Leseprobe: Qualle im Tierheim
Leseprobe zu Lena Raubaum: Qualle im Tierheim
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Mia, zu Wort. „Also, ich hätte eine Idee wegen<br />
dem Hund …“<br />
„Jetzt fang du nicht auch noch an!“, brach es aus<br />
der Mama heraus. „Außerdem heißt es wegen deS<br />
HundES“, fügte sie hinzu und glotzte den Papa<br />
an. Der hatte sich nämlich an einem Karottenstück<br />
verschluckt und hustete wie wild. Allerdings<br />
gab er uns ein Zeichen, dass er o. k. war, und so<br />
begann die Mia erneut: „Also, ich hab eine Idee<br />
wegen deS HundES. Ich hab heute ein Plakat vom<br />
Tierhe<strong>im</strong> gesehen. Auf dem stand, dass da Leute<br />
gesucht werden, die sich um die Tiere kümmern.<br />
Freiwillig. Und irgendwie dachte ich …“ Da<br />
unterbrach sich die Mia selbst. Sie fing an, dem<br />
Papa auf den Rücken zu klopfen. Der hatte vor<br />
lauter Husten schon Tränen in den Augen und<br />
einen hochroten Kopf. Ein paar Mia-Klopfer<br />
später löste sich der Karottenbissen jedoch und<br />
so fuhr die Mia fort. „Was ich sagen wollte: Ich<br />
dachte, dass das vielleicht etwas für dich wäre,<br />
Bruderherz. Im Tierhe<strong>im</strong> gibt es sicher viele<br />
Hunde, die alleine sind und jemanden brauchen,<br />
der sich um sie kümmert. Der sie besucht. Mit<br />
ihnen Gassi geht. Spielt. Oder so. Dann könntest<br />
du Hundebabysitter werden und lernen, wie das ist,<br />
wenn man einen Hund hat. Wär das nicht was?“<br />
Die Mama blickte den Papa an.<br />
Der Papa blickte die Mama an.<br />
Die Mia blickte uns alle an.<br />
Und ich, ich starrte die Mia an. Hundebabysitter!<br />
Was für eine Idee! Vor lauter Aufregung<br />
wurde mir ganz flau oberhalb vom Bauch<br />
und ich hatte das Gefühl, als würde<br />
mein Gesicht von innen mit einer<br />
Gänsehaut überzogen werden.<br />
„Geht das? Mapa, geht das?“, fragte ich und<br />
unterbrach meine Eltern bei ihren Blicken.<br />
„Mapa“ sag ich, wenn ich die Mama und den<br />
Papa meine, aber nicht viel Zeit habe.<br />
Die Mama stieß einen Seufzer hervor.<br />
„Wo hast du das Plakat gesehen?“, fragte sie wie<br />
eine Detektivin.<br />
„Be<strong>im</strong> Eissalon. Wo sonst auch so viele Plakate<br />
hängen“, vermeldete die Mia.<br />
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