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DER KONSTRUKTEUR 6/2020

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19073<br />

06 JUNI <strong>2020</strong><br />

AM PULS <strong>DER</strong> TECHNIK<br />

TITELSTORY<br />

NICHTS IST UNMÖGLICH<br />

Ob mit integrierter Intelligenz oder für den<br />

Einsatz im Weltall – ein Antriebsspezialist löst<br />

auch knifflige Kupplungsaufgaben<br />

DerKonstrukteur.de


10 DINGE,<br />

DIE DIE WAGO<br />

PRO 2<br />

STROMVERSORGUNG<br />

NICHT KANN:<br />

#3<br />

ENTHÄLT KEINE<br />

OMEGA-3-<br />

FETTSÄUREN –<br />

IST ABER FIT<br />

FÜR JEDE HERAUS-<br />

FOR<strong>DER</strong>UNG IN<br />

IHRER PRODUKTION!<br />

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EDITORIAL<br />

DAS DORF UND DIE WELT<br />

Manchmal fühlt es sich so an, als ob die Welt ein Dorf ist, weil man überall<br />

Menschen trifft, die man kennt. Fakt ist: Die Welt ist in den letzten<br />

Jahrzehnten kleiner geworden. Wir reisen, exportieren, importieren – über<br />

alle Grenzen hinweg. Kaum ein Ort auf dem Globus, der heute für uns nicht<br />

innerhalb eines Tages zu erreichen wäre.<br />

Ein Vorteil für das Virus, denn dadurch konnte es sich schnell und stark<br />

ausbreiten. Aber der Mensch hat reagiert, seinen Radius eingeschränkt,<br />

mehrere Gänge heruntergeschaltet. Jetzt ist plötzlich wieder das Dorf die<br />

Welt. Ich wohne in einer knapp 400-Seelen-Gemeinde. Hier gibt es Hühner,<br />

Schafe, Schweine. Im Garten wächst das Gemüse. Und man kann tagelang<br />

kaum einem Menschen begegnen, wenn man nicht will. Seit ich nicht mehr<br />

zur Arbeit fahre, bin ich hier abgetaucht. Und es tut gut.<br />

Leben wie früher? Nicht ganz, denn ich bin trotzdem mit der Welt vernetzt.<br />

Dank unserer leistungsfähigen Datenverbindung (und des Einsatzes unserer<br />

Verlags-IT) arbeite ich seit acht Wochen nahezu problemlos mobil von zu<br />

Hause aus. Per Videokonferenz bin ich mit Kollegen und Freunden in Kontakt.<br />

Das Internet macht in diesen Tagen vieles leichter. So bauen die meisten<br />

Unternehmen in der Krise nicht nur in puncto Homeoffice auf das www,<br />

sondern erschließen auch neue Kommunikationsmöglichkeiten: Online-<br />

Beratungsangebote, Blogs und virtuelle Messen schießen aus dem digitalen<br />

Boden (Meldungen dazu finden Sie auf Seite 7 und Seite 32).<br />

Nutzen Sie die Angebote, bleiben Sie vernetzt, denn das ist für uns Menschen<br />

essenziell – und ein Erfolgsrezept!<br />

Unsere Zeitschrift können Sie übrigens auch als E-Paper lesen unter:<br />

http://digital.derkonstrukteur.de/. Hier erscheint immer die neueste<br />

Ausgabe und zum Stöbern gibt es ein Archiv.<br />

NEU<br />

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Mehr Präzision.<br />

Laser-Wegsensor für<br />

Advanced Automation<br />

• Einmalige Kombination aus Größe,<br />

Geschwindigkeit und Genauigkeit<br />

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Messungen mit Messraten bis zu 10 kHz<br />

• Advanced Surface Compensation<br />

zur schnellen Messung auf<br />

wechselnden Oberflächen<br />

• Einfache Montage & Inbetriebnahme<br />

• Höchste Fremdlichtbeständigkeit<br />

seiner Klasse<br />

Martina Klein<br />

Stv. Chefredakteurin<br />

m.klein@vfmz.de<br />

Robotik<br />

Schweißprozesse<br />

Elektronik-Produktion<br />

Bild Erdkugel: frenta – stock.adobe.com<br />

Kontaktieren Sie unsere<br />

Applikationsingenieure:<br />

Tel. +49 8542 1680<br />

micro-epsilon.de/opto


INHALT<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

03 Editorial: Das Dorf und die Welt<br />

06 Konstruktion 2030: Gehäuseplanung<br />

08 Whiteboard: Innovativ<br />

Kybernetik und Verbindungslösungen – Einblicke in<br />

das spannende Leben von Dr. Susanne Krichel,<br />

Senior Manager Business Development IoT bei der<br />

Lapp Holding AG<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

08<br />

AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

10 Cobots: Herausforderung macht erfinderisch<br />

14 Linearführungen, Rundtischlager, Energieketten:<br />

Wartungsfreier Akrobat<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

16 TITELSTORY<br />

Kupplungen: Nichts ist unmöglich<br />

20 Thermisches Design: So bewahrt der Antrieb einen<br />

kühlen Kopf<br />

14<br />

KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

24 Schutzelemente: Sonderteile auf der Überholspur<br />

26 Schaltschrankinstallation: Verdrahtung mit System<br />

24<br />

20<br />

4 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de


SPECIAL<br />

SENSORTECHNIK<br />

28 Induktivsensoren: Problemlöser mit Zukunft<br />

34 Lichtgitter: Rundum flexibel – rundum sicher!<br />

36 Winkelmessgeräte: Auf die Position!<br />

40 Zugangssicherheit: Drei Typen sorgen für Sicherheit<br />

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TITELBILD SPECIAL<br />

Balluff GmbH<br />

SERVICE<br />

22 Impressum<br />

43 Vorschau<br />

TITELBILD<br />

R+W Antriebselemente<br />

GmbH<br />

Bild: Alexander Limbach –<br />

stock.adobe.com, R+W Antriebselemente<br />

28<br />

40<br />

Robuster als je zuvor.<br />

Wegband-Positionssensoren<br />

positape ®<br />

• Edelstahl-Messband mit nahezu unendlicher Lebensdauer<br />

• Für raue Umweltbedingungen<br />

• Mehrfache Umlenkung möglich<br />

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• Messlänge bis 20.000 mm, Schutzart bis IP68/69<br />

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integriertem Neigungssensor<br />

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Automation Sensorik<br />

Messtechnik GmbH<br />

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KONSTRUKTION 2030<br />

GEHÄUSEPLANUNG<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Sie wollen Konstrukteuren im Bereich Gehäusetechnik die Arbeit<br />

