Virus H1N1 nahm die Nachfrage<br />
nach Tamiflu ab dem zweiten Quartal sehr stark<br />
zu. Insgesamt trug das Grippemedikament im<br />
1 Marktwachstum gemäss IMS (bis Ende September 2009).
Das Jahr war durch die Integration von<br />
Genentech und e<strong>in</strong>e umfassende Umstrukturierung<br />
der Division Pharma geprägt.<br />
Berichtsjahr 2,6 Milliarden Franken oder 7 Prozentpunkte<br />
zum Verkaufsplus der Division Pharma bei.<br />
Ohne Berücksichtigung des Absatzes von Tamiflu<br />
legten die Umsätze der Division um 4% 2 zu. Ursache<br />
dafür ist <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie die starke Nachfrage nach<br />
Schlüsselprodukten wie Avast<strong>in</strong>, Hercept<strong>in</strong>, MabThera/<br />
Rituxan, Lucentis, Mircera, Tarceva, Activase/TNKase<br />
und Actemra/RoActemra.<br />
Das Umsatzwachstum im vierten Quartal (+8%<br />
gegenüber dem Vorjahr) war stark von geplanten<br />
Lagerbestandsverm<strong>in</strong>derungen bei Grosshändlern<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Hauptmärkten bee<strong>in</strong>flusst. Diese ergaben<br />
sich teilweise aus e<strong>in</strong>er umfassenden Risikoanalyse<br />
der Vertriebskanäle vor dem H<strong>in</strong>tergrund der globalen<br />
F<strong>in</strong>anzkrise. Ausserdem hat die Vere<strong>in</strong>heitlichung der<br />
Vertriebssysteme <strong>in</strong> den USA, die nach dem Zusammenschluss<br />
von Genentech und <strong>Roche</strong> stattfand,<br />
zu e<strong>in</strong>er Überarbeitung der Lagerbestandsrichtl<strong>in</strong>ien<br />
gegenüber Grosshändlern geführt, die ebenfalls e<strong>in</strong>en<br />
Abbau von Lagerbeständen zur Folge hatte.<br />
Zu den starken Verkaufssteigerungen der Division<br />
haben alle Regionen beigetragen. So glichen <strong>in</strong> den<br />
Vere<strong>in</strong>igten Staaten die Zuwachsraten bei onkologischen<br />
Schlüsselprodukten sowie bei Tamiflu und<br />
Lucentis sowohl die Verkaufsrückgänge bei CellCept<br />
und Boniva als auch den Wegfall von Raptiva, das<br />
freiwillig vom Markt genommen wurde, mehr als aus.<br />
In Westeuropa bestimmte die Nachfrage nach<br />
Tamiflu, Avast<strong>in</strong>, MabThera und Mircera die Verkäufe.<br />
Die Umsatzrückgänge bei NeoRecormon konnten<br />
dadurch mehr als kompensiert werden. Chugai<br />
verzeichnete <strong>in</strong> Japan starke Umsatzzuwächse,<br />
für die vor allem Tamiflu, wichtige Krebsmedikamente<br />
und Actemra verantwortlich waren. In den übrigen<br />
Regionen schliesslich (International: Asien—Pazifik,<br />
CEMAI 3, Late<strong>in</strong>amerika, Kanada, Andere) prägten<br />
Tamiflu, wichtige Krebsmedikamente und Pegasys die<br />
Verkäufe.<br />
Der Betriebsgew<strong>in</strong>n der Division Pharma vor Sonderpositionen<br />
stieg 2009 um 15% <strong>in</strong> lokalen Währungen<br />
(9% <strong>in</strong> Franken) auf 14,2 Milliarden Franken<br />
und damit deutlich stärker als die Verkäufe. Diese<br />
Zunahme ist vor allem auf den Erfolg der wichtigsten<br />
pharmazeutischen Produkte sowie der kont<strong>in</strong>uierlichen<br />
Massnahmen zur Effizienzsteigerung zurückzuführen.<br />
Die Betriebsgew<strong>in</strong>nmarge stieg um<br />
1,2 Prozentpunkte <strong>in</strong> lokalen Währungen (0,2 Prozentpunkte<br />
<strong>in</strong> Franken) auf 36,3% — trotz vermehrter<br />
Investitionen <strong>in</strong> die E<strong>in</strong>führung neuer Produkte sowie<br />
<strong>in</strong> Forschung und Entwicklung. Von der bedeutenden<br />
Erhöhung der Ausgaben für Forschung und Entwicklung<br />
um 13% auf 8,9 Milliarden Franken profitieren<br />
<strong>in</strong>sbesondere vielversprechende Arzneimittelkandidaten<br />
<strong>in</strong> fortgeschrittenen Entwicklungsphasen,<br />
zum Beispiel Dalcetrapib, Taspoglutid, Pertuzumab<br />
und T-DM1. E<strong>in</strong> weiterer Grund für den Ausgabenanstieg<br />
im Bereich Forschung und Entwicklung<br />
besteht dar<strong>in</strong>, dass nach e<strong>in</strong>er umfassenden Prüfung<br />
des zusammengeführten Portfolios von <strong>Roche</strong> und<br />
Genentech (siehe Seite 40) e<strong>in</strong>e Reihe von Projekten<br />
beendet wurde. Deshalb kam es zu höheren Abschreibungen<br />
auf dem immateriellen Anlagevermögen<br />
als im Vorjahr; diese stiegen um 203 Millionen auf<br />
302 Millionen Franken. Weitere Informationen zum<br />
Betriebsergebnis der Division f<strong>in</strong>den Sie im F<strong>in</strong>anzbericht<br />
(Teil 2 des vorliegenden <strong>Geschäftsbericht</strong>s).<br />
Der freie Geldfluss aus operativen Tätigkeiten der<br />
Division nahm aufgrund des starken operativen<br />
Geschäfts auch 2009 weiterh<strong>in</strong> deutlich zu und<br />
betrug 14,9 Milliarden Franken. Er lag damit um 30%<br />
<strong>in</strong> lokalen Währungen (24% <strong>in</strong> Franken) über dem<br />
Ergebnis des Vorjahres. Kont<strong>in</strong>uierliches Kostenmanagement<br />
und das Erwirtschaften von freiem Geldfluss<br />
geniessen bei <strong>Roche</strong> hohe Priorität. Davon<br />
zeugen die laufenden konzernweiten Initiativen <strong>in</strong> den<br />
Bereichen Informationstechnologie, Adm<strong>in</strong>istration<br />
und Produktion zur Verbesserung der operativen Effizienz<br />
und Produktivität. Die Integration von Genentech,<br />
bei der nicht nur das Pharmageschäft <strong>in</strong> den USA,<br />
sondern auch weltweite Konzernfunktionen umstrukturiert<br />
wurden, liefert ebenfalls wichtige Impulse zur<br />
2 Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich die genannten<br />
Wachstumsraten auf lokale Währungen.<br />
3 CEMAI: Zentral- und Osteuropa, Nahost, Afrika, Zentralasien,<br />
Indischer Subkont<strong>in</strong>ent.<br />
23
24 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Pharma<br />
Die Zusammenarbeit<br />
mit externen Partnern<br />
ist e<strong>in</strong> wichtiger<br />
Teil der Forschungs-<br />
und Entwicklungsstrategie:<br />
<strong>Roche</strong> und<br />
Genentech unterzeichneten<br />
2009<br />
<strong>in</strong>sgesamt über 100<br />
neue Vere<strong>in</strong>barungen.<br />
Darunter befanden<br />
sich Produktvere<strong>in</strong>barungen<br />
sowie<br />
Forschungs- und<br />
Technologiepartnerschaften.<br />
Steigerung der Effizienz und Produktivität. E<strong>in</strong>sparungen<br />
werden durch die Zusammenlegung der<br />
Verwaltungsfunktionen für die USA <strong>in</strong> South San<br />
Francisco, die Schliessung des Forschungs- und<br />
Entwicklungsstandorts Palo Alto sowie die Konsolidierung<br />
der weltweiten Produktionskapazitäten<br />
erzielt (siehe nachfolgendes Kapitel «Produktions<strong>in</strong>frastruktur»).<br />
Bis 2011 strebt die <strong>Roche</strong>-Gruppe<br />
jährlich Synergien <strong>in</strong> Höhe von rund e<strong>in</strong>er Milliarde<br />
Franken vor Steuern an.<br />
Produktions<strong>in</strong>frastruktur<br />
Die Optimierung des <strong>in</strong>tegrierten Produktionsnetzwerks<br />
von <strong>Roche</strong> und Genentech verläuft wie geplant.<br />
Die Division restrukturiert ihre weltweite Pharmaproduktion<br />
mit dem Ziel, Aktivitäten zusammenzuführen,<br />
Kapazitätsanforderungen zu koord<strong>in</strong>ieren sowie<br />
die Effizienz zu verbessern. Im Rahmen dieser Neuordnung<br />
wurde der Bau e<strong>in</strong>er zweiten biotechnischen<br />
Produktionsanlage zur Wirkstoffherstellung am<br />
Genentech-Standort <strong>in</strong> Vacaville (USA) gestoppt;<br />
ferner wird e<strong>in</strong>e Anlage am Standort Penzberg<br />
(<strong>Deutschland</strong>), die sich im Bau bef<strong>in</strong>det, nicht fertiggestellt.<br />
Die Division Pharma produziert weltweit an 24 Standorten.<br />
Obwohl die Produktion zurzeit konsolidiert<br />
wird, <strong>in</strong>vestiert <strong>Roche</strong> weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> das Produktionsnetzwerk,<br />
um die Verfügbarkeit e<strong>in</strong>geführter und<br />
<strong>in</strong> kl<strong>in</strong>ischer Entwicklung bef<strong>in</strong>dlicher Produkte zu<br />
gewährleisten. So eröffnete <strong>Roche</strong> im Mai <strong>in</strong> Florence,<br />
South Carol<strong>in</strong>a (USA), e<strong>in</strong>e weitere vielseitig nutzbare<br />
chemische Grossproduktionsanlage. Im Juni weihte<br />
das Unternehmen im schweizerischen Kaiseraugst e<strong>in</strong><br />
neues Zentrum zur Produktion steriler Arzneimittel<br />
e<strong>in</strong>. Hier werden flüssige oder gefriergetrocknete<br />
Substanzen <strong>in</strong> Ampullenfläschchen oder Fertigspritzen<br />
abgefüllt. Im August übte <strong>Roche</strong> e<strong>in</strong>e von Genentech<br />
gehaltene Option aus und erwarb e<strong>in</strong>e von Lonza<br />
<strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur errichtete Biotech-Produktionsanlage.<br />
Anschliessend wurde die mit modernster Technik ausgestattete<br />
Anlage mit e<strong>in</strong>er von Genentech am gleichen<br />
Ort errichteten biotechnologischen Produktions-<br />
stätte zusammengelegt. Die Werke <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur s<strong>in</strong>d<br />
die erste derartige E<strong>in</strong>richtung von <strong>Roche</strong> <strong>in</strong> Asien<br />
und werden im weltweiten Produktionsverbund des<br />
Unternehmens e<strong>in</strong>e zentrale Rolle spielen. Im November<br />
schliesslich wurde <strong>in</strong> Basel (Schweiz) das Richtfest<br />
e<strong>in</strong>es neuen Gebäudes für galenische Forschung<br />
und technische Entwicklung gefeiert. In diesem Bau,<br />
dessen Fertigstellung für 2011 geplant ist, soll e<strong>in</strong><br />
Zentrum für die Entwicklung von Produktionsmethoden<br />
sowie zur Herstellung von Proben für kl<strong>in</strong>ische<br />
Studien Platz f<strong>in</strong>den.<br />
Die weltweite Ausbreitung des pandemischen Influenza-A-Virus<br />
H1N1 stellte unsere Produktionsorganisation<br />
und das Supply Cha<strong>in</strong> Management vor<br />
die Aufgabe, Tamiflu <strong>in</strong> kurzer Zeit und ausreichender<br />
Menge für Patienten <strong>in</strong> der ganzen Welt bereitzustellen.<br />
<strong>Roche</strong> und die angeschlossenen Partnerunternehmen<br />
erweiterten die Produktionskapazitäten für<br />
das Grippemedikament rasch auf rund 33 Millionen<br />
Packungen im Monat und s<strong>in</strong>d nunmehr <strong>in</strong> der Lage,<br />
bei Bedarf jährlich bis zu 400 Millionen Packungen<br />
Tamiflu zu liefern.<br />
Pharma-Partnerschaften<br />
Die Zusammenarbeit mit externen Partnern ist e<strong>in</strong><br />
wichtiger Teil der Forschungs- und Entwicklungsstrategie<br />
von <strong>Roche</strong>. Denn Lizenzvere<strong>in</strong>barungen und<br />
zielgerichtete Übernahmen ermöglichen den Zugang<br />
zu externen Innovationen und stärken damit das<br />
unternehmenseigene Forschungs- und Entwicklungsportfolio.<br />
Zudem erweitern sie die technologischen<br />
Möglichkeiten des Unternehmens. <strong>Roche</strong> Pharma<br />
unterzeichnete 2009 <strong>in</strong>sgesamt 55 neue Vere<strong>in</strong>barungen,<br />
darunter 4 produktbezogene und 51 Forschungs-<br />
und Technologiepartnerschaften. Ausserdem<br />
wurden 10 Produkte auslizensiert. Zu den<br />
wichtigsten Vere<strong>in</strong>barungen gehörten das im Januar<br />
bekannt gegebene zweite Lizenzabkommen mit<br />
Plexxikon über PLX5568 (RG7376), e<strong>in</strong>en neuartigen<br />
K<strong>in</strong>ase-Hemmer zur Behandlung der polyzystischen<br />
Nierenerkrankung, und die im März kommunizierte<br />
weitere Vere<strong>in</strong>barung mit Evotec über die Phase-II-
Elf Produkte aus sechs therapeutischen<br />
Bereichen erwirtschafteten Umsätze von<br />
jeweils mehr als e<strong>in</strong>er Milliarde Franken.<br />
Verkäufe nach therapeutischen Bereichen<br />
Onkologie 53% (+8%)<br />
Entzündungs- und Autoimmunkrankheiten, Transplantation 8% (–6%)<br />
Zentralnervensystem 2% (–5%)<br />
Atemwegserkrankungen 3% (+8%)<br />
Stoffwechsel- und Knochenkrankheiten 7% (–4%)<br />
Infektionskrankheiten 1% (–8%)<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen 3% (–2%)<br />
Virologie 15% (+79%)<br />
Andere 2% (–29%)<br />
Renale Anämie 3% (0%)<br />
Augenleiden 3% (+24%)<br />
Kursiv = Zuwachsraten (<strong>in</strong> lokalen Währungen)<br />
Entwicklung von EVT 101 gegen behandlungsresistente<br />
Depressionen. Im Mai unterzeichneten <strong>Roche</strong><br />
und Tekmira Pharmaceuticals e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>barung,<br />
um die kl<strong>in</strong>ische Entwicklung der ersten beiden RNA-<br />
Interferenz-Arzneimittelkandidaten von <strong>Roche</strong> zu<br />
beg<strong>in</strong>nen. Für beide Arzneimittelkandidaten wird die<br />
SNALP (Stable Nucleic Acid-Lipid Particles)-Technologie<br />
von Tekmira verwendet werden.<br />
Genentech Partner<strong>in</strong>g unterzeichnete 2009 vier<br />
produktbezogene und 46 Forschungs- und Technologiepartnerschaften.<br />
Ausserdem wurde e<strong>in</strong> Produkt<br />
auslizensiert. Zu den Vere<strong>in</strong>barungen gehört e<strong>in</strong> im<br />
Juni abgeschlossenes exklusives Lizenzabkommen<br />
mit Bayhill Therapeutics zur Entwicklung von Bayhills<br />
vielversprechendem Arzneimittelkandidaten BHT-<br />
3021, der sich gegenwärtig <strong>in</strong> Phase I der Entwicklung<br />
zur Behandlung von Typ-1-Diabetes bef<strong>in</strong>det.<br />
Im Oktober folgte e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>barung mit SurModics.<br />
Mit ihr erhält Genentech e<strong>in</strong>e exklusive Lizenz für<br />
die Nutzung des biologisch abbaubaren Mikropartikel-<br />
Dosiersystems, um für Lucentis e<strong>in</strong>e Darreichungsform<br />
zu entwickeln, die e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Abgabe<br />
des Wirkstoffs gestattet. Die Vere<strong>in</strong>barung sieht<br />
zudem auch Möglichkeiten für <strong>Roche</strong> und Genentech<br />
vor, zusätzliche Substanzen zur Behandlung von<br />
Augenerkrankungen zu entwickeln.<br />
Verkäufe ausgewählter<br />
Schlüsselprodukte<br />
Das Verkaufswachstum der Division Pharma ist breit<br />
abgestützt. Im Jahr 2009 erwirtschafteten elf Produkte<br />
aus sechs therapeutischen Bereichen jeweils<br />
Umsätze von mehr als e<strong>in</strong>er Milliarde Franken.<br />
Die drei führenden Produkte erzielten Umsätze von<br />
jeweils über 5 Milliarden Franken. Die komb<strong>in</strong>ierten<br />
Verkäufe der führenden 20 Arzneimittel der <strong>Roche</strong>-<br />
Gruppe beliefen sich auf 34,3 Milliarden Franken oder<br />
88% der Gesamtverkäufe der Division.<br />
Die Verkäufe des Onkologieportfolios der Division<br />
stiegen 2009 um 8% auf 20,7 Milliarden Franken.<br />
Die Schlüsselprodukte Avast<strong>in</strong>, Hercept<strong>in</strong>, MabThera/<br />
Rituxan, Tarceva und Xeloda leisteten hierzu den<br />
grössten Beitrag. Insgesamt entfiel auf diese fünf Arzneimittel<br />
etwa die Hälfte der Verkäufe der Division.<br />
Bei den antiviralen Medikamenten erhöhten sich die<br />
Umsätze um 79% (+2,5 Milliarden Franken) auf <strong>in</strong>sgesamt<br />
5,9 Milliarden Franken für das gesamte Jahr,<br />
<strong>in</strong>sbesondere wegen der Nachfrage nach Tamiflu.<br />
In e<strong>in</strong>em zunehmend wettbewerbs<strong>in</strong>tensiven, preissensiblen<br />
Markt blieben die Gesamtverkäufe des<br />
Produktportfolios zur Behandlung der renalen Anämie<br />
25<br />
Die Verkäufe des<br />
Onkologieportfolios<br />
der Division stiegen<br />
2009 um 8% auf<br />
20,7 Milliarden Franken.<br />
Die Schlüsselprodukte<br />
Avast<strong>in</strong>,<br />
Hercept<strong>in</strong>, MabThera/<br />
Rituxan, Tarceva und<br />
Xeloda leisteten<br />
hierzu den grössten<br />
Beitrag. Insgesamt<br />
entfiel auf diese fünf<br />
Arzneimittel etwa die<br />
Hälfte der Verkäufe<br />
der Division.
26 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Pharma<br />
Wissenschaftliche Spitzenleistungen:<br />
E<strong>in</strong>zigartige Vielfalt der Ansätze<br />
150 Partner<br />
Das Verständnis der komplexen Biologie unterschiedlicher Krankheiten stellt für uns<br />
bei der Entwicklung neuer und besserer diagnostischer Tests und Arzneimittel die<br />
grösste Herausforderung dar. Wissenschaftliche Durchbrüche gel<strong>in</strong>gen am ehesten,<br />
wenn Forscher frei s<strong>in</strong>d, verschiedenste Wege zu beschreiten und Probleme aus<br />
unterschiedlichsten Perspektiven zu betrachten. Unsere Forscher haben diese Freiheit.<br />
Wir s<strong>in</strong>d überzeugt, dass <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den Bereichen Forschung und früher<br />
Entwicklung e<strong>in</strong>e Vielfalt an Me<strong>in</strong>ungen, Kulturen und Ansätzen die Kreativität fördert.<br />
Mit unseren eigenständigen Forschungs- und Entwicklungszentren sowie Allianzen<br />
mit über 150 externen Partnerunternehmen hat <strong>Roche</strong> e<strong>in</strong> Umfeld geschaffen, <strong>in</strong> dem<br />
Innova tionen gedeihen können.<br />
gRED<br />
Genentech Forschung und<br />
Frühe Entwicklung<br />
Onkologie<br />
Entzündungs- und<br />
Autoimmunkrankheiten<br />
Zentralnervensystem<br />
Augenheilkunde<br />
Virologie<br />
gRED<br />
Neue Wirkstoffe <strong>in</strong> Phase I & II<br />
Stoffwechselkrankheiten<br />
pRED<br />
<strong>Roche</strong> Pharma Forschung<br />
und Frühe Entwicklung<br />
pRED<br />
17<br />
7<br />
11<br />
1<br />
5<br />
10<br />
Chugai<br />
Nach der Integration des kalifornischen Biotech-Unternehmens<br />
Genentech operieren <strong>Roche</strong> Pharma Forschung und Frühe Entwicklung<br />
(pRED) sowie Genentech Forschung und Frühe Entwicklung<br />
(gRED) als eigenständige Innovationszentren. Beide fokussieren<br />
auf die Kreation neuartiger Moleküle und mediz<strong>in</strong>isch differenzierter<br />
Therapien. Sie verfügen über eigene Ressourcen, pflegen<br />
externe Partnerschaften und nutzen unterschiedliche Ansätze,<br />
um Erkenntnisse über die Biologie von Krankheiten <strong>in</strong> die kl<strong>in</strong>ische<br />
Praxis umzusetzen. In dieser neuen Organisationsstruktur kommen<br />
die Werte und die Kultur, die bisher für den Erfolg von Genentech<br />
entscheidend gewesen s<strong>in</strong>d, weiterh<strong>in</strong> zum Tragen; gleichzeitig<br />
werden die Fähigkeiten von <strong>Roche</strong> gestärkt, neuartige Medikamente<br />
zu entwickeln. Zudem wird der divisionsübergreifende Austausch<br />
von Wissen und Technologien zwischen der pharmazeutischen und<br />
der diagnostischen Forschung erleichtert.
mit 1,3 Milliarden Franken konstant. Die Umsätze im<br />
Bereich Entzündungs-/Autoimmunkrankheiten/Transplantation<br />
waren mit 3,0 Milliarden Franken rückläufig.<br />
Die erwarteten Umsatze<strong>in</strong>bussen nach Ablauf<br />
des Patentschutzes für CellCept <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong>igten<br />
Staaten wurden durch den anhaltenden Erfolg von<br />
MabThera/Rituxan zur Behandlung der rheumatoiden<br />
Arthritis sowie die gute Marktaufnahme von Actemra/<br />
RoActemra <strong>in</strong> Japan, Westeuropa und weiteren<br />
Märkten weitgehend ausgeglichen.<br />
Onkologie<br />
Die Umsätze von Avast<strong>in</strong> (Bevacizumab) zur Behandlung<br />
von fortgeschrittenem Dickdarm-, Enddarm-,<br />
Brust-, Lungen- und Nierenkrebs sowie des wiederkehrenden<br />
Glioblastom-Hirntumors stiegen um 21%<br />
auf 6,2 Milliarden Franken. Solide zweistellige Wachstumsraten<br />
<strong>in</strong> allen Regionen s<strong>in</strong>d vor allem auf die<br />
zunehmende Verwendung des Medikaments <strong>in</strong> der<br />
Behandlung von Dickdarm-, Enddarm-, Brust- und<br />
Lungenkrebs zurückzuführen. Besonders erfreulich<br />
ist die Marktaufnahme <strong>in</strong> Japan, wo Avast<strong>in</strong> für die<br />
Behandlung von fortgeschrittenem Dickdarm- und<br />
Enddarmkrebs zugelassen ist. Es wird davon ausgegangen,<br />
dass sich dieser Trend mit der unlängst<br />
dort erfolgten Zulassung des Produkts für fortgeschrittenen,<br />
nichtkle<strong>in</strong>zelligen Lungenkrebs (NSCLC)<br />
weiter verstärkt. Der Verkaufszuwachs <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong>igten<br />
Staaten ist vor allem e<strong>in</strong>e Folge des E<strong>in</strong>satzes<br />
bei fortgeschrittenem Brustkrebs sowie der neuen<br />
Indikationen Glioblastom und Nierenkrebs; die Marktdurchdr<strong>in</strong>gung<br />
der etablierten Indikationen des<br />
Medikaments — wie Lungenkrebs oder Dickdarmund<br />
Enddarmkrebs — bleibt weiterh<strong>in</strong> hoch.<br />
Der Gesamtumsatz (Onkologie und rheumatoide<br />
Arthritis) von MabThera/Rituxan (Rituximab) zur<br />
Behandlung des Non-Hodgk<strong>in</strong>-Lymphoms (NHL),<br />
der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) und<br />
der rheumatoiden Arthritis (RA) stieg um 6% auf<br />
6,1 Milliarden Franken. Zunehmende Verordnungen<br />
nach den Zulassungen von MabThera zur Behandlung<br />
von CLL als Erstl<strong>in</strong>ientherapie 4 im ersten Quartal<br />
sowie zur Behandlung der wiederkehrenden oder<br />
therapieresistenten lymphatischen Leukämie im<br />
dritten Quartal durch die EU-Behörden liessen das<br />
Wachstum im Onkologiesegment ansteigen. Die<br />
niedrigeren Zuwachsraten <strong>in</strong> den USA s<strong>in</strong>d auf die<br />
bereits hohe Akzeptanz von Rituxan <strong>in</strong> der Krebsbehandlung<br />
zurückzuführen. Insgesamt beliefen sich<br />
die Verkäufe im RA-Segment auf etwa 900 Millionen<br />
Franken oder 15% des Gesamtumsatzes mit diesem<br />
Produkt. Die Verkaufszahlen im Segment steigen<br />
vor allem dank der zunehmenden und frühzeitigeren<br />
Verordnung von MabThera/Rituxan bei Patienten,<br />
die ungenügend auf e<strong>in</strong>e Behandlung mit e<strong>in</strong>em<br />
beziehungsweise mehreren Tumornekrosefaktor(TNF)-<br />
Hemmern ansprechen. MabThera ist das bevorzugte<br />
Medikament bei Patienten, die auf e<strong>in</strong>e Behandlung<br />
mit TNF-Hemmern nicht ansprechen; das Präparat ist<br />
<strong>in</strong> der EU Marktführer <strong>in</strong> diesem Bereich.<br />
Die Verkäufe von Hercept<strong>in</strong> (Trastuzumab) zur<br />
Behandlung von HER2-positivem Brustkrebs nahmen<br />
um 8% auf 5,3 Milliarden Franken zu. Das solide<br />
Wachstum während des ganzen Jahres stützte sich<br />
hauptsächlich auf die zunehmende Verwendung<br />
zur Therapie von Brustkrebs im Frühstadium, vor<br />
allem <strong>in</strong> Japan und e<strong>in</strong>igen Schwellenmärkten, und<br />
die steigende Marktdurchdr<strong>in</strong>gung <strong>in</strong> Osteuropa.<br />
Moderate Verkaufszuwächse <strong>in</strong> den USA sowie <strong>in</strong><br />
Westeuropa spiegeln die hohe Marktdurchdr<strong>in</strong>gung<br />
bei der Behandlung von frühem und fortgeschrittenem<br />
Brustkrebs wider.<br />
Der Umsatz mit Tarceva (Erlot<strong>in</strong>ib) zur Behandlung<br />
von fortgeschrittenem Lungen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs<br />
stieg um 10% auf 1,3 Milliarden Franken.<br />
Dies ist <strong>in</strong>sbesondere der vermehrten Anwendung<br />
des Medikaments <strong>in</strong> der Zweitl<strong>in</strong>ientherapie 5 von<br />
NSCLC ausserhalb der USA sowie zur Behandlung<br />
von metastasierendem Bauchspeicheldrüsenkrebs<br />
zu verdanken. Hauptwachstumsträger waren Westeuropa<br />
und die USA. Die moderatere Zunahme<br />
der US-Verkäufe ist auf die stabile Marktdurchdr<strong>in</strong>gung<br />
bei NSCLC und Bauchspeicheldrüsenkrebs, das<br />
4 Erstl<strong>in</strong>ientherapie: erste Therapie nach Diagnosestellung.<br />
5 Die Zweitl<strong>in</strong>ienbehandlung wird e<strong>in</strong>gesetzt, falls die<br />
Erstbehandlung erfolglos bleibt oder der Krebs auf diese<br />
nicht mehr anspricht.<br />
27
28 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Pharma<br />
6 222 6 087 5 266 3 200 1 655<br />
+21% *<br />
Wirkstoff :<br />
Bevacizumab<br />
Meistverkaufte Medikamente — <strong>Roche</strong> Gruppe | <strong>in</strong> Millionen CHF<br />
Avast<strong>in</strong> MabThera/Rituxan Hercept<strong>in</strong> Tamiflu Pegasys<br />
Indikation :<br />
Dickdarm-/Enddarmkrebs,<br />
nichtkle<strong>in</strong>zelliger Lungenkrebs,<br />
Brustkrebs, Nierenkrebs,<br />
Glioblastom<br />
+6% *<br />
Wirkstoff :<br />
Rituximab<br />
Indikation :<br />
Non-Hodgk<strong>in</strong>-<br />
Lymphom, chronische<br />
lymphatische Leukämie,<br />
rheumatoide Arthritis<br />
+8% *<br />
Wirkstoff :<br />
Trastuzumab<br />
Indikation :<br />
HER2-positiver<br />
Brustkrebs<br />
+435% *<br />
Wirkstoff :<br />
Oseltamivir<br />
Indikation :<br />
Behandlung und Prävention<br />
von Influenza A und B<br />
+5% *<br />
Wirkstoff :<br />
Peg<strong>in</strong>terferon alfa-2a<br />
Indikation :<br />
Hepatitis B und C
Ausschlaggebend für das überdurchschnittliche<br />
Wachstum war die starke Nachfrage<br />
<strong>in</strong> den Bereichen Virologie und Onkologie.<br />
1 576 1 560 1 304 1 260 1 198<br />
CellCept NeoRecormon, Epog<strong>in</strong> Tarceva Xeloda Lucentis**<br />
–22% *<br />
Wirkstoff :<br />
Mycophenolatmofetil<br />
Indikation :<br />
Transplantationen<br />
–11% *<br />
Wirkstoff :<br />
Epoet<strong>in</strong> beta<br />
Indikation :<br />
Anämie<br />
Die Produktabbildungen s<strong>in</strong>d nicht massstabsgetreu.<br />
* Verkaufswachstum <strong>in</strong> lokalen Währungen gegenüber Vorjahr.<br />
** Geme<strong>in</strong>same Vermarktung durch Genentech und Novartis.<br />
+10% *<br />
Wirkstoff :<br />
Erlot<strong>in</strong>ib<br />
Indikation :<br />
Fortgeschrit tener<br />
nicht kle<strong>in</strong>zelliger<br />
Lungen krebs,<br />
fortgeschrittener<br />
Bauchspeicheldrüsenkrebs<br />
+7% *<br />
Wirkstoff :<br />
Capecitab<strong>in</strong><br />
Indikation :<br />
Dick-/End darmkrebs,<br />
Brustkrebs,<br />
Magenkrebs<br />
+24%*<br />
Wirkstoff :<br />
Ranibizumab<br />
29<br />
Indikation :<br />
«Feuchte» altersbed<strong>in</strong>gte<br />
Maku ladegeneration
30 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Pharma<br />
Wettbewerbsumfeld sowie Rückstellungsanpassungen<br />
während des letzten Jahres zurückzuführen,<br />
vor allem für Regierungsprogramme, bei denen Preisnachlässe<br />
gewährt werden.<br />
Die Verkäufe von Xeloda (Capecitab<strong>in</strong>) zur Behandlung<br />
von Dickdarm-, Enddarm-, Magen- und Brustkrebs<br />
stiegen um 7% auf 1,3 Milliarden Franken,<br />
massgeblich aufgrund starker Zugew<strong>in</strong>ne <strong>in</strong> den USA,<br />
Japan und Ch<strong>in</strong>a. Das Wachstum wird vor allem durch<br />
die Verwendung des Medikaments bei metastasierendem<br />
Brustkrebs, als adjuvante (ergänzende) 6 Therapie<br />
bei Dickdarmkrebs sowie bei metastasierendem<br />
Dickdarm- und Enddarmkrebs stimuliert. In Ch<strong>in</strong>a<br />
resultieren die Verkaufszuwächse hauptsächlich aus<br />
dem E<strong>in</strong>satz bei Patienten mit fortgeschrittenem<br />
Magenkrebs. In Japan erzielte Chugai dank der<br />
zusätzlichen Zulassung für metastasierenden Dickdarm-<br />
und Enddarmkrebs im vierten Quartal e<strong>in</strong><br />
erhebliches Wachstumsplus.<br />
Virologie<br />
Die weltweiten Verkäufe des Grippemedikaments<br />
Tamiflu (Oseltamivir) beliefen sich 2009 auf 3,2 Milliarden<br />
Franken und legten damit gegenüber dem<br />
Vorjahr um 435% oder 2,6 Milliarden Franken zu.<br />
Zurückzuführen ist dieses sehr hohe Wachstum auf<br />
e<strong>in</strong>e massiv gestiegene Nachfrage seitens zahlreicher<br />
Regierungen sowie im Apothekengeschäft<br />
<strong>in</strong>folge des Ausbruchs der vom Influenza-A/H1N1-<br />
Virus verursachten pandemischen «Schwe<strong>in</strong>egrippe»<br />
im April und ihrer raschen weltweiten Ausbreitung.<br />
Die Verkäufe zur Pandemievorsorge summierten sich<br />
im Berichtszeitraum auf 1,9 Milliarden Franken.<br />
<strong>Roche</strong> ist mit nationalen Gesundheitsbehörden im<br />
Gespräch, um für Tamiflu e<strong>in</strong>e Zulassungserweiterung<br />
zur Anwendung im Pandemiefall bei Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern<br />
im Alter von unter e<strong>in</strong>em Jahr sowie Schwangeren<br />
und Stillenden zu erreichen. Darüber h<strong>in</strong>aus wird<br />
die Genehmigung alternativer Darreichungsformen<br />
des Medikaments für Säugl<strong>in</strong>ge und Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der<br />
angestrebt. <strong>Roche</strong> arbeitet weiterh<strong>in</strong> eng mit der<br />
Weltgesundheitsorganisation und nationalen Regierungen<br />
zusammen und unterstützt die weltweiten<br />
Bemühungen zur Pandemievorsorge und Versorgung<br />
erkrankter Menschen mit Tamiflu.<br />
Die Verkäufe von Pegasys (Peg<strong>in</strong>terferon alfa-2a)<br />
zur Behandlung von Hepatitis B und C stiegen 2009<br />
um 5% auf 1,7 Milliarden Franken. Ausschlaggebend<br />
hierfür waren Anteilsgew<strong>in</strong>ne <strong>in</strong> wichtigen Märkten.<br />
Unterstützt wird dieses Wachstum durch neue Studienergebnisse,<br />
welche die Überlegenheit von Pegasys<br />
gegenüber anderen Therapiemöglichkeiten nachweisen,<br />
durch den häufigeren E<strong>in</strong>satz bei der Behandlung<br />
von Hepatitis B sowie durch die Zunahme der<br />
Diagnosen und der Behandlungsraten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />
Schwellenmärkten.<br />
Augenheilkunde<br />
In den USA haben die Verkäufe von Lucentis<br />
(Ranibizumab) um 24% auf 1,2 Milliarden Franken<br />
zugenommen. Lucentis wird zur Behandlung der<br />
«feuchten» altersbed<strong>in</strong>gten Makuladegeneration<br />
(AMD) e<strong>in</strong>gesetzt, der häufigsten Ursache für Erbl<strong>in</strong>dung<br />
im Alter. Der Umsatz legte über das ganze<br />
Jahr h<strong>in</strong>weg deutlich zweistellig zu. Hierzu beigetragen<br />
haben vor allem die gestiegenen Zahlen der<br />
Lucentis Injektionen pro Patient im ersten und zweiten<br />
Behandlungsjahr sowie die Anzahl der mit<br />
dem Präparat behandelten Patienten mit feuchter<br />
AMD; ferner e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fachere Kostenerstattung.<br />
Anämie<br />
Die Verkäufe des nunmehr <strong>in</strong> über 80 Ländern verfügbaren<br />
Medikaments Mircera (Methoxy-Polyethylenglycol-Epoet<strong>in</strong><br />
beta) zur Behandlung der renalen<br />
Anämie (Blutarmut) wuchsen über das gesamte Jahr<br />
h<strong>in</strong>weg beständig, <strong>in</strong>sgesamt um 252% auf 179 Millionen<br />
Franken. Das Plus wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sehr wettbewerbs<strong>in</strong>tensiven,<br />
preissensiblen Markt erzielt,<br />
vor allem im Bereich Prädialyse. Die komb<strong>in</strong>ierten<br />
Verkäufe der etablierten Anämiemedikamente Neo-<br />
Recormon von <strong>Roche</strong> und Epog<strong>in</strong> (Epoet<strong>in</strong> beta)<br />
von Chugai gaben um 11% auf 1,6 Milliarden Franken<br />
6 E<strong>in</strong>e adjuvante Behandlung erfolgt im Anschluss an<br />
die operative Entfernung e<strong>in</strong>es Tumors, um die Gefahr<br />
e<strong>in</strong>es Rückfalls zu verr<strong>in</strong>gern.
nach. Ausserhalb Japans steigt der Marktanteil von<br />
Mircera und NeoRecormon trotz neuzugelassener<br />
Konkurrenzprodukte <strong>in</strong>sgesamt weiter an. Der<br />
Umsatzrückgang bei NeoRecormon um 14% ist im<br />
Wesentlichen auf zunehmenden Preisdruck <strong>in</strong>folge<br />
des Markte<strong>in</strong>tritts neuer Biosimilar-Arzneimittel<br />
zurückzuführen. H<strong>in</strong>gegen spiegelt der nur leichte<br />
Umsatzrückgang bei Epog<strong>in</strong> <strong>in</strong> Japan (–1%) wider,<br />
dass sich der Marktanteil im Dialysesegment stabilisiert<br />
hat und das Medikament zunehmend bei der<br />
Prädialyse verwendet wird.<br />
Entzündungs- und Autoimmunkrankheiten<br />
RoActemra (Tocilizumab, ausserhalb Europas unter<br />
dem Namen Actemra gehandelt) ist e<strong>in</strong> neuartiges<br />
Medikament für die Behandlung der rheumatoiden<br />
Arthritis (RA). Nach der Zulassung <strong>in</strong> der EU im<br />
Januar wurde es bis Ende des Jahres <strong>in</strong> zehn Märkten<br />
e<strong>in</strong>geführt — darunter <strong>Deutschland</strong>, Frankreich,<br />
Spanien und Grossbritannien. Das Produkt wird <strong>in</strong><br />
den europäischen Märkten, wo der Verkauf bereits<br />
begonnen hat, sehr gut aufgenommen. Nach dem<br />
Verkaufsstart <strong>in</strong> weiteren Ländern — darunter Schweiz,<br />
Indien und Brasilien — ist Actemra/RoActemra nunmehr<br />
weltweit <strong>in</strong> mehr als 25 Staaten verfügbar.<br />
Die Resonanz bei Mediz<strong>in</strong>ern ist sehr positiv. Global<br />
wuchs der Umsatz 2009 um 289% auf 146 Millionen<br />
Franken. In Japan, wo Actemra im April 2008 für die<br />
Behandlung von RA bei Erwachsenen sowie von verwandten<br />
Erkrankungsformen bei K<strong>in</strong>dern zugelassen<br />
wurde, nimmt der Markt das Medikament gut auf; die<br />
Marktdurchdr<strong>in</strong>gung schreitet voran. In vielen Fällen<br />
wird das Medikament bereits als erste biologische<br />
Therapie e<strong>in</strong>gesetzt. Die Verkäufe <strong>in</strong> Japan betrugen<br />
98 Millionen Franken, das bedeutet e<strong>in</strong>e Zunahme<br />
von 146%.<br />
Transplantation<br />
Die Verkäufe des Immunsuppressivums CellCept<br />
(Mycophenolatmofetil), das der Abstossung transplantierter<br />
Organe vorbeugt, sanken gegenüber 2008<br />
um 22% auf 1,6 Milliarden Franken. In den USA,<br />
dem grössten Markt für dieses Produkt, nahmen die<br />
Umsätze deutlich ab, nachdem im Mai das Patent<br />
abgelaufen war. Anhaltend solides Wachstum <strong>in</strong><br />
anderen Märkten — vor allem <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika und<br />
Japan — glich die wegen Nachahmermedikamente<br />
abnehmenden US-Umsätze teilweise aus.<br />
Weitere Medikamente<br />
Anfang April kündigten <strong>Roche</strong> und Genentech an,<br />
dass Raptiva (Efalizumab), e<strong>in</strong> Medikament zur<br />
Behandlung der Schuppenflechte (Psoriasis), <strong>in</strong> den<br />
Vere<strong>in</strong>igten Staaten nach e<strong>in</strong>er Übergangszeit freiwillig<br />
vom Markt genommen wird. Diese Entscheidung<br />
zeigt, wie wichtig uns die Sicherheit der Patienten ist.<br />
Raptiva wird mit e<strong>in</strong>em erhöhten Risiko für progressive<br />
multifokale Leukenzephalopathie (PML) <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />
gebracht, e<strong>in</strong>er seltenen, meist tödlich verlaufenden<br />
Erkrankung des Zentralnervensystems. Wie zwischen<br />
der US-Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug<br />
Adm<strong>in</strong>istration) und Genentech vere<strong>in</strong>bart, erlosch die<br />
Marktzulassung für Raptiva <strong>in</strong> den USA im Juli 2009.<br />
Genentech überwacht aber die Sicherheit der betreffenden<br />
Patienten weiterh<strong>in</strong>.<br />
Marktzulassungen,<br />
Zu lassungsanträge und<br />
kl<strong>in</strong>ische Entwicklung<br />
Im Berichtsjahr reichte die Division Pharma 23 wichtige<br />
Zulassungsanträge e<strong>in</strong> und erhielt 13 entscheidende<br />
Zulassungen (siehe Tabelle Seite 33). Positive Ergebnisse<br />
erzielten auch 16 bedeutende Phase-III-Studien,<br />
<strong>in</strong> denen zusätzliche Indikationen bereits e<strong>in</strong>geführter<br />
Schlüsselprodukte beziehungsweise neue Produkte<br />
wie Taspoglutid und Ocrelizumab untersucht wurden<br />
(siehe Tabelle Seite 34). Im Folgenden werden die<br />
Marktzulassungen, Zulassungsanträge und Ergebnisse<br />
wichtiger kl<strong>in</strong>ischer Studien für Schlüsselprodukte<br />
im Jahr 2009 nach Produkt sowie Indikation<br />
geordnet zusammenfassend dargestellt.<br />
Actemra/RoActemra<br />
Marktzulassungen | Im Januar 2010 erteilte die USamerikanische<br />
Zulassungsbehörde FDA die Zulassung<br />
für Actemra zur Behandlung von Erwachsenen mit<br />
mittelschwerer bis schwerer aktiver rheumatoider<br />
31<br />
Im Mai erteilte die<br />
US-amerikanische<br />
Zulassungsbehörde<br />
FDA e<strong>in</strong>e sogenannte<br />
beschleunigte<br />
Zulassung für die Verwendung<br />
von Avast<strong>in</strong><br />
bei wiederauftretendem<br />
Glioblastom,<br />
dem aggressivsten<br />
aller Hirntumore. Im<br />
Januar 2010 erteilte<br />
die FDA die Zulassung<br />
für Actemra zur<br />
Behandlung von<br />
Erwachsenen mit<br />
rheumatoider Arthritis,<br />
die ungenügend auf<br />
e<strong>in</strong>e Behandlung mit<br />
Tumornekrosefaktor<br />
(TNF)-Hemmern<br />
ansprechen.
32 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Pharma<br />
Wissenschaftliche Spitzenleistungen:<br />
Langfristig nachhaltige Perspektive<br />
10 Meilenste<strong>in</strong>e<br />
1970<br />
1<br />
Umsätze geschätzte Umsätze<br />
1972<br />
1974<br />
1967<br />
Gründung<br />
des Institutes<br />
für Molekularbiologie<br />
1976<br />
1978<br />
1980<br />
1982<br />
1984<br />
1986<br />
1988<br />
1990<br />
1992<br />
2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
70er Jahre<br />
Erforschung der<br />
Produktion von<br />
monoklonalen<br />
Antikörpern<br />
1978<br />
Beg<strong>in</strong>n der<br />
Zusammenarbeit<br />
von<br />
<strong>Roche</strong> und<br />
Genentech<br />
1982<br />
Biotechnologisch<br />
hergestelltes<br />
Insul<strong>in</strong><br />
1994<br />
1996<br />
1986<br />
Roferon-A<br />
1998<br />
2000<br />
40 60<br />
2002<br />
1990<br />
Übernahme<br />
von 60% an<br />
Genentech<br />
Unser Geschäft — die Entdeckung, Entwicklung und Herstellung <strong>in</strong>novativer Arzneimittel — ist<br />
von Natur aus langfristig ausgerichtet und erfordert Zeit und Weitsicht. Um an der Innovationsfront<br />
zu bleiben, ist es entscheidend, möglichst früh <strong>in</strong> neue, vielversprechende Technologien<br />
zu <strong>in</strong>vestieren.<br />
Als e<strong>in</strong>es der ersten Pharmaunternehmen hat sich <strong>Roche</strong> der Biotechnologie zugewandt und<br />
deshalb im Jahre 1990 e<strong>in</strong>e Mehrheitsbeteiligung an Genentech erworben. Heute tragen<br />
unsere biotechnischen Produkte dazu bei, die Lebensqualität ungezählter Patienten mit unterschiedlichen<br />
Erkrankungen zu verbessern. Auch <strong>in</strong> die Polymerase-Kettenreaktions-Technologie<br />
(PCR) hat <strong>Roche</strong> zu e<strong>in</strong>em Zeitpunkt <strong>in</strong>vestiert, als diese noch <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>derschuhen<br />
steckte — e<strong>in</strong>e Entscheidung, die <strong>Roche</strong> befähigt hat, <strong>in</strong> der Molekulardiagnostik zum globalen<br />
Markt führer aufzusteigen.<br />
Heute <strong>in</strong>vestiert <strong>Roche</strong> <strong>in</strong> neue Technologien wie die RNA-Interferenz (RNAi); e<strong>in</strong> Ansatz, bei<br />
dem Gene gezielt aufgespürt und ausgeschaltet werden können. RNAi-Arzneimittel eröffnen<br />
völlig neue Chancen, Krankheiten zu behandeln und damit Pa tienten neue Hoffnung zu geben.<br />
2004<br />
2006<br />
2008<br />
1997<br />
MabThera/<br />
Rituxan<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
Biotech-Produkte<br />
Der Anteil von Biotech-Medikamenten<br />
am Umsatz der Division<br />
Pharma hat <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />
erheblich zugenommen und<br />
erreicht mittlerweile 65%. Biotechnologische<br />
Produkte wirken<br />
<strong>in</strong> der Regel gezielter und s<strong>in</strong>d<br />
deshalb besser verträglich als<br />
konventionelle Arzneimittel auf<br />
chemischer Basis.<br />
1998<br />
NeoRecormon<br />
Hercept<strong>in</strong><br />
2004<br />
Avast<strong>in</strong><br />
2008<br />
Actemra/<br />
RoActemra
2009 reichte die Division 23 wichtige<br />
Zulassungsanträge e<strong>in</strong> und erhielt<br />
13 entscheidende Zulassungen.<br />
Wichtige Zulassungsanträge 2009 1<br />
Produkt Wirkstoff Indikation bzw. Darreichungsform Land<br />
Avast<strong>in</strong> Bevacizumab Wiederkehrendes Glioblastoma multiforme Schweiz<br />
Erstl<strong>in</strong>ienbehandlung bei metastasierendem Brustkrebs, EU, USA, Japan,<br />
<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Standardchemotherapie<br />
Schweiz<br />
ED-71 Eldecalcitol Osteoporose Japan<br />
Epog<strong>in</strong> Epoet<strong>in</strong> beta Anämie bei Chemotherapie Japan<br />
Hercept<strong>in</strong> Trastuzumab Fortgeschrittener HER2-positiver Magenkrebs EU, Schweiz<br />
Lucentis ranibizumab Makulaödem nach Netzhautvenenverschluss USA<br />
MabThera/ Rituximab Rheumatoide Arthritis bei Patienten mit unzureichendem<br />
Rituxan<br />
Ansprechen auf krankheitsmodifizierende Antirheumatika;<br />
Verh<strong>in</strong>derung des Fortschreitens von Gelenkschäden 2<br />
EU, Schweiz<br />
Erstl<strong>in</strong>ientherapie bei chronischer lymphatischer Leukämie USA<br />
Wiederauftretende oder therapieresistente chronische<br />
EU, USA,<br />
lymphatische Leukämie (CLL)<br />
Schweiz<br />
RG744 Methoxy-<br />
Renale Anämie Japan<br />
(Mircera) Polyethylenglycol-<br />
Epoet<strong>in</strong> beta<br />
Tarceva Erlot<strong>in</strong>ib Nichtkle<strong>in</strong>zelliger Lungenkrebs, Erhaltungstherapie nach<br />
EU, USA,<br />
Erstl<strong>in</strong>ienbehandlung und Chemotherapie<br />
Schweiz<br />
Fortgeschrittener Bauchspeicheldrüsenkrebs Japan<br />
Xeloda Capecitab<strong>in</strong> Adjuvante Therapie bei Dickdarm-, Enddarmkrebs,<br />
<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Oxaliplat<strong>in</strong><br />
EU, Schweiz<br />
Wichtige Produktzulassungen 2009 1<br />
Produkt Wirkstoff Indikation bzw. Darreichungsform Land<br />
Avast<strong>in</strong> Bevacizumab Wiederkehrendes Glioblastoma multiforme USA 3, Schweiz<br />
Metastasierender Brustkrebs, <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Docetaxel EU, Schweiz<br />
Erstl<strong>in</strong>ientherapie bei metastasierendem Nierenzellkarz<strong>in</strong>om<br />
<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Interferon alfa-2a<br />
USA<br />
Inoperabler fortgeschrittener oder rezidivierender<br />
Japan<br />
nicht kle<strong>in</strong>zelliger Lungenkrebs, der nicht zu den<br />
Plattenepithelkarz<strong>in</strong>omen zählt<br />
MabThera/ Rituximab Wiederauftretende oder therapieresistente CLL EU, Schweiz<br />
Rituxan Erstl<strong>in</strong>ientherapie bei CLL EU<br />
Rheumatoide Arthritis, Wiederholungsbehandlung bei<br />
Actemra/<br />
RoActemra<br />
Tocilizumab<br />
Patienten mit unzureichendem Ansprechen auf TNF-Hemmer<br />
Rheumatoide Arthritis, Krankheitszeichen und Symptome USA, EU<br />
Xeloda Capecitab<strong>in</strong> Fortgeschrittener oder wiederkehrender Dick- und Enddarmkrebs<br />
<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Oxaliplat<strong>in</strong>, mit oder ohne Avast<strong>in</strong><br />
Japan<br />
1 E<strong>in</strong>schliesslich Indikationserweiterungen; Stand: 8. Januar 2010.<br />
2 E<strong>in</strong>e dritte Indikation, die Verwendung bei nicht mit Methotrexat vorbehandelten Patienten, wird nicht weiterverfolgt (siehe Seite 37).<br />
3 Beschleunigtes Zulassungsverfahren (FDA).<br />
USA<br />
33
34 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Pharma<br />
Positive Ergebnisse von 16 Phase-III-Studien<br />
Krankheitsgebiet Produkt Indikation Studie<br />
Onkologie MabThera/Rituxan Indolentes Non-Hodgk<strong>in</strong>-Lymphom, Erstl<strong>in</strong>ien-<br />
Erhaltungstherapie<br />
PRIMA<br />
Avast<strong>in</strong> Metastasierender Brustkrebs (Zweitl<strong>in</strong>ientherapie) RIBBON-2<br />
Xeloda Dickdarmkrebs (adjuvante Therapie) NO16968 (XELOXA)<br />
Hercept<strong>in</strong> HER2-positiver Magenkrebs ToGA<br />
Tarceva Nichtkle<strong>in</strong>zelliger Lungenkrebs (NSCLC), Erstl<strong>in</strong>ien-<br />
Erhaltungstherapie (Daten zur Gesamtüberlebenszeit)<br />
SATURN<br />
Tarceva + Avast<strong>in</strong> NSCLC, Erstl<strong>in</strong>ien-Erhaltungstherapie ATLAS<br />
Entzündungs- Actemra/<br />
Rheumatoide Arthritis, Verh<strong>in</strong>derung des<br />
LITHE,<br />
krankheiten RoActemra Fortschreitens von Gelenkschäden<br />
2-Jahresdaten<br />
Actemra/<br />
RoActemra<br />
Systemische juvenile idiopathische Arthritis TENDER<br />
Ocrelizumab Rheumatoide Arthritis bei Patienten, die auf e<strong>in</strong>e Behandlung<br />
mit Methotrexat ungenügend angesprochen haben<br />
STAGE<br />
Augenleiden Lucentis Makulaödem nach Verschluss der zentralen Netzhautvene CRUISE<br />
Lucentis Makulaödem nach Verschluss e<strong>in</strong>es Seitenastes der<br />
BRAVO<br />
Stoffwechselkrankheiten<br />
Taspoglutid<br />
Netzhautvene<br />
Typ-2-Diabetes T-emerge 1, 2, 4, 5, 7<br />
Arthritis, die ungenügend auf e<strong>in</strong>e Behandlung mit<br />
e<strong>in</strong>em oder mehreren Tumornekrosefaktor(TNF)-<br />
Hemmern ansprechen. Actemra ist der erste für die<br />
Behandlung der rheumatoiden Arthritis zugelassene<br />
monoklonale Antikörper, der IL-6-Rezeptoren blockiert.<br />
Er kann als E<strong>in</strong>zeltherapie oder <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation<br />
mit Methotrexat beziehungsweise anderen krankheitsmodifizierenden<br />
Antirheumatika e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />
Zulassungsanträge | Im September beantragte<br />
<strong>Roche</strong> bei der Europäischen Arzneimittelagentur<br />
(EMEA = European Medic<strong>in</strong>es Agency) die Zulassung<br />
von RoActemra für e<strong>in</strong>e weitere Indikation,<br />
und zwar für die Hemmung des Fortschreitens von<br />
Gelenkschäden sowie die Verbesserung der physischen<br />
Mobilität von Patienten mit rheumatoider<br />
Arthritis. Der Antrag stützt sich auf positive Zweijahresdaten<br />
der Phase-III-Studie LITHE.<br />
Kl<strong>in</strong>ische Entwicklung | Im November erreichte<br />
die <strong>in</strong>ternationale Phase-III-Studie TENDER ihren primären<br />
Endpunkt. Sie zeigte, dass e<strong>in</strong>e Behandlung<br />
mit Actemra/RoActemra die Beschwerden bei K<strong>in</strong>dern<br />
verm<strong>in</strong>dert, die an systemischer juveniler idiopathischer<br />
Arthritis erkrankt s<strong>in</strong>d. Die Untersuchung<br />
bestätigte Ergebnisse von bereits <strong>in</strong> Japan durchgeführter<br />
Studien. <strong>Roche</strong> beabsichtigt deshalb, die<br />
Zulassung für diese Indikation <strong>in</strong> weiteren Ländern<br />
weltweit zu beantragen. Die systemische juvenile<br />
idiopathische Arthritis ist e<strong>in</strong>e belastende, schwer<br />
zu behandelnde Erkrankung, die den gesamten Körper<br />
betrifft und für die es bisher ke<strong>in</strong>e befriedigende<br />
Therapie gab.<br />
Avast<strong>in</strong><br />
Das globale Entwicklungsprogramm für Avast<strong>in</strong> gehört<br />
seit der E<strong>in</strong>führung der Chemotherapie zu den<br />
umfangreichsten im Bereich der Krebsforschung.<br />
Es umfasst derzeit über 450 kl<strong>in</strong>ische Studien weltweit<br />
mit etwa 40 000 Patienten, die an etwa 30 verschiedenen<br />
Tumorarten leiden — darunter Dickdarm- und<br />
Enddarmkrebs, Brustkrebs, nichtkle<strong>in</strong>zelliger Lungenkrebs,<br />
Hirntumore, Magenkrebs sowie Eierstockund<br />
Prostatakrebs — <strong>in</strong> fortgeschrittenen als auch <strong>in</strong>
Mit 450 Studien zu 30 Tumorarten gehört<br />
das Entwicklungsprogramm für Avast<strong>in</strong> zu<br />
den umfangreichsten <strong>in</strong> der Krebsforschung.<br />
frühen Stadien. Für 2010 werden Ergebnisse von<br />
Phase-III-Studien zu Avast<strong>in</strong> bei Patienten mit metastasierendem<br />
Prostata-, Eierstock- und Magenkrebs<br />
erwartet.<br />
Marktzulassungen | Im Mai erteilte die FDA im Rahmen<br />
e<strong>in</strong>es beschleunigten Verfahrens die provisorische<br />
Zulassung für die Verwendung von Avast<strong>in</strong> bei<br />
Patienten mit vorbehandeltem (wiederauftretendem)<br />
Glioblastom, dem aggressivsten aller Hirntumore. Im<br />
September gab der EU-Ausschuss für Humanarzneimittel<br />
(CHMP = Committee for Medic<strong>in</strong>al Products for<br />
Human Use) e<strong>in</strong>e negative Stellungnahme zur Zulassung<br />
von Avast<strong>in</strong> (Bevacizumab) <strong>in</strong> dieser Indikation<br />
ab. Beide Anträge gründeten auf sehr positiven<br />
Ergebnissen der Phase-II-Studie BRAIN. Mehrere<br />
von Prüfärzten <strong>in</strong>itiierte kl<strong>in</strong>ische Studien untersuchen<br />
weiterh<strong>in</strong> die Wirkung von Avast<strong>in</strong> beim wiederauftretenden<br />
Glioblastom. Darüber h<strong>in</strong>aus läuft aktuell<br />
e<strong>in</strong>e umfassende, von <strong>Roche</strong> unterstützte Phase-III-<br />
Studie (AVAGLIO), an der mehr als 900 Patienten mit<br />
neu diagnostiziertem Hirntumor teilnehmen. Ziel ist<br />
es, die Zulassung dieser Indikation weltweit zu beantragen.<br />
Im Juli stimmte die EU-Kommission der Zulassungserweiterung<br />
für Avast<strong>in</strong> <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Docetaxel,<br />
e<strong>in</strong>er häufig e<strong>in</strong>gesetzten Chemotherapie, zur Erstl<strong>in</strong>ienbehandlung<br />
von metastasierendem Brustkrebs<br />
zu. 2007 war Avast<strong>in</strong> bereits <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit<br />
Paclitaxel <strong>in</strong> der EU zugelassen worden. Im August<br />
genehmigte die FDA zudem den E<strong>in</strong>satz von Avast<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Interferon alfa-2a zur Behandlung<br />
des metastasierenden Nierenzellkarz<strong>in</strong>oms, der<br />
häufigsten Form von Nierenkrebs, nachdem die EU-<br />
Behörden diese Indikation 2008 zugelassen hatten.<br />
Im November erhielt Chugai <strong>in</strong> Japan die Zulassung<br />
für Avast<strong>in</strong> zur Behandlung des fortgeschrittenen,<br />
nichtkle<strong>in</strong>zelligen Lungenkrebses.<br />
Zulassungsanträge | Im Oktober beantragte Chugai<br />
<strong>in</strong> Japan die Erweiterung der Zulassung von Avast<strong>in</strong><br />
um die Indikation metastasierender Brustkrebs und<br />
stützte sich dabei auf die Ergebnisse der kl<strong>in</strong>ischen<br />
Prüfungen E2100, AVADO, und RIBBON-1 sowie auf<br />
japanische Studien. Im November reichte Genentech<br />
bei der FDA die Daten der Studien AVADO und<br />
RIBBON-1 e<strong>in</strong>. Ziel war es, die 2008 erteilte Zulassung<br />
im beschleunigten Verfahren für die Behandlung<br />
von HER2-negativem Brustkrebs <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e volle Zulassung<br />
umzuwandeln. Ausserdem wurde die Genehmigung<br />
beantragt, Avast<strong>in</strong> mit weiteren Standardchemotherapien<br />
zu komb<strong>in</strong>ieren. Im November reichte<br />
<strong>Roche</strong> die Daten der Studien AVADO und RIBBON-1<br />
auch bei den EU-Behörden e<strong>in</strong>.<br />
Kl<strong>in</strong>ische Entwicklung | Auf der Jahrestagung der<br />
American Society of Cl<strong>in</strong>ical Oncology (ASCO) im<br />
Mai 7 wurden die vollständigen Ergebnisse der ersten<br />
Phase-III-Studie zu Avast<strong>in</strong> bei Dickdarmkrebs im<br />
Frühstadium präsentiert. Obwohl diese Studie (NSABP<br />
C-08) ihren primären Endpunkt (krankheitsfreies<br />
Überleben) nicht erreichte, deuten die Daten darauf<br />
h<strong>in</strong>, dass das Medikament bei Patienten mit Dickdarmkrebs<br />
im Frühstadium wirksam ist. Ergebnisse<br />
weiterer Studien, die Avast<strong>in</strong> als ergänzende Therapie<br />
bei Erkrankungen im Frühstadium, nach operativer<br />
Entfernung der Tumore bei Dickdarm-, Brust- und<br />
Lungenkrebs untersuchen, stehen noch aus. Zusätzliche<br />
Erkenntnisse werden 2010 von der <strong>in</strong>ternationalen,<br />
von <strong>Roche</strong> unterstützten Phase-III-Studie AVANT<br />
zu Avast<strong>in</strong> <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Chemotherapie bei<br />
Dickdarmkrebs im Frühstadium erwartet. Im Oktober<br />
wurde die Rekrutierung von Patient<strong>in</strong>nen für die<br />
Phase-III-Studie BEATRICE abgeschlossen, welche<br />
die Wirkung von Avast<strong>in</strong> bei der Behandlung von Hormonrezeptor-<br />
und HER2-negativem Brustkrebs im<br />
Frühstadium untersucht.<br />
Auf dem Brustkrebssymposium <strong>in</strong> San Antonio (USA)<br />
im Dezember präsentierte <strong>Roche</strong> die vollständigen<br />
Ergebnisse der Phase-III-Studie RIBBON-2 zu Avast<strong>in</strong><br />
als Zweitl<strong>in</strong>ienbehandlung bei Patient<strong>in</strong>nen mit<br />
fortgeschrittenem HER2-negativem Brustkrebs im<br />
Anschluss an e<strong>in</strong>e Chemotherapie. Die Studie<br />
erreichte ihren primären Endpunkt, nämlich die Ver-<br />
7 29. Mai bis 2. Juni.<br />
35
36 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Pharma<br />
Nachdem <strong>Roche</strong><br />
im September beim<br />
EU-Ausschuss für<br />
Humanarzneimittel<br />
(CHMP) die Zulassung<br />
von Hercept<strong>in</strong><br />
zur Behandlung von<br />
fortgeschrittenem<br />
HER2-positivem<br />
Magenkrebs beantragt<br />
hatte, gab dieser<br />
hierzu bereits im<br />
Dezember e<strong>in</strong>e positive<br />
Stellungnahme<br />
ab. Der Antrag basiert<br />
auf positiven Phase-<br />
III-Daten, nach denen<br />
Hercept<strong>in</strong> das Überleben<br />
von Patienten<br />
mit <strong>in</strong>operablem<br />
HER2-positivem<br />
Magenkrebs verlängern<br />
kann.<br />
längerung der progressionsfreien Überlebenszeit 8.<br />
Sie zeigte, dass sich die progressionsfreie Überlebenszeit<br />
von Patient<strong>in</strong>nen, die Avast<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sam mit<br />
e<strong>in</strong>er der üblichen Chemotherapien als Zweitl<strong>in</strong>ienbehandlung<br />
erhielten, gegenüber Patient<strong>in</strong>nen, die<br />
nur mit Chemotherapie behandelt wurden, um 28%<br />
verlängerte. Im Jahr 2010 wollen Genentech und<br />
<strong>Roche</strong> mit den Ergebnissen der Studie RIBBON-2<br />
die Erweiterung der Zulassung <strong>in</strong> den USA und<br />
der EU beantragen.<br />
Hercept<strong>in</strong><br />
Zulassungsanträge | Nachdem <strong>Roche</strong> im September<br />
beim EU-Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP)<br />
die Zulassung von Hercept<strong>in</strong> zur Behandlung von fortgeschrittenem<br />
(metastasierendem) HER2-positivem<br />
Magenkrebs beantragt hatte, gab dieser hierzu im<br />
Dezember e<strong>in</strong>e positive Stellungnahme ab. Die Empfehlung<br />
wurde wegen der überzeugenden Ergebnisse<br />
der ToGA-Studie (siehe unten) und des hohen mediz<strong>in</strong>ischen<br />
Bedarfs <strong>in</strong> Rekordzeit ausgesprochen.<br />
Kl<strong>in</strong>ische Entwicklung | Auf dem Jahreskongress<br />
der American Society of Cl<strong>in</strong>ical Oncology wurden<br />
im Juni 7 Daten der <strong>in</strong>ternationalen Phase-III-Studie<br />
ToGA vorgestellt. Sie zeigten, dass Patienten mit<br />
fortgeschrittenem, <strong>in</strong>operablem HER2-positivem<br />
Magenkrebs, die Hercept<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sam mit e<strong>in</strong>er<br />
Standardchemotherapie (Xeloda oder <strong>in</strong>travenös verabreichtem<br />
5-Fluorouracil und Cisplat<strong>in</strong>) erhalten,<br />
durchschnittlich zusätzlich fast drei Monate und somit<br />
13,8 Monate länger leben. Patienten mit stark HER2produzierenden<br />
Tumoren nützte die zusätzliche Gabe<br />
von Hercept<strong>in</strong> sogar noch mehr: Die Überlebenszeit<br />
konnte um mehr als vier bis auf durchschnittlich<br />
16 Monate verlängert werden.<br />
Im Oktober gaben <strong>Roche</strong> und Halozyme den Beg<strong>in</strong>n<br />
e<strong>in</strong>er Phase-III-Studie bekannt, welche die nicht<br />
<strong>in</strong>travenöse, subkutane Verabreichung von Hercept<strong>in</strong><br />
bei Patient<strong>in</strong>nen mit HER2-positivem Brustkrebs<br />
untersucht. Die neue subkutane Verabreichungsform<br />
basiert auf der Enhanze-Technologie von Halozyme.<br />
Im Dezember stellte <strong>Roche</strong> auf dem San Antonio<br />
Breast Cancer Symposium neue Nachbeobachtungsdaten<br />
über fünf Jahre aus zwei grossen Studien zur<br />
Beurteilung von adjuvantem (ergänzendem) Hercept<strong>in</strong><br />
bei HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium vor.<br />
Sie bestätigten die Langzeitvorteile e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>jährigen<br />
Behandlung mit Hercept<strong>in</strong>. Die Studie N9831 der<br />
North Central Cancer Treatment Group und die Studie<br />
BCIRG006 der Breast Cancer International Research<br />
Group zeigten beide übere<strong>in</strong>stimmend, dass Hercept<strong>in</strong><br />
das Risiko des Wiederauftretens der Krebserkrankung<br />
bei Frauen mit HER2-positivem frühem Brustkrebs im<br />
Vergleich zu Patient<strong>in</strong>nen, die nur e<strong>in</strong>e Chemotherapie<br />
erhielten, um etwa e<strong>in</strong> Drittel reduzierte. In beiden<br />
Studien waren m<strong>in</strong>destens 80% der Frauen, die e<strong>in</strong><br />
Jahr mit Hercept<strong>in</strong> behandelt wurden, nach fünfjähriger<br />
Nachbeobachtung krankheitsfrei.<br />
Lucentis<br />
Zulassungsanträge | Aufgrund der Daten aus den<br />
Studien BRAVO und CRUISE (siehe unten) reichte<br />
Genentech im Dezember bei der FDA e<strong>in</strong> ergänzendes<br />
Zulassungsgesuch für den E<strong>in</strong>satz von Lucentis<br />
bei Patienten mit Makulaödem nach Netzhautvenenverschluss<br />
e<strong>in</strong>.<br />
Kl<strong>in</strong>ische Entwicklung | Im Juli veröffentlichte Daten<br />
der Phase-III-Studien BRAVO und CRUISE ergaben,<br />
dass Lucentis die Sehschärfe bei Patienten verbessert,<br />
die an e<strong>in</strong>er Schwellung <strong>in</strong> der Netzhaut (Makulaödem)<br />
<strong>in</strong>folge des Verschlusses e<strong>in</strong>es Seitenastes der<br />
Netzhautvene beziehungsweise der zentralen Netzhautvene<br />
leiden. Zu e<strong>in</strong>em Netzhautvenenverschluss<br />
kommt es dann, wenn der Blutfluss <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Netzhautvene<br />
blockiert wird und es <strong>in</strong> der Folge zu Schwellungen<br />
(Makulaödem) und Blutungen <strong>in</strong> der Netzhaut<br />
kommt. Diese wiederum können zu e<strong>in</strong>em Verlust<br />
der Sehschärfe führen.<br />
MabThera/Rituxan (Onkologie)<br />
Marktzulassungen | Im Februar erhielt <strong>Roche</strong> von der<br />
EU die Zulassung für die Anwendung von MabThera<br />
8 Als progressionsfreie Überlebenszeit bezeichnet man den<br />
Zeitraum, <strong>in</strong> dem die Krankheit nicht fortschreitet.
