DER KONSTRUKTEUR 6/2020
DER KONSTRUKTEUR 6/2020
DER KONSTRUKTEUR 6/2020
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19073<br />
06 JUNI <strong>2020</strong><br />
AM PULS <strong>DER</strong> TECHNIK<br />
TITELSTORY<br />
NICHTS IST UNMÖGLICH<br />
Ob mit integrierter Intelligenz oder für den<br />
Einsatz im Weltall – ein Antriebsspezialist löst<br />
auch knifflige Kupplungsaufgaben<br />
DerKonstrukteur.de
10 DINGE,<br />
DIE DIE WAGO<br />
PRO 2<br />
STROMVERSORGUNG<br />
NICHT KANN:<br />
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EDITORIAL<br />
DAS DORF UND DIE WELT<br />
Manchmal fühlt es sich so an, als ob die Welt ein Dorf ist, weil man überall<br />
Menschen trifft, die man kennt. Fakt ist: Die Welt ist in den letzten<br />
Jahrzehnten kleiner geworden. Wir reisen, exportieren, importieren – über<br />
alle Grenzen hinweg. Kaum ein Ort auf dem Globus, der heute für uns nicht<br />
innerhalb eines Tages zu erreichen wäre.<br />
Ein Vorteil für das Virus, denn dadurch konnte es sich schnell und stark<br />
ausbreiten. Aber der Mensch hat reagiert, seinen Radius eingeschränkt,<br />
mehrere Gänge heruntergeschaltet. Jetzt ist plötzlich wieder das Dorf die<br />
Welt. Ich wohne in einer knapp 400-Seelen-Gemeinde. Hier gibt es Hühner,<br />
Schafe, Schweine. Im Garten wächst das Gemüse. Und man kann tagelang<br />
kaum einem Menschen begegnen, wenn man nicht will. Seit ich nicht mehr<br />
zur Arbeit fahre, bin ich hier abgetaucht. Und es tut gut.<br />
Leben wie früher? Nicht ganz, denn ich bin trotzdem mit der Welt vernetzt.<br />
Dank unserer leistungsfähigen Datenverbindung (und des Einsatzes unserer<br />
Verlags-IT) arbeite ich seit acht Wochen nahezu problemlos mobil von zu<br />
Hause aus. Per Videokonferenz bin ich mit Kollegen und Freunden in Kontakt.<br />
Das Internet macht in diesen Tagen vieles leichter. So bauen die meisten<br />
Unternehmen in der Krise nicht nur in puncto Homeoffice auf das www,<br />
sondern erschließen auch neue Kommunikationsmöglichkeiten: Online-<br />
Beratungsangebote, Blogs und virtuelle Messen schießen aus dem digitalen<br />
Boden (Meldungen dazu finden Sie auf Seite 7 und Seite 32).<br />
Nutzen Sie die Angebote, bleiben Sie vernetzt, denn das ist für uns Menschen<br />
essenziell – und ein Erfolgsrezept!<br />
Unsere Zeitschrift können Sie übrigens auch als E-Paper lesen unter:<br />
http://digital.derkonstrukteur.de/. Hier erscheint immer die neueste<br />
Ausgabe und zum Stöbern gibt es ein Archiv.<br />
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Martina Klein<br />
Stv. Chefredakteurin<br />
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Robotik<br />
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INHALT<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
03 Editorial: Das Dorf und die Welt<br />
06 Konstruktion 2030: Gehäuseplanung<br />
08 Whiteboard: Innovativ<br />
Kybernetik und Verbindungslösungen – Einblicke in<br />
das spannende Leben von Dr. Susanne Krichel,<br />
Senior Manager Business Development IoT bei der<br />
Lapp Holding AG<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
08<br />
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
10 Cobots: Herausforderung macht erfinderisch<br />
14 Linearführungen, Rundtischlager, Energieketten:<br />
Wartungsfreier Akrobat<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
16 TITELSTORY<br />
Kupplungen: Nichts ist unmöglich<br />
20 Thermisches Design: So bewahrt der Antrieb einen<br />
kühlen Kopf<br />
14<br />
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
24 Schutzelemente: Sonderteile auf der Überholspur<br />
26 Schaltschrankinstallation: Verdrahtung mit System<br />
24<br />
20<br />
4 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de
SPECIAL<br />
SENSORTECHNIK<br />
28 Induktivsensoren: Problemlöser mit Zukunft<br />
34 Lichtgitter: Rundum flexibel – rundum sicher!<br />
36 Winkelmessgeräte: Auf die Position!<br />
40 Zugangssicherheit: Drei Typen sorgen für Sicherheit<br />
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TITELBILD SPECIAL<br />
Balluff GmbH<br />
SERVICE<br />
22 Impressum<br />
43 Vorschau<br />
TITELBILD<br />
R+W Antriebselemente<br />
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Bild: Alexander Limbach –<br />
stock.adobe.com, R+W Antriebselemente<br />
28<br />
40<br />
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KONSTRUKTION 2030<br />
GEHÄUSEPLANUNG<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Sie wollen Konstrukteuren im Bereich Gehäusetechnik die Arbeit<br />
erleichtern. Wie gelingt Ihnen das?<br />
Wir bieten ihnen zwei komfortable Möglichkeiten, sich schnell<br />
und einfach ihr Wunschgehäuse zu konfigurieren. Da ist einmal<br />
der SL 4000-Konfigurator, mit dem man sich die passenden Komponenten<br />
unseres Steuergehäuses mit wenigen Klicks zusammenstellen<br />
kann. Und wir haben das Rose Modular System (RMS)<br />
eingeführt – einen Baukasten für Edelstahl-Gehäuse mit mehr als<br />
40 000 Kombinationsmöglichkeiten. Das RMS basiert auf einem<br />
PER KONFIGURATOR KÖNNEN<br />
DIE GEHÄUSE EXAKT AN DIE<br />
KUNDENANFOR<strong>DER</strong>UNGEN<br />
ANGEPASST WERDEN<br />
Basis-Unterteil in 25 Größen und 5 Einbautiefen und ermöglicht<br />
eine große Anzahl an Gehäuse-Varianten. Der Konstrukteur hat<br />
hier zudem maximale Flexibilität bei der Positionierung seiner<br />
elektrischen Bauteile.<br />
Wie sind die Konfiguratoren aufgebaut?<br />
Die Konfiguratoren sind ganz einfach zu bedienen: Beim SL 4000<br />
wählt man zunächst die benötigte Gehäusetiefe aus und gibt an,<br />
ob man ein Gehäuse mit oder ohne Pultvorbau benötigt. Im Anschluss<br />
wird man Schritt für Schritt durch die Konfiguration geführt<br />
– wir fragen alle relevanten Parameter ab. Wenn man eine<br />
Eingabe korrigieren möchte, kann man das jederzeit tun. Das<br />
Rose Modular System für Edelstahlgehäuse ist ganz ähnlich aufgebaut.<br />
Hier kann man u. a. Deckelausführungen und Wandbefestigungen<br />
definieren, die passende Dichtung auswählen<br />
und die Anzahl der benötigten Flanschplatten festlegen. Wir<br />
haben beide Konfiguratoren sehr übersichtlich gestaltet, sodass<br />
sie intuitiv zu bedienen sind. Zusätzlich werden fast alle Daten<br />
und Dokumente für die weitere Auftragsabwicklung und Produktion<br />
automatisiert erzeugt.<br />
Wie sieht in Ihren Augen die Zukunft der Gehäuseplanung aus?<br />
Konstrukteure werden sich bei uns sämtliche Standard-Gehäuse<br />
mithilfe eines Konfigurators individuell zusammenstellen können.<br />
Das hat für sie zwei große Vorteile: Zum einen gibt es ihnen die<br />
Möglichkeit, die Gehäuse exakt an die Kundenanforderungen<br />
anzupassen. Zum anderen werden dadurch bei unseren Mitarbeitern<br />
Kapazitäten frei, die sie für die Entwicklung von Sonderlösungen<br />
nutzen werden. Davon profitieren unsere Kunden ebenfalls, denn<br />
wir können ihnen dann eine noch intensivere Beratung als bisher<br />
bieten.<br />
www.rose-systemtechnik.com<br />
AXEL BRANDHORST<br />
Teamleiter Konstruktion, ROSE Systemtechnik GmbH, Porta Westfalica<br />
6 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de
KBT SCHALTET WÄLZLAGER-BLOG LIVE<br />
Als Entwickler und<br />
Hersteller anwendungsspezifischer<br />
Wälzlagerlösungen<br />
macht KBT Knapp<br />
nun auch online<br />
seine umfangreiche<br />
Wälzlager-<br />
Expertise einem<br />
breiten Publikum<br />
zugänglich und<br />
startete einen Wälzlager-Blog. Ab sofort werden online nützliche<br />
Inhalte zum Thema Wälzlagertechnik, Techniktrends und<br />
Fachbeiträge der Wälzlagerexperten der Öffentlichkeit zur<br />
Verfügung stehen. „Durch den neu aufgesetzten Blog können wir<br />
unsere Kompetenz und Expertise online einem breiten Publikum<br />
zugänglich machen. Komplizierte Wälzlagerlösungen werden<br />
dadurch greifbarer und verständlicher. Als Informationsmedium<br />
soll der Blog zum fachlichen Austausch anregen.“, so Kerstin<br />
Bohn, Geschäftsführerin im Bereich Marketing der KBT Knapp<br />
Wälzlagertechnik. Mit regelmäßigen Veröffentlichungen soll der<br />
Blog nach und nach zum Branchenportal im Bereich der Wälzlagertechnik<br />
ausgebaut werden.<br />
www.knapp-waelzlagertechnik.de<br />
HARTING ALS PARTNER FÜR INDUSTRIE 4.0<br />
Außergewöhnliche<br />
Zeiten erfordern<br />
neue Wege in der<br />
Kommunikation: Die<br />
Harting Technologiegruppe<br />
zeigt <strong>2020</strong><br />
erstmals ihre neuen<br />
Produkte und Lösungen<br />
rund um die Megatrends<br />
Industrie 4.0 und IIoT rein digital: Unter dem Label<br />
„Harting Experts Camp“ bietet der Connectivity-Spezialist eine<br />
leistungsfähige Dialog-Plattform für die Kundenkommunikation<br />
und bündelt darin sein vielfältiges Angebot an Produktpräsentationen,<br />
Webinaren, Experten-Talks und vielem mehr.<br />
„Die Industrie ist im Wandel und für Harting bedeutet diese<br />
Transformation, eigene Schlüsseltechnologien zu nutzen und<br />
gezielt Partnerschaften einzugehen, um Kompetenzen zu<br />
bündeln, die im Rahmen unseres gesamten Technologienetzwerks<br />
neue Lösungen schaffen. Das oberste Ziel dabei: Diese<br />
Lösungen in größeren Zusammenhängen zu entwickeln, um<br />
Ecosysteme zu gestalten, die dem Anwender einen deutlichen<br />
Mehrwert bringen“, erklärt Philip Harting, Vorstandsvorsitzender<br />
der Harting Technologiegruppe.<br />
www.harting.com<br />
IGUS ERÖFFNET DIGITALE NEUHEITEN-MESSE <strong>2020</strong><br />
Mehr als 100 Kunststoff-Innovationen und Programmerweiterungen aus allen<br />
Motion-Plastics-Bereichen präsentiert Igus auf seiner virtuellen Messe. Der rund<br />
400 m 2 große reale Stand ist im Internet frei begehbar. An den einzelnen Stationen<br />
können die Besucher über Displays, Filme oder Text in die Welt der Motion Plastics<br />
eintauchen, angefangen von SPE-Leitungen speziell für die Energiekette bis zu<br />
leichten Drylin-Polymerteleskopen und intelligenten Smart-Plastics-Lösungen.<br />
Verlinkungen führen zu weitergehenden technischen Informationen und Videos<br />
auf der Webseite. Die Messe ist dabei Teil des digitalen Supportangebots an die<br />
Kunden; auch persönliche Führungen, Einzel- und Gruppengespräche am Stand<br />
können vereinbart werden. Die virtuelle Messe kann im Internet unter<br />
www.igus.de/virtuellemesse besucht werden.<br />
www.igus.de
WHITEBOARD<br />
INNOVATIV<br />
SIE IST KYBERNETIKERIN,<br />
SIE HAT EINEN DOKTOR-<br />
TITEL, SIE IST SENIOR<br />
MANAGER BUSINESS<br />
DEVELOPMENT IOT:<br />
EINBLICKE IN DAS<br />
SPANNENDE LEBEN VON<br />
DR. SUSANNE KRICHEL<br />
Was ist Kybernetik?<br />
Welche Rolle kann sie bei<br />
Innovationen spielen?<br />
Was ist das Besondere an Lapps<br />
Innovationskultur?<br />
Wie sieht die Verbindungslösung<br />
der Zukunft aus?<br />
Sind Sie privat auch so innovativ<br />
oder brauchen Sie hier einen<br />
Ausgleich?<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Bilder: 1.: CrazyCloud - stock.adobe.com;<br />
4.: kichigin19 - stock.adobe.com, Sonstige: LAPP<br />
8 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de
DR. SUSANNE KRICHEL<br />
SENIOR MANAGER BUSINESS DEVELOPMENT IOT,<br />
LAPP HOLDING AG, STUTTGART
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
HERAUSFOR<strong>DER</strong>UNG<br />
MACHT ERFIN<strong>DER</strong>ISCH<br />
Vom Frästeil bis zur Sondermaschine – die<br />
Endutec GmbH plant, entwickelt und fertigt ein<br />
breites Spektrum an Produkten. Dabei ergeben<br />
sich Syniergieeffekte. Das Unternehmen hat die<br />
eigene Fertigung automatisiert – unter Einsatz<br />
flexibler Robotik-Lösungen. Auf Basis der eigenen<br />
Erfahrungen berät der Sondermaschinenbauer<br />
und Systemintegrator heute Konstrukteure<br />
und Maschinenbauer auf dem Weg in die<br />
Automatisierung.<br />
Die Endutec GmbH wurde 2009 als Sondermaschinenbauer<br />
mit einem eigenen Konstruktionsbüro gegründet. Das mittelständische<br />
Unternehmen, das in Chieming am Chiemsee<br />
ansässig ist, entwickelt, fertigt und beliefert Betriebe mit eigens<br />
hergestellten Maschinen. Das Unternehmen hat sich dabei auf<br />
die Fertigung von Einzelteilen und kleinen Stückzahlen spezialisiert.<br />
Möglich ist die vollständige interne Produktion für Endutec erst, seitdem<br />
der Betrieb auf die Automatisierung mit Cobots umgestiegen ist.<br />
Anlass war, dass die Zulieferung von Maschinenteilen nicht mehr zur<br />
Zufriedenheit erfüllt werden konnte. Andreas Flieher, Geschäftsführer<br />
bei Endutec, erklärt: „In den ersten Jahren als Maschinenbauer<br />
haben wir die benötigten Teile von Zulieferern bezogen. Mit der Zeit<br />
kam es allerdings zu Lieferengpässen und wir waren mit der Qualität<br />
nicht mehr zufrieden – und damit steht und fällt schließlich alles.“ So<br />
beschlossen Flieher und sein Partner, eigene CNC-Maschinen einzurichten.<br />
Der Fokus auf die Fertigung von Einzelteilen und kleinen<br />
Stückzahlen erforderte dabei eine regelmäßige Umrüstung und Umprogrammierung<br />
der Maschinen. „Dazu brauchen wir qualifizierte<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Autor: Helmut Schmid,<br />
Geschäftsführer Universal<br />
Robots (Germany) GmbH<br />
& Regional, Sales Director<br />
West- und Nordeuropa<br />
10 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de
Manuelle Versteller<br />
01<br />
01 Der Cobot entnimmt das Rohmaterial<br />
aus der Beladestation und setzt auch die<br />
fertig gefrästen Bauteile hier wieder ein<br />
02<br />
02 Mithilfe der UR-Roboter kann Endutec<br />
dem Fachkräftemangel trotzen und<br />
ermöglicht seinen Mitarbeitern, sich auf<br />
Aufgaben wie das Einrichten von neuen<br />
CNC-Programmen zu konzentrieren<br />
Facharbeiter“, erläutert Flieher. Doch der<br />
Fachkräftemangel verschont auch die<br />
Region rund um den Chiemsee nicht.<br />
Und so war es Endutec mit seinen 14 Fachangestellten<br />
nicht möglich, einen Zwei-<br />
Schicht-Betrieb aufzubauen.<br />
MIT COBOTS GEGEN DEN<br />
FACHKRÄFTEMANGEL<br />
Die Lösung für den Sondermaschinenbauer<br />
hieß Automatisieren. Dabei schaute<br />
sich das Unternehmen verschiedene<br />
Roboterlösungen an, unter anderem<br />
auch kollaborierende Roboter, sogenannte<br />
Cobots. „Wir haben die Mitarbeiter<br />
von Anfang an in diese Entscheidung<br />
miteinbezogen. Die e-Series von Universal<br />
Robots ging dabei als klarer Sieger<br />
hervor“, so Flieher. „Besonders überzeugt<br />
hat die Mitarbeiter die einfache<br />
Programmierbarkeit der UR Cobots. So<br />
kann jeder Mitarbeiter in kurzer Zeit die<br />
Programmierung und Steuerung der Roboter<br />
erlernen – ohne dass zusätzliche<br />
langwierige Schulungen vonnöten sind.“<br />
Heute bestückt ein UR10e von Universal<br />
Robots die CNC-Maschinen im Unternehmen<br />
und unterstützt Tag und Nacht<br />
in der Fertigung, um die Facharbeiter zu<br />
entlasten.<br />
Endutec hat für die automatisierte Beschickung<br />
der CNC-Maschinen eigens<br />
DURCH DIE FLEXIBILITÄT DES COBOTS<br />
HAT DIE BELADESTATION EINEN GROSSEN<br />
VORTEIL – IHRE VIELSEITIGKEIT<br />
Die Verstelleinheiten domiLINE<br />
von IEF-Werner – seit Jahren<br />
bewährt beim Feinverstellen,<br />
