23.04.2020 Aufrufe

DorfStadt 06-2020

Hochwertige lokale Berichte und Reportagen aus und über Rissen, Sülldorf, Iserbrook, Blankenese, Osdorf, Groß Flottbek, Nienstedten, Othmarschen, Bahrenfeld und Schenefeld. Wir sind Elbvororte.

Hochwertige lokale Berichte und Reportagen aus und über Rissen, Sülldorf, Iserbrook, Blankenese, Osdorf, Groß Flottbek, Nienstedten, Othmarschen, Bahrenfeld und Schenefeld. Wir sind Elbvororte.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2 • DorfStadt-Zeitung 06/2020 • 23.04.2020

Nachhaltigkeit in

Zeiten von Corona

Um ein Thema kommt man

momentan und in kommender Zeit

nicht herum: das Coronavirus.

Doch neben allen negativen

Nachrichten und Auswirkungen,

gibt es durchaus auch Aspekte

und Möglichkeiten für einen

zukunftsfähigen Perspektivwechsel

zu mehr nachhaltigen Lebens -

weisen und mehr Verständnis für Nachhaltigkeit. Vorher

selbstverständliche Tätigkeiten, wie das Bummeln in

Geschäften oder Essen gehen im Restaurant sind vorerst

nicht möglich, öffentliche Einrichtungen und vielleicht auch

der eigene Arbeitsplatz sind geschlossen und im Supermarkt

ist nicht mehr alles zu jeder Tag- und Nachtzeit vorhanden.

Ungewohnt und bis vor Kurzem sogar unvorstellbar. Es zeigt

jedoch, wie sehr der Mensch abhängig von seiner Umwelt ist

und wie stark vorangeschritten die Globalisierung tatsächlich

ist. Wir alle sind miteinander verbunden, stehen in ständiger

Wechselwirkung und Abhängigkeit zueinander. Dieser Punkt

ist das Fundament dafür Nachhaltigkeit zu verstehen. Was

Gleich zwei Brände innerhalb

von wenigen Tagen –

ist trockenes Wetter schuld?

Die Freiwilligen Feuerwehr -

leute aus Blankenese hatten

sich schon auf ein Osterfest

im Kreise ihrer Familie

gefreut. Doch daraus wurde

nichts: Im Treppenviertel

brannte ein Einfamilien -

haus lichterloh. Und das war

nur der Auftakt mehrerer Brän -

de in den westlichen Elbvor or -

ten. Neben etlichen kleineren

Waldbränden traf es eines der

letzten Reetdachhäuser im

Ortskern von Rissen. Ursächlich

Elbvororte

Brandherd westliche Elbvororte?

Zwei Brände halten die Freiwilligen Wehren der Elbvororte in Atem | Markus Krohn

RISSEN/BLANKENESE

Also wurden weitere Einsatz -

kräfte der Freiwilligen Feuer -

wehr Nienstedten angefordert,

die zusätzliche Standrohre in

der Blankeneser Landstraße

installierten. Insgesamt kamen

bei diesem Einsatz acht Stand -

rohre zum Einsatz!

Nicht nur die Wasserver sor -

gung war eine Herausforderung

für die Feuerwehrleute. Auch

die Hanglage bereitete den

Rettungskräften Probleme. Das

dreistöckige Einfamilienhaus

ist seitlich in einen Hang ge -

baut, die Drehleiter der Feuer -

wehr erreichte nicht jeden

musste die Polizei Hamburg

drei Personen vorläufig in

Gewahrsam nehmen. Ein Mann,

der bereits am Anfang an der

Einsatzstelle lautstark schrie,

wurde abgeführt. Eine knappe

Stunde später kam eine weibliche

Person mit ihrem Mann zur

Einsatzstelle. Nach eigener

Aussage brannte deren Eltern -

haus. Beim „nur mal gucken“

störte die Frau aber die Ein -

satzkräfte. Polizisten mussten

erst die Frau in Handschellen

abführen, ihr Mann wurde

ebenfalls wenig später in

Handschellen abgeführt.

Freiwilligen Feuerwehr Rissen

die Einsatzstelle erreichten, war

der gesamte Straßenzug bereits

stark verraucht. Die Anwohner

wurden deshalb gebeten, Türen

und Fenster geschlossen zu

halten.

Glücklicherweise konnten sich

die Bewohner des brennenden

Hauses unverletzt retten, weil

sie ein Passant warnte. Bis

dahin hatten sie von dem

Brand noch nichts bemerkt.

Für die Feuerwehrleute bestand

die Herausforderung darin, das

daneben stehende kleinere

wir hier und jetzt tun, schlägt Wellen, hat Auswirkungen bis

ans andere Ende der Welt auf jeden von uns – immer. Jetzt

wird uns das bewusst, denn das Virus macht es quasi sichtbar.

Doch bei Umweltverschmutzung, unserem Konsum -

verhalten und Lebensstilen war das bereits immer schon der

Fall.