Nachbeobachtungsdaten über fünf Jahre<br />
bestätigen die Vorteile e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>jährigen<br />
Behandlung mit Hercept<strong>in</strong> bei HER2-<br />
positivem Brustkrebs im Frühstadium.<br />
<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Chemotherapie bei Patienten<br />
mit nicht vorbehandelter chronischer lymphatischer<br />
Leukämie (CLL), der häufigsten Leukämieform im<br />
Erwachsenenalter. Im August folgte die Zulassung für<br />
die Behandlung von Patienten mit wiederauftretender<br />
oder therapieresistenter CLL. Im November antwortete<br />
die FDA auf die von Genentech und Biogen Idec<br />
e<strong>in</strong>gereichten ergänzenden Zulassungsgesuche<br />
(supplemental Biologics License Applications) für die<br />
Anwendung von Rituxan <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit e<strong>in</strong>er<br />
Chemotherapie bei vorbehandelter beziehungsweise<br />
nicht vorbehandelter CLL mit e<strong>in</strong>em Complete<br />
Response Letter. Von der FDA wurden ke<strong>in</strong>e zusätzlichen<br />
Daten angefordert, um die Prüfung der Anträge<br />
abschliessen zu können. Die Unternehmen werden<br />
die Gespräche mit der Behörde über die beantragten<br />
Indikationen fortführen und sich weiter dafür e<strong>in</strong>setzen,<br />
dass die FDA Rituxan <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit e<strong>in</strong>er<br />
Chemotherapie als Behandlungsmöglichkeit für Menschen<br />
mit CLL genehmigt.<br />
Kl<strong>in</strong>ische Entwicklung | Im September legten <strong>Roche</strong>,<br />
Genentech und Biogen Idec positive Ergebnisse der<br />
<strong>in</strong>ternationalen Phase-III-Studie PRIMA vor. Sie belegen,<br />
dass e<strong>in</strong>e Erhaltungstherapie mit MabThera/<br />
Rituxan bei vorbehandelten Patienten mit fortgeschrittenem<br />
follikulärem Lymphom — e<strong>in</strong>er häufigen Form<br />
des Non-Hodgk<strong>in</strong>-Lymphoms — die Überlebenszeit<br />
ohne Fortschreiten der Krankheit deutlich verlängern<br />
kann. Da die PRIMA-Studie ihren Endpunkt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
geplanten Zwischenauswertung erreichte, wurde<br />
sie vorzeitig beendet. <strong>Roche</strong> beabsichtigt, die Resultate<br />
der Studie den zuständigen Behörden <strong>in</strong> der<br />
EU und den USA zur Erweiterung der gegenwärtigen<br />
Marktzulassung von MabThera/Rituxan vorzulegen.<br />
Auf der Jahrestagung der American Society of Hematology<br />
im Dezember wurden die jüngsten Ergebnisse<br />
der Phase-III-Studie CLL8 vorgelegt. Sie zeigten,<br />
dass Patienten mit nicht vorbehandelter CLL länger<br />
lebten, wenn sie mit MabThera/Rituxan statt mit<br />
e<strong>in</strong>em Chemotherapeutikum alle<strong>in</strong> behandelt wurden.<br />
Zum ersten Mal konnte gezeigt werden, dass e<strong>in</strong>e<br />
spezifische Erstl<strong>in</strong>ientherapie das Gesamtüberleben<br />
bei CLL verbessern kann.<br />
MabThera/Rituxan (rheumatoide Arthritis)<br />
Marktzulassungen | Im Oktober genehmigte die FDA<br />
e<strong>in</strong>e Ergänzung der Verschreibungs<strong>in</strong>formationen von<br />
Rituxan. Diese enthält nun Richtl<strong>in</strong>ien zur Wiederholungsbehandlung<br />
von Patienten mit rheumatoider<br />
Arthritis (RA) <strong>in</strong> späteren Stadien der Erkrankung,<br />
die auf Tumornekrosefaktor-Hemmer unzureichend<br />
angesprochen haben. Darüber h<strong>in</strong>aus wurden neue<br />
kl<strong>in</strong>ische Daten aufgenommen, welche die Verbesserung<br />
der physischen Mobilität sowie die Verlangsamung<br />
der Gelenkschäden um bis zu zwei Jahre belegen.<br />
Gleichzeitig erhielt Genentech von der FDA<br />
e<strong>in</strong>en Complete Response Letter für die Verwendung<br />
von Rituxan plus Methotrexat bei Patienten mit<br />
mittelschwerer bis schwerer aktiver RA, die auf e<strong>in</strong>e<br />
Behandlung mit krankheitsmodifizierenden Antirheumatika<br />
— so auch Methotrexat — nicht mehr ansprechen.<br />
Genentech ist mit der FDA im Gespräch, um die<br />
nächsten Schritte für die Zulassung dieser Indikation<br />
festzulegen.<br />
Zulassungsanträge | Im Juni reichte <strong>Roche</strong> bei den<br />
EU-Behörden e<strong>in</strong>en komb<strong>in</strong>ierten Zulassungsantrag<br />
für MabThera als biologische Erstl<strong>in</strong>ienbehandlung<br />
bei RA e<strong>in</strong>. Die neuen Indikationen betreffen Patienten,<br />
die auf Methotrexat — die gegenwärtige Standardtherapie<br />
— ungenügend ansprachen. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />
soll MabThera bei allen RA-Patienten zur Verhütung<br />
von Gelenkschäden verwendet werden können. Der<br />
komb<strong>in</strong>ierte Antrag stützt sich auf positive Ergebnisse<br />
der Studien IMAGE, SERENE und MIRROR. Diese<br />
zeigten, dass sich unter MabThera zum e<strong>in</strong>en die<br />
Beschwerden verm<strong>in</strong>dern und dass zum anderen das<br />
Fortschreiten von Gelenkschäden deutlich verr<strong>in</strong>gert<br />
werden kann. Auf e<strong>in</strong>e dritte, ursprünglich im komb<strong>in</strong>ierten<br />
Zulassungsantrag enthaltene Indikation —<br />
die Behandlung von nicht mit Methotrexat vorbehandelten<br />
Patienten — wird <strong>Roche</strong> nunmehr verzichten.<br />
Ausschlaggebend hierfür war e<strong>in</strong>e Neubewertung des<br />
Verhältnisses von Nutzen und Risiko für diese Patientenpopulation.<br />
37
38 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Pharma<br />
Wissenschaftliche Spitzenleistungen:<br />
Nahtlose Zusammenarbeit<br />
1Prozess<br />
Als e<strong>in</strong>es der führenden Healthcare-Unternehmen besitzen wir mit unseren komb<strong>in</strong>ierten<br />
Stärken im Bereich der Pharmazeutik und der Diagnostik die besten Voraussetzungen,<br />
um die personalisierte Mediz<strong>in</strong> weiter zu entwickeln. Die organisatorische Neuausrichtung<br />
der Divisionen, die wir <strong>in</strong> den letzten Jahren vorgenommen haben, gestattet es ihnen, entlang<br />
der gesamten Wertschöpfungskette von der frühen Forschung bis zur Markte<strong>in</strong>führung<br />
nahtlos zusammenzuarbeiten. Dies ist besonders wichtig, weil die personalisierte Mediz<strong>in</strong><br />
im Entwicklungsprozess e<strong>in</strong>es neuen Medikaments möglichst früh e<strong>in</strong>bezogen werden sollte.<br />
Dabei spielt diagnostische Expertise von Beg<strong>in</strong>n an e<strong>in</strong>e Schlüsselrolle, sei es bei der Identifizierung<br />
potenzieller Zielstrukturen für Medikamente, bei der Erkennung und Elim<strong>in</strong>ierung<br />
wenig versprechender Arzneimittelkandidaten oder bei der Auswahl geeigneter Patienten<br />
für kl<strong>in</strong>ische Studien. In e<strong>in</strong>igen Fällen resultiert die Zusammenarbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Medikament<br />
und e<strong>in</strong>em begleitenden diagnostischen Test, der e<strong>in</strong>en optimalen E<strong>in</strong>satz des Arzneimittels<br />
gewährleistet.<br />
Pharma<br />
Forschung und frühe Entwicklung<br />
Wahl des<br />
Ziels<br />
Diagnostics<br />
Leitsubstanz<br />
bereitstellen<br />
Forschungsstadium<br />
Biomarker-Entwicklung<br />
Ziel-Identifizierung<br />
Phase 0 Phase I Phase II<br />
Explorations-<br />
stadium<br />
«Proof<br />
of concept»<br />
Diagnostischer Begleittest:<br />
Machbarkeit und Nutzen<br />
Patientenauswahl<br />
Kl<strong>in</strong>ische Entwicklung<br />
Phase III<br />
Zulassungsgesuch<br />
Bestätigungsstadium<br />
Vermarktung<br />
Markt<br />
Phase IV<br />
E<strong>in</strong>führung des Diagnostikums<br />
und Bewertung<br />
Gezielte Verschreibung und Überwachung
Die enge Zusammenarbeit der Divisionen<br />
Pharma und Diagnostics ist für die <strong>Roche</strong>-<br />
Gruppe e<strong>in</strong> wichtiger strategischer Vorteil.<br />
Tarceva<br />
Marktzulassungen | Im September erteilten die<br />
ch<strong>in</strong>esischen Behörden die Zulassung für Tarceva<br />
zur Zweitl<strong>in</strong>ienbehandlung von Patienten mit<br />
fortgeschrittenem nichtkle<strong>in</strong>zelligem Lungenkrebs<br />
(NSCLC).<br />
Zulassungsanträge | Im März beantragten <strong>Roche</strong><br />
bei der EMEA sowie OSI Pharmaceuticals bei der<br />
FDA die Zulassung von Tarceva als Erhaltungstherapie<br />
bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem<br />
NSCLC, deren Krankheit nach e<strong>in</strong>er<br />
Erstl<strong>in</strong>ien-Chemotherapie nicht fortgeschritten ist.<br />
Beide Anträge stützten sich auf Daten der Phase-III-<br />
Studie SATURN. Im Dezember sprach sich das onkologische<br />
Beratungsgremium der FDA dagegen aus,<br />
Tarceva für diese Indikation zuzulassen. Die FDA<br />
ist an diese Empfehlung nicht gebunden. Nachdem OSI<br />
im Januar zusätzliche Daten e<strong>in</strong>gereicht hat, verlängerte<br />
die FDA den Beurteilungszeitraum des Zulassungsantrages.<br />
Ihre Entscheidung wird für April 2010<br />
erwartet. Im September reichte Chugai bei den Behörden<br />
<strong>in</strong> Japan e<strong>in</strong> Zulassungsgesuch für Tarceva <strong>in</strong> der<br />
zusätzlichen Indikation Bauchspeicheldrüsenkrebs e<strong>in</strong>.<br />
Kl<strong>in</strong>ische Entwicklung | Im Februar wurden Ergebnisse<br />
e<strong>in</strong>er Phase-III-Studie (ATLAS) veröffentlicht.<br />
Sie belegen, dass die komb<strong>in</strong>ierte Anwendung von<br />
Tarceva und Avast<strong>in</strong> als Erstl<strong>in</strong>ien-Erhaltungstherapie<br />
bei Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC das Fortschreiten<br />
der Krankheit deutlich verzögert. Im Juli<br />
gaben <strong>Roche</strong>, Genentech und OSI bekannt, dass die<br />
Studie SATURN e<strong>in</strong>en wichtigen sekundären Endpunkt<br />
erreicht hat. Bei Patienten mit fortgeschrittenem<br />
NSCLC konnte die Gesamtüberlebenszeit verbessert<br />
werden, wenn sie unmittelbar im Anschluss an ihre<br />
anfängliche Chemotherapie mit Tarceva behandelt<br />
wurden. Damit werden frühere Resultate zum primären<br />
Endpunkt der SATURN-Studie bestätigt. Sie hatten<br />
gezeigt, dass sich die Überlebenszeit ohne Fortschreiten<br />
der Erkrankung unter Tarceva verlängerte.<br />
Xeloda<br />
Marktzulassungen | Im September erhielt Chugai<br />
<strong>in</strong> Japan die Zulassung für Xeloda und Avast<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />
zusätzlichen Anwendungsbereichen: Xeloda kann<br />
jetzt <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit e<strong>in</strong>er Oxaliplat<strong>in</strong>-Chemotherapie<br />
mit oder ohne Avast<strong>in</strong> zur Behandlung von<br />
Patienten mit metastasierendem Dickdarm- und<br />
Enddarmkrebs e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />
Zulassungsanträge | Im Dezember beantragte<br />
<strong>Roche</strong> bei den EU-Behörden die Zulassung von<br />
Xeloda <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Oxaliplat<strong>in</strong> für die ergänzende<br />
(nachoperative) Behandlung von Patienten<br />
mit Dickdarm- und Enddarmkrebs im Frühstadium.<br />
Der Antrag stützt sich auf die Ergebnisse der Phase-<br />
III-Studie NO16968 (XELOXA).<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Damit die <strong>Roche</strong>-Gruppe <strong>in</strong> ihrer Entwicklungspipel<strong>in</strong>e<br />
stets über zahlreiche geeignete Wirkstoffkandidaten<br />
verfügt, hat sie e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigartigen Innovationsverbund<br />
aus unabhängigen Forschungs- und Entwicklungszentren<br />
geschaffen. Dazu gehören neben <strong>Roche</strong> und<br />
Genentech auch Chugai <strong>in</strong> Japan sowie Allianzen mit<br />
über 150 Partnern weltweit. Diese Vielfalt der Forschungsansätze<br />
fördert die Innovation und sichert den<br />
Zugang zu neuen Technologien und vielversprechenden<br />
Arzneimittelkandidaten. Der Bereich Forschung und<br />
Frühe Entwicklung von Genentech wird auch zukünftig<br />
eigenständig arbeiten und weiterh<strong>in</strong> jene Werte und<br />
Unternehmenskultur pflegen, die Genentech zum Erfolg<br />
geführt haben. Auch der neu gebildete Bereich <strong>Roche</strong><br />
Pharma Forschung und Frühe Entwicklung wird unabhängig<br />
geführt und entscheidend dazu beitragen,<br />
für Patienten neuartige Therapien zu entwickeln. Beide<br />
Organisationen können ungeh<strong>in</strong>dert zusammenarbeiten<br />
und Informationen und Technologien austauschen,<br />
soweit dies nicht durch Abkommen mit Dritten e<strong>in</strong>geschränkt<br />
ist.<br />
Auch die enge Zusammenarbeit der Divisionen<br />
Pharma und Diagnostics von <strong>Roche</strong> ist für das Unternehmen<br />
e<strong>in</strong> wichtiger strategischer Vorteil. Denn<br />
beide Divisionen haben die Möglichkeit, geistiges<br />
Eigentum, Technologien und Forschungsergebnisse<br />
wechselseitig zu nutzen. Dadurch kann <strong>Roche</strong> unter<br />
39
40 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Pharma<br />
Zehn neue Wirkstoffe, die <strong>in</strong> laufenden oder geplanten fortgeschrittenen Studien untersucht werden<br />
Wirkstoff Indikation Aktueller Stand Marktpotenzial<br />
Ocrelizumab Rheumatoide Arthritis Erste Phase-III-Studie (STAGE) erreicht primären<br />
Endpunkt im vierten Quartal 2009, Ergebnisse<br />
anderem im Schlüsselbereich Molekularbiologie,<br />
wo das Unternehmen führend ist, die Kompetenzen<br />
beider Divisionen zusammenführen und nutzen.<br />
Zudem kann diagnostisches Wissen auf allen Stufen<br />
der pharmazeutischen Forschung und Entwicklung<br />
nahtlos e<strong>in</strong>gebunden werden. Dies ist e<strong>in</strong>e wichtige<br />
Voraussetzung, um die personalisierte Mediz<strong>in</strong> voranzubr<strong>in</strong>gen,<br />
das heisst, auf der Basis e<strong>in</strong>es besseren<br />
Verständnisses der Biologie von Krankheiten wirksamere<br />
Therapien zu entwickeln und Medikamente<br />
auf bestimmte Patientengruppen masszuschneidern.<br />
Für die kommenden Jahre plant die Division, ihr<br />
derzeitiges Portfolio um e<strong>in</strong>e neue Generation von<br />
Medikamenten für Patienten zu erweitern, die an<br />
Krebs, Stoffwechsel- und Autoimmunkrankheiten,<br />
Virus<strong>in</strong>fektionen sowie Erkrankungen des Zentral-<br />
weiterer Studien 2010 erwartet<br />
Bester <strong>in</strong><br />
Wirkstoffklasse<br />
Trastuzumab-DM1 HER2-positiver meta- Start der Phase III im ersten Quartal 2009<br />
Erster <strong>in</strong> neuer<br />
stasierender Brustkrebs (Zweitl<strong>in</strong>ientherapie)<br />
Wirkstoffklasse<br />
Pertuzumab HER2-positiver meta- Seit dem ersten Quartal 2008 <strong>in</strong> Phase III Erster <strong>in</strong> neuer<br />
stasierender Brustkrebs<br />
Wirkstoffklasse<br />
RG7159 (GA101) Chronische lymphatische Start der Phase III im vierten Quartal 2009<br />
Bester <strong>in</strong><br />
Leukämie, Non-Hodgk<strong>in</strong>-<br />
Lymphom<br />
(chronische lymphatische Leukämie)<br />
Wirkstoffklasse<br />
RG7204 (PLX4032) Malignes Melanom Start zulassungsrelevanter Studien <strong>in</strong> der zweiten<br />
Erster <strong>in</strong> neuer<br />
Hälfte 2009<br />
Wirkstoffklasse<br />
RG3616<br />
Fortgeschrittenes Start e<strong>in</strong>er entscheidenden Phase-II-Studie im ersten Erster <strong>in</strong> neuer<br />
(GDC-0499) Basaliom<br />
Quartal 2009<br />
Wirkstoffklasse<br />
RG1678 Negativsymptome der Positive Phase-II-Ergebnisse im vierten Quartal Erster <strong>in</strong> neuer<br />
Schizophrenie<br />
2009, Start der Phase III 2010 geplant<br />
Wirkstoffklasse<br />
Aleglitazar Kardiovaskuläre Start der Phase III im ersten Quartal 2010 geplant Erster <strong>in</strong> neuer<br />
Risikoreduktion bei<br />
Typ-2-Diabetes<br />
Wirkstoffklasse<br />
Taspoglutid Typ-2-Diabetes Erste positive Phase-III-Daten (T-emerge) im vierten Bester <strong>in</strong><br />
Quartal 2009, weitere Ergebnisse 2010 erwartet Wirkstoffklasse<br />
Dalcetrapib Dyslipidämie, kardiovas- Patientenrekrutierung für die Phase III läuft Erster <strong>in</strong> neuer<br />
kuläre Risikoreduktion<br />
Wirkstoffklasse<br />
nervensystems (ZNS) leiden. Die späte Entwicklung<br />
aussichtsreicher Arzneimittelkandidaten für die<br />
Onkologie wie Pertuzumab, T-DM1 (HER2-positiver<br />
Brustkrebs), RG7204 (malignes Melanom), und<br />
RG7159 (Leukämie, Lymphom) macht gute Fortschritte.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus werden zwei neuartige<br />
Substanzen — Aleglitazar (kardiovaskuläre Risikoreduktion<br />
bei Typ-2-Diabetes) und RG1678 (Negativsymptome<br />
der Schizophrenie) — demnächst mit<br />
der Phase III starten. Daneben prüft <strong>Roche</strong> neue Indikationen<br />
und Verabreichungsformen für vorhandene<br />
Produkte — so zum Beispiel die subkutane anstelle<br />
der belastenderen <strong>in</strong>travenösen Verabreichung von<br />
Hercept<strong>in</strong> (siehe oben, Seite 36) und von weiteren<br />
neuartigen biologischen Arzneimitteln.
<strong>Roche</strong>, Genentech, Chugai und über<br />
150 Partner weltweit bilden e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigartigen<br />
Innovationsverbund.<br />
Nach der Integration der Forschungs- und Entwicklungsprojekte<br />
von Genentech <strong>in</strong> das globale pharmazeutische<br />
Portfolio der <strong>Roche</strong>-Gruppe wurde im<br />
vierten Quartal die gesamte Pipel<strong>in</strong>e gründlich überprüft.<br />
Mehrere Projekte <strong>in</strong> der frühen Entwicklung<br />
wurden gestoppt beziehungsweise an die jeweilige<br />
Partnerorganisation zurückgegeben. Grund hierfür<br />
waren im Wesentlichen die kl<strong>in</strong>ischen Daten.<br />
Wir werden die Pipel<strong>in</strong>e auch zukünftig kont<strong>in</strong>uierlich<br />
überprüfen, um unsere Ressourcen bestmöglich für<br />
e<strong>in</strong> differenziertes Entwicklungsportfolio exzellenter<br />
Medikamente e<strong>in</strong>setzen zu können, die entweder die<br />
ersten oder die besten ihrer Wirkstoffklasse s<strong>in</strong>d.<br />
Anfang 2010 umfasste die Forschungs- und Entwicklungspipel<strong>in</strong>e<br />
der Division 111 Projekten <strong>in</strong> den Phasen<br />
I bis III der kl<strong>in</strong>ischen Erprobung. Darunter bef<strong>in</strong>den<br />
sich 59 neue Wirkstoffe und 52 zusätzliche Indikationen.<br />
Zehn neue Wirkstoffe s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der späten kl<strong>in</strong>ischen<br />
Entwicklung oder stehen kurz davor, diese<br />
zu erreichen (siehe Tabelle, Seite 40). Darüber h<strong>in</strong>aus<br />
befassen sich 30 Projekte der Phase III mit zusätzlichen<br />
Indikationen für Schlüsselprodukte. E<strong>in</strong>e Übersicht<br />
über die Pharma-Pipel<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>den Sie, wenn<br />
Sie die Titelseite dieses Jahresberichtes umklappen,<br />
sowie auf www.roche.com/de.<br />
Onkologie<br />
Auf dem Gebiet der Onkologie umfasst die Pipel<strong>in</strong>e<br />
von <strong>Roche</strong> 21 neue Wirkstoffe. Die Division Pharma<br />
stärkt ihr Portfolio mit neuen zielgerichteten Behandlungsmöglichkeiten<br />
und zusätzlichen Indikationen.<br />
Vier Substanzen erreichten 2009 fortgeschrittene<br />
Entwicklungsphasen.<br />
RG7204 (PLX4032, Partnerschaft mit Plexxikon) ist<br />
e<strong>in</strong> neuartiger BRAF-K<strong>in</strong>ase-Hemmer und e<strong>in</strong> Beispiel<br />
dafür, wie die <strong>Roche</strong>-Gruppe die personalisierte<br />
Mediz<strong>in</strong> mit Hilfe von Biomarkern und Diagnostika<br />
voranbr<strong>in</strong>gt. BRAF ist e<strong>in</strong> Prote<strong>in</strong>, das Wachstumssignale<br />
<strong>in</strong> der Zelle überträgt. Bei bestimmten Krebsarten<br />
verursachen genetische Veränderungen<br />
(Mutationen) die Produktion von abnormem BRAF,<br />
das dauerhaft aktiv ist und die Krebszellen unkontrolliert<br />
wuchern lässt. Mutiertes BRAF f<strong>in</strong>det man <strong>in</strong><br />
rund 50% aller Fälle von malignem Melanom, der<br />
schwersten Form von Hautkrebs. Aufgrund positiver<br />
Resultate <strong>in</strong> der Phase I begann im September 2009<br />
e<strong>in</strong>e Phase-II-Studie zu RG7204 mit vorbehandelten<br />
Patienten, deren Tumore die krebsverursachende<br />
BRAF-Mutation aufweisen; im Januar 2010 wurde<br />
e<strong>in</strong>e Phase-III-Studie mit nicht vorbehandelten Patienten<br />
gestartet. In Partnerschaft mit <strong>Roche</strong> Molecular<br />
Diagnostics wird derzeit e<strong>in</strong> diagnostischer Test entwickelt,<br />
mit dem sich feststellen lässt, ob der Tumor<br />
e<strong>in</strong>es Patienten die BRAF-Mutation aufweist und sich<br />
daher für e<strong>in</strong>e Behandlung mit RG7204 eignet.<br />
RG7159 (GA101) ist der erste vollständig humanisierte,<br />
monoklonale Anti-CD20-Antikörper vom Typ II,<br />
der im Glycoeng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g-Verfahren hergestellt wurde.<br />
Er bef<strong>in</strong>det sich zurzeit <strong>in</strong> fortgeschrittenen Entwicklungsphasen<br />
zur Behandlung der chronischen lymphatischen<br />
Leukämie (CLL) und des Non-Hodgk<strong>in</strong><br />
Lymphoms (NHL). Daten aus Phase-II-Studien wurden<br />
auf den Jahrestagungen der European Hematology<br />
Association im Juni (CLL) beziehungsweise der American<br />
Society of Hematology im Dezember (CLL und<br />
NHL) vorgestellt. Ebenfalls im Dezember begann e<strong>in</strong>e<br />
Phase-III-Studie mit Patienten mit CLL.<br />
Pertuzumab (RG1273) ist e<strong>in</strong> HER2-Dimerisations-<br />
Hemmer, der <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Hercept<strong>in</strong> und<br />
Standardchemotherapie zur Behandlung von HER2positivem<br />
Brustkrebs untersucht wird. Zurzeit f<strong>in</strong>det<br />
e<strong>in</strong>e Phase-III-Studie (CLEOPATRA) statt, die Pertuzumab<br />
<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit Hercept<strong>in</strong> und Chemotherapie<br />
als Erstl<strong>in</strong>ienbehandlung von Patient<strong>in</strong>nen mit<br />
fortgeschrittenem, metastasierendem Brustkrebs<br />
untersucht. Ausserdem wird im Moment e<strong>in</strong>e Phase-<br />
II-Studie (NEOSPHERE) durchgeführt, welche<br />
die Verwendung als neo-adjuvante (vor Operation)<br />
Behandlung prüft.<br />
Trastuzumab-DM1 (T-DM1, RG3502), ist e<strong>in</strong> neuartiges<br />
Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, das e<strong>in</strong>en Anti-<br />
HER2-Antikörper mit e<strong>in</strong>em wirkungsvollen zytotoxischen<br />
Arzneimittel komb<strong>in</strong>iert. Es wird zurzeit als<br />
Zweit- und Drittl<strong>in</strong>ienbehandlung von mestastasierendem,<br />
HER2-positivem Brustkrebs untersucht. E<strong>in</strong>e<br />
41<br />
Der neuartige BRAF-<br />
Hemmer RG7204<br />
ist e<strong>in</strong> Beispiel für<br />
das Engagement von<br />
<strong>Roche</strong> <strong>in</strong> der personalisierten<br />
Mediz<strong>in</strong>:<br />
Zurzeit laufen Studien<br />
der Phase II und III<br />
bei Patienten mit<br />
malignem Melanom,<br />
deren Tumore die<br />
krebsverursachende<br />
BRAF-Mutation aufweisen.<br />
Gleichzeitig<br />
entwickelt <strong>Roche</strong><br />
e<strong>in</strong>en diagnostischen<br />
Test, mit dem sich die<br />
Mutation feststellen<br />
lässt.
42 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Pharma<br />
Phase-III-Studie (EMILIA), die T-DM1 als Zweitl<strong>in</strong>ienbehandlung<br />
überprüft, begann im ersten Quartal.<br />
Positive Resultate e<strong>in</strong>er Phase-II-Studie (TDM4374g)<br />
wurden am San Antonio Breast Cancer Symposium<br />
im Dezember vorgestellt; sie zeigten e<strong>in</strong>e deutliche<br />
Wirkung (Verkle<strong>in</strong>erung des Tumors) bei 33% der<br />
Frauen mit fortgeschrittenem, metastasierendem,<br />
HER2-positivem Brustkrebs, deren Krankheit sich bei<br />
vorherigen Behandlungen verschlechtert hatte.<br />
RG3616 (GDC-0499; Partnerschaft mit Curis) ist e<strong>in</strong><br />
neuartiger Hemmer des Hedgehog-Signalwegs, von<br />
dem angenommen wird, dass er bei verschiedenen<br />
Krebsarten e<strong>in</strong>e Rolle spielt. Nach positiven Phase-I-<br />
Ergebnissen wurde im Februar mit e<strong>in</strong>er entscheidenden<br />
Phase-II-Studie begonnen, die RG3616 als<br />
mögliche Behandlung bei fortgeschrittenem Basaliom<br />
untersucht. Darüber h<strong>in</strong>aus wird es <strong>in</strong> Phase-II-Studien<br />
als Erstl<strong>in</strong>ienbehandlung bei metastasierendem<br />
Dickdarm- und Enddarmkrebs und <strong>in</strong> der Erhaltungstherapie<br />
von Eierstockkrebs untersucht.<br />
Entzündungs- und Autoimmunkrankheiten<br />
<strong>Roche</strong> entwickelt derzeit acht neue Wirkstoffe gegen<br />
chronische und fortschreitende Autoimmun- und<br />
Entzündungskrankheiten wie rheumatoide Arthritis<br />
und Asthma. Fünf davon bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> Phase II<br />
oder III der kl<strong>in</strong>ischen Erprobung. Derzeit laufen<br />
Phase-III-Studien mit Ocrelizumab, e<strong>in</strong>em Anti-CD20-<br />
Antikörper der nächsten Generation, zu Anwendungsmöglichkeiten<br />
bei verschiedenen Krankheitsbildern<br />
der rheumatoiden Arthritis — unter anderem bei<br />
Patienten, die auf die übliche Standardbehandlung<br />
mit Methotrexat oder auf TNF-Hemmer ungenügend<br />
ansprechen. Die STAGE-Studie mit Patienten, die<br />
auf Behandlung mit Methotrexat nicht angesprochen<br />
haben, erreichte ihren primären Endpunkt im Dezember.<br />
Während die Nebenwirkungen bei mit Ocrelizumab<br />
und Placebo behandelten Patienten vergleichbar<br />
waren, traten bei der Ocrelizumab-Gruppe<br />
vermehrt schwere Infektionen auf. Für 2010 werden<br />
die Ergebnisse von SCRIPT erwartet, e<strong>in</strong>er weiteren<br />
wichtigen Studie mit Patienten, die ungenügend<br />
auf TNF-Hemmer reagiert haben. Die Verabreichung<br />
von Ocrelizumab im Rahmen der FILM-Studie<br />
bei nicht mit Methotrexat vorbehandelten Patienten<br />
wurde nach Überprüfung des Verhältnisses von<br />
Nutzen und Risiko für diese Patientengruppe beendet.<br />
E<strong>in</strong>e Phase-III-Studie mit Ocrelizumab bei Lupus<br />
nephritis (BELONG) wurde aus den gleichen Gründen<br />
ebenfalls gestoppt.<br />
Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-Erkrankungen<br />
Das Portfolio von <strong>Roche</strong> im Bereich Herz-Kreislaufund<br />
Stoffwechsel-Störungen umfasst <strong>in</strong>sgesamt<br />
12 neue Wirkstoffe <strong>in</strong> unterschiedlichen Phasen der<br />
kl<strong>in</strong>ischen Entwicklung. Darunter s<strong>in</strong>d drei vielversprechende<br />
Substanzen <strong>in</strong> fortgeschrittenen Entwicklungsphasen.<br />
Dalcetrapib (RG1658, JTT-705, e<strong>in</strong>lizensiert<br />
von Japan Tobacco) ist e<strong>in</strong> neuartiger<br />
Cholesterylester-Transferprote<strong>in</strong>(CETP)-Hemmer zur<br />
Regulierung der Cholester<strong>in</strong>-Konzentration im Blut;<br />
die Rekrutierung für die Phase-III-Studie dal-HEART<br />
verläuft planmässig. E<strong>in</strong>e neue Studie mit bildgebenden<br />
Verfahren, dal-PLAQUE 2, wurde im vierten<br />
Quartal 2009 bekannt gegeben, und die Rekrutierung<br />
hat begonnen. Taspoglutid (RG1583, BIM51077;<br />
e<strong>in</strong>lizensiert von Ipsen), ist e<strong>in</strong> Analogon des menschlichen<br />
glukagonartigen Peptid-1(GLP-1)-Hormons<br />
zur Blutzuckere<strong>in</strong>stellung, das e<strong>in</strong>mal wöchentlichen<br />
verabreicht wird. Ende 2009 wurden erste Ergebnisse<br />
aus fünf Phase-III-Studien des Programms T-emerge<br />
bei Patienten mit Typ-2-Diabetes vorgelegt. Sie<br />
zeigten, dass mit Taspoglutid der Blutzuckerspiegel<br />
wirksam und dauerhaft reguliert werden kann.<br />
Bei Aleglitazar (RG1439) handelt es sich um e<strong>in</strong>en<br />
PPAR-Co-Agonisten, der Auswirkungen auf Blutfette,<br />
Blutdruck und Blutzucker gezeigt hat und zur Verr<strong>in</strong>gerung<br />
der kardiovaskulären Morbidität und Mortalität<br />
bei Patienten mit Typ-2-Diabetes vorgesehen<br />
ist. E<strong>in</strong> Phase-III-Programm (ALECARDIO) beg<strong>in</strong>nt<br />
voraussichtlich Anfang 2010 mit der Rekrutierung von<br />
Patienten.<br />
Virologie<br />
Gegenwärtig bef<strong>in</strong>den sich bei <strong>Roche</strong> zwei direkt<br />
antiviral wirksame Substanzen zur Behandlung von<br />
Hepatitis C <strong>in</strong> der Entwicklung: der Nukleosid-<br />
Polymerase-Hemmer RG7128 (<strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />
mit Pharmasset) und der Protease-Hemmer RG7227
Krebs ist ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches Krankheitsbild.<br />
Das Wort ist vielmehr e<strong>in</strong> Sammelbegriff für<br />
mehr als hundert verschiedene Krankheiten.<br />
(ITMN-191 <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit InterMune).<br />
Beide Wirkstoffe s<strong>in</strong>d zur oralen E<strong>in</strong>nahme bestimmt<br />
und gelangten 2009 <strong>in</strong> die Phase IIb der Entwicklung.<br />
RG7128 und RG7227 werden <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit<br />
Pegasys und Copegus (Ribavir<strong>in</strong>) sowie <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation<br />
mite<strong>in</strong>ander als <strong>in</strong>terferonfreie Therapie untersucht.<br />
Ergebnisse e<strong>in</strong>er Phase-I-Studie (INFORM-1),<br />
die RG7227 komb<strong>in</strong>iert mit RG7128 bei Patienten<br />
mit Hepatitis C untersucht, wurden an der Jahrestagung<br />
der American Association for the Study of<br />
Liver Diseases im November vorgestellt. Sie zeigen<br />
erstmalig, dass e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terferonfreie, orale Therapie<br />
das Virus bei Patienten wirkungsvoll bekämpft,<br />
die zuvor nicht behandelt wurden oder bei denen<br />
die Behandlung fehlgeschlagen ist.<br />
Zentralnervensystem<br />
Im Entwicklungsportfolio von <strong>Roche</strong> bef<strong>in</strong>den sich<br />
12 neuartige Wirkstoffe zur Therapie verschiedener<br />
Erkrankungen des Zentralnervensystems wie Schizophrenie,<br />
multiple Sklerose und weitere schwerwiegender<br />
Leiden. E<strong>in</strong>er dieser Wirkstoffe ist RG1678,<br />
e<strong>in</strong> von <strong>Roche</strong> entdeckter Hemmstoff des Glyz<strong>in</strong>-<br />
Transporters Typ 1 (GlyT1). Er wird geme<strong>in</strong>sam mit<br />
Chugai zur Behandlung der Negativsymptome von<br />
Schizophrenie entwickelt. Dies ist e<strong>in</strong> Bereich mit<br />
hohem mediz<strong>in</strong>ischen Bedarf. RG1678 verfügt über<br />
das Potenzial, mit Hilfe der Verbesserung der Negativsymptomatik<br />
Patienten zu besseren sozialen Beziehungen<br />
zu verhelfen, sodass sie an alltäglichen Aktivitäten<br />
teilnehmen können, was Patienten und<br />
Pflegepersonen gleichermassen entlastet. Im Dezember<br />
veröffentlichte Ergebnisse e<strong>in</strong>er Studie der<br />
Phase II zeigten, dass RG1678 bei Patienten mit Schizophrenie<br />
sowohl die Negativsymptomatik signifikant<br />
verm<strong>in</strong>dert als auch das Sozialverhalten verbessert.<br />
Die Studie erreichte damit ihren primären und sekundären<br />
Endpunkt. Der Wirkstoff wurde <strong>in</strong> allen getesteten<br />
Dosierungen gut vertragen. <strong>Roche</strong> hat jetzt<br />
beschlossen, mit Phase-III-Untersuchungen zu beg<strong>in</strong>nen.<br />
E<strong>in</strong>e erste Studie soll bereits 2010 starten.<br />
Ebenfalls im Dezember veröffentlichten <strong>Roche</strong> und<br />
der Entwicklungspartner Biogen Idec positive Ergebnisse<br />
e<strong>in</strong>er Phase-II-Studie mit dem humanisierten<br />
monoklonalen Anti-CD20-Antikörper Ocrelizumab<br />
(RG1594) bei Patienten mit schubförmig-wiederkehrender<br />
multipler Sklerose, e<strong>in</strong>er der häufigsten<br />
neurologischen Erkrankungen im jungen Erwachsenenalter.<br />
Ocrelizumab zeigte im Vergleich zu Placebo<br />
e<strong>in</strong>e starke Wirksamkeit mit e<strong>in</strong>er statistisch hoch<br />
signifikanten Verm<strong>in</strong>derung der Krankheitsaktivität<br />
gemessen an Schädigungen im Gehirn, womit die<br />
Studie ihren primären Endpunkt erreichte.<br />
Wo bessere Medikamente<br />
dr<strong>in</strong>gend benötigt werden —<br />
e<strong>in</strong> Überblick<br />
Krebs | Jüngsten Schätzungen der International<br />
Agency for Research on Cancer (IARC) zufolge<br />
wurde 2008 weltweit bei mehr als 12 Millionen<br />
Menschen Krebs diagnostiziert; rund 7,6 Millionen<br />
Menschen starben an Tumorerkrankungen. Die IARC<br />
geht davon aus, dass Krebsleiden bereits 2010 die<br />
Herz-Kreislauf-Krankheiten als weltweit häufigste<br />
Todesursache abgelöst haben werden und bis 2030<br />
jährlich mit über 26 Millionen Neuerkrankungen und<br />
17 Millionen Todesfällen zu rechnen ist. Die Herausforderung<br />
für die Mediz<strong>in</strong> liegt dar<strong>in</strong>, dass Krebs<br />
ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches Krankheitsbild ist, sondern vielmehr<br />
e<strong>in</strong>en Sammelbegriff für mehr als e<strong>in</strong>hundert verschiedene<br />
Krankheiten darstellt, die alle <strong>in</strong>dividuell<br />
diagnostiziert und behandelt werden müssen.<br />
Non-Hodgk<strong>in</strong>-Lymphome (NHL) | E<strong>in</strong>e Gruppe<br />
von mehr als 30 Krebskrankheiten des Lymphsystems.<br />
Weltweit s<strong>in</strong>d über 1,5 Millionen Menschen von<br />
solchen Krankheiten betroffen. Dabei handelt es sich<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Viertel der Fälle um das follikuläre Lymphom.<br />
Es kann generell im Erwachsenenalter auftreten,<br />
wird jedoch vorwiegend bei über Sechzigjährigen<br />
diagnostiziert und kommt bei Männern und Frauen<br />
etwa gleich häufig vor.<br />
Chronische lymphatische Leukämie (CLL) |<br />
Mit rund 25–30% aller Leukämiefälle die häufigste<br />
Form von Blutkrebs bei Erwachsenen. In der west-<br />
43<br />
RG1678 wird geme<strong>in</strong>sam<br />
von <strong>Roche</strong> und<br />
Chugai zur Behandlung<br />
der Negativsymptome<br />
bei Schizophrenie<br />
entwickelt,<br />
e<strong>in</strong>es Bereichs hohen<br />
mediz<strong>in</strong>ischen<br />
Bedarfs. Der neuartige<br />
Hemmstoff des<br />
Glyz<strong>in</strong>-Transporters<br />
Typ 1 verfügt über das<br />
Potenzial, Patienten<br />
zu besseren sozialen<br />
Beziehungen zu verhelfen,<br />
sodass sie<br />
an alltäglichen Aktivitäten<br />
teilnehmen<br />
können. Dies könnte<br />
Patienten und Pflegepersonengleichermassen<br />
entlasten.
44 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Pharma<br />
lichen Welt erkranken etwa 2 bis 4 von 100 000<br />
Menschen an CLL, Männer etwa doppelt so häufig<br />
wie Frauen.<br />
Dickdarm- und Enddarmkrebs | Jahr für Jahr<br />
werden weltweit mehr als e<strong>in</strong>e Million neuer Fälle<br />
festgestellt; das entspricht etwa 10% aller neu<br />
diagnostizierten Tumorerkrankungen. Diese Krebsart<br />
ist die zweithäufigste tumorbed<strong>in</strong>gte Todesursache<br />
<strong>in</strong> Europa und die dritthäufigste weltweit.<br />
Nierenkrebs | Wird jährlich bei rund 200 000 Menschen<br />
weltweit neu diagnostiziert; 100 000 Patient<strong>in</strong>nen<br />
und Patienten sterben daran. Auf das Nierenzellkarz<strong>in</strong>om<br />
entfallen 90% aller Nierenkrebserkrankungen.<br />
Brustkrebs | Weltweit die häufigste Krebserkrankung<br />
bei Frauen. Jedes Jahr werden mehr als e<strong>in</strong>e Million<br />
Neudiagnosen gestellt; über 500 000 Patient<strong>in</strong>nen<br />
erliegen der Krankheit. Die genaue Kenntnis der<br />
Tumoreigenschaften ist wichtig für die Wahl der bestmöglichen<br />
Behandlung. Bei rund 20–30% aller Patient<strong>in</strong>nen<br />
mit Brustkrebs bilden die Tumorzellen unnatürlich<br />
grosse Mengen des Prote<strong>in</strong>s HER2. Solche<br />
HER2-positiven Tumore s<strong>in</strong>d besonders aggressiv,<br />
wachsen schnell und führen häufig zu Rückfällen.<br />
Lungenkrebs | Weltweit die am häufigsten auftretende<br />
Tumorkrankheit und verantwortlich für die meisten<br />
krebsbed<strong>in</strong>gten Todesfälle. Die Zahl der Neuerkrankungen<br />
pro Jahr wird auf 1,4 Millionen geschätzt.<br />
Die nichtkle<strong>in</strong>zellige Form ist die häufigste Art von<br />
Lungenkrebs; sie macht rund 80% aller Fälle aus.<br />
Bauchspeicheldrüsenkrebs | E<strong>in</strong>e der aggressivsten<br />
Krebserkrankungen überhaupt; zudem ist sie ausserordentlich<br />
schwierig zu behandeln. Bei ke<strong>in</strong>er anderen<br />
Tumorkrankheit stirbt e<strong>in</strong> so hoher Anteil der Patienten<br />
im ersten Jahr nach der Diagnose. Als fünfthäufigste<br />
krebsbed<strong>in</strong>gte Todesursache <strong>in</strong> Industrieländern fordert<br />
Bauchspeicheldrüsenkrebs jährlich fast 80 000<br />
Menschenleben.<br />
Magenkrebs | Jedes Jahr werden fast e<strong>in</strong>e Million<br />
neuer Fälle festgestellt; weit über 800 000 Menschen<br />
sterben an der Krankheit. Damit ist diese Tumorart<br />
weltweit die zweithäufigste krebsbed<strong>in</strong>gte Todesursache.<br />
Die meisten Fälle treten mit Abstand <strong>in</strong> Asien<br />
auf, wo Magenkrebs neben Lungenkrebs die am<br />
weitesten verbreitete Krebsart ist. Fortgeschrittener<br />
Magenkrebs hat e<strong>in</strong>e schlechte Prognose; bei den<br />
derzeit verfügbaren Therapien beträgt die mittlere<br />
Überlebenszeit ab der Diagnose zehn bis elf Monate.<br />
Anämie (Blutarmut) | Entsteht, wenn die Zahl der<br />
roten Blutkörperchen beziehungsweise die Konzentration<br />
des dar<strong>in</strong> enthaltenen Hämoglob<strong>in</strong>s unter den<br />
Normalwert s<strong>in</strong>kt; <strong>in</strong> der Folge werden Organe<br />
und Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff<br />
versorgt. E<strong>in</strong>e Anämie liegt bei mehr als 80% der<br />
weltweit über 500 Millionen Menschen vor, die an<br />
e<strong>in</strong>er chronischen Nierenerkrankung leiden. Blutarmut<br />
tritt auch bei drei von vier Krebspatienten auf, die<br />
sich e<strong>in</strong>er Chemotherapie unterziehen. Zu den möglichen<br />
langfristigen Folgen e<strong>in</strong>er Blutarmut bei Nierenpatienten<br />
zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen; bei<br />
Krebspatienten verschlechtert sich die Lebensqualität.<br />
Hepatitis B und C | Hepatitis-B- und -C-Viren (HBV,<br />
HCV), die gewöhnlich durch Blut-Blut-Kontakt übertragen<br />
werden, verursachen akute und chronische<br />
Lebererkrankungen, die zu Leberversagen, Leberzirrhose<br />
und Leberkrebs führen können. Weltweit s<strong>in</strong>d<br />
Schätzungen zufolge etwa 350 Millionen Menschen<br />
chronisch mit HBV <strong>in</strong>fiziert; rund e<strong>in</strong>e Millionen sterben<br />
jährlich an dem hochansteckenden Erreger.<br />
Mehr als 170 Millionen Menschen weltweit s<strong>in</strong>d mit<br />
HCV <strong>in</strong>fiziert; jedes Jahr kommen drei bis vier Millionen<br />
Neu<strong>in</strong>fektionen h<strong>in</strong>zu. Hepatitis C ist die häufigste<br />
Ursache für Lebertransplantationen. In e<strong>in</strong>er aktuellen<br />
Studie zur Verbreitung von HCV <strong>in</strong> 22 europäischen<br />
Ländern wird davon ausgegangen, dass zwischen<br />
sieben und neun Millionen Menschen, mith<strong>in</strong> über<br />
1% der Bevölkerung, mit HCV <strong>in</strong>fiziert s<strong>in</strong>d.<br />
Grippe oder Influenza | E<strong>in</strong>e hochgradig ansteckende<br />
Viruserkrankung, die mit e<strong>in</strong>er ausgeprägten allgeme<strong>in</strong>en<br />
körperlichen Schwächung e<strong>in</strong>hergeht. Die Grippe
tritt <strong>in</strong> Ländern mit gemässigtem Klima vor allem <strong>in</strong><br />
den Herbst- und W<strong>in</strong>termonaten sowie <strong>in</strong> tropischen<br />
Gebieten das ganze Jahr über auf. Besonders gefährdet<br />
s<strong>in</strong>d Säugl<strong>in</strong>ge, Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der und ältere Menschen<br />
sowie chronisch Kranke, bei denen es im Zusammenhang<br />
mit e<strong>in</strong>er Grippeerkrankung häufiger zu<br />
Komplikationen kommt. Globale Epidemien, auch<br />
Pandemien genannt, werden durch neue Influenzaerreger-Stämme<br />
ausgelöst, gegen die Menschen<br />
noch ke<strong>in</strong>e Immunität entwickelt haben. Pandemien<br />
treten alle 10 bis 40 Jahre auf. Sie gehen mit schwerwiegenden<br />
Erkrankungen und — je nach Erregerstamm<br />
— auch mit Todesfällen e<strong>in</strong>her. Angaben der<br />
Weltgesundheitsorganisation zufolge ist der seit<br />
2009 grassierende pandemische Influenza-A-Virus<br />
H1N1 ebenso ansteckend wie die saisonale Grippe<br />
und breitet sich rasch aus, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> der<br />
Altersgruppe 10 bis 45 Jahre. Der Verlauf der Virus<strong>in</strong>fektion<br />
ist meist mild, dennoch kann es zu schwerwiegenden<br />
Erkrankungen kommen.<br />
Autoimmunkrankheiten | Entstehen, wenn das<br />
Immunsystem fälschlich körpereigenes Gewebe<br />
angreift. Die Ursachen hierfür s<strong>in</strong>d unbekannt. An<br />
Autoimmunkrankheiten wie rheumatoider Arthritis,<br />
multipler Sklerose und Lupus erythematodes<br />
leiden Millionen Menschen <strong>in</strong> der ganzen Welt.<br />
Rheumatoide Arthritis (RA) | E<strong>in</strong>e chronische,<br />
fortschreitende Entzündungskrankheit der Gelenke<br />
und des umliegenden Gewebes, die mit starken<br />
Schmerzen, fortschreitender Zerstörung der Gelenke<br />
und Folgeschäden im ganzen Körper e<strong>in</strong>hergeht.<br />
Man geht davon aus, dass weltweit mehr als 21 Millionen<br />
Menschen von RA betroffen s<strong>in</strong>d.<br />
Diabetes | Wird von der Weltgesundheitsorganisation<br />
WHO als weltweite Epidemie e<strong>in</strong>gestuft. Schätzungen<br />
der Internationalen Diabetes-Föderation zufolge<br />
werden bis zum Jahr 2030 rund 360 Millionen Menschen<br />
daran erkranken. Laut WHO entfallen rund<br />
90% aller Fälle auf den Typ-2-Diabetes, den sogenannten<br />
Erwachsenendiabetes. Unbehandelter Typ-2-<br />
Diabetes kann schwerwiegende Komplikationen<br />
wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall,<br />
Erbl<strong>in</strong>dung, Amputationen und Nierenversagen nach<br />
sich ziehen.<br />
Schizophrenie | E<strong>in</strong>e schwerwiegende psychische<br />
Störung, die mit Bee<strong>in</strong>trächtigungen des Denkens,<br />
der Sprache, der Wahrnehmung und des Ich-Erlebens<br />
und Sozialverhaltens e<strong>in</strong>hergeht. Schätzungen der<br />
WHO zufolge s<strong>in</strong>d weltweit etwa 24 Millionen<br />
Menschen betroffen. Am häufigsten tritt die Erkrankung<br />
bei Erwachsenen im Alter von 15 bis 35 Jahren<br />
auf. Man unterscheidet bei Schizophrenie zwischen<br />
positiven und negativen Symptomen und kognitiven<br />
Defiziten. Als Positivsymptome gelten Halluz<strong>in</strong>ationen<br />
oder Wahnvorstellungen. Negativsymptome be<strong>in</strong>halten<br />
sozialen Rückzug, Isolation, mangelnde Motivation<br />
zu Aktivitäten, die Unfähigkeit, Freude im<br />
Alltag zu erleben, sowie E<strong>in</strong>schränkungen des normalen<br />
Erlebens und Empf<strong>in</strong>dens. Zu den kognitiven<br />
Defiziten gehören Konzentrations- und Aufmerksamkeitsschwierigkeiten,<br />
aber auch Probleme mit<br />
Gedächtnis und Planung. E<strong>in</strong> Haupth<strong>in</strong>dernis<br />
für Re<strong>in</strong>tegration and Rehabilitation ist e<strong>in</strong>e oft andauernde<br />
Negativsymptomatik. Gegenwärtig steht ke<strong>in</strong><br />
Arzneimittel zur Behandlung der Negativsymptome<br />
von Schizophrenie zur Verfügung.<br />
45
Sie setzen zusammen e<strong>in</strong>en Meilenste<strong>in</strong>.<br />
Mit e<strong>in</strong>em neuartigen Wirkstoff<br />
gegen bösartigen Hautkrebs.<br />
<strong>Roche</strong> ist nicht nur weltweit führend <strong>in</strong> der In-Vitro-Diagnostik. Wir setzen unsere Diagnostikkompetenz<br />
auch systematisch zur Erforschung und Entwicklung neuer Medikamente e<strong>in</strong>. So können<br />
wir massgeschneiderte Wirkstoffe entwickeln, die zielgerichtet bei den biologischen Mechanismen<br />
ansetzen, die Krebs verursachen. E<strong>in</strong> solcher Wirkstoff ist RG7204 (PLX4032), der zurzeit <strong>in</strong> der<br />
kl<strong>in</strong>ischen Phase II gegen Malignes Melanom, e<strong>in</strong>e Art von Hautkrebs, erprobt wird. RG7204<br />
ist e<strong>in</strong> neuartiger hoch selektiver Hemmer der sogenannten BRAF-Prote<strong>in</strong>k<strong>in</strong>ase. Er zerstört gezielt<br />
Krebszellen, welche e<strong>in</strong>e krebsverursachende Genmutation namens BRAF V600E <strong>in</strong> sich tragen.<br />
Gleichzeitig entwickelt <strong>Roche</strong> e<strong>in</strong> entsprechendes Begleitdiagnostikum: Damit lassen sich die jenigen<br />
Patienten identifizieren, deren Tumoren diese Mutation aufweisen — und die somit gute Chancen<br />
haben, auf den Wirkstoff anzusprechen.<br />
RG7204 ist e<strong>in</strong> vielversprechendes Präparat, derzeit <strong>in</strong> Entwicklung<br />
zur Behandlung von BRAF-positiven Patienten mit malignem<br />
Melanom, der tödlichsten Form von Hautkrebs. Das oral verabreichte<br />
Medikament — e<strong>in</strong> selektiver K<strong>in</strong>asehemmer — wird derzeit von<br />
<strong>Roche</strong> geme<strong>in</strong>sam mit dem Partnerunternehmen Plexxikon entwickelt.
Diagnostics | Im Jahr 2009 s<strong>in</strong>d<br />
die Verkäufe erneut erheblich stärker<br />
gewachsen als der Markt, wobei die sehr<br />
gute Aufnahme neuer Produkte zu<br />
e<strong>in</strong>em Zugew<strong>in</strong>n von Marktanteilen <strong>in</strong><br />
Schlüsselsegmenten wie Immunoassays<br />
und Gewebediagnostik beigetragen<br />
hat. Alle Geschäftsbereiche lancierten<br />
wichtige neue Produkte, von denen<br />
sich <strong>Roche</strong> für das Jahr 2010 Impulse<br />
für e<strong>in</strong> über dem Marktdurchschnitt<br />
liegendes Wachstum verspricht. In der<br />
gesamten Division laufen Anstrengungen<br />
zur Verbesserung der operativen Effi -<br />
zienz, die 2009 zu e<strong>in</strong>er Steigerung des<br />
Betriebsgew<strong>in</strong>ns beitrugen. Zur weiteren<br />
Erhöhung der Produktivität und der<br />
Profitabilität wird die Division diese An-<br />
strengungen weiterverfolgen und ausdehnen.
Division Diagnostics <strong>in</strong> Kürze<br />
Kennzahlen<br />
In Millionen CHF<br />
Prozentuale<br />
Veränderung<br />
<strong>in</strong> CHF<br />
Prozentuale<br />
Veränderung<br />
<strong>in</strong> lokalen<br />
Währungen<br />
In % der<br />
Verkäufe<br />
Verkäufe 10 055 4 9 100<br />
— Professional Diagnostics 4 553 4 9 45<br />
— Diabetes Care 2 969 0 6 29<br />
— Molecular Diagnostics 1 183 2 5 12<br />
— Applied Science 870 12 15 9<br />
— Tissue Diagnostics 480 28 29 5<br />
Betriebsgew<strong>in</strong>n 1 198 1 12 11,9<br />
Freier Geldfluss aus operativen Tätigkeiten 1 152 92 102 11,5<br />
Forschung und Entwicklung 978 4 5 9,7<br />
Diagnostics Executive Committee | 31. Dezember 2009<br />
Jürgen Schwiezer 1 CEO Division <strong>Roche</strong> Diagnostics<br />
Manfred Baier Applied Science<br />
Roland Diggelmann Asien—Pazifik<br />
Dirk H. Ehlers Professional Diagnostics<br />
Christian Hebich F<strong>in</strong>anzen und Dienstleistungen<br />
Michael Heuer EMEA (Europa, Nahost, Afrika) und Late<strong>in</strong>amerika<br />
Alexander Keller Global Platforms and Support<br />
Frank Lennartz Personal<br />
Hany Massarany Tissue Diagnostics<br />
Daniel O’Day 2 Molecular Diagnostics<br />
Frank Pitzer 3 Regulatory Affairs and Quality Management<br />
Claus-Joerg Ruetsch 3 Recht<br />
Michael Tillmann Nordamerika<br />
Robert Yates Geschäftsentwicklung<br />
1 Bis 31. Dezember 2009. Siehe auch «Corporate Governance».<br />
2 Seit 1. Januar 2010: Chief Operat<strong>in</strong>g Officer von <strong>Roche</strong> Diagnostics.<br />
3 Assoziiertes Mitglied.<br />
49
50 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Diagnostics<br />
Die Division Diagnostics<br />
von <strong>Roche</strong><br />
ist weltweit führend<br />
auf dem Markt für<br />
In-vitro-Diagnostik,<br />
dessen Volumen 2009<br />
auf 40 Milliarden<br />
US-Dollar geschätzt<br />
wird. Die Division<br />
hat sich die Aufgabe<br />
gestellt, Systeme zu<br />
entwickeln, die die<br />
Test-Effizienz steigern<br />
und Ergebnisse von<br />
hohem mediz<strong>in</strong>ischem<br />
Wert liefern.<br />
Division Diagnostics<br />
Die Division Diagnostics von <strong>Roche</strong> ist weltweit führend<br />
im Bereich der In-vitro-Diagnostik (IVD). IVD-<br />
Tests — Untersuchungen, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Labor oder vor<br />
Ort an Blut- beziehungsweise anderen Patientenproben<br />
vorgenommen werden — s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e wichtige<br />
Quelle, um objektive Informationen über den Gesundheitsstatus<br />
und allfällige Erkrankungen zu gew<strong>in</strong>nen.<br />
Diagnostische Instrumente und Reagenzien von<br />
<strong>Roche</strong> helfen Ärzten, Krankheiten zu bestimmen, die<br />
geeigneten Therapien auszuwählen und den Therapieverlauf<br />
zu überwachen. Darüber h<strong>in</strong>aus stellt die<br />
Division Produkte im Forschungsbereich zur Verfügung,<br />
die es den Wissenschaftlern erlauben, Krankheitsursachen<br />
besser zu verstehen und neue Therapien<br />
zu entwickeln. <strong>Roche</strong> Diagnostics liefert <strong>in</strong> über<br />
150 Länder. Die Kunden kommen aus allen Bereichen<br />
des Gesundheitswesens: Das Spektrum reicht von<br />
Krankenhäusern und kommerziellen mediz<strong>in</strong>ischen Laboren<br />
über Ärzte bis h<strong>in</strong> zu Patienten, die ihre Erkrankung<br />
selbst kontrollieren. Im Jahr 2009 entfielen<br />
auf <strong>Roche</strong> 20% des globalen IVD-Marktes, dessen<br />
Volumen auf 40 Milliarden US-Dollar geschätzt wird. 1<br />
Strategische Prioritäten<br />
Der Gesundheitsmarkt wird massgeblich vom demografischen<br />
Wandel, von neuen Technologien sowie<br />
dem wachsenden Druck auf Budgets und Preisgestaltung<br />
geprägt. <strong>Roche</strong> hat die Prioritäten der Division<br />
Diagnostics strategisch so gesetzt, dass auf diese<br />
Trends entsprechend reagiert und die sich daraus<br />
ergebenden Wachstumschancen wirksam genutzt<br />
werden können.<br />
• Test-Effizienz ist e<strong>in</strong>e Säule der Geschäftstätigkeit<br />
dieser Division. Die automatisierten Diagnostiksysteme<br />
von <strong>Roche</strong> s<strong>in</strong>d das Ergebnis jahrzehntelanger<br />
<strong>in</strong>genieurtechnischer Innovationen. Zu<br />
den künftigen Neuerungen zählen e<strong>in</strong>e verbesserte<br />
Workflow-Integration sowie IT-Lösungen zur<br />
Unterstützung der elektronischen Patientendokumentation.<br />
Verkäufe nach Regionen<br />
Europa, 53% (+9%)<br />
Nahost und Afrika<br />
Japan 5% (+0%)<br />
Asien—Pazifik 10% (+25%)<br />
Late<strong>in</strong>amerika 6% (+15%)<br />
Nordamerika 26% (+4%)<br />
Andere 0% (–14%)<br />
Kursiv = Zuwachsraten (<strong>in</strong> lokalen Währungen).<br />
• Test-Effizienz alle<strong>in</strong> reicht aber nicht aus. Produkte<br />
mit e<strong>in</strong>em hohen mediz<strong>in</strong>ischen Wert s<strong>in</strong>d<br />
entscheidend für e<strong>in</strong>e nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit<br />
und Entwicklung. Neuartige Tests von<br />
<strong>Roche</strong> tragen zu echten Fortschritten <strong>in</strong> Onkologie,<br />
Kardiologie und anderen wichtigen Therapiebereichen<br />
bei. Für weitere Innovationen werden<br />
verstärkte Investitionen <strong>in</strong> die Biomarker-Forschung<br />
und <strong>in</strong> Studien zum Nachweis des kl<strong>in</strong>ischen<br />
Nutzens neuer Tests sorgen.<br />
• Die Divisionen Pharma und Diagnostics von <strong>Roche</strong><br />
arbeiten geme<strong>in</strong>sam an weiteren Fortschritten<br />
auf dem Gebiet der personalisierten Mediz<strong>in</strong>. Ziel<br />
ist es, die Produktivität im Bereich Arzneimittelforschung<br />
und -entwicklung zu unterstützen sowie<br />
zunehmend massgeschneiderte Medikamente<br />
und diagnostische Begleittests für bestimmte<br />
Patientengruppen zu entwickeln. Hier liegt das<br />
Potenzial für e<strong>in</strong>e «Aufwertung» der Diagnostika,<br />
die heute weniger als 3% der Gesundheitskosten<br />
ausmachen, obwohl sie zur Mehrzahl der kl<strong>in</strong>ischen<br />
Entscheidungen beitragen.<br />
• In den E7-Staaten 2, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a, wächst<br />
die Division Diagnostics stärker als der Markt. Zur<br />
1 Bei den Angaben zu Marktwachstum, Marktanteil und Marktvolumen<br />
handelt es sich um Schätzungen, die auf Unternehmens-<br />
und unabhängigen Berichten sowie auf <strong>in</strong>ternen Analysen<br />
beruhen.<br />
2 E7-Staaten = Brasilien, Russland, Indien, Ch<strong>in</strong>a, Südkorea,<br />
Mexiko und die Türkei.