Justieren, Fokussieren,<br />
Ausrichten, Einrichten,<br />
Positionieren, etc.<br />
eine Beladestation entwickelt. Wie aus<br />
einem Regal entnimmt dort der UR10e<br />
die Werkstücke. Auch schwere und unhandliche<br />
Bauteile sind so platziert,<br />
dass der Roboter sie bequem greifen<br />
und die fertig gefrästen Stücke wieder<br />
absetzen kann. Die Beladestation ver<br />
www.ief.de
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
fügt über Türen, über die sie von außen bestückt werden kann. Ist<br />
dies geschehen, können Roboter und Maschine über Stunden hinweg<br />
ohne menschliches Zutun den Auftrag fertigstellen – auch<br />
nachts. Da die Werkstücke zum Teil scharfkantig und schwer sind,<br />
ist die Applikation samt Beladestation mit den notwendigen Sicherheitsmaßnahmen<br />
ausgestattet. Flieher erläutert: „Die integrierten<br />
Sicherheitsfunktionen der e-Series von Universal Robots, bilden<br />
eine gute Grundlage, um eine sichere Applikation zu gestalten. Wir<br />
setzen zusätzlich noch einen Bodensensor ein. Bei Eintreten des<br />
Mitarbeiters in den definierten Bereich, wird der UR10e in den<br />
Sicherheitshalt versetzt. So konnten wir eine erfolgreiche Risikobeurteilung<br />
durchführen.“<br />
BERATUNG BEIM SCHRITT IN<br />
<strong>DER</strong> AUTOMATISIERUNG<br />
Als zertifizierter Systemintegrator von Universal Robots berät<br />
Endutec auf Grundlage der eigenen Erfahrungen auch andere<br />
Konstrukteure beim Schritt in die Automatisierung. Dafür stellt<br />
der Sondermaschinenbauer eine eigens entwickelte Automatisierungsanlage<br />
her, die nicht nur die internen Fertigungsprozesse<br />
optimiert, sondern auch anderen Betrieben in der Produktion<br />
einen Vorteil verschafft. Die automatisierte Beladestation für<br />
Werkzeugmaschinen wird ebenfalls von anderen Betrieben in<br />
BESON<strong>DER</strong>S ÜBERZEUGT HAT<br />
DIE EINFACHE PROGRAMMIER-<br />
BARKEIT <strong>DER</strong> COBOTS<br />
unterschiedlichen Ausbaustufen erworben. Die Anlage, die als<br />
Baukastensystem ausgelegt und so auf Kundenwunsch spezifisch<br />
angepasst werden kann, wird dabei schon mit einem UR10e von<br />
Universal Robots integriert geliefert. Das Konzept trifft dabei<br />
genau die Anforderung anderer fertigender Unternehmen im<br />
GEMEINSAM VON HERAUS-<br />
FOR<strong>DER</strong>UNGEN PROFITIEREN<br />
Unser Ziel ist es, unsere internen Prozesse kontinuierlich<br />
zu optimieren und trotz Fachkräftemangel die<br />
eigene Produktion zu sichern. Die Cobots von<br />
Universal Robots eignen sich durch ihre einfache<br />
Bedienbarkeit, um mit Ideen zu spielen, eigene Innovationen<br />
zu entwickeln und diese auch selbstständig<br />
umzusetzen – fehlende Programmierkenntnisse hin<br />
oder her. Unsere Erfahrungen und Lösungen teilen<br />
wir mit anderen Betrieben, die vor ähnlichen Herausforderungen<br />
stehen und gemeinsame Ziele verfolgen.<br />
ANDREAS FLIEHER, Geschäftsführender Gesellschafter,<br />
Endutec Maschinenbau Systemtechnik GmbH,<br />
Systemintegrator von Universal Robots, Chieming<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Maschinenbausektor. „Wir haben die Beladestation als Antwort<br />
auf die Herausforderungen entwickelt, die wir in unserer eigenen<br />
Fertigung identifiziert haben. Hier haben wir den Vorteil, dass wir<br />
gleich drei Identitäten vereinen: Wir sind Maschinenbauer, Systemintegrator<br />
und Anwender in einem – und somit sozusagen unser<br />
eigenes Versuchskaninchen“, lacht Flieher. „Wir testen in der eigenen<br />
Produktion, was funktioniert und wovon andere Konstrukteure<br />
profitieren könnten. Das bildet natürlich eine sehr gute Basis, um<br />
bei der Optimierung von Produktionsprozessen zu beraten.“ Die<br />
Cobots von Universal Robots eignen sich aufgrund ihrer schnellen<br />
Amortisierung und einfachen Bedienbarkeit auch für kleine und<br />
mittlere Unternehmen. „Das können wir aus eigener Erfahrung<br />
bestätigen“, betont Flieher.<br />
Bilder:Universal Robots<br />
www.universal-robots.com/de<br />
03 Da in der Anwendung mit schweren und scharfkantigen<br />
Werkstücken hantiert wird, ist die Applikation nicht kollaborativ,<br />
die Eigenschaften des Cobot kommen dennoch gut zur Geltung<br />
12 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
KRAFTSPANNER: ZWEIARMIGES DESIGN<br />
SPART PLATZ UND ERHÖHT FLEXIBILITÄT<br />
Die Kraftspanner 84A40-1 und<br />
84A50-1 von Destaco erzeugen<br />
trotz ihres kompakten Zweiarm-<br />
Designs einen hohen Kraft- und<br />
Toleranzausgleich. So eignen sich<br />
die pneumatisch angetriebenen<br />
Spanner dazu, Bleche bei kritischen<br />
Montageanwendungen,<br />
z. B. beim Schweißen, fest<br />
miteinander zu verbinden. Der<br />
Standard-Öffnungswinkel des<br />
Spanners beträgt 90°. Allerdings<br />
können die Öffnungswinkel<br />
beider Arme auch unabhängig<br />
voneinander eingestellt werden.<br />
Dies ermöglicht eine platzsparende<br />
Installation und macht die Spanner flexibel einsetzbar.<br />
Für den kleineren 84A40-1 sind drei, für den 84A50-1 vier<br />
unterschiedliche Spannarmsätze erhältlich. Ihre geschlossene<br />
Bauweise schützt sie vor äußeren Verunreinigungen und ermöglicht<br />
den Einsatz in rauen Betriebsumgebungen. Die Lebensdauerschmierung<br />
macht sie praktisch wartungsfrei. Die Doppelarm-<br />
Kraftspanner verfügen über zweiteilige Abfragen und sind in drei<br />
Varianten erhältlich, darunter PNP und NPN.<br />
www.destaco.com/de<br />
DIREKTER ZUGRIFF AUF IO-LINK-DEVICES<br />
Intelligente<br />
Vakuum-Komponenten<br />
mit<br />
IO-Link-Schnittstelle<br />
können in<br />
der Regel einfach<br />
und schnell aus<br />
der Steuerung<br />
heraus parametriert,<br />
analysiert<br />
und bedient<br />
werden. Ist ein<br />
direkter Zugriff<br />
über die Steuerung<br />
nicht möglich, bietet die J. Schmalz GmbH das Smart Device<br />
Interface mit USB-Schnittstelle (SDI-USB) an. Dazu wird die<br />
Komponente direkt an den IO-Link-Master angeschlossen, der<br />
über USB mit einem Laptop verbunden wird. Der Anwender<br />
installiert die dazugehörige Software HMI-SDI und kann nun<br />
über die entsprechende Maske das Device auslesen sowie<br />
parametrieren. Der Vorteil für den Nutzer: Er kann alle Feldgeräte<br />
mit IO-Link-Interface am Schreibtisch oder direkt im Linienbereich<br />
bedienen, auch wenn kein direkter Anschluss ans Netzwerk oder<br />
die Steuerung verfügbar ist. Zudem unterstützt das neue Tool die<br />
Ersatzteilbeschaffung, indem es die dafür notwendigen Geräteinformationen<br />
unabhängig vom Hersteller ausliest.<br />
www.schmalz.com<br />
www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 13
WARTUNGSFREIER<br />
AKROBAT<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Ein belgisches Unternehmen hat einen mobilen<br />
Roboter entwickelt, der Stutzen unterbrechungsfrei<br />
und automatisch verschweißt. Damit<br />
entlastet er seine menschliche Kollegen – auch<br />
deshalb, weil er dank des Einsatzes spezieller<br />
Linearführungen, Rundtischlager und<br />
Energieketten wartungsfrei ist.<br />
Ein Schweißbogen erleuchtet die Werkhalle von DIN Tools,<br />
einem Unternehmen mit Sitz im belgischen Heist-op-den-<br />
Berg bei Antwerpen, spezialisiert auf die Entwicklung von<br />
Schweißautomatisierung und Robotern. Rund zwei Minuten<br />
leuchtet die Flamme, dann erlischt sie. Mitarbeiter nehmen<br />
ihre Schweißbrillen ab, gehen in die Knie und begutachten das<br />
Resultat von allen Seiten. Sie nicken sich zufrieden zu. Denn dem<br />
Prototyp eines neuen Roboters ist es gelungen, einen runden<br />
Stutzen mit rund 4 cm Durchmesser mit einem eisernen Fundament<br />
zu verbinden – über eine kreisrunde unterbrechungsfreie<br />
Schweißnaht.<br />
Per Hand ist dieses Kunststück nahezu ein Ding der Unmöglichkeit.<br />
Der Schweißer muss die Naht mindestens einmal unterbrechen,<br />
um sich neu zu positionieren, eine Unterbrechung, die einen<br />
Abzug in puncto Qualität und Sicherheit bedeuten würde. Das weiß<br />
auch der Kunde, der den Schweißroboter in Auftrag gegeben hat:<br />
Smulders – ein Tochterunternehmen des französischen Bauunternehmens<br />
Eiffage, das von 1887 bis 1889 den Eiffelturm in Paris<br />
baute. Smulders produziert Stahlkonstruktionen für Offshore-<br />
Windkraftanlagen, u. a. die Übergangsstücke zwischen Fundament<br />
und Windkraftturm. Bestandteil dieser Stahlkonstruktionen sind<br />
mit dem Fundament verschweißte Stutzen, über die sich beispielsweise<br />
Leitern befestigen lassen.<br />
ROBOTER WERDEN ZU SCHWEISSPROFIS<br />
Optisch erinnert der Schweißroboter an einen Presslufthammer. An<br />
seinem Ende lässt sich eine rund 5 cm lange Madenschraube einspannen.<br />
Setzt der Mitarbeiter die Schraube auf das Gewinde des<br />
Stutzens, dreht sich der Roboter fest und nimmt den Stutzen auf. Im<br />
nächsten Schritt positioniert der Arbeiter den Roboter und startet<br />
den Schweißvorgang. Nun beginnt das Wolfram-Inertgas-Schweißen.<br />
Dabei entsteht ein elektrischer Lichtbogen zwischen dem<br />
Werkstück und einer Elektrode aus Wolfram. Der Lichtbogen<br />
schmilzt den Grundwerkstoff und einen Zusatzwerkstoff – in diesem<br />
Fall einen Draht, der sich Stück für Stück durch eine Leitung<br />
schiebt, deren Öffnung direkt neben dem Lichtbogen liegt. Inertgas<br />
verdrängt die Luft aus dem Bearbeitungsbereich und hindert den<br />
Sauerstoff daran, mit dem Metall zu reagieren. Der Roboter macht<br />
eine 360 °-Drehung mit einer zusätzlichen Überlappung von 6 ° und<br />
verschweißt den Stutzen mit dem Fundament.<br />
Rund 2 400 Stutzen pro Tag will Smulders auf diese Weise verschweißen,<br />
und das in kontinuierlicher Qualität. Hier sieht Bart<br />
Lourdaux, Inhaber von DIN Tools, einen der größten Vorteile seines<br />
Schweißroboters. „Um diese Art von Schweißnaht zu realisieren, sind<br />
Unternehmen auf geübte Schweißer angewiesen. Sie müssen mit einer<br />
Hand die Schweißflamme im Blick haben, mit der anderen Draht<br />
zuführen und mit dem Körper eine gleichmäßige drehende Bewegung<br />
vollziehen. Selbst routinierte Mitarbeiter werden irgendwann<br />
müde, sodass das Fehlerrisiko steigt“, erklärt Lourdaux. „Der Roboter<br />
hingegen führt die Schweißnähte hundertfach am Tag in gleichbleibender<br />
Qualität aus. Selbst Aushilfskräfte können ihn nach kurzer<br />
Einarbeitungszeit bedienen. Das ist ein Vorteil in Zeiten des Fachkräftemangels<br />
und ermöglicht eine viel flexiblere Personalplanung.“<br />
FEUERFESTE ENERGIEKETTE ERMÖGLICHT<br />
HOHE BEWEGUNSFREIHEIT<br />
Beim Bau des Schweißroboters sahen sich Bart Lourdaux und sein<br />
Kollege, Projektmanager Kevin Wijns, insbesondere mit dem Problem<br />
14 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />
der Leitungsführung konfrontiert. Das Team musste einen Weg<br />
finden, die Leitungen und Schläuche für Strom und Schweißdraht<br />
sicher zu führen. Und zwar derart, dass sie Drehungen von mindestens<br />
360 ° überstehen, ohne dabei aneinanderzureiben und zu verschleißen<br />
oder sich zu verhaken und dadurch die Schweißqualität<br />
zu verschlechtern. „Zum Glück dauerte die Suche nach einer passenden<br />
Leitungsführung nicht lang“, sagt Lourdaux. Denn der Geschäftsführer<br />
arbeitet seit 2004 mit Igus zusammen – einem Spezialisten<br />
für Motion Plastics aus Köln, der Hochleistungskunststoffe<br />
für die Industrie entwickelt und daraus u. a. Energieketten für die<br />
Führung von Leitungen und Schläuchen fertigt.<br />
Einen Telefonanruf später machte sich Wim Laporte, Verkaufsgebietsleiter<br />
Gleitlager Igus Belgien, auf den Weg zu DIN Tools. „Wim<br />
und ich haben die Köpfe zusammengesteckt und für den Schweißroboter<br />
die ideale Leitungsführung gefunden“, freut sich Lourdaux. Zum<br />
Einsatz kommt eine Triflex R, eine dreidimensionale Energiekette aus<br />
Hochleistungskunststoff. Die Energieleitung für den Schweißkopf<br />
und der Schlauch für die Zuführung des Schweißdrahtes lassen sich<br />
mit wenigen Handgriffen im Inneren der E-Kette fixieren. Jedes Kettenglied<br />
lässt eine Torsion von 10 ° zu, sodass auch komplexe Bewegungen<br />
um sechs Achsen möglich sind. Um bei diesen akrobatischen<br />
Verrenkungen Schlaufenbildungen zu vermeiden, lässt sich die<br />
E-Kette mit einem Federstab versteifen. „Wenn sich der Roboter nun<br />
während des Schweißens um 360 ° dreht, sind die Leitungen im Inneren<br />
der E-Kette vor Verschleiß geschützt. Zudem ist es unmöglich, dass<br />
die Leitungen die Arbeit des Roboters behindern“, sagt Wim Laporte.<br />
Ein weiterer Vorteil: Der E-Kette kann Funkenflug nichts anhaben.<br />
Denn sie besteht aus Igumid NB – einem Hochleistungskunststoff, der<br />
hohen Brandschutzanforderungen gerecht wird, Temperaturen von<br />
– 40 bis + 80 °C standhält, hohe Abriebfestigkeit aufweist und robust<br />
ist. „Anwender können den Roboter also auch im Freien bedienen –<br />
selbst unter rauen Umweltbedingungen“, so Lourdaux.<br />
HOCHLEISTUNGSKUNSTSTOFF MIT<br />
SELBSTSCHMIEREFFEKT<br />
DIN Tools und Igus haben eine zweite Herausforderung gemeistert:<br />
die Aufhängung des Schweißkopfes. Die Anforderung des Kunden<br />
bestand darin, den Kopf über zwei Achsen millimetergenau justieren<br />
zu können. Hier kommen kompakte SLW Linearmodule mit<br />
verwindungssteifen Aluminium-Doppelwellenprofilen der Serie<br />
Drylin sowie das flache Rundtischlager PRT-04 zum Einsatz. Die<br />
Positionierung des Schweißkopfes erfolgt über eine Trapezgewindespindel<br />
mit manuellem Antrieb. Das Herz der Bewegung, die Lager<br />
der Linearschlitten sowie die Lagersegmente im Rundtischlager,<br />
01<br />
03<br />
besteht nicht aus Metall, sondern aus Hochleistungskunststoff und<br />
ermöglicht einen wartungsarmen Trockenlauf. „In dem Kunststoff<br />
ist ein Festschmierstoff integriert. Im Betrieb sorgt Mikroabrieb dafür,<br />
dass sich Teilchen des Schmierstoffs freisetzen und auf der Wellenoberfläche<br />
einen Selbstschmiereffekt erzeugen“, erklärt Michael<br />
Hornung, internationaler Produktmanager für Drylin-Linear- und<br />
Antriebstechnik bei Igus. „Für den Schweißroboter bedeutet dieser<br />
Trockenlauf im Vergleich zu klassischen Metalllagern vor allem<br />
<strong>DER</strong> ENERGIEKETTE AUS HOCH-<br />
LEISTUNGSKUNSTSTOFF KANN<br />
FUNKENFLUG NICHTS ANHABEN<br />
ganz praktische Vorteile im Alltag. Metallische Lager benötigen für<br />
den Betrieb Schmiermittel. Unsere können darauf verzichten, denn<br />
sie sind wartungsfrei. Niemand muss nachschmieren, kein<br />
Schmiermittel muss zur Verfügung gestellt werden, keine Anleitung<br />
ist notwendig“. Trockenlauf bedeutet zudem auch Ausfallsicherheit,<br />
denn in der rauen Schweißumgebung verbinden sich Staub- und<br />
Schmutzpartikel mit Schmiermitteln und das metallische Lager<br />
fällt aus und lässt sich nicht mehr bewegen.<br />
Nicht zuletzt punkten die Linearmodule und Rundtischlager aus<br />
Aluminium mit geringem Gewicht. „Wir haben uns bemüht, den<br />
Schweißroboter so weit wie möglich in Leichtbauweise zu fertigen.<br />
Er wiegt rund 18 kg und ist somit leicht genug, damit ihn ein Mitarbeiter<br />