erleichtern. Wie gelingt Ihnen das?<br />

Wir bieten ihnen zwei komfortable Möglichkeiten, sich schnell<br />

und einfach ihr Wunschgehäuse zu konfigurieren. Da ist einmal<br />

der SL 4000-Konfigurator, mit dem man sich die passenden Komponenten<br />

unseres Steuergehäuses mit wenigen Klicks zusammenstellen<br />

kann. Und wir haben das Rose Modular System (RMS)<br />

eingeführt – einen Baukasten für Edelstahl-Gehäuse mit mehr als<br />

40 000 Kombinationsmöglichkeiten. Das RMS basiert auf einem<br />

PER KONFIGURATOR KÖNNEN<br />

DIE GEHÄUSE EXAKT AN DIE<br />

KUNDENANFOR<strong>DER</strong>UNGEN<br />

ANGEPASST WERDEN<br />

Basis-Unterteil in 25 Größen und 5 Einbautiefen und ermöglicht<br />

eine große Anzahl an Gehäuse-Varianten. Der Konstrukteur hat<br />

hier zudem maximale Flexibilität bei der Positionierung seiner<br />

elektrischen Bauteile.<br />

Wie sind die Konfiguratoren aufgebaut?<br />

Die Konfiguratoren sind ganz einfach zu bedienen: Beim SL 4000<br />

wählt man zunächst die benötigte Gehäusetiefe aus und gibt an,<br />

ob man ein Gehäuse mit oder ohne Pultvorbau benötigt. Im Anschluss<br />

wird man Schritt für Schritt durch die Konfiguration geführt<br />

– wir fragen alle relevanten Parameter ab. Wenn man eine<br />

Eingabe korrigieren möchte, kann man das jederzeit tun. Das<br />

Rose Modular System für Edelstahlgehäuse ist ganz ähnlich aufgebaut.<br />

Hier kann man u. a. Deckelausführungen und Wandbefestigungen<br />

definieren, die passende Dichtung auswählen<br />

und die Anzahl der benötigten Flanschplatten festlegen. Wir<br />

haben beide Konfiguratoren sehr übersichtlich gestaltet, sodass<br />

sie intuitiv zu bedienen sind. Zusätzlich werden fast alle Daten<br />

und Dokumente für die weitere Auftragsabwicklung und Produktion<br />

automatisiert erzeugt.<br />

Wie sieht in Ihren Augen die Zukunft der Gehäuseplanung aus?<br />

Konstrukteure werden sich bei uns sämtliche Standard-Gehäuse<br />

mithilfe eines Konfigurators individuell zusammenstellen können.<br />

Das hat für sie zwei große Vorteile: Zum einen gibt es ihnen die<br />

Möglichkeit, die Gehäuse exakt an die Kundenanforderungen<br />

anzupassen. Zum anderen werden dadurch bei unseren Mitarbeitern<br />

Kapazitäten frei, die sie für die Entwicklung von Sonderlösungen<br />

nutzen werden. Davon profitieren unsere Kunden ebenfalls, denn<br />

wir können ihnen dann eine noch intensivere Beratung als bisher<br />

bieten.<br />

www.rose-systemtechnik.com<br />

AXEL BRANDHORST<br />

Teamleiter Konstruktion, ROSE Systemtechnik GmbH, Porta Westfalica<br />

6 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de


KBT SCHALTET WÄLZLAGER-BLOG LIVE<br />

Als Entwickler und<br />

Hersteller anwendungsspezifischer<br />

Wälzlagerlösungen<br />

macht KBT Knapp<br />

nun auch online<br />

seine umfangreiche<br />

Wälzlager-<br />

Expertise einem<br />

breiten Publikum<br />

zugänglich und<br />

startete einen Wälzlager-Blog. Ab sofort werden online nützliche<br />

Inhalte zum Thema Wälzlagertechnik, Techniktrends und<br />

Fachbeiträge der Wälzlagerexperten der Öffentlichkeit zur<br />

Verfügung stehen. „Durch den neu aufgesetzten Blog können wir<br />

unsere Kompetenz und Expertise online einem breiten Publikum<br />

zugänglich machen. Komplizierte Wälzlagerlösungen werden<br />

dadurch greifbarer und verständlicher. Als Informationsmedium<br />

soll der Blog zum fachlichen Austausch anregen.“, so Kerstin<br />

Bohn, Geschäftsführerin im Bereich Marketing der KBT Knapp<br />

Wälzlagertechnik. Mit regelmäßigen Veröffentlichungen soll der<br />

Blog nach und nach zum Branchenportal im Bereich der Wälzlagertechnik<br />

ausgebaut werden.<br />

www.knapp-waelzlagertechnik.de<br />

HARTING ALS PARTNER FÜR INDUSTRIE 4.0<br />

Außergewöhnliche<br />

Zeiten erfordern<br />

neue Wege in der<br />

Kommunikation: Die<br />

Harting Technologiegruppe<br />

zeigt <strong>2020</strong><br />

erstmals ihre neuen<br />

Produkte und Lösungen<br />

rund um die Megatrends<br />

Industrie 4.0 und IIoT rein digital: Unter dem Label<br />

„Harting Experts Camp“ bietet der Connectivity-Spezialist eine<br />

leistungsfähige Dialog-Plattform für die Kundenkommunikation<br />

und bündelt darin sein vielfältiges Angebot an Produktpräsentationen,<br />

Webinaren, Experten-Talks und vielem mehr.<br />

„Die Industrie ist im Wandel und für Harting bedeutet diese<br />

Transformation, eigene Schlüsseltechnologien zu nutzen und<br />

gezielt Partnerschaften einzugehen, um Kompetenzen zu<br />

bündeln, die im Rahmen unseres gesamten Technologienetzwerks<br />

neue Lösungen schaffen. Das oberste Ziel dabei: Diese<br />

Lösungen in größeren Zusammenhängen zu entwickeln, um<br />

Ecosysteme zu gestalten, die dem Anwender einen deutlichen<br />

Mehrwert bringen“, erklärt Philip Harting, Vorstandsvorsitzender<br />

der Harting Technologiegruppe.<br />

www.harting.com<br />

IGUS ERÖFFNET DIGITALE NEUHEITEN-MESSE <strong>2020</strong><br />

Mehr als 100 Kunststoff-Innovationen und Programmerweiterungen aus allen<br />

Motion-Plastics-Bereichen präsentiert Igus auf seiner virtuellen Messe. Der rund<br />

400 m 2 große reale Stand ist im Internet frei begehbar. An den einzelnen Stationen<br />

können die Besucher über Displays, Filme oder Text in die Welt der Motion Plastics<br />

eintauchen, angefangen von SPE-Leitungen speziell für die Energiekette bis zu<br />

leichten Drylin-Polymerteleskopen und intelligenten Smart-Plastics-Lösungen.<br />

Verlinkungen führen zu weitergehenden technischen Informationen und Videos<br />

auf der Webseite. Die Messe ist dabei Teil des digitalen Supportangebots an die<br />

Kunden; auch persönliche Führungen, Einzel- und Gruppengespräche am Stand<br />

können vereinbart werden. Die virtuelle Messe kann im Internet unter<br />

www.igus.de/virtuellemesse besucht werden.<br />

www.igus.de


WHITEBOARD<br />

INNOVATIV<br />

SIE IST KYBERNETIKERIN,<br />

SIE HAT EINEN DOKTOR-<br />

TITEL, SIE IST SENIOR<br />

MANAGER BUSINESS<br />

DEVELOPMENT IOT:<br />

EINBLICKE IN DAS<br />

SPANNENDE LEBEN VON<br />

DR. SUSANNE KRICHEL<br />

Was ist Kybernetik?<br />

Welche Rolle kann sie bei<br />

Innovationen spielen?<br />

Was ist das Besondere an Lapps<br />

Innovationskultur?<br />

Wie sieht die Verbindungslösung<br />

der Zukunft aus?<br />

Sind Sie privat auch so innovativ<br />

oder brauchen Sie hier einen<br />

Ausgleich?<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Bilder: 1.: CrazyCloud - stock.adobe.com;<br />

4.: kichigin19 - stock.adobe.com, Sonstige: LAPP<br />

8 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de


DR. SUSANNE KRICHEL<br />

SENIOR MANAGER BUSINESS DEVELOPMENT IOT,<br />

LAPP HOLDING AG, STUTTGART


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

HERAUSFOR<strong>DER</strong>UNG<br />

MACHT ERFIN<strong>DER</strong>ISCH<br />

Vom Frästeil bis zur Sondermaschine – die<br />

Endutec GmbH plant, entwickelt und fertigt ein<br />

breites Spektrum an Produkten. Dabei ergeben<br />

sich Syniergieeffekte. Das Unternehmen hat die<br />

eigene Fertigung automatisiert – unter Einsatz<br />

flexibler Robotik-Lösungen. Auf Basis der eigenen<br />

Erfahrungen berät der Sondermaschinenbauer<br />

und Systemintegrator heute Konstrukteure<br />

und Maschinenbauer auf dem Weg in die<br />

Automatisierung.<br />

Die Endutec GmbH wurde 2009 als Sondermaschinenbauer<br />

mit einem eigenen Konstruktionsbüro gegründet. Das mittelständische<br />

Unternehmen, das in Chieming am Chiemsee<br />

ansässig ist, entwickelt, fertigt und beliefert Betriebe mit eigens<br />

hergestellten Maschinen. Das Unternehmen hat sich dabei auf<br />

die Fertigung von Einzelteilen und kleinen Stückzahlen spezialisiert.<br />

Möglich ist die vollständige interne Produktion für Endutec erst, seitdem<br />

der Betrieb auf die Automatisierung mit Cobots umgestiegen ist.<br />

Anlass war, dass die Zulieferung von Maschinenteilen nicht mehr zur<br />

Zufriedenheit erfüllt werden konnte. Andreas Flieher, Geschäftsführer<br />

bei Endutec, erklärt: „In den ersten Jahren als Maschinenbauer<br />

haben wir die benötigten Teile von Zulieferern bezogen. Mit der Zeit<br />

kam es allerdings zu Lieferengpässen und wir waren mit der Qualität<br />

nicht mehr zufrieden – und damit steht und fällt schließlich alles.“ So<br />

beschlossen Flieher und sein Partner, eigene CNC-Maschinen einzurichten.<br />

Der Fokus auf die Fertigung von Einzelteilen und kleinen<br />

Stückzahlen erforderte dabei eine regelmäßige Umrüstung und Umprogrammierung<br />

der Maschinen. „Dazu brauchen wir qualifizierte<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Autor: Helmut Schmid,<br />

Geschäftsführer Universal<br />

Robots (Germany) GmbH<br />

& Regional, Sales Director<br />

West- und Nordeuropa<br />

10 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de


Manuelle Versteller<br />

01<br />

01 Der Cobot entnimmt das Rohmaterial<br />

aus der Beladestation und setzt auch die<br />

fertig gefrästen Bauteile hier wieder ein<br />

02<br />

02 Mithilfe der UR-Roboter kann Endutec<br />

dem Fachkräftemangel trotzen und<br />

ermöglicht seinen Mitarbeitern, sich auf<br />

Aufgaben wie das Einrichten von neuen<br />

CNC-Programmen zu konzentrieren<br />

Facharbeiter“, erläutert Flieher. Doch der<br />

Fachkräftemangel verschont auch die<br />

Region rund um den Chiemsee nicht.<br />

Und so war es Endutec mit seinen 14 Fachangestellten<br />

nicht möglich, einen Zwei-<br />

Schicht-Betrieb aufzubauen.<br />

MIT COBOTS GEGEN DEN<br />

FACHKRÄFTEMANGEL<br />

Die Lösung für den Sondermaschinenbauer<br />

hieß Automatisieren. Dabei schaute<br />

sich das Unternehmen verschiedene<br />

Roboterlösungen an, unter anderem<br />

auch kollaborierende Roboter, sogenannte<br />

Cobots. „Wir haben die Mitarbeiter<br />

von Anfang an in diese Entscheidung<br />

miteinbezogen. Die e-Series von Universal<br />

Robots ging dabei als klarer Sieger<br />

hervor“, so Flieher. „Besonders überzeugt<br />

hat die Mitarbeiter die einfache<br />

Programmierbarkeit der UR Cobots. So<br />

kann jeder Mitarbeiter in kurzer Zeit die<br />

Programmierung und Steuerung der Roboter<br />

erlernen – ohne dass zusätzliche<br />

langwierige Schulungen vonnöten sind.“<br />

Heute bestückt ein UR10e von Universal<br />

Robots die CNC-Maschinen im Unternehmen<br />

und unterstützt Tag und Nacht<br />

in der Fertigung, um die Facharbeiter zu<br />

entlasten.<br />

Endutec hat für die automatisierte Beschickung<br />

der CNC-Maschinen eigens<br />

DURCH DIE FLEXIBILITÄT DES COBOTS<br />

HAT DIE BELADESTATION EINEN GROSSEN<br />

VORTEIL – IHRE VIELSEITIGKEIT<br />

Die Verstelleinheiten domiLINE<br />

von IEF-Werner – seit Jahren<br />

bewährt beim Feinverstellen,<br />

Justieren, Fokussieren,<br />

Ausrichten, Einrichten,<br />

Positionieren, etc.<br />

eine Beladestation entwickelt. Wie aus<br />

einem Regal entnimmt dort der UR10e<br />

die Werkstücke. Auch schwere und unhandliche<br />

Bauteile sind so platziert,<br />

dass der Roboter sie bequem greifen<br />

und die fertig gefrästen Stücke wieder<br />

absetzen kann. Die Beladestation ver­<br />

www.ief.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

fügt über Türen, über die sie von außen bestückt werden kann. Ist<br />

dies geschehen, können Roboter und Maschine über Stunden hinweg<br />

ohne menschliches Zutun den Auftrag fertigstellen – auch<br />

nachts. Da die Werkstücke zum Teil scharfkantig und schwer sind,<br />

ist die Applikation samt Beladestation mit den notwendigen Sicherheitsmaßnahmen<br />

ausgestattet. Flieher erläutert: „Die integrierten<br />

Sicherheitsfunktionen der e-Series von Universal Robots, bilden<br />

eine gute Grundlage, um eine sichere Applikation zu gestalten. Wir<br />

setzen zusätzlich noch einen Bodensensor ein. Bei Eintreten des<br />

Mitarbeiters in den definierten Bereich, wird der UR10e in den<br />

Sicherheitshalt versetzt. So konnten wir eine erfolgreiche Risikobeurteilung<br />