Verkäufe und Anzahl neu platzierter<br />
Instrumente legten 2009 deutlich zu.<br />
weiteren Beschleunigung dieses Wachstums baut<br />
sie ihre lokalen Organisationen aus und <strong>in</strong>vestiert<br />
<strong>in</strong> Programme, mit deren Hilfe Produkte schneller<br />
auf den Markt gebracht werden sollen.<br />
• Die Division beabsichtigt, ihre Profitabilität weiter<br />
zu steigern. Erreicht werden soll dies durch e<strong>in</strong><br />
kräftiges Umsatzwachstum sowie durch Massnahmen<br />
zur Effizienzsteigerung <strong>in</strong> praktisch jedem<br />
Tätigkeitsbereich. Nähere Informationen zu den im<br />
Jahr 2009 erzielten Fortschritten f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong><br />
diesem Bericht.<br />
Ergebnisse und wichtige<br />
Geschäftsentwicklungen<br />
Im Jahr 2009 hat die Division Diagnostics e<strong>in</strong>en<br />
Umsatz von 10,1 Milliarden Franken erzielt. Im Vergleich<br />
zu 2008 entspricht das e<strong>in</strong>em Wachstum<br />
von 9% <strong>in</strong> lokalen Währungen (4% <strong>in</strong> Franken; 4%<br />
<strong>in</strong> US-Dollar). 3 Diese Zunahme liegt mehr als doppelt<br />
so hoch wie das geschätzte Wachstum des IVD-<br />
Marktes (3–4%).<br />
Zum Verkaufswachstum haben alle fünf Geschäftsbereiche<br />
der Division beigetragen — allen voran<br />
Professional Diagnostics und Diabetes Care. Als wichtigste<br />
Wachstumsträger erwiesen sich erneut das<br />
Immunoassay-Geschäft beziehungsweise E<strong>in</strong>zelstreifensysteme<br />
für die Blutzuckermessung. Getragen durch<br />
die Kernsegmente Blut-Screen<strong>in</strong>g und Virologie erzielte<br />
der Geschäftsbereich Molecular Diagnostics beim<br />
Gesamtumsatz e<strong>in</strong>en soliden e<strong>in</strong>stelligen Zuwachs.<br />
Bei <strong>Roche</strong> Applied Science sorgte die starke Nachfrage<br />
nach den Produktl<strong>in</strong>ien MagNA Pure System und<br />
LightCycler System für e<strong>in</strong> erneut über dem Marktdurchschnitt<br />
liegendes Wachstum. Der im Jahr 2008<br />
erworbene Geschäftsbereich Tissue Diagnostics<br />
wuchs weiterh<strong>in</strong> erheblich stärker als der Markt, hauptsächlich<br />
aufgrund se<strong>in</strong>es Portfolios im Bereich<br />
«Advanced Sta<strong>in</strong><strong>in</strong>g». Für die Division <strong>in</strong>sgesamt legte<br />
die Anzahl Platzierungen von Instrumenten erneut<br />
deutlich zu und trug damit entscheidend zum Wachstum<br />
bei.<br />
Geografisch betrachtet trugen die Regionen EMEA 4<br />
und Asien—Pazifik am stärksten zum Wachstum<br />
bei, wobei <strong>in</strong> diesen Märkten alle fünf Geschäftsbereiche<br />
solide Umsatzzuwächse erreichten. In Nordamerika<br />
blieb der Geschäftsbereich Tissue Diagnostics<br />
wichtigster Wachstumsträger. In Japan<br />
wuchsen die Bereiche Professional Diagnostics und<br />
Applied Science moderat; <strong>Roche</strong> Tissue Diagnostics<br />
erzielte e<strong>in</strong> hohes zweistelliges Wachstum. Insgesamt<br />
jedoch stagnierten dort die Umsätze der Division,<br />
<strong>in</strong>sbesondere wegen ger<strong>in</strong>gerer staatlicher<br />
Erstattungen für IVD-Leistungen und s<strong>in</strong>kender Ausgaben<br />
für Forschungsmittel.<br />
Die Verkäufe <strong>in</strong> den E7-Staaten erhöhten sich um 24%<br />
und betrugen mehr als 10% des Gesamtumsatzes<br />
der Division. Zusätzliche Investitionen <strong>in</strong> diese Märkte<br />
sowie die starke Nachfrage nach Immunoassays und<br />
anderen hochmodernen Produkten von <strong>Roche</strong> trugen<br />
zum kräftigen, über dem Marktdurchschnitt liegenden<br />
Wachstum bei.<br />
Im zweiten Halbjahr wurden planmässig die ersten<br />
beiden Module der Systemfamilie cobas 8000 für<br />
Labore mit hohem Arbeitsvolumen <strong>in</strong> der EU und weiteren<br />
Märkten e<strong>in</strong>geführt. <strong>Roche</strong> erwartet sich von<br />
diesen wichtigen neuen Vertretern der modularen<br />
Systemfamilie cobas für den Serumarbeitsplatz e<strong>in</strong>e<br />
massgebliche Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
sowohl im Segment Kl<strong>in</strong>ische Chemie als auch bei<br />
den Immunoassays. Insgesamt hat die Division im<br />
Berichtsjahr mehr als 20 wichtige Produkte auf den<br />
Markt gebracht.<br />
Der Betriebsgew<strong>in</strong>n der Division Diagnostics stieg<br />
um 12% <strong>in</strong> lokalen Währungen (1% <strong>in</strong> Franken) auf<br />
1 198 Millionen Franken; bei konstanten Wechselkursen<br />
verbesserte sich die entsprechende Marge<br />
um 0,4 Prozentpunkte. Zurückzuführen ist dieser<br />
Zuwachs vor allem auf stärkere Verkäufe, e<strong>in</strong> straffes<br />
Kostenmanagement sowie bedeutende e<strong>in</strong>malige<br />
3 Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich die genannten<br />
Wachstumsraten auf lokale Währungen.<br />
4 EMEA = Europa, Nahost und Afrika.<br />
51<br />
Das Umsatzwachstum<br />
der Division war<br />
breit abgestützt:<br />
Alle fünf Geschäftsbereiche<br />
und alle<br />
wichtigen regionalen<br />
Märkte mit Ausnahme<br />
von Japan trugen<br />
dazu bei. Zudem<br />
führten 2009 wiederum<br />
alle Geschäftsbereiche<br />
wichtige<br />
neue Produkte auf<br />
dem Markt e<strong>in</strong>.
52 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Diagnostics<br />
2 969 1 627 1 275 566 314<br />
Accu-Chek Blutzuckermess-<br />
und Insul<strong>in</strong>pumpensysteme<br />
+6% *<br />
Marktsegment :<br />
Diabetes-Management<br />
Meistverkaufte Diagnostika von <strong>Roche</strong> | Verkäufe <strong>in</strong> Millionen CHF<br />
Accu-Chek Mobile cobas e 601 cobas c 501 Cobas TaqMan 48 cobas TaqScreen<br />
MPX Test<br />
cobas e Module<br />
Modular Analytics<br />
Elecsys<br />
+19% *<br />
Marktsegment :<br />
Immunoassays<br />
cobas c Module<br />
Modular Analytics<br />
Cobas Integra<br />
+4% *<br />
Marktsegment :<br />
Kl<strong>in</strong>ische Chemie<br />
Cobas AmpliPrep<br />
Cobas TaqMan<br />
+4% *<br />
Marktsegment :<br />
Virologie<br />
Cobas AmpliScreen<br />
cobas TaqScreen<br />
+8% *<br />
Marktsegment:<br />
Blut-Screen<strong>in</strong>g
Branchenweit führendes Portfolio von Produkten<br />
für den kl<strong>in</strong>ischen E<strong>in</strong>satz, das<br />
Blut-Screen<strong>in</strong>g und die biowissenschaftliche<br />
Forschung.<br />
CoaguChek xs Ventana IHC-<br />
Reagenzien<br />
293 281 255 141 139<br />
CoaguChek Messsysteme Reagenzien für die<br />
Immunhistochemie<br />
+20% *<br />
Marktsegment :<br />
Blutger<strong>in</strong>nungskontrolle<br />
+28% *<br />
Marktsegment:<br />
«Advanced Sta<strong>in</strong><strong>in</strong>g»<br />
Die Produkte s<strong>in</strong>d nicht massstabsgetreu abgebildet.<br />
* Lokales Umsatzwachstum gegenüber 2008.<br />
MagNA Pure LC2.0 Sysmex XT-4000i<br />
Genome Sequencer FLX<br />
MagNa Pure Systeme<br />
LightCycler Systeme<br />
+35% *<br />
Marktsegment:<br />
Genexpressionsforschung<br />
Sysmex Analysegeräte 454 Genome<br />
Sequencer Systeme<br />
+6% *<br />
Marktsegment :<br />
Hämatologie<br />
+0% *<br />
Marktsegment :<br />
DNS-Sequenzierung<br />
53
54 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Diagnostics<br />
Als wichtiger<br />
Wachstumsträger<br />
erwies sich erneut<br />
das Immunoassay-<br />
Geschäft. Hier lag<br />
die Wachstumsrate<br />
etwa dreimal höher<br />
als der Marktdurchschnitt.<br />
Von der<br />
neuen modularen<br />
Systemfamilie cobas<br />
8000 erwartet <strong>Roche</strong><br />
e<strong>in</strong>e massgebliche<br />
Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
sowohl im Segment<br />
Kl<strong>in</strong>ische Chemie<br />
als auch bei den<br />
Immunoassays.<br />
Ausgaben im Vorjahr wie die Akquisition von Ventana.<br />
Aufgrund e<strong>in</strong>er besonders ungünstigen Komb<strong>in</strong>ation<br />
von Wechselkursschwankungen fiel die Marge <strong>in</strong><br />
Franken um 0,4 Prozentpunkte auf 11,9%. Weitere<br />
Informationen zum Betriebsergebnis der Division<br />
f<strong>in</strong>den sich im F<strong>in</strong>anzbericht (Teil 2 des vorliegenden<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong>s).<br />
Effizienzsteigerung<br />
An wichtigen Standorten laufen verschiedene Initiativen,<br />
um Kernprozesse zu vere<strong>in</strong>fachen, Dienstleistungen<br />
zu konsolidieren, Produktportfolios zu<br />
straffen sowie die Entwicklungszeit bis zur Marktreife<br />
e<strong>in</strong>es Produkts zu verkürzen. Solche Initiativen<br />
haben im Jahr 2009 zu beachtlichen Kostene<strong>in</strong>sparungen<br />
beigetragen. Zudem ermöglichten sie es,<br />
die Zunahme des Personalbestands der Division —<br />
trotz der Akquisitionen von Swisslab und <strong>in</strong>novatis<br />
und trotz e<strong>in</strong>er erheblichen Verstärkung des Aussendienstes<br />
<strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a — zu begrenzen. Weitere bemerkenswerte<br />
Erfolge s<strong>in</strong>d die Konsolidierung der regionalen<br />
Call-Center, die Schaffung von Shared Service<br />
Centers <strong>in</strong> Nordamerika sowie Kostensenkungen<br />
<strong>in</strong> der Produktion. Diese Massnahmen und neue Initiativen<br />
werden an weiteren Standorten fortgeführt,<br />
um die Produktivität weiter zu steigern und zusätzliche<br />
Kosten e<strong>in</strong>zusparen.<br />
Erfolge der e<strong>in</strong>zelnen<br />
Geschäftsbereiche<br />
Professional Diagnostics: Wachstum über dem<br />
Marktdurchschnitt und wichtige neue Produkte<br />
<strong>Roche</strong> Professional Diagnostics ist e<strong>in</strong> führender<br />
Anbieter von Instrumenten, Tests, Software und<br />
Dienstleistungen für Labore sowie von Schnelldiagnostikprodukten<br />
zur Unterstützung der patientennahen<br />
kl<strong>in</strong>ischen Entscheidungsf<strong>in</strong>dung. Im Jahr<br />
2009 verzeichnete der Geschäftsbereich e<strong>in</strong>en<br />
Anteil von 15% an dem auf 28 Milliarden US-Dollar<br />
geschätzten Markt.<br />
Der Gesamtjahresumsatz von Professional Diagnostics<br />
wuchs fast doppelt so schnell wie der Markt, und<br />
zwar um 9% auf 4 553 Millionen Franken. Erneut<br />
erwiesen sich Laborsysteme für Immunoassays und<br />
die kl<strong>in</strong>ische Chemie, die beiden umsatzstärksten<br />
Segmente, als wichtigste Wachstumsträger. In allen<br />
Regionen wuchsen die Verkäufe über dem Marktdurchschnitt,<br />
ausser <strong>in</strong> Nordamerika, wo die gesamte<br />
Branche aufgrund der Wirtschaftskrise <strong>in</strong> den meisten<br />
Segmenten e<strong>in</strong> stagnierendes oder negatives Umsatzwachstum<br />
h<strong>in</strong>nehmen musste.<br />
Im Immunoassay-Geschäft baute <strong>Roche</strong> den Marktanteil<br />
mit e<strong>in</strong>er Umsatzsteigerung von 19% weiter aus;<br />
diese Wachstumsrate lag etwa dreimal höher als der<br />
Marktdurchschnitt. Mit e<strong>in</strong>em Plus von 4% wuchs<br />
der Umsatz im Segment Kl<strong>in</strong>ische Chemie überdurchschnittlich.<br />
Die Platzierungsrate für modulare Analysegeräte<br />
der Systemfamilie cobas — <strong>in</strong>sbesondere die<br />
der cobas 6000 Reihe für mittelgrosse Labore — blieb<br />
weiterh<strong>in</strong> hoch und trieb damit die Verkäufe <strong>in</strong> diesen<br />
beiden Segmenten an.<br />
In den vergangenen neun Jahren ist das Immunoassay-Geschäft<br />
von <strong>Roche</strong> Professional Diagnostics<br />
dank der hohen Anzahl <strong>in</strong>stallierter Instrumente<br />
und des sich ständig erweiternden Testmenüs kont<strong>in</strong>uierlich<br />
zweistellig gewachsen. Im Berichtsjahr neu<br />
e<strong>in</strong>geführte Tests, darunter der Elecsys IL-6 Immunoassay<br />
(Interleuk<strong>in</strong>-6) zur Unterstützung der Überwachung<br />
schwerkranker Patienten sowie der hochsensitive<br />
Elecsys Tropon<strong>in</strong> T Assay für die Diagnose<br />
von Herz<strong>in</strong>farkten und zur Stratifizierung des kardialen<br />
Risikos, erwiesen sich als wichtige Wachstumsträger.<br />
Im Jahr 2009 wurden sechs Immunoassays<br />
sowie fünf neue beziehungsweise weiterentwickelte<br />
Tests für die kl<strong>in</strong>ische Chemie für verschiedene<br />
Therapiebereiche — beispielsweise Kardiologie, Frauengesundheit<br />
und Intensivmediz<strong>in</strong> — auf den Markt<br />
gebracht. In diesem Jahr wird der Geschäftsbereich<br />
se<strong>in</strong> Testportfolio noch erweitern, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong><br />
den USA, wo acht Immunoassays e<strong>in</strong>geführt werden<br />
sollen.
Neues Accu-Chek Portfolio erreicht <strong>in</strong><br />
schwierigem Markt solide Umsatzzuwächse.<br />
Die Umsätze im Bereich Blutger<strong>in</strong>nungskontrolle<br />
legten um 20% zu. Damit konnte <strong>Roche</strong> die Marktführerschaft<br />
<strong>in</strong> diesem Segment weiter ausbauen.<br />
Beim meistverkauften Messgerät CoaguChek XS für<br />
die Patienten-Selbstkontrolle zogen die Verkäufe —<br />
unterstützt durch die anhaltend kräftige Nachfrage<br />
<strong>in</strong> Europa sowie e<strong>in</strong>e erweiterte Kostenerstattung<br />
durch Medicare <strong>in</strong> den USA — abermals kräftig an.<br />
Studien zeigen, dass es mit Ger<strong>in</strong>nungshemmern<br />
behandelten Patienten leichter fällt, ihre Ger<strong>in</strong>nungswerte<br />
im therapeutischen Bereich zu halten und<br />
damit Komplikationen zu verr<strong>in</strong>gern, wenn sie ihre<br />
Werte selbst kontrollieren.<br />
Im August startete Professional Diagnostics <strong>in</strong><br />
Europa und anderen Märkten, <strong>in</strong> denen die CE-Kennzeichnung<br />
anerkannt wird, den Vertrieb der modularen<br />
Produktfamilie cobas 8000 für Labore mit hohem<br />
Arbeitsvolumen. Mit mehr als zwanzig bis Ende 2009<br />
ausgelieferten Bestellungen war die Resonanz auf<br />
dieses neue Flaggschiff der cobas Plattformen überaus<br />
erfreulich. Im Jahr 2009 kamen zwei Module<br />
für die kl<strong>in</strong>ische Chemie (c 701 und c 502) auf den<br />
Markt. Bis Ende 2010 werden weltweit vier Module<br />
der Systemfamilie cobas 8000 für die kl<strong>in</strong>ische und<br />
die Immunchemie <strong>in</strong> 38 speziell auf die Anforderungen<br />
der Kunden abgestimmten Konfigurationen<br />
verfügbar se<strong>in</strong>. Die neue Plattform basiert auf den<br />
gleichen bewährten Technologien wie die kle<strong>in</strong>eren<br />
Systeme cobas 6000 und cobas 4000. Mit erweiterten<br />
Probenbearbeitungs- und Workflow-Funktionen<br />
sowie verbesserten Funktionalitäten für das Qualitätsmanagement<br />
ist sie auf die Bedürfnisse von Laboren<br />
zugeschnitten, die bis zu 15 Millionen Tests pro Jahr<br />
durchführen.<br />
Im September unterzeichnete <strong>Roche</strong> e<strong>in</strong>e exklusive<br />
Lizenzvere<strong>in</strong>barung mit dem St. V<strong>in</strong>cent’s Hospital<br />
<strong>in</strong> Sydney, Australien, bezüglich der weltweiten<br />
Patentrechte im Zusammenhang mit der Nutzung des<br />
Wachstums- und Differenzierungsfaktors (Growth<br />
Differentiation Factor) GDF-15 zur Diagnose der kardialen<br />
Dysfunktion. Aufgrund erhöhter GDF-15-Konzentrationen<br />
im Blut lassen sich Hochrisikopatienten<br />
mit verschiedenen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-<br />
Systems (von stabiler koronarer Herzkrankheit bis<br />
h<strong>in</strong> zum Herzversagen) identifizieren. Zusammen mit<br />
e<strong>in</strong>em im Januar 2009 mit der Mediz<strong>in</strong>ischen Hochschule<br />
Hannover (<strong>Deutschland</strong>) geschlossenen Vertrag,<br />
bei dem es ebenfalls um GDF-15 geht, und mit<br />
den entsprechenden <strong>Roche</strong>-eigenen Patenten wird<br />
diese Vere<strong>in</strong>barung die führende Stellung von <strong>Roche</strong><br />
auf dem Gebiet der Diagnose von Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen weiter festigen.<br />
Diabetes Care: Marktführerschaft gestärkt<br />
<strong>Roche</strong> Diabetes Care entwickelt und vermarktet Blutzuckermess-<br />
und Insul<strong>in</strong>pumpensysteme, mit deren<br />
Hilfe Menschen mit Diabetes ihre Therapie eigenständig<br />
und effektiv führen können. Mit e<strong>in</strong>em Anteil<br />
von 31% an dem fast 7 Milliarden Franken schweren<br />
Markt für Blutzuckermessgeräte ist <strong>Roche</strong> <strong>in</strong> diesem<br />
Segment Marktführer. Das Selbstmanagement ist<br />
bei Diabetes von besonderer Bedeutung, da der Blutzuckerspiegel<br />
durch sehr viele Aktivitäten des täglichen<br />
Lebens bee<strong>in</strong>flusst wird. Häufiges Blutzuckermessen<br />
kann das Risiko schwerer diabetischer<br />
Langzeitkomplikationen — wie Schlaganfall, Amputationen<br />
und Erbl<strong>in</strong>dung — senken. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />
hilft es Menschen mit Diabetes, ihre Lebensqualität<br />
zu erhalten und zu verbessern.<br />
Im Jahr 2009 s<strong>in</strong>d die Umsätze bei <strong>Roche</strong> Diabetes<br />
Care um 6% auf 2 969 Millionen Franken gestiegen.<br />
Dieser Zuwachs lag deutlich über dem globalen<br />
Marktwachstum, das aufgrund der Wirtschaftskrise<br />
stagnierte. Alle Regionen (ausser Japan) verzeichneten<br />
Zuwächse, wobei die Schwellenmärkte stark<br />
zum Umsatz beitrugen. Erneut erwiesen sich die<br />
Blutzuckermesssysteme Accu-Chek Aviva und Accu-<br />
Chek Performa als wichtigste Wachstumsträger.<br />
Accu-Chek Aviva, das meistverkaufte Blutzuckermesssystem<br />
von <strong>Roche</strong>, erzielte weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong> starkes<br />
zweistelliges Umsatzwachstum.<br />
Accu-Chek Mobile, das erste und e<strong>in</strong>zige Blutzuckermesssystem<br />
ohne Teststreifen, wurde nach se<strong>in</strong>er<br />
Markte<strong>in</strong>führung im Februar 2009 <strong>in</strong> den jeweiligen<br />
Märkten sehr gut aufgenommen. <strong>Roche</strong> gelang es<br />
damit, Marktanteile im Segment der Hochpotenzial-<br />
55<br />
Die ausgezeichnete<br />
Aufnahme der<br />
jüngsten Accu-Chek<br />
Produkte trug dazu<br />
bei, dass die Verkäufe<br />
von Diabetes Care<br />
2009 über dem<br />
Marktdurchschnitt<br />
wuchsen. Die Nachfrage<br />
nach den meistverkauftenBlutzuckermesssystemen<br />
Accu-Chek Aviva und<br />
Accu-Chek Performa<br />
war weiterh<strong>in</strong> sehr<br />
stark.
56 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Diagnostics<br />
Wissenschaftliche Spitzenleistungen:<br />
Kompetenz <strong>in</strong> Molekularbiologie<br />
5 Krankheitsbereiche<br />
Die Divisionen Pharma und Diagnostics haben konzernweit e<strong>in</strong>e umfassende Kompetenz <strong>in</strong><br />
der Molekularbiologie entwickelt. Heute wenden sie dieses Wissen geme<strong>in</strong>sam mit e<strong>in</strong>em<br />
reichen Spektrum von Technologien auf der Suche nach neuen Tests und gezielteren Therapien<br />
<strong>in</strong> fünf Kernbereichen an: Onkologie, Entzündungskrankheiten, Neurowissenschaften,<br />
Metabolismus und Virologie. Gleichzeitig arbeiten sie eng zusammen, um vertiefte E<strong>in</strong>blicke<br />
<strong>in</strong> molekulare Mechanismen zu gew<strong>in</strong>nen, die Krankheiten verursachen. Beispielsweise<br />
umfasst jedes Entwicklungsprogramm im Bereich Krebs Forschungsarbeiten mit Biomarkern,<br />
um Patienten zu identifizieren, die auf e<strong>in</strong> neues Medikament ansprechen werden. Die<br />
<strong>in</strong> den rund 30 Jahren unserer Tumorforschung auf molekularer Ebene gewonnenen Erfahrungen<br />
br<strong>in</strong>gen uns näher an das ultimative Ziel: e<strong>in</strong>es Tages den Krebs zu besiegen.<br />
Bewaffnete Antikörper<br />
Technologien und Verfahren Biologie<br />
RNA-Interferenz<br />
Glykoeng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g<br />
In-silico-Forschung<br />
Nanoformulierungen<br />
Strukturbasiertes Wirkstoffdesign<br />
Stammzellen<br />
Angiogenese<br />
Apoptose<br />
Biologie myeloischer Zellen<br />
Angeborene Immunität<br />
T-Zell-Biologie<br />
Onkologie Entzündung Neurowissenschaften Stoffwechsel Virologie<br />
454 Life Sciences<br />
DNA-Sequenzierung<br />
NimbleGen<br />
Microarrays<br />
cobas, LightCycler<br />
Echtzeit-PCR<br />
Gewebefärbung<br />
Ventana<br />
Virusresistenz<br />
Neurodegeneration<br />
Immunoassays<br />
Signalwege<br />
Multiplex-Analyse von Prote<strong>in</strong>en<br />
cobas<br />
xCELLigence<br />
Zellanalyse<br />
cobas<br />
Pharma<br />
Diagnostics
Das neue System cobas 4800 wurde nicht nur<br />
für die heutigen, sondern auch für die<br />
künftigen Bedürfnisse von Laboren entwickelt.<br />
kunden h<strong>in</strong>zuzugew<strong>in</strong>nen. Accu-Chek Mobile war<br />
Ende 2009 <strong>in</strong> neun europäischen Ländern erhältlich.<br />
Besonders Menschen mit <strong>in</strong>sul<strong>in</strong>pflichtigem Diabetes,<br />
die ihren Blutzucker häufig messen müssen, schätzen<br />
den verbesserten Bedienkomfort. Ebenfalls sehr<br />
erfolgreich war die Markte<strong>in</strong>führung der Blutzuckermesssysteme<br />
Accu-Chek Aviva Nano und Accu-<br />
Chek Performa Nano, deren Design speziell für junge<br />
Benutzer<strong>in</strong>nen und Benutzer entwickelt wurde.<br />
Diese neuen E<strong>in</strong>zelstreifensysteme standen Ende 2009<br />
<strong>in</strong> mehr als 20 Märkten zur Verfügung.<br />
Die Verkäufe im Bereich der Insul<strong>in</strong>pumpensysteme<br />
erreichten im Berichtsjahr Zuwachsraten im zweistelligen<br />
Bereich. Unterstützt wurde diese Entwicklung<br />
durch die sehr gute Aufnahme des im Jahr 2009 <strong>in</strong><br />
neun Märkten e<strong>in</strong>geführten, neuen <strong>in</strong>teraktiven Insul<strong>in</strong>pumpensystems<br />
Accu-Chek Combo sowie durch die<br />
anhaltend starke Nachfrage nach Accu-Chek Infusionssets.<br />
Im September gab <strong>Roche</strong> Diabetes Care Zwischenergebnisse<br />
der Accu-Chek 360° View Outcome Studie<br />
bekannt. Sie zeigen, dass Patienten mit nicht<strong>in</strong>sul<strong>in</strong>pflichtigem<br />
Typ-2-Diabetes die glykämische Kontrolle<br />
verbessern können, wenn die Erhebung und<br />
Analyse der Blutzuckerwerte strukturiert erfolgt und<br />
aus den Ergebnissen entsprechende Therapie<strong>in</strong>terventionen<br />
abgeleitet werden. Die auf 12 Monate<br />
angelegte kl<strong>in</strong>ische Studie unterstreicht das Engagement<br />
von <strong>Roche</strong>, den mediz<strong>in</strong>ischen Wert des Diabetes-Selbstmanagements<br />
weiter zu erhöhen. Die<br />
abschliessenden Ergebnisse werden im Juni 2010<br />
vorgestellt.<br />
Molecular Diagnostics: Neue Produkte legen das<br />
Fundament für künftiges Wachstum<br />
<strong>Roche</strong> Molecular Diagnostics entwickelt und vermarktet<br />
hochmoderne Plattformen sowie Tests für die<br />
Diagnostik und das Blut-Screen<strong>in</strong>g, die auf der unternehmenseigenen<br />
Echtzeit-Polymerasekettenreaktion<br />
(PCR)-Technologie basieren. Der schnell wachsende<br />
(+12%) und wettbewerbs<strong>in</strong>tensive Markt für Molekulardiagnostik<br />
hat e<strong>in</strong> Volumen von 4 Milliarden Franken.<br />
<strong>Roche</strong> ist mit e<strong>in</strong>em Anteil von 32% Marktführer.<br />
Der Gesamtjahresumsatz dieses Geschäftsbereichs<br />
ist um 5% auf 1 183 Millionen Franken gestiegen.<br />
Angetrieben wurde der Zuwachs durch solide Zugew<strong>in</strong>ne<br />
<strong>in</strong> der Region EMEA und hier <strong>in</strong>sbesondere<br />
durch das Kernportfolio im Segment Blut-Screen<strong>in</strong>g.<br />
Der seit 2006 <strong>in</strong> Europa verfügbare und im vergangenen<br />
Jahr <strong>in</strong> den USA e<strong>in</strong>geführte, vollautomatisierte<br />
cobas TaqScreen MPX Test trug wesentlich<br />
zum Wachstum von 8% <strong>in</strong> diesem Bereich bei, der <strong>in</strong><br />
mehreren Märkten beachtliche Anteile h<strong>in</strong>zugewann.<br />
Dieser Mehrfachtest für das Screen<strong>in</strong>g von Blutprodukten<br />
weist fünf virale Parameter nach. In der<br />
Virologie, dem umsatzstärksten Segment, behauptete<br />
<strong>Roche</strong> Molecular Diagnostics mit e<strong>in</strong>em Anstieg der<br />
Verkäufe um 4% die Marktführerschaft. Sehr gute<br />
Umsätze bei Virologieprodukten sowie neue Kunden<br />
im Blut-Screen<strong>in</strong>g-Segment <strong>in</strong> Portugal, Spanien,<br />
Thailand und Grossbritannien haben zum über dem<br />
Marktdurchschnitt liegenden, zweistelligen Verkaufswachstum<br />
<strong>in</strong> den Regionen Asien—Pazifik und EMEA<br />
geführt.<br />
Der im April <strong>in</strong> der EU e<strong>in</strong>geführte LightCycler MRSA<br />
Advanced Test ist <strong>in</strong> den Ländern, <strong>in</strong> denen Methicill<strong>in</strong>resistente<br />
Staphylococcus aureus(MRSA)-Infektionen<br />
erfasst werden beziehungsweise meldepflichtig<br />
s<strong>in</strong>d, positiv aufgenommen worden. Studien deuten<br />
darauf h<strong>in</strong>, dass die Geschw<strong>in</strong>digkeit dieses Tests<br />
(verlässlicher MRSA-Träger-Nachweis <strong>in</strong> weniger als<br />
zwei Stunden statt wie bei konventionellen Methoden<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong> bis drei Tagen) massgeblich dazu beitragen<br />
kann, die Ausbreitung dieses potenziell tödlichen<br />
bakteriellen Krankheitserregers <strong>in</strong> Krankenhäusern<br />
zu verr<strong>in</strong>gern. Im nordamerikanischen Markt für Molekulardiagnostik<br />
zählen Produkte zum Nachweis des<br />
Methicill<strong>in</strong>-resistenten Staphylococcus aureus zu den<br />
am schnellsten wachsenden Segmenten. Auch <strong>in</strong><br />
der Region EMEA sowie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Märkten <strong>in</strong> der<br />
Region Asien—Pazifik gew<strong>in</strong>nt das MRSA-Screen<strong>in</strong>g<br />
an Bedeutung. In den USA will <strong>Roche</strong> den LightCycler<br />
MRSA Advanced Test im Jahr 2010 auf den Markt<br />
br<strong>in</strong>gen.<br />
Im Dezember startete Molecular Diagnostics mit der<br />
neuen, vollautomatisierten Plattform cobas 4800 <strong>in</strong><br />
57<br />
Tests auf im Krankenhaus<br />
erworbene<br />
Infektionen — wie<br />
MRSA — und auf die<br />
Infektion mit dem<br />
humanen Papillomavirus<br />
gehören zu den<br />
am schnellsten wachsenden<br />
Segmenten <strong>in</strong><br />
der Molekulardiagnostik.<br />
2009 brachte<br />
<strong>Roche</strong> <strong>in</strong> beiden Segmentenwettbewerbsfähige<br />
neue Produkte<br />
auf den europäischen<br />
Markt.
58 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Diagnostics<br />
Wichtige Produkte<strong>in</strong>führungen nach Geschäftsbereichen<br />
(2010)<br />
2009<br />
2008<br />
2007<br />
0 4 8 12 16 20 24<br />
Europa sowie anderen Märkten, <strong>in</strong> denen die CE-<br />
Kennzeichnung anerkannt wird. Das System wurde<br />
nicht nur für die heutigen, sondern auch für die<br />
künftigen Bedürfnisse von Laboren mit mittlerem bis<br />
hohem Probendurchsatz im Bereich molekulardiagnostischer<br />
Tests entwickelt. Aus diesem Grund<br />
erwartet sich <strong>Roche</strong> davon massgebliche Wachstumsimpulse.<br />
Das Testmenü umfasst aktuell Dual-Target-<br />
Tests auf Chlamydia trachomatis (CT) und Neisseria<br />
gonorrhoeae (NG) — die Bakterien, die Chlamydien<strong>in</strong>fektionen<br />
und Gonorrhoe verursachen — sowie e<strong>in</strong>en<br />
Test zum Nachweis und zur Genotypisierung des<br />
humanen Papillomavirus (HPV), der häufigsten sexuell<br />
übertragbaren Infektion, die für fast alle Fälle von<br />
Gebärmutterhalskrebs weltweit verantwortlich ist. In<br />
Australien und Neuseeland, wo die Plattform cobas<br />
4800 mit den CT/NG-Tests seit September erhältlich<br />
ist, stiess sie auf e<strong>in</strong>e sehr gute Marktresonanz.<br />
Gegenwärtig werden für das System neuartige Tests<br />
für die Onkologie und die Mikrobiologie entwickelt.<br />
Im August hat der Geschäftsbereich Molecular Diagnostics<br />
die Aufnahme von Patient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> die kl<strong>in</strong>ische<br />
Zulassungsstudie ATHENA abgeschlossen, an<br />
der rund 47 000 Frauen teilnehmen. Zweck der Studie<br />
ist es, den kl<strong>in</strong>ischen Nutzen des cobas 4800 HPV<br />
Tests <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit dem standardmässigen Pap-<br />
Abstrich bei der Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge<br />
zu beurteilen. Die ersten Studienergebnisse werden<br />
im Februar erwartet. Das Unternehmen geht davon<br />
aus, die vollständigen Daten aus der ATHENA-Studie<br />
im zweiten Quartal 2010 bei der US-amerikanischen<br />
Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Adm<strong>in</strong>i-<br />
Total<br />
(25)*<br />
23<br />
18<br />
11<br />
stration) e<strong>in</strong>reichen zu können. Im Falle e<strong>in</strong>er Zulassung<br />
könnte der Test die Früherkennung von HPV-<br />
Infektionen verbessern, die zu Gebärmutterhalskrebs<br />
führen können. Denn er liefert e<strong>in</strong> komb<strong>in</strong>iertes<br />
Ergebnis für 12 Hochrisiko-HPV-Genotypen sowie<br />
<strong>in</strong>dividuelle Ergebnisse für die HPV-Genotypen<br />
16 und 18, die Frauen dem höchsten Risiko für<br />
Gebärmutterhalskrebs aussetzen. Wird e<strong>in</strong> HPV-DNS-<br />
Test <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit dem Pap-Abstrich durchgeführt,<br />
lassen sich bereits <strong>in</strong> der ersten Runde der<br />
Krebsvorsorgeuntersuchung mehr Frauen mit e<strong>in</strong>er<br />
präkanzerösen Gebärmutterhalserkrankung identifizieren,<br />
was e<strong>in</strong> entsprechendes mediz<strong>in</strong>isches E<strong>in</strong>greifen<br />
ermöglicht. Darüber h<strong>in</strong>aus können aufgrund<br />
der höheren Sensitivität (Empf<strong>in</strong>dlichkeit) des DNS-<br />
Tests auf HPV die Untersuchungsabstände für Frauen<br />
mit e<strong>in</strong>em negativen Testergebnis möglicherweise<br />
verlängert werden. Zudem liefert der Nachweis e<strong>in</strong>er<br />
Infektion mit den HPV-Genotypen 16 und 18 handlungsrelevante<br />
Informationen für den Arzt, der<br />
daraufh<strong>in</strong> weitere Untersuchungen bei den Frauen<br />
mit dem höchsten Krebsrisiko veranlassen wird.<br />
Applied Science: Breit abgestütztes Wachstum<br />
<strong>Roche</strong> Applied Science offeriert Wissenschaftlern im<br />
universitären Bereich sowie <strong>in</strong> der biotechnischen und<br />
pharmazeutischen Industrie Instrumente, hochspezifische<br />
Reagenzien und Test-Kits für e<strong>in</strong>e breite Palette<br />
von Forschungsanwendungen. Im Jahr 2009 wuchs<br />
der auf 8 Milliarden US-Dollar geschätzte Weltmarkt<br />
für biowissenschaftliche Forschung um etwa 8%.
Instrumente und Reagenzien zum Nachweis<br />
der pandemischen Influenza waren 2009 e<strong>in</strong><br />
wichtiger Wachstumsträger.<br />
Die Verkäufe des Geschäftsbereichs Applied Science<br />
beliefen sich im Berichtsjahr auf <strong>in</strong>sgesamt 870 Millionen<br />
Franken. Das entspricht e<strong>in</strong>em Wachstum von<br />
15% gegenüber dem Vorjahr. Den grössten Anteil<br />
daran hatten — unterstützt durch die starke Nachfrage<br />
nach Instrumenten und Reagenzien zum Nachweis<br />
und zur Überwachung der pandemischen Influenza<br />
— erneut die Produktl<strong>in</strong>ien MagNA Pure System<br />
sowie LightCycler System für die Nukle<strong>in</strong>säureaufre<strong>in</strong>igung<br />
und die quantitative Polymerasekettenreaktion-Analyse<br />
(35%). Im Mai, nur wenige Wochen nach<br />
den ersten Berichten über das neue pandemische<br />
Grippevirus <strong>in</strong> Mexiko, entwickelte <strong>Roche</strong> Applied<br />
Science das RealTime ready Influenza A/H1N1 Detection<br />
Set und führte es für Forschungsanwendungen<br />
e<strong>in</strong>. Mit diesem Kit lässt sich das genetische Material<br />
des Virus schnell und genau nachweisen. Nach der im<br />
November durch die US-amerikanische Gesundheitsbehörde<br />
FDA erteilten Genehmigung zur Verwendung<br />
des Kits <strong>in</strong> Notfallsituationen steht er nun für den<br />
mediz<strong>in</strong>ischen E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> speziell zertifizierten Laboren<br />
<strong>in</strong> den USA zur Verfügung. E<strong>in</strong> weiteres wichtiges<br />
neues Produkt ist das vollautomatisierte MagNA Pure<br />
96 System für die Hochdurchsatz-Nukle<strong>in</strong>säureaufre<strong>in</strong>igung.<br />
Dieses im September weltweit auf den<br />
Markt gebrachte System stiess bei Kunden im universitären<br />
Bereich und <strong>in</strong> der Industrie auf e<strong>in</strong>e grosse<br />
Resonanz.<br />
Zellanalysesysteme erzielten im Berichtsjahr e<strong>in</strong>en<br />
sehr starken Umsatzzuwachs, der hauptsächlich auf<br />
die Produktreihe xCELLigence sowie teilweise auch<br />
auf die Übernahme der <strong>in</strong>novatis AG im März zurückzuführen<br />
ist. Das jüngste Echtzeit-Zellanalysegerät<br />
von <strong>Roche</strong> Applied Science, das xCELLigence RTCA<br />
DP (Zwei-Platten-) System, hat sich seit der weltweiten<br />
Markte<strong>in</strong>führung im April als Wachstumsträger<br />
erwiesen. Se<strong>in</strong> Wert als Werkzeug für die Krebsforschung<br />
wurde im November durch die E<strong>in</strong>führung der<br />
xCELLigence System CIM-Plate 16 weiter erhöht.<br />
Dabei handelt es sich um e<strong>in</strong>e Zellkulturplatte, die es<br />
Wissenschaftlern ermöglicht, die Migration und Invasion<br />
von Zellen über die gesamte Dauer e<strong>in</strong>es Experiments<br />
<strong>in</strong> Echtzeit dynamisch zu überwachen. Das<br />
könnte den Forschern helfen, molekulare Angriffsziele<br />
für neue Medikamente zu identifizieren, welche die<br />
Fähigkeit der Krebszellen e<strong>in</strong>schränken, <strong>in</strong> umliegendes<br />
Gewebe e<strong>in</strong>zudr<strong>in</strong>gen oder <strong>in</strong> entfernte Teile<br />
des Körpers zu wandern und dort Metastasen zu<br />
bilden.<br />
Bei Microarray-Systemen stieg der Umsatz um<br />
44% und damit fast viermal so schnell wie der Weltmarkt<br />
im Array-Segment. Dieses Wachstum wurde<br />
unterstützt durch das weiterh<strong>in</strong> sehr gute Ergebnis<br />
der <strong>in</strong>novativen Sequence-Capture-Technologie<br />
von <strong>Roche</strong> NimbleGen, welche die Next-Generation-<br />
Sequenzierungssysteme des Geschäftsbereichs <strong>in</strong><br />
idealer Weise ergänzt, sowie durch die E<strong>in</strong>führung<br />
des hochauflösenden Microarray-Scanners MS 200<br />
für Hochdurchsatzanwendungen.<br />
Bei den Verkäufen von DNS-Sequenzierungsreagenzien<br />
zeigte sich e<strong>in</strong> kräftiges Wachstum um<br />
26%, jedoch stagnierten <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den USA<br />
— bed<strong>in</strong>gt durch die Wirtschaftskrise und die daraus<br />
resultierenden s<strong>in</strong>kenden Ausgaben für Forschungsmittel<br />
— die Gesamtverkäufe von DNS-Sequenzierungssystemen.<br />
Es wird erwartet, dass sich die<br />
Situation <strong>in</strong> den USA durch das 2009 von der US-<br />
Regierung beschlossene Konjunkturpaket für die<br />
biomediz<strong>in</strong>ische Forschung im Laufe des Jahres 2010<br />
verbessert. Die für 2010 vorgesehene Markte<strong>in</strong>führung<br />
e<strong>in</strong>er Tischversion des Genome Sequencer GS<br />
FLX für mittleren Durchsatz soll weitere Wachstumsimpulse<br />
auslösen. Das System GS Junior schliesst die<br />
Marktlücke zwischen traditioneller Sequenzierung<br />
mit ger<strong>in</strong>gem Durchsatz und dem ultrahohen Durchsatz<br />
von Systemen wie dem GS FLX. Es macht damit<br />
die Next-Generation-Sequenzierung für Tausende<br />
weiterer Forscher <strong>in</strong> aller Welt zugänglich.<br />
Tissue Diagnostics:<br />
Schnelle Durchdr<strong>in</strong>gung neuer Märkte<br />
<strong>Roche</strong> Tissue Diagnostics (<strong>in</strong> Nordamerika: Ventana<br />
Medical Systems) ist der weltweit führende Anbieter<br />
im Segment gewebebasierter Krebsdiagnostik. Se<strong>in</strong>e<br />
Instrumente und Reagenziensysteme kommen weltweit<br />
<strong>in</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Laboren für Histologie und<br />
Zytologie und <strong>in</strong> der Arzneimittelentwicklung zum<br />
59<br />
Das System GS<br />
Junior macht<br />
die Next-Generation-<br />
Sequenzierung für<br />
Tausende weiterer<br />
Forscher zugänglich.<br />
<strong>Roche</strong> Applied<br />
Science rechnet<br />
damit, dass das neue<br />
System für stärkere<br />
Umsatzzuwächse<br />
im Kernsegment<br />
DNS-Sequenzierung<br />
sorgen wird.
60 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Diagnostics<br />
2009 expandierte<br />
<strong>Roche</strong> Tissue Diagnostics<br />
<strong>in</strong> neue<br />
Märkte und konnte<br />
gleichzeitig se<strong>in</strong><br />
starkes Wachstum<br />
<strong>in</strong> den etablierten<br />
Märkten fortsetzen.<br />
Besonders kräftig<br />
waren die Marktanteilsgew<strong>in</strong>ne<br />
des<br />
Geschäftsbereichs<br />
<strong>in</strong> den Regionen<br />
Asien—Pazifik und<br />
Late<strong>in</strong>amerika.<br />
E<strong>in</strong>satz. Im Jahr 2009 hielt der Geschäftsbereich<br />
e<strong>in</strong>en Anteil von 20% am Gesamtmarkt für Gewebediagnostik,<br />
der auf e<strong>in</strong> Jahresvolumen von über<br />
2 Milliarden Franken geschätzt wird.<br />
Die Umsätze des Geschäftsbereichs Tissue Diagnostics<br />
beliefen sich im Berichtsjahr auf 480<br />
Millionen Franken. Das ist e<strong>in</strong> Anstieg um 29% verglichen<br />
mit dem Vorjahr, <strong>in</strong> dem nach der Übernahme<br />
von Ventana im Februar 2008 nur die Verkäufe<br />
von elf Monaten konsolidiert worden waren. Auf<br />
vergleichbarer Basis stiegen die Verkäufe um 21%.<br />
Sie wuchsen damit bedeutend schneller als der<br />
Markt, der schätzungsweise um 12% zulegte.<br />
Hauptwachstumsträger war wiederum das Kernportfolio<br />
im Bereich «Advanced Sta<strong>in</strong><strong>in</strong>g», wo Reagenzien<br />
für die Immunhistochemie zur Krebsdiagnose und<br />
Färbesysteme das kräftige Plus von 27% <strong>in</strong> diesem<br />
Segment unterstützten. Im Laufe des Jahres nahm<br />
die Anzahl neuer Platzierungen des 2008 <strong>in</strong> Nordamerika<br />
und Europa erfolgreich e<strong>in</strong>geführten, vollautomatisierten<br />
Systems BenchMark Ultra stetig zu. Hierbei<br />
handelt es sich um das erste und e<strong>in</strong>zige System,<br />
das sowohl immunhistochemische als auch In-situ-<br />
Hybridisierungs-Tests gleichzeitig auf e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen,<br />
für kont<strong>in</strong>uierliche und flexible Beladung geeigneten<br />
Plattform durchführen kann. Proben lassen sich<br />
so jederzeit und ohne Unterbrechung des Arbeitsablaufes<br />
h<strong>in</strong>zufügen oder entnehmen. Der Gesamtjahresumsatz<br />
des Symphony Färbesystems sowie der<br />
Hämatoxyl<strong>in</strong>- und Eos<strong>in</strong>-Reagenzien für den hochvolumigen<br />
primären Sta<strong>in</strong><strong>in</strong>g-Markt wuchs um 39%.<br />
<strong>Roche</strong> Tissue Diagnostics gewann <strong>in</strong> allen Regionen<br />
Marktanteile h<strong>in</strong>zu, besonders stark <strong>in</strong> den Regionen<br />
Asien—Pazifik und Late<strong>in</strong>amerika. In EMEA, Asien—<br />
Pazifik und Late<strong>in</strong>amerika konnten dank der vorhandenen<br />
<strong>Roche</strong>-Infrastruktur Vertriebsmitarbeiter<br />
rascher e<strong>in</strong>gestellt und neue Produkte schneller e<strong>in</strong>geführt<br />
werden. Dies trug zum über dem Marktdurchschnitt<br />
liegenden Wachstum <strong>in</strong> diesen Regionen<br />
bei. Ende 2009 hatte sich der Geschäftsbereich <strong>in</strong><br />
sechs der E7-Märkte eigene Verkaufsorganisationen<br />
geschaffen, und die meisten se<strong>in</strong>er wichtigen Systeme<br />
und immunhistochemischen Reagenzien waren <strong>in</strong><br />
Brasilien, Indien, Ch<strong>in</strong>a sowie Mexiko bereits zugelassen<br />
und erhältlich. In den Schwellenländern<br />
gew<strong>in</strong>nt der Geschäftsbereich unter anderem deshalb<br />
deutliche Marktanteile h<strong>in</strong>zu, weil er auf die steigende<br />
Nachfrage nach vollautomatisierten Produkten<br />
reagiert.<br />
Im Jahr 2009 brachte <strong>Roche</strong> Tissue Diagnostics<br />
17 neue Reagenzien für die Immunhistochemie zur<br />
Diagnose verschiedener Krebserkrankungen auf<br />
den Markt, darunter Leukämie, Lymphom und Dickdarm-<br />
beziehungsweise Prostatakrebs. In enger<br />
Zusammenarbeit mit der Division Pharma arbeitete<br />
der Geschäftsbereich weiter an der Entwicklung<br />
explorativer Tests, die e<strong>in</strong>es Tages zu Begleitdiagnostika<br />
für <strong>Roche</strong>-Therapien führen könnten. Als direktes<br />
Ergebnis dieser Kooperation rechnet Tissue Diagnostics<br />
damit, dass im ersten Halbjahr 2010 zwei<br />
HER2-Tests die CE-Kennzeichnung für IVD-Tests<br />
erhalten. Die Tests können dann zur Beurteilung von<br />
Patient<strong>in</strong>nen und Patienten mit Brust- oder Magenkrebs<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden, für die e<strong>in</strong>e Behandlung mit<br />
Hercept<strong>in</strong> <strong>in</strong> Erwägung gezogen wird.<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Die Division Diagnostics <strong>in</strong>vestiert weiterh<strong>in</strong> stark <strong>in</strong><br />
Innovationen. 2009 beliefen sich die Gesamtausgaben<br />
für Forschung und Entwicklung auf 978 Millionen<br />
Franken. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das e<strong>in</strong><br />
Plus von 5%. Bezogen auf die Verkäufe blieb der<br />
prozentuale Anteil der Investitionen <strong>in</strong> diesem Bereich<br />
mit 9,7% stabil. Zu den Projekten, auf die 2009 e<strong>in</strong><br />
wesentlicher Teil der Ausgaben für Forschung und<br />
Entwicklung entfiel und die auch <strong>in</strong> diesem Jahr<br />
Förderschwerpunkte bleiben, zählen: die ATHENA-<br />
Studie zum cobas 4800 HPV Test von <strong>Roche</strong> Molecular<br />
Diagnostics <strong>in</strong> den USA, die Entwicklung der<br />
modularen Systemfamilie cobas 8000 sowie die Entwicklung<br />
e<strong>in</strong>er neuartigen Plattform für die Molekulardiagnostik<br />
für IVD-Tests und das Blut-Screen<strong>in</strong>g<br />
mit mittlerem bis hohem Durchsatz. Die Division <strong>in</strong>vestierte<br />
zudem <strong>in</strong> die Entwicklung neuer Produkte
Für jedes Medikament <strong>in</strong> der Entwicklung<br />
bei <strong>Roche</strong> gibt es e<strong>in</strong> Biomarker-Programm.<br />
im Segment Gewebediagnostik. E<strong>in</strong> weiterer Schwerpunkt<br />
der Forschungs- und Entwicklungsausgaben<br />
wird im Jahr 2010 auf der Erweiterung des Immunoassay-Menüs<br />
liegen.<br />
In den vergangenen Jahren hat sich die Produktivität<br />
der Division im Bereich Forschung und Entwicklung<br />
verbessert. So ist die Anzahl wichtiger Produkte<strong>in</strong>führungen<br />
seit 2007 beachtlich gestiegen. 2010 soll<br />
mit Blick auf die Stärkung des Produktportfolios e<strong>in</strong><br />
weiteres sehr erfolgreiches Jahr werden (siehe Grafik<br />
auf Seite 58 sowie die Tabellen der wichtigsten<br />
Produkte<strong>in</strong>führungen 2009 und 2010 auf den Seiten<br />
64–65).<br />
Für die Entwicklung der personalisierten Mediz<strong>in</strong> ist<br />
die Entdeckung und Validierung von Biomarkern<br />
unerlässlich. In der pharmazeutischen Forschung werden<br />
sie <strong>in</strong> vielen Bereichen e<strong>in</strong>gesetzt — die Bandbreite<br />
reicht von der Identifizierung neuer therapeutischer<br />
Angriffsziele und der Herausfilterung wenig<br />
erfolgversprechender Wirkstoffkandidaten bis h<strong>in</strong><br />
zur Auswahl geeigneter Patientengruppen für kl<strong>in</strong>ische<br />
Studien. Im kl<strong>in</strong>ischen Bereich liefern Biomarker-<br />
Tests <strong>in</strong> immer stärkerem Umfang unschätzbare<br />
Informationen bezüglich e<strong>in</strong>er frühen Diagnose, der<br />
Prädisposition für e<strong>in</strong>e Erkrankung, der Prognose<br />
des Krankheitsverlaufs sowie der Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
des Ansprechens auf e<strong>in</strong>e bestimmte Therapie. Sie<br />
tragen damit zu früheren und gezielteren therapeutischen<br />
Interventionen bei. Das IVD-Portfolio von<br />
<strong>Roche</strong> umfasst mittlerweile Begleittests, die bei e<strong>in</strong>er<br />
Reihe von Erkrankungen zu e<strong>in</strong>er wirksameren<br />
Behandlung beitragen. Dazu zählen HER2-positiver<br />
Brustkrebs, durch e<strong>in</strong>e Infektion mit dem humanen<br />
Papillomavirus verursachte präkanzeröse Veränderungen<br />
am Gebärmutterhals und Infektionen mit dem<br />
Hepatitis-B- oder dem Hepatitis-C-Virus sowie dem<br />
Zytomegalievirus.<br />
Mit allen Medikamenten, die sich bei <strong>Roche</strong> <strong>in</strong> der<br />
Entwicklung bef<strong>in</strong>den, ist e<strong>in</strong> Biomarker-Programm<br />
verbunden, und <strong>in</strong> jedes dieser Programme br<strong>in</strong>gt die<br />
Division Diagnostics ihr Fachwissen mit e<strong>in</strong>. Ende<br />
2009 befanden sich im Unternehmen fünf Biomarker-<br />
Tests für e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>satz als potenzielle Begleitdiagnostika<br />
<strong>in</strong> der späten sowie sechs <strong>in</strong> der frühen<br />
Phase der kl<strong>in</strong>ischen Validierung. Zudem wurde <strong>in</strong><br />
den Bereichen Onkologie, Stoffwechsel, Virologie,<br />
Autoimmun- und Entzündungskrankheiten sowie<br />
Störungen des Zentralnervensystems an mehr als<br />
30 explorativen Forschungsprogrammen zu Begleitdiagnostika<br />
gearbeitet. In der späten Phase der Validierung<br />
geht es darum, die kl<strong>in</strong>ische Bedeutung e<strong>in</strong>es<br />
Biomarkers durch Untersuchungen an Proben, die<br />
<strong>in</strong> laufenden kl<strong>in</strong>ischen Arzneimittelprüfungen gewonnen<br />
werden, schlüssig nachzuweisen. Bevor e<strong>in</strong><br />
Biomarker <strong>in</strong> diese Phase überführt wird, müssen<br />
überzeugende Beweise dafür vorliegen, dass er e<strong>in</strong>e<br />
Krankheit feststellen oder e<strong>in</strong>en kl<strong>in</strong>ischen Verlauf<br />
prognostizieren kann.<br />
Angesichts des umfassenden Onkologie-Portfolios der<br />
Division Pharma liegt natürlich e<strong>in</strong> Schwerpunkt der<br />
Forschung auf der Identifizierung und Validierung von<br />
solchen Biomarkern, die den E<strong>in</strong>satz der von <strong>Roche</strong><br />
vertriebenen beziehungsweise <strong>in</strong> der Entwicklung<br />
bef<strong>in</strong>dlichen Krebsmedikamente unterstützen. Zu den<br />
ermutigenden Projekten gehört e<strong>in</strong> PCR-basierter<br />
Test zum Nachweis von BRAF V600E, e<strong>in</strong>er krebsverursachenden<br />
Genmutation, die mit e<strong>in</strong>er schlechten<br />
Prognose bei verschiedenen Krebserkrankungen e<strong>in</strong>hergeht,<br />
e<strong>in</strong>schliesslich des malignen Melanoms. Der<br />
von <strong>Roche</strong> Molecular Diagnostics entwickelte Test<br />
erwies sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Phase-I-Studie mit dem BRAF-<br />
K<strong>in</strong>ase-Hemmer RG7204 beim metastasierenden<br />
Melanom als unerlässlich für die Auswahl geeigneter<br />
Patienten. Der Hemmer RG7204, der selektiv den<br />
Zelltod bei Tumoren auslöst, welche die BRAF V600E-<br />
Mutation tragen, verlängerte <strong>in</strong> der Studie das progressionsfreie<br />
Überleben bei Patienten mit der BRAF-<br />
Mutation deutlich. Darüber h<strong>in</strong>aus wurde der Test <strong>in</strong><br />
kl<strong>in</strong>ischen Studien auch erfolgreich zum Nachweis<br />
mutationspositiver Dickdarm- und Enddarmkrebserkrankungen<br />
e<strong>in</strong>gesetzt. Sollte RG7204 zugelassen<br />
werden, geht <strong>Roche</strong> davon aus, dass der BRAF V600E-<br />
Test als diagnostischer Begleittest e<strong>in</strong>geführt wird.<br />
61<br />
<strong>Roche</strong> arbeitet <strong>in</strong><br />
allen wichtigen<br />
Krankheitsgebieten<br />
der Division<br />
Pharma — <strong>in</strong>sbesondere<br />
der Onkologie<br />
— an möglichen<br />
Begleitdiagnostika.
62 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Diagnostics<br />
Zwei äusserst vielversprechende Biomarker, die ebenfalls<br />
bereits die späte Phase der Validierung erreicht<br />
haben, s<strong>in</strong>d die Rheumafaktor-Autoantikörper und<br />
die Antikörper gegen zyklisch citrull<strong>in</strong>ierte Peptide<br />
(Anti-CCP), die bei vielen Patienten mit rheumatoider<br />
Arthritis (RA) im Blut gefunden werden. E<strong>in</strong>e Analyse<br />
der zusammengefassten Daten zweier kl<strong>in</strong>ischer<br />
Studien mit dem Präparat MabThera/Rituxan bei RA<br />
zeigt, dass Patienten, die für e<strong>in</strong>en dieser beiden<br />
Antikörper seropositiv s<strong>in</strong>d, nach e<strong>in</strong>er Behandlung<br />
mit MabThera/Rituxan e<strong>in</strong>e doppelt bis dreimal<br />
so hohe Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit für e<strong>in</strong>e signifikante Verbesserung<br />
ihrer Erkrankung aufweisen als seronegative<br />
Patienten. Dies könnte e<strong>in</strong>en wesentlichen<br />
Fortschritt gegenüber dem gegenwärtigen «Versuchund-Irrtum»-Behandlungsansatz<br />
bedeuten, bei dem<br />
RA-Patienten mehrere Behandlungsformen durchlaufen,<br />
bis e<strong>in</strong> optimales Ansprechen erreicht wird.<br />
Tests zum Nachweis des Rheumafaktors sowie des<br />
Anti-CCP werden von <strong>Roche</strong> bereits kommerziell<br />
angeboten.
Glossar<br />
Biomarker | Biomarker s<strong>in</strong>d messbare Indikatoren,<br />
die verwendet werden können, um normale biologische<br />
oder Krankheitsprozesse sowie Reaktionen<br />
auf Therapien beurteilen zu können. Zum Beispiel<br />
spricht e<strong>in</strong> erhöhter Wert des Prote<strong>in</strong>s HER2 bei<br />
Tumoren für die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>es Ansprechens<br />
auf Hercept<strong>in</strong>.<br />
CE-Kennzeichnung | Diese Kennzeichnung bedeutet,<br />
dass e<strong>in</strong> Produkt der In-vitro-Diagnostik (IVD)<br />
sämtliche Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltanforderungen<br />
für dessen E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> der Europäischen<br />
Union erfüllt. Diagnostika mit dieser Kennzeichnung<br />
werden als CE-IVD bezeichnet.<br />
DNS-Sequenzierung | Methoden zur Bestimmung<br />
der Reihenfolge der Nukleotide (molekulare Bauste<strong>in</strong>e)<br />
im genetischen Material. Über die ermittelte<br />
DNS-Sequenz e<strong>in</strong>es Menschen kann man E<strong>in</strong>blicke<br />
<strong>in</strong> genetische Veränderungen erlangen, die zu Erkrankungen<br />
beitragen oder den Erfolg e<strong>in</strong>er Therapie<br />
bee<strong>in</strong>flussen. Hochdurchsatz-Technologien lesen<br />
Tausende Sequenzen gleichzeitig aus.<br />
HER2 (Humaner Epidermaler Wachstumsfaktor-<br />
Rezeptor 2) | E<strong>in</strong> am normalen Zellwachstum beteiligtes<br />
Prote<strong>in</strong>, das bei e<strong>in</strong>igen Krebserkrankungen<br />
(z.B. Brust- und Magenkrebs) manchmal <strong>in</strong> erhöhten<br />
Mengen gefunden wird. Zur Ermittlung der optimalen<br />
Therapie kann man Krebszellen im Labor auf ihre<br />
HER2-Konzentration untersuchen.<br />
Immunoassay | E<strong>in</strong> Labortest, der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Probe<br />
e<strong>in</strong>e Zielsubstanz mit Hilfe e<strong>in</strong>er immunchemischen<br />
Reaktion, bei der sich e<strong>in</strong> Antikörper an e<strong>in</strong> spezifisches<br />
Antigen b<strong>in</strong>det, nachweist oder quantifiziert.<br />
Die Zielsubstanz kann zum Beispiel e<strong>in</strong> Arzneimittel,<br />
e<strong>in</strong> Prote<strong>in</strong> oder e<strong>in</strong> Virus se<strong>in</strong>.<br />
Immunhistochemie (ICH) | E<strong>in</strong>e Methode zur<br />
Färbung biologischer Gewebeproben. Sie dient zur<br />
Bestimmung des Vorhandense<strong>in</strong>s, der Menge und<br />
der Lokalisation spezifischer Prote<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Zellen; wird<br />
zur Diagnose von Krebs- und anderen Erkrankungen<br />
e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
In-situ-Hybridisierung (ISH) | E<strong>in</strong>e Methode zur<br />
Färbung biologischer Gewebeproben. Sie dient<br />
zum Nachweis spezifischer Gene oder genetischer<br />
Mutationen <strong>in</strong> Zellen sowie zur Bestimmung der<br />
Kopienzahl von Genen; wird zur Diagnose von Krebsund<br />
anderen Erkrankungen e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Kl<strong>in</strong>ische Chemie | E<strong>in</strong> Teilbereich der Diagnostik,<br />
der Tests umfasst, mit denen Veränderungen bei der<br />
chemischen Zusammensetzung von Körperflüssigkeiten<br />
und -geweben zur Diagnose bzw. zur Prognose<br />
des Verlaufs e<strong>in</strong>er Erkrankung nachgewiesen und<br />
gemessen werden.<br />
Polymerasekettenreaktion (PCR) | E<strong>in</strong> Laborverfahren,<br />
das <strong>in</strong> Forschung und Industrie verwendet wird,<br />
um sehr schnell e<strong>in</strong>e bestimmte DNS-Sequenz millionenfach<br />
zu vervielfältigen. Bei der Echtzeit-PCR wird<br />
e<strong>in</strong> bestimmtes DNS-Molekül gleichzeitig vervielfältigt<br />
und quantitativ bestimmt.<br />
Virologie | Als Bereich <strong>in</strong>nerhalb der molekularen<br />
Diagnostik umfasst die Virologie Tests, mit denen<br />
bestimmte schwerwiegende und weit verbreitete<br />
Virus<strong>in</strong>fektionen (z.B. HIV und Hepatitis C) nachgewiesen<br />
werden bzw. ihre Behandlung überwacht<br />
wird.<br />
Zellanalyse | Methoden zur Bestimmung bzw. Messung<br />
der Eigenschaften von Zellen (e<strong>in</strong>schliesslich<br />
Grösse und Form), von Zellparametern (wie das<br />
Vorhandense<strong>in</strong> spezifischer Prote<strong>in</strong>e) und zellulären<br />
Prozessen (wie Proliferation und Wachstum). Zellanalyse-Technologien<br />
spielen bei der Entwicklung und<br />
Herstellung von Arzneimitteln e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.<br />
63
64 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Diagnostics<br />
Produkte<strong>in</strong>führungen<br />
der Division Diagnostics<br />
Wichtigste Produkte<strong>in</strong>führungen 2009<br />
Geschäftsbereich Produkt Markt und Quartal<br />
Professional Diagnostics Elecsys Immunoassays für PIGF (Plazenta-Wachstumsfaktor) und sFlt1<br />
(lösliche fms-ähnliche Tyros<strong>in</strong>k<strong>in</strong>ase 1) zur Diagnose von Präeklampsie<br />
EU, Q1<br />
Elecsys IL-6 Immunoassay (Interleuk<strong>in</strong>-6) zur Unterstützung der Überwachung<br />
schwerkranker Patienten<br />
EU, Q1<br />
Elecsys Tropon<strong>in</strong> I Assay: Test für herzspezifische Tropon<strong>in</strong>-I-Konzentrationen<br />
zur Prognose des Mortalitätsrisikos bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom<br />
EU, Q1<br />
Hochsensitiver Elecsys Tropon<strong>in</strong>-T-Immunoassay für die Diagnose von Herz-<br />
EU, Q1<br />
<strong>in</strong>farkten und zur Stratifizierung des kardialen Risikos<br />
USA, Q4<br />
Sysmex XT-4000i: Analysegerät für die Hämatologie für mittleren bis hohen Vertragsgebiet <strong>in</strong> der<br />
Durchsatz mit Testmöglichkeiten für Vollblut und weitere Körperflüssigkeiten Region EMEA, Q2<br />
cobas c 701: Modul der Systemfamilie cobas 8000 für die kl<strong>in</strong>ische Chemie für<br />
Labore mit hohem Arbeitsvolumen. Durchsatz bis zu 2 000 Tests/Stunde<br />
EU, Q3<br />
cobas p 501 und cobas p 701: Module für die automatisierte Probenarchivierung<br />
für mit Barcode markierte Primär- und Sekundärprobenröhrchen<br />
EU, Q3<br />
cobas c 502: Modul der Systemfamilie cobas 8000 für die kl<strong>in</strong>ische Chemie.<br />
Durchsatz: bis zu 600 Tests/Stunde<br />
EU, Q4<br />
Diabetes Care Accu-Chek Mobile: Blutzuckermessgerät mit <strong>in</strong>tegrierter Stechhilfe. Es beruht<br />
nicht mehr auf der traditionellen E<strong>in</strong>zelstreifentechnologie, sondern <strong>in</strong>tegriert<br />
e<strong>in</strong>e auswechselbare Bandkassette mit 50 Tests<br />
EU, Q1<br />
Accu-Chek Aviva Nano und Accu-Chek Performa Nano: verkle<strong>in</strong>erte Versionen<br />
der Messgeräte Accu-Chek Aviva und Accu-Chek Performa mit verbesserten<br />
Eigenschaften<br />
EU, Q1<br />
Accu-Chek Combo: <strong>in</strong>teraktives Insul<strong>in</strong>pumpensystem als Komb<strong>in</strong>ation aus<br />
Insul<strong>in</strong>pumpe und Blutzuckermessgerät mit weitreichenden Datenmanagement-<br />
Möglichkeiten; das Messgerät dient gleichzeitig als Fernbedienung für die<br />
Pumpe<br />
EU, Q1<br />
Accu-Chek Active: neue Version des vorhandenen Messgeräts mit erweitertem<br />
Test-Memory und erhöhter Bedienungssicherheit<br />
EU, Q1<br />
Molecular Diagnostics LightCycler MRSA Advanced Test: automatisierter auf Echtzeit-PCR-basierender<br />
Test zum Nachweis des Methicill<strong>in</strong>-resistenten Staphylococcus aureus<br />
EU, Q1<br />
cobas p 630-Instrument und AmpliL<strong>in</strong>k 3.3 Serie-Software: das e<strong>in</strong>zige<br />
prä analytsche Instrument, das die Verarbeitung der Primärröhrchen mit<br />
voll automatisierter Probenvorbereitung, Amplifikation und Detektion für<br />
die molekulare Diagnostik zusammenbr<strong>in</strong>gt<br />
EU, Q4<br />
cobas 4800 Plattform für die vollautomatisierte DNS-Extraktion sowie Echtzeit-<br />
PCR-Vervielfältigung und -Nachweis; mit Tests auf das humane Papillomavirus,<br />
Chlamydia trachomatis und Neisseria gonnorhoeae<br />
EU, Q4<br />
Applied Science NimbleGen MS 200: hochauflösender vollautomatisierter Microarray-Scanner<br />
zur Nutzung <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit allen NimbleGen-DNS-Microarrays<br />
Weltweit, Q2<br />
xCELLigence RTCA DP (Zwei-Platten)-System: hochflexibles System für die<br />
nicht<strong>in</strong>vasive Zellanalyse <strong>in</strong> Echtzeit für Untersuchungen mit mittlerem<br />
Durchsatz<br />
Weltweit, Q2<br />
LightCycler 1536 System: für Hochdurchsatzanwendungen bestimmtes System<br />
zur quantitativen PCR-Analyse<br />
Weltweit, Q2<br />
MagNA Pure 96 System: Hochdurchsatz-System für die Aufre<strong>in</strong>igung von<br />
Nukle<strong>in</strong>säureproben für die PCR-Analyse<br />
Weltweit, Q4<br />
Tissue Diagnostics INFORM EGFR DNS Sonde: weist zusätzliche Kopien des epidermalen Wachs-<br />
EMEA und<br />
tumsfaktor-Rezeptor(EGFR)-Gens nach, e<strong>in</strong>e Anomalie im Zusammenhang mit<br />
nichtkle<strong>in</strong>zelligem Lungenkrebs<br />
Asien—Pazifik, Q1<br />
BenchMark XT Färbesystem für Immunhistochemie und In-situ-Hybridisierung Late<strong>in</strong>amerika,<br />
Asien—Pazifik, Q1<br />
BenchMark Ultra: Färbesystem für Immunhistochemie und In-situ-Hybridisie- weitere europäische<br />
rung, das e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche und flexible Beladung sowie die bevorzugte Märkte, Late<strong>in</strong>amerika,<br />
Bearbeitung von Proben mit Priorität (STAT-Prozessierung) erlaubt<br />
Q1, Japan, Q4<br />
Anwendungsgebiet des CONFIRM anti-HER2/neu Primärantikörpers und<br />
EMEA und<br />
der INFORM HER2 DNS Sonde erweitert; beide Tests s<strong>in</strong>d für die Indikation<br />
bei Magen- und Brustgewebeproben validiert<br />
Asien—Pazifik, Q2<br />
EU = Europäische Union; EMEA = Europa, Nahost und Afrika; USA = Vere<strong>in</strong>igte Staaten von Amerika.