mit seinen Händen anheben kann“, so Bart Lourdaux abschließend.<br />
„Ich schätze die Zusammenarbeit mit Igus deshalb,<br />
weil das Unternehmen mehr ist als ein Lieferant. Unsere Unternehmen<br />
arbeiten an der gleichen Vision: elegante und wirtschaftliche<br />
Lösungen für die Arbeitswelt von morgen zu entwickeln.“<br />
Bilder: Aufmacher: alexey_platonov – stock.adobe.com, Igus GmbH<br />
www.igus.de<br />
01 Geschützt vor Verschleiß: Das Stromkabel für den Schweißkopf<br />
und der Schlauch für den Schweißdraht sind in einer Energiekette<br />
aus Hochleistungskunststoff fixiert<br />
02 Der Schweißkopf ist an einem Linearmodul mit verwindungssteifen<br />
Aluminium-Doppelwellenprofilen montiert, die Positionierung<br />
erfolgt über eine Trapezgewindespindel mit manuellem Antrieb<br />
02<br />
03 Ein starkes Team (v.l.n.r.): Bart Lourdaux, Inhaber von DIN Tools,<br />
Wim Laporte, Verkaufsgebietsleiter Gleitlager Igus Belgien, und<br />
Michael Hornung, internationaler Produktmanager Drylin Linearund<br />
Antriebstechnik bei Igus<br />
www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 15
ANTRIEBSTECHNIK<br />
TITELSTORY<br />
NICHTS IST UNMÖGLICH<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Ein Antriebsspezialist bietet ein umfassendes<br />
Standardprogramm mit einer hohen Variantenvielfalt<br />
an Industrie- und Präzisionskupplungen.<br />
Dabei löst die hauseigene Forschungs- und<br />
Entwicklungsabteilung mit individuellen<br />
Anpassungen, kompletten Sonderanfertigungen<br />
und Neuentwicklungen, wie der intelligenten<br />
Kupplung, auch knifflige Kupplungsaufgaben.<br />
Autor: Sina Odenwald, Marketing Referentin, R+W Antriebselemente GmbH,<br />
Wörth am Main<br />
Der Kupplungsspezialist R+W Antriebselemente schreckt<br />
auch vor Extremen nicht zurück: Das Unternehmen baute<br />
schon eine Sicherheitskupplung für die Weltraumstation<br />
ISS und steckbare Metallbalgkupplungen für den Teilchenbeschleuniger<br />
Large Hadron Collider (LHC) im Europäischen<br />
Kernforschungszentrum Cern in Genf. Das Dimensionsspektrum<br />
reicht dabei von Miniaturbalgkupplungen für die Zahnmedizin bis<br />
zu einer der größten Sicherheitskupplung weltweit, einer STF 20 000<br />
mit einem Gesamtgewicht von 21,5 t, die in einer Windkraft-Testanlage<br />
verbaut wurde.<br />
Jörg Stang, Vertriebsleiter R+W, erklärt: „Möglich sind solche<br />
Leuchtturmprojekte durch unsere eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung,<br />
die eng mit Forschungseinrichtungen und<br />
Universitäten zusammenarbeitet. Die Universität Bayreuth und die<br />
RWTH Aachen University zählen zu unseren ständigen Entwicklungspartnern.<br />
In diesen Kooperationsprojekten entstehen mithilfe<br />
von 3D- und FEM-Simulationsprogrammen und Matlab-Auswertungen<br />
exemplarische Testserien.“<br />
Eigene Prüfstandsräume, ein im Jahr 2019 komplett neu gebautes<br />
Verwaltungsgebäude sowie eine Produktionshalle mit neuen Ma-<br />
16 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
01 Die intelligente Lamellenkupplung<br />
mit integrierter Sensorik kann Messgrößen<br />
wie Drehmoment und Drehzahl messen<br />
Die verbaute Sensorik misst Drehmoment, Drehzahl, Beschleunigung,<br />
Rotation und die Lage im Raum mit einer Abtastrate von<br />
500 Hz und verarbeitet die Messergebnisse direkt mit ihrer internen<br />
Elektronik – ganz ohne einen externen Messverstärker. Zeitgleich<br />
werden die Daten auf ein drahtlos verbundenes Endgerät<br />
übertragen. Die kombinierbaren, zeitabhängigen Messgrößen<br />
machen das dynamische Verhalten im rotierenden Antriebsstrang<br />
transparenter und reduzieren bzw. vermeiden Ausfall- und Stillstandzeiten.<br />
So trägt die intelligente Kupplung dazu bei, Kosten in<br />
der Produktion zu senken und die betriebliche Effizienz zu optimieren.<br />
schinen bieten beste Voraussetzungen für erfolgreiche Kundenprojekte.<br />
Denn auch wenn ein großer Teil der Anfragen über das umfangreiche<br />
Standardportfolio abgedeckt werden kann, sind es die<br />
Sonderanfertigungen, die den Fortschritt vorantreiben. Das ist dem<br />
Unternehmen stets bewusst. Jörg Stang: „Der Lernerfolg ist enorm.<br />
Moderne Fertigungsverfahren erlauben uns die Realisierung von<br />
individuellen Lösungen ab Losgröße 1.“<br />
NEU: DIE INTELLIGENTE KUPPLUNG<br />
Aus der Innovationsfreudigkeit des Unternehmens wurde jüngst eine<br />
richtungsweisende Produktneuheit für Industrie 4.0 geboren: Die<br />
intelligente Kupplung. Ihre integrierte Sensorik erweitert theoretisch<br />
jede R+W-Serienkupplung um zusätzliche Funktionen im Bereich der<br />
Messtechnik. Die Messdaten werden direkt im rotierenden Antriebsstrang<br />
aufgenommen, ohne dass die mechanischen Eigenschaften<br />
der intelligenten Kupplung beeinträchtigt werden, und ohne die Einschränkungen<br />
einer permanenten Kabelverbindung. Mithilfe der<br />
flexiblen Ausgleichselemente kann sie weiterhin axialen, lateralen<br />
und angularen Versatz ausgleichen und Drehmoment übertragen.<br />
IN JE<strong>DER</strong> BRANCHE ZUHAUSE<br />
Der Anspruch, für jede Anwendung die technisch und wirtschaftlich<br />
effizienteste Kupplung zu finden, gilt für alle Branchen. Beispiel<br />
Schiffbau: Für den Schutz der Antriebswelle, die den Propeller mit<br />
dem Schiffmotor verbindet, hat R+W eine Wellenkupplung entwickelt.<br />
Dieses stolze 500 kg schwere Bauteil kann bis zu 12 t Last<br />
tragen und ist für Drehmomente bis zu 55 000 Nm geeignet. Sie wurde<br />
von der „Marine & Offshore Division“ der internationalen Zertifizierungsgesellschaft<br />
Bureau Veritas analysiert und zertifiziert.<br />
Stahlwerke sind ebenfalls ein anspruchsvoller Einsatzort für<br />
Kupplungen. Für die dort verwendeten Rollradantriebe eignen sich<br />
torsionssteife Lamellenkupplungen besonders gut. Diese Kupplungen<br />
sind wartungs- und verschleißfrei und haben sich als robuste<br />
Industriekupplung in vielen Anwendungen bewährt. Die Serie LP<br />
von R+W kann 350 bis 50 000 Nm Drehmoment im Lamellenpaket<br />
über den Reibschluss übertragen. Dadurch werden Mikrobewegungen<br />
in der Anbindung zur Lamelle vermieden und die Steifigkeit<br />
des gesamten Antriebsstrangs steigt.<br />
R+W-Lamellenkupplungen zeichnen sich durch ein optimiertes<br />
Nebenprofil aus: Aussparungen rund um die Befestigungsschrauben<br />
verringern den Materialeinsatz und damit auch das Gewicht,<br />
was wiederum das Massenträgheitsmoment verringert. LP-Kupplungen<br />
sind leistungsstark, robust, kompakt und von hoher Torsionssteife.<br />
Sie arbeiten in einem großen Temperaturspektrum von<br />
- 30 bis + 280 °C.<br />
Kupplungen derselben Reihe werden in vielen unterschiedlichen<br />
Industrien eingesetzt, zum Beispiel im Werkzeugmaschinenbau.<br />
Sie sind bei Maschinen mit langem Spindelaufbau von Vorteil. Für<br />
diese Anwendung hat R+W eine Spezialkupplung mit Kühlschmiermitteldurchführung<br />
entwickelt. Die doppelkardanische Spindelkupplung<br />
verfügt über ein Innenrohr mit beidseitigen Adaptions-<br />
www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 17
ANTRIEBSTECHNIK<br />
schnittstellen, sodass das Kühlschmiermittel direkt zum Werkzeug<br />
geleitet werden kann. Für den Hersteller der Werkzeugmaschine<br />
bietet das einen vereinfachten Spindelaufbau und kürzere Montagezeiten,<br />
für den Anwender bedeutet es schnellere Bearbeitungsgeschwindigkeiten<br />
und längere Standzeiten.<br />
Schwingungs- und stoßdämpfende Elastomer-Sicherheitskupplungen<br />
kommen zum Beispiel auch in Biogasanlagen zum Einsatz.<br />
Hier verbinden sie die An- und Abtriebswellen und sorgen für eine<br />
AUCH WENN EIN GROSSTEIL <strong>DER</strong><br />
ANFRAGEN ÜBER DAS STANDARD-<br />
PORTFOLIO ABGEDECKT WERDEN<br />
KANN, SIND ES DIE SON<strong>DER</strong>-<br />
ANFERTIGUNGEN, DIE DEN<br />
FORTSCHRITT VORANTREIBEN<br />
spielfreie Drehmomentübertragung. Ein Elastomerkranz aus hochwertigem<br />
TPU-Kunststoff gleicht eventuell auftretenden Versatz<br />
zwischen den Wellen aus. In der Biogaserzeugung soll ihr Einsatz<br />
vermeiden, dass Materialien wie Stücke von Tierhufen, Schrauben<br />
oder Steine unabsichtlich in das Anlagensystem gelangen. Denn<br />
dort können sie teure Schäden verursachen. Doch was geschieht,<br />
wenn dennoch einmal Verunreinigungen in die Masse gelangen<br />
und die Anlage blockiert? In der Folge steigt das Drehmoment<br />
exponentiell bis zu einem im Vorfeld fest definierten und eingestellten<br />
Drehmoment an. Wird der eingestellte Grenzwert überschritten,<br />
rasten die Kugeln aus und trennen An- und Abtriebsseite innerhalb<br />
von 3 bis 5 ms voneinander. Teure Anlagenbauteile werden somit<br />
vor einer Beschädigung durch zu hohe Drehmomentpeaks geschützt.<br />
Erreicht wird dieser Schutz durch das federvorgespannte<br />
Kugel-Rast-Prinzip, das als absolutes Not-Stopp-Element von Maschinen<br />
dient. Durch das spezielle Verzahnungsprinzip im Grundkörper<br />
der Kupplung zeichnet sich dieses Verfahren durch die hohe<br />
Steifigkeit seiner Bauteile und die absolute Spielfreiheit auch nach<br />
mehreren Rastvorgängen aus.<br />
NEUENTWICKLUNG FÜR SERVOANTRIEBE<br />
Speziell für Servoantriebe mit kleineren Drehmomenten zwischen<br />
25 und 100 Nm und mit höherem Versatz hat R+W die Baureihe<br />
SCL entwickelt. Diese Servolamellenkupplung eignet sich für<br />
dynamische Antriebsaufgaben mit häufigem Starten und Stoppen<br />
sowie Reversierbetrieb, bei denen die absolute Positioniergenauigkeit<br />
im Fokus steht. Sie beugt zuverlässig Lagerschäden vor und ist<br />
dabei unempfindlich gegen ätzende Chemikalien und hohe<br />
Temperaturen. Mit diesen Eigenschaften und einer einfachen<br />
Handhabung und Montage ist sie prädestiniert für den Einsatz in<br />
dynamischen Motoren von Automatisierungsanlagen, Verpackungsund<br />
Werkzeugmaschinen bis hin zu Industrierobotern.<br />
Ihre Naben bestehen aus Aluminium, woraus ein geringes<br />
Gewicht und ein niedriges Massenträgheitsmoment resultiert. Die<br />
Lamellen selbst bestehen aus hochelastischem Federstahl und<br />
weisen eine hohe Leistungsdichte auf. Zur Befestigung des Lamellenpakets<br />
werden hochfeste Schrauben eingesetzt, die das Drehmoment<br />
über Reibschluss übertragen – absolut spielfrei. Es entstehen<br />
keine Mikrobewegungen in der Anbindung der Lamelle, was<br />
zu einer hohen Gesamtsteifigkeit führt. Die Welle-Nabe-Anbindung<br />
TITELSTORY<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
02<br />
WIR FINDEN IMMER<br />
EINE PRAKTIKABLE<br />
LÖSUNG<br />
Kupplungen sind sehr anpassungsfähig. Sie können praktisch für alle Bedingungen<br />
gebaut werden. Dabei sind Präzision und Sicherheit für Antriebsaufgaben aller<br />
Art von enormer Wichtigkeit. Unsere Aufgabe ist es, herauszufinden, was genau<br />
der Kunde benötigt. Dabei schrecken wir vor nichts zurück. Auch wenn es<br />
kompliziert wird, finden wir immer eine praktikable Lösung.<br />
JÖRG STANG, Vertriebsleiter R+W Antriebselemente, Wörth a. M.<br />
18 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
03<br />
02 Die R+W App zeigt die<br />
Messdaten auf dem Dashboard<br />
in konfigurierbaren, großen<br />
Ansichten; die Messgrößen lassen<br />
sich in verschiedenen Diagrammen<br />
detailliert darstellen<br />
03 Metallbalgkupplungen in<br />
der Lebensmittelindustrie<br />
04 Diese Metallbalgkupplung<br />
sorgt für die spielfreie und<br />
torsionssteife Übertragung von<br />
Drehmomenten<br />
04<br />
wird nur als kraftschlüssige Verbindung mit Klemmnabe, geteilter<br />
Klemmnabe und Konusklemmring angeboten.<br />
SPEZIALFALL LEBENSMITTELINDUSTRIE<br />
Ganz anders sind wiederum die Anforderungen in der Lebensmittelindustrie.<br />
Hygiene und Prozesssicherheit sind hier das A und O.<br />
So können zum Beispiel Störungen der Mühlen und Pressen von<br />
Kakaobohnen in der Schokoladenherstellung zu Qualitätsverlusten<br />
führen und zusätzlich die Mahl- und Presswerke beschädigen. Sicherheitskupplungen<br />
schützen vor langen Unterbrechungen und Störfällen<br />
und helfen gleichzeitig durch erhöhte Prozesssicherheit, eine<br />
gleichbleibende Qualität zu erreichen.<br />
Bei der Conchierung der Schokolade im weiteren Prozess kommt<br />
es auf eine gleichbleibende Drehbewegung der Conche an. Die<br />
spielfreie und torsionssteife Übertragung von Drehmomenten<br />
durch eine Metallbalgkupplung sorgt hier für Rezepttreue und beste<br />
Produktionsergebnisse. Für einen Einsatz in der Lebensmittelindustrie<br />
müssen Bauteile besonderen hygienischen Vorschriften<br />
genügen. Je nach Applikation eignen sich hierzu entweder geklebte<br />
oder geschweißte Metallbalgkupplungen von R+W. Das geschweißte<br />
Modell BKS mit Klemmnabe zum Beispiel hält aufgrund seiner<br />
speziellen Eigenschaften sogar hohen Temperaturen im Bereich<br />
von -40 bis +300 °C stand. Auch Feuchtigkeit und aggressive Reinigungsmittel<br />
können dieser Kupplung aus hochelastischem, rostfreiem<br />
Edelstahl nichts anhaben. Der positive Nebeneffekt des<br />
Materials: Selbst in der korrosiven Umgebung in der Lebensmittelindustrie<br />
sind solche Kupplungen wartungsfrei und langlebig.<br />
Die Liste der Anwendungen lässt sich beliebig lang fortsetzen: Öl<br />
und Gas, Bergbau, Offshore-Windparks, Zuckerrohrverarbeitung,<br />
Reinraumanwendungen und viele andere gehören zu den Profiteuren<br />
der smarten Kupplungstechnik. Jörg Stang resümiert: „Ob<br />
KUPPLUNGSTYPEN IM ÜBERBLICK<br />
n Metallbalgkupplungen gleichen Versatz aus und bieten<br />
eine hohe Positionierungsgenauigkeit. Sie sind lebensdauerfest<br />
und wartungsfrei.<br />
n Spielfreie Elastomerkupplungen dämpfen Schwingungen<br />
mit einem Kunststoffelement, das in verschiedenen<br />
Shore-Härten erhältlich ist. Das sorgt für Variantenvielfalt.<br />
n Lamellenkupplungen übertragen das Drehmoment im<br />
Lamellenpaket über Reibschluss. Sie haben verglichen mit<br />
Metallbalg- und Elastomerkupplungen die höchste<br />
Drehsteifigkeit.<br />
n Sicherheitskupplungen schützen teure Komponenten vor<br />
Überlast, indem sie bei einem voreingestellten Drehmoment<br />
die Antriebsstränge innerhalb von Millisekunden trennen.<br />
Sie arbeiten nach dem Kugel-Rast-Prinzip und sind in<br />
unterschiedlichen Ausführungen erhältlich.<br />
schnell oder langsam, leicht oder schwer, klein oder groß spielt<br />
keine Rolle, denn das umfassende Portfolio von R+W deckt einen<br />
sehr großen Bereich ab. Und wo doch ein Wunsch offenbleibt,<br />
freut sich unsere Entwicklungsabteilung auf eine neue anspruchsvolle<br />
Aufgabe.“<br />
Bilder: Aufmacher Hintergrund: Alexander Limbach – stock.adobe.com;<br />
Sonstige: R+W Antriebselemente GmbH<br />
www.rw-kupplungen.de<br />
www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 19
ANTRIEBSTECHNIK<br />
SO BEWAHRT <strong>DER</strong> ANTRIEB<br />
EINEN KÜHLEN KOPF<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Die Produktion läuft auf vollen Touren. Wenn die<br />
Fertigungslinien so weiterarbeiten, wird ein<br />
neuer Monatsrekord aufgestellt. Doch dann:<br />
Bandstillstand. Ursache: Der Antrieb in der<br />