Vielleicht, ist nun auch Zeit sich darum Gedanken zu machen.

Wie sehr hat sich mein Konsumverhalten verändert? Brauche

ich tatsächlich so viel oder reicht weniger aus? Schätze ich

Lebensmittel und andere Konsumgüter nun mehr, seitdem

diese nicht mehr problemlos zugänglich sind? Auch Werte

wie Solidarität, Hilfsbereitschaft und Achtsamkeit sind in

diesen Zeiten wichtiger denn je, sie waren beim Thema

Nachhaltigkeit schon immer von Bedeutung. Denn nur

gemeinsam können wir die großen Probleme lösen. Kollektive

Verantwortung, bewusst handeln und konsumieren – wir alle

können unseren Beitrag leisten und das jeden Tag. Manchmal

muss man keine riesigen weltverändernden Ideen haben,

sondern der größte Beitrag kann es sein, eine Handlung

nicht zu vollziehen und einen negativen Einfluss dadurch

zu vermeiden, so wie wir zum Beispiel gerade alle soziale

Kontakte einschränken um gegen das Coronavirus und seine

Verbreitung anzukämpfen, können wir auch weniger unnachhaltige

Alltagshandlungen vollziehen um eine nachhaltigere

Welt zu schaffen - auch in der Zeit nach der Coronakrise.

Weitere Informationen und Spendenmöglichkeiten zur

Nachhaltigkeitsförderung finden Sie unter www.zerowastegermany.com.

Bei Interesse an unseren Vorträgen oder

Workshops schreiben Sie gerne eine E-Mail an:

info@zerowaste-germany.com. Liza Shirin & Marlena Rose

redaktion@dorfstadt.de

Tel.: 87 08 01 60

IMPRESSUM

Die DorfStadt-Zeitung erscheint alle drei Wochen donnerstags

in den Elbvororten bei MK Medien PR- & Eventagentur,

Bramweg 31, 22589 Hamburg.

Tel.: 87 08 016-0

Redaktion: redaktion@dorfstadt.de, termine@dorfstadt.de

Anzeigen: media@dorfstadt.de

Autoren: Manuela Tanzen (m.tanzen@dorfstadt.de), Wolf A.

Wiegand (w.a.wiegand@dorfstadt.de) Herausgeber/V.i.S.d.P.:

Markus Krohn

Unverlangt eingesandte Manu skripte und PR-Berichte werden

nicht zurückgesandt und nicht vergütet. Wir behalten uns vor,

die Texte und Bilder nach Belieben zu verändern und zu veröffentlichen.

Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht nicht.

Druck: Boyens MediaPRINT, Heide

© MK Medien PR- & Eventagentur

Nächste Ausgabe: 14. Mai, Redaktionsschluss: 6. Mai 2020

Foto: Zero Waste Germany

Von dem Haus im Treppenviertel blieb am Ende nicht viel übrig.

Das Nachbarhaus wurde nicht beschädigt.

Foto: Joto

ist vermutlich das stabile

Hochdruckwetter. Brandstif -

tung war wohl nicht die

Ursache. Fachleute bestätigen,

dass Brände solchen Ausmaßes

normalerweise sehr selten vorkommen.

Im April geschah dies

zweimal innerhalb von nur

einer Woche!

Brand eins ereignete sich am

Abend des Ostersonnabends in

der Straße Kiekeberg/Ecke Kahl -

kamp, direkt hinter der Bu -

genhagenschule im Hessepark.

Nachbarn riefen um 19:20 Uhr

die Feuerwehr, da aus dem

Nachbarhaus dichter Rauch auf

die Straße drang. Die Berufs -

feuerwehr und die Freiwillige

Feuerwehr Blankenese war mit

ihren Einsatzkräften innerhalb

von Minuten vor Ort. Aller -

dings stellte sich heraus, dass

die Löschwasserversorgung vor

Ort schwierig ist, weil der

Wasserdruck nicht ausreichend

sichergestellt werden kann.

Winkel des Daches. Die Flam -

men schlugen meterhoch in

den schwarzen Nachthimmel.

Zudem war das Untergeschoss

voller Gerümpel, das sich als

hervorragendes Brennmaterial

entpuppte. Die normalerweise

vermutlich wunderschöne Holz -

balkendecke bot weiteres

Brennmaterial.

Die Löscharbeiten dauerten

auch noch zwei Stunden nach

dem Notruf an. Erst um vier

Uhr nachts kamen die Feuer -

wehrleute von ihrem Einsatz

zurück. Kameraden lösten sie

ab und bewachten die letzten

Glutnester noch bis 11 Uhr am

Ostersonntag.

Die in dem Haus wohnende

Frau wurde von der Feuerwehr

gerettet. Sie wurde rettungsdienstlich

versorgt und notärztlich

gesichtet bevor sie mit

ihrer Rauchgasvergiftung in ein

Krankenhaus befördert wurde.