Wichtigste für 2010 geplante Produkte<strong>in</strong>führungen 5<br />
Geschäftsbereich Produkt Markt und Quartal<br />
Professional Diagnostics cobas e 602: Immunoassay-Modul der modularen Systemfamilie cobas 8000<br />
für Labore mit hohem Arbeitsvolumen. Durchsatz: bis zu 170 Tests/Stunde<br />
EU, Q1<br />
USA, Q3<br />
Acht Elecsys Immunoassays <strong>in</strong> den USA; sechs <strong>in</strong> Europa Q1–Q4<br />
cobas c 701 und cobas c 502: Module der modularen Systemfamilie cobas<br />
USA, Q2<br />
8000 für die kl<strong>in</strong>ische Chemie. Durchsatz: bis zu 2000 bzw. 600 Tests/Stunde<br />
cobas p 501 und cobas p 701: Module für die automatisierte Probenarchivie-<br />
USA, Q2<br />
rung für mit Barcode markierte Primär- und Sekundärprobenröhrchen<br />
cobas c 702: weiterentwickeltes Modul für die kl<strong>in</strong>ische Chemie der modularen<br />
EU, Q4<br />
Systemfamilie cobas 8000. Durchsatz: bis zu 170 Tests/Stunde<br />
cobas b 123: Multiparameter-Tischanalysegerät (Blutgase, Elektrolyte,<br />
EU, Q4<br />
CO Oximetrie und Metabolite) für die patientennahe Diagnostik<br />
HIV combi 27 m<strong>in</strong>: verbesserter Komb<strong>in</strong>ationstest auf das HIV 1 Antigen (p24)<br />
EU, Q4<br />
und HIV-Antikörper; erlaubt e<strong>in</strong>en verlässlicheren frühen Nachweis der Infektion<br />
mit dem humanen Immundefizienz-Virus<br />
Diabetes Care Accu-Chek Mobile: Blutzuckermessgerät mit <strong>in</strong>tegrierter Stechhilfe. Es beruht<br />
nicht mehr auf der traditionellen E<strong>in</strong>zelstreifentechnologie, sondern <strong>in</strong>tegriert<br />
e<strong>in</strong>e auswechselbare Bandkassette mit 50 Tests<br />
Accu-Chek Combo: <strong>in</strong>teraktives Insul<strong>in</strong>pumpensystem als Komb<strong>in</strong>ation aus<br />
Insul<strong>in</strong>pumpe und Blutzuckermessgerät mit weitreichenden Datenmanagement-Möglichkeiten;<br />
das Messgerät dient gleichzeitig als Fernbedienung für<br />
die Pumpe<br />
Accu Chek Aviva Nano: verkle<strong>in</strong>erte Version des Messgerätes Accu-Chek Performa<br />
mit verbesserten Eigenschaften<br />
Molecular Diagnostics LightCycler MRSA Advanced Test: automatisierter auf Echtzeit-PCR-basierender<br />
Test zum Nachweis des Methicill<strong>in</strong>-resistenten Staphylococcus aureus<br />
Cobas AmpliPrep/Cobas TaqMan CMV (CE IVD): Test zur Überwachung der<br />
Viruslast, mit dem sich die Behandlung e<strong>in</strong>er Erkrankung mit dem Zytomegalovirus<br />
(CMV) bei organtransplantierten Patienten verbessern lässt<br />
cobas TaqScreen DPX Test: Blut-Screen<strong>in</strong>g-Test im Duplex-Format, der gleichzeitig<br />
e<strong>in</strong> quantitatives Ergebnis für das Parvovirus B19 und e<strong>in</strong> qualitatives<br />
Ergebnis für das Hepatitis-A-Virus liefern kann<br />
Cobas AmpliPrep/Cobas TaqMan HIV-1 v2: neuartiger Test mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigartigen<br />
Dual-Target-Design, der die Detektion von zwei separaten Regionen<br />
des HIV-1-Genoms ermöglicht<br />
Cobas TaqMan 48 HIV v2 (CE IVD) High Pure-Virologie-Test: bietet e<strong>in</strong>e Option<br />
zur manuellen Probenvorbereitung für Kunden mit ger<strong>in</strong>gem Arbeitsvolumen<br />
Applied Science GS Junior System: preiswertes Tischgerät für die Next-Generation-DNS-<br />
Sequenzierung für kle<strong>in</strong>ere Labore<br />
NimbleGen CGX-6 Multiplex Arrays: Microarrays für die hochauflösende<br />
Analyse von chromosomalen Veränderungen; sie können sechs Proben gleichzeitig<br />
analysieren<br />
xCELLigence RTCA HT Instrument: für automatische Zellanalysen und<br />
Screen<strong>in</strong>g bei Hochdurchsatz-Anwendungen<br />
weitere europäische<br />
Märkte, Q1–Q3<br />
Asien—Pazifik, Q1<br />
weitere europäische<br />
Märkte, Q1<br />
Asien—Pazifik, Q1<br />
USA, Q3–Q4<br />
USA, Q3–Q4<br />
USA, Q2<br />
EU, Q3<br />
EU, Q3<br />
USA, Q4<br />
EU, Q4<br />
Weltweit, Q1<br />
Weltweit, Q1<br />
Weltweit, Q1<br />
SeqCap EZ Exome v.2: In-solution-Anreicherungstechnologie für die gezielte<br />
Next-Generation-Sequenzierung<br />
Weltweit, Q2<br />
Neuartige NimbleGen Microarrays mit ultrahoher Dichte Weltweit, Q3–Q4<br />
Tissue Diagnostics Kit für die zweifarbige Dual-Hapten <strong>in</strong>-situ-Hybridisierung zum Nachweis<br />
von Ziel- und Referenzgenen auf e<strong>in</strong>em Objektträger; zur Verwendung mit<br />
allen molekularen Markern, <strong>in</strong>sbesondere zur Bestimmung des HER2-Status<br />
EU, Q1<br />
Ventana anti-HER2/neu (4B5) Primärantikörper und Ventana HER2 DNS<br />
Sonde: CE-IVDs zur Beurteilung e<strong>in</strong>es möglichen Ansprechens auf e<strong>in</strong>e<br />
Behandlung mit Hercept<strong>in</strong> bei Brust- beziehungsweise Magenkrebs<br />
EU, Q1–Q2<br />
BenchMark GX: preiswerte Plattform für Immunhistochemie und In-situ-<br />
Hybridisierung, die sämtliche Arbeitsschritte für die Objektträgerbearbeitung<br />
automatisiert; für Labore mit ger<strong>in</strong>gen Arbeitsvolumen<br />
EU, Asien-Pazifik, Q2<br />
Molekulare CE-IVD-Sonden, die auf das Enzym TOP2A und den Zelloberflächenrezeptor<br />
IGF1R abzielen: zur Unterstützung der Diagnose und Behandlung<br />
von Brust- beziehungsweise Lungenkrebs<br />
EU, Q2–Q4<br />
Discovery Ultra: Plattform für die Forschung im Bereich Immunhistochemie<br />
und In-situ-Hybridisierung; bietet wesentliche Verbesserungen h<strong>in</strong>sichtlich<br />
Bedienkomfort, Workflow und Flexibilität<br />
USA, EU, Q2<br />
Asien—Pazifik, Japan,<br />
Late<strong>in</strong>amerika, Q4<br />
5 Geplante Produkte<strong>in</strong>führungen können sich aufgrund negativer Entscheidungen der Zulassungsbehörden oder aus anderen Gründen<br />
verzögern beziehungsweise nicht erfolgen.<br />
EU = Europäische Union; EMEA = Europa, Nahost und Afrika; USA = Vere<strong>in</strong>igte Staaten von Amerika.<br />
65
Sie durchschauen Gene.<br />
Um e<strong>in</strong>es Tages Leben zu retten.<br />
In der modernen Diagnostik zählt nicht nur höchste Präzision, sondern auch Geschw<strong>in</strong>digkeit. Wir<br />
arbeiten daran, beides zu verbessern. Unsere Genom-Sequenzierautomaten können die Bauste<strong>in</strong>e hoch<br />
variabler Gene <strong>in</strong> wenigen Stunden «lesen», während konventionelle Methoden für e<strong>in</strong>e Sequenzie-<br />
rung mit vergleichbarer Präzision mehrere Wochen brauchen. Dies könnte e<strong>in</strong>es Tages dazu führen, das<br />
Leben von Transplantationspatienten zu verbessern und zu verlängern. Derzeit erforschen wir mit<br />
unserem Sequenzierer die HLA (Human Leukocyte Antigen)-Genotypisierung von Blutstammzellen.<br />
Stammzellentransplantation wird zur Behandlung e<strong>in</strong>er Reihe von Krankheiten e<strong>in</strong>gesetzt, unter<br />
anderem von Leukämie. HLA-Antigene dienen der Bestimmung der Histokompatibilität, die für den<br />
Erfolg von Transplantationen wichtig ist. Um Abstossungsreaktionen zu vermeiden, müssen die<br />
HLA-Merkmale der Zellen des Spenders und des Empfängers so gut wie möglich übere<strong>in</strong>stimmen.<br />
Forschungsstudien haben gezeigt, dass der Genome Sequencer FLX*<br />
e<strong>in</strong> leistungsfähiges System zur hochauflösenden HLA-Genotypisierung<br />
ist — welche e<strong>in</strong>es Tages entscheidende Informationen für Personen, die<br />
e<strong>in</strong> Transplantat benötigen, liefern könnte. Je besser die HLA-Gene<br />
des Spenders und des Empfängers übere<strong>in</strong>stimmen, desto kle<strong>in</strong>er ist das<br />
Risiko e<strong>in</strong>er Abstossung des fremden Gewebes.<br />
*Nur für Forschungszwecke. Nicht für diagnostische Anwendungen geeignet.
Corporate Governance | <strong>Roche</strong><br />
fühlt sich allen Interessengruppen<br />
verpflichtet und setzt dies durch e<strong>in</strong>e<br />
auf Wertschöpfung ausgerichtete<br />
Geschäfts tätigkeit, e<strong>in</strong>e der modernen<br />
Corporate Governance entsprechen-<br />
den Unternehmens führung und e<strong>in</strong>e<br />
transparente Informationspolitik <strong>in</strong><br />
die Praxis um.<br />
Entschädigungsbericht | Der<br />
Erfolg des Unternehmens hängt wesentlich<br />
von der Qualität und dem Engagement<br />
unserer Mitarbeitenden ab. Diese Über -<br />
zeu gung bildet die Basis für die Richtl<strong>in</strong>ien<br />
und das System der Entschädigungspolitik<br />
von <strong>Roche</strong>.
Corporate Governance<br />
<strong>Roche</strong> erfüllt sämtliche für die Corporate Governance<br />
relevanten Bestimmungen, hält sich <strong>in</strong>sbesondere<br />
an bestehende Gesetze, die Richtl<strong>in</strong>ien (bzw. deren<br />
Kommentare) der Schweizer Börse SIX sowie an<br />
den Swiss Code of Best Practice for Corporate Governance<br />
des Verbandes der Schweizer Unternehmen<br />
«economiesuisse». Die vorhandenen <strong>in</strong>ternen Grundlagen<br />
unseres Unternehmens, <strong>in</strong>sbesondere die<br />
Statuten und das Organisationsreglement, berücksichtigen<br />
alle Grundsätze, welche die Leitung und Überwachung<br />
unseres Unternehmens im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er<br />
guten Corporate Governance <strong>in</strong>klusive der dazu notwendigen<br />
«checks and balances» sicherstellen. 1<br />
Wir komb<strong>in</strong>ieren den gedruckten <strong>Geschäftsbericht</strong> mit<br />
gezielten Verweisen auf den Internet-Auftritt von<br />
<strong>Roche</strong> (www.roche.com), um so den Leser<strong>in</strong>nen und<br />
Lesern sowohl e<strong>in</strong>e Momentaufnahme zum Stichtag<br />
des <strong>Geschäftsbericht</strong>s als auch e<strong>in</strong>en jederzeit aktuellen<br />
E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> wichtige Informationen zur Corporate<br />
Governance unseres Unternehmens zu ermöglichen.<br />
Im <strong>Geschäftsbericht</strong> s<strong>in</strong>d die Informationen bis zum<br />
31. Dezember e<strong>in</strong>es jeden Jahres festgehalten, während<br />
im Internet dauerhafte und kont<strong>in</strong>uierlich aktualisierte<br />
Informationen zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d. Die Statuten,<br />
das Organisationsreglement, die Lebensläufe der Verwaltungsräte<br />
und Konzernleitungsmitglieder werden<br />
aktualisiert und zeitgerecht für die verschiedenen<br />
Informationssuchenden im Internet bereitgehalten.<br />
Verwaltungsrat<br />
An der 91. ordentlichen Generalversammlung der<br />
<strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g AG vom 10. März 2009 wurden die bisherigen<br />
Verwaltungsräte John I. Bell, André Hoffmann<br />
sowie Franz B. Humer für die statutarische Amtsdauer<br />
von drei Jahren wiedergewählt. Der Verwaltungsrat<br />
hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er konstituierenden Sitzung im Anschluss an<br />
die Generalversammlung die Struktur se<strong>in</strong>er Verwaltungsratsausschüsse<br />
und die auf Seite 71 dargestellte<br />
Zusammensetzung der Mitglieder <strong>in</strong> den verschiedenen<br />
Ausschüssen bestätigt.<br />
Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung<br />
vom 2. März 2010 die Wiederwahl der Verwaltungsräte<br />
DeAnne Julius und Beatrice Weder di Mauro<br />
sowie die Neuwahl von Arthur D. Lev<strong>in</strong>son und<br />
William M. Burns für die statutarische Amtsdauer von<br />
drei Jahren vor. Peter Brabeck-Letmathe und Horst<br />
Teltschik haben sich entschieden, nach langjähriger<br />
Tätigkeit auf e<strong>in</strong>e Wiederwahl <strong>in</strong> den Verwaltungsrat<br />
zu verzichten. Der Verwaltungsrat dankt beiden<br />
Herren für ihren grossen E<strong>in</strong>satz und die Verdienste<br />
für <strong>Roche</strong>.<br />
Konzernleitung<br />
William M. Burns als CEO der Division <strong>Roche</strong> Pharma,<br />
Jürgen Schwiezer als CEO der Division <strong>Roche</strong><br />
Diagnostics und Jonathan Knowles als Leiter Group<br />
Research s<strong>in</strong>d per 31. Dezember 2009 <strong>in</strong> den Ruhestand<br />
getreten und deshalb aus der Konzernleitung<br />
ausgeschieden. Der Verwaltungsrat dankt den<br />
austretenden Konzernleitungsmitgliedern für ihre<br />
Verdienste für <strong>Roche</strong>.<br />
Der Verwaltungsrat der <strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g AG wird William<br />
M. Burns der Generalversammlung vom 2. März 2010<br />
zur Neuwahl <strong>in</strong> den Verwaltungsrat vorschlagen.<br />
Im Rahmen der Genentech-Transaktion wurde Pascal<br />
Soriot im April 2009 zum CEO von Genentech, Inc.,<br />
und gleichzeitig zum Mitglied der Konzernleitung von<br />
<strong>Roche</strong> ernannt. Pascal Soriot hat per 31. Dezember<br />
2009 se<strong>in</strong>e Funktionen als CEO von Genentech, Inc.,<br />
abgegeben und wurde per 1. Januar 2010 zum neuen<br />
COO der Division <strong>Roche</strong> Pharma ernannt.<br />
Daniel O’Day wurde per 1. Januar 2010 zum neuen<br />
COO der Division <strong>Roche</strong> Diagnostics und gleichzeitig<br />
zum Mitglied der Konzernleitung von <strong>Roche</strong> ernannt.<br />
Burkhard Piper ist per 31. Dezember 2009 aus<br />
der Erweiterten Konzernleitung ausgeschieden und<br />
berichtet neu an Daniel O’Day.<br />
1 http://www.roche.com/de/about_roche/<br />
corporate_governance.htm<br />
69
70 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Corporate Governance<br />
Der Verwaltungsrat per 31. Dezember 2009 (von l<strong>in</strong>ks):<br />
Dr. Franz B. Humer, Prof. Dr. Bruno Gehrig, André Hoffmann,<br />
Prof. Dr. Pius Baschera,<br />
Prof. Sir John Irv<strong>in</strong>g Bell, Peter Brabeck-Letmathe, Lodewijk J.R. de V<strong>in</strong>k,<br />
Dr. Andreas Oeri, Dr. DeAnne Julius, Walter Frey,<br />
Prof. Dr. Beatrice Weder di Mauro, Prof. Dr. Horst Teltschik, Dr. Wolfgang Ruttenstorfer
Verwaltungsrat<br />
Name (Geburtsjahr)<br />
A Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschuss.<br />
B Prüfungsausschuss.<br />
C Entschädigungsausschuss.<br />
D Präsidium/Nom<strong>in</strong>ationsausschuss.<br />
E Mitglied ohne Beteiligung an der Geschäftsführung.<br />
Gewählt<br />
bis Erstwahl<br />
Verwaltungsrat Dr. Franz B. Humer (1946) D *, E Präsident 2012 1995<br />
Zur Wahl anlässlich der<br />
Generalversammlung<br />
vom 2. März 2010<br />
vorgeschlagene,<br />
neue Verwaltungsratsmitglieder<br />
Prof. Bruno Gehrig (1946) C *, D, E Vizepräsident 2011 2004<br />
André Hoffmann (1958) C, D, E Vizepräsident 2012 1996<br />
Prof. Dr. Pius Baschera (1950) A, E 2011 2007<br />
Prof. Sir John Irv<strong>in</strong>g Bell (1952) C, E 2012 2001<br />
Peter Brabeck-Letmathe (1944) E 2010 2000<br />
Lodewijk J.R. de V<strong>in</strong>k (1945) C, E 2011 2004<br />
Walter Frey (1943) A, B, E 2011 2001<br />
Dr. DeAnne Julius (1949) B *, E 2010 2002<br />
Dr. Andreas Oeri (1949) A *, E 2011 1996<br />
Dr. Wolfgang Ruttenstorfer (1950) B, E 2011 2007<br />
Prof. Dr. Horst Teltschik (1940) A, B, E 2010 2002<br />
Prof. Dr. Beatrice Weder di Mauro (1965) A, B, E 2010 2006<br />
William M. Burns (1947)<br />
Dr. Arthur D. Lev<strong>in</strong>son (1950)<br />
Sekretär des<br />
Verwaltungsrates Dr. Gottlieb A. Keller (1954)<br />
Ehrenpräsident des<br />
Verwaltungsrates Dr. h. c. Fritz Gerber (1929)<br />
* Vorsitz des jeweiligen Ausschusses. 1. Januar 2010<br />
71
72 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Corporate Governance<br />
Diese Seite<br />
Das Gremium per 31. Dezember 2009 (von l<strong>in</strong>ks):<br />
Dr. Sever<strong>in</strong> Schwan, William M. Burns, Dr. Jürgen Schwiezer,<br />
Dr. Erich Hunziker, Silvia Ayyoubi, Prof. Dr. Jonathan Knowles,<br />
Dr. Gottlieb A. Keller, Pascal Soriot, Burkhard G. Piper,<br />
Osamu Nagayama, Per-Olof Att<strong>in</strong>ger, Richard Scheller,<br />
René Kissl<strong>in</strong>g<br />
Rechte Seite<br />
Neue Mitglieder per 1. Januar 2010 (von l<strong>in</strong>ks):<br />
Daniel O'Day, Jean-Jacques Garaud, Dan Zabrowski
Konzernleitung<br />
Name (Geburtsjahr) Funktion<br />
Konzernleitung Dr. Sever<strong>in</strong> Schwan (1967) CEO der <strong>Roche</strong>-Gruppe<br />
Dr. Erich Hunziker (1953) Chief F<strong>in</strong>ancial Officer und stellvertretender<br />
Leiter der Konzernleitung<br />
William M. Burns (1947)* CEO Division <strong>Roche</strong> Pharma<br />
Dr. Jürgen Schwiezer (1944)* CEO Division <strong>Roche</strong> Diagnostics<br />
Prof. Jonathan K.C. Knowles (1947)* Leiter Group Research<br />
Dr. Gottlieb A. Keller (1954) General Counsel<br />
Silvia Ayyoubi (1953) Leiter<strong>in</strong> Human Resources<br />
Pascal Soriot (1959) CEO Genentech, Inc.;<br />
per 1.1.2010 COO Division <strong>Roche</strong> Pharma<br />
Per 1. Januar 2010 Daniel O’Day (1964) COO Division <strong>Roche</strong> Diagnostics<br />
Erweiterte Konzernleitung Burkhard G. Piper (1961)* Leiter Geschäftsbereich <strong>Roche</strong> Diabetes Care<br />
Per-Olof Att<strong>in</strong>ger (1960) Leiter Kommunikation<br />
Osamu Nagayama (1947) Präsident und CEO Chugai<br />
Richard Scheller (1953)<br />
Per 1. Januar 2010 Jean-Jacques Garaud (1955)<br />
Sekretär<br />
der Konzernleitung René Kissl<strong>in</strong>g (1966)<br />
Revisionsstelle<br />
<strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g AG<br />
Chief Compliance Officer Dr. Urs Jaisli (1956)<br />
* Mitglied bis 31. Dezember 2009.<br />
Neue Mitglieder per 1. Januar 2010 (von l<strong>in</strong>ks):<br />
Daniel O’Day, Jean-Jacques Garaud, Dan Zabrowski<br />
Leiter Genentech Forschung<br />
und Frühe Entwicklung (gRED)<br />
Leiter Pharma Forschung<br />
und Frühe Entwicklung (pRED)<br />
Dan Zabrowski (1959) Leiter Pharma Partner<strong>in</strong>g<br />
KPMG Klynveld Peat Marwick Goerdeler SA (Berichtsjahre 2004–2008)<br />
KPMG AG (Mandat seit 2009)<br />
Leitender Revisor: John A. Morris (seit 2004)<br />
73
74 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Corporate Governance<br />
Richard Scheller, der direkt an den CEO der <strong>Roche</strong>-<br />
Gruppe, Sever<strong>in</strong> Schwan, berichtet, wurde im April 2009<br />
zum Mitglied der Erweiterten Konzernleitung ernannt.<br />
Als früherer Leiter der Genentech-Forschung wurde<br />
ihm die Führung der Forschung und Frühen Entwicklung<br />
von Genentech (gRED) übertragen, welche<br />
als unabhängige E<strong>in</strong>heit <strong>in</strong>nerhalb der <strong>Roche</strong>-Gruppe<br />
geführt wird.<br />
Jean-Jacques Garaud wurde per 1. Januar 2010 zum<br />
Leiter <strong>Roche</strong> Pharma Forschung und Frühe Entwicklung<br />
(pRED) und gleichzeitig zum Mitglied der Erweiterten<br />
Konzernleitung ernannt.<br />
Dan Zabrowski wurde als Leiter von Pharma Partner<strong>in</strong>g<br />
<strong>in</strong> die Erweiterte Konzernleitung berufen.<br />
Informationen zur Corporate<br />
Governance<br />
•<br />
•<br />
Hold<strong>in</strong>g AG («Bedeutende Aktionäre», Seite 162)<br />
aufgeführt.<br />
André Hoffmann, Vizepräsident des Verwaltungsrates,<br />
und Andreas Oeri, Mitglied des Verwaltungsrates<br />
und Vorsitzender des Corporate Governanceund<br />
Nachhaltigkeits-Ausschusses, s<strong>in</strong>d als<br />
Vertreter des bestehenden Aktionärspools im<br />
Verwaltungsrat bzw. <strong>in</strong> dessen Ausschüssen tätig<br />
und beziehen das im Entschädigungsbericht auf<br />
Seite 81 sowie im F<strong>in</strong>anzbericht <strong>in</strong> Anmerkung 33<br />
«Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen<br />
und Personen» zur konsolidierten Jahresrechnung<br />
des <strong>Roche</strong>-Konzerns (Seite 139) und <strong>in</strong> Anmerkung<br />
6 zur Jahresrechnung der <strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g AG<br />
(«Entschädigung der Verwaltungsrats- und<br />
Konzernleitungsmitglieder», Seite 163) erwähnte<br />
Honorar. Weitere Beziehungen mit den im Aktionärspool<br />
vertretenen Aktionären bestehen nicht.<br />
Es bestehen ke<strong>in</strong>e Kreuzbeteiligungen.<br />
1 Konzernstruktur und Aktionariat<br />
2 Kapitalstruktur<br />
• Die Kapitalstruktur ist im F<strong>in</strong>anzbericht im Anhang<br />
der Jahresrechnung der <strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g AG<br />
• Operativ ist <strong>Roche</strong> <strong>in</strong> zwei Divisionen unterteilt: (Seite 161 und 162) dargestellt. Angaben dazu<br />
Pharma und Diagnostics. Die Division Pharma f<strong>in</strong>den sich zudem <strong>in</strong> den Statuten der <strong>Roche</strong><br />
umfasst folgende zwei Geschäftssegmente: <strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g AG.<br />
Pharma und Chugai, wobei Genentech als früheres<br />
drittes Segment <strong>in</strong> <strong>Roche</strong> Pharma <strong>in</strong>tegriert wurde.<br />
Die Division Diagnostics besteht aus den fünf<br />
Geschäftsbereichen Applied Science, Diabetes Care,<br />
Molecular Diagnostics, Professional Diagnostics<br />
sowie Tissue Diagnostics. Die Geschäftstätigkeiten<br />
werden über lokale <strong>Roche</strong>-Konzerngesellschaften<br />
ausgeübt. Die wichtigsten Konzerngesellschaften<br />
s<strong>in</strong>d im F<strong>in</strong>anzbericht, Anmerkung 34 «Konzernund<br />
assoziierte Gesellschaften» zur konsolidierten<br />
Jahresrechnung des <strong>Roche</strong>-Konzerns (Seite 141 bis<br />
144), aufgeführt.<br />
• Bedeutende Aktionäre s<strong>in</strong>d im F<strong>in</strong>anzbericht <strong>in</strong><br />
den Anmerkungen 28 und 33 «Den Inhabern von<br />
<strong>Roche</strong>-Titeln zuzurechnende eigene Mittel» und<br />
«Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen<br />
und Personen» zur konsolidierten Jahresrechnung<br />
des <strong>Roche</strong>-Konzerns (Seite 122 und 139) und<br />
<strong>in</strong> Anmerkung 4 zur Jahresrechnung der <strong>Roche</strong><br />
2<br />
• Veränderungen des Eigenkapitals werden im<br />
F<strong>in</strong>anzbericht im Anhang der Jahresrechnung<br />
der <strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g AG (Seite 162) im Detail<br />
dargestellt.<br />
• Das Aktienkapital der Gesellschaft beträgt<br />
160 000 000 Franken, e<strong>in</strong>geteilt <strong>in</strong> 160 000 000<br />
voll liberierte Inhaberaktien im Nom<strong>in</strong>alwert von<br />
je 1 Franken. Für diese Inhaberaktien bestehen<br />
ke<strong>in</strong>e Stimmrechtsbeschränkungen. Das Stimmrecht<br />
kann nach H<strong>in</strong>terlegung der Aktie frei<br />
wahrgenommen werden.<br />
• Es besteht ke<strong>in</strong> bed<strong>in</strong>gtes oder genehmigtes<br />
Aktienkapital.<br />
• Ausserdem bestehen 702 562 700 Genusssche<strong>in</strong>e<br />
(GS), die auf den Inhaber lauten. Diese GS<br />
bilden ke<strong>in</strong>en Bestandteil des Aktienkapitals und<br />
2 http://www.roche.com/de/about_roche/corporate_governance/<br />
article_of_<strong>in</strong>corporation.htm
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
haben ke<strong>in</strong> Stimmrecht. Jeder GS hat den gleichen<br />
Anteil am Bilanzgew<strong>in</strong>n und an dem nach Rückzahlung<br />
des Aktienkapitals verbleibenden Liquidationsergebnis<br />
wie e<strong>in</strong>e Aktie. Die GS und die<br />
damit verbundenen Rechte (<strong>in</strong>klusive der Sicherung<br />
ihrer Ansprüche) s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> §4 der Statuten der<br />
<strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g AG beschrieben.<br />
Angaben zu den ausgegebenen Kredit<strong>in</strong>strumenten<br />
und Details zu den ausstehenden Anleihen f<strong>in</strong>den<br />
sich im F<strong>in</strong>anzbericht, Anmerkung 27 «Darlehen»<br />
zur konsolidierten Jahresrechnung des <strong>Roche</strong>-<br />
Konzerns (Seite 115).<br />
Zusätzliche Angaben zu den Mitarbeiteroptionen<br />
f<strong>in</strong>den sich im F<strong>in</strong>anzbericht, Anmerkung 11<br />
«Mitarbeiterbeteiligungsprogramme» zur konsolidierten<br />
Jahresrechnung des <strong>Roche</strong>-Konzerns<br />
(Seite 83).<br />
Ausser den Mitarbeiteroptionen bzw. S-SARs und<br />
den im Zusammenhang mit den Kredit<strong>in</strong>strumenten<br />
ausgegebenen Optionen hat <strong>Roche</strong> ke<strong>in</strong>e Optionen<br />
begeben.<br />
Das Aktienkapital wird weder von den Kredit<strong>in</strong>strumenten<br />
noch von den Mitarbeiteroptionen betroffen.<br />
3 Verwaltungsrat und Konzernleitung<br />
• Individuelle Angaben zu den Verwaltungsrats-<br />
(<strong>in</strong>klusive Wahl und Amtszeit) und Konzernleitungsmitgliedern<br />
f<strong>in</strong>den sich auf den Seiten 69 bis 74.<br />
Die Lebensläufe und weitere Informationen<br />
(<strong>in</strong>klusive Angaben zu Verwaltungsratsmandaten)<br />
s<strong>in</strong>d im Internet verfügbar. 3<br />
• Die Generalversammlung wählt die e<strong>in</strong>zelnen<br />
Mitglieder des Verwaltungsrates gestaffelt und <strong>in</strong><br />
E<strong>in</strong>zelwahl (siehe dazu §18 der Statuten der <strong>Roche</strong><br />
Hold<strong>in</strong>g AG 4 sowie das Protokoll der 91. ordentlichen<br />
Generalversammlung der <strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g AG<br />
vom 10. März 2009 5).<br />
• Mit Ausnahme von Franz B. Humer gehörte ke<strong>in</strong>er<br />
der Verwaltungsräte <strong>in</strong> den drei der Berichtsperiode<br />
vorangegangenen Geschäftsjahren der<br />
Geschäftsleitung des Konzerns oder e<strong>in</strong>er Konzerngesellschaft<br />
an.<br />
• Die <strong>in</strong>terne Organisation des Verwaltungsrates,<br />
die Kompetenzregelung zwischen Verwaltungsrat<br />
und Geschäftsleitung sowie die Aufgaben<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
der Verwaltungsratsausschüsse und die Informations-<br />
und Kontroll<strong>in</strong>strumente gegenüber der<br />
Geschäftsleitung s<strong>in</strong>d im Organisationsreglement6 zusammengefasst.<br />
Die Organisation des Verwaltungsrates von <strong>Roche</strong><br />
dient der Sicherstellung e<strong>in</strong>er verantwortungsbewussten<br />
und auf langfristige Wertschöpfung<br />
ausgerichteten Leitung des Konzerns. Der<br />
Verwaltungsrat der <strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g AG hat dazu<br />
e<strong>in</strong>zelne Aufgaben an verschiedene Ausschüsse 7<br />
delegiert, deren Zusammensetzung sowie Vorsitz<br />
per 1. Januar 2010 auf Seite 71 dargestellt s<strong>in</strong>d.<br />
Die Kompetenzen der e<strong>in</strong>zelnen Ausschüsse s<strong>in</strong>d<br />
im Organisationsreglement detailliert festgehalten. 8<br />
Mit Ausnahme des Präsidiums werden alle<br />
Ausschüsse von e<strong>in</strong>em unabhängigen Verwaltungsratsmitglied<br />
geleitet.<br />
Gemäss dem Organisationsreglement des Verwaltungsrates<br />
kann auf Verlangen e<strong>in</strong>es jeden<br />
Verwaltungsratsmitglieds e<strong>in</strong>e Sitzung <strong>in</strong> Abwesenheit<br />
des Präsidenten e<strong>in</strong>berufen werden. Bei <strong>Roche</strong><br />
wird e<strong>in</strong>mal pro Jahr ohne Anwesenheit des<br />
Präsidenten dessen Leistung durch den gesamten<br />
Verwaltungsrat beurteilt. Diese Sitzung f<strong>in</strong>det<br />
unter der Leitung e<strong>in</strong>er der Vizepräsidenten statt.<br />
Der Verwaltungsrat hat e<strong>in</strong> Kontrollsystem etabliert,<br />
das sowohl durch den Prüfungs- als auch durch<br />
den Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-<br />
Ausschuss laufend überwacht wird und sich auf<br />
folgende Elemente abstützt:<br />
— Bericht über f<strong>in</strong>anzielle und operationelle<br />
Risiken (Risiko-Management-System)<br />
3 http://www.roche.com/de/about_roche/management/<br />
board_of_directors.htm und<br />
http://www.roche.com/de/about_roche/management/<br />
executive_committee.htm<br />
4 http://www.roche.com/de/about_roche/corporate_governance/<br />
article_of_<strong>in</strong>corporation.htm<br />
5 http://www.roche.com/de/about_roche/corporate_governance/<br />
annual_general_meet<strong>in</strong>gs.htm<br />
6 http://www.roche.com/de/about_roche/corporate_governance/<br />
article_of_<strong>in</strong>corporation.htm<br />
7 http://www.roche.com/de/about_roche/corporate_governance/<br />
committees.htm<br />
8 http://www.roche.com/de/about_roche/corporate_governance/<br />
article_of_<strong>in</strong>corporation.htm<br />
75
76 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Corporate Governance<br />
•<br />
•<br />
— Internes Kontrollsystem über die F<strong>in</strong>anzberichterstattung<br />
(siehe Seite 145 und 148 des F<strong>in</strong>anzberichts)<br />
— Interne Revision<br />
— Group Compliance Officer und Compliance<br />
Officers <strong>in</strong> den Tochtergesellschaften<br />
— Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltschutzabteilung<br />
— Corporate Susta<strong>in</strong>ability Committee<br />
— Science and Ethics Advisory Group (SEAG)<br />
für das Gebiet der Gentechnologie (seit 1999)<br />
Jährlich bestehen mehrere Sperrfristen für den<br />
Handel mit eigenen Titeln für führende Mitarbeitende.<br />
Für das Jahr 2010 bestehen folgende<br />
Sperrfristen:<br />
26. Dezember bis 3. Februar<br />
1. April bis 15. April<br />
26. Juni bis 22. Juli<br />
1. Oktober bis 14. Oktober<br />
Diese Fristen können bei Bedarf durch den<br />
Präsidenten des Verwaltungsrates an veränderte<br />
Verhältnisse angepasst werden.<br />
Der Verwaltungsrat hat im Jahr 2009 fünf Sitzungen<br />
(von je 3 bis 6 Stunden*), e<strong>in</strong>e ganztägige<br />
Sitzung* sowie e<strong>in</strong>e Verwaltungsratsreise (Besuch<br />
e<strong>in</strong>er bedeutenden Tochtergesellschaft) von<br />
3 Tagen* (<strong>in</strong>klusive e<strong>in</strong>er Verwaltungsratssitzung)<br />
durchgeführt. Die Verwaltungsratsausschüsse<br />
haben 2009 wie folgt getagt:<br />
— das Präsidium des Verwaltungsrates bzw.<br />
der Nom<strong>in</strong>ationsausschuss: drei Sitzungen<br />
(je ca. 2 Stunden*)<br />
— der Prüfungsausschuss (Audit Committee):<br />
vier Sitzungen (je ca. 3 bis 4 Stunden*)<br />
— der Corporate Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschuss<br />
(Corporate Governance<br />
and Susta<strong>in</strong>ability Committee): drei Sitzungen<br />
(je ca. 3 Stunden*)<br />
— der Entschädigungsausschuss (Remuneration<br />
Committee): drei Sitzungen 9 (je ca. 2 bis<br />
3 Stunden*)<br />
* Die Zeitangaben enthalten die eigentliche Sitzungsdauer ohne<br />
Berücksichtigung der umfangreichen Vor- und Nachbereitungszeiten/-arbeiten<br />
der e<strong>in</strong>zelnen Verwaltungsräte.<br />
• Die Konzernleitungsmitglieder werden zu den sie<br />
betreffenden Traktanden der Sitzungen des<br />
Verwaltungsrates e<strong>in</strong>geladen und berichten dem<br />
Verwaltungsrat persönlich. Bei Bedarf werden<br />
Mitglieder der Erweiterten Konzernleitung beigezogen.<br />
Die Verwaltungsratsausschüsse ziehen den<br />
Verwaltungsratspräsidenten und weitere Mitglieder<br />
der Konzernleitung zur Berichterstattung bei.<br />
Die Verwaltungsratsausschüsse können unabhängige<br />
Gutachten beantragen oder Berater zuziehen.<br />
Das Risiko-Management-System wird laufend<br />
überprüft und dem Prüfungsausschuss bzw. dem<br />
Verwaltungsrat präsentiert. 10 Die <strong>in</strong>terne Revision<br />
rapportiert regelmässig dem Prüfungsausschuss<br />
unter Bezugnahme auf laufende Revisionsberichte<br />
und nimmt wie die externe Revision an dessen<br />
Sitzungen teil. Zur externen Revision siehe Seite 77.<br />
• Es bestehen ke<strong>in</strong>e Managementverträge im<br />
S<strong>in</strong>ne von Ziffer 4.3 der SIX-Richtl<strong>in</strong>ie betreffend<br />
Informationen zur Corporate Governance.<br />
4 Entschädigungen, Beteiligungen und Darlehen<br />
Sämtliche Angaben zu Entschädigungen, Beteiligungen<br />
und Darlehen s<strong>in</strong>d im separaten Entschädigungsbericht<br />
auf den Seiten 79 bis 90 sowie<br />
im F<strong>in</strong>anzbericht <strong>in</strong> den Anmerkungen 28 und 33<br />
«Den Inhabern von <strong>Roche</strong>-Titeln zuzurechnende<br />
eigene Mittel» und «Beziehungen zu nahe stehenden<br />
Unternehmen und Personen» zur konsolidierten<br />
Jahresrechnung des <strong>Roche</strong>-Konzerns (Seite 122<br />
und 139) bzw. <strong>in</strong> den Anmerkungen 6 und 7<br />
zur Jahresrechnung der <strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g AG<br />
(«Entschädigung der Verwaltungsrats- und Konzernleitungsmitglieder»<br />
und «Beteiligungen der<br />
Verwaltungsrats- und Konzernleitungsmitglieder»,<br />
Seite 163 und 166) aufgeführt.<br />
9 Mitglieder, die von Beratungen/Entscheidungen des Entschädigungsausschusses<br />
betroffen s<strong>in</strong>d, können an solchen Sitzungen<br />
weder mitwirken noch teilnehmen.<br />
10 Zusätzliche Angaben f<strong>in</strong>den sich im F<strong>in</strong>anzbericht, Anmerkung 32<br />
«Risikomanagement» zur konsolidierten Jahresrechnung des<br />
<strong>Roche</strong>-Konzerns (Seite 129).
5 Mitwirkungsrechte der Aktionäre<br />
• Die Mitwirkungsrechte der Aktionäre s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den<br />
Statuten 11 geregelt. Angesichts der Ausgestaltung<br />
der Aktien als Inhaberpapiere bestehen ke<strong>in</strong>e<br />
Beschränkungen betreffend Zutritt zur Generalversammlung<br />
ausser der rechtzeitigen H<strong>in</strong>terlegung<br />
und der Ausstellung der Zutrittskarte auf den<br />
Namen des Aktionärs gemäss §12 der Statuten.<br />
Jeder Aktionär kann sich durch e<strong>in</strong>en anderen<br />
Aktionär vertreten lassen. Es bestehen ke<strong>in</strong>e<br />
Stimmrechtsbeschränkungen und nur die <strong>in</strong> §16<br />
der Statuten aufgeführten Quoren gemäss dem<br />
Schweizerischen Obligationenrecht.<br />
• Gemäss §10.2 der Statuten können Aktionäre,<br />
die Aktien im Nennwert von m<strong>in</strong>destens 1 Million<br />
Franken vertreten, bis spätestens 60 Tage vor<br />
der Generalversammlung die Traktandierung von<br />
Verhandlungsgegenständen verlangen.<br />
Die Berichte der Revisionsstelle zur konsolidierten<br />
Jahresrechnung und zur Jahresrechnung s<strong>in</strong>d<br />
auf Seite 146 bzw. 170 im F<strong>in</strong>anzbericht dieses<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong>s abgedruckt.<br />
Die KPMG als Revisionsstelle der <strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g<br />
AG und weiterer <strong>Roche</strong>-Gesellschaften erhielt<br />
für ihre Dienstleistung folgende Entschädigungen:<br />
2009 2008<br />
(Millionen CHF)<br />
Revision 21,9 19,7<br />
Revisionsnahe Honorare 3,7 4,6<br />
Steuerberatung 1,3 1,8<br />
Total 26,9 26,1<br />
Die Revisionsstelle wird jährlich von der Generalversammlung<br />
neu gewählt.<br />
Die Ernst & Young AG als Prüfer von Genentech<br />
und Chugai erhielt für ihre Tätigkeit folgende Entschädigung:<br />
2009 2008<br />
(Millionen CHF)<br />
Revisionen Chugai (2008<br />
Genentech und Chugai)<br />
Sonstige Beratungen<br />
2,2 5,4<br />
Genentech und Chugai 2,2 1,7<br />
Total 4,4 7,1<br />
8 Informationspolitik<br />
• Bekanntmachungen erfolgen gemäss §33 der<br />
Statuten 13 6 Kontrollwechsel und Abwehrmassnahmen<br />
• Bezüglich Angebotspflicht besteht ke<strong>in</strong>e statutarische<br />
Regelung. Es gilt die gesetzliche Regelung.<br />
• Es bestehen ke<strong>in</strong>e Kontrollwechselklauseln. Die auf<br />
Genusssche<strong>in</strong>en beruhenden Elemente der Entschädigungen<br />
würden bei e<strong>in</strong>er Übernahme beendet<br />
und bestehende Sperrfristen aufgehoben, womit alle<br />
Optionen unmittelbar ausgeübt werden könnten.<br />
7 Beziehung zu Revisionsstelle<br />
Anlässlich der Generalversammlung der <strong>Roche</strong><br />
Hold<strong>in</strong>g AG vom 10. März 2009 wurde die KPMG AG<br />
(KPMG) zur Revisionsstelle gewählt (Angaben<br />
zum Zeitpunkt der Mandatsübernahme bzw. des<br />
leitenden Revisors siehe Seite 73). Die Revisoren<br />
im Schweizerischen Handelsamtsblatt<br />
der Revisionsstelle nehmen an Sitzungen des und <strong>in</strong> weiteren vom Verwaltungsrat bestimmten<br />
Prüfungsausschusses teil. Sie erstatten mündlichen Tageszeitungen (Basler Zeitung, F<strong>in</strong>anz und<br />
und schriftlichen Bericht über Resultate ihrer Wirtschaft, L’Agefi, Le Temps, Neue Zürcher<br />
Prüfungen. Die Bewertung und Kontrolle der Revisoren<br />
erfolgt durch den Prüfungsausschuss,<br />
welcher Empfehlungen zuhanden des Verwaltungs-<br />
Zeitung).<br />
rates vornimmt (zu Kompetenzen des Prüfungsausschusses<br />
siehe Organisationsreglement, Artikel<br />
8.1 12).<br />
11 http://www.roche.com/de/about_roche/corporate_governance/<br />
article_of_<strong>in</strong>corporation.htm<br />
Insgesamt hat die externe Revisionsstelle im<br />
Jahr 2009 an allen (vier) Sitzungen des Prüfungs-<br />
12 http://www.roche.com/de/about_roche/corporate_governance/<br />
article_of_<strong>in</strong>corporation.htm<br />
13 http://www.roche.com/de/about_roche/corporate_governance/<br />
ausschusses teilgenommen.<br />
article_of_<strong>in</strong>corporation.htm<br />
77
78 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Corporate Governance<br />
• <strong>Roche</strong> <strong>in</strong>formiert über das Halbjahres- und das<br />
Jahresergebnis <strong>in</strong> Form von Halbjahres- und<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong>en <strong>in</strong> gedruckter und elektronischer<br />
Form sowie an Medienanlässen. Zudem<br />
werden jeweils im April und Oktober die detaillierten<br />
Umsatzzahlen zum ersten und dritten<br />
Quartal veröffentlicht. Die aktuellen Publikationsdaten<br />
s<strong>in</strong>d im Internet 14 auf Deutsch und Englisch<br />
ersichtlich.<br />
• Alle entsprechenden Informationen und Dokumente,<br />
sämtliche Medienmitteilungen, Updates<br />
für Investoren15 sowie Präsentationen an Analystenund<br />
Investorenkonferenzen s<strong>in</strong>d im Internet<br />
abrufbar. Weitere Publikationen können per E-Mail,<br />
Fax oder Telefon bestellt werden:<br />
basel.webmaster@roche.com,<br />
Tel. +41 (0)61 688 83 39, Fax +41 (0)61 688 43 43.<br />
• Die Kontaktadresse von Investor Relations lautet:<br />
F. Hoffmann-La <strong>Roche</strong> AG, Investor Relations,<br />
Corporate F<strong>in</strong>ance, CH-4070 Basel,<br />
Tel. +41 (0)61 688 88 80, Fax +41 (0)61 691 00 14.<br />
Weitere Informationen und Kontaktpersonen s<strong>in</strong>d<br />
im Internet16 aufgeführt<br />
9 Chief Compliance Officer<br />
Der Chief Compliance Officer mit se<strong>in</strong>em Compliance-officers-Netzwerk<br />
setzt sich konzernweit für<br />
die konsequente Umsetzung und E<strong>in</strong>haltung der<br />
Konzerngrundsätze e<strong>in</strong> und dient <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />
auch als Ansprechpartner für Aktionäre,<br />
Mitarbeitende, Kunden, Lieferanten und die Öffentlichkeit.<br />
Mitarbeitende oder Drittpersonen können<br />
Verletzungen von <strong>Roche</strong>-Konzerngrundsätzen<br />
entweder Vorgesetzten oder dem Chief Compliance<br />
Officer (Urs Jaisli, Tel. direkt: +41 (0)61 688 40 18,<br />
E-Mail: urs.jaisli@roche.com) zur Kenntnis br<strong>in</strong>gen.<br />
Solche Mitteilungen werden vertraulich behandelt.<br />
Zudem steht den Mitarbeitenden seit Ende 2009<br />
e<strong>in</strong>e «SpeakUp L<strong>in</strong>e» zur Verfügung, mittels welcher<br />
Verstösse bzw. Beschwerden anonym <strong>in</strong> der<br />
jeweiligen Muttersprache des berichtenden Mitarbeitenden<br />
vorgebracht werden können. Der<br />
Chief Compliance Officer erstattet dem Corporate<br />
Governance- und Nachhaltigkeits-Ausschuss<br />
regelmässig Bericht.<br />
10 Nichtanwendbarkeit/Negativerklärung<br />
Es wird ausdrücklich festgehalten, dass sämtliche<br />
nicht enthaltenen oder erwähnten Angaben<br />
entweder als nicht anwendbar oder als Negativerklärung<br />
(gemäss den Anforderungen der<br />
Corporate-Governance-Richtl<strong>in</strong>ie der Schweizer<br />
Börse SIX bzw. deren Kommentars) gelten.<br />
14 http://www.roche.com/de/media.htm<br />
15 http://www.roche.com/de/<strong>in</strong>vestors.htm<br />
16 http://www.roche.com/de/<strong>in</strong>vestors/contacts.htm
Entschädigungsbericht<br />
Zusammenfassung<br />
Der Erfolg des Unternehmens hängt wesentlich von<br />
der Qualität und dem Engagement unserer Mitarbeitenden<br />
ab. Diese Überzeugung bildet die Basis für die<br />
Richtl<strong>in</strong>ien und das System der Entschädigungspolitik<br />
von <strong>Roche</strong>.<br />
E<strong>in</strong> Hauptaugenmerk der Entschädigungspolitik<br />
besteht ferner <strong>in</strong> der langfristigen Ausrichtung und<br />
der Verknüpfung der Interessen des Managements<br />
mit denen der Eigentümer von <strong>Roche</strong>-Aktien und<br />
Genusssche<strong>in</strong>en (GS).<br />
• Der folgende Entschädigungsbericht wird der<br />
Generalversammlung 2010 separat zur Genehmigung<br />
vorgelegt.<br />
• Die Entschädigung der Konzernleitung und des<br />
obersten Kaders setzt sich aus folgenden Bestandteilen<br />
zusammen:<br />
— Basissalär<br />
— Bonus<br />
— Gesperrte Genusssche<strong>in</strong>e (3–10 Jahre)<br />
— Stock-settled Stock Appreciation Rights<br />
(S-SARs) 1<br />
— Performance Share Plan (PSP)<br />
• Mit Ausnahme von Sever<strong>in</strong> Schwan und Silvia<br />
Ayyoubi haben die Konzernleitungsmitglieder 2009<br />
ke<strong>in</strong>e Erhöhung des Basissalärs erhalten. 2<br />
• Der PSP 2007–2009 kommt angesichts der<br />
Kursentwicklung nicht zur Auszahlung.<br />
• Die im Jahr 2006, 2007 und 2008 ausgegebenen<br />
S-SARs haben Ausübungspreise über dem<br />
gegenwärtigen Kurs der Genusssche<strong>in</strong>e und s<strong>in</strong>d<br />
daher für die Empfänger ohne Wert. Dies kann<br />
sich im Falle e<strong>in</strong>er günstigen zukünftigen Kursentwicklung<br />
wieder ändern.<br />
• Die Grundentschädigung des Verwaltungsrates<br />
blieb seit 2001 unverändert.<br />
Bitte entnehmen Sie alle weiteren Details dem<br />
f o lgenden Entschädigungsbericht 3.<br />
Entschädigungsrichtl<strong>in</strong>ien<br />
Im Jahr 2004 wurden die Entschädigungsrichtl<strong>in</strong>ien<br />
von <strong>Roche</strong> grundlegend erneuert und im Jahr 2009 <strong>in</strong><br />
wenigen Punkten überarbeitet. Sie s<strong>in</strong>d Teil unserer<br />
Mitarbeiterpolitik mit dem Ziel, unsere Mitarbeitenden<br />
zu motivieren und im Unternehmen zu behalten bzw.<br />
talentierte neue Mitarbeitende zu gew<strong>in</strong>nen und sie<br />
dabei zu unterstützen, Leistungen auf kont<strong>in</strong>uierlich<br />
hohem Niveau zu erbr<strong>in</strong>gen. Die Entschädigungsrichtl<strong>in</strong>ien<br />
s<strong>in</strong>d so gestaltet, dass sie Wertschöpfung<br />
fördern und e<strong>in</strong>e Kultur von Leistung und Innovation<br />
verstärken. Sie werden sowohl bei Mitarbeitenden<br />
als auch bei Vorgesetzten angewandt. Die wichtigsten<br />
Grundsätze s<strong>in</strong>d:<br />
• Fokus auf Wertschöpfung<br />
• Leistungsabhängige Vergütungen<br />
• Beteiligung am Erfolg<br />
• Fairness und Transparenz bei Vergütungsentscheidungen<br />
• Ausgewogenheit von lang- und kurzfristigen<br />
Vergütungen<br />
• Konkurrenzfähigkeit auf dem Markt<br />
Die Vergütungskomponenten Basissalär, Bonus, gesperrte<br />
Genusssche<strong>in</strong>e, «Stock-settled Stock Appreciation<br />
Rights» (S-SARs) sowie Performance Share Plan<br />
(PSP)-Programm unterstützen diese Grundsätze. Die<br />
Vergütungen s<strong>in</strong>d mit der f<strong>in</strong>anziellen Entwicklung und<br />
dem Erfolg des Unternehmens verbunden, womit e<strong>in</strong>e<br />
Interessenübere<strong>in</strong>stimmung zwischen Aktionariat und<br />
Mitarbeitenden hergestellt ist.<br />
Die Höhe der e<strong>in</strong>zelnen Komponenten pro Konzernleitungsmitglied<br />
ist anhand der <strong>in</strong>dividuellen Darstellung<br />
der Entschädigungen der Konzernleitung<br />
diesem Bericht zu entnehmen.<br />
1 Siehe «Optionen bzw. Stock-settled Stock Appreciation Rights<br />
(S-SARs)», Seite 87.<br />
2 Per 1. April 2008 wurden die Basissaläre der Konzernleitung<br />
letztmals generell erhöht. Im Fall von Gottlieb Keller ergibt sich<br />
aus der Erhöhung des Basisgehaltes per April 2008 e<strong>in</strong>e<br />
Differenz zwischen den auf die Kalenderjahre 2008 und 2009<br />
bezogenen Gehältern (siehe hierzu Tabelle auf Seite 82).<br />
3 Siehe dazu auch im F<strong>in</strong>anzbericht, Anmerkung 33 zur konsolidierten<br />
Jahresrechnung des <strong>Roche</strong>-Konzerns («Beziehungen<br />
zu nahe stehenden Unternehmen und Personen», Seite 139)<br />
und Anmerkungen 6 und 7 zur Jahresrechnung der <strong>Roche</strong><br />
Hold<strong>in</strong>g AG («Entschädigung der Verwaltungsrats- und Konzernleitungsmitglieder»<br />
und «Beteiligungen der Verwaltungsrats- und<br />
Konzernleitungsmitglieder», Seite 163 und 166).<br />
79
80 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Entschädigungsbericht<br />
Basissalär<br />
Der Festlegung des Basissalärs werden Marktdaten<br />
für die jeweilige Position, <strong>in</strong>dividuelle Fähigkeiten<br />
sowie anhaltende Leistung und Erfahrung zugrunde<br />
gelegt. Erhöhungen werden unter Berücksichtigung<br />
der vorherrschenden Marktbed<strong>in</strong>gungen, der<br />
F<strong>in</strong>anzierbarkeit, der <strong>in</strong>dividuellen Leistung und der<br />
gesamtwirtschaftlichen Situation des Unternehmens<br />
vorgenommen.<br />
Bonus<br />
Der Bonus honoriert den <strong>in</strong>dividuellen Beitrag an der<br />
Wertschöpfung, der über die normalen geschäftlichen<br />
Aufgaben h<strong>in</strong>ausgeht, und soll Antrieb se<strong>in</strong>, um neue<br />
Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen und zu stärken<br />
sowie ausserordentliche Resultate zu erzielen. Se<strong>in</strong>e<br />
Höhe ist mit dem Geschäftsergebnis (Konzern- oder<br />
Divisionsergebnis) sowie mit <strong>in</strong>dividuellen und nach<br />
Funktion def<strong>in</strong>ierten, messbaren und qualitativen<br />
Leistungszielen verknüpft. Der Entschädigungsausschuss<br />
des Verwaltungsrates hat den Bonus für<br />
die Konzernleitungsmitglieder im Dezember 2009<br />
aufgrund der Resultate des Jahres 2009 festgelegt.<br />
Gesperrte Genusssche<strong>in</strong>e<br />
Im Jahr 2009 wurden an ausgewählte Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und Mitarbeiter Genusssche<strong>in</strong>e ausgegeben, die mit<br />
e<strong>in</strong>er Sperrfrist von m<strong>in</strong>destens drei Jahren versehen<br />
s<strong>in</strong>d. Die Empfänger konnten diese Sperrfrist auf<br />
zehn Jahre verlängern. Die Ausgabe dieser Genusssche<strong>in</strong>e<br />
erfolgte als Teil der für das Jahr 2009 ausgerichteten<br />
Bonuszahlung. Es sollte damit sowohl das<br />
Erreichen bestimmter Ziele unmittelbar belohnt als<br />
aber auch das Interesse an der langfristig positiven<br />
Entwicklung gefördert werden.<br />
Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs)<br />
Mit der E<strong>in</strong>führung der S-SARs am 1. Januar 2005<br />
wurde für <strong>Roche</strong> e<strong>in</strong> weltweit e<strong>in</strong>heitliches Vergütungssystem<br />
geschaffen. Die S-SARs verkörpern das Recht,<br />
an der Wertsteigerung e<strong>in</strong>es Genusssche<strong>in</strong>es zwischen<br />
dem Zuteilungsdatum und dem Ausübungsdatum teilzuhaben.<br />
Detaillierte Angaben zu den S-SARs und<br />
deren Wertberechnung ersehen Sie auf den Seiten 83<br />
bzw. 87 bis 90.<br />
Performance Share Plan<br />
Die Mitglieder der Konzernleitung und andere Mitglieder<br />
des Topmanagements (zurzeit rund 120 Personen<br />
weltweit) partizipieren am PSP-Programm.<br />
Das 2002 e<strong>in</strong>geführte PSP-Programm basiert auf dem<br />
Drei-Jahres-Vergleich des Total Shareholder Return<br />
(TSR) mit 17 Konkurrenzunternehmen 4. Im Jahr 2009<br />
weist der Plan drei sich überschneidende Leistungszyklen<br />
(PSP 2007–2009, PSP 2008–2010 sowie<br />
PSP 2009–2011) auf, wobei der PSP 2007–2009 per<br />
31. Dezember 2009 endete.<br />
Die Angaben über die Berechnung und Ausgangslage<br />
des PSP 2007–2009 f<strong>in</strong>den sich unter «Entschädigung<br />
der Konzernleitungsmitglieder, D. Beteiligungsprogramm<br />
Performance Share Plan (PSP)» auf<br />
Seite 84.<br />
Entschädigung des Verwaltungsrates und der<br />
Konzernleitung<br />
Der Entschädigungsausschuss (Remuneration Committee),<br />
der ausschliesslich aus unabhängigen externen<br />
Vertretern des Verwaltungsrates besteht, legt<br />
jährlich die Entschädigungen des Verwaltungsrates<br />
und der Konzernleitungsmitglieder (Barauszahlungen,<br />
Boni, Optionen, S-SARs und Grundsätze der Pensionskassenleistungen)<br />
fest. Auf Antrag des Entschädigungsausschusses<br />
bestimmt der Verwaltungsrat jährlich<br />
über das Beteiligungsprogramm Performance<br />
Share Plan (PSP). Der Entschädigungsausschuss verfolgt<br />
laufend die Entwicklung von Gehältern im Markt<br />
und berichtet dem Gesamtverwaltungsrat darüber.<br />
Details bezüglich Zuständigkeiten und Festsetzungsverfahren<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den entsprechenden Bestimmungen<br />
des Organisationsreglementes 5 ersichtlich.<br />
Nach Überarbeitung der Entschädigungsrichtl<strong>in</strong>ien und<br />
mit Hilfe von Marktvergleichen unter den weltweit<br />
grössten Pharma-Firmen hat der Entschädigungsaus-<br />
4 Vergleichsgruppe für 2009: Abbott Laboratories, Amgen, Astellas,<br />
AstraZeneca, Bayer, Becton Dick<strong>in</strong>son, Biogen Idec, Bristol-Myers<br />
Squibb, Eli Lilly, Gilead, GlaxoSmithKl<strong>in</strong>e, Johnson & Johnson,<br />
Merck & Co., Novartis, Pfizer, Sanofi-Aventis, Takeda.<br />
5 http://www.roche.com/de/about_roche/corporate_governance/<br />
article_of_<strong>in</strong>corporation.htm
schuss unter Berücksichtigung der personellen Veränderungen<br />
die Boni und Gehälter des Präsidenten<br />
des Verwaltungsrates sowie der Konzernleitungsmitglieder<br />
festgelegt. Dabei waren die folgenden<br />
Änderungen massgeblich:<br />
Mit dem Abschluss der Genentech-Integration ist<br />
•<br />
e<strong>in</strong> weiterer wesentlicher Schritt der Übertragung<br />
von Aufgaben vom Verwaltungsratspräsidenten<br />
an den CEO abgeschlossen. Entsprechend<br />
sieht der Verwaltungsrat vor, das Basisgehalt des<br />
Verwaltungsratspräsidenten im Jahr 2010 zu<br />
senken. Nähere Angaben dazu f<strong>in</strong>den sich auf<br />
Seite 86.<br />
William M. Burns, Jonathan K.C. Knowles und<br />
•<br />
Jürgen Schwiezer s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Ruhestand getreten<br />
und schieden deshalb per 31. Dezember 2009<br />
aus der Konzernleitung aus.<br />
Per 1. Januar 2010 hat Daniel O’Day die Division<br />
•<br />
Diagnostics als Chief Operat<strong>in</strong>g Officer (COO)<br />
übernommen.<br />
Entschädigung der Verwaltungsratsmitglieder<br />
Entschädigung 2009<br />
(<strong>in</strong> CHF)<br />
• Per 1. Januar 2010 hat Pascal Soriot se<strong>in</strong>e neue<br />
Funktion als COO der Division Pharma übernommen.<br />
Auf den folgenden Seiten ersehen Sie detaillierte<br />
Informationen über die <strong>in</strong>dividuellen Entschädigungen<br />
der Mitglieder des Verwaltungsrates und der Konzernleitung<br />
für das Jahr 2009 und im Vergleich zu den<br />
Vorjahren sowie e<strong>in</strong>en Ausblick auf die Gehaltsentwicklung<br />
des Verwaltungsratspräsidenten für 2010.<br />
1 Entschädigungen<br />
1.1 Entschädigungen der Verwaltungsratsmitglieder<br />
| Die Mitglieder des Verwaltungsrates 6 haben<br />
für ihre Tätigkeit im Jahr 2009 die <strong>in</strong> der Tabelle<br />
«Entschädigung der Verwaltungsratsmitglieder» unten<br />
aufgeführten Entschädigungen erhalten.<br />
Aufwandentschädigung 2009 für<br />
Ausschussmitglieder/Vorsitzende 7<br />
(<strong>in</strong> CHF)<br />
Zusätzliche spezielle<br />
Entschädigung 2009<br />
F.B. Humer (siehe Seite 86 8) 50 000 (Entschädigung als<br />
B. Gehrig 400 000 9 –<br />
A. Hoffmann 400 000 9 –<br />
P. Baschera 300 000 30 000<br />
J.I. Bell 300 000 30 000<br />
P. Brabeck-Letmathe 300 000 –<br />
L.J.R. de V<strong>in</strong>k 300 000 30 000<br />
W. Frey 300 000 60 000<br />
D.A. Julius 300 000 60 000<br />
A. Oeri 300 000 60 000<br />
W. Ruttenstorfer 300 000 30 000<br />
6 Siehe zu Funktion, Ausschussvorsitz bzw. Ausschussmitgliedschaft<br />
der e<strong>in</strong>zelnen Mitglieder Seite 71.<br />
Präsident des Verwaltungsrates<br />
siehe Seite 86 8)<br />
H. Teltschik 300 000 60 000 Entschädigung für<br />
Aufsichtsratshonorare Tochter-<br />
gesellschaften siehe Seite 82<br />
B. Weder di Mauro 300 000 60 000 Siehe Seite 82<br />
7 P r o Ausschussmitgliedschaft/Jahr mit Ausnahme der Mitglieder des Präsidiums bzw. der Vizepräsidenten: CHF 30 000 für<br />
Ausschussmitglieder, CHF 60 000 für Ausschussvorsitzende.<br />
8 Siehe «G. Höchste Gesamtentschädigung an e<strong>in</strong> Verwaltungsratsmitglied», Seite 86.<br />
9 Entschädigung als Vizepräsident des Verwaltungsrates.<br />
81
82 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Entschädigungsbericht<br />
Entschädigung der Konzernleitungsmitglieder<br />
A. Basissalär | <strong>in</strong> CHF<br />
Jahressalär<br />
2009<br />
Die Entschädigungen der Verwaltungsratsmitglieder<br />
werden auch im Jahr 2010 unverändert bleiben.<br />
Den nichtexekutiven Mitgliedern des Verwaltungsrates<br />
wurden im Berichtsjahr weder Aktien noch<br />
Genusssche<strong>in</strong>e noch Optionen bzw. Stock-settled<br />
Stock Appreciation Rights (S-SARs) 10 oder<br />
Restricted Stock Units (RSUs) zugeteilt.<br />
Für se<strong>in</strong>e Aufsichtsratsmandate <strong>in</strong> Tochtergesellschaften<br />
von <strong>Roche</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> erhielt<br />
Horst Teltschik Aufsichtsratshonorare <strong>in</strong> der Höhe<br />
von 19 635 Euro (29 648 Franken).<br />
Beatrice Weder di Mauro wurden für e<strong>in</strong>e Kursteilnahme<br />
über «Audit Committees <strong>in</strong> a new<br />
Era of Governance» an der Harvard Bus<strong>in</strong>ess School<br />
5 000 US-Dollar (5 450 Franken) bezahlt.<br />
Die Gesamtsumme der für 2009 an Mitglieder des<br />
Verwaltungsrates bezahlten Entschädigungen beträgt<br />
18 608 650 Franken 11.<br />
Es wurden ke<strong>in</strong>e weiteren Entschädigungen an<br />
Mitglieder des Verwaltungsrates geleistet.<br />
1.2 Entschädigung der Konzernleitungsmitglieder |<br />
Die generelle Kompetenzregelung zur Festlegung<br />
der Entschädigungen der Konzernleitung durch den<br />
Jahressalär<br />
2008<br />
Jahressalär<br />
2007<br />
S. Schwan 2 875 002 2 283 340 1 100 000<br />
S. Ayyoubi 725 004 481 670 *<br />
W.M. Burns 2 000 000 2 000 000 2 000 000<br />
E. Hunziker 2 000 000 2 000 000 2 000 000<br />
G.A. Keller 1 500 000 1 350 000 900 000<br />
J.K.C. Knowles 1 350 000 1 350 000 1 350 000<br />
J. Schwiezer 1 200 000 1 200 000 *<br />
P. Soriot 1 246 878 * *<br />
Total 12 896 884<br />
* Nicht Mitglied der Konzernleitung.<br />
Entschädigungsausschuss (Remuneration Committee)<br />
bzw. durch den Verwaltungsrat ist auf Seite 80 dieses<br />
Entschädigungsberichtes beschrieben.<br />
Die Gesamtsumme der für 2009 an Mitglieder der<br />
Konzernleitung bezahlten Entschädigungen beträgt<br />
54 858 227 Franken 12.<br />
B. Bonus<br />
Der Bonus 2009 wird für e<strong>in</strong>zelne Konzernleitungsmitglieder<br />
<strong>in</strong> zwei Teilen ausgerichtet:<br />
<strong>in</strong> Form von auf drei oder zehn Jahre gesperrten<br />
•<br />
Genusssche<strong>in</strong>en (Abgabe 2009) und<br />
<strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Barauszahlung, die per Ende<br />
•<br />
April 2010 zur Auszahlung kommt.<br />
Mit dem Element von gesperrten Genusssche<strong>in</strong>en<br />
soll der Bonus noch verstärkt an die langfristige Entwicklung<br />
des Unternehmens geknüpft werden.<br />
10 Siehe «Optionen bzw. Stock-settled Stock Appreciation Rights<br />
(S-SARs)», Seite 87.<br />
11 Siehe «Entschädigung der Verwaltungsratsmitglieder», Seite 81.<br />
12 Siehe «Entschädigung der Konzernleitungsmitglieder», (A.–F.<br />
und H.) exklusive AHV/IV/ALV, Seite 82 bis 87.