durchführen.“<br />

BERATUNG BEIM SCHRITT IN<br />

<strong>DER</strong> AUTOMATISIERUNG<br />

Als zertifizierter Systemintegrator von Universal Robots berät<br />

Endutec auf Grundlage der eigenen Erfahrungen auch andere<br />

Konstrukteure beim Schritt in die Automatisierung. Dafür stellt<br />

der Sondermaschinenbauer eine eigens entwickelte Automatisierungsanlage<br />

her, die nicht nur die internen Fertigungsprozesse<br />

optimiert, sondern auch anderen Betrieben in der Produktion<br />

einen Vorteil verschafft. Die automatisierte Beladestation für<br />

Werkzeugmaschinen wird ebenfalls von anderen Betrieben in<br />

BESON<strong>DER</strong>S ÜBERZEUGT HAT<br />

DIE EINFACHE PROGRAMMIER-<br />

BARKEIT <strong>DER</strong> COBOTS<br />

unterschiedlichen Ausbaustufen erworben. Die Anlage, die als<br />

Baukastensystem ausgelegt und so auf Kundenwunsch spezifisch<br />

angepasst werden kann, wird dabei schon mit einem UR10e von<br />

Universal Robots integriert geliefert. Das Konzept trifft dabei<br />

genau die Anforderung anderer fertigender Unternehmen im<br />

GEMEINSAM VON HERAUS-<br />

FOR<strong>DER</strong>UNGEN PROFITIEREN<br />

Unser Ziel ist es, unsere internen Prozesse kontinuierlich<br />

zu optimieren und trotz Fachkräftemangel die<br />

eigene Produktion zu sichern. Die Cobots von<br />

Universal Robots eignen sich durch ihre einfache<br />

Bedienbarkeit, um mit Ideen zu spielen, eigene Innovationen<br />

zu entwickeln und diese auch selbstständig<br />

umzusetzen – fehlende Programmierkenntnisse hin<br />

oder her. Unsere Erfahrungen und Lösungen teilen<br />

wir mit anderen Betrieben, die vor ähnlichen Herausforderungen<br />

stehen und gemeinsame Ziele verfolgen.<br />

ANDREAS FLIEHER, Geschäftsführender Gesellschafter,<br />

Endutec Maschinenbau Systemtechnik GmbH,<br />

Systemintegrator von Universal Robots, Chieming<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Maschinenbausektor. „Wir haben die Beladestation als Antwort<br />

auf die Herausforderungen entwickelt, die wir in unserer eigenen<br />

Fertigung identifiziert haben. Hier haben wir den Vorteil, dass wir<br />

gleich drei Identitäten vereinen: Wir sind Maschinenbauer, Systemintegrator<br />

und Anwender in einem – und somit sozusagen unser<br />

eigenes Versuchskaninchen“, lacht Flieher. „Wir testen in der eigenen<br />

Produktion, was funktioniert und wovon andere Konstrukteure<br />

profitieren könnten. Das bildet natürlich eine sehr gute Basis, um<br />

bei der Optimierung von Produktionsprozessen zu beraten.“ Die<br />

Cobots von Universal Robots eignen sich aufgrund ihrer schnellen<br />

Amortisierung und einfachen Bedienbarkeit auch für kleine und<br />

mittlere Unternehmen. „Das können wir aus eigener Erfahrung<br />

bestätigen“, betont Flieher.<br />

Bilder:Universal Robots<br />

www.universal-robots.com/de<br />

03 Da in der Anwendung mit schweren und scharfkantigen<br />

Werkstücken hantiert wird, ist die Applikation nicht kollaborativ,<br />

die Eigenschaften des Cobot kommen dennoch gut zur Geltung<br />

12 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

KRAFTSPANNER: ZWEIARMIGES DESIGN<br />

SPART PLATZ UND ERHÖHT FLEXIBILITÄT<br />

Die Kraftspanner 84A40-1 und<br />

84A50-1 von Destaco erzeugen<br />

trotz ihres kompakten Zweiarm-<br />

Designs einen hohen Kraft- und<br />

Toleranzausgleich. So eignen sich<br />

die pneumatisch angetriebenen<br />

Spanner dazu, Bleche bei kritischen<br />

Montageanwendungen,<br />

z. B. beim Schweißen, fest<br />

miteinander zu verbinden. Der<br />

Standard-Öffnungswinkel des<br />

Spanners beträgt 90°. Allerdings<br />

können die Öffnungswinkel<br />

beider Arme auch unabhängig<br />

voneinander eingestellt werden.<br />

Dies ermöglicht eine platzsparende<br />

Installation und macht die Spanner flexibel einsetzbar.<br />

Für den kleineren 84A40-1 sind drei, für den 84A50-1 vier<br />

unterschiedliche Spannarmsätze erhältlich. Ihre geschlossene<br />

Bauweise schützt sie vor äußeren Verunreinigungen und ermöglicht<br />

den Einsatz in rauen Betriebsumgebungen. Die Lebensdauerschmierung<br />

macht sie praktisch wartungsfrei. Die Doppelarm-<br />

Kraftspanner verfügen über zweiteilige Abfragen und sind in drei<br />

Varianten erhältlich, darunter PNP und NPN.<br />

www.destaco.com/de<br />

DIREKTER ZUGRIFF AUF IO-LINK-DEVICES<br />

Intelligente<br />

Vakuum-Komponenten<br />

mit<br />

IO-Link-Schnittstelle<br />

können in<br />

der Regel einfach<br />

und schnell aus<br />

der Steuerung<br />

heraus parametriert,<br />

analysiert<br />

und bedient<br />

werden. Ist ein<br />

direkter Zugriff<br />

über die Steuerung<br />

nicht möglich, bietet die J. Schmalz GmbH das Smart Device<br />

Interface mit USB-Schnittstelle (SDI-USB) an. Dazu wird die<br />

Komponente direkt an den IO-Link-Master angeschlossen, der<br />

über USB mit einem Laptop verbunden wird. Der Anwender<br />

installiert die dazugehörige Software HMI-SDI und kann nun<br />

über die entsprechende Maske das Device auslesen sowie<br />

parametrieren. Der Vorteil für den Nutzer: Er kann alle Feldgeräte<br />

mit IO-Link-Interface am Schreibtisch oder direkt im Linienbereich<br />

bedienen, auch wenn kein direkter Anschluss ans Netzwerk oder<br />

die Steuerung verfügbar ist. Zudem unterstützt das neue Tool die<br />

Ersatzteilbeschaffung, indem es die dafür notwendigen Geräteinformationen<br />

unabhängig vom Hersteller ausliest.<br />

www.schmalz.com<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 13


WARTUNGSFREIER<br />

AKROBAT<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Ein belgisches Unternehmen hat einen mobilen<br />

Roboter entwickelt, der Stutzen unterbrechungsfrei<br />

und automatisch verschweißt. Damit<br />

entlastet er seine menschliche Kollegen – auch<br />

deshalb, weil er dank des Einsatzes spezieller<br />

Linearführungen, Rundtischlager und<br />

Energieketten wartungsfrei ist.<br />

Ein Schweißbogen erleuchtet die Werkhalle von DIN Tools,<br />

einem Unternehmen mit Sitz im belgischen Heist-op-den-<br />

Berg bei Antwerpen, spezialisiert auf die Entwicklung von<br />

Schweißautomatisierung und Robotern. Rund zwei Minuten<br />

leuchtet die Flamme, dann erlischt sie. Mitarbeiter nehmen<br />

ihre Schweißbrillen ab, gehen in die Knie und begutachten das<br />

Resultat von allen Seiten. Sie nicken sich zufrieden zu. Denn dem<br />

Prototyp eines neuen Roboters ist es gelungen, einen runden<br />

Stutzen mit rund 4 cm Durchmesser mit einem eisernen Fundament<br />

zu verbinden – über eine kreisrunde unterbrechungsfreie<br />

Schweißnaht.<br />

Per Hand ist dieses Kunststück nahezu ein Ding der Unmöglichkeit.<br />

Der Schweißer muss die Naht mindestens einmal unterbrechen,<br />

um sich neu zu positionieren, eine Unterbrechung, die einen<br />

Abzug in puncto Qualität und Sicherheit bedeuten würde. Das weiß<br />

auch der Kunde, der den Schweißroboter in Auftrag gegeben hat:<br />

Smulders – ein Tochterunternehmen des französischen Bauunternehmens<br />

Eiffage, das von 1887 bis 1889 den Eiffelturm in Paris<br />

baute. Smulders produziert Stahlkonstruktionen für Offshore-<br />

Windkraftanlagen, u. a. die Übergangsstücke zwischen Fundament<br />

und Windkraftturm. Bestandteil dieser Stahlkonstruktionen sind<br />

mit dem Fundament verschweißte Stutzen, über die sich beispielsweise<br />

Leitern befestigen lassen.<br />

ROBOTER WERDEN ZU SCHWEISSPROFIS<br />

Optisch erinnert der Schweißroboter an einen Presslufthammer. An<br />

seinem Ende lässt sich eine rund 5 cm lange Madenschraube einspannen.<br />

Setzt der Mitarbeiter die Schraube auf das Gewinde des<br />

Stutzens, dreht sich der Roboter fest und nimmt den Stutzen auf. Im<br />

nächsten Schritt positioniert der Arbeiter den Roboter und startet<br />

den Schweißvorgang. Nun beginnt das Wolfram-Inertgas-Schweißen.<br />

Dabei entsteht ein elektrischer Lichtbogen zwischen dem<br />

Werkstück und einer Elektrode aus Wolfram. Der Lichtbogen<br />

schmilzt den Grundwerkstoff und einen Zusatzwerkstoff – in diesem<br />

Fall einen Draht, der sich Stück für Stück durch eine Leitung<br />

schiebt, deren Öffnung direkt neben dem Lichtbogen liegt. Inertgas<br />

verdrängt die Luft aus dem Bearbeitungsbereich und hindert den<br />

Sauerstoff daran, mit dem Metall zu reagieren. Der Roboter macht<br />

eine 360 °-Drehung mit einer zusätzlichen Überlappung von 6 ° und<br />

verschweißt den Stutzen mit dem Fundament.<br />

Rund 2 400 Stutzen pro Tag will Smulders auf diese Weise verschweißen,<br />

und das in kontinuierlicher Qualität. Hier sieht Bart<br />

Lourdaux, Inhaber von DIN Tools, einen der größten Vorteile seines<br />

Schweißroboters. „Um diese Art von Schweißnaht zu realisieren, sind<br />

Unternehmen auf geübte Schweißer angewiesen. Sie müssen mit einer<br />

Hand die Schweißflamme im Blick haben, mit der anderen Draht<br />

zuführen und mit dem Körper eine gleichmäßige drehende Bewegung<br />

vollziehen. Selbst routinierte Mitarbeiter werden irgendwann<br />

müde, sodass das Fehlerrisiko steigt“, erklärt Lourdaux. „Der Roboter<br />

hingegen führt die Schweißnähte hundertfach am Tag in gleichbleibender<br />

Qualität aus. Selbst Aushilfskräfte können ihn nach kurzer<br />

Einarbeitungszeit bedienen. Das ist ein Vorteil in Zeiten des Fachkräftemangels<br />