Verpackungsanlage ist überhitzt und muss<br />
ausgetauscht werden. Dieses Szenario können<br />
Sie als Konstrukteur vermeiden.<br />
Wärme sollte bei der Auslegung des Antriebs grundsätzlich<br />
eine Rolle spielen. Führen Sie sich die gesamte<br />
Kette vor Augen, von der Wärmeentstehung im elektrischen<br />
Antrieb bis hin zur Umgebungsluft, in die<br />
am Ende die ganze Wärmeenergie übergeht. Jeden einzelnen<br />
Schritt sollten Sie betrachten und gegebenenfalls verbessern.<br />
MÖGLICHST WENIG WÄRME ENTSTEHEN LASSEN<br />
In elektrischen Antrieben entsteht auf unterschiedliche Arten Wärme.<br />
Es lassen sich drei Hauptwärmequellen nennen.<br />
Erstens: elektrischer Widerstand – Strom fließt durch die Kupferwicklungen<br />
eines Motors, durch Lötstellen und elektronische Bau<br />
Autor: Michael Burgert, Produktmanager BLDC-Motoren,<br />
Dunkermotoren GmbH, Bonndorf<br />
teile. Je nach Motorstrom, Schaltungsauslegung und Qualität der<br />
Bauteile wird mehr oder weniger elektrische Energie in Wärme umgewandelt.<br />
Zweitens: Wirbelströme/Ummagnetisierungsverluste – durch<br />
ständiges Ummagnetisieren des verwendeten Motor-Blechs bzw.<br />
durch Wirbelströme wird elektrische Energie und Rotationsenergie<br />
in Wärmeenergie umgewandelt.<br />
Drittens: Reibungsverluste – abrollende Kugellager und Zahnräder<br />
und Schmierstoffe, die bewegt werden, wandeln Bewegungsenergie<br />
und Wärmeenergie um.<br />
Jetzt könnten Sie einwenden, dass Sie als Konstrukteur wohl<br />
kaum die Wärmequellen verändern können. Schließlich haben<br />
Sie ja keinen Einfluss auf die verwendeten Getriebematerialien,<br />
die Eisenbleche oder die elektrischen Bauteile, die der Hersteller<br />
der Antriebe einsetzt. Aber gerade hier an der Wärmequelle haben<br />
Sie viele Möglichkeiten zu steuern, dass möglichst wenig Wärme<br />
entsteht, die sonst später mit großem Aufwand abgeführt werden<br />
müsste:<br />
n Wählen Sie einen Motor mit hohem Wirkungsgrad, der dann auch<br />
am Punkt mit dem höchsten Wirkungsgrad betrieben werden<br />
sollte. Die Angaben dazu stellt Ihnen der Motor-Hersteller zur<br />
Verfügung. Motoren, die mit Vektor-Control betrieben werden,<br />
haben einen besonders hohen Wirkungsgrad.<br />
n Vergleichen Sie dabei nicht Äpfel mit Birnen. Nur wenn die Spezifikationswerte<br />
ohne zusätzliche Kühlplatte aufgenommen wurden<br />
(nach EN 60034), sind sie repräsentativ und vergleichbar.<br />
Auch bei Getrieben ist Vorsicht geboten. Gibt der Hersteller den<br />
Gesamtwirkungsgrad an oder nur den theoretischen Verzahnungswirkungsgrad?<br />
Aus einem 97 % Verzahnungswirkungsgrad<br />
kann schnell ein 80 % Gesamtwirkungsgrad werden und damit<br />
das Getriebe zu einer starken Wärmequelle.<br />
20 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
n Testen Sie im Zweifelsfall den Antrieb in der Applikation unter<br />
„Worst-Case“ Bedingungen. Smarte Motoren haben integrierte<br />
Temperatursensoren, deren Werte Sie auslesen können.<br />
n Je nach Anwendungsfall können spezielle Hochtemperaturfette<br />
in Getrieben eingesetzt werden, damit diese weniger Verlustwärme<br />
erzeugen.<br />
WÄRME OPTIMAL ABFÜHREN<br />
Die Entstehung von Wärme lässt sich natürlich nicht komplett<br />
vermeiden. Diese Wärme muss nun in die Umgebungsluft abgegeben<br />
werden. Ganz spontan könnten Sie jetzt sagen: Wenn der Antrieb<br />
zu warm wird, setze ich einen Lüfter ein. Allerdings sollte<br />
aufgrund von Geräuschen, Kosten und begrenzter Lebensdauer<br />
von Lüftern eine Zwangslüftung wirklich nur dann eine Option<br />
sein, wenn alle anderen Möglichkeiten versagen. Und Möglichkeiten<br />
gibt es genug.<br />
Um sich den Wärmefluss vom Antrieb bis zur Umgebungsluft zu<br />
veranschaulichen, können Sie die Wärme mit Wasser vergleichen.<br />
ZWANGSLÜFTUNG SOLLTE NUR<br />
DANN EINE OPTION SEIN, WENN<br />
ALLE AN<strong>DER</strong>EN MÖGLICHKEITEN,<br />
WÄRME ABZULEITEN, VERSAGEN<br />
Dieses Wasser fällt als Dauerregen (konstante Zufuhr von Wärmeenergie)<br />
bis zum Meer (Umgebungsluft). Muss das Wasser durch<br />
fast undurchdringliches Gestein, staut es sich und fließt nur langsam<br />
ab. Fließt es dagegen in einem breiten Flussbett, gibt es keinen<br />
Wasserstau und es fließt ungehindert ab.<br />
Das undurchdringliche Gestein sind in diesem Vergleich Stoffe<br />
mit schlechter Wärmeleitfähigkeit. Das breite Flussbett ist entsprechend<br />
gut wärmeleitfähiges Material mit einem großen Querschnitt.<br />
Hochlegierter Stahl leitet Wärme bis ca. zehnmal schlechter<br />
als Aluminium-Legierungen. Diese Legierungen leiten Wärme wiederum<br />
bis ca. 1 000-mal besser als viele technische Kunststoffe und<br />
fast 10 000-mal besser als Luft.<br />
Um die Wärme gut abfließen lassen zu können, sorgen Sie also<br />
dafür, dass der Antrieb großflächig an gut wärmeleitfähigem Material<br />
befestigt wird. Schon ein Luftspalt von 100 µm Breite würde die<br />
Wärme etwa so schlecht ableiten wie über die Distanz von ca.<br />
1000 mm Aluminium. Durch gute thermische Anbindung verteilt<br />
01 Wärmebilder eines Antriebs – einmal thermisch isoliert (oben)<br />
und einmal mit Flansch direkt angebunden (unten)<br />
sich die Wärme gut in der Applikation und hat eine große Oberfläche,<br />
von der aus die Wärme an die Umgebungsluft abgegeben wird.<br />
Vermeiden Sie geschlossene Gehäuse. Wo immer es möglich ist,<br />
sorgen Sie für großflächige Lüftungsschlitze in der Maschine oder<br />
im Gerät. Durch natürliche Konvektion wird an der Unterseite der<br />
Gehäuse Umgebungsluft angesaugt, darin nimmt die Luft die Verlustwärme<br />
der Komponenten auf und wird an der Oberseite erwärmt<br />
abgegeben. Dies gilt natürlich nur, wenn auch Lüftungsschlitze<br />
mit entsprechend großem Querschnitt vorhanden sind.<br />
Verwenden Sie dezentrale Antriebstechnik mit integrierter Elektronik.<br />
Die Verlustwärme der Motorelektronik entsteht damit<br />
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ANTRIEBSTECHNIK<br />
SPEZIALIST FÜR „COOLE“ ANTRIEBE<br />
02 Der vollintegrierte smarte Motor BG 95 dPro mit einem Wirkungsgrad<br />
von über 90 % sorgt für geringe Wärmeentwicklung<br />
dezentral, also verteilt in Maschinen und nicht konzentriert in einem<br />
Schaltschrank. In unserem Vergleich mit dem Dauerregen: Regnet<br />
eine große Wassermenge auf einen Fleck, fließt sie deutlich<br />
schlechter ab, als wenn sie verteilt auf viele Bereiche fällt.<br />
SMARTE MOTOREN VERMEIDEN ÜBERHITZUNG<br />
Berücksichtigen Sie alle diese Punkte, bewahrt Ihr Antrieb einen<br />
kühlen Kopf. Doch was, wenn die Antriebe unvorhergesehen überlastet<br />
werden, beispielsweise durch Verschleiß in der Maschine<br />
oder durch Fehlbedienung? Für diese Fälle muss der Antrieb vorbereitet<br />
sein. Zeitgemäße smarte Motoren und Antriebe arbeiten mit<br />
Algorithmen, die nicht nur die Motortemperatur berücksichtigen,<br />
sondern schon auf Basis der aktuellen Belastung im Voraus berechnen,<br />
wie lange der Motor noch laufen darf bis er überhitzt und vorher die<br />
Abgabeleistung begrenzt.<br />
Dunkermotoren baut schon seit ca. 20 Jahren voll integrierte<br />
smarte Motoren und Antriebe und hat entsprechend<br />
weitreichende Erfahrung mit ausgereiftem thermischem<br />
Design. Dies gilt nicht nur für den Wärmeabfluss in der<br />
Applikation, sondern beginnt im Inneren des Motors. Der<br />
optimierte Wärmefluss im Motorgehäuse sorgt dafür, dass<br />
die Wärme bestmöglich an die Gehäuseoberfläche transportiert<br />
wird und dass die temperaturkritischen Bauteile<br />
im unkritischen Bereich arbeiten.<br />
Die Applikationsberatung von Dunkermotoren hilft Kunden<br />
bei der thermischen Auslegung der Antriebe, damit diese<br />
auch bei Extrembedingungen nicht überhitzen. Schließlich<br />
ist das Ziel, dass die Anwender nicht die Quartalsergebnisse<br />
aufs Spiel setzen, sondern mit zuverlässigen Antrieben<br />
arbeiten können.<br />
Anwender sollten daher auch zyklisch die über die Busschnittstelle<br />
des Motors auslesbaren Zustandsinformationen überprüfen.<br />
Wenn sich Temperatur oder Ströme im Vergleich zu den vorherigen<br />
Zyklen stark verändern, können diese ein Indikator für anstehende<br />
Defekte sein.<br />
Bilder: Aufmacher Hintergrund: weedezign – stock.adobe.com; Sonstige:<br />
dunkermotoren<br />
www.dunkermotoren.de<br />
IMPRESSUM<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
erscheint <strong>2020</strong> im 51. Jahrgang, ISSN 0344-4570<br />
Redaktion<br />
Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />
Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
Stv. Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Martina Klein (mak),<br />
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Redakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf (iro),<br />
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Redaktionsassistenz: Doris Buchenau, Ulla Winter<br />
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Melanie Lerch, Petra Weidt,<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Gestaltung<br />
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sowie Datenträger jedweder Art, wie z. B. die<br />
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22 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de
ANTRIEBSTECHNIK<br />
ENCO<strong>DER</strong>: HOHE AUFLÖSUNG TRIFFT<br />
GROSSE BESCHLEUNIGUNG<br />
Der IE3-Encoder von Faulhaber<br />
ist ein magnetischer Encoder,<br />
der mit einer großen Vielzahl<br />
an Produkten des Herstellers ab<br />
einem Durchmesser von 22 mm<br />
kombiniert werden kann. Er<br />
ist jetzt auch mit den mit den<br />
großen Scheibenmagneten-<br />
Schrittmotoren der Reihen<br />
DM40110R, DM52100N und DM52100R kompatibel. Die hohe<br />
Dynamik dieser Motoren ist oft auch auf einen geschlossenen<br />
Regelkreis angewiesen. Der Encoder verlängert den Motor nur um<br />
etwa 13 mm. Damit bietet diese neue Kombinationsmöglichkeit<br />
eine hohe Positionierungsauflösung bis 1 024 Impulse pro<br />
Um drehung, sowie schnelle Beschleunigungsfähigkeiten. Der<br />
Encoder wird mit einem Flachbandkabel angeschlossen, passende<br />
Stecker sind verfügbar. Er eignet sich besonders für den Betrieb<br />
im Boost-Modus mit hoher Positionierungsauflösung. Dazu bietet<br />
er eine kompakte und leichte Bauform in einem robusten<br />
Gehäuse. Typische Anwendungen reichen von der Textil- und<br />
Halbleiter-industrie bis hin zur Medizintechnik.<br />
www.faulhaber.com<br />
SYNCHRONRELUKTANZ-MOTOREN ERFÜLLEN<br />
DIE HÖCHSTEN ENERGIEEFFIZIENZ-STANDARDS<br />
Synchronreluktanz-Motoren<br />
(SynRM) von ABB verfügen<br />
über die höchste Energieeffizienz-Klassifizierung<br />
IE5<br />
und weisen im Vergleich zu<br />
IE2-Motoren bis zu 50 %<br />
geringere Energieverluste auf.<br />
Fallstudien in Industrieanlagen<br />
hätten gezeigt, dass der<br />
Energieverbrauch je nach Anwendung um bis zu 25 % reduziert<br />
werden kann, so ABB. Möglich wird dies durch ein Motorkonzept,<br />
das die Leistungsvorteile der Permanentmagnet-Technologie mit<br />
der Benutzerfreundlichkeit eines Asynchronmotors kombiniert.<br />
Die Motoren eignen sich z. B. für den Einsatz in Pumpen, Lüftern<br />
und Kompressoren oder auch Strangpressen, Mischaggregaten,<br />
Winden und Förderanlagen. Sie können Asynchronmotoren leicht<br />
ersetzen, da sie dieselbe Größe und Ausgangsleistung aufweisen.<br />
Die Motoren sind in den Baugrößen IEC 132 bis 315 mit einer<br />
Ausgangsleistung von 5,5 bis 315 kW erhältlich. Sie können als<br />
Komponenten eines Motor-Umrichter-Pakets mit drehzahlgeregelten<br />
Antrieben des Herstellers eingesetzt werden.<br />
www.abb.de<br />
KOMPAKTER MOTION-CONTROLLER<br />
Das Steuergerät Mini-<br />
Macs6-AMP-4 vereint in einem<br />
Kompaktgehäuse ein programmierbares<br />
Motion-Control-<br />
Modul mit Hochleistungsverstärkern.<br />
Integrierte Verstärkerendstufen<br />
bieten je 400 W<br />
Dauer- und 1500 W Spitzenstrom<br />
zur direkten Steuerung<br />
von leistungsstarken Antrieben.<br />
Der kompakte Morion-Controller ist eine wirtschaftliche<br />
Lösung, um bis zu 4 BLDC-Motoren hochdynamisch und präzise<br />
zu bewegen. Positions-Feedback oder Master-Signale werden<br />
mittels inkrementellen Encoder-Eingänge eingelesen. Optional<br />
können Sin/Cos-Encoder oder SSI-Encoder angeschlossen werden.<br />
Eine Reihe von digitalen Ein-und Ausgängen verarbeiten Sensor-<br />
Signale und steuern Aktuatoren. Die Steuerung findet idealerweise<br />
Anwendung bei Robotik-und Shuttle-Systemen.<br />
www.zub.ch<br />
BLDC-MOTOR MIT HOHER LEISTUNGSDICHTE<br />
Speziell für Anwendungen in<br />
Elektrowerkzeugen, wie etwa<br />
Schraubern, Bohrern oder<br />
Gartentools, hat Koco Motion<br />
den bürstenlosen DC-Außenläufermotor<br />
BO6452N3B<br />
entwickelt. Er besteht aus<br />
hochfestem Aluminium,<br />
verfügt über sehr starke<br />
Magnete und weist in verschiedenen Varianten einen Durchmesser<br />
von 10 bis 90 mm auf. Bei reduziertem Gewicht sowie<br />
verkleinerter Baugröße lassen sich erhöhte Performancewerte<br />
erzielen. So generiert zum Beispiel der DC-Motor mit 65 mm<br />
Durchmesser und 52 mm Höhe eine Leistung von mehr als 2 kW.<br />
Integrierte Temperatursensoren überwachen das thermische<br />
Verhalten und schützen die Antriebe so vor Überhitzung. Die<br />
Motoren können fallweise mit Hall-Sensoren sowie Steuerungen<br />
und Treibern ausgestattet werden.<br />
www.kocomotion.de<br />
LEISTUNGSFÄHIGE SCHALTSCHRANKUMRICHTER<br />
Trotz des Trends zur Dezentraltität, Frequenzumrichter für Anwendungen mit<br />
großen Leistungen auf begrenzter Fläche sind, laut Nord Driveysystems, geschützt<br />
im Schaltschrank meist besser untergebracht. Der Antriebsspezialist liefert seine<br />
Nordac-Pro-SK-500E-Frequenzumrichter für den Schaltschrankeinbau in elf Baugrößen<br />
für Leistungen von 0,25 bis 160 kW. Mit der neuen Produktfamilie Nordac<br />
Pro SK 500P hat der Hersteller jetzt eine neue Generation eingeführt. Sie zeichnet<br />
sich durch eine hohe Funktionalität, z. B. integrierte Positionierfunktion und Betrieb<br />
von Synchronmotoren, Konnektivität – u. a. mit USB-Schnittstelle und Universal-<br />
Ethernet-Interface – sowie Modularität aus. So gibt es Basis- und Advanced-Geräte<br />
mit Optionsbaugruppen zur Schnittstellenerweiterung. Neben verbesserten Eigenschaften und Leistungsmerkmalen übernimmt die<br />
neue Umrichtergeneration die bekannte Nordac-Parameterstruktur und ist physisch und funktionell abwärtskompatibel.<br />
www.nord.com<br />
www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 23
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
SON<strong>DER</strong>TEILE AUF<br />
<strong>DER</strong> ÜBERHOLSPUR<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Zeit ist Geld – zum Beispiel, wenn Konstruktionsänderungen<br />
in der laufenden Serie anstehen.<br />
Um hier schnell reagieren zu können und<br />
Anwender bestmöglich zu unterstützen, hat<br />
ein Hersteller von Kappen und Stopfen aus<br />
Kunststoff ein spezielles Leistungsangebot<br />
entwickelt. Mit seinem besonderen Service kann<br />
der Schutzelemente-Spezialist individuelle<br />