Bonus<br />
B a r -<br />
auszahlung<br />
(<strong>in</strong> CHF)<br />
Anzahl<br />
C. Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs)<br />
S-SARs 13<br />
2009<br />
(Wert <strong>in</strong> CHF 14)<br />
Die Stock-settled Stock Appreciation Rights, die<br />
<strong>in</strong> den Jahren 2006, 2007 und 2008 ausgegeben<br />
wurden und die nun nach Ablauf der Sperrfristen<br />
ab Februar 2010 mehrheitlich ausgeübt werden<br />
könnten, s<strong>in</strong>d für die Empfänger gegenwärtig<br />
wertlos. 15<br />
S-SARs 13<br />
2008<br />
(Wert <strong>in</strong> CHF 14)<br />
S-SARs 13<br />
2007<br />
(Wert <strong>in</strong> CHF 14)<br />
S. Schwan 3 559 849 2 225 542 1 068 062<br />
S. Ayyoubi 889 993 445 146 *<br />
W.M. Burns 2 224 920 2 225 542 1 780 140<br />
E. Hunziker 1 957 935 1 958 480 1 780 140<br />
G. A. Keller 1 334 989 1 335 313 890 125<br />
J.K.C. Knowles 1 334 989 1 335 313 890 125<br />
J. Schwiezer 889 993 890 229 *<br />
P. Soriot 1 401 735 * *<br />
Total 13 594 403<br />
Gesperrte Genusssche<strong>in</strong>e<br />
Sperrfrist<br />
(Jahre)<br />
Wert<br />
(<strong>in</strong> CHF)<br />
Bonus<br />
für 2009<br />
Total<br />
(<strong>in</strong> CHF)<br />
Bonus<br />
für 2008<br />
B a r -<br />
auszahlung<br />
(<strong>in</strong> CHF)<br />
* Nicht Konzernleitungsmitglied.<br />
13 Siehe «Optionen bzw. Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs)», Seite 87.<br />
14 Berechnung gemäss Black-Scholes-Methode, siehe «Optionen bzw. Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs)»,<br />
Seite 87 bis 90. Werte 2007 und 2008 gemäss <strong>Geschäftsbericht</strong> 2008, Seite 82.<br />
Bonus<br />
für 2007<br />
B a r -<br />
auszahlung<br />
(<strong>in</strong> CHF)<br />
S. Schwan 3 000 000 20 450 10 1 675 178** 4 675 178 3 000 000 2 500 000<br />
S. Ayyoubi 1 000 000 4 485*** 3 637 909**** 1 637 909 500 000 *<br />
W.M. Burns 4 000 000 13 046*** 3 1 606 905** 5 606 905 2 500 000 2 500 000<br />
E. Hunziker 2 000 000 13 046*** 3 1 606 905** 3 606 905 2 200 000 2 200 000<br />
G.A. Keller 1 000 000 9 931*** 10 813 506** 1 813 506 1 000 000 1 000 000<br />
J.K.C. Knowles 1 000 000 – – 1 000 000 308 900 1 000 000<br />
J. Schwiezer 2 000 000 – – 2 000 000 1 000 000 *<br />
P. Soriot 2 000 000 – – 2 000 000 * *<br />
Total 16 000 000 6 340 403 22 340 403<br />
* Nicht Konzernleitungsmitglied.<br />
** Tageswert bei Abgabe der Genusssche<strong>in</strong>e: CHF 146,70/GS. Wertberechnung unter Berücksichtigung e<strong>in</strong>er Reduktion<br />
aufgrund der jeweiligen Sperrfrist (reduzierter Verkehrswert: 3 Jahre = 83,962%; 10 Jahre = 55,839%).<br />
*** Exklusive Abgabe für AHV/IV/ALV.<br />
**** Tageswert bei Abgabe der Genusssche<strong>in</strong>e: CHF 169,40/GS. Wertberechnung unter Berücksichtigung e<strong>in</strong>er Reduktion<br />
aufgrund der Sperrfrist (reduzierter Verkehrswert: 3 Jahre = 83,962%).<br />
Zusätzlich erhalten die Konzernleitungsmitglieder<br />
je e<strong>in</strong>e pauschale Spesenentschädigung <strong>in</strong> Höhe von<br />
30 000 Franken pro Jahr (Total: 210 000 Franken),<br />
15 Siehe Ausübungspreise <strong>in</strong> Tabelle «Optionen bzw. Stock-settled<br />
Stock Appreciation Rights (S-SARs)», Seite 89.<br />
83
84 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Entschädigungsbericht<br />
während Pascal Soriot aufgrund se<strong>in</strong>es Aufenthaltes <strong>in</strong><br />
San Francisco von März bis Dezember 2009 <strong>in</strong>sgesamt<br />
635 246 Franken an Spesen und Steuerausgleich<br />
erhielt.<br />
D. Beteiligungsprogramm Performance Share Plan<br />
(PSP)<br />
Die Mitglieder der Konzernleitung und andere Mitglieder<br />
des Topmanagements (zurzeit rund 120 Personen<br />
weltweit) partizipieren am PSP-Programm.<br />
Seit 2006 weist der Plan sich überschneidende<br />
Leistungszyklen von jeweils drei Jahren auf, wobei<br />
jedes Jahr e<strong>in</strong> neuer Zyklus beg<strong>in</strong>nt. Im Jahr 2009<br />
bestanden daher drei separate Zyklen (PSP 2007–<br />
2009, PSP 2008–2010 und PSP 2009–2011), wobei<br />
der PSP 2007–2009 per 31. Dezember 2009 endete.<br />
Nach den Bestimmungen des PSP-Programms wurde<br />
e<strong>in</strong>e Anzahl Genusssche<strong>in</strong>e für die Teilnehmenden<br />
Beteiligungsprogramm Performance Share Plan (PSP)<br />
Nach Plan<br />
reservierte GS<br />
im Rahmen<br />
des PSP<br />
2009–2011<br />
(Anzahl)<br />
Nach Plan<br />
reservierte GS<br />
im Rahmen<br />
des PSP<br />
2008–2010<br />
(Anzahl)<br />
jedes Zyklusses reserviert. Die tatsächliche Zuteilung<br />
der Wertpapiere ist abhängig davon, ob und <strong>in</strong><br />
welchem Ausmass <strong>Roche</strong>-Titel (Aktien und Genusssche<strong>in</strong>e)<br />
die durchschnittliche Kapitalrendite von<br />
Wertpapieren der Vergleichsgruppe 16 übertreffen. Der<br />
Vergleich wird auf der Basis von Marktpreisen und<br />
Dividendenrenditen durchgeführt, d.h. des Total<br />
Shareholder Return (TSR). Um den Effekt kurzfristiger<br />
Marktpreisschwankungen zu reduzieren, basiert der<br />
TSR auf dem durchschnittlichen Marktwert der letzten<br />
drei Monate (Oktober bis Dezember) vor dem Beg<strong>in</strong>n<br />
des Leistungszyklusses im Vergleich zum Durchschnitt<br />
der letzten drei Monate (Oktober bis Dezember)<br />
des Leistungszyklusses. Für den Fall, dass e<strong>in</strong>e Anlage<br />
<strong>in</strong> <strong>Roche</strong>-Wertpapieren gleich viel oder mehr Ertrag<br />
als 75% der Vergleichsgruppe br<strong>in</strong>gt und der TSR von<br />
<strong>Roche</strong> während der Laufzeit des Zyklusses zudem<br />
um m<strong>in</strong>destens 10% ansteigt, kann der Verwaltungsrat<br />
16 Siehe Fussnote 4, Seite 80.<br />
Ke<strong>in</strong>e Ausgabe<br />
von GS im<br />
Rahmen<br />
des PSP<br />
2007–2009<br />
2009 17<br />
Gesamtwertannahme<br />
aus<br />
PSP (2007–2009,<br />
2008–2010 und<br />
2009–2011)<br />
(Wert <strong>in</strong> CHF)<br />
2008 18<br />
Gesamtwertannahme<br />
aus<br />
PSP (2006–2008,<br />
2007–2009 und<br />
2008–2010)<br />
(Wert <strong>in</strong> CHF)<br />
2007 18<br />
Gesamtwertannahme<br />
aus<br />
PSP (2005–2007,<br />
2006–2008 und<br />
2007–2009)<br />
(Wert <strong>in</strong> CHF)<br />
S. Schwan 5 011 1 965 – 408 793 217 804 557 264<br />
S. Ayyoubi 1 002 638 – 96 104 84 392 *<br />
W.M. Burns 4 009 3 276 – 426 901 447 200 1 612 918<br />
E. Hunziker 4 009 3 276 – 426 901 454 188 1 904 622<br />
G.A. Keller 3 006 1 474 – 262 528 202 908 738 912<br />
J.K.C. Knowles – 2 211 – 129 564 318 392 1 364 636<br />
J. Schwiezer 2 405 1 965 – 256 082 225 279 *<br />
P. Soriot 2 104 1 638 – 219 281 * *<br />
Total 21 546 16 443 – 2 226 154<br />
* Nicht Konzernleitungsmitglied.<br />
17 Gesamtwertannahme für 2009:<br />
PSP 2007–2009: ke<strong>in</strong>e Zuteilung der ursprünglich reservierten Genusssche<strong>in</strong>e.<br />
PSP 2008–2010 bzw. 2009–2011: Wertannahme berechnet mittels Jahresschlusskurs per 31. Dezember 2009 von CHF 175,80/Genusssche<strong>in</strong><br />
(GS) auf Anzahl reservierter GS, vorbehaltlich der Änderung der Anzahl und des Wertes zuzuteilender GS per 31. Dezember<br />
2010 bzw. 31. Dezember 2011 gemäss Plan und aufgeteilt auf die Zeitperiode, d.h. ¹⁄ ³ für 2009. Der Verwaltungsrat wird per 31. Dezember<br />
2010 bzw. 31. Dezember 2011 über die Zuteilung der reservierten GS gemäss dem erzielten TSR-Wachstum beschliessen.<br />
18 Detaillierte Berechnung siehe <strong>Geschäftsbericht</strong> 2008, Seite 83.
entscheiden, die Anzahl maximal zugeteilter Genusssche<strong>in</strong>e<br />
bis auf das Doppelte zu erhöhen. Falls sich<br />
<strong>Roche</strong>-Titel weniger gut entwickeln als der durchschnittliche<br />
Ertrag aus Papieren der Vergleichsgruppe,<br />
werden weniger oder ke<strong>in</strong>e Genusssche<strong>in</strong>e zugeteilt.<br />
Nach den Bestimmungen dieses Programms wurden<br />
im Jahr 2009 für die Mitglieder der Konzernleitung<br />
die <strong>in</strong> der Tabelle auf Seite 84 aufgeführten Genusssche<strong>in</strong>e<br />
reserviert. Über die tatsächliche Zuteilung<br />
von Genusssche<strong>in</strong>en oder Barwerten gemäss Plan für<br />
die Zyklen PSP 2008–2010 bzw. 2009–2011 wird der<br />
Verwaltungsrat nach Beendigung des Berichtsjahres<br />
2010 bzw. 2011 entscheiden. Ziel dieser Programme<br />
ist es, e<strong>in</strong>en Anreiz für die Teilnehmenden zu schaffen,<br />
e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Wertsteigerung zu erzielen.<br />
Im beendeten PSP-Programm 2007–2009 (basierend<br />
auf e<strong>in</strong>em beweglichen Durchschnittswert von drei<br />
Monaten zu konstanten Wechselkursen) und bei e<strong>in</strong>er<br />
Dividendenausschüttung von <strong>in</strong>sgesamt 11,211 Milliarden<br />
Franken (2007: 2,932 Milliarden Franken; 2008:<br />
3,967 Milliarden Franken; 2009: 4,312 Milliarden<br />
Franken) belegte der TSR der <strong>Roche</strong>-Titel (GS und<br />
Inhabertitel) am Ende im Vergleich zu den im gleichen<br />
Markt tätigen Unternehmen die 13. Position. Es<br />
wurden deshalb gemäss Reglement den Beteiligten<br />
ke<strong>in</strong>e der ursprünglich reservierten Genusssche<strong>in</strong>e<br />
zugesprochen (Details siehe Tabelle Seite 84).<br />
Indirekte Leistungen 2009<br />
Pensionskassen/MGB 19<br />
(<strong>in</strong> CHF)<br />
E. Indirekte Leistungen<br />
Im Rahmen der beruflichen Vorsorge und des<br />
weltweiten Mitarbeiterbeteiligungsprogrammes<br />
(<strong>Roche</strong> Connect) wurden den Konzernleitungsmitgliedern<br />
2009 bei den verschiedenen E<strong>in</strong>richtungen<br />
die unten <strong>in</strong> der Tabelle «Indirekte Leistungen<br />
2009» aufgeführten Arbeitgeberbeiträge gutgeschrieben.<br />
Mit <strong>Roche</strong> Connect wird den Mitarbeitenden die<br />
Möglichkeit gegeben, um 20% ermässigte <strong>Roche</strong>-<br />
Genusssche<strong>in</strong>e zu erwerben. Die Teilnahme ist<br />
freiwillig, wobei maximal 10% des Jahresgehaltes <strong>in</strong><br />
<strong>Roche</strong> Connect <strong>in</strong>vestiert werden können. Die so<br />
erworbenen Genusssche<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d für e<strong>in</strong>e gewisse<br />
Zeit gesperrt. In der Schweiz beträgt diese Sperrfrist<br />
vier Jahre.<br />
F. Weitere Entschädigungen, Vergütungen oder<br />
Organdarlehen<br />
Gottlieb Keller hat aus Anlass se<strong>in</strong>es 25-Jahr-<br />
Jubiläums der Firmenzugehörigkeit e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>malige<br />
Sondervergütung von 50 000 Franken erhalten.<br />
Zwei ehemalige Konzernleitungsmitglieder erhielten<br />
im Jahr 2009 Rentenzahlungen <strong>in</strong> der Höhe von<br />
2 083 820 Franken und vier Mitglieder der Konzernleitung<br />
haben für ihre Verwaltungsratsmandate<br />
von Chugai im Jahr 2009 zusammen 93 750 US-<br />
Dollar (102 187 Franken) erhalten.<br />
AHV/IV/ALV 20<br />
(<strong>in</strong> CHF)<br />
<strong>Roche</strong> Connect<br />
(<strong>in</strong> CHF)<br />
Zahlungen für<br />
Steuerberatung<br />
(<strong>in</strong> CHF)<br />
S. Schwan 456 941 386 096 69 790 5 488<br />
S. Ayyoubi 449 635 117 920 2 375 1 937<br />
W.M. Burns 37 120 405 969 30 000 33 378<br />
E. Hunziker 650 892 311 819 49 992 5 985<br />
G.A. Keller 530 330 177 106 37 500 –<br />
J.K.C. Knowles 37 357 132 927 9 375 39 446<br />
J. Schwiezer 77 695 128 335 9 600 5 563<br />
P. Soriot 254 576 248 408 4 166 3 809<br />
Total 2 494 546 1 908 580 212 798 95 606<br />
19 MGB: Stiftung der F. Hoffmann-La <strong>Roche</strong> AG für Mitarbeiter-Gew<strong>in</strong>nbeteiligung als Ergänzung der beruflichen Vorsorge.<br />
20 Alters- und H<strong>in</strong>terlassenen-, Invaliden- und Arbeitslosenversicherung.<br />
85
86 <strong>Roche</strong> Bus<strong>in</strong>ess Report 2009 Entschädigungsbericht<br />
G. Höchste Gesamtentschädigung an e<strong>in</strong><br />
Verwaltungsratsmitglied<br />
Franz B. Humer hat als Verwaltungsratspräsident für<br />
das Jahr 2009 die höchste Gesamtentschädigung<br />
unter den Verwaltungsratsmitgliedern erhalten (vgl.<br />
«Entschädigung der Verwaltungsratsmitglieder»,<br />
Seite 81). Er bezieht als Verwaltungsratspräsident e<strong>in</strong><br />
Basisgehalt und den zugesprochenen Bonus und hat<br />
nach Übergabe se<strong>in</strong>er exekutiven Funktion als CEO<br />
anlässlich der Generalversammlung vom 4. März 2008<br />
als Verwaltungsratspräsident ke<strong>in</strong>e neuen S-SARs<br />
bzw. Genusssche<strong>in</strong>e aus neuen PSPs erhalten. Er ist<br />
zudem mit der Übergabe der Funktion als CEO<br />
aus den Optionen und S-SARs-Programmen ausgeschieden.<br />
Im Jahr 2010 beabsichtigt der Verwaltungsrat, das<br />
Basissalär des Verwaltungsratspräsidenten ab 1. April<br />
2010 auf 4 Millionen Franken zu reduzieren. Die<br />
Höchste Gesamtentschädigung an e<strong>in</strong> Verwaltungsratsmitglied<br />
Salär<br />
Cash-Bonus<br />
Gesperrte Genusssche<strong>in</strong>e (10 Jahre) 22<br />
Total<br />
Performance Share Plan23 2007–2009 24<br />
gesamten Bezüge <strong>in</strong>klusive Bonus, Pensionskassenbeiträgen<br />
und pauschaler Aufwandentschädigungen<br />
werden je nach Zielerreichung e<strong>in</strong>en Betrag von<br />
maximal 11 Millionen Franken nicht überschreiten.<br />
H. Höchste Gesamtentschädigung an e<strong>in</strong><br />
Konzernleitungsmitglied<br />
Sever<strong>in</strong> Schwan hat als CEO für das Jahr 2009 die<br />
höchste Gesamtentschädigung unter den Konzernleitungsmitgliedern<br />
erhalten (vgl. «Entschädigung<br />
der Konzernleitungsmitglieder», A.–F., Seite 82 bis 86).<br />
Es wurden ke<strong>in</strong>e weiteren Entschädigungen an Mitglieder<br />
der Konzernleitung oder ehemalige Mitglieder<br />
der Konzernleitung geleistet.<br />
1.3 Beteiligungen | Die Verwaltungsratsmitglieder<br />
André Hoffmann und Andreas Oeri sowie diesen<br />
nahe stehende Personen aus den Gründerfamilien s<strong>in</strong>d<br />
2009<br />
(<strong>in</strong> CHF)<br />
6 030 000<br />
2 200 000<br />
2 792 018<br />
11 022 018<br />
2008 21<br />
(<strong>in</strong> CHF)<br />
6 030 000<br />
5 000 000<br />
–<br />
11 030 000<br />
Total Ke<strong>in</strong>e Zuteilung 918 61325 Pensionskassen/MGB 26 2 995 109 2 955 697<br />
<strong>Roche</strong> Connect 75 000 64 585<br />
Total (Wert) 14 353 552 27 15 228 951<br />
21 Detaillierte Angaben der Entschädigungen als Verwaltungsratspräsident und CEO für das Vorjahr 2008 s<strong>in</strong>d im <strong>Geschäftsbericht</strong> 2008,<br />
Seite 85, enthalten.<br />
22 Bonus <strong>in</strong> Form von auf 10 Jahre gesperrten Genusssche<strong>in</strong>en; 34 084 Genusssche<strong>in</strong>e (GS), Tageswert bei Abgabe der Genusssche<strong>in</strong>e:<br />
CHF 146,70/GS. Wertberechnung (<strong>in</strong>klusive Abgabe für AHV/IV/ALV) unter Berücksichtigung e<strong>in</strong>er Reduktion aufgrund Sperrfrist<br />
(reduzierter Verkehrswert: 10 Jahre = 55,839%).<br />
23 Franz B. Humer nimmt am PSP 2008–2010 bzw. 2009–2011 nicht teil.<br />
24 PSP 2007–2009: Ke<strong>in</strong>e Zuteilung der ursprünglich reservierten Genusssche<strong>in</strong>e.<br />
25 PSP-Zuteilung.<br />
26 MGB: Stiftung der F. Hoffmann-La <strong>Roche</strong> AG für Mitarbeiter-Gew<strong>in</strong>nbeteiligung als Ergänzung der beruflichen Vorsorge.<br />
27 Inklusive pauschaler Aufwandentschädigung, Zahlungen für Steuerberatung und Entschädigung für Chugai-Verwaltungsratsmandat,<br />
exklusive Zahlungen der Arbeitgeberanteile an AHV/IV/ALV (CHF 762 644).
Höchste Gesamtentschädigung an e<strong>in</strong> Konzernleitungsmitglied<br />
Salär<br />
Cash-Bonus<br />
Gesperrte Genusssche<strong>in</strong>e (10 Jahre) 29<br />
Total<br />
<strong>in</strong>e<strong>in</strong>emAktionärspoolverbunden,derperEndeBerichtsjahr80020000Aktien(50,01%derausgegebenenAktien)hielt.DetaillierteAngabenüberden<br />
Poolf<strong>in</strong>densichimF<strong>in</strong>anzbericht,Anmerkung33<br />
«BeziehungenzunahestehendenUnternehmenund<br />
Personen»zurkonsolidiertenJahresrechnungdes<br />
<strong>Roche</strong>-Konzerns(Seite139)und<strong>in</strong>Anmerkung4zur<br />
Jahresrechnungder<strong>Roche</strong>Hold<strong>in</strong>gAG(«Bedeutende<br />
Aktionäre»,Seite162).DanebenhieltenEndedes<br />
GeschäftsjahresdieVerwaltungsratsmitgliederundihnennahestehendePersonenbzw.dieKonzernleitungsmitgliederundihnennahestehendePersonendie<strong>in</strong>derTabelle«Beteiligungen»aufSeite88<strong>in</strong>dividuellausgewiesenenAktienundGenusssche<strong>in</strong>e.<br />
1.4 Optionen bzw. Stock-settled Stock Appreciation<br />
Rights (S-SARs) | Per31.Dezember2009hieltenFranzB.Humer(deralse<strong>in</strong>zigesVerwaltungsratsmitgliedimRahmense<strong>in</strong>erfrüherenFunktionalsCEOzugeteilteOptionenbzw.ab1.Januar2005<br />
2009<br />
(<strong>in</strong> CHF)<br />
2 875 002<br />
3 000 000<br />
1 675 178<br />
7 550 180<br />
2008 28<br />
(<strong>in</strong> CHF)<br />
2 283 340<br />
3 000 000<br />
–<br />
5 283 340<br />
S-SARs<br />
(Ausgabewert gemäss Black-Scholes-Methode 30 m<strong>in</strong>us 11%)<br />
Performance Share Plan<br />
3 559 849 2 225 542<br />
31<br />
(2008–2010, 2009–2011)<br />
Total 408 793 217 804<br />
Pensionskassen/MGB 32 456 941 202 320<br />
<strong>Roche</strong> Connect 69 790 48 956<br />
Total (Wert) 12 101 478 33 8 018 883<br />
28 Detaillierte Angaben der Entschädigungen für das Vorjahr 2008 s<strong>in</strong>d im <strong>Geschäftsbericht</strong> 2008, Seite 86, enthalten.<br />
29 Berechnung siehe «Entschädigung der Konzernleitungsmitglieder, B. Bonus», Seite 83.<br />
30 Berechnung gemäss Black-Scholes-Methode, siehe «Optionen bzw. Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs)», Seite 87 bis 90.<br />
31 Grundlagen und detaillierte Berechnung siehe «Entschädigung der Konzernleitungsmitglieder, D. Beteiligungsprogramm Performance<br />
Share Plan (PSP)», Seite 84, Fussnote 17.<br />
32 MGB: Stiftung der F. Hoffmann-La <strong>Roche</strong> AG für Mitarbeiter-Gew<strong>in</strong>nbeteiligung als Ergänzung der beruflichen Vorsorge.<br />
33 Inklusive pauschaler Spesenentschädigung, Zahlungen für Steuerberatung und Entschädigung für Chugai-Verwaltungsratsmandat,<br />
exklusive Arbeitgeberbeiträgen an AHV/IV/ALV.<br />
S-SARshält)bzw.dieKonzernleitungsmitgliederdie<strong>in</strong>derTabelle«Optionenbzw.S-SARs»aufSeite89aufgeführtenOptionenbzw.per1.Januar2005<br />
S-SARs.<br />
Diedar<strong>in</strong>aufgeführtenOptionenwurdenvon<strong>Roche</strong>alsMitarbeiteroptionenbegeben.SieermächtigenimVerhältnis1:1zumBezuge<strong>in</strong>esGenusssche<strong>in</strong>s.<br />
DerAusübungspreisderaufgeführtenOptionenentsprachdabeigemässdemmehrjährigenOptionsplandemjeweiligenSchlusskursdesGenusssche<strong>in</strong>samletztenHandelstagvorderjährlichenBilanzmedien–konferenz.SämtlicheaufgeführtenOptionens<strong>in</strong>dnichthandelbar.E<strong>in</strong>DrittelderOptionenbleibtjeweilswährende<strong>in</strong>esJahres,e<strong>in</strong>Drittelwährendzweier<br />
Jahreunde<strong>in</strong>DrittelwährenddreierJahregesperrt.<br />
Beie<strong>in</strong>emfreiwilligenAusscheiden(ausgenommenbeiPensionierung)verfallengesperrteOptionenohneGegenleistung,währendfreigewordeneOptionen<br />
87
88 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Entschädigungsbericht<br />
Beteiligungen (per 31. Dezember 2009)<br />
Aktien<br />
(Anzahl)<br />
Genusssche<strong>in</strong>e<br />
(Anzahl)<br />
Beteiligungen<br />
nahe stehender<br />
Personen<br />
(Anzahl/Art)<br />
Andere<br />
(Anzahl)<br />
Verwaltungsrat<br />
F.B. Humer 3 196 528 – Optionen, S-SARs siehe (1.4)<br />
B. Gehrig 50 150 – –<br />
A. Hoffmann –* 365 200** – 250 000 UBS Long/Short Certificates l<strong>in</strong>ked to<br />
<strong>Roche</strong> Bearer Shares/<strong>Roche</strong> Non-vot<strong>in</strong>g Equity<br />
securities (Valor: 10 690 162, ISIN:<br />
CH0106901629)<br />
365 000 OTC Call options UBS AG on<br />
<strong>Roche</strong> Non-vot<strong>in</strong>g Equity securities,<br />
21.08.2008–20.08.2010 (Valor: 4 103 145)**<br />
P. Baschera 1 – – –<br />
J.I. Bell 300 1 647 – –<br />
P. Brabeck-Letmathe 800 2 195 – –<br />
L.J.R. de V<strong>in</strong>k – – – 1 000 American Depository Receipts (ADR),<br />
RHHBY, US ISIN: US7711951043<br />
W. Frey 72 500 – – –<br />
D.A. Julius 350 – 1 550 GS –<br />
A. Oeri –* 351 793 250 000 UBS Long/Short Certificate l<strong>in</strong>ked to<br />
<strong>Roche</strong> Bearer Shares/<strong>Roche</strong> Non-vot<strong>in</strong>g<br />
Equity securities (Valor: 10 690 162,<br />
ISIN: CH0106901629)<br />
W. Ruttenstorfer 1 000 – – –<br />
H. Teltschik 385 – – –<br />
B. Weder di Mauro 200 – – –<br />
Total 75 589 917 513 1 550 GS<br />
Konzernleitung<br />
S. Schwan 3 32 996 270 GS Optionen, S-SARs siehe (1.4)<br />
S. Ayyoubi 3 12 113 – Optionen, S-SARs siehe (1.4)<br />
W.M. Burns 3 78 167 – Optionen, S-SARs siehe (1.4)<br />
E. Hunziker 3 60 635 – Optionen, S-SARs siehe (1.4)<br />
G.A. Keller 1 063 27 937 140 GS Optionen, S-SARs siehe (1.4)<br />
J.K.C. Knowles 3 19 558 – Optionen, S-SARs siehe (1.4)<br />
J. Schwiezer 3 11 032 – Optionen, S-SARs siehe (1.4)<br />
P. Soriot 2 6 276 – Optionen, S-SARs siehe (1.4)<br />
Total 1 083 248 714 410 GS<br />
* Im Aktionärspool gehaltene Aktien nicht aufgeführt.<br />
** Share-settled loan transaction as of 21 August 2008 reported to SIX Swiss Exchange.
Optionen bzw. S-SARs<br />
Anzahl per 31. Dezember 2009 gehaltener Optionen<br />
(bzw. seit 2005 Anzahl S-SARs) aktueller und ehemaliger Konzernleitungsmitglieder<br />
2009 34 2008 34 2007 34 2006 34 2005 34 2004 35 2003 35 Total<br />
Konzernleitung<br />
S. Schwan 175 362 105 576 29 190 15 696 4 98335 1 864 1 635 334 306<br />
S. Ayyoubi 43 842 21 117 3 243 2 517 3 957 2 360 – 77 036<br />
W.M. Burns 109 602 105 576 48 651 26 160 34 074 14 874 – 338 937<br />
E. Hunziker 96 450 92 907 48 651 26 160 34 074 20 915 – 319 157<br />
G.A. Keller 65 763 63 345 24 327 15 696 3 150 4 000 – 176 281<br />
J.K.C. Knowles 65 763 63 345 24 327 15 696 – – – 169 131<br />
J. Schwiezer 43 842 42 231 9 819 5 565 8 871 5 610 – 115 938<br />
P. Soriot 69 051 63 345 29 190 23 544<br />
+<br />
21 636<br />
– – 206 766<br />
Total Anzahl<br />
Ehemalige Konzernleitungsmitglieder<br />
669 675 557 442 217 398 152 670 89 109 49 623 1 635 1 737 552<br />
F.B. Humer Ke<strong>in</strong>e 36 Ke<strong>in</strong>e36 48 651 52 317 85 179 55 775 – 241 922<br />
Ausübungspreis<br />
145,40 195,80 229,60 195,00 123,00 129,50 77,80<br />
(CHF)<br />
196,50<br />
Kurs je Genusssche<strong>in</strong><br />
per 31. Dezember<br />
2009 (CHF)<br />
175,80<br />
Ablauf 5.2.2016 31.1.2015 8.2.2014 2.2.2013<br />
2.1.2013<br />
3.2.2012 3.2.2011 25.2.2010<br />
Zuteilungswert pro 20,30 21,08 36,59 34,02 20,89 31,92 16,27<br />
Option bzw. per 2005<br />
pro S-SAR <strong>in</strong> CHF<br />
(Wert gemäss Black-<br />
Scholes-Methode<br />
m<strong>in</strong>us 11%)<br />
37,02<br />
34 S-SARs.<br />
35 Optionen.<br />
36 Franz B. Humer erhält seit 2008 ke<strong>in</strong>e S-SARs-Zuteilungen mehr.<br />
89
90 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Entschädigungsbericht<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em beschränkten Zeitraum auszuüben s<strong>in</strong>d.<br />
Der Wert der Optionen wird bei Ausgabe nach der<br />
Black-Scholes-Methode und unter Annahme e<strong>in</strong>er<br />
Handelbarkeit sowie unter Berücksichtigung e<strong>in</strong>es<br />
Abzuges von 11% angesichts der Sperrfrist der<br />
Optionen von durchschnittlich zwei Jahren berechnet.<br />
Die <strong>in</strong> der Tabelle Seite 89 aufgeführten S-SARs<br />
wurden per 1. Januar 2005 anstelle von Optionen<br />
e<strong>in</strong>geführt. Der S-SAR ist das Recht, an der Wertsteigerung<br />
e<strong>in</strong>es Genusssche<strong>in</strong>s zwischen Zuteilungsdatum<br />
und Ausübungsdatum teilzuhaben. Der Ausübungspreis<br />
der aufgeführten S-SARs entspricht<br />
dabei gemäss dem mehrjährigen Plan dem jeweiligen<br />
Schlusskurs des Genusssche<strong>in</strong>es am ersten Handelstag<br />
nach der jährlichen Bilanzmedienkonferenz.<br />
S-SARs werden <strong>in</strong>nerhalb von drei Jahren ab Zuteilung<br />
zur Ausübung frei, d.h. e<strong>in</strong> Drittel wird e<strong>in</strong><br />
Jahr, e<strong>in</strong> Drittel zwei Jahre und e<strong>in</strong> Drittel drei Jahre<br />
ab Zuteilung zur Ausübung frei. Nachdem die S-SARs<br />
zur Ausübung freigegeben worden s<strong>in</strong>d, können<br />
diese bis sieben Jahre ab Zuteilung ausgeübt, d.h.<br />
der Gew<strong>in</strong>n <strong>in</strong> Genusssche<strong>in</strong>e umgewandelt werden.<br />
Im vorgenannten Zeitraum nicht ausgeübte S-SARs<br />
v e r fallen ersatzlos. Der Wert der S-SARs wird bei<br />
Ausgabe nach der Black-Scholes-Methode und unter<br />
Annahme e<strong>in</strong>er Handelbarkeit sowie unter Berücksichtigung<br />
e<strong>in</strong>es Abzuges von 11% angesichts der<br />
Sperrfrist von durchschnittlich zwei Jahren berechnet.<br />
Der Ausübungspreis, die Ablauffrist und der Zuteilungswert<br />
sowohl für Optionen als auch für S-SARs<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Tabelle auf Seite 89 aufgeführt. In der<br />
Tabelle «Entschädigung der Konzernleitungsmitglieder,<br />
C. Stock-settled Stock Appreciation Rights (S-SARs)»,<br />
Seite 83, wurde die Anzahl Optionen und S-SARs<br />
nach der Berechnungsmethode zum Zeitpunkt der<br />
Ausgabe als Wert e<strong>in</strong>gesetzt.
Er schärft die Waffen.<br />
Gegen Brustkrebs im<br />
fortgeschrittenen Stadium.<br />
Vor 30 Jahren, als die Biotechnologie laufen lernte, wusste niemand,<br />
dass daraus e<strong>in</strong>es Tages e<strong>in</strong>e ganz neue Klasse von schlagkräftigen,<br />
zielgerichteten Medikamenten hervorgehen würde: die monoklonalen<br />
Antikörper (mAk). Sie werden heute nicht nur erfolgreich zur Bekämpfung<br />
von Krebs e<strong>in</strong>gesetzt, sondern auch zur Behandlung von<br />
Rheumatoider Arthritis. Es brauchte Mut, geschicktes Management<br />
und e<strong>in</strong>e langfristige Ausrichtung, damit <strong>Roche</strong> schon so früh <strong>in</strong> diese<br />
Technologie <strong>in</strong>vestieren konnte. Von ebenso grosser Bedeutung<br />
waren das Können und das Engagement unserer Mitarbeitenden. Sie<br />
verwandelten die mAk <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e mediz<strong>in</strong>ische und unternehmerische<br />
Erfolgsgeschichte. Heute basieren rund zwei Drittel aller Medikamente<br />
von <strong>Roche</strong> auf Biotechnologie. Und e<strong>in</strong> neuer Ansatz, bei dem<br />
monoklonale Antikörper mit chemotherapeutischen Wirkstoffen gekoppelt<br />
werden, verspricht für die Zukunft e<strong>in</strong>e noch zielgerichte<br />
tere Behandlung von Krebs — mit noch weniger Nebenwirkungen.<br />
T-DM1 ist e<strong>in</strong> neues AntikörperWirkstoffKonjugat,<br />
das zwei Ansätze zur Bekämpfung von Tumoren <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Medikament vere<strong>in</strong>t: Die zielgerichtete B<strong>in</strong>dung<br />
des mAk an e<strong>in</strong> im Übermass vorkommendes Oberflächenprote<strong>in</strong><br />
auf Krebszellen führt dazu, dass der<br />
an ihn gekoppelte chemotherapeutische Wirkstoff<br />
direkt am Bestimmungsort se<strong>in</strong>e Wirkung entfalten<br />
kann. Die Krebszellen werden gezielt vernichtet,<br />
gesundes Gewebe wird geschont.
Unternehmerische<br />
Verantwortung | Als führendes<br />
Healthcare-Unternehmen haben wir uns<br />
das Ziel gesetzt, Produkte und Dienstleistungen<br />
zu entwickeln und zu vertreiben,<br />
für die grosser mediz<strong>in</strong>ischer Bedarf besteht<br />
und die für die Gesellschaft e<strong>in</strong>en echten<br />
Mehrwert darstellen.Wir wollen die<br />
Gesundheit und die Lebensqualität unserer<br />
Patient<strong>in</strong>nen und Patienten spürbar<br />
verbessern und wenn möglich ihr Leben<br />
verlängern. Das ist unser wichtigster<br />
Beitrag, den wir auf verantwortungsvolle<br />
Weise unter Berücksichtigung der Belange<br />
des E<strong>in</strong>zelnen, der Gesellschaft und der<br />
Umwelt leisten. Damit uns dies gel<strong>in</strong>gt,<br />
müssen wir talentierte Mitarbeitende für<br />
uns gew<strong>in</strong>nen, im Unternehmen halten<br />
und ihr Potenzial weiterentwickeln.
In Kürze<br />
Durch unser Streben nach wissenschaftlicher Exzellenz<br />
s<strong>in</strong>d wir sehr gut aufgestellt, wichtige therapeutische<br />
Lücken <strong>in</strong> der Behandlung von Krankheiten<br />
zu schliessen und Patienten e<strong>in</strong> längeres und besseres<br />
Leben zu ermöglichen. In der personalisierten<br />
Mediz<strong>in</strong> nehmen wir e<strong>in</strong>e Vorreiterrolle e<strong>in</strong> und bieten<br />
unseren Patienten erste massgeschneiderte Lösungen.<br />
Wir bemühen uns, die Biologie von Krankheiten<br />
besser zu verstehen und Arzneimittel und<br />
Diagnostika zu entwickeln, die Krankheiten vorbeugen,<br />
erkennen, richtig diagnostizieren und wirksam<br />
behandeln. Das br<strong>in</strong>gt uns unserem Ziel der personalisierten<br />
Gesundheitslösungen auf allen Stufen<br />
der Wertschöpfungskette näher.<br />
Wir betrachten es als unsere wichtigste Aufgabe,<br />
diese Arbeit fortzusetzen. Da von der Entwicklung bis<br />
zur Markte<strong>in</strong>führung unserer Produkte acht bis<br />
zwölf Jahre vergehen, zielen wir auf den langfristigen<br />
Erfolg ab. Wir wirtschaften deshalb nachhaltig und<br />
berücksichtigen die Belange des E<strong>in</strong>zelnen, der<br />
Gesellschaft und der Umwelt. Damit uns dies gel<strong>in</strong>gt,<br />
müssen wir talentierte Mitarbeitende für <strong>Roche</strong><br />
gew<strong>in</strong>nen, langfristig im Unternehmen halten und<br />
kont<strong>in</strong>uierlich weiterentwickeln. Unsere Werte<br />
Integrität, Mut und Leidenschaft s<strong>in</strong>d Richtschnur für<br />
das tägliche Handeln sowie die Basis für sämtliche<br />
Entscheidungen — das erwarten wir von unseren<br />
Führungskräften, aber auch von allen anderen Mitarbeitenden.<br />
Diese Werte bestimmen unser Arbeitsumfeld<br />
und unsere E<strong>in</strong>stellungen und schaffen damit<br />
Raum für <strong>in</strong>novatives Denken.<br />
Unser Ansatz<br />
Wir s<strong>in</strong>d bestrebt, <strong>in</strong> unserer Geschäftstätigkeit<br />
wirtschaftlichen Erfolg, soziales Engagement und<br />
Umweltschutz stets <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang zu br<strong>in</strong>gen. Es<br />
ist unsere feste Überzeugung, dass wir so Werte<br />
für alle unsere Anspruchsgruppen schaffen und<br />
zudem ihr Vertrauen sowie ihre Mitarbeit gew<strong>in</strong>nen.<br />
Der ständige Dialog mit ihnen stellt sicher, dass<br />
unser Ansatz wirksam ist.<br />
Wir unterscheiden sechs wichtige Bereiche unternehmerischer<br />
Verantwortung:<br />
• Innovationsfähigkeit<br />
• Wert der Produkte und Dienstleistungen von <strong>Roche</strong><br />
• Preis und Erstattungsbed<strong>in</strong>gungen<br />
• Zugang zu Produkten und Dienstleistungen von<br />
<strong>Roche</strong><br />
• Kontakt zu unseren Anspruchsgruppen<br />
• E<strong>in</strong> attraktiver und verantwortungsbewusster<br />
Arbeitgeber se<strong>in</strong>.<br />
Wir kontrollieren die Wirksamkeit unseres Ansatzes<br />
und unseres Fortschritts <strong>in</strong> diesen Bereichen mit Hilfe<br />
von Leistungs<strong>in</strong>dikatoren, die wir nun bereits seit<br />
zwei Jahren erheben. Obwohl sie nur <strong>in</strong>tern zur Überwachung<br />
der gesteckten Ziele dienen, gehen wir im<br />
vorliegenden Kapitel des <strong>Geschäftsbericht</strong>s auf e<strong>in</strong>ige<br />
davon e<strong>in</strong>. Der gesamte Katalog der ermittelten Werte<br />
im Bereich Sicherheit, Gesundheits und Umweltschutz<br />
kann auf der Website von <strong>Roche</strong> e<strong>in</strong>gesehen<br />
werden.<br />
Die Anstrengungen haben sich gelohnt: Im Jahr 2009<br />
wurde <strong>Roche</strong> erstmals im Dow Jones Susta<strong>in</strong>ability<br />
Index zum Super Sector Leader der Gesundheitsbranche<br />
ernannt. Bereits seit sechs Jahren ist unser<br />
Unternehmen regelmässiges Mitglied im Dow Jones<br />
Susta<strong>in</strong>ability World Index, und wir werden im FTSE<br />
4Good Index geführt.<br />
Verantwortung des Managements<br />
Unternehmerische Verantwortung ist die Basis unserer<br />
täglichen Arbeit und liegt daher nicht <strong>in</strong> den Händen<br />
e<strong>in</strong>er eigens dafür zuständigen Abteilung. Unser Corporate<br />
Susta<strong>in</strong>ability Committee (CSC) koord<strong>in</strong>iert diesen<br />
Managementansatz. Das CSC ist e<strong>in</strong>e Netzwerkorganisation<br />
mit Vertretern aller Kernfunktionen und<br />
Konzernbereiche. Es berichtet regelmässig an die<br />
Konzernleitung und den Verwaltungsratsausschuss für<br />
Corporate Governance und Nachhaltigkeit. Das CSC<br />
analysiert und bewertet signifikante soziale, ethische<br />
sowie ökologische Risiken, die den künftigen Unternehmenserfolg<br />
gefährden könnten, ebenso wie sich<br />
ergebende neue Chancen. Darüber h<strong>in</strong>aus verabschiedet<br />
es neue oder angepasste Positionen und Richtl<strong>in</strong>ien<br />
zu Themen, die für unsere Anspruchsgruppen<br />
von grossem Interesse s<strong>in</strong>d.<br />
95
96 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />
Im Oktober 2009 veranstaltete das CSC das fünfte<br />
Jahr <strong>in</strong> Folge e<strong>in</strong>en Workshop, an dem etwa 60 Mitarbeitende<br />
aus dem gesamten Konzern teilnahmen.<br />
Im Mittelpunkt standen Diskussionen über die Themen<br />
«Zugang zu Gesundheitsversorgung» sowie «Der<br />
Wert unserer Produkte und Dienstleistungen». Im<br />
Laufe des Jahres verabschiedete das CSC fünf neue<br />
Positionspapiere zu Aspekten der unternehmerischen<br />
Verantwortung.<br />
Zielsetzungen für 2010:<br />
In den Dow Jones Susta<strong>in</strong>ability Indexes unter den<br />
•<br />
führenden Unternehmen der Gesundheitsbranche<br />
gelistet bleiben<br />
Übernahme bewährter Praktiken aus den Nach<br />
•<br />
haltigkeitsaktivitäten von Genentech<br />
Steigerung der Energieeffizienz (<strong>in</strong> Gigajoule<br />
•<br />
pro Mitarbeitendem) um 10% bis 2014 gegenüber<br />
2009.<br />
Weitere Informationen dazu unter:<br />
• Nachhaltigkeitsgrundsätze, -strategie und -management:<br />
www.roche.com/de/pr<strong>in</strong>ciples<br />
• Zusammenarbeit mit unseren Anspruchsgruppen:<br />
www.roche.com/de/stakeholder_dialogue<br />
• Corporate Susta<strong>in</strong>ability Committee:<br />
www.roche.com/de/csr_committees.htm<br />
• Wichtige Leistungs<strong>in</strong>dikatoren:<br />
www.roche.com/sus-kpi.pdf<br />
• Zahlen und Fakten zu Sicherheit, Gesundheits- und<br />
Umweltschutz:<br />
www.roche.com/de/she_figures_and_facts.htm<br />
• Wichtige Kennzahlen zu unseren Mitarbeitern:<br />
www.roche.com/de/corporate_responsibility/employees.htm
Verantwortungsvoll handeln<br />
Wie wir etwas machen ist ebenso wichtig wie das,<br />
was wir machen. Das Vertrauen der vielen unterschiedlichen<br />
Gruppen, mit denen wir Beziehungen pflegen,<br />
gew<strong>in</strong>nen wir nur, <strong>in</strong>dem wir stets verantwortungsvoll<br />
handeln. Als <strong>in</strong>novatives, forschungsorientiertes Unternehmen<br />
konzentrieren wir uns darauf, Wissen über<br />
die Mechanismen der Entstehung von Krankheiten zu<br />
erlangen und dieses <strong>in</strong> Produkte umzusetzen, die<br />
die Gesundheit von Patienten verbessern. Oft greifen<br />
wir dazu neue Technologien auf. Sie könnten zu<br />
wichtigen Durchbrüchen <strong>in</strong> der Mediz<strong>in</strong> führen und<br />
bilden langfristig gesehen die Grundlage unserer<br />
ProduktPipel<strong>in</strong>e. Dabei müssen wir die mit dem E<strong>in</strong>satz<br />
modernster Technologien zusammenhängenden<br />
Risiken sowie eventuelle ethische Probleme sehr<br />
genau abwägen.<br />
Kundenbeziehungen<br />
Zu unseren Kunden gehören Patienten, Ärzte und<br />
weiteres mediz<strong>in</strong>isches Fachpersonal, Krankenhäuser<br />
und Referenzlabore sowie öffentliche und private<br />
Kostenträger im Gesundheitswesen. Je genauer wir<br />
ihre jeweiligen Bedürfnisse und Erwartungen kennen<br />
und berücksichtigen, desto besser können wir unsere<br />
wirtschaftliche Effektivität steigern. Wir erhalten<br />
von den jeweiligen Kundengruppen Rückmeldungen<br />
zu folgenden Themen:<br />
• Produktprofile — so zum Beispiel zur Nutzerfreundlichkeit<br />
von Medikationen und zu Gerätespezifikationen<br />
• Kl<strong>in</strong>ische Entwicklungspläne, zum Beispiel durch<br />
Konzipierung von und Teilnahme an Studien<br />
• Veröffentlichung von Studienergebnissen<br />
• E<strong>in</strong>reichung von Zulassungsanträgen<br />
• Entwicklung gesundheitsökonomischer Outcome<br />
Studien<br />
• Pläne bezüglich der Aufklärung über bestimmte<br />
Krankheiten und Produkt<strong>in</strong>formationen<br />
• Aufklärungs und Informationsprogramme<br />
• Behandlungsrichtl<strong>in</strong>ien.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus bekommen wir Rückmeldungen<br />
von Kundengruppen über unsere Medical Liaison<br />
Manager und Cl<strong>in</strong>ical Research Associates sowie<br />
über Beiräte und im Rahmen von Aufklärungs und<br />
Informationskampagnen, an denen wir beteiligt s<strong>in</strong>d.<br />
Um die Bedürfnisse e<strong>in</strong>es jeden Marktes möglichst<br />
genau berücksichtigen zu können, führen wir<br />
umfassende Marktforschungen und analysen durch<br />
— oft für e<strong>in</strong>en speziellen Geschäftsbereich oder<br />
e<strong>in</strong>e Region. Jede Ländergesellschaft ist für das<br />
Management ihrer Kundenbeziehungen verantwortlich<br />
und tauscht relevante Inhalte konzernweit<br />
aus. Den Rahmen hierfür bieten Initiativen wie UNITE,<br />
e<strong>in</strong>e unternehmensweite Datenbank zur Unterstützung<br />
unserer Planung. H<strong>in</strong>terlegt s<strong>in</strong>d sofort abrufbare<br />
Berichte und Informationen, die sich auf Vergangenheitswerte,<br />
Rückmeldungen von Kunden und Marktanalysen<br />
beziehen.<br />
Besondere Bedeutung hat die Kundenzufriedenheit<br />
im Endkundengeschäft. Von Menschen mit Diabetes,<br />
die unsere Produkte täglich benutzen, erhalten wir<br />
nicht selten regelmässige Rückmeldungen, die für<br />
die Entwicklung künftiger Produkte ausserordentlich<br />
wichtig s<strong>in</strong>d. Wir setzen auch umfassende Marktforschung<br />
und FokusgruppenInterviews e<strong>in</strong>, um Produkte<br />
und Dienstleistungen zu entwickeln, die das<br />
tägliche DiabetesManagement erleichtern.<br />
Jeder zweite Beschäftigte der Division Diagnostics<br />
ist im Service und <strong>in</strong> der Kundenbetreuung tätig. Wir<br />
bestärken auch Mitarbeitende mit wenig oder gar<br />
ke<strong>in</strong>em Kundenkontakt dar<strong>in</strong>, sich mit deren Bedürfnissen<br />
vertraut zu machen. So gibt es bei <strong>Roche</strong><br />
Diagnostics <strong>in</strong> Rotkreuz, Schweiz, e<strong>in</strong> Kundenorientierungsprogramm<br />
für technische Spezialisten. Neun<br />
Monate lang haben sie Gelegenheit, an Workshops<br />
teilzunehmen, Labore und Spitäler zu besuchen und<br />
das Gelernte auszuwerten, ehe sie der Leitung ihre<br />
Ergebnisse vorstellen. Sie waren <strong>in</strong> verschiedene Projekte<br />
e<strong>in</strong>gebunden, beispielsweise e<strong>in</strong>e Onl<strong>in</strong>eBefragung<br />
zum Methicill<strong>in</strong>resistenten Staphylococcus<br />
aureus (MRSA), dessen Ausbreitung es <strong>in</strong> Gesundheitse<strong>in</strong>richtungen<br />
e<strong>in</strong>zudämmen gilt.<br />
Pandemiebereitschaft<br />
2009 stellte die Weltgesundheitsorganisation (WHO)<br />
die weltweite Ausbreitung des Schwe<strong>in</strong>egrippe<br />
Erregers H1N1 fest. Die WHO und die Centers for<br />
97
98 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />
Disease Control and Prevention (CDC) <strong>in</strong> den USA<br />
berichteten, dass Tamiflu e<strong>in</strong>es von zwei zugelassenen<br />
antiviralen Grippemedikamenten ist, die gegen den<br />
neuen Erregerstamm wirksam s<strong>in</strong>d. Dies veranlasste<br />
<strong>Roche</strong>, ihren seit 2004 entwickelten Pandemieplan<br />
umzusetzen. In dessen Mittelpunkt steht die Erhöhung<br />
des Produktionsausstosses und des Vertriebs von<br />
Tamiflu, um die gestiegene Nachfrage zu befriedigen,<br />
sowie die Sicherung des Zugang zu dem Medikament<br />
auch für ärmere Länder. Die Prioritätensetzung<br />
bei der Auslieferung erfolgte gemäss unserer im Mai<br />
2008 veröffentlichten Politik Prepar<strong>in</strong>g for the Next<br />
Influenza Pandemic — Roles and Responsibilities of<br />
<strong>Roche</strong> and Other Stakeholders.<br />
Bevorratung mit Tamiflu | Geme<strong>in</strong>sam mit der WHO<br />
und nationalen Regierungen beteiligte sich <strong>Roche</strong><br />
an den weltweiten Bemühungen zur Stärkung der<br />
Pandemiebereitschaft. So spendeten wir 2005 drei<br />
Millionen Packungen Tamiflu als Notvorrat an die<br />
WHO. Diese von uns gelagerte Spende wurde 2009<br />
von der WHO abgerufen und an 72 der ärmsten<br />
Länder verteilt. 2006 spendeten und lieferten wir<br />
weitere zwei Millionen Packungen für den Aufbau<br />
regionaler Lagerbestände der WHO, die an die<br />
bedürftigsten Entwicklungsländer verteilt wurden.<br />
Im Mai 2009 gab <strong>Roche</strong> e<strong>in</strong>e weitere Spende von<br />
fünf Millionen Packungen zur Auffüllung der genannten<br />
WHOBestände bekannt. Wir erklärten uns auch<br />
bereit, e<strong>in</strong>e neue Reserve speziell für K<strong>in</strong>der zur Verfügung<br />
zu stellen. Hierbei handelt es sich um 650 000<br />
Packungen mit kle<strong>in</strong>eren Kapseln, die zudem H<strong>in</strong>weise<br />
erhalten, wie der Kapsel<strong>in</strong>halt für K<strong>in</strong>der, die<br />
noch ke<strong>in</strong>e Tabletten schlucken können, unter Speisen<br />
gemischt werden kann. Somit wurden <strong>in</strong>sgesamt<br />
fast 11 Millionen Packungen Tamiflu gespendet.<br />
Seit 2005 stellen wir Regierungen bestimmter Länder<br />
Tamiflu zu erheblich reduzierten Preisen zur Verfügung,<br />
um deren Pandemiebereitschaft zu stärken. Wir<br />
erkennen jedoch an, dass viele Entwicklungsländer<br />
selbst bei reduzierten Preisen ke<strong>in</strong>e ausreichenden<br />
Vorräte anlegen können. Deshalb hat <strong>Roche</strong> im Juli<br />
2009 das Tamiflu Reserves Program <strong>in</strong>s Leben gerufen,<br />
um den Zugang <strong>in</strong> diesen Ländern zu verbessern.<br />
Wir produzieren und lagern Tamiflu für verschiedene<br />
Entwicklungsländer zu wesentlich herabgesetzten<br />
Preisen — wobei die Kosten über mehrere Jahre verteilt<br />
werden können. Die Auslieferung der Vorräte<br />
erfolgt, sobald die WHO e<strong>in</strong>en erneuten Ausbruch<br />
bekannt gibt oder e<strong>in</strong>e Regierung das Medikament<br />
anfordert, um e<strong>in</strong>en nationalen GrippeAusbruch<br />
zu bekämpfen.<br />
Um die Verfügbarkeit weiter zu verbessern, haben wir<br />
Unternehmen <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a und Indien Sublizenzen für die<br />
Herstellung e<strong>in</strong>er generischen Version von Oseltamivir<br />
erteilt. Darüber h<strong>in</strong>aus unterstützten wir e<strong>in</strong>en Hersteller<br />
<strong>in</strong> Südafrika: Wir schaffen das Wissen und die<br />
Voraussetzungen für die Produktion von Oseltamivir<br />
<strong>in</strong> dieser Region und verzichten <strong>in</strong> Ländern südlich der<br />
Sahara auf die Durchsetzung von Patentrechten.<br />
<strong>Roche</strong> Diagnostics entwickelte <strong>in</strong>nerhalb weniger<br />
Wochen nach Identifizierung des Virus e<strong>in</strong>en auf der<br />
Polymerasekettenreaktion(PCR)Technologie basierenden<br />
Test auf den Erregerstamm des H1N1Grippevirus<br />
für die Verwendung auf unserem LightCycler<br />
System. Im November 2009 erteilte die USArzneimittelbehörde<br />
FDA die Genehmigung zur Verwendung<br />
dieses RealTime Ready Influenza A/H1N1 Tests <strong>in</strong><br />
Notfallsituationen. Der Test gestattet die schnelle und<br />
korrekte Identifizierung von Patienten, die mit dem<br />
Virus <strong>in</strong>fiziert s<strong>in</strong>d, sodass e<strong>in</strong>e entsprechende<br />
Betreuung zu e<strong>in</strong>em möglichst frühen Zeitpunkt e<strong>in</strong>setzen<br />
kann.<br />
Aktuelle Daten unterstreichen die wichtige Rolle von<br />
Tamiflu bei der E<strong>in</strong>dämmung der Folgen der jüngsten<br />
Grippepandemie. So berichtet e<strong>in</strong>e kürzlich von<br />
Ja<strong>in</strong> et al der US Centers for Disease Control durchgeführte<br />
und im New England Journal of Medic<strong>in</strong>e<br />
veröffentlichte Studie über die kl<strong>in</strong>ischen Ergebnisse<br />
bei Patienten mit H1N1, die 2009 stationär betreut<br />
wurden. Die Studie zeigt, dass antivirale Medikamente<br />
als e<strong>in</strong>zige Behandlung e<strong>in</strong>en statistisch signifikanten<br />
Unterschied bei der Genesung der Patienten<br />
ergaben, und dass <strong>in</strong> rund 90% der Fälle der Wirkstoff<br />
Oseltamivir e<strong>in</strong>gesetzt wurde.