und ermöglicht eine viel flexiblere Personalplanung.“<br />

FEUERFESTE ENERGIEKETTE ERMÖGLICHT<br />

HOHE BEWEGUNSFREIHEIT<br />

Beim Bau des Schweißroboters sahen sich Bart Lourdaux und sein<br />

Kollege, Projektmanager Kevin Wijns, insbesondere mit dem Problem<br />

14 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de


AUTOMATISIERUNGSTECHNIK<br />

der Leitungsführung konfrontiert. Das Team musste einen Weg<br />

finden, die Leitungen und Schläuche für Strom und Schweißdraht<br />

sicher zu führen. Und zwar derart, dass sie Drehungen von mindestens<br />

360 ° überstehen, ohne dabei aneinanderzureiben und zu verschleißen<br />

oder sich zu verhaken und dadurch die Schweißqualität<br />

zu verschlechtern. „Zum Glück dauerte die Suche nach einer passenden<br />

Leitungsführung nicht lang“, sagt Lourdaux. Denn der Geschäftsführer<br />

arbeitet seit 2004 mit Igus zusammen – einem Spezialisten<br />

für Motion Plastics aus Köln, der Hochleistungskunststoffe<br />

für die Industrie entwickelt und daraus u. a. Energieketten für die<br />

Führung von Leitungen und Schläuchen fertigt.<br />

Einen Telefonanruf später machte sich Wim Laporte, Verkaufsgebietsleiter<br />

Gleitlager Igus Belgien, auf den Weg zu DIN Tools. „Wim<br />

und ich haben die Köpfe zusammengesteckt und für den Schweißroboter<br />

die ideale Leitungsführung gefunden“, freut sich Lourdaux. Zum<br />

Einsatz kommt eine Triflex R, eine dreidimensionale Energiekette aus<br />

Hochleistungskunststoff. Die Energieleitung für den Schweißkopf<br />

und der Schlauch für die Zuführung des Schweißdrahtes lassen sich<br />

mit wenigen Handgriffen im Inneren der E-Kette fixieren. Jedes Kettenglied<br />

lässt eine Torsion von 10 ° zu, sodass auch komplexe Bewegungen<br />

um sechs Achsen möglich sind. Um bei diesen akrobatischen<br />

Verrenkungen Schlaufenbildungen zu vermeiden, lässt sich die<br />

E-Kette mit einem Federstab versteifen. „Wenn sich der Roboter nun<br />

während des Schweißens um 360 ° dreht, sind die Leitungen im Inneren<br />

der E-Kette vor Verschleiß geschützt. Zudem ist es unmöglich, dass<br />

die Leitungen die Arbeit des Roboters behindern“, sagt Wim Laporte.<br />

Ein weiterer Vorteil: Der E-Kette kann Funkenflug nichts anhaben.<br />

Denn sie besteht aus Igumid NB – einem Hochleistungskunststoff, der<br />

hohen Brandschutzanforderungen gerecht wird, Temperaturen von<br />

– 40 bis + 80 °C standhält, hohe Abriebfestigkeit aufweist und robust<br />

ist. „Anwender können den Roboter also auch im Freien bedienen –<br />

selbst unter rauen Umweltbedingungen“, so Lourdaux.<br />

HOCHLEISTUNGSKUNSTSTOFF MIT<br />

SELBSTSCHMIEREFFEKT<br />

DIN Tools und Igus haben eine zweite Herausforderung gemeistert:<br />

die Aufhängung des Schweißkopfes. Die Anforderung des Kunden<br />

bestand darin, den Kopf über zwei Achsen millimetergenau justieren<br />

zu können. Hier kommen kompakte SLW Linearmodule mit<br />

verwindungssteifen Aluminium-Doppelwellenprofilen der Serie<br />

Drylin sowie das flache Rundtischlager PRT-04 zum Einsatz. Die<br />

Positionierung des Schweißkopfes erfolgt über eine Trapezgewindespindel<br />

mit manuellem Antrieb. Das Herz der Bewegung, die Lager<br />

der Linearschlitten sowie die Lagersegmente im Rundtischlager,<br />

01<br />

03<br />

besteht nicht aus Metall, sondern aus Hochleistungskunststoff und<br />

ermöglicht einen wartungsarmen Trockenlauf. „In dem Kunststoff<br />

ist ein Festschmierstoff integriert. Im Betrieb sorgt Mikroabrieb dafür,<br />

dass sich Teilchen des Schmierstoffs freisetzen und auf der Wellenoberfläche<br />

einen Selbstschmiereffekt erzeugen“, erklärt Michael<br />

Hornung, internationaler Produktmanager für Drylin-Linear- und<br />

Antriebstechnik bei Igus. „Für den Schweißroboter bedeutet dieser<br />

Trockenlauf im Vergleich zu klassischen Metalllagern vor allem<br />

<strong>DER</strong> ENERGIEKETTE AUS HOCH-<br />

LEISTUNGSKUNSTSTOFF KANN<br />

FUNKENFLUG NICHTS ANHABEN<br />

ganz praktische Vorteile im Alltag. Metallische Lager benötigen für<br />

den Betrieb Schmiermittel. Unsere können darauf verzichten, denn<br />

sie sind wartungsfrei. Niemand muss nachschmieren, kein<br />

Schmiermittel muss zur Verfügung gestellt werden, keine Anleitung<br />

ist notwendig“. Trockenlauf bedeutet zudem auch Ausfallsicherheit,<br />

denn in der rauen Schweißumgebung verbinden sich Staub- und<br />

Schmutzpartikel mit Schmiermitteln und das metallische Lager<br />

fällt aus und lässt sich nicht mehr bewegen.<br />

Nicht zuletzt punkten die Linearmodule und Rundtischlager aus<br />

Aluminium mit geringem Gewicht. „Wir haben uns bemüht, den<br />

Schweißroboter so weit wie möglich in Leichtbauweise zu fertigen.<br />

Er wiegt rund 18 kg und ist somit leicht genug, damit ihn ein Mitarbeiter<br />

mit seinen Händen anheben kann“, so Bart Lourdaux abschließend.<br />

„Ich schätze die Zusammenarbeit mit Igus deshalb,<br />

weil das Unternehmen mehr ist als ein Lieferant. Unsere Unternehmen<br />

arbeiten an der gleichen Vision: elegante und wirtschaftliche<br />

Lösungen für die Arbeitswelt von morgen zu entwickeln.“<br />

Bilder: Aufmacher: alexey_platonov – stock.adobe.com, Igus GmbH<br />

www.igus.de<br />

01 Geschützt vor Verschleiß: Das Stromkabel für den Schweißkopf<br />

und der Schlauch für den Schweißdraht sind in einer Energiekette<br />

aus Hochleistungskunststoff fixiert<br />

02 Der Schweißkopf ist an einem Linearmodul mit verwindungssteifen<br />

Aluminium-Doppelwellenprofilen montiert, die Positionierung<br />

erfolgt über eine Trapezgewindespindel mit manuellem Antrieb<br />

02<br />

03 Ein starkes Team (v.l.n.r.): Bart Lourdaux, Inhaber von DIN Tools,<br />

Wim Laporte, Verkaufsgebietsleiter Gleitlager Igus Belgien, und<br />

Michael Hornung, internationaler Produktmanager Drylin Linearund<br />

Antriebstechnik bei Igus<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 15


ANTRIEBSTECHNIK<br />

TITELSTORY<br />

NICHTS IST UNMÖGLICH<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Ein Antriebsspezialist bietet ein umfassendes<br />

Standardprogramm mit einer hohen Variantenvielfalt<br />

an Industrie- und Präzisionskupplungen.<br />

Dabei löst die hauseigene Forschungs- und<br />

Entwicklungsabteilung mit individuellen<br />

Anpassungen, kompletten Sonderanfertigungen<br />

und Neuentwicklungen, wie der intelligenten<br />

Kupplung, auch knifflige Kupplungsaufgaben.<br />

Autor: Sina Odenwald, Marketing Referentin, R+W Antriebselemente GmbH,<br />

Wörth am Main<br />

Der Kupplungsspezialist R+W Antriebselemente schreckt<br />

auch vor Extremen nicht zurück: Das Unternehmen baute<br />

schon eine Sicherheitskupplung für die Weltraumstation<br />

ISS und steckbare Metallbalgkupplungen für den Teilchenbeschleuniger<br />

Large Hadron Collider (LHC) im Europäischen<br />

Kernforschungszentrum Cern in Genf. Das Dimensionsspektrum<br />

reicht dabei von Miniaturbalgkupplungen für die Zahnmedizin bis<br />

zu einer der größten Sicherheitskupplung weltweit, einer STF 20 000<br />

mit einem Gesamtgewicht von 21,5 t, die in einer Windkraft-Testanlage<br />

verbaut wurde.<br />

Jörg Stang, Vertriebsleiter R+W, erklärt: „Möglich sind solche<br />

Leuchtturmprojekte durch unsere eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung,<br />