Während der Löscharbeiten

Am Dienstag nach Ostern meldeten

um 12:30 Uhr gleich

mehrere Anrufer ein Feuer bei

der Rettungsleitstelle der Feu -

er wehr im Raalandsweg in Ris -

sen, direkt neben des Johan -

neskirche. Die Freiwillige Feu -

erwehr Rissen, die ihr Feuer -

wehrhaus in Sichtnähe des

Feuers hat, konnte wegen des

starken Rauches kaum zum

Einsatzort kommen, denn es

brannte eines der letzten

Reetdachhäuser Rissens, mit 12

x 20 Metern eine nicht gerade

kleine Fläche. Das Haus war

erst vor kurzem aufwendig

saniert worden. Augen zeugen

die kurz nach Ausbruch des

Feuers vor der Kirche standen,

berichten von einer Feuerspur,

die sich rasend schnell über das

gesamte Dach ausbreitete. Die

Flammen schlugen bereits kurz

nach dem ersten Alarm bis zu 7

Meter hoch aus dem Dach. Als

die ersten Einsatzkräfte der

Reet dachhaus vor einem Über -

griff der Flammen zu bewahren,

denn sie wissen: Reetdach -

häuser sind kaum zu retten, vor

allem, wenn die Flammen von

innen nach außen schlagen.

Das Löschwasser dringt einfach

nicht durch die Reetdeckung

hindurch und raucht dazu sehr

stark.

Schon am 24. März waren drei

Löschzüge mit bis zu 10 erwarteten

Verletzten in einer Senio -

renwohnanlage ausgerückt.

Zahlreiche kleinere Waldbrände

z.B. im Klövensteen und in der

Feldmark schlossen sich an. Es

ist nicht auszuschließen, dass

aufgrund des derzeitigen sehr

trockenen Wetters weitere

Brän de folgen werden. Dem

tatkräftigen Einsatz der Feuer -

wehrleute ist es zu verdanken,

dass es bislang keine größeren

Personenschäden gab.

Kiesgrube Rissen: Was für’n Müll!

Müll illegal abgeladen. Spaziergänger durchwühlen Kamera-Berg | Konrad Matzen

RISSEN

Die Kiesgrube in Rissen ist

nicht nur bei Sonnenschein

im Frühjahr ein beliebtes

Ausflugsziel. Auch wenn

der große Spielplatz wegen der

Corona-Kontaktsperre von der

Polizei gesperrt wurde, sind im

Waldpark Marienhöhe rund um

den Spielplatz viele Spazier -

gän ger und Jogger unterwegs.

Während des Spaziergangs entdeckten

vor ein paar Tagen

Leser der DorfStadt-Zeitung

Müllberge am Parkplatz der

Kiesgrube: Kameras, Zeit schrif -

ten, Bücherkisten, Elektronik -

müll – einfach so weggeworfen.

Aus dem Auto direkt vom

Parkplatz in die Kiesgrube hinter

den Wall gekippt. Mitten in

die Natur, die Familien und

Jogger gerade jetzt zur Erho -

lung brauchen. Der Müll ist

kein schöner Anblick.

Die Polizei muss den Müll nun

von der Stadtreinigung aufwendig

entsorgen lassen, weil

der Müllberg auch noch mehrmals

von Passanten nach

Brauchbarem durchwühlt worden

ist. Dadurch verteilt sich

der Müll zusätzlich und die

gesamte Umgebung muss von

den Müllwerkern nach Resten

durchsucht werden.

Kurz vor dem Eintreffen der Feuerwehr: Der Brand in Rissen vernichtete

ein frisch saniertes Reetdachhaus

Foto: Kurmies

Illegale Abfallbeseitigung ist

die häufigste Umweltstraftat in

Deutschland und kommt auch

in den Feldern und Wäldern der

Elbvororte leider immer wieder

vor. Warum das immer wieder

Spaziergänger durchwühlt illegal abgekippten Müll am Parkplatz

der Kiesgrube Rissen

Foto: Matzen

passiert, obwohl Hamburger in -

nen und Hamburger ihren

Sperrmüll kostenlos in einem

der naheliegenden Recycling -

hö fen abgeben können, bleibt

wohl ein Rätsel. Möglicher -

weise wurde der Müll letzte

Wo che hier entsorgt, weil der

Andrang bei der kostenlosen

Entsorgung derzeit höher er -

scheint, denn auch auf den

Recyclinghöfen müssen die

Hygiene vor schriften eingehalten

werden.

Wer Müll illegal am Stra ßen -

rand, auf Parkflächen oder im

Wald entsorgt, muss sich allerdings

meist nicht wegen einer

Straftat verantworten, sondern

begeht in der Regel eine Ord -

nungswidrigkeit, die mit einer

Geldbuße bis zu 100.000 Euro

geahndet wird. Privatpersonen

werden meist aber nur mit

einem Bußgeld in dreistelliger

Höhe belangt. Die Kosten für

die Entsorgung des Mülls wird

dem Verursacher dann zusätzlich

in Rechnung gestellt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!