Dialog mit der Politik<br />
Bei der Entwicklung der öffentlichen Politik kommt<br />
dem privaten Sektor e<strong>in</strong>e entscheidende und legitime<br />
Rolle zu. Wir stellen unsere Expertise politischen<br />
Entscheidungsträgern zur Verfügung und unterstützen<br />
sie bei der Entwicklung neuer Gesetze, Vorschriften<br />
und Politiken im Bereich öffentliche Gesundheitspolitik<br />
— aber auch bei allgeme<strong>in</strong>eren Themen,<br />
die unsere Geschäftstätigkeit berühren, zum Beispiel<br />
der Steuerpolitik. Unsere Richtl<strong>in</strong>ien für den korrekten<br />
Umgang mit Regierungsbeamten dienen unseren<br />
Mitarbeitenden als Leitfaden für die angemessene,<br />
professionelle Gestaltung solcher Kontakte.<br />
E<strong>in</strong> grosser Teil unseres Engagements <strong>in</strong> diesem<br />
Umfeld erfolgt durch unsere Mitarbeit <strong>in</strong> Branchenorganisationen<br />
wie der European Federation of<br />
Pharmaceutical Industries and Associations (EFPIA),<br />
dem Europäischen Diagnostikaverband (EDMA)<br />
oder dem Weltpharmaverband (IFPMA) und deren<br />
nationalen Mitgliedsorganisationen. Wir treten auch<br />
<strong>in</strong> direkten Kontakt mit politischen Entscheidungsträgern,<br />
so mit Vertretern von Regierungen, E<strong>in</strong>richtungen<br />
des öffentlichen Gesundheitswesens,<br />
politischen Beraterstäben und Experten.<br />
Im Berichtsjahr haben wir uns im Bereich Public Policy<br />
unter anderem wie folgt e<strong>in</strong>gebracht:<br />
Mitarbeit im World Bus<strong>in</strong>ess Council for Susta<strong>in</strong>able<br />
•<br />
Development, dem European Roundtable of<br />
Industrialists und der Pr<strong>in</strong>ce of Wales Corporate<br />
Leaders Group on Climate Change bei Grundsatzerklärungen<br />
<strong>in</strong> Vorbereitung des Klimagipfels<br />
im Dezember <strong>in</strong> Kopenhagen<br />
Während der Entwicklung der Weisung zur Haltung<br />
•<br />
von Versuchstieren Führung von Abgeordneten des<br />
Europäischen Parlaments durch unsere Versuchstierstation<br />
<strong>in</strong> Basel, um unsere Standards sowie die<br />
Bedeutung von Tierversuchen <strong>in</strong> der Gesundheitsbranche<br />
zu verdeutlichen<br />
Mitwirkung an der Vorbereitung e<strong>in</strong>er Aussprache<br />
•<br />
über Tierversuche im Rahmen e<strong>in</strong>es Abendessens<br />
im Europäischen Parlament <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit<br />
der European Platform for Patient Organisations,<br />
Science and Industry (EPPOSI)<br />
• Erläuterung unserer Position zur vorgeschlagenen<br />
Gesetzgebung im Bereich Pharmakovigilanz;<br />
Information von Patienten sowie Abgeordneten des<br />
Europäischen Parlaments über gefälschte Medikamente.<br />
Kampf gegen Produktfälschungen | Gefälschte<br />
Arzneimittel und Diagnostika s<strong>in</strong>d illegal und stellen<br />
weltweit e<strong>in</strong> erhebliches Problem für die Gesundheit<br />
aller dar. Sie gefährden Patienten, untergraben<br />
das Vertrauen <strong>in</strong> Gesundheitssysteme sowie HealthcareUnternehmen,<br />
verletzen geistige Eigentumsrechte<br />
und verschwenden wertvolle Mittel aus den<br />
Gesundheitshaushalten.<br />
Wir überwachen und verbessern laufend die Produktsicherheit<br />
und setzen dazu geeignete Verfahren zur<br />
schnellen Identifizierung von Fälschungen e<strong>in</strong>. <strong>Roche</strong><br />
unterstützt die nationalen und <strong>in</strong>ternationalen Bestrebungen<br />
von Industrie und Regierungen zur Entwicklung<br />
strengerer gesetzlicher Vorgaben. Zudem sorgen<br />
wir für deren konsequentere Umsetzung, die Schulung<br />
lokaler Beamter und die Aufklärung der Öffentlichkeit.<br />
2009 haben wir unser Positionspapier zu Produktfälschungen<br />
aktualisiert und wiederum auf unserer<br />
Website veröffentlicht. Wir beteiligen uns an e<strong>in</strong>em<br />
Pilotprojekt der EFPIA <strong>in</strong> Schweden, bei dem Medikamente<br />
zu ihrem Ursprung zurückverfolgt werden,<br />
um die Patientensicherheit zu verbessern. Jede Arzneimittelpackung,<br />
die unsere Produktionsstätten<br />
verlässt, wird mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigartigen Barcode versehen,<br />
der bei der Abgabe des Produkts <strong>in</strong> der Apotheke<br />
e<strong>in</strong>gescannt werden kann, um die Echtheit<br />
zu überprüfen. Im Rahmen der EFPIA begleiten wir<br />
auch weiterh<strong>in</strong> die geplante EUGesetzgebung<br />
zu Produktfälschungen.<br />
Generika und Biosimilar-Produkte | Für e<strong>in</strong>ige<br />
<strong>in</strong>novative Biopharmazeutika wie Prote<strong>in</strong>e und Antikörper<br />
läuft der Patentschutz ab, und es gelangen<br />
Nachahmerversionen auf den Markt, die auch als BiosimilarProdukte<br />
bezeichnet werden. Während chemische<br />
Produkte von anderen Herstellern relativ leicht<br />
99
100 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />
zu kopieren s<strong>in</strong>d, haben Biopharmazeutika komplexe<br />
molekulare Strukturen. Zudem werden sie mit Hilfe<br />
ausserordentlich komplizierter Prozesse von lebenden<br />
Organismen gewonnen. Weitere Tests s<strong>in</strong>d erforderlich,<br />
um die Gleichartigkeit, Sicherheit und Wirksamkeit<br />
von FollowonBiologicals nachzuweisen.<br />
Wir s<strong>in</strong>d der Me<strong>in</strong>ung, dass e<strong>in</strong> klar def<strong>in</strong>ierter, transparenter<br />
ordnungspolitischer Rahmen für Verfahren<br />
zur Entwicklung und Genehmigung von kopierten Biopharmazeutika<br />
erforderlich ist. Zudem sollten diese<br />
Produkte auch nach ihrer Zulassung mittels ähnlicher<br />
Verfahren überwacht werden, wie sie für Orig<strong>in</strong>alprodukte<br />
gelten.<br />
2009 haben wir mit Aufsichtsbehörden und Branchenorganisationen<br />
— <strong>in</strong>sbesondere mit dem Weltpharmaverband<br />
IFPMA — daran gearbeitet, die<br />
politischen Entscheidungsträger umfassend über das<br />
Thema BiosimilarProdukte zu <strong>in</strong>formieren. Damit<br />
unterstützen wir die Erstellung geeigneter Politiken<br />
<strong>in</strong> Bezug auf künftige BiosimilarProdukte monoklonaler<br />
Antikörper sowie die Bezeichnung von Biopharmazeutika.<br />
Weiterh<strong>in</strong> hielt <strong>Roche</strong> vor Vertretern<br />
von Aufsichtsbehörden, Forschern und anderen<br />
hochrangigen Zuhörern wissenschaftliche und mediz<strong>in</strong>ische<br />
Referate und veröffentlichte Artikel <strong>in</strong><br />
wissenschaftlichen Fachzeitschriften.<br />
Politische Spenden | <strong>Roche</strong> unterstützt ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zelnen<br />
Politiker f<strong>in</strong>anziell. Unsere Mitarbeitenden <strong>in</strong> den<br />
Vere<strong>in</strong>igten Staaten können sich jedoch mit persönlichen<br />
Spenden an das Good Government Committee<br />
(GGC) von HoffmannLa <strong>Roche</strong> — e<strong>in</strong>e private politische<br />
Organisation — wenden oder sich am <strong>Roche</strong><br />
Aktionsprogramm beteiligen.<br />
Integrität und Compliance<br />
Unser Verhaltenskodex ist der Leitfaden für das<br />
Verhalten unserer Mitarbeitenden.<br />
Im Dezember 2009 starteten wir mit SpeakUp e<strong>in</strong>e<br />
konzernweite Hotl<strong>in</strong>e sowie e<strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>eSystem zur<br />
Meldung vermuteter Verstösse gegen unseren Verhaltenskodex.<br />
Falls gewünscht können H<strong>in</strong>weise auch<br />
anonym gemeldet werden. Das System wird von<br />
e<strong>in</strong>em Fremdunternehmen betrieben. PricewaterhouseCoopers<br />
hat zugesichert, dass die Identität<br />
der Mitarbeitenden nicht rückverfolgbar ist.<br />
Im Jahr 2009 wurden dem Chief Compliance Officer<br />
<strong>in</strong>sgesamt 141 Verstösse gegen die Geschäftsethik<br />
gemeldet. Wir haben alle Vorfälle untersucht und —<br />
sofern erforderlich — Abhilfemassnahmen e<strong>in</strong>geleitet.<br />
In 73 Fällen wurde das Arbeitsverhältnis wegen<br />
unethischen Verhaltens gekündigt.<br />
Wir haben verschiedene Initiativen zur Förderung<br />
des Austauschs vorbildlicher Praktiken unter den<br />
110 lokalen Compliance Officers <strong>in</strong>s Leben gerufen.<br />
Dazu gehören die Gründung e<strong>in</strong>es Netzwerks,<br />
mehrere regionale Treffen zum Thema Compliance<br />
sowie e<strong>in</strong> spezieller Bereich <strong>in</strong> unserem Intranet.<br />
Die Compliance Officers unterstützen die L<strong>in</strong>ienverantwortlichen<br />
sowohl bei der Überwachung der<br />
Risiken vor Ort als auch bei der E<strong>in</strong>haltung unseres<br />
Verhaltenskodexes.<br />
Ferner wurde von uns e<strong>in</strong> Export Compliance Council<br />
e<strong>in</strong>gerichtet, um sicherzustellen, dass unsere Produktions<br />
und Vertriebsstätten die komplexen gesetzlichen<br />
Bestimmungen bezüglich des Verkaufs und<br />
Exports unserer Produkte e<strong>in</strong>halten.<br />
Risiko- und Krisenmanagement<br />
Den Rahmen und die Verantwortlichkeiten für das<br />
Risikomanagement bei <strong>Roche</strong> bestimmt unsere speziell<br />
darauf ausgerichtete Charta. Die hier<strong>in</strong> festgeschriebenen<br />
Grundsätze sowie e<strong>in</strong>e ausführliche Liste<br />
typischer Risiken <strong>in</strong> unserem Geschäft — dazu gehören<br />
die im Rahmen des konzernweiten Risikomanagementprozesses<br />
ermittelten signifikanten sozialen,<br />
ökologischen und ethischen Risiken — können auf<br />
unserer Website e<strong>in</strong>gesehen werden.<br />
Verantwortungsbewusstes Market<strong>in</strong>g<br />
Sowohl der Verkauf als auch die Vermarktung pharmazeutischer<br />
und diagnostischer Produkte unterliegen<br />
strengen Vorschriften. Sie stellen sicher, dass<br />
mediz<strong>in</strong>ische Fachkräfte Medikamente korrekt ver
schreiben und verabreichen sowie Patienten über<br />
die damit verbundenen Vorteile und Risiken umfassend<br />
<strong>in</strong>formiert s<strong>in</strong>d.<br />
Ärzte und mediz<strong>in</strong>ische Fachkräfte müssen die<br />
besten Behandlungsoptionen für ihre Patienten auswählen<br />
können. Wir stellen wissenschaftliche und<br />
kl<strong>in</strong>isch relevante Informationen zur Verfügung, die sie<br />
<strong>in</strong> die Lage versetzen, unsere Produkte zum grösstmöglichen<br />
Nutzen der Patienten zu verschreiben oder<br />
e<strong>in</strong>zusetzen. E<strong>in</strong>e Aufstellung der externen Richtl<strong>in</strong>ien<br />
und Verhaltensregeln, die wir bei der Vermarktung<br />
unserer Produkte e<strong>in</strong>halten, ist auf unserer Website<br />
veröffentlicht.<br />
Im Jahr 2009 führten wir e<strong>in</strong>en Risikomanagementprozess<br />
für Nachhaltigkeit sowie Ziele für unsere<br />
Vertriebsagenturen e<strong>in</strong>. H<strong>in</strong>zu kamen e<strong>in</strong>e neue Verfahrensanweisung<br />
sowie entsprechende Schulungen,<br />
um die E<strong>in</strong>haltung der Vermarktungsregeln <strong>in</strong> unserem<br />
Geschäft mit Pharmazeutika und Diagnostika<br />
zu vertiefen.<br />
Wir handeln nicht mit rezeptfreien Arzneimitteln<br />
und werben deshalb <strong>in</strong> den meisten Märkten nicht<br />
direkt um die Gunst der Verbraucher. In den USA, wo<br />
auch verschreibungspflichtige Medikamente direkt<br />
beworben werden dürfen, halten wir uns an klare<br />
Richtl<strong>in</strong>ien, um allen rechtlichen und ethischen Belangen<br />
Rechnung zu tragen. Geplante Werbespots<br />
legen wir grundsätzlich der Food and Drug Adm<strong>in</strong>istration<br />
zur Genehmigung vor.<br />
Wir entschlossen uns, unsere Mitgliedschaft im<br />
amerikanischen Pharmaverband PhRMA zu beenden<br />
und stattdessen der Biotech Industry Organization<br />
(BIO) beizutreten, der Genentech bereits angehört.<br />
Nachhaltige Lieferkette<br />
<strong>Roche</strong> wendete 2009 rund 18 Milliarden Franken für<br />
Produkte und Dienstleistungen von Zulieferern auf —<br />
angefangen von Rohstoffen und Wirksubstanzen über<br />
Ausrüstungen, Laborbedarf und Büromaterial bis<br />
h<strong>in</strong> zu Dienstleistungen wie Beratung, Reisen und<br />
Market<strong>in</strong>g. Wir müssen gewährleisten, dass unsere<br />
Lieferanten die erforderlichen sozialen und ökologischen<br />
Standards e<strong>in</strong>halten, damit die Liefersicherheit<br />
sowie das nachhaltige Wachstum unseres<br />
Unternehmens gesichert s<strong>in</strong>d.<br />
Dabei gehen wir wie folgt vor:<br />
• Schärfung des Bewusstse<strong>in</strong>s bei unseren<br />
Verantwortlichen für Beschaffung<br />
• Schärfung des Bewusstse<strong>in</strong>s bei den Zulieferern<br />
• Unterstützung der Zulieferer bei der Anhebung<br />
ihrer Standards<br />
• Entwicklung geme<strong>in</strong>samer Initiativen zur Erhöhung<br />
ihrer Leistung.<br />
Wir unterstützen die Pr<strong>in</strong>zipien für verantwortungsvolles<br />
Lieferkettenmanagement <strong>in</strong> der pharmazeutischen<br />
Industrie (PSCIPr<strong>in</strong>zipien), die Zulieferer zu<br />
e<strong>in</strong>em verantwortungsvollen Lieferkettenmanagement<br />
<strong>in</strong> den Bereichen Ethik, Sicherheit, Gesundheit und<br />
Umwelt, soziale Verantwortung, Managementsysteme,<br />
Innovation und wirtschaftliche Nachhaltigkeit verpflichten,<br />
und s<strong>in</strong>d entschlossen, diese Pr<strong>in</strong>zipien bei<br />
unserer Geschäftstätigkeit anzuwenden. Im Berichtsjahr<br />
haben wir e<strong>in</strong>en neuen Verhaltenskodex für Zulieferer<br />
erarbeitet, der die PSCIPr<strong>in</strong>zipien aufgreift.<br />
Diesen Verhaltenskodex müssen unsere Lieferanten<br />
anerkennen.<br />
Unsere Divisionen Pharma und Diagnostics führen mit<br />
Hilfe <strong>in</strong>terner sowie externer Prüfer Audits durch,<br />
um bei wichtigen Zulieferern Probleme zu erkennen<br />
beziehungsweise auszuräumen und neue Zulieferer<br />
zu bewerten. Wir geben unser Knowhow weiter,<br />
bieten Schulungen an und unterstützen Lieferpartner<br />
gegebenenfalls bei der Umsetzung erforderlicher<br />
Verbesserungen. Interne Prüfer nehmen Folge<strong>in</strong>spektionen<br />
vor und kontrollieren, ob die geforderten<br />
Veränderungen tatsächlich umgesetzt wurden. Im<br />
Berichtsjahr führten wir bei 40 aktuellen Lieferpartnern<br />
Audits zu Sicherheit, Gesundheits und Umweltschutz<br />
sowie sozialen Standards durch. In fünf Fällen<br />
wurden Folge<strong>in</strong>spektionen vorgenommen. Mit e<strong>in</strong>em<br />
Partner haben wir die Zusammenarbeit beendet, da<br />
trotz unserer Hilfe die erforderlichen Verbesserungen<br />
nicht umgesetzt wurden. Im Rahmen unserer Audits<br />
101
102 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />
stellten wir fest, dass der grösste Aufholbedarf im<br />
Bereich gewerbliche Hygiene bestand.<br />
Unsere aktuellen Bestrebungen zielen darauf ab,<br />
Nachhaltigkeit bei der Beschaffung auch auf jene<br />
Zulieferer auszuweiten, von denen wir Materialien<br />
und Dienstleistungen beziehen, die nicht für die<br />
Fertigung benötigt werden.<br />
Wir haben e<strong>in</strong>en Prozess für f<strong>in</strong>anzielles Risikomanagement<br />
im Bereich Beschaffung e<strong>in</strong>geführt, um<br />
konkursgefährdete Lieferanten zu ermitteln und die<br />
entsprechenden Risiken zu mildern. Unser Risikomanagementprozess<br />
für die Lieferkette schloss<br />
erneut alle Zulieferer von Schlüsselrohstoffen, Arzneimittelsubstanzen<br />
und produkten e<strong>in</strong>. Darüber<br />
h<strong>in</strong>aus suchten wir auch den Kontakt zu Unternehmen,<br />
die Material für Schlüsselmedikamente von<br />
<strong>Roche</strong> liefern, um sicherzustellen, dass sie über Notfallpläne<br />
für den Pandemiefall verfügen.<br />
Forschungspraxis<br />
Um <strong>in</strong>novative Arzneimittel und Diagnostika zu entdecken<br />
und zu entwickeln, müssen wir immer wieder<br />
wissenschaftliches Neuland betreten und neue Technologien<br />
ausprobieren. Hierbei können sich ethische<br />
Fragen ergeben, mit denen wir uns umsichtig ause<strong>in</strong>anderzusetzen<br />
haben, um ke<strong>in</strong>e neuen Möglichkeiten<br />
zu verlieren.<br />
Ethik <strong>in</strong> der Forschung und Entwicklung | Unser<br />
weltweit gültiges Positionspapier zur kl<strong>in</strong>ischen<br />
Forschung verpflichtet uns zur E<strong>in</strong>haltung hoher<br />
ethischer Standards und verdeutlicht unsere Position<br />
zu konkreten ethischen Fragen. Wir haben dieses<br />
Papier 2009 überarbeitet, um e<strong>in</strong> Dokument vorzulegen,<br />
das klare Antworten auf häufige Fragen<br />
zur kl<strong>in</strong>ischen Forschung gibt, zum Beispiel, was <strong>in</strong><br />
den verschiedenen Phasen der Studien geschieht<br />
und was das Ende e<strong>in</strong>er Studie für die teilnehmenden<br />
Patienten bedeutet.<br />
Im Rahmen unserer kl<strong>in</strong>ischen Studienprogramme<br />
bewahren wir biologisches Material — Gewebe,<br />
Organe, Blut und andere Körperflüssigkeiten — <strong>in</strong><br />
Biobanken auf. Diese s<strong>in</strong>d ausserordentlich wichtig,<br />
um Krankheiten besser verstehen und neue Behandlungsmöglichkeiten<br />
erforschen zu können. Solches<br />
Material enthält auch sensible Daten der betreffenden<br />
Person. Wir schützen die Rechte und die Privatsphäre<br />
unserer Spender und <strong>in</strong>formieren sie vorgängig<br />
ausführlich darüber, was mit ihrer Spende sowie den<br />
dazugehörigen Daten geschehen soll.<br />
Sollten Beschäftigte im Rahmen ihrer Tätigkeit <strong>in</strong><br />
Gewissenskonflikte geraten, stehen ihnen folgende<br />
Mittel zur Verfügung: Lassen sich etwaige Bedenken<br />
nicht <strong>in</strong>nerhalb des Teams klären, hat jeder Mitarbeitende<br />
die Möglichkeit, sich an unser Global<br />
Ethics Liaison Office zu wenden. Um e<strong>in</strong>e Lösung zu<br />
f<strong>in</strong>den, stimmt sich dieses mit Kollegen und ausgewiesenen<br />
Experten <strong>in</strong>nerhalb des Unternehmens ab.<br />
Bestehen weiterh<strong>in</strong> Bedenken, können diese an e<strong>in</strong>en<br />
<strong>in</strong>ternen Ausschuss und später an e<strong>in</strong>e unabhängige<br />
externe Körperschaft, den Ethikausschuss für Kl<strong>in</strong>ische<br />
Forschung (CREAG), verwiesen werden. Zusätzlich<br />
bieten wir ständig Onl<strong>in</strong>eSchulungen für Mitarbeitende<br />
zu ethischen Fragestellungen an. 2009<br />
wurden dem Global Ethics Liaison Office 21 Anfragen<br />
vorgelegt. Sie konnten alle abschliessend beantwortet<br />
werden, sodass sich die Weiterleitung an e<strong>in</strong>e<br />
höhere Instanz erübrigte.<br />
Während se<strong>in</strong>er jährlich stattf<strong>in</strong>denden Treffen prüft<br />
der CREAG die dem Global Ethics Liaison Office<br />
vorgelegten ethischen Fragen und erörtert weitere<br />
relevante Themen. Bei der Zusammenkunft 2009<br />
wurde der CREAG über die jüngsten Aktivitäten des<br />
Global Ethics Liaison Office und über den Stand<br />
der Schulungen für Mitarbeitende zu ethischen Fragestellungen<br />
<strong>in</strong>formiert. Der CREAG behandelte auch<br />
die jüngsten Novellierungen der Erklärung von<br />
Hels<strong>in</strong>ki, die vom Weltärztebund veröffentlichten<br />
ethischen Pr<strong>in</strong>zipien der mediz<strong>in</strong>ischen Forschung<br />
am Menschen.<br />
E<strong>in</strong> weiteres unabhängiges Gremium, die Science<br />
and Ethics Advisory Group (SEAG), berät uns <strong>in</strong> allen<br />
Fragen der Genetik, der Genforschung und der<br />
Proteomik. 2009 g<strong>in</strong>g es dabei unter anderem um
Tierversuche <strong>in</strong> der Forschung | 2009<br />
Mäuse 86,6%<br />
Ratten 11,4%<br />
Meerschwe<strong>in</strong>chen 0,33%<br />
Hamster 0,17%<br />
Rennmäuse 0,41%<br />
Fische 0,18%<br />
Frösche 0,02%<br />
Hunde 0,14%<br />
Kan<strong>in</strong>chen 0,53%<br />
Primaten 0,15%<br />
Andere 0,09%<br />
die Nutzung und Lagerung biologischen Materials<br />
bei bestimmten Forschungsprojekten. Wir haben mit<br />
der SEAG vere<strong>in</strong>bart, auch <strong>in</strong> allen <strong>in</strong>novativen<br />
Technologien wie Nanotechnologie und Stammzellforschung<br />
auf ihre Beratung zurückzugreifen.<br />
Verantwortungsvolle Tierversuche | Wir haben<br />
Verständnis für die Bedenken der Öffentlichkeit über<br />
den E<strong>in</strong>satz von Tieren <strong>in</strong> der Wissenschaft und<br />
nehmen die vorgebrachten Argumente sehr ernst.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs könnten lebensrettende Pharmazeutika<br />
wie Krebsmedikamente ohne Tierversuche nicht<br />
entwickelt werden. Wir bemühen uns, alternative<br />
Methoden zu f<strong>in</strong>den und e<strong>in</strong>zusetzen. Dennoch ist<br />
der E<strong>in</strong>satz von Tieren bei der Entwicklung von<br />
Medikamenten und Verfahren aus wissenschaftlichen<br />
sowie rechtlichen Gründen unabd<strong>in</strong>gbar.<br />
Wir nutzen das 3RKonzept: Danach werden Tierversuche<br />
durch alternative Methoden ersetzt (Replace),<br />
die Anzahl benötigter Tiere verr<strong>in</strong>gert (Reduce)<br />
und bestehende Methoden zum Schutz, zur Haltung<br />
und zur Pflege der Tiere verfe<strong>in</strong>ert (Ref<strong>in</strong>e). Sowohl<br />
die Mitarbeitenden von <strong>Roche</strong> als auch die von uns<br />
mit Tierversuchen beauftragten Forschungs<strong>in</strong>stitute<br />
müssen bei ihrer Arbeit alle gesetzlichen Vorschriften<br />
und die Branchenstandards e<strong>in</strong>halten oder übertreffen.<br />
2009 wurden <strong>in</strong>sgesamt 478 252 Tiere <strong>in</strong> unserer<br />
Forschung e<strong>in</strong>gesetzt. Dabei handelte es sich <strong>in</strong> 98%<br />
der Fälle um Mäuse und Ratten.<br />
Bei <strong>Roche</strong> setzten wir 2009 unser 3RAwardProgramm<br />
für Innovationen und nachhaltige Verbesserungen<br />
im Tierschutz fort. Fünfzehn Teams unserer<br />
Forschungsstandorte beteiligten sich <strong>in</strong> den Kategorien<br />
Wissenschaftlicher Fortschritt beziehungsweise<br />
Pflege und Haltung von Labortieren.<br />
In der Kategorie Wissenschaft g<strong>in</strong>g der erste Preis an<br />
e<strong>in</strong> Team, das e<strong>in</strong>en neuen InvitroTest auf toxische<br />
Substanzen zur Anwendung vor der Erprobung neuer<br />
Arzneimittel an Tieren entwickelt hat. Unsere Division<br />
Diagnostics entwickelte den Test, der nunmehr für<br />
die präkl<strong>in</strong>ische pharmazeutische Forschung zur Verfügung<br />
steht.<br />
In der Kategorie Pflege und Haltung von Labortieren<br />
wurde e<strong>in</strong> Projekt ausgezeichnet, bei dem zuvor e<strong>in</strong>zeln<br />
untergebrachte Primaten schrittweise wieder <strong>in</strong><br />
grössere Gruppen e<strong>in</strong>gegliedert wurden, wodurch<br />
mehr soziale Interaktion möglich wurde und sie sich<br />
wohler fühlten. Wir werden diese sowie weitere Praktiken<br />
nach Möglichkeit auf andere Standorte übertragen.<br />
Das 3RAwardProgramm wird 2011 fortgesetzt.<br />
Im Berichtsjahr wurde <strong>in</strong> Basel e<strong>in</strong> neues wissenschaftlichtechnisches<br />
Labor e<strong>in</strong>gerichtet, <strong>in</strong> dem die<br />
Divisionen Pharma und Diagnostics geme<strong>in</strong>sam die<br />
Toxizität von Arzneimitteln für Organe untersuchen<br />
wollen: Mit Hilfe des <strong>in</strong>novativen ZellanalyseSystems<br />
xCELLigence können Forscher prüfen, ob pharmakologische<br />
Wirkstoffe auf Organe wie Herz und Leber<br />
wahrsche<strong>in</strong>lich toxisch wirken werden, <strong>in</strong>dem sie die<br />
Reaktion der Zellen auf das Molekül ständig <strong>in</strong> Echtzeit<br />
beobachten. Dies kann im frühen präkl<strong>in</strong>ischen<br />
Stadium der Forschung erfolgen, wodurch zahlreiche<br />
Tierversuche überflüssig werden.<br />
<strong>Roche</strong> hat 2009 e<strong>in</strong> Animal Welfare Ethics Committee<br />
gegründet, um alle Studien an Primaten vor der Z u <br />
lassung zu überprüfen und Mitarbeitende zu beraten,<br />
die mit Versuchstieren arbeiten. 2010 wird der Ausschuss<br />
se<strong>in</strong>e Tätigkeit <strong>in</strong> vollem Umfang aufnehmen.<br />
103
104 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />
Innovation und neue Technologien | Neue Technologien<br />
— wie Nanotechnologie, Stammzellforschung<br />
und Systembiologie — bieten viele neue Chancen für<br />
die Entwicklung von Pharma oder Diagnostikprodukten.<br />
Diese Vorteile müssen sorgfältig gegen damit<br />
verbundene ethische Probleme und mögliche Risiken<br />
abgewogen werden. Wir tun dies sehr gründlich,<br />
ehe wir neue Technologien e<strong>in</strong>setzen.<br />
Unter Nanotechnologie versteht man die Fertigung<br />
von Materialien <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Grössenordnung, die 80 000mal<br />
kle<strong>in</strong>er ist als der Durchmesser e<strong>in</strong>es menschlichen<br />
Haares. Diese Technologie bietet für viele<br />
Bereiche neue Potenziale, <strong>in</strong>sbesondere für die <strong>in</strong>novative<br />
Verabreichung von Medikamenten, die regenerative<br />
Mediz<strong>in</strong> und kle<strong>in</strong>e, tragbare diagnostische<br />
Instrumente.<br />
Es s<strong>in</strong>d jedoch noch viele Fragen h<strong>in</strong>sichtlich der<br />
Risiken der Nanotechnologie für den Menschen<br />
und die Umwelt offen. Diese Risiken und Gefahren<br />
müssen gründlich untersucht werden, ehe die Nanotechnologie<br />
<strong>in</strong> Mediz<strong>in</strong>produkten e<strong>in</strong>gesetzt wird.<br />
Wir s<strong>in</strong>d der Me<strong>in</strong>ung, dass die vorhandenen Sicherheitstests<br />
und verordnungen hierfür den geeigneten<br />
Rahmen bieten.<br />
Stammzellen und ihre Anwendungen bieten enormes<br />
Potenzial für die Behandlung und L<strong>in</strong>derung chronischer<br />
Schmerzen, und sogar für die Heilung von<br />
Krankheiten, wodurch sich Leben verlängern und<br />
Lebensqualität verbessern lässt. Doch wirft diese Forschung<br />
auch ethische Fragen auf, da e<strong>in</strong> Teil der<br />
Gesellschaft die zur Gew<strong>in</strong>nung embryonaler Stammzellen<br />
erforderlichen frühen menschlichen Embryonen<br />
als menschliche Wesen mit e<strong>in</strong>em Recht auf Leben<br />
betrachtet, die nicht zu Forschungs oder Behandlungszwecken<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden dürfen.<br />
<strong>Roche</strong> ist sich des enormen Potenzials dieser Ressource<br />
für die Grundlagenforschung sowie für künftige<br />
mediz<strong>in</strong>ische Anwendungen bewusst. Deshalb<br />
haben wir Vere<strong>in</strong>barungen über Forschungszusammenarbeit<br />
geschlossen, darunter mit Stem Cells 4<br />
Safer Medic<strong>in</strong>es (SC4SM) <strong>in</strong> Grossbritannien und<br />
Cellular Dynamics International Inc. <strong>in</strong> den USA.<br />
<strong>Roche</strong> hat mit der Stammzellforschung zur Anwendung<br />
als Forschungswerkzeug begonnen und<br />
plant, die Forschung zum E<strong>in</strong>satz von Stammzellen<br />
als potenzieller Therapieoption aufzunehmen. Weiterh<strong>in</strong><br />
ist geplant, Kompetenzen zu entwickeln, um<br />
technisch für dieses Gebiet der Forschung gerüstet<br />
zu se<strong>in</strong> und Forschung an menschlichen embryonalen<br />
Stammzellen und ihrem E<strong>in</strong>satz für die Arzneimittelentwicklung<br />
vorzunehmen.<br />
2009 führten wir geme<strong>in</strong>sam mit der Cambridge<br />
University <strong>in</strong> Grossbritannien e<strong>in</strong>en Workshop zur<br />
Stammzellforschung durch, der unter anderem<br />
70 Spezialisten von <strong>Roche</strong> und 17 Wissenschaftler<br />
der Universität zusammenführte. Die Diskussionen<br />
drehten sich um die Stammzellforschung, mögliche<br />
Anwendungen sowie Ansatzpunkte, wie die Industrie<br />
die mediz<strong>in</strong>ischen und wirtschaftlichen Chancen<br />
am besten nutzen kann.<br />
Zielsetzung für 2010:<br />
Konzernweite Umsetzung der <strong>Roche</strong> Group<br />
•<br />
SpeakUp L<strong>in</strong>e<br />
E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er überarbeiteten Version des<br />
•<br />
Verhaltenskodexes der <strong>Roche</strong>Gruppe<br />
sowie Aktualisierung des computergestützten<br />
Lernprogramms Behaviour <strong>in</strong> Bus<strong>in</strong>ess<br />
E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es neuen Verhaltenskodexes<br />
•<br />
für Zulieferer und Aufnahme der E<strong>in</strong>haltung<br />
dieses Kodexes <strong>in</strong> unser Auditierungsprogramm<br />
für Zulieferer<br />
Im Rahmen der EFPIA Begleitung der geplanten<br />
•<br />
EUGesetzgebung zu Arzneimittelfälschungen<br />
E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er 3RDatenbank für den konzern<br />
•<br />
weiten Austausch von beispielhaften Praktiken<br />
bei der Entwicklung von Alternativen zu Tierversuchen<br />
Animal Welfare Ethics Committee nimmt se<strong>in</strong>e<br />
•<br />
Tätigkeit auf.
Weitere Informationen dazu unter:<br />
• Verantwortungsvolles Market<strong>in</strong>g, Risikomanagement<br />
und Compliance:<br />
www.roche.com/de/bus<strong>in</strong>ess_<strong>in</strong>tegrity_and_responsible_<br />
market<strong>in</strong>g_<br />
www.roche.com/de/risk_management_and_compliance<br />
• Informationen zu Grippepandemie und Tamiflu:<br />
www.roche.com/de/roche-<strong>in</strong>fluenza.htm<br />
www.pandemictoolkit.com<br />
• Pr<strong>in</strong>zipien der pharmazeutischen Industrie für verantwortungsvolles<br />
Lieferkettenmanagement:<br />
http://pharmaceuticalsupplycha<strong>in</strong>.org<br />
• Patente, Arzneimittelfälschungen und Biosimilar-Produkte:<br />
www.roche.com/de/medical_value_patents_and_pric<strong>in</strong>g<br />
www.roche.com/de/patents<br />
• Innovation, neue Produkte und Technologien:<br />
www.roche.com/de/csr_research_and_development<br />
www.roche.com/de/<strong>in</strong>novation_and_technologies<br />
• Aufstellung aller Positionspapiere:<br />
www.roche.com/de/policies_guidel<strong>in</strong>es_and_positions<br />
105
106 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />
Patienten<br />
Unsere Produkte und Dienstleistungen kommen Patienten<br />
<strong>in</strong> allen Bereichen des Gesundheitswesens<br />
zugute. Die differenzierten Arzneimittel und Diagnostika<br />
von <strong>Roche</strong> s<strong>in</strong>d das Ergebnis unterschiedlicher<br />
Forschungs und Entwicklungsansätze. Wir streben<br />
ständig nach wissenschaftlicher Exzellenz, um Produkte<br />
und Dienstleistungen auf unterschiedliche<br />
Patienten zuzuschneiden, sodass e<strong>in</strong>e personalisierte<br />
Mediz<strong>in</strong> bewirkt werden kann. Das bedeutet, Patienten<br />
können e<strong>in</strong> längeres und besseres Leben führen,<br />
weil sie Behandlungen bekommen, die Krankheiten<br />
wirksamer verh<strong>in</strong>dern und heilen, Symptome l<strong>in</strong>dern<br />
und die Genesung beschleunigen. Diesen Beitrag<br />
für die Gesellschaft können wir noch vergrössern,<br />
<strong>in</strong>dem wir:<br />
• uns für e<strong>in</strong>en besseren Zugang zu unseren<br />
Produkten e<strong>in</strong>setzen,<br />
• e<strong>in</strong> gutes PreisLeistungsVerhältnis sicherstellen,<br />
• sachliche Informationen über unsere Produkte<br />
offerieren,<br />
• genau h<strong>in</strong>hören, was Kunden zu sagen haben,<br />
und auf sie e<strong>in</strong>gehen.<br />
Der Wert von Medikamenten und Diagnostika<br />
Krankheiten nehmen unterschiedliche Verläufe, und<br />
Patienten können auf dieselbe Therapie unterschiedlich<br />
reagieren. Dem trägt unser Ansatz der personalisierten<br />
Mediz<strong>in</strong> Rechnung, bei dem die Behandlung<br />
auf verschiedene Patientengruppen zugeschnitten<br />
wird. Wir nutzen unser Expertenwissen <strong>in</strong> der Diagnostik,<br />
um Krankheiten genauer zu verstehen und zu<br />
erkennen, wie Behandlungen wirken und wie unterschiedliche<br />
Patienten auf sie ansprechen. So können<br />
wir bessere, sicherere Arzneimittel entwickeln und<br />
jene Patienten identifizieren, die am meisten von ihnen<br />
profitieren werden. Dadurch verbessern sich zudem<br />
die kl<strong>in</strong>ischen Ergebnisse und die Kosteneffizienz wird<br />
erhöht. 2009 haben wir e<strong>in</strong> neues Positionspapier<br />
zur personalisierten Mediz<strong>in</strong> veröffentlicht, <strong>in</strong> dem wir<br />
unseren Ansatz ausführlich darlegen.<br />
Die Kostenträger im Gesundheitswesen stehen angesichts<br />
knapper Kassen, der Forderung nach<br />
Kosteneffizienz und kl<strong>in</strong>ischem Nutzen sowie aufgrund<br />
mediz<strong>in</strong>ischer Erfordernisse vor schwierigen<br />
Entscheidungen, wenn es um den Zugang zu Produkten<br />
und Dienstleistungen der Gesundheitsversorgung<br />
oder deren Kostenerstattung geht. Ihr Urteil<br />
hat sowohl für die Patienten als auch deren Angehörige<br />
weit reichende Auswirkungen und kann E<strong>in</strong>fluss<br />
darauf haben, wo forschungsorientierte Unternehmen<br />
wie <strong>Roche</strong> bei künftigen Investitionen den Schwerpunkt<br />
setzen. Damit die Entscheidungsf<strong>in</strong>dung fair<br />
verläuft, bedarf es objektiver, e<strong>in</strong>heitlicher und offener<br />
Prozesse, <strong>in</strong> denen zur Beurteilung der Gesamtwert<br />
der Mediz<strong>in</strong>produkte über deren ganzen Lebenszyklus<br />
sowohl für den e<strong>in</strong>zelnen Patienten als auch<br />
für die Gesellschaft ermittelt wird.<br />
Die meisten Leistungsträger im Gesundheitswesen<br />
erkennen den mediz<strong>in</strong>ischen und wirtschaftlichen Wert<br />
unserer Produkte an. Krebsmittel wie Hercept<strong>in</strong> und<br />
Xeloda ersche<strong>in</strong>en auf den ersten Blick teuer, tatsächlich<br />
verlängern sie jedoch nicht nur das Leben von<br />
Patienten mit unheilbaren Krankheiten und verh<strong>in</strong>dern<br />
das Wiederauftreten der Erkrankung bei Patienten<br />
mit Krebs im Frühstadium; sie können auch die Gesundheitsetats<br />
entlasten, denn sie tragen dazu bei, dass<br />
Kl<strong>in</strong>ikaufenthalte verkürzt und Operationen sowie die<br />
notwendige palliative Betreuung reduziert oder gar<br />
vermieden werden. In vielen Fällen helfen sie Patienten,<br />
schneller <strong>in</strong>s Erwerbsleben zurückkehren zu können.<br />
Im Berichtsjahr veröffentlichten wir e<strong>in</strong> neues Positionspapier<br />
zur Ermittlung des Werts unserer Produkte<br />
und Dienstleistungen. Es enthält e<strong>in</strong>e Reihe<br />
von Leitl<strong>in</strong>ien, wie solche Bewertungen durchzuführen<br />
s<strong>in</strong>d. Hierbei stützen wir uns auf erfahrene<br />
Gesundheitsökonomen, die <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />
mit Gesundheitsbehörden die wirtschaftlichen und<br />
gesundheitlichen Vorteile unserer Produkte und<br />
Dienstleistungen <strong>in</strong>nerhalb der jeweiligen regionalen<br />
und lokalen Gesundheitssysteme kennen und stichhaltig<br />
nachweisen können.<br />
Wir stehen mit den Kostenträgern über den gesamten<br />
Lebenszyklus e<strong>in</strong>es Produkts h<strong>in</strong>weg <strong>in</strong> engem<br />
Kontakt. Hierzu gehört auch die Beratung h<strong>in</strong>sichtlich<br />
der Bewertung unserer Produkte und Dienstleistungen<br />
im Vorfeld der Entscheidungen über deren
Erstattungsfähigkeit und bed<strong>in</strong>gungen (Mediz<strong>in</strong>technikFolgenabschätzung,<br />
HTA).<br />
Weltweiter Zugang zur Gesundheitsversorgung<br />
Patienten können unsere Produkte über Ärzte,<br />
Krankenhäuser, Labore und Apotheken <strong>in</strong> etwa<br />
180 Ländern erhalten. Während wir den grössten Teil<br />
<strong>in</strong> entwickelten Ländern mit modernen Gesundheitssystemen<br />
vertreiben, verfügt etwa e<strong>in</strong> Drittel der<br />
Weltbevölkerung nur über e<strong>in</strong>en unzureichenden<br />
Zugang zu Gesundheitsversorgung. Die Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) führt viele unserer Produkte<br />
auf ihrer Liste der unentbehrlichen Arzneimittel.<br />
E<strong>in</strong>e wichtige Aufgabe stellt sich der Healthcare<br />
Industrie <strong>in</strong> jenen Teilen der Welt, <strong>in</strong> denen die<br />
Standards der Gesundheitsversorgung sowie das<br />
öffentliche Bewusstse<strong>in</strong> h<strong>in</strong>sichtlich der Ursachen,<br />
Prävention und Behandlung von Krankheiten weniger<br />
entwickelt s<strong>in</strong>d. Allerd<strong>in</strong>gs beh<strong>in</strong>dern auch viele<br />
systemimmanente Probleme den weltweit gleichberechtigten<br />
Zugang zur Gesundheitsversorgung,<br />
die wir nicht alle<strong>in</strong> lösen können. Wir arbeiten deshalb<br />
geme<strong>in</strong>sam mit Regierungen, nichtstaatlichen<br />
Organisationen (NGOs), Patientengruppen und<br />
unseren Partnern im Gesundheitsmarkt an der Überw<strong>in</strong>dung<br />
von Ungleichheiten <strong>in</strong> der gesundheitlichen<br />
Betreuung und besserem Zugang zu unseren Produkten.<br />
Dabei berücksichtigen wir die konkreten<br />
Bedürfnisse der jeweiligen Regionen.<br />
Zugang für die Bedürftigsten | Gerade <strong>in</strong> den<br />
ärmsten Ländern s<strong>in</strong>d viele Krankheiten am weitesten<br />
verbreitet. Gleichzeitig s<strong>in</strong>d ihre Gesundheitssysteme<br />
am wenigsten gerüstet, sie wirksam zu bekämpfen.<br />
Es fehlen Krankenhäuser, Labore und<br />
mediz<strong>in</strong>ische Fachkräfte. Wir haben uns zum Ziel<br />
gesetzt, den Zugang zu Gesundheitsversorgung<br />
<strong>in</strong> Entwicklungsländern unter anderem mit folgenden<br />
Massnahmen nachhaltig zu verbessern:<br />
• Faire Patent und Preispolitik<br />
• Forschung und Entwicklung <strong>in</strong> Bereichen, <strong>in</strong><br />
denen dr<strong>in</strong>gender mediz<strong>in</strong>ischer Bedarf besteht<br />
• Partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Regierungen,<br />
NGOs und weiteren Akteuren<br />
• Ausbildung und Weitergabe von Wissen.<br />
Wir setzen auf die geme<strong>in</strong>same Erarbeitung von<br />
Zugangsprogrammen zur Sensibilisierung, Aufklärung<br />
und Schulung sowie zur Unterstützung bei der<br />
Entwicklung e<strong>in</strong>er Infrastruktur für die Gesundheitsversorgung.<br />
Durch diesen kooperativen Ansatz<br />
wird sichergestellt, dass Bedürfnisse berücksichtigt<br />
werden. Gleichzeitig verbessern sich die künftigen<br />
Geschäftsmöglichkeiten für beide Seiten, da E<strong>in</strong>richtungen<br />
und Organisationen <strong>in</strong> Entwicklungsländern<br />
leistungsfähiger werden.<br />
Die Abbildung zeigt, unter welchen Umständen wir<br />
auf die Anmeldung von Patenten und die Durchsetzung<br />
bestehender Patentrechte verzichten. Zudem<br />
veranschaulicht sie unsere Preispolitik <strong>in</strong> diesen<br />
Ländern: die Abgabe von Arzneimitteln zum Selbstkostenpreis.<br />
Unsere AidsTechnologieTransferInitiative (TTI),<br />
mit der wir das zur Herstellung unseres HIVPräparats<br />
Saqu<strong>in</strong>avir erforderliche Wissen kostenlos an lokale<br />
Hersteller weitergaben, wurde 2009 abgeschlossen.<br />
Mit allen 41 <strong>in</strong>teressierten Herstellern arbeiteten wir<br />
zusammen, und mit 13 Unternehmen <strong>in</strong> den ärmsten<br />
Ländern unterzeichneten wir Verträge. Sie können nun<br />
Saqu<strong>in</strong>avir nach Bedarf herstellen oder dieses Wissen<br />
zur Herstellung anderer Produkte nutzen. Zur Verbesserung<br />
der lokalen Produktion wichtiger Arzneimittel<br />
führten wir <strong>in</strong> Afrika darüber h<strong>in</strong>aus drei Good<br />
Manufactur<strong>in</strong>g Practice(GMP)Schulungssem<strong>in</strong>are<br />
durch.<br />
Unsere Zusammenarbeit mit der HIV/AidsInitiative<br />
der Cl<strong>in</strong>tonStiftung (CHAI) haben wir ebenfalls<br />
fortgesetzt. Geme<strong>in</strong>sam richteten wir sieben HIVTestlabore<br />
e<strong>in</strong> und führten Schulungen für die betreffenden<br />
Mitarbeiter durch, entwickelten e<strong>in</strong>en neuartigen<br />
Ansatz für die Diagnose und Überwachung<br />
von HIV bei Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern sowie e<strong>in</strong> SMSSystem zur<br />
schnelleren Übermittlung von Testergebnissen <strong>in</strong><br />
entlegenen Gebieten.<br />
107
108 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />
Globaler Zugang zu Gesundheitsversorgung<br />
Patent- und Preispolitik <strong>in</strong> den<br />
ärmsten Ländern<br />
Patent- und Preispolitik <strong>in</strong><br />
afrikanischen Ländern südlich<br />
der Sahara<br />
Preispolitik für Länder, die e<strong>in</strong><br />
ger<strong>in</strong>ges beziehungsweise niedriges<br />
mittleres E<strong>in</strong>kommen aufweisen<br />
— Verzicht auf Beantragung und Durchsetzung von Patentrechten für sämtliche<br />
Arzneimittel<br />
— Abgabe zweier antiretroviraler HIVMedikamente zum Selbstkostenpreis,<br />
und damit an 68% aller Menschen mit HIV weltweit<br />
— Abgabe von Valcyte zu reduzierten Preisen an NGOs zur Behandlung von<br />
Infektionen mit dem Zytomegalievirus im Rahmen der Aidstherapie<br />
— Verzicht auf Beantragung und Durchsetzung von Patenten für antiretrovirale<br />
HIVMedikamente<br />
— Abgabe zweier antiretroviraler HIVMedikamente zum Selbstkostenpreis<br />
— Abgabe von Valcyte zu reduzierten Preisen an NGOs zur Behandlung von<br />
Infektionen mit dem Zytomegalievirus im Rahmen der Aidstherapie<br />
— Abgabe von zwei antiretroviralen HIVArzneimitteln zu reduzierten Preisen<br />
Planung für Grippepandemie — Tamiflu zur Auffüllung der WHOBestände zur Unterstützung der ärmsten<br />
Länder gespendet<br />
— Abgabe von Tamiflu <strong>in</strong> Entwicklungsländern zu reduzierten Preisen<br />
— Mit dem Tamiflu Reserves Programme Vorräte für Entwicklungsländer angelegt<br />
— Vergabe von Sublizenzen zur Herstellung von Tamiflu an Unternehmen <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a und<br />
Indien sowie TechnologieTransfervere<strong>in</strong>barung mit e<strong>in</strong>em Hersteller <strong>in</strong> Südafrika<br />
Zugangsprogramme <strong>in</strong> der<br />
entwickelten Welt<br />
Bekämpfung von HIV/Aids <strong>in</strong><br />
Entwicklungsländern<br />
Weitere Gesundheitspartnerschaften<br />
<strong>in</strong> Entwicklungsländern<br />
— Patientenhilfsprogramm von <strong>Roche</strong> sowie Genentech Access Solutions übernehmen<br />
Beratung, f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung und kostenlose mediz<strong>in</strong>ische Versorgung<br />
von Patienten, die über ke<strong>in</strong>en oder nur unzureichenden Krankenversicherungsschutz<br />
verfügen<br />
— Mehr als 40 000 Patienten wurden 2009 von diesen Hilfsprogrammen unterstützt<br />
— Im Rahmen der AidsTechnologieTransferInitiative Vere<strong>in</strong>barungen mit Herstellern<br />
<strong>in</strong> Bangladesch, Äthiopien, Kenia, Südafrika, Tansania und Simbabwe<br />
— Abordnung von Mitarbeitenden zur Mitarbeit <strong>in</strong> Projekten <strong>in</strong> Äthiopien, Niger,<br />
Swasiland und Togo<br />
— Zusammenarbeit mit Programmen von UNICEF und der European Coalition of<br />
Positive People bei der Unterstützung von Aidswaisen <strong>in</strong> Malawi<br />
— Im Rahmen des AmpliCareProgramms Abgabe des HIVTests zur Bestimmung<br />
der Viruslast <strong>in</strong> Ländern südlich der Sahara, <strong>in</strong> Südamerika sowie <strong>in</strong> den ärmsten<br />
Ländern<br />
— Unterstützung der HIV/AidsInitiative der Cl<strong>in</strong>tonStiftung (CHAI) bei der<br />
Frühdiagnostik von Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> Ländern südlich der Sahara<br />
— Unterstützung des PhelophepaGesundheitszugs zur mediz<strong>in</strong>ischen Grundversorgung<br />
<strong>in</strong> entlegenen Gebieten Südafrikas <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Transnet<br />
— E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> das Programm Chang<strong>in</strong>g Diabetes <strong>in</strong> Children im Rahmen e<strong>in</strong>er<br />
Partnerschaft mit Novo Nordisk und der World Diabetes Foundation <strong>in</strong> Kamerun,<br />
der Demokratischen Republik Kongo, Gu<strong>in</strong>ea, Tansania und Uganda<br />
— Zusammenarbeit mit dem Institute for OneWorld Health bei der Suche nach<br />
Wirkstoffen zur Behandlung akuter Diarrhö<br />
— Projekt mit Google.org zur Entwicklung e<strong>in</strong>es Überwachungs, Forschungsund<br />
Reaktionssystems für neu auftretende Infektionskrankheiten <strong>in</strong> Ostafrika
68% aller Menschen mit HIV weltweit<br />
erhalten unsere antiretroviralen<br />
Arzneimittel zum Selbstkostenpreis.<br />
An Krebs sterben <strong>in</strong> den Entwicklungsländern Jahr<br />
für Jahr mehr Menschen als an Aids, Malaria und<br />
Tuberkulose zusammen. Über die Hälfte aller Krebsfälle<br />
entfallen auf diese Länder. Jedoch werden nur<br />
etwa 5% der weltweiten Mittel zur Krebsbekämpfung<br />
<strong>in</strong> Entwicklungsländern ausgegeben. Internationale<br />
Gesundheitsprogramme konzentrieren sich auf Infektionskrankheiten.<br />
In die Onkologie wird nur sehr<br />
wenig <strong>in</strong>vestiert, Fachwissen beziehungsweise e<strong>in</strong>e<br />
Infrastruktur ist kaum vorhanden. Als führender<br />
Anbieter von Krebstherapien sehen wir uns <strong>in</strong> der<br />
Pflicht, dieses stark vernachlässigte Problem stärker<br />
<strong>in</strong> den Mittelpunkt zu rücken.<br />
2009 prüften wir die Möglichkeit neuer Partnerschaften<br />
zur Verbesserung der Ausbildung mediz<strong>in</strong>ischer<br />
Kräfte <strong>in</strong> den afrikanischen Ländern südlich<br />
der Sahara <strong>in</strong> Bezug auf Krebserkrankungen. Der<br />
Schwerpunkt soll dabei auf der Vermittlung unseres<br />
Wissens und nicht auf Geld oder Arzneimittelspenden<br />
liegen, denn wir gehen davon aus, dass durch<br />
den Aufbau lokaler Kompetenzen langfristig mehr<br />
erreicht werden kann. Die Schulungen sollen vor Ort<br />
stattf<strong>in</strong>den, damit mediz<strong>in</strong>ische Fachkräfte zum Verbleib<br />
<strong>in</strong> ihrem Heimatland ermutigt werden, anstatt<br />
<strong>in</strong>s Ausland abzuwandern.<br />
Weiterh<strong>in</strong> schlossen wir uns 2009 dem Programm<br />
Chang<strong>in</strong>g Diabetes <strong>in</strong> Children an. Hierbei handelt<br />
es sich um e<strong>in</strong>e öffentlichprivate Partnerschaft<br />
zwischen Novo Nordisk, der World Diabetes Foundation<br />
und Regierungen afrikanischer Länder.<br />
Das Projekt will die Situation für die wachsende Zahl<br />
von Menschen mit Diabetes <strong>in</strong> Afrika verbessern<br />
und den oft mangelhaften Betreuungsstandard<br />
heben. Darüber h<strong>in</strong>aus sollen Pflegerichtl<strong>in</strong>ien<br />
erarbeitet und mediz<strong>in</strong>isches Fachpersonal ausgebildet<br />
werden. Ziel ist es, sicherzustellen, dass<br />
109
110 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />
alle <strong>in</strong> das Programm aufgenommenen K<strong>in</strong>der registriert<br />
und überwacht werden, damit ihr Zustand<br />
kontrolliert werden kann. In der ersten Phase wird das<br />
Projekt zunächst <strong>in</strong> Kamerun, der Demokratischen<br />
Republik Kongo, Gu<strong>in</strong>ea, Tansania und Uganda durchgeführt.<br />
Im Jahr 2008 gewährten wir dem Institute for One<br />
World Health Zugang zu unserer Bibliothek chemischer<br />
Wirkstoffe, um neue Mittel zur Behandlung<br />
von Diarrhoe bei K<strong>in</strong>dern zu f<strong>in</strong>den. Die erste<br />
Prüfrunde hat OneWorld Health 2009 abgeschlossen.<br />
Dabei wurden 40 Wirkstoffe identifiziert, die als<br />
mögliche neue Arzneimittel genauer untersucht<br />
werden.<br />
Mit Google.org haben wir im Juli 2009 e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames<br />
Projekt zur Vorhersage und Vermeidung von<br />
Infektionskrankheiten <strong>in</strong> Ostafrika gestartet. Als<br />
Grundlage dafür spendete <strong>Roche</strong> e<strong>in</strong> GenomSequenzierungssystem,<br />
das im Labor des International Livestock<br />
Research Institute (ILRI) <strong>in</strong> Nairobi, Kenia,<br />
<strong>in</strong>stalliert wird. Die erste Massnahme dieses Projektes<br />
ist die Überwachung des Rifttalfiebers, e<strong>in</strong>e von<br />
Moskitos übertragene, für Menschen und Vieh potenziell<br />
tödlich verlaufende Krankheit.<br />
2009 erstellten wir unseren ersten Bericht über den<br />
Zugang zu Arzneimitteln und Diagnostika. Er enthält<br />
nähere Angaben zu all unseren Politiken und Programmen,<br />
mit denen wir den Zugang zu unseren Produkten<br />
<strong>in</strong> den Entwicklungsländern verbessern<br />
wollen. Der Bericht kann auch auf unserer Website<br />
e<strong>in</strong>gesehen werden.<br />
Zugang <strong>in</strong> Schwellenmärkten | Die Gesundheitsversorgung<br />
<strong>in</strong> Ländern mit mittlerem E<strong>in</strong>kommen verbessert<br />
sich und bietet erhebliche Möglichkeiten für<br />
<strong>Roche</strong>. Allerd<strong>in</strong>gs ist der Entwicklungsstand der<br />
Gesundheitssysteme jeweils unterschiedlich und von<br />
besonderen Bedürfnissen geprägt. Wir arbeiten mit<br />
den Regierungen <strong>in</strong> diesen Ländern partnerschaftlich<br />
zusammen und helfen, Prozesse sowie kl<strong>in</strong>ische<br />
Studienprogramme <strong>in</strong> Gang zu setzen und die Ausbildung<br />
zu verbessern.<br />
Unsere für diese Aufgabe e<strong>in</strong>gerichtete Medical<br />
Affairs Group entwickelt spezielle Programme<br />
für e<strong>in</strong>zelne Schwellenländer, <strong>in</strong> denen sich viele<br />
Patienten die bei Krankheiten wie Krebs, Hepatitis C<br />
oder rheumatoide Arthritis erforderliche langfristige<br />
Behandlung nicht leisten können. So bieten<br />
wir <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a Kostenbeteiligungsprogramme für<br />
unsere Onkologiepräparate an, um jenen Patienten<br />
Zugang zu verschaffen, die den grössten Nutzen<br />
davon haben. In Südkorea gelten unsere reduzierten<br />
Preise für Krebsmedikamente für die gesamte<br />
Bevölkerung, während wir <strong>in</strong> Ägypten, das weltweit<br />
e<strong>in</strong>e der höchsten Infektionsraten mit Hepatitis<br />
C aufweist, Pegasys für Patienten des öffentlichen<br />
Sektors zu e<strong>in</strong>em besonders niedrigen Preis bereitstellen.<br />
Wir liefern unsere Produkte <strong>in</strong> Schwellenländern auch<br />
an private E<strong>in</strong>richtungen. Mit Versicherungs und<br />
Rückversicherungsgesellschaften <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a und Russland<br />
bemühen wir uns um die Ausweitung des privaten<br />
Versicherungsschutzes und die Verbesserung<br />
des Zugangs zu unseren Medikamenten.<br />
In Ländern, die gemäss der Def<strong>in</strong>ition der Weltbank<br />
e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ges beziehungsweise niedriges mittleres<br />
E<strong>in</strong>kommen aufweisen, bieten wir zwei HIVPräparate<br />
weiterh<strong>in</strong> zu reduzierten Preisen an.<br />
Zugang <strong>in</strong> der entwickelten Welt | Wir arbeiten<br />
<strong>in</strong> allen Ländern eng mit den Kostenträgern zusammen,<br />
um ihnen den mediz<strong>in</strong>ischen und wirtschaftlichen<br />
Wert unserer Produkte zu verdeutlichen,<br />
und legen Preise fest, die den Zugang zu unseren<br />
Produkten ermöglichen. Dennoch können sich viele<br />
Menschen <strong>in</strong> entwickelten Ländern ke<strong>in</strong>e Gesundheitsversorgung<br />
beziehungsweise Krankenversicherung<br />
leisten.<br />
In den Vere<strong>in</strong>igten Staaten, wo bislang ke<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>er<br />
Krankenversicherungsschutz besteht, stellen<br />
wir über das Patientenhilfsprogramm von <strong>Roche</strong><br />
Bedürftigen kostenfrei Medikamente zur Verfügung.<br />
Im Berichtsjahr kam dieses Programm 22 200 Patienten<br />
zugute. Wir gehen davon aus, dass im Ergebnis
der anstehenden Gesundheitsreform weniger Patienten<br />
gar nicht oder nur unzureichend krankenversichert<br />
se<strong>in</strong> werden, sodass das Hilfsprogramm<br />
von <strong>Roche</strong> möglicherweise seltener <strong>in</strong> Anspruch<br />
genommen werden wird. Darüber h<strong>in</strong>aus unterstützen<br />
wir die Bemühungen der Branche, Menschen auf<br />
Hilfsprogramme aufmerksam zu machen, die über die<br />
Partnership for Prescription Assistance angeboten<br />
werden.<br />
Nach dem Zusammenschluss von <strong>Roche</strong> und<br />
Genentech übernimmt die GenentechStiftung Access<br />
to Care (GACTF) ab 2010 auch die Verantwortung<br />
für jene, die das Patientenhilfsprogramm von <strong>Roche</strong><br />
<strong>in</strong> Anspruch nehmen, und wird damit zu e<strong>in</strong>er der<br />
fünf grössten karitativen Stiftungen <strong>in</strong> den USA.<br />
Die GATCF ist Teil e<strong>in</strong>es umfassenderen Programms<br />
von Genentech, das darauf abzielt, Patienten den<br />
Zugang zu verordneten Therapien zu erleichtern. In<br />
der Abteilung Genentech Access Solutions unterstützen<br />
fast 400 Mitarbeitende Patienten dabei, sich<br />
im komplexen System der Kostenerstattungen <strong>in</strong><br />
den USA zurechtzuf<strong>in</strong>den.<br />
Für versicherte Patienten klärt Genentech Access<br />
Solutions, welche Leistungen abgedeckt s<strong>in</strong>d<br />
und unter welchen Voraussetzungen Erstattungen<br />
beantragt werden können und hilft ihnen so,<br />
ihren Eigenanteil möglichst ger<strong>in</strong>g zu halten. Nicht<br />
versicherte sowie andere anspruchsberechtigte<br />
Patienten können Medikamente kostenfrei von der<br />
GATCF erhalten.<br />
Im Berichtsjahr wurden 82 000 Menschen <strong>in</strong> Versicherungs<br />
und Erstattungsangelegenheiten beraten,<br />
und die GATCF versorgte 18 500 Patienten mit<br />
kostenfreien Behandlungen im Werte von <strong>in</strong>sgesamt<br />
295 Millionen USDollar.<br />
In Japan gründete Chugai 2009 die Academy for<br />
Advanced Oncology (CHAAO). Sie soll dazu beitragen,<br />
die Standards <strong>in</strong> der Krebsforschung und<br />
behandlung auf das <strong>in</strong> Europa und Nordamerika<br />
übliche Niveau anzuheben.<br />
Beispiele für Zugangsprogramme<br />
2009 2008<br />
Anteil der HIV-<strong>in</strong>fizierten<br />
Patienten <strong>in</strong> Ländern, <strong>in</strong> denen<br />
<strong>Roche</strong> ihre Medikamente zum<br />
Selbstkostenpreis vertreibt<br />
Anteil der HIV-<strong>in</strong>fizierten<br />
Patienten <strong>in</strong> Ländern, <strong>in</strong> denen<br />
<strong>Roche</strong> ihre Medikamente zu<br />
68% 68%<br />
reduzierten Preisen vertreibt<br />
Zahl der <strong>in</strong> Patientenhilfsprogramme<br />
<strong>in</strong> den USA<br />
83% 83%<br />
aufgenommenen Patienten 40 000+ 38 000+<br />
Kl<strong>in</strong>ische Studien<br />
Kl<strong>in</strong>ische Studien s<strong>in</strong>d für den Nachweis der Sicherheit<br />
und Wirksamkeit neuer Medikamente unerlässlich.<br />
Die beteiligten Krankenhäuser profitieren <strong>in</strong><br />
mehrfacher H<strong>in</strong>sicht: So werden dort zum e<strong>in</strong>en<br />
Schulungen durchgeführt. Zum anderen erhalten sie<br />
f<strong>in</strong>anzielle und mediz<strong>in</strong>ische Unterstützung sowie<br />
Zugang zu den neuesten Therapien gegen Krebs,<br />
Arthritis und andere Krankheiten. Patienten, die an<br />
den Studien teilnehmen, erhalten während der<br />
Studien kostenlosen Zugang zu den modernsten<br />
Therapien, und wenn ke<strong>in</strong>e anerkannten therapeutischen<br />
Alternativen zur Verfügung stehen, wird<br />
dies auch nach Beendigung der Studie fortgesetzt,<br />
bis das Medikament frei verkäuflich oder auf Rezept<br />
erhältlich ist. Wir führen kl<strong>in</strong>ische Studien nur<br />
<strong>in</strong> Ländern durch, <strong>in</strong> denen das Präparat auch<br />
vertrieben werden soll.<br />
Patienten, die an kl<strong>in</strong>ischen Studien teilnehmen<br />
möchten, sowie alle anderen Interessierten f<strong>in</strong>den<br />
Informationen über abgeschlossene Studien unter<br />
www.rochetrials.com.<br />
Am 31. Dezember 2009 waren Informationen über<br />
649 PharmaProtokolle, 28 DiagnosticsProtokolle<br />
und 283 Studienergebnisse auf der Website veröffentlicht.<br />
Die Datenbank umfasst Studien zu mehr<br />
als 95 Krankheiten, darunter Alzheimer, Asthma,<br />
rund 33 verschiedene Krebsarten, HerzKreislauf<br />
111
112 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />
Erkrankungen, Depressionen, Diabetes, Hepatitis,<br />
HIV/Aids, Grippe und Fettleibigkeit. 2009 wurde<br />
die Website mehr als 430 000mal aufgerufen, was<br />
über 65 000 Besuchern entspricht. E<strong>in</strong>zelheiten<br />
zu unseren kl<strong>in</strong>ischen Studien stehen auch über das<br />
Kl<strong>in</strong>ischeStudienPortal der International Federation<br />
of Pharmaceutical Manufacturers and Associations<br />
(IFPMA) unter www.ifpma.org/cl<strong>in</strong>icaltrials<br />
sowie über das weltweite Register der US National<br />
Institutes of Health unter www.cl<strong>in</strong>icaltrials.gov<br />
zur Verfügung. Die Daten unserer kl<strong>in</strong>ischen Studien<br />
veröffentlichen wir, damit alle Erkenntnisse aus<br />
diesen Studien e<strong>in</strong>er breiten Öffentlichkeit zugänglich<br />
gemacht werden. Zudem stellen wir sowohl<br />
Forschungs als auch kl<strong>in</strong>ische Ergebnisse auf mediz<strong>in</strong>ischen<br />
und wissenschaftlichen Tagungen vor<br />
und arbeiten auf jedem Gebiet mit den führenden<br />
Vertretern zusammen.<br />
Teilnehmende an kl<strong>in</strong>ischen Studien<br />
(ohne Genentech)<br />
2009 2008<br />
Anzahl kl<strong>in</strong>ische Studien<br />
Anzahl beteiligte<br />
1 493 1 535<br />
Gesundheitse<strong>in</strong>richtungen<br />
Anzahl Patienten, die an kl<strong>in</strong>ischen<br />
Studien der Phasen<br />
27 457 26 652<br />
I-IV teilnahmen 269 895 235 420<br />
Wir erfassen alle Informationen aus kl<strong>in</strong>ischen Studien<br />
und Beobachtungen nach der Markte<strong>in</strong>führung und<br />
nutzen sie für e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Bewertung der<br />
orteile und Risiken e<strong>in</strong>es <strong>in</strong> Entwicklung bef<strong>in</strong>dlichen<br />
Produkts beziehungsweise e<strong>in</strong>es etablierten Arzneimittels.<br />
Weiterh<strong>in</strong> können wir mit ihrer Hilfe neue<br />
kl<strong>in</strong>ische Entwicklungsprogramme besser planen.<br />
Nach Bedarf stellen wir diese Informationen auch<br />
Aufsichtsbehörden zur Verfügung.<br />
Gemäss unserer Datenschutzrichtl<strong>in</strong>ie unterliegen alle<br />
im Rahmen kl<strong>in</strong>ischer Studien erfassten personenbezogenen<br />
mediz<strong>in</strong>ischen Daten e<strong>in</strong>er strengen Geheimhaltung.<br />
Dieselben Pr<strong>in</strong>zipien gelten für die Daten<br />
unserer Kunden, Lieferanten und Mitarbeitenden.<br />
Patientensicherheit<br />
Alle Arzneimittel können bei e<strong>in</strong>igen Patienten auch<br />
Nebenwirkungen hervorrufen. Für <strong>Roche</strong> hat es<br />
oberste Priorität, dass die Vorteile unserer Produkte<br />
<strong>in</strong> kl<strong>in</strong>ischer Entwicklung sowie unserer Medikamente<br />
jedes bekannte oder erwartete Sicherheitsrisiko<br />
deutlich überwiegen. Weltweit wenden wir stabile<br />
Prozesse an, um unsere Präparate und ihre Nebenwirkungen<br />
genau zu kennen und die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
des Auftretens von Nebenwirkungen möglichst<br />
ger<strong>in</strong>g zu halten. Die Arzneimittel werden regelmässig<br />
mit verschiedenen ReferenzDatenbanken abgeglichen,<br />
wodurch wir potenzielle Sicherheitssignale besser<br />
erkennen können. Für jedes unserer Produkte<br />
<strong>in</strong> der kl<strong>in</strong>ischen Entwicklung gibt es e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>dividuellen<br />
Sicherheitsmanagementplan, und für alle unsere<br />
Medikamente existieren von grossen Gesundheitsbehörden<br />
überprüfte und genehmigte Risikomanagementpläne.<br />
Die kont<strong>in</strong>uierliche Überwachung durch und Zusammenarbeit<br />
mit den Gesundheitsbehörden ermöglichen<br />
regelmässige Aktualisierungen der Verschreibungs<strong>in</strong>formationen<br />
(Etikettierung und Produkt<strong>in</strong>formationen),<br />
darunter neue Sicherheits<strong>in</strong>formationen, Kontra<strong>in</strong>dikationen<br />
und spezielle Vorsichtsmassnahmen<br />
bei der Anwendung. Sofern erforderlich, werden<br />
Schreiben an Mediz<strong>in</strong>er und Gesundheitse<strong>in</strong>richtungen<br />
gesandt, damit diese ihr Vorgehen entsprechend<br />
anpassen können.<br />
Diagnostische Produkte können fehlerhafte Ergebnisse<br />
anzeigen, die <strong>in</strong> der Funktionsweise des<br />
Produkts oder der Anwendung durch den Nutzer<br />
begründet se<strong>in</strong> können. Letztendlich könnten sie<br />
sogar zu e<strong>in</strong>er falschen Behandlung des Patienten<br />
führen. Während der Entwicklung von Diagnostika<br />
werden unter den unterschiedlichsten realistischen<br />
Bed<strong>in</strong>gungen umfangreiche Tests mit Patientenproben<br />
durchgeführt, um e<strong>in</strong>e optimale Funktion des<br />
Endprodukts zu gewährleisten.<br />
<strong>Roche</strong> untersucht alle gemeldeten unerwünschten<br />
Vorfälle, um feststellen zu können, <strong>in</strong>wiefern diese auf<br />
die Anwendung unserer Produkte zurückführbar
s<strong>in</strong>d. Gibt es e<strong>in</strong>en Zusammenhang, beurteilen<br />
wir erneut, ob die Vorteile des Medikaments oder<br />
des Diagnoseprodukts die Risiken dennoch überwiegen.<br />
Strenge Verfahren sorgen weiterh<strong>in</strong> dafür,<br />
dass Patienten, Ärzte, Gesundheitse<strong>in</strong>richtungen<br />
und zuständige Behörden sofort <strong>in</strong> Kenntnis gesetzt<br />
werden, sobald neue Informationen bezüglich der<br />
Produktsicherheit vorliegen.<br />
Wir verfügen über e<strong>in</strong>en bewährten Prozess, mit dem<br />
wir sicherstellen können, dass Arzneimittel rasch<br />
zurückgerufen und Produkte aus dem Verkehr genommen<br />
werden, falls unvorhergesehene Probleme mit<br />
der Qualität auftauchen. Im Berichtsjahr gab es ke<strong>in</strong>e<br />
öffentlichen Rückrufe.<br />
Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen<br />
Mit den Patientengruppen verb<strong>in</strong>det uns e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames<br />
Interesse: Menschen zu helfen, ihre Krankheit<br />
zu verstehen, mit ihr umgehen zu lernen sowie<br />
Zugang zu den benötigten Informationen und<br />
Therapien zu bekommen. Auch wenn ihre jeweiligen<br />
Zielstellungen unterschiedlich se<strong>in</strong> mögen,<br />
hat jede Patientengruppe mit vielen Patienten und<br />
Pflegenden zu tun, kennt deren Bedürfnisse und<br />
wichtigste Anliegen und weiss, wie emotionale Unterstützung<br />
und praktischer Rat gegeben werden<br />
können. Unser Ansatz <strong>in</strong> der Zusammenarbeit mit<br />
Patientengruppen ist <strong>in</strong> unserem Positionspapier<br />
sowie <strong>in</strong> den Richtl<strong>in</strong>ien zur Arbeit mit Patientengruppen<br />
dargelegt, die auf unserer Website e<strong>in</strong>gesehen<br />
werden können.<br />
Für e<strong>in</strong>e erfolgreiche Partnerschaft mit Patientengruppen<br />
ist Transparenz von grundlegender Bedeutung.<br />
2009 listeten wir auf unserer Website sämtliche Patientengruppen<br />
auf, denen wir f<strong>in</strong>anzielle Mittel zur<br />
Verfügung stellen — nach Ländern geordnet und mit<br />
Kurzbeschreibungen der von uns geförderten Aktivitäten.<br />
Patientengruppen, die signifikante oder<br />
erhebliche Sachmittel von uns erhalten, haben wir<br />
gemäss den Vorgaben der EFPIA (European Federation<br />
of Pharmaceutical Industries and Associations)<br />
dort ebenfalls aufgeführt.<br />
Zu den 2009 von uns unterstützten Aktivitäten<br />
von Patientengruppen gehörte unter anderem die<br />
Zusammenarbeit mit der World Hepatitis Alliance<br />
bei e<strong>in</strong>er Sensibilisierungskampagne für die virale<br />
Hepatitis und zur Förderung e<strong>in</strong>er besseren Patientenbetreuung.<br />
Wir haben den vom Netzwerk Active<br />
Citizenship organisierten Europäischen Tag der<br />
Patientenrechte auch <strong>in</strong> diesem Jahr unterstützt.<br />
2009 wurde dieser Tag bereits zum dritten Mal<br />
begangen, und zwar von 34 Patientengruppen <strong>in</strong><br />
24 europäischen Ländern.<br />
Schulungen und Aufklärungsveranstaltungen<br />
Unsere Ländergesellschaften beteiligen sich häufig<br />
an Initiativen, mit denen die Öffentlichkeit für<br />
bestimmte Krankheiten sensibilisiert werden soll. So<br />
veranstaltete die <strong>Roche</strong>Gesellschaft <strong>in</strong> der Türkei<br />
zusammen mit dem Türkischen Fahrradverband und<br />
der Abteilung Krebsbekämpfung des türkischen<br />
Gesundheitsm<strong>in</strong>isteriums 2009 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>kaufszentrum<br />
<strong>in</strong> Istanbul e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>tägige Radveranstaltung.<br />
Für jeden Teilnehmer spendete <strong>Roche</strong> e<strong>in</strong>en Betrag<br />
an die Patientenorganisation Hand <strong>in</strong> Hand gegen<br />
Krebs. Mit Hilfe von Tastmodellen wurde Frauen<br />
erklärt, wie sie Selbstuntersuchungen der Brust vornehmen<br />
können.<br />
In Brasilien leben 12 Millionen Menschen mit Diabetes,<br />
von denen 44% allerd<strong>in</strong>gs nichts von ihrer<br />
Erkrankung wissen. <strong>Roche</strong> Diabetes Care rief ModedesignStudenten<br />
auf, e<strong>in</strong> praktisches und modisches<br />
Accessoire zu entwerfen, <strong>in</strong> dem AccuChek Blutzuckertests<br />
und andere Diabetesartikel für unterwegs<br />
verstaut werden können. Auf diese Weise soll die<br />
Aufmerksamkeit für die Krankheit unter Teenagern<br />
und jungen Erwachsenen erhöht werden.<br />
113
114 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />
Zielsetzung für 2010:<br />
Start der OnkologieNachhaltigkeits<strong>in</strong>itiative<br />
•<br />
von <strong>Roche</strong> <strong>in</strong> den afrikanischen Ländern südlich<br />
der Sahara<br />
Ausdehnung der Partnerschaft mit dem Albert<br />
•<br />
E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> College of Medic<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Äthiopien auf<br />
Ausbildungen <strong>in</strong> Onkologie<br />
Organisation und Durchführung e<strong>in</strong>es Leadership<br />
•<br />
Forums zu Diabetes <strong>in</strong> Afrika, <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />
mit NovoNordisk und der World Diabetes<br />
Foundation (WFD).<br />
Weitere Informationen dazu unter:<br />
• Personalisierte Mediz<strong>in</strong>:<br />
www.roche.com/de/phc_<strong>in</strong>_r_d<br />
• <strong>Roche</strong> Positionspapiere zur personalisierten Mediz<strong>in</strong>,<br />
zum Zugang zu Arzneimitteln und Diagnostika,<br />
zur Preis gestaltung, zu vernachlässigten Krankheiten<br />
und zur Arbeit mit Patientengruppen:<br />
www.roche.com/de/policies_guidel<strong>in</strong>es_and_positions<br />
• Bericht «Access to medic<strong>in</strong>es» (Zugang zu Arzneimitteln):<br />
www.roche.com/sust-access.pdf<br />
• Programme für am wenigsten entwickelte Länder:<br />
www.roche.com/de/<br />
programmes_<strong>in</strong>_least_developed_and_developed_countries<br />
• Programme für entwickelte Länder:<br />
www.pparx.org<br />
www.GenentechAccessSolutions.com<br />
• Kl<strong>in</strong>ische Prüfungen und Patientensicherheit:<br />
www.roche-trials.com<br />
www.roche.com/de/cl<strong>in</strong>ical_trials<br />
www.roche.com/de/manag<strong>in</strong>g_medication_safety<br />
• Liste unterstützter Patientengruppen:<br />
www.roche.com/de/patient-groups
Mitarbeitende<br />
Seit mehr als e<strong>in</strong>em Jahrhundert steht der Name<br />
<strong>Roche</strong> für Innovation und Unternehmergeist. Die<br />
Geschichte der erfolgreichen Umsetzung unserer<br />
Unternehmensziele, die herausragenden wissenschaftlichen<br />
Leistungen und unsere Innovationskraft<br />
s<strong>in</strong>d nur deshalb möglich, weil wir stets die Besten<br />
für uns begeistern können.<br />
Unsere Mitarbeitenden s<strong>in</strong>d die Basis und der<br />
Motor unseres Erfolgs — Menschen, die mit ganzem<br />
Engagement etwas für das Leben von Patienten<br />
tun; Menschen, die positive Veränderungen anstreben<br />
und bei deren Umsetzung vorangehen; Menschen,<br />
die unsere Unternehmenswerte Integrität, Mut und<br />
Leidenschaft leben.<br />
<strong>Roche</strong> gew<strong>in</strong>nt engagierte, leistungsstarke Mitarbeitende<br />
mit e<strong>in</strong>er Arbeitsatmosphäre, <strong>in</strong> der sie sich<br />
geschätzt und respektiert fühlen. Zudem können sie<br />
bei uns ihr Potenzial voll ausschöpfen und e<strong>in</strong>en<br />
eigenständigen Beitrag zum Unternehmenserfolg beisteuern.<br />
Dass uns dieses immer wieder aufs Neue<br />
gel<strong>in</strong>gt, belegen die regelmässigen Auszeichnungen<br />
von <strong>Roche</strong> als attraktiver Arbeitgeber.<br />
«Ich glaube fest daran, dass wir gegenwärtig die<br />
Blütezeit der Erforschung von Krankheiten und der<br />
Arzneimittelforschung erleben. Aufgaben <strong>in</strong> der<br />
Krankheitsbiologie können heute mit der gleichen<br />
Exaktheit <strong>in</strong> Angriff genommen werden wie <strong>in</strong> der<br />
Grundlagenbiologie. Aufgrund dieser Konvergenz<br />
von Mediz<strong>in</strong> und Wissenschaft kann ich mir ke<strong>in</strong>en<br />
Attraktiver Arbeitgeber — Auswahl von Auszeichnungen für unser Unternehmen (Rang 1 bis 3)<br />
Auszeichnung <strong>Roche</strong> Standort Platz Erläuterung<br />
Top Arbeitgeber — Science Magaz<strong>in</strong>e Genentech 1 Genentech erhielt den Preis im Bereich<br />
Bester Arbeitsplatz —<br />
Genentech 1<br />
biopharmazeutische Industrie bereits zum<br />
siebenten Mal.<br />
Die Platzierung basiert auf der Auswertung<br />
San Francisco Bus<strong>in</strong>ess Times<br />
e<strong>in</strong>er Mitarbeiterbefragung <strong>in</strong> Unternehmen<br />
im Grossraum San Francisco mit mehr als<br />
1 501 Mitarbeitenden.<br />
Total E-Quality <strong>Deutschland</strong> <strong>Roche</strong> <strong>Deutschland</strong> Die Total-E-Quality-Auszeichnung wurde<br />
bereits zum zweiten Mal an <strong>Roche</strong> für ihre<br />
erfolgreiche und nachhaltige Förderung<br />
der Chancengleichheit verliehen.<br />
Arizona Bio<strong>in</strong>dustry Association<br />
Ventana Medical 1 Mit dieser Auszeichnung wurden die Ent-<br />
«Bioscience Company of the Year» Systems/<strong>Roche</strong><br />
wicklung und das Wachstum von Ventana<br />
Tissue Diagnostics<br />
gewürdigt.<br />
Umfrage Bester Arbeitsplatz<br />
<strong>Roche</strong> Dänemark 1 <strong>Roche</strong> wurde zum vierten Mal <strong>in</strong> Folge als<br />
Bestes Pharma-/Biotech-Unternehmen<br />
bestes Pharma-/Biotech-Unternehmen<br />
<strong>in</strong> Dänemark ausgezeichnet und belegte <strong>in</strong><br />
der Gesamtwertung für alle Wirtschaftszweige<br />
Platz 2.<br />
Bester Arbeitgeber —<br />
<strong>Roche</strong> Spanien 1 <strong>Roche</strong> belegte Platz 1 bei den Unternehmen<br />
Actualidad Economica<br />
der Pharma<strong>in</strong>dustrie und <strong>in</strong>sgesamt Platz 5.<br />
Trendence Top Arbeitgeber <strong>Roche</strong> Schweiz 3 Im Schweizer Absolventenbarometer<br />
Technology & Science Edition wählten<br />
<strong>in</strong> der Schweiz Studierende <strong>Roche</strong> zum<br />
drittbesten Arbeitgeber.<br />
115
116 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />
besseren Arbeitsplatz als Genentech vorstellen.<br />
Die Qualität der Forschungsarbeit steht der führender<br />
akademischer E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> nichts nach. Es ist<br />
äusserst motivierend, die Verb<strong>in</strong>dung von herausragenden<br />
Forschungsleistungen, hochmoderner<br />
technischer Ausstattung, ausserordentlich talentierten<br />
Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen sowie e<strong>in</strong>er Kultur der<br />
Risikobereitschaft erfahren zu dürfen.»<br />
Dr. Marc Tessier-Lavigne, Executive Vice President Forschung und<br />
Chief Scientific Officer<br />
Personalbestand (VZÄ*) Verteilung im Konzern<br />
2009 2008<br />
Veränderung<br />
<strong>in</strong><br />
Prozent<br />
New Pharma 48 341 47 551 1,7<br />
Chugai 6 632 6 590 0,6<br />
Diagnostics 25 967 25 404 2,2<br />
Andere 567 535 6,0<br />
Gesamt 81 507 80 080 1,8<br />
* Vollzeitäquivalent, VZÄ.<br />
Personalbestand nach Arbeitsvertrag<br />
2009 2008<br />
Veränderung<br />
<strong>in</strong><br />
Prozent<br />
Unbefristet (VZÄ) 79 631 78 320 1,7<br />
Befristet (VZÄ) 1 876 1 760 6,6<br />
Personalbestand 82 428 80 400 2,5<br />
Vollzeit 77 866 76 058 2,4<br />
Teilzeit 4 562 4 342 5,1<br />
Engagierte Mitarbeitende<br />
Ziel der 2009 durchgeführten konzernweiten Umfrage<br />
«Listen<strong>in</strong>g to You» war es, die Effektivität <strong>in</strong>terner<br />
Kommunikation sowie die E<strong>in</strong>stellung gegenüber dem<br />
Unternehmen und der eigenen Arbeit e<strong>in</strong>zuschätzen.<br />
Rund 30 000 Beschäftigte beteiligten sich an dieser<br />
Umfrage.<br />
Insgesamt waren 91 Prozent der Teilnehmenden<br />
mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden und fühlten sich ihrer<br />
Qualifikation entsprechend e<strong>in</strong>gesetzt. Die über-<br />
wiegende Mehrheit (89 Prozent) war stolz darauf,<br />
für <strong>Roche</strong> tätig zu se<strong>in</strong>, und würde das Unternehmen<br />
anderen als guten Arbeitgeber empfehlen.<br />
Fast 90 Prozent der Mitarbeitenden gaben an, Zugang<br />
zu den Informationen zu haben, die sie für e<strong>in</strong> gutes<br />
Ergebnis ihrer Aufgaben benötigen. Sie fühlten sich<br />
über die Produktpalette, unsere Unternehmensstrategie<br />
und betriebswirtschaftlichen Ergebnisse gut <strong>in</strong>formiert.<br />
Die nächste Mitarbeiterbefragung ist für 2011 geplant.<br />
Während der Zusammenführung von <strong>Roche</strong> und<br />
Genentech wurden die Mitarbeitenden mit Hilfe<br />
e<strong>in</strong>es speziell dafür geschaffenen Webportals sowie<br />
im Rahmen von Roadshows schnell und transparent<br />
<strong>in</strong>formiert. Über das Internet konnten wir Entscheidungen<br />
der Geschäftsleitung sofort weitergeben.<br />
Zwischen April und August wurde dieses Webportal<br />
wöchentlich von durchschnittlich 12 000 Mitarbeitenden<br />
genutzt, vor allem aus den USA und aus der<br />
Schweiz. An allen betroffenen Standorten wurden<br />
Informationsveranstaltungen durchgeführt, auf denen<br />
sich auch neue Mitglieder der Geschäftsleitung vorstellten.<br />
Es wurden Video-Mitschnitte produziert und<br />
onl<strong>in</strong>e gestellt. Zusammen mit wichtigen Präsentationen<br />
<strong>in</strong>formierten die Videos direkt über strategische<br />
Entwicklungen und weitere Neuigkeiten. Fotos sowie<br />
persönliche Geschichten von Mitarbeitenden halfen<br />
den Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen aus beiden Unternehmen,<br />
leichter aufe<strong>in</strong>ander zuzugehen.<br />
E<strong>in</strong>e Umfrage bei Genentech ergab, dass die Mitarbeitenden<br />
auch nach dem Zusammenschluss e<strong>in</strong>e<br />
positive E<strong>in</strong>stellung zu ihrem Arbeitgeber haben, trotz<br />
durchlebter Ungewissheit und Verlusten. Die Mitarbeitenden<br />
von Genentech s<strong>in</strong>d weiterh<strong>in</strong> stolz auf ihre<br />
Unternehmenskultur und den positiven Beitrag, den<br />
ihr Unternehmen für das Leben von Patienten leistet.<br />
Ausserdem zeigte die Umfrage, dass sich die Belegschaft<br />
durch das wissenschaftliche Engagement<br />
von Genentech und die Tatsache, dass die Patienten<br />
im Mittelpunkt stehen, motiviert und <strong>in</strong>spiriert fühlt.<br />
Nahezu alle Mitarbeitenden (93%) s<strong>in</strong>d vom Erfolg des<br />
zusammengeschlossenen Unternehmens überzeugt
und möchten weiterh<strong>in</strong> m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Jahr (91%)<br />
oder länger (86%) im Unternehmen bleiben (86%).<br />
Förderung der Vielfalt<br />
Es ist uns e<strong>in</strong> besonderes Anliegen, Vielfalt <strong>in</strong> unserer<br />
Belegschaft zu gewährleisten. E<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegratives Arbeitsumfeld<br />
ermöglicht es <strong>Roche</strong>, das Potenzial aller<br />
Mitarbeitenden unabhängig von Alter, Geschlecht,<br />
Hautfarbe, körperlicher oder geistiger E<strong>in</strong>schränkung,<br />
Arbeitsstil, Erfahrungen, familiärer Situation und<br />
Arbeitsanforderungen wirksam e<strong>in</strong>zusetzen.<br />
Wie <strong>in</strong> unserer konzernweiten Beschäftigungspolitik<br />
dargelegt, duldet <strong>Roche</strong> ke<strong>in</strong>erlei Diskrim<strong>in</strong>ierung.<br />
Wir setzen auf Schulungsprogramme zum Diversity<br />
Management und zahlreiche Initiativen <strong>in</strong> den Ländergesellschaften,<br />
um die Vielfalt der Belegschaft zu<br />
gewährleisten und zu fördern. So gibt es zum Beispiel<br />
an unserem Standort <strong>in</strong> Nutley, USA, e<strong>in</strong>e eigenständige<br />
Abteilung zur Förderung der Vielfalt. Dort wird<br />
jährlich ausgewertet, <strong>in</strong>wiefern bestimmte Kandi-<br />
Mitarbeitende von <strong>Roche</strong> weltweit<br />
Nordamerika | 25 412<br />
-1,6 %<br />
Late<strong>in</strong>amerika | 4 930<br />
-1,2 %<br />
Europa | 35 310<br />
+2,1 %<br />
Afrika | 795<br />
dat<strong>in</strong>nen und Kandidaten bei E<strong>in</strong>stellungen eventuell<br />
benachteiligt worden se<strong>in</strong> könnten. Ausserdem wird<br />
aufgezeigt, welche Fortschritte bei der Umsetzung<br />
der Regierungsziele zur Förderung von Frauen und<br />
M<strong>in</strong>derheiten erreicht wurden.<br />
Wir fördern und unterstützen mehrere autonome<br />
Gruppen, Vere<strong>in</strong>igungen und Netzwerke unserer Mitarbeitenden.<br />
Die Genentech Out & Equal Group<br />
(GO&E) setzt sich für die Förderung e<strong>in</strong>es Arbeitsumfeldes<br />
e<strong>in</strong>, das alle Mitarbeitenden unabhängig<br />
von ihrer sexuellen Orientierung annimmt. Die Gruppe<br />
AAIB (African Americans <strong>in</strong> Biotechnology) widmet<br />
sich der Schaffung e<strong>in</strong>es kulturell vielfältigen Umfeldes,<br />
um die Entwicklung von Medikamenten für den ungedeckten<br />
Therapiebedarf von Patienten mit ganz unterschiedlichem<br />
kulturellem H<strong>in</strong>tergrund zu verbessern.<br />
Das Projekt Integra von <strong>Roche</strong> Spanien fördert das<br />
Verständnis für Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />
und dient der E<strong>in</strong>stellung von mehr Mitarbeitenden<br />
Asien | 14 169<br />
+8,5 %<br />
Australien | 891<br />
+6,4 % +0,5 %<br />
Mitarbeiter<br />
Veränderung<br />
2008 | 2009<br />
117<br />
Heute beschäftigen wir<br />
über 81 500 Mitarbeitende,<br />
das ist e<strong>in</strong><br />
Anstieg von etwa 2%<br />
gegenüber dem Vorjahr.<br />
Sie richten ihre Anstrengungen<br />
auf e<strong>in</strong> Ziel:<br />
neuartige und bessere<br />
Möglichkeiten für die<br />
Prävention, Diagnose<br />
und Behandlung neuer<br />
Krankheiten zu f<strong>in</strong>den.