Sonderteile besonders schnell entwickeln und<br />
produzieren – sozusagen auf der Überholspur.<br />
Die Goetze KG Armaturen ist seit mehr als 65 Jahren eine<br />
gefragte Kompetenz in der Fertigung von Sicherheitsarmaturen<br />
für die Industrie- und Gebäudetechnik. Damit die<br />
Ventile und Druckminderer bei der Lagerung und dem<br />
Transport nicht verunreinigt werden, sondern stets sauber beim<br />
Kunden eintreffen, werden sensible Bauteile wie Dichtflächen oder<br />
Gewinde am Ende der Produktion mit Kunststoff-Schutzelementen<br />
verschlossen bzw. abgedichtet. Dazu schätzt Goetze seit Jahren die<br />
Produktviel falt des Pöppelmann-Kapsto-Normprogramms, das mit<br />
mehr als 3 000 Lösungen Schutzelemente für Transport, Lagerung<br />
und Produktionsprozesse bietet.<br />
DAS PROBLEM<br />
Vor eine besondere Herausforderung stellte die Goetze KG Armaturen<br />
jüngst eine Anwendung, in der ein Kunststoffelement das Innenleben<br />
einer Sicherheitsarmatur schützen sollte: Benötigt wurde ein<br />
abgestimmter Stopfen, der eine Gewindeöffnung einer Armatur<br />
sicher verschließt und somit den Eintritt jeglicher Verunreinigungen<br />
verhindert. Die Montage sollte nicht zu zeitaufwendig und ohne<br />
Verschraubung vonstattengehen. Um sicherzustellen, dass der<br />
Stopfen einen definierten Durchmesser schützt, musste der Stopfen<br />
nach der Montage einen zentrierten Sitz in der Öffnung vorweisen.<br />
Zudem sollte er deutlich auffallen, damit ihn der Installateur<br />
schnell und einfach aus der Armatur entfernen kann. Die Demontage<br />
des Stopfens durfte weiterhin keine Späne verursachen, da diese<br />
die Funktion der Armatur beeinträchtigen könnten.<br />
Da neben der technischen Herausforderung aber auch der Zeitfaktor<br />
einen kritischen Punkt darstellte, nahm der zuständige Einkäufer<br />
von Goetze Kontakt mit der Kapsto-Produkt- und Anwendungsberatung<br />
auf. „Die Firma Goetze benötigte die insgesamt<br />
25 000 Sonderteile innerhalb kürzester Zeit“, erzählt der für das Projekt<br />
zuständige Kapsto-Kundenberater Sebastian Meyer. „Aufgrund<br />
des sehr engen Zeitfensters entschieden wir uns gemeinsam mit<br />
Goetze, dieses Projekt mit der FastLane zu bearbeiten.“ Bei diesem<br />
neuen Service von Pöppelmann Kapsto wird ein Sonderteil innerhalb<br />
von vier Wochen zur Serienreife gebracht – unter Nutzung von<br />
Rapid Prototyping und Rapid Tooling.<br />
DIE LÖSUNG<br />
Als Kapsto-Kundenberater Sebastian Meyer die Anfrage von Goetze<br />
erhalten hatte, nahm er das Profil der Anwendung auf und erstellte<br />
mit dem Kunden ein Lastenheft, um die Funktionen und Anforderungen<br />
zu erfüllen. Bereits einen Tag nach Eingang der Anfrage konnte Pöppelmann<br />
dem Armaturen-Spezialisten das Lösungskonzept inklusive<br />
Angebot vorlegen: einen Stopfen aus Polyethylen niedriger Dichte mit<br />
handlicher Grifflasche zur schnellen Montage und Demontage.<br />
Eine flexible Lamelle setzt sich bei der Demontage weich in den<br />
Gewindegang der Öffnung und sorgt für einen sicheren Sitz. Vier am<br />
Schaft des Stopfens vorgesehene Rippen sorgen für die gewünschte<br />
Zentrierung sowie einen besseren Halt. Der Kopfdurchmesser ist auf<br />
die zu schützende Dichtfläche abgestimmt. Die leuchtende Signalfarbe<br />
stellt sicher, dass das Schutzelement gut zu erkennen ist.<br />
IM HANDUMDREHEN VON VIRTUELL ZU REAL<br />
Nach erfolgreicher Abstimmung stellten die Kapsto-Konstrukteure<br />
Goetze die 3D-Daten zur Verfügung. Die positive virtuelle Verbauprobe<br />
gab schließlich den Startschuss zur Fertigung von Prototypenteilen.<br />
Diese fertigte Pöppelmann innerhalb von nur fünf<br />
Werktagen aus Serienmaterial.<br />
Im dritten Schritt ermöglichte FastLane die schnelle Umsetzung<br />
der Serienproduktion. Durch eine straffe Projektierungsstruktur<br />
und flexible Werkzeugkonzepte konnte die Herstellung erster werkzeugfallender<br />
Teile innerhalb der versprochenen vier Wochen in<br />
IM OPTIMALFALL LIEGEN ZWISCHEN<br />
AUFTRAGSEINGANG UND LIEFERUNG<br />
NUR VIER WOCHEN<br />
die Tat umgesetzt werden. In der Folgewoche erhielt die Goetze KG<br />
Armaturen die geforderte Stückzahl von 25 000 Sonderteilen in der<br />
gewünschten Qualität.<br />
Dieses erfolgreiche Projektbeispiel zeigt, wie Pöppelmann Kapsto<br />
mithilfe der FastLane Kunden in kürzester Zeit mit Sonderlösungen<br />
versorgen und bei zeitlichen Engpässen zur Seite stehen kann. Im<br />
Optimalfall liegen zwischen Auftragseingang und Lieferung nur<br />
vier Wochen.<br />
Bilder: Aufmacher: butsaya12 – stock.adobe.com, Stopfen: KAPSTO<br />
www.poeppelmann.com/de/kapsto<br />
24 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
KORROSIONSBESTÄNDIGER POSITIONIERZYLIN<strong>DER</strong><br />
Das Positionier- und Spannsystem Ball Lock von Kipp ist ab sofort in einer<br />
Edelstahl-Ausführung erhältlich. Somit lässt sich die Nullpunkt-Spanntechnik<br />
auch in rauen oder reinigungsintensiven Umgebungen nutzen. Die<br />
korrosionsbeständige Variante ergänzt das Angebot an Positionierbolzen<br />
und Buchsen aus Stahl. Es eignet sich zum Befestigen und Zentrieren von<br />
Platten, Werkstücken oder Vorrichtungen auf dem Maschinentisch. Ball<br />
Lock besteht aus einem Positionierzylinder sowie einer Zentrier- und einer<br />
Aufnahmebuchse. Die Zentrierbuchse befindet sich in der Wechselplatte<br />
und die Aufnahmebuchse im Maschinentisch. Mit dem Positionierbolzen<br />
werden die Teile fixiert. Dies erfolgt durch Anziehen der Spannschraube<br />
über im Schaft integrierte Kugeln, die in der Aufnahmebuchse zentriert<br />
und parallel gespannt werden. Sämtliche Bestandteile des Systems sind<br />
einzeln erhältlich. Zur Wahl stehen Zylinder in Durchmessern von 13 bis 50 mm und verschiedenen Längen. Die Wiederholgenauigkeit<br />
liegt bei ± 0,013 mm.<br />
www.kippwerk.de<br />
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SPEKTRUM<br />
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Gehrckens (COG) hat seine<br />
Palette an Serviceleistungen<br />
erweitert. Von individuellen<br />
Spezifikationen über die Auswahl<br />
geeigneter Werkstoffe bis hin zur<br />
Installation können Anwender<br />
sich bei COG zu allen Aspekten<br />
von Elastomerdichtungen<br />
beraten lassen. Die Anwendungsexperten<br />
von COG konzipieren<br />
auf Wunsch kundenspezifische<br />
Komponenten oder ganze<br />
Systemgruppen. Sie übernehmen<br />
die gesamte Entwicklung von der<br />
CAD-Konstruktion bis zum<br />
Prototyping. Einen wichtigen<br />
Aspekt der Erweiterung stellen<br />
die umfangreichen Test- und<br />
Prüfmöglichkeiten von COG dar.<br />
Neben den technischen und<br />
physikalischen Prüfungen und<br />
Analyseverfahren bietet das<br />
Unternehmen auch Einlagerungsund<br />
Wärmealterungstests sowie<br />
eine optische Maßkontrolle.<br />
Oberflächenbehandlungen,<br />
Sonderverfahren, kundenindividuelle<br />
Etikettierung bzw. Verpackung<br />
runden das Angebot ab.<br />
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Geschwindigkeitsregulierung und Sicherheitstechnik.<br />
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S E R V<br />
I C E
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
VERDRAHTUNG<br />
MIT SYSTEM<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Schaltschrankinstallation ist ein mühseliger<br />
Prozess, denn in der Regel müssen sämtliche<br />
eingebauten Geräte einzeln verdrahtet werden.<br />
Fehler bei dieser Arbeit kann der Konstrukteur<br />
vermeiden, indem er sich für eine Systemverkabelung<br />
entscheidet. Mit ihr lassen sich<br />
digitale und analoge Ein- und Ausgangssignale<br />
schnell und fachmännisch rangieren.<br />
Die Zukunft verspricht, dass alles smart, lean und korrekt<br />
sein wird, weil sich Automatisierungslösungen per Plugand-play<br />
umsetzen lassen sollen. Allerdings sieht der Istzustand<br />
derzeit ganz anders aus. Typischerweise setzt sich<br />
heute der Schaltschrank aus einer Steuerungsebene, gefolgt von einer<br />
I/O- und Interface-Ebene sowie abschließend einer Feldebene<br />
zusammen. Doch wie kann der Anwender die einzelnen Ebenen<br />
miteinander verbinden? Bislang werden die verschiedenen Geräte<br />
zu etwa 97 % einzeln verdrahtet, was sich als aufwendig, zeitintensiv<br />
und fehleranfällig erweist. Als Beispiel sei die Einzeladerverdrahtung<br />
einer 32-kanaligen digitalen Ausgabebaugruppe genannt.<br />
Bei einer konventionellen Herangehensweise müssen hier bis zu<br />
80 Leitungsenden abgelängt, abisoliert sowie unter Umständen mit<br />
Aderendhülsen bestückt und gecrimpt werden. Danach sind die<br />
80 vorbereiteten Leitungen gemäß Stromlaufplan eine nach der<br />
anderen fehlerfrei anzuschließen.<br />
Autor: Helge Blome, Product Marketing Cabling Solutions IF,<br />
Phoenix Contact Electronics GmbH, Bad Pyrmont<br />
Dabei tritt jedoch oftmals ein Problem auf: Die Leitung wird an den<br />
falschen Klemmpunkt angebunden. Im schlimmsten Fall bemerkt<br />
der Anwender dies erst bei der Inbetriebnahme der Maschine oder<br />
Anlage. Was nun folgt, ist eine mühselige sowie wiederum kostenund<br />
zeitfressende Fehlersuche, die durch volle Kabelkanäle verkompliziert<br />
wird.<br />
LÖSUNGEN FÜR UNTERSCHIEDLICHE<br />
ANFOR<strong>DER</strong>UNGEN<br />
Als deutliche Verbesserung der herkömmlichen Installation bietet<br />
sich die Systemverkabelung an, die einen Frontadapter, das Systemkabel,<br />
Module oder Adapter sowie Zubehör umfasst. Durch das<br />
Zusammenspiel dieser geprüften Komponenten entsteht ein Konzept,<br />
das sich einfach, sicher und schnell installieren lässt. Der Frontadapter,<br />
der die Signale rangiert, koppelt sich an die I/O-Karte der<br />
Steuerung an. Je nach Hersteller der I/O-Karte wird der passende<br />
Adapter entweder per Plug-and-play auf die Karte gesteckt oder<br />
verschraubt. Danach verbindet der Anwender den Frontadapter<br />
mit dem ersten Ende des vorkonfektionierten FLK- oder D-Sub-<br />
Systemkabels. Die Leitungen gibt es in verschiedenen Ausführungen<br />
hinsichtlich Länge, Polzahl und Schirmung. Diese Tätigkeit erfolgt<br />
ebenfalls einfach und schnell per Plug-and-play.<br />
Im nächsten Schritt kann der Anwender zwischen zwei Alternativen<br />
wählen: Sucht er eine Option zur bewährten Reihenklemme, zeigen<br />
sich die Anschlussmodule der Produktfamilie Varioface Professional<br />
als beste Wahl. Sie übergeben die Steuer- und Feldsignale. Der<br />
Anwender selektiert das Modul gemäß Funktion und Einsatzbereich,<br />
rastet es auf die Tragschiene auf und verbindet dann das<br />
zweite Ende des Systemkabels mit dem Modul. In diesem Zusammenhang<br />
stellt das Varioface-Portfolio zahlreiche unterschiedliche<br />
Möglichkeiten zur Verfügung, beispielsweise die 1:1-Kopplung,<br />
eine systemspezifische Verschaltung je nach Steuerungshersteller<br />
sowie mit oder ohne Initiator-Anschlussoption für eine Drei-Leiter-<br />
Ankopplung. Das gesamte Produktspektrum ist als Push-in- oder<br />
Schraubanschluss erhältlich.<br />
26 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de
KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
UNTERSTÜTZUNG DURCH WEBSHOP<br />
UND KONFIGURATOR<br />
DAS PLUG-AND-PLAY-PRINZIP<br />
MACHT DIE SYSTEMVERKABELUNG<br />
MONTAGEFREUNDLICH,<br />
VIELSEITIG UND FEHLERFREI<br />
01 Gegenüberstellung einer Einzeladerverdrahtung (links) sowie der<br />
deutlich effizienteren Umsetzung mit der Systemverkabelung (rechts)<br />
02 Die Systemverkabelung<br />
setzt<br />
sich aus einem<br />
Frontadapter,<br />
Systemkabel,<br />
Modulen und<br />
Adapter zusammen<br />
Benötigt der Anwender eine Interface-Ebene, kann er das breite Portfolio<br />
an Relais der PLC-Produktfamilie oder Trennverstärker Mini<br />
Analog Pro einfach und schnell über V8-Adapter anschließen. Nach<br />
der Auswahl von Adapter, Relais oder Trennverstärker werden diese<br />
mit dem zweiten Ende des Systemkabels verbunden. So lassen sich<br />
acht Signalkonverter Mini Analog Pro respektive acht PLC-Relais unkompliziert<br />
über die steckbare Systemverkabelung an die Steuerung<br />
ankoppeln. Mit dem Zubehör, das aus einer Einspeiseklemme und den<br />
jeweiligen Einsteckbrücken besteht, kann auch hier ein Drei-Leiter-<br />
Anschluss ohne zusätzlichen Klemmenblock umgesetzt werden.<br />
Möchte der Anwender eine Vielzahl an analogen oder sicherheitstechnischen<br />
Signalen integrieren, verstärken oder wandeln,<br />
stellt der Termination Carrier das Mittel der Wahl der Varioface-<br />
Systemverkabelung dar. Der platzsparende Modulträger zur Anbindung<br />
großer Signalmengen kombiniert die Vorteile moderner<br />
Tragschienengeräte mit den Vorzügen der Systemverkabelung. Der<br />
Anwender hat die Möglichkeit, aus zahlreichen Standard-Produkttypen<br />
die passende Funktion für seine Signalaufbereitung zu selektieren.<br />
Die Geräte werden anschließend über vorkonfektionierte<br />
Systemkabel schnell und fehlerfrei an die steuerungsspezifischen<br />
I/O-Baugruppen angeschlossen. Individuelle Beschriftungslösungen<br />
runden das Systemportfolio ab. Bei der Auswahl der entsprechenden<br />
Komponenten unterstützen der Webshop von Phoenix Contact<br />
sowie der Systemverkabelungs-Konfigurator.<br />
FRONTADAPTER FÜR I/O-SYSTEM<br />
Neu in der Varioface-Welt sind die Lösungen für das dezentrale Peripheriesystem<br />
ET 200SP von Siemens. Wie viele andere Anbieter gehen<br />
die Steuerungshersteller ebenfalls mit der Zeit. Mit ET 200SP<br />
hat Siemens daher eine Steuerungsplattform auf den Markt gebracht,<br />
die dezentrale Automatisierungsaufgaben modular, fein<br />
skalierbar und multifunktional realisiert. Bei den I/O-Baugruppen<br />
setzt das Unternehmen vollständig auf die Push-in-Anschlusstechnik<br />
als einfache, werkzeuglose und deshalb schnelle Ankopplungsoption.<br />
Deren Nachteil liegt jedoch in einer weiterhin aufwendigen,<br />
fehleranfälligen und zeitraubenden Einzeladerverdrahtung.<br />
Vor diesem Hintergrund bietet die Varioface-Systemverkabelung<br />
auch für das neue Peripheriesystem zwei Lösungen an. Die gerade<br />
eingeführten einzigartigen Frontadapter FLKM 20-PA-ET200SP und<br />
FLKM 14-PA-ET200SP lassen sich einfach auf die I/O-Karte stecken.<br />
Die acht respektive sechzehn Signale sowie die Versorgung werden so<br />
gleichzeitig und sicher kontaktiert. Mit einem vierzehn- oder zwanzigpoligen<br />
FLK-Stecker lassen sich zahlreiche Lösungen aus dem Varioface-Portfolio<br />
über die vorkonfektionierten Systemkabel anschließen.<br />
Die bereits erwähnten 1:1-Module sind ebenso verwendbar wie die<br />
V8-Adapter zur Anbindung der Produktfamilie PLC Interface über ein<br />
Splittingkabel (Y-Kabel) von einem FLK-20-Anschluss auf zwei FLK-<br />
14-Anschlüsse. Die 16 Signale werden so byteweise aufgeteilt und<br />
lassen sich individuell und deswegen optimal nutzen.<br />
03 Der Frontadapter lässt sich<br />
einfach auf die I/O-Karte der<br />
Steuerungsplattform stecken<br />
Bilder: Phoenix Contact<br />
www.phoenixcontact.de<br />
www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 27
SPECIAL<br />
SENSORTECHNIK<br />
SPECIAL