die eng mit Forschungseinrichtungen und<br />

Universitäten zusammenarbeitet. Die Universität Bayreuth und die<br />

RWTH Aachen University zählen zu unseren ständigen Entwicklungspartnern.<br />

In diesen Kooperationsprojekten entstehen mithilfe<br />

von 3D- und FEM-Simulationsprogrammen und Matlab-Auswertungen<br />

exemplarische Testserien.“<br />

Eigene Prüfstandsräume, ein im Jahr 2019 komplett neu gebautes<br />

Verwaltungsgebäude sowie eine Produktionshalle mit neuen Ma-<br />

16 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

01 Die intelligente Lamellenkupplung<br />

mit integrierter Sensorik kann Messgrößen<br />

wie Drehmoment und Drehzahl messen<br />

Die verbaute Sensorik misst Drehmoment, Drehzahl, Beschleunigung,<br />

Rotation und die Lage im Raum mit einer Abtastrate von<br />

500 Hz und verarbeitet die Messergebnisse direkt mit ihrer internen<br />

Elektronik – ganz ohne einen externen Messverstärker. Zeitgleich<br />

werden die Daten auf ein drahtlos verbundenes Endgerät<br />

übertragen. Die kombinierbaren, zeitabhängigen Messgrößen<br />

machen das dynamische Verhalten im rotierenden Antriebsstrang<br />

transparenter und reduzieren bzw. vermeiden Ausfall- und Stillstandzeiten.<br />

So trägt die intelligente Kupplung dazu bei, Kosten in<br />

der Produktion zu senken und die betriebliche Effizienz zu optimieren.<br />

schinen bieten beste Voraussetzungen für erfolgreiche Kundenprojekte.<br />

Denn auch wenn ein großer Teil der Anfragen über das umfangreiche<br />

Standardportfolio abgedeckt werden kann, sind es die<br />

Sonderanfertigungen, die den Fortschritt vorantreiben. Das ist dem<br />

Unternehmen stets bewusst. Jörg Stang: „Der Lernerfolg ist enorm.<br />

Moderne Fertigungsverfahren erlauben uns die Realisierung von<br />

individuellen Lösungen ab Losgröße 1.“<br />

NEU: DIE INTELLIGENTE KUPPLUNG<br />

Aus der Innovationsfreudigkeit des Unternehmens wurde jüngst eine<br />

richtungsweisende Produktneuheit für Industrie 4.0 geboren: Die<br />

intelligente Kupplung. Ihre integrierte Sensorik erweitert theoretisch<br />

jede R+W-Serienkupplung um zusätzliche Funktionen im Bereich der<br />

Messtechnik. Die Messdaten werden direkt im rotierenden Antriebsstrang<br />

aufgenommen, ohne dass die mechanischen Eigenschaften<br />

der intelligenten Kupplung beeinträchtigt werden, und ohne die Einschränkungen<br />

einer permanenten Kabelverbindung. Mithilfe der<br />

flexiblen Ausgleichselemente kann sie weiterhin axialen, lateralen<br />

und angularen Versatz ausgleichen und Drehmoment übertragen.<br />

IN JE<strong>DER</strong> BRANCHE ZUHAUSE<br />

Der Anspruch, für jede Anwendung die technisch und wirtschaftlich<br />

effizienteste Kupplung zu finden, gilt für alle Branchen. Beispiel<br />

Schiffbau: Für den Schutz der Antriebswelle, die den Propeller mit<br />

dem Schiffmotor verbindet, hat R+W eine Wellenkupplung entwickelt.<br />

Dieses stolze 500 kg schwere Bauteil kann bis zu 12 t Last<br />

tragen und ist für Drehmomente bis zu 55 000 Nm geeignet. Sie wurde<br />

von der „Marine & Offshore Division“ der internationalen Zertifizierungsgesellschaft<br />

Bureau Veritas analysiert und zertifiziert.<br />

Stahlwerke sind ebenfalls ein anspruchsvoller Einsatzort für<br />

Kupplungen. Für die dort verwendeten Rollradantriebe eignen sich<br />

torsionssteife Lamellenkupplungen besonders gut. Diese Kupplungen<br />

sind wartungs- und verschleißfrei und haben sich als robuste<br />

Industriekupplung in vielen Anwendungen bewährt. Die Serie LP<br />

von R+W kann 350 bis 50 000 Nm Drehmoment im Lamellenpaket<br />

über den Reibschluss übertragen. Dadurch werden Mikrobewegungen<br />

in der Anbindung zur Lamelle vermieden und die Steifigkeit<br />

des gesamten Antriebsstrangs steigt.<br />

R+W-Lamellenkupplungen zeichnen sich durch ein optimiertes<br />

Nebenprofil aus: Aussparungen rund um die Befestigungsschrauben<br />

verringern den Materialeinsatz und damit auch das Gewicht,<br />

was wiederum das Massenträgheitsmoment verringert. LP-Kupplungen<br />

sind leistungsstark, robust, kompakt und von hoher Torsionssteife.<br />

Sie arbeiten in einem großen Temperaturspektrum von<br />

- 30 bis + 280 °C.<br />

Kupplungen derselben Reihe werden in vielen unterschiedlichen<br />

Industrien eingesetzt, zum Beispiel im Werkzeugmaschinenbau.<br />

Sie sind bei Maschinen mit langem Spindelaufbau von Vorteil. Für<br />

diese Anwendung hat R+W eine Spezialkupplung mit Kühlschmiermitteldurchführung<br />

entwickelt. Die doppelkardanische Spindelkupplung<br />

verfügt über ein Innenrohr mit beidseitigen Adaptions-<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 17


ANTRIEBSTECHNIK<br />

schnittstellen, sodass das Kühlschmiermittel direkt zum Werkzeug<br />

geleitet werden kann. Für den Hersteller der Werkzeugmaschine<br />

bietet das einen vereinfachten Spindelaufbau und kürzere Montagezeiten,<br />

für den Anwender bedeutet es schnellere Bearbeitungsgeschwindigkeiten<br />

und längere Standzeiten.<br />

Schwingungs- und stoßdämpfende Elastomer-Sicherheitskupplungen<br />

kommen zum Beispiel auch in Biogasanlagen zum Einsatz.<br />

Hier verbinden sie die An- und Abtriebswellen und sorgen für eine<br />

AUCH WENN EIN GROSSTEIL <strong>DER</strong><br />

ANFRAGEN ÜBER DAS STANDARD-<br />

PORTFOLIO ABGEDECKT WERDEN<br />

KANN, SIND ES DIE SON<strong>DER</strong>-<br />

ANFERTIGUNGEN, DIE DEN<br />

FORTSCHRITT VORANTREIBEN<br />

spielfreie Drehmomentübertragung. Ein Elastomerkranz aus hochwertigem<br />

TPU-Kunststoff gleicht eventuell auftretenden Versatz<br />

zwischen den Wellen aus. In der Biogaserzeugung soll ihr Einsatz<br />

vermeiden, dass Materialien wie Stücke von Tierhufen, Schrauben<br />

oder Steine unabsichtlich in das Anlagensystem gelangen. Denn<br />

dort können sie teure Schäden verursachen. Doch was geschieht,<br />

wenn dennoch einmal Verunreinigungen in die Masse gelangen<br />

und die Anlage blockiert? In der Folge steigt das Drehmoment<br />

exponentiell bis zu einem im Vorfeld fest definierten und eingestellten<br />

Drehmoment an. Wird der eingestellte Grenzwert überschritten,<br />

rasten die Kugeln aus und trennen An- und Abtriebsseite innerhalb<br />

von 3 bis 5 ms voneinander. Teure Anlagenbauteile werden somit<br />

vor einer Beschädigung durch zu hohe Drehmomentpeaks geschützt.<br />

Erreicht wird dieser Schutz durch das federvorgespannte<br />

Kugel-Rast-Prinzip, das als absolutes Not-Stopp-Element von Maschinen<br />

dient. Durch das spezielle Verzahnungsprinzip im Grundkörper<br />

der Kupplung zeichnet sich dieses Verfahren durch die hohe<br />

Steifigkeit seiner Bauteile und die absolute Spielfreiheit auch nach<br />

mehreren Rastvorgängen aus.<br />

NEUENTWICKLUNG FÜR SERVOANTRIEBE<br />

Speziell für Servoantriebe mit kleineren Drehmomenten zwischen<br />

25 und 100 Nm und mit höherem Versatz hat R+W die Baureihe<br />

SCL entwickelt. Diese Servolamellenkupplung eignet sich für<br />

dynamische Antriebsaufgaben mit häufigem Starten und Stoppen<br />

sowie Reversierbetrieb, bei denen die absolute Positioniergenauigkeit<br />

im Fokus steht. Sie beugt zuverlässig Lagerschäden vor und ist<br />

dabei unempfindlich gegen ätzende Chemikalien und hohe<br />

Temperaturen. Mit diesen Eigenschaften und einer einfachen<br />

Handhabung und Montage ist sie prädestiniert für den Einsatz in<br />

dynamischen Motoren von Automatisierungsanlagen, Verpackungsund<br />

Werkzeugmaschinen bis hin zu Industrierobotern.<br />

Ihre Naben bestehen aus Aluminium, woraus ein geringes<br />

Gewicht und ein niedriges Massenträgheitsmoment resultiert. Die<br />

Lamellen selbst bestehen aus hochelastischem Federstahl und<br />

weisen eine hohe Leistungsdichte auf. Zur Befestigung des Lamellenpakets<br />

werden hochfeste Schrauben eingesetzt, die das Drehmoment<br />

über Reibschluss übertragen – absolut spielfrei. Es entstehen<br />

keine Mikrobewegungen in der Anbindung der Lamelle, was<br />

zu einer hohen Gesamtsteifigkeit führt. Die Welle-Nabe-Anbindung<br />

TITELSTORY<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

02<br />

WIR FINDEN IMMER<br />

EINE PRAKTIKABLE<br />

LÖSUNG<br />

Kupplungen sind sehr anpassungsfähig. Sie können praktisch für alle Bedingungen<br />

gebaut werden. Dabei sind Präzision und Sicherheit für Antriebsaufgaben aller<br />