118 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />
aus dieser Bevölkerungsgruppe. In Italien ist es uns<br />
<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Institutionen vor Ort <strong>in</strong> den<br />
vergangenen zwei Jahren möglich gewesen, fünf<br />
weitere Mitarbeitende mit Beh<strong>in</strong>derungen e<strong>in</strong>zustellen.<br />
Menschen aus mehr als 79 Ländern — von Australien<br />
über Uruguay bis Südafrika — arbeiten <strong>in</strong> der Schweiz<br />
für das Unternehmen <strong>Roche</strong>. Insgesamt s<strong>in</strong>d mehr<br />
als 126 Nationalitäten weltweit bei <strong>Roche</strong> vertreten.<br />
Nahezu die Hälfte der Mitarbeitenden (46 Prozent)<br />
s<strong>in</strong>d Frauen. Weltweit s<strong>in</strong>d 37 Prozent der Positionen<br />
im Management bei <strong>Roche</strong> mit Frauen besetzt.<br />
In über 90 der 140 Ländergesellschaften beträgt<br />
der Anteil der Frauen mehr als 46 Prozent.<br />
In 33 Ländergesellschaften s<strong>in</strong>d mehr als 50 Prozent<br />
der Positionen im Management von Frauen besetzt.<br />
Dazu gehört unter anderem Australien, wo 68 Prozent<br />
der Beschäftigten und 58 Prozent der Führungskräfte<br />
weiblich s<strong>in</strong>d. In Ungarn s<strong>in</strong>d es 81 bzw. 75 Prozent.<br />
Frauenanteil bei <strong>Roche</strong><br />
2009 2008 2007<br />
Anteil Frauen an der<br />
Gesamtbelegschaft<br />
Anteil Frauen<br />
46% 46% 45%<br />
im Management<br />
Anteil Frauen im ge-<br />
37% 37% 32%<br />
hobenen Management<br />
Anteil Frauen <strong>in</strong><br />
Top-120-Führungs-<br />
28% 29% –<br />
positionen 9% 8% 7%<br />
Das Netzwerk Women In Leadership <strong>in</strong> Basel sowie<br />
die Gruppe Genentech Women Professionals haben<br />
beide zum Ziel, Frauen e<strong>in</strong> Forum zu bieten, das deren<br />
besondere Stärken und Talente anerkennt und <strong>in</strong><br />
dem sie ihre Erfahrungen austauschen und wirksam<br />
e<strong>in</strong>setzen können.<br />
Innovation fördern<br />
<strong>Roche</strong> ist e<strong>in</strong> weltumspannendes, <strong>in</strong>novationsorientiertes<br />
Unternehmen. E<strong>in</strong> ausgewogenes Verhältnis<br />
zwischen notwendiger Effizienz und <strong>in</strong>novationsfreundlichem<br />
Umfeld ist für uns von besonderer Bedeutung.<br />
Innovation wird durch unterschiedliche, teilweise<br />
widerstreitende Ansätze, Ideen und Erfahrungen<br />
vorangetrieben. Während wir die hauptsächlichen<br />
Fachbereiche <strong>in</strong>nerhalb der <strong>Roche</strong>-Gruppe konsolidieren,<br />
wurde entschieden, die Forschungs- und<br />
Entwicklungslabore von Genentech als eigenständige<br />
E<strong>in</strong>heit Genentech Forschung und Frühe Entwicklung<br />
weiterzuführen und damit sicherzustellen, dass <strong>in</strong><br />
die Zusammenarbeit mit externen Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />
nicht e<strong>in</strong>gegriffen wird. Genentech Forschung<br />
und Frühe Entwicklung verfügt über e<strong>in</strong> eigenes<br />
Budget, Produktmanagement und e<strong>in</strong>e eigene Unternehmenskultur<br />
als wichtige Voraussetzungen für<br />
<strong>in</strong>novative Leistungen. Parallel dazu schufen wir den<br />
Bereich Pharma Forschung und Frühe Entwicklung, <strong>in</strong><br />
dem die nicht zu Genentech gehörenden Forschungsund<br />
Entwicklungse<strong>in</strong>richtungen der <strong>Roche</strong>-Gruppe<br />
zusammengefasst s<strong>in</strong>d, um die unterschiedlichen<br />
Herangehensweisen als wesentlichen Bestandteil<br />
erfolgreicher Innovation zu fördern.<br />
Mitarbeitende nach Funktionen<br />
2009 2008 2007<br />
Dienstleistungen 13 408 12 292 12 215<br />
Produktion & Logistik 16 395 15 381 164 262<br />
Market<strong>in</strong>g & Vertrieb<br />
Forschung<br />
28 682 28 426 28 107<br />
& Entwicklung<br />
Allgeme<strong>in</strong>es<br />
18 894 18 518 18 580<br />
& Adm<strong>in</strong>istration 4 128 5 463 5 440<br />
Gesamt 81 507 80 080 78 604<br />
«Genentech spornt unsere Wissenschaftler an, neue<br />
biologische Zusammenhänge zu entdecken und ihre<br />
Erkenntnisse <strong>in</strong> neuartige Medikamente umzusetzen,<br />
die den Patienten helfen. Erfolg bedarf der Furchtlosigkeit<br />
und der Bereitschaft, die schwierigsten<br />
wissenschaftlichen und kl<strong>in</strong>ischen Probleme anzupa
cken und sich von der Grösse der Aufgabe, den<br />
Mühen der wissenschaftlichen Forschung und dem<br />
Unbekannten <strong>in</strong> der Mediz<strong>in</strong> nicht abschrecken<br />
zu lassen. Ich schätze mich glücklich, an der Seite<br />
unserer Wissenschaftler und Wissenschaftler<strong>in</strong>nen<br />
aus Forschung, Entwicklung und kl<strong>in</strong>ischer Prüfung<br />
daran arbeiten zu können, diese Herausforderungen<br />
zu meistern.»<br />
Dr. Andrew C. Chan, Senior Vice President, Immunology and Antibody<br />
Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g<br />
Innovative Leistungen unserer Mitarbeitenden werden<br />
ausgezeichnet. Dazu gehören Preise für Verbesserungen<br />
im Tierschutz während unserer Versuchsreihen,<br />
die Umsetzung <strong>in</strong>novativer IT-Lösungen und Vorschläge<br />
zur Verbesserung der Lebensqualität von<br />
Patienten.<br />
Mit den <strong>Roche</strong> Pharma CEO Awards werden Teams<br />
ausgezeichnet, die sich <strong>in</strong> besonderer Weise um<br />
<strong>in</strong>novative Lösungen für Patienten verdient gemacht<br />
haben, kreativ an der Verbesserung unserer Arbeitsprozesse<br />
mitwirkten und Wissenschaft, Market<strong>in</strong>g<br />
sowie unsere unternehmerische Tätigkeit entschieden<br />
vorangebracht haben. 2009 beteiligten sich mehr<br />
als 165 Teams aus allen Regionen, therapeutischen<br />
Bereichen (Disease Biology Areas — DBA) und<br />
Funktionsbereichen an diesem Programm. Zu den<br />
ausgezeichneten Teams gehörten <strong>Roche</strong>-Mitarbeitende<br />
<strong>in</strong> den unterschiedlichsten Stadien ihrer<br />
beruflichen Laufbahn — von jungen Post-Doktoranden<br />
bis zu leitenden Wissenschaftlern mit jahrzehntelanger<br />
Erfahrung.<br />
Im Rahmen unseres Postdoc-Fellowship-Programms<br />
zeichnen wir unsere besten Wissenschaftler mit<br />
Stipendien aus, die es ihnen ermöglichen, Pionierforschung<br />
zu betreiben. Gleichzeitig stärken wir<br />
unsere Talentförderung im Bereich Forschung und<br />
Entwicklung.<br />
«Wissen ist e<strong>in</strong> wesentlicher Aspekt bei <strong>Roche</strong>.<br />
Denn Wissen vermehrt sich, wenn es vermittelt und<br />
klug e<strong>in</strong>gesetzt wird. Voraussetzung dafür ist e<strong>in</strong><br />
partizipativer Managementstil, bei dem die Teams<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Klima gegenseitigen Verstehens Ideen<br />
austauschen und verschiedene Herangehensweisen<br />
an die Lösung ihrer Aufgaben entwickeln.»<br />
«Es ist e<strong>in</strong> Privileg, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Unternehmen tätig zu<br />
se<strong>in</strong>, das die Leistungen und das Potenzial talentierter<br />
Mitarbeitender anerkennt — unabhängig von ihrer<br />
Herkunft und ihren Erfahrungen, selbst wenn sie nicht<br />
dem traditionellen Werdegang oder dem üblichen<br />
Profil entsprechen. <strong>Roche</strong> ermutigt die Mitarbeitenden,<br />
sich beruflichen Herausforderungen zu stellen und<br />
sie anzunehmen. Sie bekommen so die Chance,<br />
mit ihren Aufgaben zu wachsen und neue Positionen<br />
zu erreichen.»<br />
Maria Jesus Alsar, Direktor<strong>in</strong> Onko-Hämatologie, Spanien<br />
Gew<strong>in</strong>nung von Mitarbeitenden<br />
Wir s<strong>in</strong>d sehr bestrebt, auch zukünftig e<strong>in</strong> bevorzugter<br />
Arbeitgeber zu se<strong>in</strong>. Das ist von entscheidender<br />
Bedeutung, wenn wir auch zukünftig hochtalentierte<br />
Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen gew<strong>in</strong>nen und sie an unser<br />
Unternehmen b<strong>in</strong>den wollen — Mitarbeitende, die<br />
sich unserem Ziel verpflichtet fühlen, die Gesundheit<br />
und Lebensqualität der Patienten verbessern zu wollen.<br />
«<strong>Roche</strong>» ist e<strong>in</strong>e starke, zukunftsweisende Marke.<br />
Mit ihr werden wir die passenden Menschen für<br />
unser Unternehmen gew<strong>in</strong>nen. Wir verfügen über<br />
e<strong>in</strong>en umfangreichen Pool an Kandidat<strong>in</strong>nen und<br />
Kandidaten für die unterschiedlichsten Bereiche,<br />
engagierte Personalentwicklungsteams sowie über<br />
konzernweit e<strong>in</strong>heitliche Rekrutierungsverfahren,<br />
Standards und Technologien. 2009 wurde unser<br />
Karriereportal weiter ausgebaut. Alle offenen Positionen<br />
<strong>in</strong> den jeweiligen Standorten — auch bei<br />
Genentech — s<strong>in</strong>d jetzt noch e<strong>in</strong>facher zu f<strong>in</strong>den.<br />
Im Berichtsjahr hatte das Portal über zwei Millionen<br />
Besucher<strong>in</strong>nen und Besucher. Mehr als 388 400<br />
Initiativbewerbungen wurden dort h<strong>in</strong>terlegt. Zudem<br />
erweiterten wir auch den E<strong>in</strong>satz der <strong>in</strong>ternationalen<br />
Rekrutierungsplattform Taleo, die 2005 zunächst <strong>in</strong><br />
drei Ländern e<strong>in</strong>geführt wurde und jetzt <strong>in</strong> mehr als<br />
62 Ländern zur Verfügung steht.<br />
119
120 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />
Im Berichtsjahr führte <strong>Roche</strong> den konzernweiten<br />
Marktauftritt — «Setzen Sie Zeichen. Für e<strong>in</strong> besseres<br />
Leben» fort, um noch stärker als attraktiver Arbeitgeber<br />
wahrgenommen zu werden und sich von den<br />
Mitwettbewerbern abzuheben.<br />
Rekrutierung und Mitarbeiterb<strong>in</strong>dung<br />
Bei e<strong>in</strong>er grösseren Firmen<strong>in</strong>tegration muss besonders<br />
auf die Mitarbeiterb<strong>in</strong>dung geachtet werden.<br />
Die e<strong>in</strong>zigartige Forschungslandschaft von Genentech<br />
zu erhalten war dabei e<strong>in</strong>e wichtige Entscheidung.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus wurden zusätzliche Sozialleistungen,<br />
Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche sowie<br />
Abf<strong>in</strong>dungen angeboten. Nach dem Zusammenschluss<br />
der Unternehmen gel<strong>in</strong>gt es uns weiterh<strong>in</strong>, führende<br />
Wissenschaftler und Spitzentalente für uns zu gew<strong>in</strong>nen.<br />
Im Jahr 2009 stellte Genentech 1 364 Mitarbeitende<br />
e<strong>in</strong> und erhöhte damit se<strong>in</strong>e Gesamtbelegschaft<br />
um 12 Prozent.<br />
Personalbestand<br />
2009 2008<br />
Zahl der offenen Stellen 11 268 13 911<br />
Neue<strong>in</strong>stellungen 8 192 9 169<br />
Bewerber aus dem Konzern 29,3% 34,5%<br />
Bewerber von ausserhalb 70,6% 65,5 %<br />
Fluktuation (Festanstellungen)<br />
2009<br />
Insgesamt 7%<br />
Europa 5,1%<br />
Late<strong>in</strong>amerika 13,4%<br />
Nordamerika 7,8%<br />
Asien 7,2%<br />
Australien 10,9%<br />
Afrika 18,3%<br />
Gründe für das Ausscheiden aus dem<br />
Unternehmen<br />
2009<br />
Arbeitgeberbed<strong>in</strong>gt 40%<br />
Mitarbeiterbed<strong>in</strong>gt 51%<br />
Neutral* 9%<br />
* Zum Beispiel Auslaufen von Zeitarbeitsverträgen, Ausscheiden<br />
aus gesundheitlichen Gründen, Ruhestand.<br />
Die Gesamtfluktuation bei <strong>Roche</strong> zeigt e<strong>in</strong>e stark<br />
s<strong>in</strong>kende Tendenz (–30%). Dies wird vor allem <strong>in</strong> der<br />
Zahl der Mitarbeitenden deutlich, die das Unternehmen<br />
aus eigenem Entschluss verlassen haben (von<br />
58 Prozent <strong>in</strong> 2006 auf 51 Prozent <strong>in</strong> 2009). Mehr als<br />
35 Prozent unserer Mitarbeitenden s<strong>in</strong>d bereits mehr<br />
als 10 Jahre im Unternehmen tätig.<br />
Mitarbeiterentwicklung<br />
Für e<strong>in</strong> <strong>in</strong>novationsorientiertes Unternehmen wie<br />
<strong>Roche</strong> ist es von grösster Bedeutung, dass sich alle<br />
Mitarbeitenden kont<strong>in</strong>uierlich weiterentwickeln.<br />
Unser Ziel ist es, alle Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen zu<br />
fördern und sie auf jeder Stufe ihrer beruflichen<br />
Entwicklung zu unterstützen.<br />
Leistungsmanagement | Regelmässige Leistungsrückmeldungen<br />
und e<strong>in</strong> offener Dialog zwischen<br />
Mitarbeitenden und Vorgesetzten s<strong>in</strong>d für uns sehr<br />
wichtig. Hierbei stehen beide Seiten <strong>in</strong> der Pflicht.<br />
2009 waren 92 Prozent unserer Mitarbeitenden<br />
<strong>in</strong> Leistungsmanagementprogramme e<strong>in</strong>gebunden.<br />
Für 43 Prozent bestanden weitere Entwicklungspläne.<br />
Lernen | <strong>Roche</strong> unterstützt die Mitarbeitenden<br />
umfassend bei der Aneignung von Fachkenntnissen<br />
und der Entwicklung von Führungsqualitäten.<br />
Unsere grössten Konzerngesellschaften Diagnostics<br />
und European Pharma, <strong>in</strong> denen 38 Prozent der<br />
Gesamtbelegschaft von <strong>Roche</strong> tätig s<strong>in</strong>d, boten 2009<br />
über unsere geme<strong>in</strong>same Plattform fast 13 000 Lehrgänge<br />
an. Es fanden mehr als 28 000 Präsenz- sowie<br />
webbasierte Schulungse<strong>in</strong>heiten mit nahezu 552 000<br />
registrierten Teilnehmern statt.
Aus- und Weiterbildung<br />
2009 2008<br />
Gesamtausgaben Aus- und<br />
Weiterbildung (<strong>in</strong> Mio. CHF)<br />
Ausgaben pro Beschäftigten<br />
146 139<br />
(CHF)<br />
Aus- und Weiterbildungs-<br />
1 794 1 734<br />
stunden <strong>in</strong>sgesamt (<strong>in</strong> Mio.)<br />
Durchschnittliche<br />
Aus- und Weiterbildungszeit<br />
2,16 2,40<br />
pro Beschäftigten<br />
Post-Doktoranden, Studenten<br />
26 29<br />
und Praktikanten* 429 335<br />
* Ohne Genentech und Chugai.<br />
Nachfolgeplanung und Talentmanagement |<br />
In e<strong>in</strong>em durch Wandel gekennzeichneten Konzern<br />
gew<strong>in</strong>nen Führungsqualitäten zunehmend an Bedeutung.<br />
Während des Berichtsjahres sicherten wir e<strong>in</strong>e<br />
flächendeckende Umsetzung unserer konzernweiten<br />
Programme für Führungskräfteentwicklung, die Angebote<br />
für jede Stufe der beruflichen Laufbahn be<strong>in</strong>halten.<br />
Im Jahr 2010 wird die Abteilung Learn<strong>in</strong>g and<br />
Development e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>heitlichen Rahmen für die<br />
Führungskräfteentwicklung schaffen. Auf diese Weise<br />
werden konzernweite Programme für Führungskräfte<br />
mit vorhandenen örtlichen, regionalen oder funktionsbezogenen<br />
Programmen vernetzt. Mitarbeitende<br />
und Manager im gesamten Unternehmen erhalten<br />
damit Zugang zu e<strong>in</strong>em breitgefächerten Angebot von<br />
Entwicklungsprogrammen.<br />
Vielversprechende Führungspersönlichkeiten s<strong>in</strong>d<br />
Menschen, die geeignet s<strong>in</strong>d, kurz-, mittel- oder langfristig<br />
wichtige leitende Funktionen zu übernehmen.<br />
Die Suche nach diesen Mitarbeitenden und ihre<br />
Entwicklung sorgen dafür, dass wir über e<strong>in</strong>en soliden,<br />
vielfältigen Pool von Nachwuchskräften für wichtige<br />
Positionen verfügen. Dazu wird im Laufe des Jahres <strong>in</strong><br />
Gesprächen und durch geeignete Verfahren festgestellt,<br />
wer hierfür <strong>in</strong> Frage kommt. 2009 ermittelten<br />
wir so 3 119 potenzielle Führungskräfte (3,8 Prozent<br />
der Gesamtbelegschaft), davon waren e<strong>in</strong> Drittel<br />
Frauen.<br />
Unsere konzernweiten Programme wenden sich an alle<br />
Kategorien potenzieller Führungskräfte — von Mitarbeitenden,<br />
die langfristig e<strong>in</strong>e Führungsposition auf<br />
Konzernebene e<strong>in</strong>nehmen werden, bis zu denjenigen,<br />
die kurzfristig zur Nachfolge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schlüsselposition<br />
bereitstehen. 2009 richteten sich diese<br />
Programme an die 5 Prozent der Top-Mitarbeitenden.<br />
Es standen, unter anderem, folgende Programme<br />
zur Verfügung:<br />
Explorations — für Mitarbeitende am Anfang<br />
•<br />
ihrer Laufbahn; umfasst die E<strong>in</strong>schätzung von<br />
Führungsqualitäten, Leistungsrückmeldungen<br />
und das Coach<strong>in</strong>g durch Führungskräfte, die bei<br />
der Aufstellung <strong>in</strong>dividueller Entwicklungspläne<br />
unterstützen. 2009 nahmen 24 Mitarbeitende an<br />
dem Programm teil, darunter 7 Frauen.<br />
Perspectives — e<strong>in</strong> zweijähriges Programm, das<br />
•<br />
schon früh potenzielle Führungspersönlichkeiten<br />
für wichtige Verantwortungsbereiche im Management<br />
vorbereitet, sie werden <strong>in</strong> vier verschiedenen<br />
Funktionen und Regionen e<strong>in</strong>gesetzt. 2009 wurden<br />
9 Mitarbeitende neu <strong>in</strong> das Programm aufgenommen,<br />
unter ihnen 4 Frauen.<br />
Horizons — bietet durch den E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> unterschied-<br />
•<br />
lichen Fachbereichen und an verschiedenen<br />
Standorten vielversprechenden Mitarbeitenden<br />
die Möglichkeit, ihre Entwicklung <strong>in</strong> Bezug auf<br />
Führungsstärke, Innovationsfähigkeit, Risikobereitschaft,<br />
Kundenorientierung und Veränderung<br />
schnell voranzutreiben; 2009 nutzten 48 Mitarbeitende<br />
dieses Angebot, davon 12 Frauen.<br />
Reflections — bietet Mitarbeitenden, die ihre<br />
•<br />
ausserordentlichen Fähigkeiten bereits unter<br />
Beweis gestellt haben, die Gelegenheit, ihre<br />
eigenen Stärken, Verbesserungsmöglichkeiten<br />
und Führungspotenziale auf Grundlage der Werte<br />
und Führungskompetenzen von <strong>Roche</strong> genauer<br />
zu analysieren. Diese Möglichkeit wurde 2009<br />
von 21 Kandidaten genutzt, davon 3 Frauen.<br />
In Zeiten tiefgreifender organisatorischer Veränderungen<br />
besetzten wir mehr als 30 Prozent unserer<br />
offenen Positionen aus unserem <strong>in</strong>ternen Nachfolgeund<br />
Talentepool.<br />
121
122 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />
Internationale Mobilität | Wenngleich etwa<br />
7 865 offene Stellen (70 Prozent der freien Stellen<br />
<strong>in</strong>sgesamt) durch neu gewonnene Mitarbeitende<br />
besetzt wurden, bietet <strong>Roche</strong> der Belegschaft berufliche<br />
und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten<br />
durch e<strong>in</strong>en Wechsel auf e<strong>in</strong>e neue Position <strong>in</strong>nerhalb<br />
des Konzerns. Dadurch wird nicht nur Schlüsselpersonal<br />
an das Unternehmen gebunden, sondern<br />
auch das Potenzial <strong>in</strong>nerhalb des Konzerns wirksam<br />
e<strong>in</strong>gesetzt. In zunehmendem Masse (mehr als<br />
12 Prozent) f<strong>in</strong>det diese Mobilität über Konzerngesellschaften<br />
und Ländergrenzen h<strong>in</strong>weg statt.<br />
Von unseren 495 ständig im Ausland lebenden oder<br />
dort tätigen Mitarbeitenden s<strong>in</strong>d 26 Prozent Frauen.<br />
Insgesamt repräsentieren sie 55 verschiedene Nationalitäten.<br />
Zur Förderung der konzern<strong>in</strong>ternen Mobilität wurde<br />
2009 die Intercompany Transfer and Local Foreign<br />
Hire Policy e<strong>in</strong>geführt. Sie erleichtert die E<strong>in</strong>stellung<br />
und den Standortwechsel von ausländischen Mitarbeitenden<br />
sowie dauerhafte Umzüge <strong>in</strong> e<strong>in</strong> anderes<br />
Land bei e<strong>in</strong>em Wechsel <strong>in</strong>nerhalb des Konzerns.<br />
Lokale Mobilitäts<strong>in</strong>itiativen, wie zum Beispiel die<br />
Local Plus Policy <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a, bieten mehr Flexibilität,<br />
um Top-Talente mit <strong>in</strong>ternationaler Erfahrung zu e<strong>in</strong>er<br />
Rückkehr zu <strong>Roche</strong> Ch<strong>in</strong>a zu motivieren.<br />
<strong>Roche</strong> hat zudem die Politik <strong>in</strong> Bezug auf <strong>in</strong>ternationale<br />
Beauftragte überarbeitet, um flexibler auf Marktentwicklungen,<br />
demografische Veränderungen und<br />
Unternehmenserfordernisse reagieren zu können.<br />
Die vorgenommenen Änderungen basieren auf e<strong>in</strong>er<br />
Befragung von 600 Beauftragten und ihren Partnern.<br />
Die überarbeitete Politik wird 2010 e<strong>in</strong>geführt.<br />
Vergütung und Annerkennung der Mitarbeitenden<br />
Das von uns angebotene Vergütungspaket trägt<br />
entscheidend dazu bei, die richtigen Mitarbeitenden<br />
zu gew<strong>in</strong>nen, ihre Leistungen adäquat zu belohnen<br />
und anzuerkennen sowie die Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen<br />
an das Unternehmen zu b<strong>in</strong>den.<br />
2009 beliefen sich unsere Kosten für Vergütungen<br />
und Zusatzleistungen auf <strong>in</strong>sgesamt 12 Milliarden<br />
Franken (e<strong>in</strong> Anstieg um 8,5 Prozent gegenüber dem<br />
Vorjahr). Mit dem Grundgehalt wird die <strong>in</strong>dividuelle<br />
Leistung vergütet. Es berücksichtigt sowohl das<br />
Arbeitsergebnis als auch die Art der Umsetzung.<br />
E<strong>in</strong> variables Entgeltsystem schafft zusätzliche<br />
Anreize für solche Mitarbeitenden, die neue Möglichkeiten<br />
aufzeigen und ausgezeichnete Ergebnisse<br />
anstreben. Das variable Entgeltsystem wird durch<br />
<strong>in</strong>dividuelle Zielsetzungen des E<strong>in</strong>zelnen und<br />
des jeweiligen Teams sowie durch die Ergebnisse des<br />
Gesamtkonzerns, der Divisionen und der Ländergesellschaften<br />
bestimmt.<br />
Wir wollen die Belegschaft am Erfolg des Unternehmens<br />
beteiligen. Mit dem konzernweiten Plan <strong>Roche</strong><br />
Connect wird den Mitarbeitenden <strong>in</strong> den meisten<br />
Ländern die Möglichkeit geboten, Genusssche<strong>in</strong>e<br />
mit bis zu 20 Prozent Ermässigung zu erwerben.<br />
2009 machten 16 604 Beschäftigte <strong>in</strong> 42 Ländern —<br />
37 Prozent der Berechtigten — von <strong>Roche</strong> Connect<br />
Gebrauch, das ist e<strong>in</strong> Prozent mehr als im Vorjahr.<br />
Im Rahmen des Programms <strong>Roche</strong> Long Term Incentives<br />
Plan werden die Leistungen von Führungskräften<br />
durch Optionen auf <strong>Roche</strong>-Genusssche<strong>in</strong>e am<br />
Unternehmen gewürdigt. Insgesamt partizipierten<br />
3 480 Führungskräfte daran. 2009 gab es 589 Neuaufnahmen.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus wurden die Vergütungspraktiken<br />
bei <strong>Roche</strong> und Genentech überprüft. 10 653 Mitarbeitende<br />
von Genentech wurden <strong>in</strong> das Incentive-<br />
Programm <strong>Roche</strong> Long Term überführt. Somit beziehen<br />
sich jetzt alle langfristigen Bonusprogramme des<br />
Konzerns auf Genusssche<strong>in</strong>e der <strong>Roche</strong> Hold<strong>in</strong>g.<br />
Lediglich für die Beschäftigten von Chugai gelten<br />
diese nicht. 2011 treten weitere Änderungen zur<br />
Harmonisierung der Vergütungspraktiken bei <strong>Roche</strong><br />
und Genentech sowie der für Leistungsanreize<br />
geltenden Parameter <strong>in</strong> Kraft.<br />
Zusatzleistungen | Mit wettbewerbsfähigen Zusatzleistungen<br />
erhöhen wir unsere Attraktivität als Arbeitgeber.