SENSORTECHNIK<br />
PROBLEMLÖSER<br />
MIT ZUKUNFT<br />
Für viele Konstrukteure und Maschinenbauer<br />
sind induktive Näherungsschalter nichts anderes<br />
als messende oder schaltende Schrauben, doch<br />
sie leisten viel mehr. Sie detektieren nahezu alle<br />
metallischen Gegenstände zuverlässig und<br />
verschleißfrei und erfassen exakt Positionen von<br />
metallischen Objekten in Anlagen. Somit sind die<br />
kleinen Problemlöser aus dem Maschinenbau,<br />
aus Produktionsabläufen der Automobilbranche<br />
und aus der gesamten Automatisierungstechnik<br />
nicht mehr wegzudenken.<br />
Autor: Henry Mischler, Produktmanager<br />
Objekterkennung, Balluff GmbH,<br />
Neuhausen a.d.F.<br />
Induktivsensoren sind einfach wie eine Schraube zu<br />
montieren, in Betrieb zu nehmen, zu warten und<br />
ermöglichen dank hoher Schaltfrequenzen Prozessabläufe<br />
mit großer Geschwindigkeit. Dabei ist ihr<br />
Funktionsprinzip so einfach wie genial: In einem elektro<br />
magnetischen Wechselfeld vor der aktiven Fläche werden,<br />
durch Metallteile im Wirkungsbereich, Wirbelströme<br />
induziert, woraufhin die Sensoren ihren Schaltzustand<br />
ändern. Obwohl die Sensortechnik heute bereits ein<br />
sehr hohes Niveau erreicht hat, sind aber längst noch<br />
nicht alle ihrer Möglichkeiten ausgereizt. Techniker<br />
und Ingenieure tüfteln ständig an neuen Lösungen und<br />
so gelangen Jahr für Jahr weitere Sensoren mit verbesserten<br />
Eigenschaften und weiteren Features auf den<br />
Markt. Sie werden dabei auch immer noch intelligenter<br />
und damit zu immer effizienteren Problemlösern in<br />
den vielfältigsten Applikationen.<br />
Schon lange ist der Sensorhersteller Balluff für seine<br />
hohe Kompetenz auf dem Gebiet der induktiven Sensoren<br />
bekannt. Bei den Induktivsensoren bietet das mittelständische<br />
Familienunternehmen aus einer Hand neben<br />
zahlreichen Standardausführungen auch eigene Bauformen<br />
für spezielle Anwendungen mit den vielfältigsten<br />
Funktionen. Technische Features wie Kurzschlussfestigkeit,<br />
Überlastschutz oder auch Intelligenz auf<br />
kleinstem Raum dank ASIC-Chips sind hier schon seit<br />
geraumer Zeit selbstverständlicher Standard. Die Integration<br />
eben dieses Chips macht auch eine Vielzahl<br />
von Bauteilen überflüssig und reduziert somit nachweislich<br />
Ausfälle und Störungen.<br />
LÖSUNGEN FÜR RAUE<br />
UMGEBUNGSBEDINGUNGEN<br />
Um den zahlreichen neuen Anwendungen und Anforderungen<br />
gerecht zu werden, hat der Sensorspezialist<br />
im Laufe der Zeit spezielle Sensorfamilien von großer<br />
Vielfalt geschaffen, wie z. B. die Faktor-1-Sensoren: Sie<br />
erfassen mit identischem Schaltabstand Teile aus unterschiedlichen<br />
Metallen. Dies bringt vor allem Vorteile,<br />
wenn Objekte aus variierenden Werkstoffen zu detektieren<br />
sind. Ein weiteres Plus dieser Baureihe ist ihre Störfestigkeit<br />
gegenüber magnetischen Gleich- und Wechselfeldern,<br />
was primär in Schweiß- oder Induktionshärteanlagen<br />
nötig ist. Gerade in solch schwierigen Umgebungen<br />
bietet es sich zudem an, auf Varianten der<br />
sogenannten Steelface-Sensoren zu setzen, bei denen<br />
das komplette Gehäuse einschließlich der aktiven Fläche<br />
aus Edelstahl besteht. Sie gibt es bei Bedarf auch noch<br />
mit Teflon-Beschichtung. Dank dieser speziellen Eigenschaften<br />
können die Näherungsschalter auch in rauen<br />
Umgebungen mit einem großen Verschmutzungsgrad<br />
durch Schweißspritzer oder Metallspäne eingesetzt<br />
werden.<br />
Aber auch außerhalb solcher Umgebungen laufen<br />
herkömmliche Sensoren Gefahr verschmutzt oder beschädigt<br />
zu werden. In der Lebensmittelindustrie zum<br />
Beispiel müssen die zur Herstellung benutzten Anlagen<br />
meist aufwendig und mit aggressiven Mitteln gereinigt<br />
werden, was natürlich auch den verbauten Sensoren<br />
www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 29
SENSORTECHNIK<br />
01<br />
SPECIAL<br />
zusetzen kann. Für diese Fälle gibt es Proxinox-Sensoren, die aggressiven<br />
Reinigungsmitteln sogar in Verbindung mit Hochdruckreinigern<br />
trotzen. Sensoren mit Ecolab-Zulassung gehören ebenfalls<br />
zum Portfolio. Sind die Anforderungen noch höher, weil es Medien<br />
wie Laugen oder Säuren die Stirn zu bieten gilt, gibt es neben Teflon-<br />
Beschichtungen auch einen Voll-Teflon-Sensor für sehr extreme<br />
Bedingungen. Die Widerstandsfähigkeit der Sensoren im jeweiligen<br />
Milieu rückt daher immer mehr in den Fokus.<br />
DEN ANFOR<strong>DER</strong>UNGEN GEWACHSEN<br />
Industrielle Anwendungen werden immer spezifischer und damit<br />
steigen auch die Anforderungen an die Sensortechnik. In Hydraulikzylindern<br />
oder Ventilen beispielsweise ist es nötig, die Position der<br />
Kolben zu erfassen. In diesem Fall ist der Sensor ständig in direktem<br />
Kontakt mit Öl oder anderen Medien und zudem noch sehr<br />
IMMER SPEZIFISCHERE ANWEN-<br />
DUNGEN ERHÖHEN DIE ANFOR-<br />
<strong>DER</strong>UNGEN AN DIE SENSOREN<br />
hohem Druck ausgesetzt. Die hierfür erhältlichen Hochdrucksensoren<br />
werden direkt im Zylinder eingesetzt und ermöglichen durch<br />
spezielle Abdichtungsverfahren sogar extreme Druckfestigkeiten<br />
bis zu 500 bar.<br />
Eine weitere Herausforderung für Sensoren können sehr hohe<br />
Umgebungstemperaturen sein, wie sie häufig in der Stahlproduktion<br />
oder bei der Glasherstellung vorkommen. Hochtemperaturfeste<br />
Sensoren von Balluff halten sogar Temperaturen bis zu<br />
160 °C stand und sind somit bestens für Schmiede- und Gießereiprozesse<br />
geeignet.<br />
Zusätzlich zu den schon schwierigen äußeren Umständen können<br />
auch noch spezielle Zulassungen für besonders gefahrbringende<br />
Umgebungen erforderlich sein. So muss beispielsweise in explosions<br />
gefährdeten Bereichen gewährleistet sein, dass jegliche Funkenentstehung,<br />
sei es durch Defekte oder elektrostatische Aufladung,<br />
unterbunden wird. Auch dafür gibt es bei Balluff ein breites Spektrum<br />
an Sensoren für die meisten Ex-Kategorien.<br />
SENSORINTELLIGENZ DURCH DATENAUSTAUSCH<br />
Besondere Vorteile ergeben sich für den Nutzer mit steigender Sensorintelligenz.<br />
Diese hilft, Herstellungsprozesse und Abläufe mit<br />
weniger Standzeiten und Fehlerbehebungen zu realisieren. Einen<br />
großen Beitrag dazu leistet die Implementierung von IO-Link. Die<br />
nach IEC 61131-9 zertifizierte vielseitige Punkt-zu-Punkt-Verbindung<br />
steht für ungehinderten Datenaustausch und hohe Funktionalität<br />
unterhalb der Busebene. Induktivsensoren mit IO-Link-Schnittstelle<br />
können quasi per Plug-and-play über einen IO-Link-Master<br />
in ganzheitliche Anlagenkonzepte integriert werden. Neben dem<br />
Schaltsignal lassen sich so Zusatzinformationen wie die Geräteidentität,<br />
Parameterdaten und Diagnosedaten einfach übertragen.<br />
03 Das Portfolio an Induktivsensoren<br />
ist breit gefächert und enthält u. a.<br />
Sensoren mit erhöhtem Schaltabstand,<br />
Sensoren mit Edelstahlgehäuse oder<br />
hygienegerechte Vollteflon-Sensoren<br />
(v.l.n.r.)<br />
30 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de
01 Die Überwachung der Endlagen an<br />
den Linearachsen einer Pick-and-place-<br />
Einheit lässt sich mit besonders kurzen,<br />
miniaturisierten Induktivsensoren<br />
einfach realisieren und erlaubt<br />
besonders schnelle Beschleunigungen<br />
02 Spezielle magnetfeld- und schweißfeste<br />
Ausführungen kommen auch in<br />
Schweißanlagen zum Einsatz<br />
02<br />
Dies ist im Zuge von Industrie 4.0 besonders<br />
interessant, schließlich gewinnt<br />
Condition Monitoring immer mehr an<br />
Bedeutung und hat sich zum Trend entwickelt.<br />
SENSOR-BAUREIHE MIT<br />
GROSSEM SCHALTABSTAND<br />
Ein weiterer Innovations-Beleg ist die<br />
neue Tripleprox-Baureihe mit großem<br />
Schaltabstand. Diese „Schrauben mit<br />
Weitblick“ verfügen neben einem erweiterten<br />
Temperaturbereich von bis zu<br />
+ 85 °C und einer erhöhten Schaltfrequenz<br />
auch über zusätzliche Varianten<br />
mit Schutzklasse II und IP68. Durch den<br />
erhöhten Schaltabstand sinkt nicht nur<br />
das Risiko von mechanischen Beschädigungen,<br />
sondern es vereinfachen sich<br />
auch der Einbau und die Einstellung, da<br />
sich dadurch auch größere Toleranzen<br />
ergeben. Variierende Abstände zwischen<br />
den zu detektierenden Objekten<br />
und Sensoren, sowie die Erkennung<br />
von unregelmäßig geformten Teilen,<br />
sind nun kein Problem mehr. Auch der<br />
Trend zur Miniaturisierung wird mit <br />
hilfe solcher Weiterentwicklungen weiter<br />
vorangetrieben, da schon kleinere<br />
Schalter ausreichend große Schaltabstände<br />
aufweisen. Als Anwendungen<br />
sind neben Standardapplikationen sowohl<br />
die Erkennung von wechselnden<br />
Teilen als auch das Detektieren durch<br />
dicke Beschichtungen oder Verbundstoffe<br />
denkbar.<br />
Fasst man dies alles zusammen, so<br />
sind heutige Induktivsensoren als kleine<br />
Multitalente zu sehen. Mit ihrer Intelligenz<br />
und Vernetztung regeln sie Abläufe<br />
und sorgen für ein hohes Maß an Automation,<br />
das sich durch Features wie<br />
Condition Monitoring sogar noch weiter<br />
steigern lässt. Das Bild vom Induktivsensor<br />
als „schaltende Schraube“ hat<br />
damit endgültig ausgedient.<br />
Bilder: Balluff GmbH<br />
www.balluff.com<br />
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Die Sicherheitszuhaltung AZM400<br />
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für Konstruktions leiter<br />
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in disziplinübergreifenden<br />
Konstruktions- und<br />
Entwicklungs prozessen<br />
im Maschinenbau<br />
und in der Elektrotechnik.<br />
AKTUELLE INFORMATIONEN<br />
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Antriebstechnik, Fluidtechnik,<br />
Automatisierungs technik,<br />
CAD/CAM/PLM, Verbindungsund<br />
Werkstofftechnik<br />
sowie Konstruktionselemente.<br />
GERINGE BESCHLEUNIGUNGSWERTE STETS IM BLICK<br />
Im industriellen Umfeld<br />
müssen auch geringe<br />
Beschleunigen präzise<br />
erfasst werden. Dafür<br />
sorgen die Inertialsensoren<br />
der ACC-Reihe von Micro-<br />
Epsilon. Zwei Modelle<br />
stehen zur Auswahl. So<br />
lassen sich über den<br />
InertialSensor ACC5703<br />
auch Bodenvibrationen von<br />
Mess- und Kalibrieranlagen<br />
oder Fertigungsrobotern<br />
erfassen. Zudem kann er für<br />
die Zustandsüberwachung<br />
von elektrischen Maschinen eingesetzt werden. Der Messbereich ist stufenlos<br />
zwischen ± 100 mg und bis zu ± 8 g einstellbar und die Beschleunigungswerte<br />
werden in drei Achsen aufgezeichnet. Temperaturstabilität in Verbindung mit<br />
EMV-Festigkeit schafft die Voraussetzungen, um zum Beispiel Generatorschwingungen<br />
in Windkraftanlagen überwachen zu können. Die kompakt konzipierte und in<br />
IP-Schutzart ausgeführte ACC530x-Variante beansprucht wenig Bauraum und wird<br />
über den AMP-Stecker installiert. Dieser Beschleunigungssensor eignet sich für<br />
Serienanwendungen mit hohen Stückzahlen, etwa in mobilen Maschinen.<br />
www.micro-epsilon.com<br />
MASCHINENSICHERHEIT: ONLINE-ECHTZEITBERATUNG<br />
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<strong>DER</strong><br />
TECHNIK !<br />
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Die Nutzer des neuen Online-Produktkatalogs von Schmersal haben ab jetzt die<br />
Möglichkeit, mit Fachkräften des Kundenservice Technik in Echtzeit-Kontakt zu<br />
treten und sich individuell beraten zu lassen.<br />
Wer die Website www.products.schmersal.com besucht, kann an einer seitlichen<br />
Toolbar einen Live-Chat öffnen und mit einem kompetenten Vertriebsmitarbeiter<br />
von Schmersal in Verbindung treten. Für die Nutzer ist der Live-Chat ein bequemer<br />
und schneller Weg, Fragen zum Produkt, der fachgerechten Anwendung oder der<br />
logistischen Abwicklung zu klären. Der Live-Chat ist für deutschsprachige Anwender<br />
zu den üblichen Geschäftszeiten (8 bis 16 Uhr) verfügbar.<br />
Im Online-Produktkatalog präsentiert Schmersal über 7 000 Sicherheits- und<br />
Automatisierungsprodukte – von Sensorik mit verschiedenen Wirkprinzipien oder<br />
einem einfachen elektromechanischen Sicherheitsschalter über programmierbare<br />
Sicherheitssteuerungen bis hin zu Software. Auch Ex-Schaltgeräte und Komponenten<br />
aus dem Bereich Aufzugtechnik sind hier zu finden.<br />
Die Nutzer des Online-Katalogs können darüber hinaus ausgewählte Produkte<br />
mithilfe einer Merkzettelfunktion vormerken und Preisanfragen oder zusätzliche<br />
Informationsabfragen zu diesen Produkten per E-Mail an den Vertrieb der jeweiligen<br />
Schmersal-Landesgesellschaften richten.<br />
www.schmersal.com
SENSORTECHNIK<br />
CLOUD-LÖSUNG: MESSDATEN ZENTRAL SPEICHERN<br />
Der Druckmesstechnik-Anbieter Keller bietet eine Cloud-Lösung ohne wiederkehrende<br />
Kosten an. Mit der Kolibri Cloud können Grenzwerte überwacht und<br />
Druckmessungen aus der Ferne verfolgt werden. Durch einen persönlichen Login<br />
und eine SSL-Verschlüsselung kann der Anwender mit der Cloud sicher auf Messdaten<br />
zugreifen. Verfügbare Daten werden ohne Installation oder Wartung genutzt.<br />
Messungen können in kürzester Zeit grafisch dargestellt werden. Die Exportfunktion<br />
erlaubt den Download im Excel- und CSV-Format. Ein Alarmsystem stellt<br />
die Überwachung der Messstellen sicher. So wird z. B. bei erhöhtem Wasserpegel<br />
oder niedrigem Batteriestand eine Warnung per E-Mail ausgelöst. Die Kolibri Cloud<br />
API erlaubt einer kundenspezifischen Software das Abrufen von Messwerten via<br />
HTTPS im JSON-Format. So lassen sich Messdaten in eigene Systeme weiterleiten.<br />
Open-Source-Software und Dokumentationen helfen dabei, eigene Cloud-Lösungen<br />
zu bauen. Ein kostenloses Probekonto kann unter www.kolibricloud.com erstellt<br />
werden.<br />
www.keller-druck.com<br />
WERKSTÜCKSPANNUNG<br />
AUTOMATISCH<br />
ÜBERPRÜFEN<br />
GO BEYOND – NEUE HORIZONTE FÜR IHRE INDUSTRIE.<br />
Mit ihrer Abfrageeinheit liefert<br />
die Erwin Halder KG eine Lösung,<br />
die in Verbindung mit den<br />
Halder-Auflageelementen die<br />
Lage eines Werkstücks automatisch<br />
vor und während der<br />
Bearbeitung überprüft. Das<br />
verhindert Ausschuss und<br />
steigert die Produktivität. Die<br />
kompakte und höhenverstellbare<br />
Abfrageeinheit ist an der<br />
Außenseite mit einem Schaltsensor<br />
versehen. Wird ein Bauteil<br />
in die Vorrichtung auf das<br />
Auflageelement gelegt, überprüft<br />
der Sensor automatisch, ob das<br />
Werkstück an einer bestimmten<br />
Position anliegt. Das System kann<br />
zur Abfrage mehrerer Positionen<br />
erweitert werden. Liegt das<br />
Werkstück richtig, gibt der Sensor<br />
ein elektrisches Signal weiter, das<br />
einfach per Kabel oder optionalem<br />
Funkmodul übertragen wird.<br />
Dank der Auslegung gemäß<br />
Schutzklasse IP67 sowie einer<br />
speziellen Ummantelung am<br />
Anschlusskabel kann er bedenkenlos<br />
im Maschinenraum<br />
eingesetzt werden.<br />