Art von enormer Wichtigkeit. Unsere Aufgabe ist es, herauszufinden, was genau<br />

der Kunde benötigt. Dabei schrecken wir vor nichts zurück. Auch wenn es<br />

kompliziert wird, finden wir immer eine praktikable Lösung.<br />

JÖRG STANG, Vertriebsleiter R+W Antriebselemente, Wörth a. M.<br />

18 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

03<br />

02 Die R+W App zeigt die<br />

Messdaten auf dem Dashboard<br />

in konfigurierbaren, großen<br />

Ansichten; die Messgrößen lassen<br />

sich in verschiedenen Diagrammen<br />

detailliert darstellen<br />

03 Metallbalgkupplungen in<br />

der Lebensmittelindustrie<br />

04 Diese Metallbalgkupplung<br />

sorgt für die spielfreie und<br />

torsionssteife Übertragung von<br />

Drehmomenten<br />

04<br />

wird nur als kraftschlüssige Verbindung mit Klemmnabe, geteilter<br />

Klemmnabe und Konusklemmring angeboten.<br />

SPEZIALFALL LEBENSMITTELINDUSTRIE<br />

Ganz anders sind wiederum die Anforderungen in der Lebensmittelindustrie.<br />

Hygiene und Prozesssicherheit sind hier das A und O.<br />

So können zum Beispiel Störungen der Mühlen und Pressen von<br />

Kakaobohnen in der Schokoladenherstellung zu Qualitätsverlusten<br />

führen und zusätzlich die Mahl- und Presswerke beschädigen. Sicherheitskupplungen<br />

schützen vor langen Unterbrechungen und Störfällen<br />

und helfen gleichzeitig durch erhöhte Prozesssicherheit, eine<br />

gleichbleibende Qualität zu erreichen.<br />

Bei der Conchierung der Schokolade im weiteren Prozess kommt<br />

es auf eine gleichbleibende Drehbewegung der Conche an. Die<br />

spielfreie und torsionssteife Übertragung von Drehmomenten<br />

durch eine Metallbalgkupplung sorgt hier für Rezepttreue und beste<br />

Produktionsergebnisse. Für einen Einsatz in der Lebensmittelindustrie<br />

müssen Bauteile besonderen hygienischen Vorschriften<br />

genügen. Je nach Applikation eignen sich hierzu entweder geklebte<br />

oder geschweißte Metallbalgkupplungen von R+W. Das geschweißte<br />

Modell BKS mit Klemmnabe zum Beispiel hält aufgrund seiner<br />

speziellen Eigenschaften sogar hohen Temperaturen im Bereich<br />

von -40 bis +300 °C stand. Auch Feuchtigkeit und aggressive Reinigungsmittel<br />

können dieser Kupplung aus hochelastischem, rostfreiem<br />

Edelstahl nichts anhaben. Der positive Nebeneffekt des<br />

Materials: Selbst in der korrosiven Umgebung in der Lebensmittelindustrie<br />

sind solche Kupplungen wartungsfrei und langlebig.<br />

Die Liste der Anwendungen lässt sich beliebig lang fortsetzen: Öl<br />

und Gas, Bergbau, Offshore-Windparks, Zuckerrohrverarbeitung,<br />

Reinraumanwendungen und viele andere gehören zu den Profiteuren<br />

der smarten Kupplungstechnik. Jörg Stang resümiert: „Ob<br />

KUPPLUNGSTYPEN IM ÜBERBLICK<br />

n Metallbalgkupplungen gleichen Versatz aus und bieten<br />

eine hohe Positionierungsgenauigkeit. Sie sind lebensdauerfest<br />

und wartungsfrei.<br />

n Spielfreie Elastomerkupplungen dämpfen Schwingungen<br />

mit einem Kunststoffelement, das in verschiedenen<br />

Shore-Härten erhältlich ist. Das sorgt für Variantenvielfalt.<br />

n Lamellenkupplungen übertragen das Drehmoment im<br />

Lamellenpaket über Reibschluss. Sie haben verglichen mit<br />

Metallbalg- und Elastomerkupplungen die höchste<br />

Drehsteifigkeit.<br />

n Sicherheitskupplungen schützen teure Komponenten vor<br />

Überlast, indem sie bei einem voreingestellten Drehmoment<br />

die Antriebsstränge innerhalb von Millisekunden trennen.<br />

Sie arbeiten nach dem Kugel-Rast-Prinzip und sind in<br />

unterschiedlichen Ausführungen erhältlich.<br />

schnell oder langsam, leicht oder schwer, klein oder groß spielt<br />

keine Rolle, denn das umfassende Portfolio von R+W deckt einen<br />

sehr großen Bereich ab. Und wo doch ein Wunsch offenbleibt,<br />

freut sich unsere Entwicklungsabteilung auf eine neue anspruchsvolle<br />

Aufgabe.“<br />

Bilder: Aufmacher Hintergrund: Alexander Limbach – stock.adobe.com;<br />

Sonstige: R+W Antriebselemente GmbH<br />

www.rw-kupplungen.de<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 19


ANTRIEBSTECHNIK<br />

SO BEWAHRT <strong>DER</strong> ANTRIEB<br />

EINEN KÜHLEN KOPF<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Produktion läuft auf vollen Touren. Wenn die<br />

Fertigungslinien so weiterarbeiten, wird ein<br />

neuer Monatsrekord aufgestellt. Doch dann:<br />

Bandstillstand. Ursache: Der Antrieb in der<br />

Verpackungsanlage ist überhitzt und muss<br />

ausgetauscht werden. Dieses Szenario können<br />

Sie als Konstrukteur vermeiden.<br />

Wärme sollte bei der Auslegung des Antriebs grundsätzlich<br />

eine Rolle spielen. Führen Sie sich die gesamte<br />

Kette vor Augen, von der Wärmeentstehung im elektrischen<br />

Antrieb bis hin zur Umgebungsluft, in die<br />

am Ende die ganze Wärmeenergie übergeht. Jeden einzelnen<br />

Schritt sollten Sie betrachten und gegebenenfalls verbessern.<br />

MÖGLICHST WENIG WÄRME ENTSTEHEN LASSEN<br />

In elektrischen Antrieben entsteht auf unterschiedliche Arten Wärme.<br />

Es lassen sich drei Hauptwärmequellen nennen.<br />

Erstens: elektrischer Widerstand – Strom fließt durch die Kupferwicklungen<br />

eines Motors, durch Lötstellen und elektronische Bau­<br />

Autor: Michael Burgert, Produktmanager BLDC-Motoren,<br />

Dunkermotoren GmbH, Bonndorf<br />

teile. Je nach Motorstrom, Schaltungsauslegung und Qualität der<br />

Bauteile wird mehr oder weniger elektrische Energie in Wärme umgewandelt.<br />

Zweitens: Wirbelströme/Ummagnetisierungsverluste – durch<br />

ständiges Ummagnetisieren des verwendeten Motor-Blechs bzw.<br />

durch Wirbelströme wird elektrische Energie und Rotationsenergie<br />

in Wärmeenergie umgewandelt.<br />

Drittens: Reibungsverluste – abrollende Kugellager und Zahnräder<br />

und Schmierstoffe, die bewegt werden, wandeln Bewegungsenergie<br />

und Wärmeenergie um.<br />

Jetzt könnten Sie einwenden, dass Sie als Konstrukteur wohl<br />

kaum die Wärmequellen verändern können. Schließlich haben<br />

Sie ja keinen Einfluss auf die verwendeten Getriebematerialien,<br />

die Eisenbleche oder die elektrischen Bauteile, die der Hersteller<br />

der Antriebe einsetzt. Aber gerade hier an der Wärmequelle haben<br />

Sie viele Möglichkeiten zu steuern, dass möglichst wenig Wärme<br />

entsteht, die sonst später mit großem Aufwand abgeführt werden<br />

müsste:<br />

n Wählen Sie einen Motor mit hohem Wirkungsgrad, der dann auch<br />

am Punkt mit dem höchsten Wirkungsgrad betrieben werden<br />

sollte. Die Angaben dazu stellt Ihnen der Motor-Hersteller zur<br />

Verfügung. Motoren, die mit Vektor-Control betrieben werden,<br />

haben einen besonders hohen Wirkungsgrad.<br />

n Vergleichen Sie dabei nicht Äpfel mit Birnen. Nur wenn die Spezifikationswerte<br />

ohne zusätzliche Kühlplatte aufgenommen wurden<br />

(nach EN 60034), sind sie repräsentativ und vergleichbar.<br />

Auch bei Getrieben ist Vorsicht geboten. Gibt der Hersteller den<br />

Gesamtwirkungsgrad an oder nur den theoretischen Verzahnungswirkungsgrad?<br />

Aus einem 97 % Verzahnungswirkungsgrad<br />

kann schnell ein 80 % Gesamtwirkungsgrad werden und damit<br />

das Getriebe zu einer starken Wärmequelle.<br />

20 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

n Testen Sie im Zweifelsfall den Antrieb in der Applikation unter<br />

„Worst-Case“ Bedingungen. Smarte Motoren haben integrierte<br />

Temperatursensoren, deren Werte Sie auslesen können.<br />

n Je nach Anwendungsfall können spezielle Hochtemperaturfette<br />

in Getrieben eingesetzt werden, damit diese weniger Verlustwärme<br />

erzeugen.<br />

WÄRME OPTIMAL ABFÜHREN<br />

Die Entstehung von Wärme lässt sich natürlich nicht komplett<br />

vermeiden. Diese Wärme muss nun in die Umgebungsluft abgegeben<br />

werden. Ganz spontan könnten Sie jetzt sagen: Wenn der Antrieb<br />

zu warm wird, setze ich einen Lüfter ein. Allerdings sollte<br />

aufgrund von Geräuschen, Kosten und begrenzter Lebensdauer<br />

von Lüftern eine Zwangslüftung wirklich nur dann eine Option<br />

sein, wenn alle anderen Möglichkeiten versagen. Und Möglichkeiten<br />

gibt es genug.<br />

Um sich den Wärmefluss vom Antrieb bis zur Umgebungsluft zu<br />

veranschaulichen, können Sie die Wärme mit Wasser vergleichen.<br />

ZWANGSLÜFTUNG SOLLTE NUR<br />

DANN EINE OPTION SEIN, WENN<br />

ALLE AN<strong>DER</strong>EN MÖGLICHKEITEN,<br />

WÄRME ABZULEITEN, VERSAGEN<br />

Dieses Wasser fällt als Dauerregen (konstante Zufuhr von Wärmeenergie)<br />

bis zum Meer (Umgebungsluft). Muss das Wasser durch<br />

fast undurchdringliches Gestein, staut es sich und fließt nur langsam<br />

ab. Fließt es dagegen in einem breiten Flussbett, gibt es keinen<br />

Wasserstau und es fließt ungehindert ab.<br />

Das undurchdringliche Gestein sind in diesem Vergleich Stoffe<br />

mit schlechter Wärmeleitfähigkeit. Das breite Flussbett ist entsprechend<br />

gut wärmeleitfähiges Material mit einem großen Querschnitt.<br />

Hochlegierter Stahl leitet Wärme bis ca. zehnmal schlechter<br />

als Aluminium-Legierungen. Diese Legierungen leiten Wärme wiederum<br />

bis ca. 1 000-mal besser als viele technische Kunststoffe und<br />

fast 10 000-mal besser als Luft.<br />

Um die Wärme gut abfließen lassen zu können, sorgen Sie also<br />

dafür, dass der Antrieb großflächig an gut wärmeleitfähigem Material<br />

befestigt wird. Schon ein Luftspalt von 100 µm Breite würde die<br />

Wärme etwa so schlecht ableiten wie über die Distanz von ca.<br />

1000 mm Aluminium. Durch gute thermische Anbindung verteilt<br />

01 Wärmebilder eines Antriebs – einmal thermisch isoliert (oben)<br />

und einmal mit Flansch direkt angebunden (unten)<br />

sich die Wärme gut in der Applikation und hat eine große Oberfläche,<br />

von der aus die Wärme an die Umgebungsluft abgegeben wird.<br />

Vermeiden Sie geschlossene Gehäuse. Wo immer es möglich ist,<br />

sorgen Sie für großflächige Lüftungsschlitze in der Maschine oder<br />

im Gerät. Durch natürliche Konvektion wird an der Unterseite der<br />

Gehäuse Umgebungsluft angesaugt, darin nimmt die Luft die Verlustwärme<br />

der Komponenten auf und wird an der Oberseite erwärmt<br />

abgegeben. Dies gilt natürlich nur, wenn auch Lüftungsschlitze<br />

mit entsprechend großem Querschnitt vorhanden sind.<br />

Verwenden Sie dezentrale Antriebstechnik mit integrierter Elektronik.<br />

Die Verlustwärme der Motorelektronik entsteht damit<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 21