Mehr als 97 Prozent unserer Ländergesellschaften<br />
offerieren umfangreiche Zusatzleistungen. Die meisten<br />
davon gehen weit über die staatlichen Programme<br />
h<strong>in</strong>aus. Sie umfassen Vorsorgeuntersuchungen und<br />
kostenlosen Zugang zu zahlreichen mediz<strong>in</strong>ischen<br />
Leistungen. Ausserdem verfügt <strong>Roche</strong> über e<strong>in</strong>e<br />
Vielzahl von Programmen zur Förderung e<strong>in</strong>er gesunden<br />
Lebensweise. Dazu gehören Wellness-Programme,<br />
Gesundheitserziehung, Fitnesse<strong>in</strong>richtungen,<br />
Schwimmbäder sowie Entspannungskurse.<br />
In unseren Ländergesellschaften <strong>in</strong> Brasilien, Italien<br />
und Mexiko bieten wir Tai-Chi-Kurse an, die <strong>in</strong><br />
Sem<strong>in</strong>are unserer Lifecycle Teams e<strong>in</strong>gebunden<br />
wurden. Zudem laufen <strong>in</strong> unserer Firmenzentrale <strong>in</strong><br />
Basel Versuchsprogramme für leistungsfördernden<br />
Kurzschlaf sowie Programme für e<strong>in</strong>e gesunde<br />
Ernährung. Auch weiterh<strong>in</strong> bieten wir <strong>in</strong> zahlreichen<br />
Ländergesellschaften, darunter <strong>in</strong> der Schweiz, e<strong>in</strong>e<br />
Reihe von Zusatzleistungen für unsere Pensionäre<br />
an. Hierzu gehören der Zugang zu Mitarbeiterrestaurants,<br />
Sport- und Freizeitangebote sowie<br />
der Erwerb von Reiseschecks zu vergünstigten<br />
Bed<strong>in</strong>gungen.<br />
<strong>Roche</strong> hat den Fokus auf flexible Arbeitszeitvere<strong>in</strong>barungen<br />
verstärkt. Nach erfolgreichen Pilotprojekten<br />
an unserem Standort Welwyn <strong>in</strong> Grossbritannien,<br />
wurde an unserem Hauptsitz <strong>in</strong> Basel e<strong>in</strong> Pilotprojekt<br />
gestartet, das unterschiedlichen Arbeitsweisen und<br />
Familiensituationen mit Angeboten wie Telearbeit und<br />
Desk-Shar<strong>in</strong>g entgegenkommt. Ziel des Projekts<br />
ist es, attraktive, flexible Arbeitsregelungen für Büroangestellte<br />
zu f<strong>in</strong>den. Darüber h<strong>in</strong>aus wird die<br />
effiziente, nachhaltige Nutzung von Büroflächen und<br />
Infrastruktur geprüft.<br />
Genentech führte e<strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>e-Tool e<strong>in</strong>, mit dessen Hilfe<br />
die Beschäftigten abschätzen können, ob ihr Aufgabenbereich<br />
für flexible Arbeitszeitregelungen <strong>in</strong> Frage<br />
kommt.<br />
Unser Ziel ist es auch, die Programme für Zusatzleistungen<br />
konzernweit zu vere<strong>in</strong>heitlichen und <strong>in</strong>nerhalb<br />
der Länder anzupassen. um allen Mitarbeitenden,<br />
unabhängig von Konzerngesellschaft oder Division,<br />
e<strong>in</strong>heitlich attraktive Leistungen bieten zu können.<br />
2009 vere<strong>in</strong>heitlichte <strong>Roche</strong> die Palette der Zusatzleistungen<br />
<strong>in</strong> den Ländergesellschaften Nordamerikas<br />
parallel zur Integration von Genentech. Das neue<br />
Programm wird im Oktober 2010 e<strong>in</strong>geführt und tritt<br />
ab 1. Januar 2011 <strong>in</strong> Kraft. Ähnliche Programme zur<br />
Harmonisierung der Zusatzleistungen werden derzeit<br />
<strong>in</strong> der Schweiz, <strong>in</strong> Spanien, Frankreich und Grossbritannien<br />
umgesetzt.<br />
Als Ergebnis der F<strong>in</strong>anzkrise und der E<strong>in</strong>brüche auf<br />
dem Aktienmarkt mussten unsere Pensionsfonds<br />
weltweit um die Aufrechterhaltung e<strong>in</strong>er soliden<br />
F<strong>in</strong>anzierung kämpfen. Wo es Deckungslücken gab,<br />
unternahm <strong>Roche</strong> geeignete Schritte zur Entwicklung<br />
von Strategien entsprechend den gesetzlichen<br />
Bestimmungen und Gepflogenheiten der jeweiligen<br />
Länder sowie nach Absprache mit den Arbeitnehmervertretungen.<br />
Dazu gehörten auch zusätzliche<br />
F<strong>in</strong>anzspritzen und Sanierungspläne. Angesichts der<br />
Alterung der Gesellschaft wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen unserer<br />
grössten Pensionsfonds Anreize für Vorruhestandsregelungen<br />
durch flexiblere Ruhestandregelungen<br />
ersetzt.<br />
Vere<strong>in</strong>fachung und Vere<strong>in</strong>heitlichung von<br />
Prozessen im Personalbereich<br />
Alle Prozesse im Personalbereich (ausser für Genentech<br />
und Chugai) werden jetzt über e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche<br />
Plattform (Common HR Information Solution —<br />
CHRIS) abgewickelt. Sie setzt Transaktions- und<br />
Berichtssysteme e<strong>in</strong> und wurde auf Taleo, unsere<br />
<strong>in</strong>ternationale Rekrutierungsplattform, abgestimmt.<br />
CHRIS wurde im Juli 2009 e<strong>in</strong>geführt und ersetzt<br />
verschiedene E<strong>in</strong>zellösungen. Mit ihr s<strong>in</strong>d wir <strong>in</strong> der<br />
Lage, standardisierte, rationalisierte sowie vere<strong>in</strong>fachte<br />
Verfahren und Systeme für den Personalbereich<br />
konzernweit zu nutzen. Unser Ziel ist es, e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches<br />
Vorgehen sowie e<strong>in</strong>e höhere Effizienz <strong>in</strong> unserer<br />
Personalarbeit zu gewährleisten. CHRIS wird <strong>in</strong><br />
149 Ländergesellschaften und Repräsentanzen für<br />
<strong>in</strong>sgesamt 78 Prozent aller Mitarbeitenden von <strong>Roche</strong><br />
e<strong>in</strong>gesetzt. Genentech und Pharma North America<br />
werden ab 2011 vollständig e<strong>in</strong>gebunden se<strong>in</strong>.<br />
123
124 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />
Die Verwaltung wird durch e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>ternationalen<br />
Dienstleister sowie e<strong>in</strong> Netz von Servicestellen wahrgenommen.<br />
Menschenrechte und Arbeitsbeziehungen<br />
<strong>Roche</strong> verfolgt e<strong>in</strong>e umfassende Beschäftigungspolitik,<br />
die auch Fragen der Menschenrechte e<strong>in</strong>schliesst.<br />
Der Group Compliance Officer setzt sich konzernweit<br />
für die Umsetzung und E<strong>in</strong>haltung dieser Politik<br />
e<strong>in</strong> und ist Ansprechpartner für alle Mitarbeitenden.<br />
<strong>Roche</strong> achtet das Recht jedes Mitarbeitenden auf<br />
Vere<strong>in</strong>igungsfreiheit und Tarifverhandlungen.<br />
Mehr als 6 708 unserer Beschäftigten werden durch<br />
e<strong>in</strong>en Betriebsrat vertreten. Über 37 713 unserer<br />
Mitarbeitenden gehören weiteren Organisationen an,<br />
die ihre Interessen vertreten (<strong>in</strong> Ländern, <strong>in</strong> denen<br />
das Gesetz dies gestattet). Darüber h<strong>in</strong>aus repräsentiert<br />
das <strong>Roche</strong> Europe Forum fast 34 900 Mitarbeitende<br />
<strong>in</strong> 26 europäischen Ländern. Auf Konzernebene<br />
wurde kürzlich e<strong>in</strong> Arbeitsdirektor e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Die Weisung des <strong>Roche</strong>-Konzerns zum Schutz<br />
personenbezogener Daten dient dem Schutz von<br />
Informationen über unsere Mitarbeitenden und<br />
erfüllt die jeweils geltenden gesetzlichen Vorschriften.<br />
Wo dies angebracht war, haben wir Datenschutzvere<strong>in</strong>barungen<br />
zwischen Unternehmensteilen oder<br />
mit Betriebsräten ausgehandelt.<br />
Mehr Informationen dazu unter:<br />
• Mitarbeitende:<br />
www.roche.com/de/employees<br />
• Konzernweit gültige Grundsätze, Richtl<strong>in</strong>ien und Positionen:<br />
www.roche.com/de/about_roche/corporate_governance/<br />
code_of_conduct/policies_guidel<strong>in</strong>es_and_positions.htm<br />
• Globales Karriereportal:<br />
http://careers.roche.com<br />
• Personalpolitik:<br />
www.roche.com/de/employment_policy.pdf<br />
• Grundsätze:<br />
www.roche.com/de/commitments
Gesellschaft<br />
<strong>Roche</strong> unterstützt lokale Akteure, deren Programme<br />
und Betätigungsfelder mit dem eigenen Geschäftsmodell<br />
<strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang stehen. Wir tun dies <strong>in</strong> der Überzeugung,<br />
dass Spenden, nichtkommerzielles Sponsor<strong>in</strong>g<br />
sowie ehrenamtliches Engagement von Mitarbeitenden<br />
die Innovationskraft, Nachhaltigkeit und Bedeutung<br />
unseres Geschäfts stärken. Und es gibt weitere gute<br />
Gründe: die Inspiration und Motivation unseres gesamten<br />
Teams sowie die Festigung unseres Rufs als sozial<br />
verantwortlich handelndes Unternehmen.<br />
Wir zeigen lieber auf, was konkret mit der Unterstützung<br />
von <strong>Roche</strong> erreicht wurde, statt jede f<strong>in</strong>anzielle<br />
E<strong>in</strong>zelheit zu veröffentlichen. Denn der Erfolg unseres<br />
gesellschaftlichen Engagements soll sich nicht an<br />
der Höhe des aufgewendeten Betrags messen. So<br />
erreichte das <strong>in</strong> der Schweiz und <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
<strong>in</strong>itiierte Lernprogramm <strong>Roche</strong> Genetics für Lehrkräfte<br />
fast 1 250 Personen: Es nahmen 60 Lehrer daran<br />
teil, die das erworbene Wissen <strong>in</strong>zwischen an<br />
Kollegen, Schüler wie auch Freunde und Verwandte<br />
weitergegeben haben. Das Programm wird 2010<br />
<strong>in</strong> der Schweiz ausgebaut.<br />
Alle Spenden und nichtkommerziellen Sponsor<strong>in</strong>gaktivitäten<br />
werden <strong>in</strong>nerhalb des Konzerns durch das<br />
<strong>in</strong>terne Berichterstattungssystem kontrolliert. Die<br />
Messung ihres Erfolgs geschieht durch das Corporate<br />
Susta<strong>in</strong>ability Committee.<br />
Im Jahr 2009 verabschiedete die <strong>Roche</strong>-Gruppe<br />
e<strong>in</strong>e Aktualisierung der Unternehmensgrundsätze<br />
bezüglich Spenden und nichtkommerziellem<br />
Sponsor<strong>in</strong>g. Es wurde bekräftigt, dass Innovation,<br />
Zusammenarbeit, Qualität und Nachhaltigkeit<br />
bei allen Spendenprojekten im Vordergrund stehen<br />
und das Unternehmen se<strong>in</strong>e Ressourcen auf folgende<br />
Bereiche konzentriert: humanitäre und soziale<br />
Projekte; Wissenschaft und Bildung; Kunst und Kultur;<br />
Geme<strong>in</strong>schafts- und Umweltprojekte. Im Rahmen<br />
humanitärer und sozialer Programme fördern wir den<br />
nachhaltigen Zugang zu unseren Arzneimitteln und<br />
Diagnostika. Arzneimittel werden von uns nur <strong>in</strong><br />
Notsituationen nach Naturkatastrophen und im Falle<br />
von Pandemien zur Verfügung gestellt.<br />
Mit den Unternehmensgrundsätzen stellen wir zudem<br />
sicher, dass wir unsere Spendenaktivitäten auf<br />
solche nichtstaatliche Organisationen konzentrieren,<br />
bei denen die Hilfe viel bewirken kann. Wir halten<br />
dies für s<strong>in</strong>nvoller, als viele NGOs mit entsprechend<br />
ger<strong>in</strong>geren Beträgen zu unterstützen. Staatliche,<br />
politische und religiöse Organisationen erhalten von<br />
uns grundsätzlich ke<strong>in</strong>e Spenden.<br />
Unterstützung lokaler Akteure 2009<br />
nach Bereichen (%)<br />
Humanitäre und soziale Projekte 75%<br />
Wissenschaft und Bildung 17%<br />
Kunst und Kultur 5%<br />
Geme<strong>in</strong>schafts- und Umweltprojekte 3%<br />
Förderung junger Wissenschaftler<br />
Junge Wissenschaftler<strong>in</strong>nen und Wissenschaftler s<strong>in</strong>d<br />
unsere Mitarbeitenden von morgen. Indem wir sie<br />
fördern, stellen wir sicher, dass <strong>Roche</strong> auch zukünftig<br />
<strong>in</strong>novativ und erfolgreich ist. Wir verfügen über<br />
unternehmenseigene Stiftungen, mit denen wir<br />
Forschungs- und Bildungsprogramme <strong>in</strong> der ganzen<br />
Welt unterstützen — so zum Beispiel die Fondation<br />
d’entreprise <strong>Roche</strong> <strong>in</strong> Frankreich, die weltweit<br />
agierende <strong>Roche</strong> Organ Transplantation Research<br />
Foundation sowie die Genentech- und <strong>Roche</strong>-<br />
Stiftungen <strong>in</strong> den USA.<br />
2008 startete unser <strong>in</strong>ternationales Förderprogramm<br />
für Post-Doktoranden. Wir fördern damit die wissenschaftliche<br />
Kreativität, stärken akademische Netzwerke<br />
und unterstützen talentierte Post-Doktoranden über<br />
zwei bis vier Jahre <strong>in</strong> Forschungsprojekten an führenden<br />
akademischen E<strong>in</strong>richtungen. Im Jahr 2009<br />
wurden 19 Stipendien vergeben, sodass die Gesamtzahl<br />
seit Auflegung des Programms auf 52 Stipendien<br />
gestiegen ist. Und bereits bis zum Ende des kommenden<br />
Jahres planen wir e<strong>in</strong>e weitere Erhöhung auf<br />
<strong>in</strong>sgesamt 100.<br />
125
126 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />
Im gleichen Jahr startete das erste Projekt im Rahmen<br />
des Programms «Research Exchange Scholars —<br />
e<strong>in</strong>e weltweite Bildungs<strong>in</strong>itiative von <strong>Roche</strong> für den<br />
naturwissenschaftlichen Nachwuchs», das talentierten<br />
Schülern der Sekundarstufe die Möglichkeit bietet,<br />
an e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>ternationalen Schüleraustausch teilzunehmen.<br />
Als Erste profitierten von diesem Programm<br />
Jugendliche aus den USA und aus <strong>Deutschland</strong>,<br />
deren Schulen über e<strong>in</strong>en speziellen Biotechnologie-<br />
Zweig verfügen. Jeweils drei Schüler<strong>in</strong>nen nahmen<br />
an dem sechswöchigen Austausch teil, zu dem<br />
auch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Betreuung durch Mentoren<br />
an e<strong>in</strong>er örtlichen Universität gehörte.<br />
Die European Society for Medical Oncology (ESMO)<br />
zeichnete an ihrem Jahreskongress 2009 <strong>Roche</strong> für<br />
die Unterstützung ihres Stipendienprogramms für<br />
junge Onkologen aus. Wir fördern die ESMO bereits<br />
seit ihrer Gründung 1975 durch kl<strong>in</strong>ische und transnationale<br />
Stipendien. Auf diese Weise bekamen junge<br />
Onkologen die Chance, Forschungserfahrungen <strong>in</strong><br />
bekannten europäischen Krebszentren zu sammeln.<br />
Wir setzen auch andere Bildungsprogramme fort,<br />
wie zum Beispiel unseren zweitägigen Workshop zu<br />
bio-ethischen Themen für Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer<br />
der Sekundarstufe <strong>in</strong> den USA sowie unsere Partnerschaft<br />
mit dem New Jersey Institute of Technology<br />
zur Unterstützung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>tägigen Fortbildungsprogramms<br />
für Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer der Grundund<br />
Sekundarstufe.<br />
Förderung von Innovation im Bereich der Künste<br />
Wir fördern Musik und die bildenden Künste, denn<br />
wie bei unserem Geschäftsmodell kommt es auch hier<br />
auf Kreativität und Innovationskraft an. Aus diesem<br />
Grund s<strong>in</strong>d wir davon überzeugt, dass Kunst und<br />
Wissenschaft e<strong>in</strong>ander befruchten.<br />
Im Jahr 2009 fand der dritte <strong>Roche</strong>-Cont<strong>in</strong>ents-<br />
Event statt. Diese Veranstaltungsreihe soll junge<br />
Menschen zur Beschäftigung mit Kunst anregen.<br />
Rund 100 Studierende von Universitäten <strong>in</strong> ganz<br />
Europa — unter ihnen künftige Chemiker, Biologen,<br />
Mediz<strong>in</strong>er, Psychologen, Musiker, Bühnenbildner,<br />
Tonmeister und Opernsänger — besuchten Kunstund<br />
Wissenschafts-Workshops sowie Aufführungen<br />
zeitgenössischer klassischer Musik im Rahmen<br />
der Salzburger Festspiele.<br />
<strong>Roche</strong> Commissions fördert die Schaffung neuer<br />
Werke durch herausragende zeitgenössische<br />
Komponisten im Zweijahresrhythmus. 2010 wird der<br />
japanische Tonkünstler Toshio Hosokawa se<strong>in</strong><br />
Werk vorstellen. Chugai unterstützte abermals das<br />
Star Philharmonic Christmas Concert <strong>in</strong> Yokohama,<br />
Japan, dessen Erlös <strong>in</strong> die Krebsfrüherkennung<br />
und -behandlung fliesst.<br />
Unser Engagement für das Geme<strong>in</strong>wesen<br />
Wir begrüssen es, wenn sich unsere Mitarbeitenden<br />
an den jeweiligen Standorten für die Geme<strong>in</strong>schaft<br />
engagieren. Aus diesem Grund ermutigen wir sie,<br />
geeignete Projekte ausf<strong>in</strong>dig zu machen, bei denen<br />
sie das Gefühl haben, dass diese etwas bewirken<br />
können. Da die <strong>Roche</strong>-Gruppe zahlreiche Vorhaben<br />
unterstützt, motivieren wir unsere Mitarbeitenden,<br />
durch ehrenamtliche Tätigkeit und das Sammeln von<br />
Spenden e<strong>in</strong>en persönlichen Beitrag zu leisten.<br />
Das Projekt Genentech Goes to Town gibt es seit<br />
1993. E<strong>in</strong>mal im Jahr händigt Genentech jedem<br />
Beschäftigten e<strong>in</strong>en Gutsche<strong>in</strong> über 25 Dollar aus,<br />
der <strong>in</strong>nerhalb von zwei Wochen <strong>in</strong> lokalen Geschäften<br />
e<strong>in</strong>gelöst werden kann. Ziel ist die Unterstützung<br />
des örtlichen Handels. In der Projektlaufzeit haben<br />
die mehr als 200 teilnehmenden Geschäfte mit Hilfe<br />
des Programms über 1,9 Millionen Dollar Umsatz<br />
generiert.<br />
2006 wurde die rechtlich unabhängige geme<strong>in</strong>nützige<br />
Stiftung <strong>Roche</strong> Employee Action and Charity Trust<br />
(Re&Act) gegründet. Stiftungszweck ist die Koord<strong>in</strong>ation<br />
der Spenden von Mitarbeitenden sowie<br />
die weltweite Verteilung der Gelder <strong>in</strong> verschiedene<br />
lokale Projekte und Nothilfeprogramme.<br />
Seit dem Erdbeben von 2007 <strong>in</strong> Peru unterstützt<br />
Re & Act den Wiederaufbau des zerstörten Dorfes<br />
Chocos. 2009 wurden im Rahmen des Projekts
e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>deküche und zwölf neue erdbebensichere<br />
Häuser errichtet. Darüber h<strong>in</strong>aus konnte der<br />
Bau des örtlichen Staudamms abgeschlossen werden.<br />
Seit 2003 gibt es den jährlichen <strong>Roche</strong> Children’s<br />
Walk. Nun wurde er zu Gunsten höherer Teilnehmerzahlen<br />
von Dezember auf Juli verschoben, weshalb<br />
2009 ke<strong>in</strong> Lauf stattfand. Trotzdem hat Re&Act<br />
die Zusammenarbeit mit unseren Partnern European<br />
Coalition of Positive People (www.ecpp.co.uk) und<br />
Unicef Schweiz fortgesetzt. Beide unterstützen im<br />
Rahmen langfristiger Projekte Aidswaisen <strong>in</strong> Malawi.<br />
Die Mitarbeitenden von <strong>Roche</strong> waren dennoch zu<br />
Spenden aufgerufen, und das Unternehmen steuerte<br />
e<strong>in</strong>en entsprechenden Betrag bei. Somit war sichergestellt,<br />
dass den K<strong>in</strong>dern ke<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>anziellen Nachteile<br />
entstanden. Bislang konnten mit Hilfe des <strong>Roche</strong><br />
Children’s Walk 18 neue Klassenzimmer nebst Sanitäre<strong>in</strong>richtungen<br />
für fast 1 500 K<strong>in</strong>der im Grundschulalter<br />
gebaut und ausgestattet werden. Für 108 Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler der Mittelstufe sowie für 5 Schüler<br />
der Oberstufe wurden die Semestergebühren übernommen.<br />
In entlegenen Gebieten Südafrikas kommt auf 4 000<br />
Patienten nur e<strong>in</strong> Arzt. Hier setzt der Phelophepa-<br />
Gesundheitszug an. Als mobile Kl<strong>in</strong>ik ermöglicht er<br />
die mediz<strong>in</strong>ische Grundversorgung von mehr als<br />
45 000 Menschen. Wir unterstützen dieses Projekt<br />
seit se<strong>in</strong>er Gründung vor 15 Jahren. 2009 konnte —<br />
auch dank zusätzlicher Mittel von <strong>Roche</strong> — e<strong>in</strong><br />
Aufklärungsprogramm zu Krebs gestartet werden.<br />
Es umfasst Vorsorgeuntersuchungen, Schulungen<br />
des mediz<strong>in</strong>ischen Personals, Informationskampagnen<br />
sowie die Beratung und Aufklärung von Patienten,<br />
<strong>in</strong>sbesondere über Brust-, Gebärmutterhals- und<br />
Prostatakrebs.<br />
Weitere Informationen dazu unter:<br />
• Gesellschaftliches Engagement von <strong>Roche</strong>:<br />
www.roche.com/de/corporate_responsibility/society.htm<br />
• <strong>Roche</strong> ’n’ Jazz:<br />
www.roche-n-jazz.net<br />
• Re & Act:<br />
http://react.roche.com<br />
127
128 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />
Sicherheit, Gesundheits-<br />
und Umweltschutz<br />
Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz (SGU)<br />
s<strong>in</strong>d bei all unseren Aktivitäten von entscheidender<br />
Bedeutung. In den Konzerngrundsätzen und unserer<br />
SGU-Politik haben wir uns den höchsten Standards<br />
verpflichtet. 2009 wurden von <strong>Roche</strong> 159 Millionen<br />
Franken <strong>in</strong> SGU-Infrastrukturmassnahmen und<br />
weitere 294 Millionen Franken <strong>in</strong> den Betrieb der<br />
entsprechenden Anlagen <strong>in</strong>vestiert.<br />
SGU-Management<br />
Für die Koord<strong>in</strong>ierung der SGU-Massnahmen ist<br />
bei <strong>Roche</strong> e<strong>in</strong> 36-köpfiges Team verantwortlich.<br />
Konzernweit arbeiten 680 Vollzeitbeschäftigte daran,<br />
dass wir im Bereich Sicherheit, Gesundheits- und<br />
Umweltschutz gute Ergebnisse erzielen. Für neu<br />
ernannte SGU-Beauftragte wurde e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>wöchige<br />
Schulung durchgeführt, um sie mit unserer Politik und<br />
Strategie sowie unseren Richtl<strong>in</strong>ien und Prozessen<br />
<strong>in</strong> den entsprechenden Bereichen vertraut zu machen.<br />
Die Teilnehmer erörterten die Verantwortung, die<br />
<strong>Roche</strong> im Bereich SGU trägt, und wie auf das vorhandene<br />
Know-how zugegriffen werden kann.<br />
Ferner wurden sie im Aufbau und der Führung e<strong>in</strong>es<br />
Risikomanagementsystems an ihren Standorten<br />
geschult. Für bereits amtierende SGU-Beauftragte<br />
veranstalteten wir regionale Workshops zu Themen<br />
wie Energieeffizienz, Security und Arbeitshygiene.<br />
Jeder Mitarbeitende der <strong>Roche</strong>-Gruppe hat die Aufgabe,<br />
für Sicherheit und Gesundheit zu sorgen und<br />
Umwelte<strong>in</strong>flüsse, die sich aus unserer Arbeit ergeben,<br />
auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum zu begrenzen. Wir legen grossen<br />
Wert darauf, dass sich unsere Mitarbeitenden die<br />
SGU-Standards überall im Konzern zu eigen machen.<br />
Zu diesem Zweck führen wir standortspezifische<br />
Schulungen durch, die neben Vorträgen auch praktische<br />
Übungen umfassen. Zudem haben wir e<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong>stündige <strong>in</strong>ternetbasierte Schulung für alle Mitarbeitenden<br />
zu den Themen Sicherheit, Gesundheitsund<br />
Umweltschutz e<strong>in</strong>geführt. 2009 nahmen<br />
60 052 Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen während durchschnittlich<br />
2,7 Stunden an SGU-Schulungen teil.<br />
Es ist wichtig, die SGU-Risiken unserer Arbeit zu<br />
kennen und zu verstehen. Denn nur so können wir<br />
ihnen durch konkrete Sicherheitsmassnahmen vor<br />
Ort und auf Konzernebene entgegenwirken. Alle uns<br />
bekannten Risiken im Bereich Sicherheit, Gesundheits-<br />
und Umweltschutz s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Liste erfasst,<br />
die von den Managern aller Bereiche im Internet<br />
e<strong>in</strong>gesehen werden kann. Für die Umsetzung der<br />
SGU-Politik und der betreffenden Richtl<strong>in</strong>ien vor Ort<br />
s<strong>in</strong>d die Leiter der jeweiligen Standorte sowie der<br />
SGU-Beauftragte verantwortlich. Zudem gibt es <strong>in</strong><br />
den Divisionen Pharma und Diagnostics Ökodelegierte,<br />
die sich für e<strong>in</strong>e stärkere Sensibilisierung der Belegschaft<br />
für Themen des Umweltschutzes e<strong>in</strong>setzen.<br />
Zur Überwachung der ordnungsgemässen Umsetzung<br />
unserer SGU-Politik führen wir <strong>in</strong> den Niederlassungen<br />
regelmässige Audits durch. Die dabei gewonnenen<br />
Erkenntnisse helfen uns, die jeweiligen Aktivitäten<br />
<strong>in</strong> diesen Bereichen weiterzuentwickeln. 2009 fanden<br />
27 Audits statt. Zwar traten dabei ke<strong>in</strong>e grösseren<br />
Probleme zutage; sie haben uns aber gezeigt, wie<br />
wichtig es ist, die Risikoanalysen der Standorte weiterzuentwickeln.<br />
Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen, die mit<br />
chemischen Substanzen arbeiten, erhalten entsprechende<br />
Sicherheitsschulungen. Darüber h<strong>in</strong>aus haben<br />
wir Sicherheitsdatenblätter für über 1 000 verschiedene<br />
Chemikalien auf unserer Website veröffentlicht.<br />
Im Rahmen des alle drei Jahre veranstalteten Wettbewerbs<br />
«ECOmpetition» wird unsere Belegschaft<br />
aufgerufen, sich über die Verbesserung des Umweltschutzes<br />
Gedanken zu machen. 2009 wurden anlässlich<br />
der fünften ECOmpetition mehr als 335 Vorschläge<br />
von 428 Mitarbeitenden an 46 Standorten<br />
e<strong>in</strong>gereicht. Zu den 29 Gew<strong>in</strong>nern gehörten:<br />
<strong>Roche</strong> Palo Alto, USA — Ablösung halogenierter<br />
•<br />
Kohlenwasserstoffe (HKW) <strong>in</strong> Kühlanlagen durch<br />
Kältemittel auf Kohlenwasserstoffbasis (Propan<br />
oder Propylen)<br />
<strong>Roche</strong> Jacarepaguá, Brasilien — Rückgew<strong>in</strong>nung<br />
•<br />
von Lösungen aus Rohrleitungssystemen durch<br />
E<strong>in</strong>satz von Polystyrolpfropfen, sodass auf<br />
Spülungen mit Wasser und Stickstoff verzichtet<br />
werden kann
• Chugai Pharma, Japan — Wiederaufbereitung von<br />
Batterien <strong>in</strong> Notaggregaten zur unterbrechungsfreien<br />
Stromversorgung, sodass ke<strong>in</strong> Austausch<br />
mehr vorgenommen werden muss.<br />
Bei den alljährlichen <strong>Roche</strong> Responsible Care Awards<br />
s<strong>in</strong>d die Standorte aufgerufen, Vorschläge zur<br />
Verbesserung ihrer Energieeffizienz e<strong>in</strong>zureichen.<br />
2009 wurden 50 E<strong>in</strong>sendungen von 21 Standorten<br />
als besonders bemerkenswert ausgewählt.<br />
Dazu gehörten:<br />
<strong>Roche</strong> Bezares, Mexiko — Installation von Solar-<br />
•<br />
kesseln zur Heisswasserbereitung<br />
<strong>Roche</strong> Diagnostics, USA — Beleuchtungssteuerung<br />
•<br />
<strong>in</strong> verkehrsschwachen Zeiten<br />
<strong>Roche</strong> Diagnostics, Indien — Anbr<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>er<br />
•<br />
Spezialglasfassade zur Senkung der Energiekosten.<br />
Security<br />
2007 wurde e<strong>in</strong> Konzern-Securitybeauftragter (CSO)<br />
ernannt. Unterstützt wird er seit 2009 durch e<strong>in</strong> Netz<br />
von über 100 Standort-Securitybeauftragten (SSO).<br />
Ihre Zuständigkeiten sowie unsere Security-Grundsätze<br />
und allgeme<strong>in</strong>en Prozesse wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Konzernweisung festgelegt. Sie regelt die M<strong>in</strong>deststandards<br />
zum Schutz unserer Belegschaft, Besucher<br />
sowie unserer Vermögenswerte, Produkte und geheimhaltungsbedürftigen<br />
Informationen.<br />
Ferner haben wir e<strong>in</strong> konzernweites Report<strong>in</strong>g-Tool<br />
für Security-relevante Ereignisse e<strong>in</strong>geführt. Es<br />
ermöglicht den SSO und CSO, entsprechende Ereignisse<br />
zu analysieren und Gegenmassnahmen <strong>in</strong> die<br />
Wege zu leiten. 2009 lag unser Hauptaugenmerk auf<br />
gefälschten Produkten. Dabei konnten wir verh<strong>in</strong>dern,<br />
dass grössere Mengen gefälschter Medikamente<br />
<strong>in</strong> Umlauf gebracht wurden.<br />
Gesundheitsschutz und Sicherheit<br />
Mit der Unfallrate RAR messen wir die Zahl der durch<br />
Arbeitsunfälle verursachten Ausfalltage pro Beschäftigtem<br />
und Jahr. 2009 lag die RAR für den Konzern<br />
bei 0,074. Das ist e<strong>in</strong>e Verbesserung von 5,9 Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahr und liegt zudem deutlich<br />
unter dem für 2010 angestrebten Ziel von 0,079.<br />
Gesundheitsschutz und Sicherheit<br />
2009 2008 2007<br />
Unfallrate RAR 0,074 0,078 0,076<br />
Arbeitsunfälle 392 474 482<br />
Berufskrankheiten 227 270 311<br />
Arbeitsunfälle mit<br />
Todesfolge<br />
Arbeitsunfälle pro<br />
1 Million<br />
0 0 1<br />
Arbeitsstunden 2,92 3,42 3,46<br />
Wir erwarten von Vertragsfirmen, die auf unserem<br />
Firmengelände tätig s<strong>in</strong>d, dass sie dieselben Sicherheitsvorschriften<br />
e<strong>in</strong>halten wie unsere eigenen<br />
Mitarbeitenden. 2009 waren Vertragsfirmen an<br />
152 Unfällen beteiligt (zusätzlich zu den gemeldeten<br />
Arbeitsunfällen unter <strong>Roche</strong>-Mitarbeitenden), was<br />
e<strong>in</strong>e unfallbed<strong>in</strong>gte Verletzungsrate von 1,32 (Unfälle<br />
pro 100 000 Arbeitsstunden) zur Folge hatte.<br />
Im Berichtsjahr wurden 227 Fälle von Berufskrankheiten<br />
gemeldet — deutlich weniger als im Vorjahr<br />
(270 Fälle). Die Anzahl der Ausfalltage lag bei 607 und<br />
blieb damit im Vergleich zu 2008 unverändert.<br />
Mehr als zwei Drittel der Ausfalltage wurden durch<br />
Erkrankungen des Bewegungsapparates verursacht,<br />
<strong>in</strong>sbesondere durch das chronische Überlastungssyndrom<br />
(RSI). Mit ergonomischen Programmen vor<br />
Ort, besseren Büroausstattungen und E<strong>in</strong>zelfallprüfungen<br />
bemühen wir uns um e<strong>in</strong>e Verr<strong>in</strong>gerung<br />
dieser Erkrankungen. Das Ergonomie-Programm<br />
von Genentech ist auf das beruflich bed<strong>in</strong>gte<br />
Überlastungssyndrom ausgerichtet und verfügt über<br />
e<strong>in</strong>e eigens dafür vorgesehene Website mit e<strong>in</strong>em<br />
Übungsprogramm. Am Standort South San Francisco<br />
bef<strong>in</strong>den sich drei Ausstellungsräume, <strong>in</strong> denen Mitarbeitende<br />
ergonomische Produkte für die Tätigkeit<br />
im Büro, an den Anlagen und im Labor testen können.<br />
Wichtige Ereignisse im Bereich SGU werden von<br />
e<strong>in</strong>em Gremium untersucht, das auf Konzernebene<br />
angesiedelt ist. Es kommuniziert die e<strong>in</strong>schlägigen<br />
Erkenntnisse unternehmensweit und bereitet sie<br />
auch gegebenenfalls für Schulungen auf.<br />
129
130 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />
Ökologischer Fussabdruck<br />
In unsere Umweltbilanz fliessen Daten aus unserer<br />
Tätigkeit von Forschung und Produktion über<br />
Produktverpackung und Vertrieb bis h<strong>in</strong> zu Nutzung<br />
und Entsorgung e<strong>in</strong>.<br />
Wir berechnen die ökologischen Folgen unserer<br />
Aktivitäten anhand der Ökobilanzmethode des<br />
Schweizerischen Bundesamtes für Umwelt (BAFU).<br />
Sie berücksichtigt sowohl den E<strong>in</strong>satz von Ressourcen<br />
als auch die Emissionen und Abfallstoffe. 2009 lag<br />
unsere Ökobilanz bei 4,6, was e<strong>in</strong>e Verbesserung von<br />
7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr darstellt. Erreicht<br />
haben wir dies mit e<strong>in</strong>er erheblichen Reduzierung<br />
sowohl der von uns <strong>in</strong> die Luft abgegebenen Emissionen<br />
als auch der von uns <strong>in</strong> Gewässer e<strong>in</strong>geleiteten<br />
organischen Substanzen. Wir s<strong>in</strong>d auf e<strong>in</strong>em guten<br />
Weg, unsere für das Jahr 2015 angestrebte Ökobilanz<br />
von 5,92 zu übertreffen.<br />
Wir messen auch unseren Aufwand für die Umwelt<br />
im Verhältnis zu den Verkäufen, damit wir unsere<br />
SGU-Investitionen zielgerichtet dort tätigen können,<br />
wo sie die grösste Wirkung erzielen. Wir ermitteln<br />
die <strong>in</strong> der nachstehenden Tabelle dargestellte Eco-<br />
Efficiency Rate (EER), <strong>in</strong>dem wir den Energieverbrauch,<br />
das Abfallaufkommen sowie die an Luft und<br />
Gewässer abgegebenen Schadstoffe <strong>in</strong>s Verhältnis zu<br />
den Kosten für Umweltschutz und Verkäufen setzen.<br />
E<strong>in</strong>e genaue Erläuterung der EER bef<strong>in</strong>det sich auf<br />
unserer Website. 2009 lag unsere EER bei 84,02,<br />
e<strong>in</strong>e Verbesserung von 7,8 Prozent gegenüber dem<br />
Vorjahreswert.<br />
Eco-Efficiency Rate<br />
2009 2008 2007<br />
Konzern-Umsatz<br />
(<strong>in</strong> Millionen CHF)<br />
Aufwand für Umwelt<br />
49 051 45 617 46 133<br />
(<strong>in</strong> Millionen CHF)<br />
Schadschöpfung<br />
(<strong>in</strong> Millionen Schad-<br />
186 209 232<br />
schöpfungse<strong>in</strong>heiten) 3,14 2,80 2,96<br />
EER 84,02 77,95 67,19<br />
Energieverbrauch nach Energieträgern | %<br />
Kraftstoffverbrauch der 11,1<br />
firmeneigenen Fahrzeuge<br />
Erdöl 2,1<br />
Kraftstoffverbrauch 15,2<br />
durch Geschäftsflüge<br />
Elektrischer Strom 29,2<br />
Fernwärme<br />
Abfall/Erneuerbare<br />
3,9<br />
Energien 0,9<br />
Erdgas 37,6<br />
Mit dem Programm REACT zur Steigerung des<br />
Umweltbewusstse<strong>in</strong>s im Bereich chemische<br />
Entwicklung fördern wir nachhaltige chemische<br />
Verfahrensweisen <strong>in</strong> unseren Forschungs- und<br />
Entwicklungslabors weltweit. Dazu werden Nachhaltigkeitsstandards<br />
festgelegt, mit denen der Nutzen<br />
nachhaltiger Praktiken messbar wird. So bildet zum<br />
Beispiel der Mass Intensity Factor das Verhältnis der<br />
e<strong>in</strong>gesetzten Rohstoffe zum fertigen Produkt ab.<br />
Richtl<strong>in</strong>ien zur Auswahl von Lösungsmitteln dagegen<br />
unterstützen die Mitarbeitenden bei der Wahl weniger<br />
schädlicher Alternativen. Folgende Ziele verfolgen<br />
wir mit dem Programm: Unterstützung der Nachhaltigkeitsziele<br />
von <strong>Roche</strong>, konzernweiter Austausch von<br />
Best-Practice-Beispielen, Sensibilisierung der Belegschaft,<br />
stärkere Anerkennung des Beitrags von<br />
Forschung und Entwicklung zu Nachhaltigkeit sowie<br />
Senkung der Kosten.<br />
Energie und Klimawandel<br />
Unsere Konzernstrategie zur M<strong>in</strong>derung von Treibhausgasemissionen<br />
f<strong>in</strong>det im <strong>Roche</strong>-Positionspapier<br />
zu Treibhausgasen und Klimawandel ihren Niederschlag.
Senkung des Gesamtenergieverbrauchs<br />
und der Treibhausgasemissionen.<br />
Energieverbrauch bei ausgewählten Energieträgern 2009<br />
10%<br />
15%<br />
30%<br />
40%<br />
Regelmässig analysieren wir die Risiken, die sich<br />
für <strong>Roche</strong> aus dem Klimawandel ergeben. Bislang<br />
konnten wir jedoch ke<strong>in</strong>e grösseren klimatisch<br />
bed<strong>in</strong>gten Gefahren oder konkreten Chancen für<br />
unser Geschäft feststellen.<br />
Kraftstoffverbrauch der firmen-<br />
eigenen Fahrzeugflotte<br />
E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er neuen Zielsetzung: Bis 2011<br />
Umstellung des Fuhrparks unserer europäischen<br />
Niederlassungen auf Fahrzeuge, die nicht mehr<br />
als 120 Gramm CO 2 pro Kilometer ausstossen.<br />
2009 betrug der Energie- und Kraftstoffverbrauch von<br />
<strong>Roche</strong> 13 898 Terajoule, das s<strong>in</strong>d 1,7 Prozent mehr<br />
als im Vorjahr. Ausschlaggebend hierfür war die erstmalige<br />
E<strong>in</strong>beziehung des Fuhrparks von Genentech.<br />
Der Energieverbrauch pro Mitarbeitenden liegt<br />
bei etwa 176 Gigajoule und ist damit ger<strong>in</strong>gfügig<br />
niedriger als 2008.<br />
Kraftstoffverbrauch durch Geschäftsflüge<br />
Video- und Telefonkonferenztechnik wurde an<br />
allen Standorten <strong>in</strong>stalliert und wird umfassend<br />
genutzt. Unsere Mitarbeitenden s<strong>in</strong>d gehalten,<br />
bei notwendigen Geschäftsreisen den Zug zu<br />
nehmen und ihre Geschäftsreisetätigkeit zu mehreren<br />
Zielorten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Reise zusammenzufassen.<br />
Elektrischer Strom und Erdgas<br />
Die Verr<strong>in</strong>gerung unseres Energieverbrauchs<br />
hat für uns oberste Priorität. Die von uns<br />
genutzte Energie versuchen wir effizienter<br />
e<strong>in</strong>zusetzen, zum Beispiel durch Wärmerückgew<strong>in</strong>nung.<br />
Wir fördern auch die Nutzung<br />
von Ökostrom, wo dies s<strong>in</strong>nvoll ist. In diesem<br />
Zusammenhang haben wir 2009 unser Konzernhandbuch<br />
zu energiesparender Bauweise veröffentlicht,<br />
um zukünftig den Energieverbrauch<br />
von Gebäuden möglichst ger<strong>in</strong>g zu halten.<br />
Energieverbrauch | <strong>in</strong> Terajoules<br />
2009 2008 2007<br />
Energieverbrauch<br />
<strong>in</strong>sgesamt<br />
Energieverbrauch<br />
<strong>in</strong>sgesamt pro Millionen<br />
13 898 13 662 13 664<br />
CHF der Verkäufe<br />
Energieverbrauch<br />
<strong>in</strong>sgesamt pro<br />
0,283 0,299 0,296<br />
Mitarbeitenden 0,179 0,178 0,179<br />
Der grösste Anteil der Kohlendioxidemissionen<br />
von <strong>Roche</strong> wird durch den Verbrauch von Energie<br />
verursacht. Deshalb steht der Energieverbrauch<br />
im Zentrum unserer Klimastrategie. Wir weisen die<br />
131
132 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />
CO 2- und sonstigen Treibhausgasemissionen — wie<br />
aus Kälteanlagen entweichende halogenierte Kohlenwasserstoffe<br />
— <strong>in</strong> CO 2-Äquivalenten aus. 2009 beliefen<br />
sich unsere Emissionen auf 1 053 Tausend Tonnen<br />
CO 2-Äquivalente, was e<strong>in</strong>er absoluten M<strong>in</strong>derung<br />
von 0,8 Prozent gegenüber 2008 entspricht. Zu dieser<br />
M<strong>in</strong>derung kam es trotz gestiegenen Energieverbrauchs,<br />
da e<strong>in</strong>ige Standorte Anpassungen ihres<br />
Emissionsfaktors vorgenommen haben, nachdem ihre<br />
Energieversorger den emissionsärmeren Anteil <strong>in</strong><br />
ihrem Energiemix neu berechnet hatten.<br />
Treibhausgasemissionen | <strong>in</strong> Tonnen CO 2-Äquivalent<br />
2009 2008 2007<br />
Emissionen <strong>in</strong>sgesamt 1 053 118 1 062 114 1 052 407<br />
Emissionen <strong>in</strong>sgesamt<br />
pro Millionen CHF<br />
der Verkäufe 21,47 23,28 22,81<br />
Die Verr<strong>in</strong>gerung der Emissionen im Verhältnis zu<br />
den Verkäufen um 7,8 Prozent verdeutlicht, dass <strong>Roche</strong><br />
trotz wachsendem Geschäftsvolumen den Energieverbrauch<br />
senkt.<br />
2009 entwickelten wir e<strong>in</strong>en Standard, um das<br />
Energieeffizienzmanagement <strong>in</strong> Bauvorhaben e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />
Gleichzeitig erschien e<strong>in</strong> neues Konzernhandbuch<br />
zu energiesparender Bauweise. Damit s<strong>in</strong>d<br />
wir gut gerüstet, den Energieverbrauch neuer<br />
oder sanierter Gebäude und Anlagen zu reduzieren.<br />
Mailand hat das Problem, im europäischen Vergleich<br />
zu den Städten mit der höchsten Umweltbelastung<br />
zu gehören. Die Smog-Werte haben Rekordniveau<br />
erreicht und liegen weit über den für die Europäische<br />
Union def<strong>in</strong>ierten Grenzwerten. Bereits 2007 hat<br />
<strong>Roche</strong> Monza (Italien) e<strong>in</strong> Programm zur Reduzierung<br />
der ökologischen Folgen ihrer Tätigkeit gestartet. In<br />
diesem Zusammenhang wurden das Transportkonzept<br />
geändert, der Recycl<strong>in</strong>g-Anteil erhöht sowie der<br />
Energieverbrauch durch den E<strong>in</strong>satz von Sensor-<br />
Leuchten und Energiesparlampen gesenkt. 2009 hat<br />
der Standort se<strong>in</strong>e Anstrengungen weiter verstärkt.<br />
Lifegate, e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Monza ansässige externe Umwelt-<br />
organisation, erhielt den Auftrag, den Energieund<br />
Wasserverbrauch sowie die Abfallbeseitigung,<br />
Logistik und den Transport der Mitarbeitenden<br />
zu überwachen. Gleichzeitig wurde damit begonnen,<br />
10 Prozent des Energiebedarfs durch erneuerbare<br />
Energien zu decken. Zudem wurde die Belegschaft <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er betrieblichen Sensibilisierungskampagne dazu<br />
aufgerufen, sich an Energiee<strong>in</strong>spar<strong>in</strong>itiativen zu beteiligen.<br />
Bisher konnte der Standort die CO 2-Emissionen<br />
um rund 45 Prozent senken.<br />
Die <strong>Roche</strong>-Tochterunternehmen <strong>in</strong> den USA konnten<br />
ihr Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2010 gegenüber<br />
2001 um 18 Prozent zu reduzieren, schneller<br />
erreichen als geplant — was von der US-amerikanischen<br />
Umweltschutzbehörde (EPA) gewürdigt wurde.<br />
Für den Zeitraum 2008 bis 2013 hat sich <strong>Roche</strong> USA<br />
zu weiteren Emissionsm<strong>in</strong>derungen <strong>in</strong> Höhe von<br />
13 Prozent verpflichtet. Auch Genentech hat das für<br />
2010 gesetzte M<strong>in</strong>derungsziel bei Treibhausgasen<br />
zwei Jahre früher erreicht. Nunmehr wird das Unternehmen<br />
geme<strong>in</strong>sam mit den übrigen <strong>Roche</strong>-Töchtern<br />
<strong>in</strong> den USA an der Umsetzung des neuen Emissionsm<strong>in</strong>derungsziels<br />
von 13 Prozent bis 2013 arbeiten.<br />
<strong>Roche</strong> hat die Frage der Energiee<strong>in</strong>sparung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Konzernweisung geregelt, die lokale Initiativen<br />
fördert. Sie legt Energieeffizienzstandards sowohl für<br />
neue als auch für bestehende elektrische Anlagen<br />
fest und schreibt die Durchführung von Energie-<br />
Audits an den Standorten vor. Die 2009 erfolgten<br />
Audits offenbarten Verbesserungsmöglichkeiten bei<br />
Gebäuden, Medien, Anlagen und Prozessen, die<br />
zum Teil auch Genentech betreffen. Hierzu gehören<br />
modernere Zähl- und Überwachungsverfahren,<br />
die Sanierung von Gebäuden und die Umstellung<br />
von Beleuchtungs- und Klimaanlagen.<br />
Ungeachtet dieser zentralen Vorgaben steht es den<br />
Standorten frei, eigene Strategien zur M<strong>in</strong>derung<br />
ihrer Emissionen zu entwickeln. Nur so können wir die<br />
besten Ergebnisse erzielen. Schliesslich kennen die<br />
Standorte ihre Erfordernisse und die Bed<strong>in</strong>gungen vor<br />
Ort am besten. Bei <strong>Roche</strong> Shanghai läuft zum Beispiel<br />
seit geraumer Zeit e<strong>in</strong> Projekt zur Steigerung der
Energieeffizienz, <strong>in</strong> dessen Rahmen bereits Massnahmen<br />
wie Doppel- und Dreifachverglasungen,<br />
Optimierung der Isolation, E<strong>in</strong>satz von Geothermie für<br />
Wärme- und Kältezwecke, stromsparende Energiesysteme<br />
und solare Warmwasserbereitung umgesetzt<br />
wurden.<br />
Etwa 15,2 Prozent unserer gesamten CO 2-Emissionen<br />
entstehen durch Geschäftsreisen und auf unseren<br />
Fuhrpark entfallen weitere 11,1 Prozent. Unsere Mitarbeitenden<br />
s<strong>in</strong>d gehalten, bei notwendigen Geschäftsreisen<br />
den Zug zu nehmen und ihre Geschäftsreisetätigkeit<br />
zu mehreren Zielorten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Reise<br />
zusammenzufassen. Ferner nutzen wir Video- und<br />
Telekonferenztechnik, um unsere Reisetätigkeit<br />
möglichst ger<strong>in</strong>g zu halten. Beispielsweise hat <strong>Roche</strong><br />
F<strong>in</strong>nland <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem WWF F<strong>in</strong>nland<br />
die Jahreshauptversammlung der American Society of<br />
Cl<strong>in</strong>ical Oncology virtuell ausgerichtet. Etwa 180 Kunden<br />
nahmen im Juni 2009 von ihren jeweiligen Kl<strong>in</strong>iken<br />
aus per Video-Stream<strong>in</strong>g an der Konferenz teil.<br />
Inzwischen setzen mehrere Standorte Telepresence ®-<br />
Systeme e<strong>in</strong>, durch die sich die Qualität der Videokonferenzübertragung<br />
stark verbessert, was wiederum<br />
dazu führt, dass diese Technik häufiger e<strong>in</strong>gesetzt wird.<br />
Wir haben uns das Ziel gesetzt, bis Ende 2011 den<br />
Fuhrpark unserer europäischen Niederlassungen<br />
komplett auf Fahrzeuge umzustellen, die nicht mehr<br />
als 120 Gramm CO 2 pro Kilometer ausstossen. Damit<br />
reduzieren wir die CO 2-Emissionen um 5 400 Tonnen<br />
und den Kraftstoffverbrauch um zwei Millionen Liter<br />
jährlich.<br />
An e<strong>in</strong>er Reihe von Standorten laufen Initiativen,<br />
mit denen die Belegschaft ermuntert wird, nicht mit<br />
dem Auto zur Arbeit zu fahren. So fördert das gRide-<br />
Programm bei Genentech seit 2006 alternative<br />
Lösungen wie Vanpool<strong>in</strong>g, ÖPNV, Fahrrad, Laufen und<br />
den Genenbus-Shuttleservice. Die Shuttlebusse<br />
wurden 2009 durch modernere und effizientere<br />
Modelle ersetzt, die den Fe<strong>in</strong>staubvorgaben der US-<br />
Umweltbehörde EPA von 2007 entsprechen. Unser<br />
Schweizer Standort Rotkreuz hat für Mitarbeitende,<br />
die für den Weg zur Arbeit auf Auto und Motorrad ver-<br />
zichten, e<strong>in</strong>e jährliche Prämie <strong>in</strong> Höhe von 360 Franken<br />
e<strong>in</strong>geführt.<br />
Ozonabbau<br />
Der <strong>in</strong> der Weisung von <strong>Roche</strong> angestrebte Term<strong>in</strong><br />
für die Ablösung der ozon- und klimaschädigenden<br />
halogenierten Kohlenwasserstoffe (FCKW und<br />
HFCKW) wurde <strong>in</strong> Abhängigkeit von den lokalen<br />
Gegebenheiten von 2010 auf 2012 beziehungsweise<br />
2015 verschoben. Grund hierfür ist das Fehlen<br />
anerkannter Alternativen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Ländern. Auch<br />
Genentech setzt sich für die Ablösung dieser<br />
Gase e<strong>in</strong>, hat jedoch noch ke<strong>in</strong>en Term<strong>in</strong> festgelegt,<br />
zu dem dieser Prozess abgeschlossen se<strong>in</strong> soll.<br />
Wenngleich teilfluorierte (HFC) und perfluorierte (PFC)<br />
Kohlenwasserstoffe, die unter anderem als Ersatzstoffe<br />
für HFCKW und FCKW zum E<strong>in</strong>satz kommen,<br />
die Ozonschicht nicht schädigen, können sie doch<br />
zur globalen Erwärmung beitragen. Zudem weisen sie<br />
e<strong>in</strong>e hohe Umweltpersistenz auf. Daher halten wir<br />
diese Verb<strong>in</strong>dungen langfristig für ke<strong>in</strong>e geeignete<br />
Alternative. Ziel von <strong>Roche</strong> ist es, HFC und PFC bis<br />
2015 schrittweise aus den Systemen zu entfernen. Für<br />
Genentech und andere kürzlich übernommene<br />
Unternehmen wird e<strong>in</strong> gesonderter Zielterm<strong>in</strong> gelten,<br />
der 2010 festgelegt werden soll. Allerd<strong>in</strong>gs gibt<br />
es noch immer e<strong>in</strong>ige technische Probleme, die uns<br />
daran h<strong>in</strong>dern, diese Substanzen aus all unseren<br />
Anwendungen zu verbannen. Hier suchen wir nach<br />
alternativen Technologien.<br />
Ozonabbauende Chemikalien | <strong>in</strong> Tonnen<br />
2009 2008 2007<br />
Bestand an<br />
halogenierten<br />
Kohlenwasserstoffen<br />
Emissionen von<br />
haloge nierten Kohlen-<br />
179,8 144,6 148,2<br />
wasserstoffen 6,5 3,4 4,7<br />
Der Bestand an halogenierten Kohlenwasserstoffen<br />
ist bei <strong>Roche</strong> 2009 um 24,3 Prozent gestiegen.<br />
Grund hierfür ist die erstmalige E<strong>in</strong>beziehung der<br />
133
134 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />
entsprechenden Bestände bei Genentech. Lässt man<br />
diese unberücksichtigt, ergibt sich e<strong>in</strong> Rückgang um<br />
6 Prozent.<br />
Emissionen <strong>in</strong> die Luft<br />
Im Rahmen unserer operativen Tätigkeit geben wir<br />
unter anderem flüchtige organische Verb<strong>in</strong>dungen<br />
(VOC), Fe<strong>in</strong>staub, Stickstoffoxide (NO x) und Schwefeldioxid<br />
(SO 2) an die Luft ab. Unser Ziel ist es, diese<br />
Emissionen zu senken, da sie zu Luftverschmutzung,<br />
Smogbildung und saurem Regen beitragen können.<br />
2009 haben wir unsere VOC-Emissionen um 16,9 Prozent<br />
auf 177 Tonnen gesenkt. Gleichzeitig belief sich<br />
unser Schadstoffausstoss bei Fe<strong>in</strong>staub auf 27 Tonnen,<br />
bei NO x auf 286 Tonnen und bei SO 2 auf 9 Tonnen.<br />
Diese Werte unterliegen von Jahr zu Jahr gewissen<br />
Schwankungen.<br />
Emissionen <strong>in</strong> die Luft | <strong>in</strong> Tonnen<br />
2009 2008 2007<br />
VOC 177 213 240<br />
Fe<strong>in</strong>staub 27 27 25<br />
Stickstoffoxide 286 193 169<br />
Schwefeldioxid 9 10 12<br />
Abfälle<br />
Etwa 96 Prozent unserer chemischen Abfälle werden<br />
verbrannt; die Methode der Entsorgung, bei der<br />
die Umwelt am wenigsten belastet wird. 2009 belief<br />
sich unser Aufkommen an chemischen Abfällen<br />
auf 27 605 Tonnen. Das entspricht e<strong>in</strong>em Rückgang<br />
von 11,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nicht <strong>in</strong><br />
dieser Menge enthalten s<strong>in</strong>d Abfälle, die von anderen<br />
Unternehmen als Rohstoffe e<strong>in</strong>er Wiederverwertung<br />
zugeführt werden können. 2009 haben wir rund<br />
4 000 Tonnen (hauptsächlich Lösungsmittel) zur<br />
Wiederverwertung veräussert.<br />
Während 2008 im Konzern viel gebaut wurde, kam es<br />
2009 hauptsächlich zum Abriss von Gebäuden. Insgesamt<br />
konnten wir unser Aufkommen an allgeme<strong>in</strong>en<br />
Abfällen (19 828 Tonnen) um 53,7 Prozent reduzieren.<br />
Gleichzeitig stieg jedoch unsere Recycl<strong>in</strong>g-Rate um<br />
374 Prozent, <strong>in</strong>dem wir 104 817 Tonnen Bauschutt der<br />
Wiederverwertung zuführten, meist metall- und betonhaltigen<br />
Bauschutt, der als Rohmaterial an andere<br />
Unternehmen verkauft wurde. Ohne diesen Bauschutt<br />
haben wir 30 671 Tonnen Abfall rezykliert, das s<strong>in</strong>d<br />
7,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig haben wir<br />
das auf Deponien verbrachte allgeme<strong>in</strong>e Abfallaufkommen<br />
um 63,6 Prozent gesenkt. 31 Prozent unserer<br />
allgeme<strong>in</strong>en Abfälle haben wir e<strong>in</strong>er Verbrennung<br />
zugeführt.<br />
Die Deponien werden von uns überwacht. Damit stellen<br />
wir sicher, dass von unseren chemischen Abfällen<br />
ke<strong>in</strong>e Gefahren für Mensch und Umwelt ausgehen.<br />
Bei e<strong>in</strong>igen Deponien ist e<strong>in</strong>e nachhaltige Sanierung<br />
erforderlich. 2009 wurde die Sanierung der Deponie<br />
Hirschacker <strong>in</strong> Grenzach, <strong>Deutschland</strong>, abgeschlossen.<br />
Die F<strong>in</strong>anzierung des Projektes hatte <strong>Roche</strong> auf<br />
freiwilliger Grundlage übernommen. 2009 wurden von<br />
uns etwa 247 Millionen Franken für weitere Projekte<br />
dieser Art zur Verfügung gestellt.<br />
Abfälle | <strong>in</strong> Tonnen<br />
2009 2008 2007<br />
Allgeme<strong>in</strong>es<br />
Abfallaufkommen<br />
Allgeme<strong>in</strong>es<br />
Abfallaufkommen<br />
pro Millionen CHF<br />
19 828 42 823 17 480<br />
Umsatz<br />
Chemisches<br />
0,40 0,94 0,38<br />
Abfallaufkommen<br />
Chemisches<br />
Abfallaufkommen<br />
pro Millionen CHF<br />
27 605 31 295 38 167<br />
Umsatz 0,56 0,69 0,83<br />
Wasser<br />
Für unsere Produktionsprozesse benötigen wir sauberes<br />
Wasser. Dabei s<strong>in</strong>d wir uns auch der Notwendigkeit<br />
bewusst, sparsamer mit Wasser umzugehen.<br />
Unser Wasserverbrauch gemäss der Def<strong>in</strong>ition<br />
der Global Report<strong>in</strong>g Initiative (das heisst <strong>in</strong> Produkte<br />
e<strong>in</strong>gehend, <strong>in</strong> Kühl- und Klimatisierungssystemen<br />
e<strong>in</strong>gesetzt oder zur Bewässerung verwendet) erhöhte
sich gegenüber 2008 um 16,3 Prozent auf 2,8 Millionen<br />
Kubikmeter.<br />
Wasser<br />
2009 2008 2007<br />
Wasserentnahme<br />
(<strong>in</strong> Millionen<br />
Kubikmetern)<br />
Wasserverbrauch<br />
(<strong>in</strong> Millionen<br />
18,6 21,0 21,0<br />
Kubikmetern)<br />
In öffentliche<br />
Klär anlagen<br />
2,8 2,4 2,3<br />
e<strong>in</strong>geleitete Abwässer<br />
(<strong>in</strong> Millionen<br />
Kubikmetern)<br />
Nach Behandlung<br />
<strong>in</strong> Gewässer<br />
e<strong>in</strong>geleitete<br />
organische Stoffe<br />
5,2 7,3 7,1<br />
(<strong>in</strong> Tonnen)<br />
Nach Behandlung<br />
<strong>in</strong> Gewässer<br />
e<strong>in</strong>geleitete<br />
Schwermetalle<br />
154 592 641<br />
(<strong>in</strong> Kilogramm) 426 545 605<br />
Bei unseren Produktionsprozessen können verunre<strong>in</strong>igte<br />
Abwässer anfallen. Diese Abwässer werden von<br />
uns aufbereitet, damit sie ke<strong>in</strong>e Gefahr für Mensch<br />
und Umwelt darstellen. Wir wollen unsere Kapazitäten<br />
zur Abwasseraufbereitung konzernweit aufstocken<br />
und arbeiten derzeit verschiedene Massnahmen dazu<br />
aus.<br />
E<strong>in</strong>er der prämierten Vorschläge der ECOmpetition<br />
2009 kam von <strong>Roche</strong> Penzberg und sieht den E<strong>in</strong>satz<br />
von Restwasser aus der Herstellung von gere<strong>in</strong>igtem<br />
Wasser vor. Dieses wird im Kesselhaus zur Erzeugung<br />
von Dampf verwendet.<br />
2009 konnten wir die Menge der entsprechend aufbereiteten<br />
organischen Stoffe, die <strong>in</strong> Gewässer e<strong>in</strong>geleitet<br />
wurden, um 74 Prozent auf 154 Tonnen senken.<br />
Dies ist <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf e<strong>in</strong>e Neuberechnung der<br />
Zahlen an zwei Standorten zurückzuführen. Denn die<br />
Überprüfung von Abweichungen gegenüber ähnlich<br />
gelagerten Standorten hatte ergeben, dass <strong>in</strong> den<br />
Vorjahren zu hohe Zahlen gemeldet worden waren.<br />
Ferner haben wir 426 Kilogramm Schwermetalle wie<br />
Chrom, Kupfer und Z<strong>in</strong>k <strong>in</strong> die Umwelt abgegeben,<br />
das s<strong>in</strong>d 21,8 Prozent weniger als 2008.<br />
Unser neues Ziel h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>er verr<strong>in</strong>gerten Toxizität<br />
der abgeleiteten Abwässer trägt der Tatsache<br />
Rechnung, dass organische Substanzen aus biotechnologischen<br />
Anlagen im Allgeme<strong>in</strong>en weniger toxisch<br />
s<strong>in</strong>d als solche aus chemischen Anlagen.<br />
Pharmazeutische Substanzen <strong>in</strong> der Umwelt<br />
Spuren pharmazeutischer Wirkstoffe <strong>in</strong> der Umwelt<br />
haben Anlass zu der Sorge gegeben, dass sie auch<br />
<strong>in</strong> die Nahrung und <strong>in</strong>s Wasser gelangen könnten.<br />
In der Regel ist der normale Arzneimittelgebrauch<br />
durch die Patienten dafür verantwortlich, wenn<br />
Pharmazeutika <strong>in</strong> die Umwelt gelangen — obgleich<br />
auch Herstellungsprozesse und unsachgemässe<br />
Entsorgung e<strong>in</strong>e Rolle spielen. Wir bieten dem E<strong>in</strong>zelhandel<br />
f<strong>in</strong>anzielle Anreize, ungenutzte oder überlagerte<br />
Produkte an uns zurückzuführen, damit diese<br />
ordnungsgemäss entsorgt werden können.<br />
Im Rahmen unseres Lebenszyklus-Ansatzes bei der<br />
Produktentwicklung analysieren wir die Gefahren,<br />
dass pharmazeutische Wirkstoffe <strong>in</strong> die Umwelt<br />
e<strong>in</strong>treten können, und verr<strong>in</strong>gern diese so weit wie<br />
möglich. Bei der Konzeption und dem Betrieb unserer<br />
Produktionsstandorte achten wir darauf, die Menge<br />
der <strong>in</strong>s Abwasser gelangenden pharmazeutischen<br />
Wirkstoffe zu reduzieren.<br />
Wenngleich <strong>in</strong> aktuellen Untersuchungen kaum<br />
pharmazeutische Substanzen <strong>in</strong> der Umwelt nachgewiesen<br />
werden, halten wir weitere wissenschaftliche<br />
Forschungen zu den Langzeitwirkungen für erforderlich.<br />
2009 haben wir e<strong>in</strong>e umfassende Bewertung<br />
des Risikos vorgenommen, dass der Wirkstoff Oseltamivir<br />
(Tamiflu) während e<strong>in</strong>er Pandemie <strong>in</strong> grösseren<br />
Mengen über menschliche Ausscheidungen <strong>in</strong> die<br />
135
136 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />
Umwelt gelangt. Es konnte ke<strong>in</strong> signifikantes Risiko<br />
festgestellt werden.<br />
In dem 2008 veröffentlichten Positionspapier zu<br />
pharmazeutischen Wirkstoffen <strong>in</strong> der Umwelt legt<br />
<strong>Roche</strong> ihre Absicht dar, die damit verbundenen<br />
Risiken zu überwachen. <strong>Roche</strong> ist Mitglied <strong>in</strong><br />
<strong>in</strong>ternationalen und lokalen Gremien, welche die<br />
Auswirkungen von Spurenchemikalien <strong>in</strong> Oberflächengewässern<br />
und im Grundwasser erforschen.<br />
Gesetzeskonformität und Zwischenfälle<br />
Gegen <strong>Roche</strong> wurden 2009 ke<strong>in</strong>e relevanten Geldbussen<br />
im Zusammenhang mit SGU-Auflagen<br />
verhängt. Alle vor Ort geltenden Gesetze und<br />
Vorschriften werden von uns als M<strong>in</strong>deststandards<br />
e<strong>in</strong>gehalten. Oft s<strong>in</strong>d unsere eigenen globalen<br />
Standards sogar noch strenger.<br />
Substanzen, die zur Produktion von Narkotika,<br />
Tox<strong>in</strong>en oder chemischen und biologischen Waffen<br />
missbraucht werden können, unterliegen unserer<br />
besonderen Kontrolle. Derartige Chemikalien s<strong>in</strong>d<br />
häufig reguliert und werden bei <strong>Roche</strong> nur <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en<br />
Mengen und entsprechend den geltenden gesetzlichen<br />
Vorschriften verwendet.<br />
Zielsetzungen für 2010:<br />
Bis 2010 Senkung der Unfallrate (RAR) um<br />
•<br />
20 Prozent gegenüber 2005<br />
Bis 2015 Verbesserung der Gesamtökobilanz<br />
•<br />
um 10 Prozent gegenüber 2005 (Punkte/<br />
Beschäftigten)<br />
Bis 2010 Senkung des Gesamtenergieverbrauchs<br />
•<br />
um 10 Prozent gegenüber 2005 (Gigiajoules/<br />
Beschäftigten)<br />
Ke<strong>in</strong>e relevanten Geldbussen im Zusammenhang<br />
•<br />
mit SGU.<br />
Mittel- und langfristige Ziele:<br />
Pro Mitarbeitenden durchschnittlich vier Stunden<br />
•<br />
SGU-Schulung<br />
Bis 2015 Senkung der Unfallrate (RAR) auf<br />
•<br />
0,07 und Reduzierung der Arbeitsunfälle<br />
pro e<strong>in</strong>e Million Arbeitsstunden auf weniger als 3<br />
Bis 2020 Verbesserung unserer Ökobilanz um<br />
•<br />
15 Prozent gegenüber 2010<br />
Steigerung der Energieeffizienz (<strong>in</strong> Gigajoule<br />
•<br />
pro Mitarbeitenden) um 10 Prozent bis 2014 bzw.<br />
um 20 Prozent bis 2019 gegenüber 2009<br />
Bis 2020 Steigerung des Anteils erneuerbarer<br />
•<br />
Energien auf 20 Prozent<br />
Bis 2020 Reduzierung der Toxizität der abgeleite-<br />
•<br />
ten Abwässer um 20 Prozent gegenüber 2015.<br />
Weitere Informationen dazu unter:<br />
• SGU-Leistungsausweis:<br />
www.roche.com/de/she_performance<br />
• Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz:<br />
www.roche.com/de/environment<br />
• SGU-Politik: www.roche.com/<br />
safety_health_and_environmental_protection.pdf<br />
• Konzernweit gültige Grundsätze, Richtl<strong>in</strong>ien und Positionen:<br />
www.roche.com/de/policies_guidel<strong>in</strong>es_and_positions<br />
• Genentech-Nachhaltigkeitsbericht:<br />
www.gene.com/gene/about/environmental/
Assurance-Bericht<br />
Bericht an das Corporate Susta<strong>in</strong>ability Committee der <strong>Roche</strong><br />
Hold<strong>in</strong>g AG, Basel («<strong>Roche</strong>»).<br />
Wir haben e<strong>in</strong>e Überprüfung bezüglich des <strong>in</strong> der Folge<br />
genannten Untersuchungsgegenstands im Zusammenhang<br />
mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung 2009 der <strong>Roche</strong><br />
durchgeführt.<br />
Untersuchungsgegenstand<br />
Daten und Informationen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />
für das am 31. Dezember 2009 abgeschlossene Geschäftsjahr<br />
von <strong>Roche</strong> und ihrer konsolidierten Tochterunternehmen, ohne<br />
Chugai Pharmaceutical Co. Ltd., für die folgenden Aspekte:<br />
• Führungs- und Berichterstattungsprozesse im Zusammenhang<br />
mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu den<br />
SGU- und Mitarbeitenden-Kennzahlen sowie das Kontrollumfeld<br />
im Bereich der Datenaggregation dieser Kennzahlen;<br />
• Die SGU-Kennzahlen <strong>in</strong> den Tabellen auf den Seiten 128 bis<br />
136 sowie e<strong>in</strong>ige ausgewählte Mitarbeitenden-Kennzahlen,<br />
publiziert auf den Seiten 115 bis 124 des <strong>Roche</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong>s<br />
2009; und<br />
• Auf der Seite 100 im <strong>Roche</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> 2009<br />
veröffentlichte Informationen zum Bereich Compliance<br />
bezüglich den Compliance-Funktionen, der Compliance-<br />
Organisation und der Handhabung von Fällen gemeldet<br />
über die <strong>Roche</strong> Group SpeakUp L<strong>in</strong>e, letzteres mit dem<br />
Fokus auf Datenschutz und die Erhaltung der Anonymität<br />
der Personen. Ausgeschlossen s<strong>in</strong>d die Kennzahlen zu<br />
den ethischen Vorfällen.<br />
Kriterien<br />
• <strong>Roche</strong>-Konzernrichtl<strong>in</strong>ien zur <strong>in</strong>ternen Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />
mit Bezug auf die Responsible Care<br />
Health, Safety and Environmental Report<strong>in</strong>g Guidel<strong>in</strong>es<br />
des European Chemical Industry Council CEFIC und<br />
der Leitfaden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung G3,<br />
veröffentlicht durch die Global Report<strong>in</strong>g Initiative (GRI)<br />
im Oktober 2006;<br />
• Die Verfahren, mit welchen die SGU- und Mitarbeitenden-<br />
Kennzahlen <strong>in</strong>tern erhoben, verarbeitet und aggregiert<br />
werden; und<br />
• Die <strong>Roche</strong>-Konzerngrundsätze, <strong>in</strong>terne Konzernrichtl<strong>in</strong>ien<br />
zur SpeakUp L<strong>in</strong>e basierend auf der Weisung zur Nutzung<br />
der <strong>Roche</strong> Group SpeakUp L<strong>in</strong>e sowie die Gute Praxis zu<br />
Prozeduren im Zusammenhang mit der Ausgestaltung, der<br />
Bearbeitung und dem Betrieb von Compliance-Funktionen<br />
und Meldestellen.<br />
Verantwortlichkeiten und Methodik<br />
Die Genauigkeit und Vollständigkeit von Daten im Bereich<br />
Nachhaltigkeit unterliegen <strong>in</strong>härent vorhandenen Grenzen,<br />
welche aus der Art und Weise der Datenerhebung, -berechnung<br />
und -schätzung resultieren. Unser Assurance-Bericht sollte<br />
deshalb im Zusammenhang mit <strong>Roche</strong>-Richtl<strong>in</strong>ien und -Verfahren<br />
sowie den Def<strong>in</strong>itionen zur <strong>in</strong>ternen Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />
gelesen werden.<br />
Für den Untersuchungsgegenstand und die Kriterien ist das<br />
Corporate Susta<strong>in</strong>ability Committee der <strong>Roche</strong> verantwortlich,<br />
während unsere Aufgabe dar<strong>in</strong> besteht, diese Angaben zu<br />
prüfen und e<strong>in</strong>e Schlussfolgerung <strong>in</strong> Übere<strong>in</strong>stimmung mit dem<br />
International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000<br />
zu ziehen.<br />
Vorgehensweise<br />
Unsere Überprüfung be<strong>in</strong>haltete folgende Arbeitsschritte:<br />
Evaluation der Anwendung der Konzernrichtl<strong>in</strong>ien<br />
• |<br />
Prüferische Durchsicht der Anwendung der <strong>Roche</strong>-Konzernrichtl<strong>in</strong>ien<br />
zur <strong>in</strong>ternen Nachhaltigkeitsberichterstattung;<br />
Standortbesuche<br />
• | Besuch ausgewählter Standorte aus<br />
den Divisionen Pharma und Diagnostics von <strong>Roche</strong> <strong>in</strong> der<br />
Schweiz, <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>, Frankreich, Spanien, Italien und<br />
Ch<strong>in</strong>a. Die Auswahl der Standorte erfolgte aufgrund quantitativer<br />
und qualitativer Kriterien; Befragung der Personen,<br />
welche an den besuchten Standorten und am Hauptsitz für<br />
die Compliance-Bereiche sowie die Erhebung und Verarbeitung<br />
der Daten zuständig s<strong>in</strong>d, um deren Verständnis und<br />
Anwendung der <strong>Roche</strong>-<strong>in</strong>ternen Nachhaltigkeitsrichtl<strong>in</strong>ien<br />
zu überprüfen, und Besuch der People Intouch <strong>in</strong> Amsterdam<br />
sowie Interviews mit Personen, welche <strong>in</strong> der Ausgestaltung,<br />
der E<strong>in</strong>führung und dem Betrieb der <strong>Roche</strong>-Konzern-Speak-<br />
Up-Lösung <strong>in</strong>volviert s<strong>in</strong>d.<br />
Beurteilung Kennzahlen<br />
• | Stichprobenweise Überprüfung<br />
e<strong>in</strong>er Auswahl von SGU- und Mitarbeitenden-Kennzahlen<br />
(<strong>Roche</strong> Accident Rate, Energieverbrauch, CO2-Emissionen<br />
aus dem Energieverbrauch, Halogenierte Kohlenwasserstoffe,<br />
Wasserverbrauch, Bussen im Zusammenhang mit<br />
Umweltschutz und Sicherheit, Personalbestand, Personalfluktuation,<br />
Senior-Management-Positionen und Personalpr<strong>in</strong>zipien<br />
und -rechte) bezüglich Angemessenheit,<br />
Konsistenz, Richtigkeit und Vollständigkeit.<br />
Prüferische Durchsicht der Dokumentation und Analyse<br />
•<br />
relevanter Grundsatzdokumente | Prüferische Durchsicht<br />
der relevanten Dokumentation auf Stichprobenbasis,<br />
e<strong>in</strong>schliesslich der Konzerngrundsätze zur Nachhaltigkeit,<br />
der Management- und Berichterstattungsstrukturen sowie<br />
der vorhandenen Dokumente zur Berichterstattung.<br />
137
138 <strong>Roche</strong> Jahresbericht 2009 Unternehmerische Verantwortung<br />
• Beurteilung der Prozesse und Datenkonsolidierung |<br />
Prüferische Durchsicht der Prozesse zur Erhebung und<br />
Verarbeitung der Daten und Informationen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />
h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Zweckmässigkeit;<br />
und<br />
• Aufnahme und Beurteilung des Konsolidierungsverfahrens<br />
auf Konzernebene.<br />
• Beurteilung der SpeakUp-Prozesse und -Systeme<br />
(Fallmanagement) | Überprüfung der Aspekte Datenschutz<br />
und Erhaltung der Anonymität der Personen mittels<br />
praktischer Beispiele anhand der Handlungsabläufe des<br />
SpeakUp-Prozesses sowie der Beurteilung des Folgenden:<br />
Schutz vor unerlaubtem Zugriff; Verb<strong>in</strong>dungen und Prozesse<br />
zu externen Dienstleistern und Geschäftspartnern; Prozesse<br />
zur Adm<strong>in</strong>istration, Erfassung, Überwachung und Sicherung/<br />
Wiederherstellung.<br />
Schlussfolgerungen<br />
Gemäss unserer Beurteilung<br />
• werden die Konzernrichtl<strong>in</strong>ien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />
richtig angewandt; und<br />
• funktioniert das <strong>in</strong>terne Berichterstattungssystem zur<br />
E<strong>in</strong>holung und Konsolidierung von SGU- und Mitarbeitenden-Kennzahlen<br />
bestimmungsgemäss und bildet damit<br />
e<strong>in</strong>e angemessene Grundlage für deren Veröffentlichung.<br />
• Die Systeme und Prozesse zur <strong>Roche</strong> Group SpeakUp<br />
L<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>sichtlich des Datenschutzes und der Erhaltung<br />
der Anonymität der Personen entsprechend Guter Praxis<br />
ausgestaltet.<br />
Gestützt auf unsere <strong>in</strong> diesem Assurance-Bericht beschriebenen<br />
Arbeitsschritte und Kriterien s<strong>in</strong>d wir nicht auf Sachverhalte<br />
gestossen, aus denen wir schliessen müssten, dass die im Untersuchungsgegenstand<br />
erwähnten Daten und Informationen zur<br />
Corporate Responsibility und Compliance (ohne die Kennzahlen<br />
zu ethischen Vorfällen), welche mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />
im <strong>Roche</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> 2009 veröffentlicht werden,<br />
ke<strong>in</strong> angemessenes Bild der Leistungen von <strong>Roche</strong> geben.<br />
Zürich, 19. Januar 2010<br />
PricewaterhouseCoopers AG<br />
Dr. Thomas Scheiwiller Stephan Hirschi<br />
Die ‹‹Susta<strong>in</strong>ability Report<strong>in</strong>g<br />
Guidel<strong>in</strong>es›› der Global<br />
Report<strong>in</strong>g Initiative<br />
Mit unserem diesjährigen <strong>Geschäftsbericht</strong> setzen wir unseren<br />
Ansatz fort, unsere Nachhaltigkeitsberichterstattung an den<br />
Richtl<strong>in</strong>ien der Global Report<strong>in</strong>g Initiative (GRI) auszurichten.<br />
Zum dritten Mal <strong>in</strong> Folge ist <strong>Roche</strong> der Me<strong>in</strong>ung, dass der<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> 2009 dem Level A+ der «GRI G3 Guidel<strong>in</strong>es»<br />
entspricht. Dies wurde von GRI überprüft und bestätigt.<br />
E<strong>in</strong>zelheiten zu unseren Ergebnissen für jeden Indikator<br />
f<strong>in</strong>den Sie unter<br />
www.roche.com/de/report<strong>in</strong>g_and_<strong>in</strong>dices<br />
Sever<strong>in</strong> Schwan
Herausgeber<br />
F. Hoffmann-La <strong>Roche</strong> AG<br />
4070 Basel, Schweiz<br />
Tel. +41 (0)61 688 11 11<br />
Fax +41 (0)61 691 93 91<br />
Medienstelle<br />
Group Communications<br />
4070 Basel, Schweiz<br />
Tel. +41 (0)61 688 88 88<br />
Fax +41 (0)61 688 27 75<br />
Investor Relations<br />
4070 Basel, Schweiz<br />
Tel. +41 (0)61 688 88 80<br />
Fax +41 (0)61 691 00 14<br />
World Wide Web<br />
www.roche.com<br />
Corporate Susta<strong>in</strong>ability Committee<br />
Tel. +41 (0)61 688 40 18<br />
E-Mail: corporate.susta<strong>in</strong>ability@roche.com<br />
Bestellung von Publikationen<br />
Tel. +41 (0)61 688 83 39<br />
Fax +41 (0)61 688 43 43<br />
E-Mail: basel.webmaster@roche.com<br />
Nächste Generalversammlung:<br />
2. März 2010<br />
Das Titelbild zeigt das dreidimensionale,<br />
molekulare Bild des Wirkstoffs von MabThera/<br />
Rituxan (Rituximab) — dem führenden <strong>Roche</strong>-<br />
Medikament zur Behandlung von Non- Hodgk<strong>in</strong>-<br />
Lymphom, chronischer lymphatischer Leukämie<br />
sowie rheumatoider Arthritis.<br />
H<strong>in</strong>weis betreffend zukunftsgerichteter Aussagen<br />
Dieser <strong>Geschäftsbericht</strong> enthält gewisse zukunftsgerichtete Aus sagen.<br />
Diese können unter anderem erkennbar se<strong>in</strong> an Ausdrücken wie<br />
«sollen», «annehmen», «erwarten», «rechnen mit», «beabsichtigen»,<br />
«anstreben», «zukünftig», «Ausblick» oder ähnlichen Ausdrücken<br />
sowie der Diskussion von Strategien, Zielen, Plänen oder Absichten<br />
usw. Die künftigen tatsächlichen Resultate können wesentlich von<br />
den zukunftsgerichteten Aussagen <strong>in</strong> diesem Bericht abweichen, dies<br />
aufgrund verschiedener Faktoren wie zum Beispiel: (1) Preisstrategien<br />
und andere Produkte<strong>in</strong>itiativen von Konkurrenten; (2) legislative<br />
und regulatorische Entwicklungen sowie Veränderungen des allgeme<strong>in</strong>en<br />
wirtschaftlichen Umfelds; (3) Verzögerung oder Nichte<strong>in</strong>führung<br />
neuer Produkte <strong>in</strong>folge Nichterteilung behördlicher Zulassungen<br />
oder anderer Gründe; (4) Währungsschwankungen und allgeme<strong>in</strong>e<br />
Entwicklung der F<strong>in</strong>anzmärkte; (5) Risiken <strong>in</strong> der Forschung, Entwicklung<br />
und Vermarktung neuer Produkte oder neuer Anwendungen<br />
bestehender Produkte, e<strong>in</strong>schliesslich (nicht abschliessend) negativer<br />
Resultate von kl<strong>in</strong>ischen Studien oder Forschungsprojekten, unerwarteter<br />
Nebenwirkungen von vermarkteten oder Pipel<strong>in</strong>e-Produkten;<br />
(6) erhöhter behördlicher Preisdruck; (7) Produktionsunterbrechungen;<br />
(8) Verlust oder Nichtgewährung von Schutz durch Immaterialgüterrechte;<br />
(9) rechtliche Ause<strong>in</strong>ander setzungen und behördliche Verfahren;<br />
(10) Abgang wichti ger Manager oder anderer Mitarbeitender.<br />
Die Aussage betreffend das Wachstum des Gew<strong>in</strong>ns pro Titel ist ke<strong>in</strong>e<br />
Gew<strong>in</strong>nprognose und darf nicht dah<strong>in</strong>gehend <strong>in</strong>terpretiert werden,<br />
dass der Gew<strong>in</strong>n von <strong>Roche</strong> oder der Gew<strong>in</strong>n pro Titel für 2009 oder<br />
e<strong>in</strong>e spätere Periode die <strong>in</strong> der Vergangenheit veröffentlichten Zahlen<br />
für den Gew<strong>in</strong>n oder den Gew<strong>in</strong>n pro Titel erreichen oder übertreffen<br />
wird.<br />
Alle erwähnten Markennamen s<strong>in</strong>d gesetzlich geschützt.<br />
L<strong>in</strong>ks zu Websites Dritter werden im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Gefälligkeit angeboten.<br />
Wir äussern ke<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ung über den Inhalt von Websites<br />
Dritter und lehnen ausdrücklich jegliche Verantwortung für Dritt<strong>in</strong>formationen<br />
und deren Anwendung ab.<br />
Der <strong>Roche</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> ersche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> deutscher und englischer<br />
Sprache.<br />
Der <strong>Geschäftsbericht</strong> ist auf chlorfrei gebleichtem und<br />
FSC- zertifiziertem Papier gedruckt.<br />
Herausgeber:<br />
F. Hoffmann-La <strong>Roche</strong> AG, Basel, Group Communications
F. Hoffmann-La Published by <strong>Roche</strong> AG<br />
4070 F. Basel, Hoffmann-La Schweiz<strong>Roche</strong><br />
Ltd<br />
4070 Basel, Switzerland<br />
© 2010<br />
© 2009<br />
Alle erwähnten Markennamen s<strong>in</strong>d gesetzlich geschützt.<br />
All trademarks mentioned enjoy legal protection.<br />
www.roche.com<br />
www.roche.com<br />
7 000 7 845<br />
843 000 827