Überwinden Sie die Grenzen klassischer Systeme und verlassen Sie die ausgetretenen<br />
Pfade derjenigen, die hinterherlaufen. Nutzen Sie dafür zukunftsweisende<br />
SensorApps, Deep Learning und andere KI-Anwendungen sowie<br />
Integrations- und Analysenlösungen. Lassen Sie uns gemeinsam weitergehen.<br />
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SENSORTECHNIK<br />
RUNDUM FLEXIBEL –<br />
RUNDUM SICHER!<br />
SPECIAL<br />
Globalisierung, sich stetig ändernde<br />
Kundenanforderungen, ...: Hersteller müssen<br />
heute flexible Produktionslinien entwickeln.<br />
Bei derart komplexen Layouts setzen die<br />
meisten Maschinenbauer auf verschiedene<br />
Arten von Sicherheitslichtgittern für die<br />
jeweilige Schutzanwendung. Das macht die<br />
Wahl des richtigen Lichtgitters zu einer<br />
komplizierten und zeitaufwändigen Aufgabe.<br />
Ein Automatisierungsspezialist bietet mit<br />
seinem umfassenden Sortiment für nahezu<br />
jede Applikation das passende Produkt.<br />
Die neue F3SG-SR-Lichtgitterserie von Omron bietet Finger-,<br />
Hand-, Arm-, Bein- und Körperschutz, von Maschinenöffnungen<br />
bis zu den Außenbereichen von Geräten. Das<br />
umfasst auch eine Vielzahl von Anwendungen und<br />
Schutzfeldhöhen von 160 mm bis 2,48 m, um den erforderlichen<br />
Schutzbereich vollständig zu erfüllen. Mit dem F3SG-SR sind Hersteller<br />
in der Lage, die mechanische Konstruktion über Produktionslinien<br />
hinweg zu standardisieren sowie Auswahl und Bauweise<br />
zu vereinfachen. Die F3SG-SR-Serie sorgt aufgrund ihrer besonders<br />
abgedichteten, ölbeständigen Struktur und des großen Betriebsbereichs<br />
auch in rauen Umgebungen und extremen Temperaturen<br />
für eine zuverlässige Erkennung.<br />
Die F3SG-SR-Serie ist mit IO-Link zur IoT-Konnektivität ausgestattet<br />
und kann Betriebsdaten erfassen, die eine vorausschauende<br />
Wartung ermöglichen, um den optimalen Austauschzeitpunkt zu<br />
bestimmen, Ausfallzeiten zu reduzieren und die Sicherheit an Produktionsstandorten<br />
zu erhöhen.<br />
MEHR FREIHEIT BEI <strong>DER</strong> KONSTRUKTION<br />
Dank des umfangreichen Sortiments an Lichtgittern mit den einheitlichen<br />
Installations- und Verdrahtungsmethoden wird die<br />
Auswahl und Konstruktion erleichtert und die Standardisierung der<br />
Geräte vereinfacht.<br />
Der Sicherheits-Lichtvorhang der Serie F3SG-SR verfügt über ein<br />
standardisiertes und dennoch flexibles Design, mit dem Konstrukteure<br />
die Sicherheitsstandards einhalten. Dabei können sie ihre<br />
flexiblen Produktionslinien bestmöglich nutzen, während gleichzeitig<br />
der volle Schutz der Maschinenbediener gewährleistet ist.<br />
Die F3SG-SR-Serie ermöglicht eine zuverlässige Erkennung auch<br />
in rauen Umgebungen. Das optische Hochleistungssystem liefert<br />
eine stabile Erkennung auf bis zu 20 m in rauen Arbeitsumgebungen.<br />
In Kombination mit dem Sicherheits-Mehrstrahllichtgitter F3SG-<br />
PG wird eine maximale Reichweite von 70 m erzielt.<br />
Sowohl F3SG-SR als auch F3SG-PG werden im gleichen kompakten<br />
Gehäuse mit den Maßen 32 × 38 mm ausgeliefert und machen die<br />
Konstruktion so erheblich flexibler. Auch kurzfristige Anpassungen<br />
lassen sich leicht umsetzen: Soll ein anderes Schutzniveau erreicht<br />
werden, kann das verbaute Lichtgitter einfach getauscht werden,<br />
ohne dass neue Befestigungen oder Zubehör notwendig sind. Die<br />
Nutzung vorhandener Montagewinkel und Verkabelung ist weiterhin<br />
möglich.<br />
Die Schutzfeldhöhen sind in Schritten von 40 mm erhältlich, um<br />
den Bedarf an zusätzlichen Schutzmaßnahmen zu verringern und<br />
gleichzeitig hohe Sicherheit zu gewährleisten. Zudem eliminieren<br />
die Lichtvorhänge der F3SG-SR-Serie Totzonen, auch wenn die<br />
einzelnen Komponenten in Reihe oder U-Form geschaltet werden.<br />
VORTEILE BEI INSTALLATION, BETRIEB,<br />
WARTUNG, FEHLERDIAGNOSE<br />
Mit dem angezeigten Strahlstatus kann ein Techniker ganz einfach<br />
ein Lichtgitter installieren. Dank des dreifarbigen Area Beam Indicator<br />
kann der Techniker den Strahlstatus aus der Ferne erkennen,<br />
was die Strahlanpassungszeit erheblich verkürzt. Eine Vielzahl von<br />
Zubehör für komplexe Muting-Anwendungen, einschließlich Muting-<br />
Sensor-Montage und reduziertem Verdrahtungssystem, verringert<br />
den Verdrahtungsaufwand bei der Leitungsinstallation und -wartung<br />
erheblich.<br />
Der Temperaturbereich von bis zu - 30 °C und die Schutzart<br />
IP67G mit Wasser- und Ölbeständigkeit sorgen für einen stabilen<br />
Betrieb auch unter rauen Bedingungen. Darüber hinaus behält das<br />
leistungsstarke optische System die Lichtintensität für eine lange<br />
Zeit bei und sorgt so für eine zuverlässige Erkennung.<br />
Die Statusanzeigen erleichtern die Fehlerdiagnose. Dank der eingebauten<br />
Statusverwaltung durch Fernüberwachung lassen sich<br />
Anlagen- und Linienwartung optimieren. Darüber hinaus werden<br />
Einstellungen, die mit dem intelligenten Tap gesichert wurden,<br />
automatisch wiederhergestellt, nachdem das Lichtgitter ausgetauscht<br />
wurde. Somit kann praktisch jeder die Lichtgitter einfach austauschen<br />
und die Maschine neu starten.<br />
Bild: Omron<br />
www.omron.de<br />
DANK DES UMFANGREICHEN<br />
SORTIMENTS AN LICHTGITTERN MIT<br />
EINHEITLICHEN VERDRAHTUNGS-<br />
METHODEN WERDEN AUSWAHL<br />
UND KONSTRUKTION ERLEICHTERT<br />
34 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de
SENSORTECHNIK<br />
SELBSTLERNEN<strong>DER</strong> FÜLLSTANDSCHALTER<br />
Die Clever-Level-Familie<br />
von Baumer bietet dank<br />
des neuen Füllstandschalters<br />
PL20 nun noch mehr<br />
Möglichkeiten zur<br />
Detektion von Grenzständen.<br />
Egal welches Medium,<br />
ob flüssig, pastös, klebrig<br />
oder fest – der selbstlernende<br />
Sensor passt sich<br />
automatisch an die<br />
unterschiedlichen Medien an. Dies sorgt für maximale Flexibilität<br />
bei minimalen Rüstzeiten. Zudem hat er dank seiner kompakten<br />
Bauform und kurzen Einbautiefe einen geringen Einfluss auf den<br />
Prozess und gewährleistet somit hohe Lebensmittelsicherheit.<br />
Selbst Anhaftungen wie sie bei zähflüssigen Medien und<br />
elektrostatischer Aufladung vorkommen, lassen den Sensor<br />
unbeeindruckt. Auch hier passt der Füllstandschalter die Schaltschwelle<br />
ohne jegliche Parametrierung an und minimiert somit<br />
Stillstandzeiten. Durch einen zusätzlichen optionalen 4 … 20 mA<br />
Analogausgang kann mithilfe des PL20 eine Differenzierung der<br />
Medien im Prozess vorgenommen werden.<br />
www.baumer.com<br />
INDUSTRIAL-ETHERNET-SENSOREN ZUR<br />
LINEAREN POSITIONSERFASSUNG<br />
Neue Funktionen und<br />
Instrumente machen die<br />
EtherCAT-Sensoren der<br />
R-Serie V von MTS Sensors<br />
ideal für Industrie-4.0-<br />
Anwendungen. Die neuen<br />
Sensoren passen sich an<br />
eine Vielzahl von<br />
Anwendungen an und können nun mehr Parameter auswerten,<br />
während die Anwendung läuft. Die Sensoren decken einen<br />
Betriebstemperaturbereich von - 40 bis + 85 °C ab und sind mit<br />
einem um 37 % verkleinerten Gehäuse ausgestattet. Neu ist<br />
darüber hinaus eine auf 150 g erhöhte Schockfestigkeit. Gleichzeitig<br />
konnte die Vibrationsfestigkeit auf 30 g gesteigert werden.<br />
Die Sensoren sind in raue Applikationen integrierbar und<br />
ermöglichen Messungen mit 0,5 µm Auflösung. Zudem können<br />
über den Extrapolationsmodus Messdaten bei 10 kHz unabhängig<br />
von der Hublänge gemeldet werden. Erhältlich ist die Reihe<br />
zunächst in Stab- und Profilform. Sie unterstützt neben EtherCATauch<br />
SSI-, Profinet-, EtherNet/IP- und Powerlink-Ausgänge.<br />
www.mtssensors.com<br />
KOMBINIERTER WEG- UND NEIGUNGSSENSOR<br />
In vielen Anwendungen müssen sowohl lineare Position als auch Neigung bestimmt werden. In der Regel<br />
werden dafür zwei verschiedene Sensoren eingesetzt, auch wenn Weg und Neigung an derselben Stelle<br />
der Maschine gemessen werden. Die kombinierte Messung mithilfe eines einzigen Sensors spart Kosten,<br />
Bauraum sowie Verkabelungs- und Montageaufwand. Der Posiwire-Wegseil-Sensor WST85 von ASM bietet<br />
eine solche kombinierte Weg- und Neigungsmessung. Die Wegmessung mittels Wegseil-Technologie ist<br />
mit berührungsloser, magnetischer Multihall-Encoder-Technologie ausgestattet und damit sehr robust.<br />
Die Neigungsposition wird durch einen integrierten Neigungssensor auf Basis von MEMS-Technologie<br />
bestimmt. Der Sensor misst lineare Position bis 6 000 mm und Neigung im Bereich ±180° in einer Achse.<br />
Er ist mit Digitalausgang CANopen verfügbar und erreicht eine Linearität bis zu ± 0,05 % des Messbereiches,<br />
der Neigungssensor bis zu 0,05°. Der Sensor hat die Schutzklasse IP67/ IP69. Für Sicherheitsanwendungen<br />
ist er mit redundanter Elektronik erhältlich.<br />
www.asm-sensor.com<br />
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SENSORTECHNIK<br />
AUF DIE<br />
POSITION!<br />
Die Bauformen von Rundachsen in Werkzeugmaschinen<br />
sind vielfältig. Ebenso groß ist das<br />
Angebot an Winkelmessgeräten mit<br />
unterschiedlichen Abtast- und Messverfahren.<br />
Eine Demo-Einheit mit vier verschiedenen<br />
Winkelmessgeräten unterstützt den Konstrukteur<br />
dabei, die für ihn passende Lösung zu finden.<br />
Winkelmessgeräte werden in Maschinenkomponenten<br />
eingesetzt, die eine hochgenaue Erfassung von<br />
Winkeln im Bereich von wenigen Winkelsekun -<br />
den benötigen, beispielsweise in Rundtischen und<br />
Schwenkköpfen von Werkzeugmaschinen, C-Achsen von Drehmaschinen<br />
aber auch an Messeinrichtungen oder Teleskopen.<br />
Dabei muss das Winkelmessgerät hinsichtlich der möglichen Einbaubedingungen,<br />
der Genauigkeitsanforderungen, der geforderten<br />
Drehzahl und der dynamischen Anforderungen an die Anwendung<br />
genau angepasst sein.<br />
Über die Steuerung einer Demo-Einheit, der Heidenhain TNC 640,<br />
können Positioniervorgänge mit den einzelnen Winkelmessgeräten<br />
simuliert werden. Dabei werden der Einfluss der Signalqualität auf<br />
die Dynamik und der Einfluss des Messprinzips auf die Genauigkeit<br />
analysiert. Außerdem zeigt die Demo-Einheit Möglichkeiten zur<br />
Erhöhung der Prozesssicherheit durch die intelligente Nutzung<br />
von Daten aus dem Gesamtsystem Motor-Winkelmessgerät-Sensorbox<br />
auf.<br />
Der Aufbau der Demo-Einheit ist denkbar einfach. An einem Torquemotor<br />
TMB+ der Firma Etel sind vier verschiedene Winkelmessgeräte<br />
montiert:<br />
a) ein absolutes Heidenhain RCN 8311 als typischer Vertreter gekapselter<br />
Winkelmessgeräte<br />
b) ein absolutes Heidenhain ECA 4410 als typischer Vertreter<br />
modularer Winkelmessgeräte mit Stahlteilungstrommel und<br />
optischer Abtastung<br />
c) ein absolutes Heidenhain ECM 2410 mit magnetischer Abtastung<br />
als besonders schmutzunempfindliche Variante der modularen<br />
Winkelmessgeräte<br />
d) ein absolutes WMxA 1010 der Firma AMO mit induktiver Abtastung<br />
als typischer Vertreter von Maßbandgeräten für Anwendungen,<br />
die besonders kompakte, schmutzunempfindliche und<br />
flexible Anbaulösungen erfordern<br />
SPECIAL<br />
Autor: Andreas Hager, Marketing Messgeräte für Werkzeugmaschinen,<br />
Dr. Johannes Heidenhain GmbH, Traunreut<br />
SIGNAL ENTSCHEIDEND FÜR<br />
OBERFLÄCHENQUALITÄT<br />
Bei Direktantrieben ist die Signalqualität eines Messgerätes unmittelbar<br />
entscheidend für das Stromrauschen und damit für die<br />
36 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de
SENSORTECHNIK<br />
SENSORINFORMATIONEN AUS<br />
DEM MOTORSYSTEM SIND DIREKT<br />
UND MIT REDUZIERTEM VER-<br />
KABELUNGSAUFWAND NUTZBAR<br />
erreichbare Dynamik sowie die mögliche Verlustleistung des Antriebs.<br />
Das Stromrauschen beeinflusst die erreichbare Dynamik<br />
einer Achse als Rückwirkung von Interpolationsfehlern. Interpolationsfehler<br />
sind schnelle Änderungen des Positionswertes, die Fehler<br />
in der Geschwindigkeitsberechnung bewirken. Diese Fehler in der<br />
Geschwindigkeitsberechnung führen wiederum zu höherem<br />
Stromrauschen. Um Instabilitäten beim Antrieb zu vermeiden,<br />
muss auf zunehmendes Stromrauschen durch eine Reduzierung<br />
der Regelkreisverstärkung reagiert werden – wodurch auch die<br />
Dynamik eingeschränkt wird.<br />
Aber auch die Temperaturentwicklung im Motor hängt mit dem<br />
Stromrauschen zusammen. Niedriges Stromrauschen bewirkt eine<br />
geringere Verlustleistung und somit auch eine niedrigere Motortemperatur,<br />
hohes Stromrauschen erhöht dagegen die Verlust-<br />
leistung im Antrieb und führt damit auch zu einer stärkeren Temperaturentwicklung.<br />
Ein Vergleich des Stromrauschens der verschiedenen Messgeräte<br />
zeigt deutlich das unterschiedliche Verhalten. Optische<br />
Messgeräte bewirken ein geringes und gleichmäßiges Stromrauschen,<br />
magnetische und induktive Geräte führen zu einem stärkeren<br />
und viel heterogeneren Stromrauschen trotz eingesetzter<br />
Tiefpassfilter. Entsprechend sind optische Messgeräte die erste<br />
Wahl, wenn es darum geht, das Leistungspotenzial eines Motors<br />
optimal auszuschöpfen und bestmögliche Oberflächenqualität<br />
zu erreichen.<br />
01 Schnitt durch die Demo-Einheit mit<br />
Lage der einzelnen Winkelmessgeräte<br />
MESSUNG <strong>DER</strong> POSITIONIERGENAUIGKEIT<br />
Ob die tatsächliche Position eines Rundtischs auch der gewünschten<br />
Position entspricht, kann anhand der statischen Messung der<br />
Positioniergenauigkeit nach ISO 230-2 beurteilt werden. Dazu werden<br />
über fünf Umdrehungen des Rundtischs im Uhrzeigersinn und<br />
fünf Umdrehungen des Rundtischs gegen den Uhrzeigersinn jeweils<br />
12 Messungen in 30°-Schritten vorgenommen.<br />
Für die Beurteilung eines Messgerätes sind vor allem die bidirektionale<br />
Positioniergenauigkeit (A) und die durchschnittliche<br />
Abweichung der bidirektionalen Positioniergenauigkeit (M) aussagekräftig.<br />
Denn der Kennwert A ist vergleichbar mit der Systemgenauigkeit<br />
eines Winkelmessgerätes, der Kennwert M mit der Teilungsgenauigkeit<br />
– jeweils unter Berücksichtigung der Abweichungen<br />
aus der Applikation.<br />
Um Aussagen über die erreichbare Bahngenauigkeit bei einer gegebenen,<br />
maximalen Verfahrgeschwindigkeit treffen zu können,<br />
Hochdynamisch, robust und präzise:<br />
Der neue Wegaufnehmer TF1<br />
Der innovative Linearsensor<br />
für die anspruchsvolle<br />
Positionsmessung −<br />
auch unter rauen Umgebungsbedingungen.<br />
• verschleißfreie, berührungslose<br />
Messung<br />
• minimalster Zeitverzug durch<br />
10 kHz Update Rate<br />
• störsicher auch in Magnetfeldnähe<br />
• flache Bauform<br />
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IO-Link-Schnittstelle<br />
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Tel. +49 711 4489-250<br />
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SENSORTECHNIK<br />
03 Die Winkelmessgeräte mit optischer Abtastung RCN und ECA<br />
weisen wesentlich geringere Abweichungen der tatsächlichen von<br />
der gewünschten Position auf als die magnetischen (ECM) und<br />
induktiven (WMxA) Winkelmessgeräte<br />
SPECIAL<br />