ANTRIEBSTECHNIK<br />

SPEZIALIST FÜR „COOLE“ ANTRIEBE<br />

02 Der vollintegrierte smarte Motor BG 95 dPro mit einem Wirkungsgrad<br />

von über 90 % sorgt für geringe Wärmeentwicklung<br />

dezentral, also verteilt in Maschinen und nicht konzentriert in einem<br />

Schaltschrank. In unserem Vergleich mit dem Dauerregen: Regnet<br />

eine große Wassermenge auf einen Fleck, fließt sie deutlich<br />

schlechter ab, als wenn sie verteilt auf viele Bereiche fällt.<br />

SMARTE MOTOREN VERMEIDEN ÜBERHITZUNG<br />

Berücksichtigen Sie alle diese Punkte, bewahrt Ihr Antrieb einen<br />

kühlen Kopf. Doch was, wenn die Antriebe unvorhergesehen überlastet<br />

werden, beispielsweise durch Verschleiß in der Maschine<br />

oder durch Fehlbedienung? Für diese Fälle muss der Antrieb vorbereitet<br />

sein. Zeitgemäße smarte Motoren und Antriebe arbeiten mit<br />

Algorithmen, die nicht nur die Motortemperatur berücksichtigen,<br />

sondern schon auf Basis der aktuellen Belastung im Voraus berechnen,<br />

wie lange der Motor noch laufen darf bis er überhitzt und vorher die<br />

Abgabeleistung begrenzt.<br />

Dunkermotoren baut schon seit ca. 20 Jahren voll integrierte<br />

smarte Motoren und Antriebe und hat entsprechend<br />

weitreichende Erfahrung mit ausgereiftem thermischem<br />

Design. Dies gilt nicht nur für den Wärmeabfluss in der<br />

Applikation, sondern beginnt im Inneren des Motors. Der<br />

optimierte Wärmefluss im Motorgehäuse sorgt dafür, dass<br />

die Wärme bestmöglich an die Gehäuseoberfläche transportiert<br />

wird und dass die temperaturkritischen Bauteile<br />

im unkritischen Bereich arbeiten.<br />

Die Applikationsberatung von Dunkermotoren hilft Kunden<br />

bei der thermischen Auslegung der Antriebe, damit diese<br />

auch bei Extrembedingungen nicht überhitzen. Schließlich<br />

ist das Ziel, dass die Anwender nicht die Quartalsergebnisse<br />

aufs Spiel setzen, sondern mit zuverlässigen Antrieben<br />

arbeiten können.<br />

Anwender sollten daher auch zyklisch die über die Busschnittstelle<br />

des Motors auslesbaren Zustandsinformationen überprüfen.<br />

Wenn sich Temperatur oder Ströme im Vergleich zu den vorherigen<br />

Zyklen stark verändern, können diese ein Indikator für anstehende<br />

Defekte sein.<br />

Bilder: Aufmacher Hintergrund: weedezign – stock.adobe.com; Sonstige:<br />

dunkermotoren<br />

www.dunkermotoren.de<br />

IMPRESSUM<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

erscheint <strong>2020</strong> im 51. Jahrgang, ISSN 0344-4570<br />

Redaktion<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Stv. Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Martina Klein (mak),<br />

Tel.: 06131/992-201, E-Mail: m.klein@vfmz.de<br />

Redakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf (iro),<br />

Tel.: 06131/992-259, E-Mail: i.ronsdorf@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Doris Buchenau, Ulla Winter<br />

Tel.: 06131/992-347, E-Mail: u.winter@vfmz.de,<br />

Melanie Lerch, Petra Weidt,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Mario Wüst, Sonja Daniel, Anette Fröder,<br />

Anna Schätzlein<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Sales<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Heike Rauschkolb, Auftragsdisposition,<br />

Tel. 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 50: gültig ab 1. Oktober 2019<br />

Leserservice:<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

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Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@vfmz.de,<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen<br />

Gesellschafter: P.P. Cahensly GmbH & Co. KG,<br />

Karl-Härle-Straße 2, 56075 Koblenz<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Head of Sales: Beatrice Thomas-Meyer<br />

Tel.: 06131/992-265, E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

Druck und Verarbeitung<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

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Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise<br />

von ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie<br />

über berufsbezogene Produkte und Dienstleistungen zu<br />

informieren. Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit<br />

schriftlich beim Verlag widersprochen werden<br />

(vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit<br />

der Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche,<br />

räumlich, zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere<br />

das Recht zur Veröffentlichung in Printmedien<br />

aller Art sowie entsprechender Vervielfältigung und<br />

Verbreitung, das Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung<br />

und Übersetzung, das Recht zur Nutzung für eigene<br />

Werbezwecke, das Recht zur elektronischen/digitalen<br />

Verwertung, z. B. Einspeicherung und Bearbeitung in<br />

elektronischen Systemen, zur Veröffentlichung in Datennetzen<br />

sowie Datenträger jedweder Art, wie z. B. die<br />

Darstellung im Rahmen von Internet- und Online-<br />

Dienstleistungen, CD-ROM, CD und DVD und der Datenbanknutzung<br />

und das Recht, die vorgenannten Nutzungsrechte<br />

auf Dritte zu übertragen, d. h. Nachdruckrechte<br />

einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit<br />

des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />

Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht<br />

der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden.<br />

Grundsätzlich dürfen nur Werke eingesandt werden,<br />

über deren Nutzungsrechte der Einsender verfügt,<br />

und die nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur Veröffentlichung<br />

eingereicht oder bereits veröffentlicht<br />

wurden.<br />

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zur Feststellung der Verbreitung von<br />

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22 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de


ANTRIEBSTECHNIK<br />

ENCO<strong>DER</strong>: HOHE AUFLÖSUNG TRIFFT<br />

GROSSE BESCHLEUNIGUNG<br />

Der IE3-Encoder von Faulhaber<br />

ist ein magnetischer Encoder,<br />

der mit einer großen Vielzahl<br />

an Produkten des Herstellers ab<br />

einem Durchmesser von 22 mm<br />

kombiniert werden kann. Er<br />

ist jetzt auch mit den mit den<br />

großen Scheibenmagneten-<br />

Schrittmotoren der Reihen<br />

DM40110R, DM52100N und DM52100R kompatibel. Die hohe<br />

Dynamik dieser Motoren ist oft auch auf einen geschlossenen<br />

Regelkreis angewiesen. Der Encoder verlängert den Motor nur um<br />

etwa 13 mm. Damit bietet diese neue Kombinationsmöglichkeit<br />

eine hohe Positionierungsauflösung bis 1 024 Impulse pro<br />

Um drehung, sowie schnelle Beschleunigungsfähigkeiten. Der<br />

Encoder wird mit einem Flachbandkabel angeschlossen, passende<br />

Stecker sind verfügbar. Er eignet sich besonders für den Betrieb<br />

im Boost-Modus mit hoher Positionierungsauflösung. Dazu bietet<br />

er eine kompakte und leichte Bauform in einem robusten<br />

Gehäuse. Typische Anwendungen reichen von der Textil- und<br />

Halbleiter-industrie bis hin zur Medizintechnik.<br />

www.faulhaber.com<br />

SYNCHRONRELUKTANZ-MOTOREN ERFÜLLEN<br />

DIE HÖCHSTEN ENERGIEEFFIZIENZ-STANDARDS<br />

Synchronreluktanz-Motoren<br />

(SynRM) von ABB verfügen<br />

über die höchste Energieeffizienz-Klassifizierung<br />

IE5<br />

und weisen im Vergleich zu<br />

IE2-Motoren bis zu 50 %<br />

geringere Energieverluste auf.<br />

Fallstudien in Industrieanlagen<br />

hätten gezeigt, dass der<br />

Energieverbrauch je nach Anwendung um bis zu 25 % reduziert<br />

werden kann, so ABB. Möglich wird dies durch ein Motorkonzept,<br />

das die Leistungsvorteile der Permanentmagnet-Technologie mit<br />

der Benutzerfreundlichkeit eines Asynchronmotors kombiniert.<br />

Die Motoren eignen sich z. B. für den Einsatz in Pumpen, Lüftern<br />

und Kompressoren oder auch Strangpressen, Mischaggregaten,<br />

Winden und Förderanlagen. Sie können Asynchronmotoren leicht<br />

ersetzen, da sie dieselbe Größe und Ausgangsleistung aufweisen.<br />

Die Motoren sind in den Baugrößen IEC 132 bis 315 mit einer<br />

Ausgangsleistung von 5,5 bis 315 kW erhältlich. Sie können als<br />

Komponenten eines Motor-Umrichter-Pakets mit drehzahlgeregelten<br />

Antrieben des Herstellers eingesetzt werden.<br />

www.abb.de<br />

KOMPAKTER MOTION-CONTROLLER<br />

Das Steuergerät Mini-<br />

Macs6-AMP-4 vereint in einem<br />

Kompaktgehäuse ein programmierbares<br />

Motion-Control-<br />

Modul mit Hochleistungsverstärkern.<br />

Integrierte Verstärkerendstufen<br />

bieten je 400 W<br />

Dauer- und 1500 W Spitzenstrom<br />

zur direkten Steuerung<br />

von leistungsstarken Antrieben.<br />

Der kompakte Morion-Controller ist eine wirtschaftliche<br />

Lösung, um bis zu 4 BLDC-Motoren hochdynamisch und präzise<br />

zu bewegen. Positions-Feedback oder Master-Signale werden<br />

mittels inkrementellen Encoder-Eingänge eingelesen. Optional<br />

können Sin/Cos-Encoder oder SSI-Encoder angeschlossen werden.<br />

Eine Reihe von digitalen Ein-und Ausgängen verarbeiten Sensor-<br />

Signale und steuern Aktuatoren. Die Steuerung findet idealerweise<br />

Anwendung bei Robotik-und Shuttle-Systemen.<br />

www.zub.ch<br />

BLDC-MOTOR MIT HOHER LEISTUNGSDICHTE<br />

Speziell für Anwendungen in<br />

Elektrowerkzeugen, wie etwa<br />

Schraubern, Bohrern oder<br />

Gartentools, hat Koco Motion<br />

den bürstenlosen DC-Außenläufermotor<br />

BO6452N3B<br />

entwickelt. Er besteht aus<br />

hochfestem Aluminium,<br />

verfügt über sehr starke<br />

Magnete und weist in verschiedenen Varianten einen Durchmesser<br />

von 10 bis 90 mm auf. Bei reduziertem Gewicht sowie<br />

verkleinerter Baugröße lassen sich erhöhte Performancewerte<br />

erzielen. So generiert zum Beispiel der DC-Motor mit 65 mm<br />

Durchmesser und 52 mm Höhe eine Leistung von mehr als 2 kW.<br />

Integrierte Temperatursensoren überwachen das thermische<br />

Verhalten und schützen die Antriebe so vor Überhitzung. Die<br />

Motoren können fallweise mit Hall-Sensoren sowie Steuerungen<br />

und Treibern ausgestattet werden.<br />

www.kocomotion.de<br />

LEISTUNGSFÄHIGE SCHALTSCHRANKUMRICHTER<br />

Trotz des Trends zur Dezentraltität, Frequenzumrichter für Anwendungen mit<br />

großen Leistungen auf begrenzter Fläche sind, laut Nord Driveysystems, geschützt<br />

im Schaltschrank meist besser untergebracht. Der Antriebsspezialist liefert seine<br />