02 Die Thermografieaufnahme oben zeigt die geringere Motortemperatur<br />
bei der Positionssteuerung mit einem optischen Winkelmessgerät,<br />
unten dazu im Vergleich die höheren Temperaturen bei<br />
einem nicht-optischen Winkelmessgerät<br />
hat Heidenhain die Kriterien der ISO 230-2 um die dynamische<br />
Positioniergenauigkeit (D) erweitert. In Anlehnung an die ISO 230-2<br />
werden wieder Messungen während fünf Umdrehungen des Rundtisches<br />
im Uhrzeigersinn und fünf Umdrehungen des Rundtisches<br />
gegen den Uhrzeigersinn vorgenommen. Allerdings wird<br />
jetzt kontinuierlich mit einer Abtastrate von 5 kHz bei einer Verfahrgeschwindigkeit<br />
von 20 min -1 gemessen.<br />
Diese Messung der dynamischen Positioniergenauigkeit ergibt,<br />
dass das induktive Winkelmessgerät (WMxA) bei der erreichbaren<br />
Bahngenauigkeit besonders starke Abweichungen aufweist. Sie<br />
resultieren aus dem induktiven Abtastverfahren, das ein geschwindigkeitsabhängiges<br />
Genauigkeitsverhalten mit sich bringt. Dagegen<br />
bestehen bei den optischen Geräten (RCN und ECA) auch in Bewegung<br />
kaum Abweichungen zwischen tatsächlicher und gewünschter<br />
Position. Das magnetische Winkelmessgerät (ECM) bildet das<br />
Mittelfeld ohne extreme Abweichungen.<br />
DEN MOTOR SCHÜTZEN – SICHER BEARBEITEN<br />
Torquemotoren wie der in der Demo-Einheit eingesetzte Motor von<br />
Etel verfügen über eine besonders hohe Leistung bei sehr kompaktem<br />
Bauraum. Damit einher geht in bestimmten Bearbeitungssituationen<br />
eine große Überhitzungsgefahr, wenn aufgrund einer<br />
unsymmetrischen Stromverteilung in den Wicklungen die Temperatur<br />
einer einzelnen Wicklung sprunghaft ansteigt. Eine applikationsnahe<br />
Digitalisierung von Sensorinformationen zur Temperaturentwicklung<br />
und die dementsprechende Übertragung dieser Informationen<br />
an die Steuerung bieten hier intelligenten Motorschutz<br />
für hohe Prozesssicherheit. Vor allem die optimierte Auswertbarkeit<br />
der Informationen erhöht die Sicherheit und Effizienz der<br />
Bearbeitungsprozesse.<br />
Die Sensorbox EIB 5200 von Heidenhain überwacht alle<br />
drei Wicklungen des Motors und macht die Temperaturdaten<br />
direkt nutzbar. Dazu wird die Sensorbox in unmittelbarer Nähe<br />
zum Motor eingebaut und zwischen Winkelmessgerät und Maschinensteuerung<br />
eingeschleift. Wenn – wie beim eingesetzten<br />
Etel-Torquemotor – das thermische Motormodell bekannt und<br />
hinterlegt ist, detektiert die Sensorbox einen sprunghaften Temperaturanstieg<br />
sehr schnell, vermeidet eine Beschädigung der<br />
Motorwicklungen und bietet einen umfassenden Motorschutz<br />
vor Überhitzung.<br />
Die richtige Wahl des Messgerätes und eine intelligente Nutzung<br />
der vielfältig vorhandenen Daten aus dem Bearbeitungsprozess<br />
sind also entscheidend für die Sicherheit, Stabilität und Genauigkeit<br />
von Fertigungsprozessen. Das Wissen um die spezifischen<br />
Eigenschaften unterschiedlicher Messgerätetypen hilft dem Konstrukteur<br />
und dem Entwickler, das für seine Applikation bestgeeignete<br />
Winkelmessgerät auszuwählen. Denn bei dieser Auswahl geht<br />
es schließlich nicht nur um Dynamik und Genauigkeit. Konstrukteur<br />
und Entwickler müssen auch die konstruktiven Gegebenheiten<br />
wie Wellendurchmesser oder Einbausituation und natürlich die<br />
Wirtschaftlichkeit im Auge behalten.<br />
Bilder: Dr. Johannes Heidenhain GmbH<br />
www.heidenhain.de<br />
38 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de
SENSORTECHNIK<br />
STARTER-KIT MACHT IO-LINK ERLEBBAR<br />
Anwendern, die sich mit allen<br />
Vorzügen des digitalen<br />
Kommunikationsprotokolls<br />
IO-Link vertraut machen<br />
wollen, bietet Turck jetzt ein<br />
kompaktes Starter-Kit. Neben<br />
Turcks IO-Link-Master TBEN-S<br />
mit vier universellen PNP-<br />
Kanälen enthält das Set eine<br />
RGB-Signalleuchte und zwei<br />
Sensoren: den induktiven<br />
Uprox-Sensor BI10U sowie<br />
den Ultraschallsensor RU40U.<br />
Die IO-Link-Devices liefern<br />
neben Nutzdaten auch<br />
Wartungsdaten für die Zustandsüberwachung von Maschinen und<br />
Anlagen. Im Starter-Kit befinden sich außerdem ein 230-V-Netzteil,<br />
kompatible Leitungen (M12-M12 und M8-Ethernet-RJ45) sowie ein<br />
USB-Speicherstick zur erleichterten Inbetriebnahme. Auf dem Datenträger<br />
finden Anwender unter anderem die Bediensoftware Pactware<br />
sowie alle IO-Device-Descriptions (IODD) und einen IODD-DTM-Interpreter.<br />
Über die Simple IO-Link-Device-Integration (SIDI) lassen sich die<br />
Geräte zudem ohne zusätzliche Software in Profinet-Systeme integrieren.<br />
www.turck.com<br />
ETIKETTEN ZEIGEN ÜBERSCHRITTENE<br />
TEMPERATURGRENZWERTE AN<br />
Sicherheitsregeln in<br />
industriellen Anlagen<br />
verlangen vermehrt<br />
nach einer beweiskräftigen<br />
Aufzeichnung<br />
der an Oberflächen von<br />
Komponenten eingewirkten<br />
maximalen<br />
Temperaturbelastungen.<br />
Frühzeitig festgestellte Temperaturspitzenwerte erlauben<br />
eine präventive Intervention. Ein JumboCelsi-Temperatur-<br />
Etikett kann auf Übertemperaturen an Anlagenteilen und<br />
deren, dadurch bedingte, reduzierte Lebenserwartung<br />
aufmerksam machen. Celsi-Etiketten sind selbstklebend<br />
und in Sekunden auf sauberen Ober-flächen aufgebracht.<br />
Übersteigt die Oberfläche die Ansprechtemperatur des<br />
Etiketts, so verändert sich dieses nicht umkehrbar von<br />
einem ursprünglichen Weiß in ein permanentes Schwarz.<br />
Jumbo-CelsiDot-Etiketten sind in 40 verschiedenen<br />
Temperaturwerten zwischen +40 °C und +260 °C und in<br />
diversen Größen erhältlich.<br />
www.spirig.com<br />
SAFETY-DRUCKSENSOREN MIT WEITERER SCHNITTSTELLE<br />
www.stw-mm.com<br />
Für die Drucksensoren der Baureihe F02 Safety aus dem Sensorik-Baukasten für die Mobilhydraulik von<br />
Wiedemann steht nun auch der Stecker Deutsch DT04 als elektrische Verbindungsmöglichkeit neben<br />
einem 5-poligen M12-Stecker zur Verfügung. Der Stecker wird vor allem im Automotive-Umfeld<br />
eingesetzt. Mit der vorliegenden E1-Zulassung ist eine nun noch einfachere Integration des für<br />
Sicherheitsanwendungen ausgelegten Drucksensors in Fahrzeuge möglich. Darüber hinaus unterstützt<br />
der Sensor nun auch ein ratiometrisches Ausgangssignal, das sich proportional zur Versorgungsspannung<br />
ändert. Dieses Signal ist wenig störanfällig und kann bei Bordnetzen, die stark schwanken<br />
können, leicht in einer nachfolgenden Analog-Digital-Wandlung verarbeitet werden, da die Versorgungsspannung<br />
des Fahrzeugs als Referenz genutzt werden kann. Der F02 Safety ist für Anwendungen<br />
ausgelegt, die ein Performance Level PL d oder ein Safety Integrity Level von SIL 2 voraussetzen.
SENSORTECHNIK<br />
DREI TYPEN<br />
SORGEN FÜR<br />
SICHERHEIT<br />
SPECIAL<br />
Die Maschinenbaufirma Baltec hat eine<br />
neuartige elektrische Nietmaschine entwickelt.<br />
Servomotoren übernehmen den vormals<br />
pneumatischen Antrieb und machen die<br />
Verbindungstechnologie sehr viel effizienter und<br />
schneller. Im spannenden Entwicklungsprozess<br />
wurden die Schweizer auf der Suche nach<br />
den optimalen Sicherheitseinrichtungen bei<br />
einem Sensorspezialisten fündig und das<br />
gleich dreifach.<br />
Klaus Huber ist Maschinenbauer und Individualist, er geht<br />
gern eigene Wege aber mit einem klaren Ziel vor Augen:<br />
„Am Ende muss es einfach ‚sehr gut‘ werden!“ Im November<br />
2015 hatte er als Produktmanager bei der mittelständischen<br />
Baltec-Gruppe mit der Entwicklung einer elektrisch angetriebenen<br />
Nietmaschine begonnen (<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> berichtete bereits<br />
in der Titelstory der Ausgabe 1-2/<strong>2020</strong>). Nach vier Jahren intensiver<br />
Arbeit hat die „Electric“ als Produktfamilie mit zwei mechanischen<br />
Baugrößen in insgesamt vier verschiedenen Kraftbereichen Marktreife<br />
erlangt. Baltec produziert Maschinen für die Verbindungstechnik<br />
und behauptet sich damit bei den Technologien Radialund<br />
Taumelnieten, dem Rollieren und Pressen weltweit. Domenico<br />
Mollo, Managing Director bei Baltec sagt: „Wir wollen uns am<br />
Markt differenzieren und immer die beste Lösung für die sehr individuellen<br />
Anforderungen unserer internationalen Klientel finden.<br />
Dass unsere Maschinen dabei auch mit dem bestmöglichen Sicherheitskonzept<br />
ausgestattet sind, ist für uns alternativlos.“<br />
HÖCHSTE ANSPRÜCHE<br />
Dieses konsequente Streben nach der bestmöglichen und umfassendsten<br />
Lösung spiegelt sich auch bei der Herangehensweise an<br />
40 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de
Bändigen Sie<br />
das [µm]<br />
– Kompakt und in Serie.<br />
01 Die Blindzonenfreiheit<br />
des Lichtvorhangs DeTec4 Core<br />
erlaubt eine gelungene<br />
Integration ins Gesamtkonzept<br />
das Sicherheitskonzept für die neue Maschine<br />
wider. Denn in puncto Maschinensicherheit<br />
wollen die Schweizer Maschinenbauer<br />
keine Kompromisse eingehen.<br />
Für Klaus Huber war im Entwicklungsprozess<br />
der neuen Nietmaschine von<br />
Anfang an klar: „Nur die höchsten Sicherheitsstandards<br />
kommen in Frage.“ Die<br />
„Electric“ unterliegt als Nietmaschine<br />
eigentlich nicht dem strengen Normund<br />
Regelwerk für Pressen. Baltec geht<br />
aber auch hier über Mindestanforderungen<br />
hinaus und hat sich das Erreichen<br />
des höchsten Performance Levels e (EN<br />
ISO 13849) zum Ziel gesetzt. Dafür kommen<br />
der Lichtvorhang DeTec4 Core, der<br />
Transpondersicherheitsschalter STR1 und<br />
die Sicherheitszuhaltung TR10 Lock von<br />
Sick zum Einsatz.<br />
Beim DeTec4 Core hat Klaus Huber zuallererst<br />
die Blindzonenfreiheit überzeugt:<br />
„Sie erlaubt mir eine gelungene<br />
Integration ins Gesamtkonzept und ist<br />
für mich ein ganz tolles Feature“. Aber<br />
auch das Design sorgt für Pluspunkte,<br />
denn, so der Ästhet Klaus Huber: „Es gibt<br />
ja auch hässliche Lichtschranken.“ Anerkennung<br />
zollt er dem Konzept der in<br />
150-mm-Schritten gestaffelten Schutzfeldhöhen<br />
von 300 bis 2 100 mm der DeTec-<br />
Produktfamilie: „Da hat sich jemand<br />
Gedanken gemacht!“ Die kurze Ansprechzeit<br />
verlieh ein Mehr an konstruktiver<br />
Freiheit, denn damit konnte der<br />
Lichtvorhang in geringem Abstand platziert<br />
werden, um so den Arbeitsplatz an<br />
der Maschine ergonomisch zufriedenstellend<br />
zu gestalten.<br />
KURZE ANSPRECHZEITEN<br />
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2.<br />
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SENSORTECHNIK<br />
und 80 ms Risikozeit ist auch der berührungslose Sicherheitsschalter<br />
STR1 an der „Electric“ mit Schiebetisch im Einsatz. Er verleiht eine<br />
hohe Maschinenverfügbarkeit durch die große Toleranz gegenüber<br />
Türversatz. Wieder zahlt eine kompakte Bauform auf die Flexibilität<br />
in der Montage ein. Genauso wie beim dritten System zur Zugangssicherung<br />
von Sick, dem TR10 Lock. Klaus Huber lobt erneut „das<br />
DIE KURZE ANSPRECHZEIT <strong>DER</strong><br />
LICHTSCHRANKE STEIGERTE<br />
DIE KONSTRUKTIVE FREIHEIT<br />
gelungene Design“, das für ihn Hand in Hand mit der Funktionalität<br />
geht: „Der TR10 Lock lässt sich sehr schön integrieren, der mechanische<br />
Aufbau ist absolut robust, ganz ohne Bohrung mit hoher<br />
Kraft und Zuverlässigkeit in der Zuhaltung.“ Außerdem erfüllt die<br />
hohe Codierungsstufe des Betätigers die Anforderungen gemäß<br />
EN ISO 14119 zum Manipulationsschutz ohne zusätzliche Maßnahmen.<br />
VERSCHIEDENE GERÄTE, EINE SCHNITTSTELLE<br />
Drei bewährte Produkte von Sick übernehmen bei Baltec in der<br />
„Electric“ die Sicherheitsaufgaben in den unterschiedlichen Maschinen-Varianten.<br />
Dabei liegen für Klaus Huber die Vorteile eines<br />
einzigen Lieferanten mit Komplettlösungen auf der Hand: „Wir<br />
haben drei verschiedene Geräte, aber immer nur eine standardisierte<br />
Schnittstelle, das reduziert Verkabelungsaufwand. Der Zertifizierungsprozess<br />
ist stark vereinfacht und schließlich haben wir für<br />
alle Belange immer nur einen Ansprechpartner.“<br />
02 Die Sicherheitszuhaltung TR10<br />
Lock sorgt für die höchste Sicherheit<br />
mit Performance Level PL e<br />
ZUGANGSSICHERHEIT –<br />
AUF HOHEM NIVEAU AUS<br />
EINER HAND<br />
Der Lichtvorhang, der Transpondersicherheitsschalter<br />
und die Sicherheitszuhaltung – mit diesen drei<br />
Systemen für Zugangssicherheit erhalten wir für<br />
jede Variante der „Electric“ auf hohem Niveau alles<br />
aus einer Hand. Außerdem hat Sick in unserem<br />
europäischen Zielmarkt ein hervorragendes<br />
Renommee, das uns bei der Markteinführung<br />
unterstützen wird.<br />
KLAUS HUBER, Produktmanager und Konstrukteur,<br />
BalTec<br />
SPECIAL<br />
APPS ERÖFFNEN GUTE ZUKUNFTSAUSSICHTEN<br />
Baltec begreift den hohen Aufwand und die Anstrengungen des<br />
intensiven Entwicklungsprozesses als die beste Investition in die<br />
Zukunft. „Uns ist die eigene Wertschöpfung sehr wichtig, mit der<br />
Vermarktung stehen wir noch am Anfang, wobei die Produktivitätssteigerung<br />
in der Verbindungstechnologie zum zentralen Thema<br />
werden wird“, meint Domenico Mollo. Baltec bietet eigene HMI-<br />
Dashboards zur Einstellung der Maschine an und unterstützt<br />
seine Kunden mit einer Einweisung zur Funktion dieser Oberfläche.<br />
Dass Sick mit der NFC-Technologie bereits Apps zur Vor-<br />
Ort-Diagnose per Smartphone anbietet, interessiert die Schweizer<br />
Maschinenbauer in diesem Zusammenhang sehr und Klaus<br />
Huber ist erleichtert: „Gut zu wissen, dass das auch im Portfolio<br />
ist, dann muss ich mir nicht schon wieder einen neuen Lieferanten<br />
suchen.“<br />
Bilder: Aufmacher Hintergrund: nakedcm – stock.adobe.com, Sonstige: Sick AG<br />
www.sick.de<br />
42 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: ANTREIBEN – STEUERN – BEWEGEN <strong>2020</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 06. 07. <strong>2020</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 18. 06. <strong>2020</strong><br />
01<br />
03<br />
02<br />
01 Verlustleistungen reduzieren: Ein Frequenzumrichter mit<br />
spezieller Technologie ermöglicht neue Anwendungen von<br />
Hochgeschwindigkeitsmotoren<br />
Bild: Sieb & Meyer<br />
04<br />
<strong>DER</strong> DIREKTE WEG<br />
INTERNET:<br />
www.DerKonstrukteur.de<br />
E-PAPER:<br />
digital.derkonstrukteur.de<br />
REDAKTION:<br />
n.steinicke@vfmz.de<br />
WERBUNG:<br />
sales@vfmz.de<br />
SOZIALE NETZWERKE:<br />
www.Facebook.com/DerKonstrukteur<br />
www.twitter.com/derkonstrukteu<br />
02 Sensorlos, vernetzt, sicher: Bremsen für vertikale Achsen<br />
intelligent überwachen<br />
Bild: mayr Antriebstechnik – shutterstock/24Novembers<br />
03 Welches Getriebe passt zu meiner Anwendung?<br />
Die Funktionsweise und Einsatzgebiete der wichtigsten<br />
mechanischen Getriebetypen im Überblick<br />
Bild: WEG<br />
04 Zug um Zug: Robuste, modulare und langlebige Lineartechnik<br />
für den Einsatz in Schienenfahrzeugen<br />
Bild: Rollon<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 43