Nordac-Pro-SK-500E-Frequenzumrichter für den Schaltschrankeinbau in elf Baugrößen<br />

für Leistungen von 0,25 bis 160 kW. Mit der neuen Produktfamilie Nordac<br />

Pro SK 500P hat der Hersteller jetzt eine neue Generation eingeführt. Sie zeichnet<br />

sich durch eine hohe Funktionalität, z. B. integrierte Positionierfunktion und Betrieb<br />

von Synchronmotoren, Konnektivität – u. a. mit USB-Schnittstelle und Universal-<br />

Ethernet-Interface – sowie Modularität aus. So gibt es Basis- und Advanced-Geräte<br />

mit Optionsbaugruppen zur Schnittstellenerweiterung. Neben verbesserten Eigenschaften und Leistungsmerkmalen übernimmt die<br />

neue Umrichtergeneration die bekannte Nordac-Parameterstruktur und ist physisch und funktionell abwärtskompatibel.<br />

www.nord.com<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 23


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

SON<strong>DER</strong>TEILE AUF<br />

<strong>DER</strong> ÜBERHOLSPUR<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Zeit ist Geld – zum Beispiel, wenn Konstruktionsänderungen<br />

in der laufenden Serie anstehen.<br />

Um hier schnell reagieren zu können und<br />

Anwender bestmöglich zu unterstützen, hat<br />

ein Hersteller von Kappen und Stopfen aus<br />

Kunststoff ein spezielles Leistungsangebot<br />

entwickelt. Mit seinem besonderen Service kann<br />

der Schutzelemente-Spezialist individuelle<br />

Sonderteile besonders schnell entwickeln und<br />

produzieren – sozusagen auf der Überholspur.<br />

Die Goetze KG Armaturen ist seit mehr als 65 Jahren eine<br />

gefragte Kompetenz in der Fertigung von Sicherheitsarmaturen<br />

für die Industrie- und Gebäudetechnik. Damit die<br />

Ventile und Druckminderer bei der Lagerung und dem<br />

Transport nicht verunreinigt werden, sondern stets sauber beim<br />

Kunden eintreffen, werden sensible Bauteile wie Dichtflächen oder<br />

Gewinde am Ende der Produktion mit Kunststoff-Schutzelementen<br />

verschlossen bzw. abgedichtet. Dazu schätzt Goetze seit Jahren die<br />

Produktviel falt des Pöppelmann-Kapsto-Normprogramms, das mit<br />

mehr als 3 000 Lösungen Schutzelemente für Transport, Lagerung<br />

und Produktionsprozesse bietet.<br />

DAS PROBLEM<br />

Vor eine besondere Herausforderung stellte die Goetze KG Armaturen<br />

jüngst eine Anwendung, in der ein Kunststoffelement das Innenleben<br />

einer Sicherheitsarmatur schützen sollte: Benötigt wurde ein<br />

abgestimmter Stopfen, der eine Gewindeöffnung einer Armatur<br />

sicher verschließt und somit den Eintritt jeglicher Verunreinigungen<br />

verhindert. Die Montage sollte nicht zu zeitaufwendig und ohne<br />

Verschraubung vonstattengehen. Um sicherzustellen, dass der<br />

Stopfen einen definierten Durchmesser schützt, musste der Stopfen<br />

nach der Montage einen zentrierten Sitz in der Öffnung vorweisen.<br />

Zudem sollte er deutlich auffallen, damit ihn der Installateur<br />

schnell und einfach aus der Armatur entfernen kann. Die Demontage<br />

des Stopfens durfte weiterhin keine Späne verursachen, da diese<br />

die Funktion der Armatur beeinträchtigen könnten.<br />

Da neben der technischen Herausforderung aber auch der Zeitfaktor<br />

einen kritischen Punkt darstellte, nahm der zuständige Einkäufer<br />

von Goetze Kontakt mit der Kapsto-Produkt- und Anwendungsberatung<br />

auf. „Die Firma Goetze benötigte die insgesamt<br />

25 000 Sonderteile innerhalb kürzester Zeit“, erzählt der für das Projekt<br />

zuständige Kapsto-Kundenberater Sebastian Meyer. „Aufgrund<br />

des sehr engen Zeitfensters entschieden wir uns gemeinsam mit<br />

Goetze, dieses Projekt mit der FastLane zu bearbeiten.“ Bei diesem<br />

neuen Service von Pöppelmann Kapsto wird ein Sonderteil innerhalb<br />

von vier Wochen zur Serienreife gebracht – unter Nutzung von<br />

Rapid Prototyping und Rapid Tooling.<br />

DIE LÖSUNG<br />

Als Kapsto-Kundenberater Sebastian Meyer die Anfrage von Goetze<br />

erhalten hatte, nahm er das Profil der Anwendung auf und erstellte<br />

mit dem Kunden ein Lastenheft, um die Funktionen und Anforderungen<br />

zu erfüllen. Bereits einen Tag nach Eingang der Anfrage konnte Pöppelmann<br />

dem Armaturen-Spezialisten das Lösungskonzept inklusive<br />

Angebot vorlegen: einen Stopfen aus Polyethylen niedriger Dichte mit<br />

handlicher Grifflasche zur schnellen Montage und Demontage.<br />

Eine flexible Lamelle setzt sich bei der Demontage weich in den<br />

Gewindegang der Öffnung und sorgt für einen sicheren Sitz. Vier am<br />

Schaft des Stopfens vorgesehene Rippen sorgen für die gewünschte<br />

Zentrierung sowie einen besseren Halt. Der Kopfdurchmesser ist auf<br />

die zu schützende Dichtfläche abgestimmt. Die leuchtende Signalfarbe<br />

stellt sicher, dass das Schutzelement gut zu erkennen ist.<br />

IM HANDUMDREHEN VON VIRTUELL ZU REAL<br />

Nach erfolgreicher Abstimmung stellten die Kapsto-Konstrukteure<br />

Goetze die 3D-Daten zur Verfügung. Die positive virtuelle Verbauprobe<br />

gab schließlich den Startschuss zur Fertigung von Prototypenteilen.<br />

Diese fertigte Pöppelmann innerhalb von nur fünf<br />

Werktagen aus Serienmaterial.<br />

Im dritten Schritt ermöglichte FastLane die schnelle Umsetzung<br />

der Serienproduktion. Durch eine straffe Projektierungsstruktur<br />

und flexible Werkzeugkonzepte konnte die Herstellung erster werkzeugfallender<br />

Teile innerhalb der versprochenen vier Wochen in<br />

IM OPTIMALFALL LIEGEN ZWISCHEN<br />

AUFTRAGSEINGANG UND LIEFERUNG<br />

NUR VIER WOCHEN<br />

die Tat umgesetzt werden. In der Folgewoche erhielt die Goetze KG<br />

Armaturen die geforderte Stückzahl von 25 000 Sonderteilen in der<br />

gewünschten Qualität.<br />

Dieses erfolgreiche Projektbeispiel zeigt, wie Pöppelmann Kapsto<br />

mithilfe der FastLane Kunden in kürzester Zeit mit Sonderlösungen<br />

versorgen und bei zeitlichen Engpässen zur Seite stehen kann. Im<br />

Optimalfall liegen zwischen Auftragseingang und Lieferung nur<br />

vier Wochen.<br />

Bilder: Aufmacher: butsaya12 – stock.adobe.com, Stopfen: KAPSTO<br />

www.poeppelmann.com/de/kapsto<br />

24 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

KORROSIONSBESTÄNDIGER POSITIONIERZYLIN<strong>DER</strong><br />

Das Positionier- und Spannsystem Ball Lock von Kipp ist ab sofort in einer<br />

Edelstahl-Ausführung erhältlich. Somit lässt sich die Nullpunkt-Spanntechnik<br />

auch in rauen oder reinigungsintensiven Umgebungen nutzen. Die<br />

korrosionsbeständige Variante ergänzt das Angebot an Positionierbolzen<br />

und Buchsen aus Stahl. Es eignet sich zum Befestigen und Zentrieren von<br />

Platten, Werkstücken oder Vorrichtungen auf dem Maschinentisch. Ball<br />

Lock besteht aus einem Positionierzylinder sowie einer Zentrier- und einer<br />

Aufnahmebuchse. Die Zentrierbuchse befindet sich in der Wechselplatte<br />

und die Aufnahmebuchse im Maschinentisch. Mit dem Positionierbolzen<br />

werden die Teile fixiert. Dies erfolgt durch Anziehen der Spannschraube<br />

über im Schaft integrierte Kugeln, die in der Aufnahmebuchse zentriert<br />

und parallel gespannt werden. Sämtliche Bestandteile des Systems sind<br />

einzeln erhältlich. Zur Wahl stehen Zylinder in Durchmessern von 13 bis 50 mm und verschiedenen Längen. Die Wiederholgenauigkeit<br />

liegt bei ± 0,013 mm.<br />

www.kippwerk.de<br />

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Gehrckens (COG) hat seine<br />

Palette an Serviceleistungen<br />

erweitert. Von individuellen<br />

Spezifikationen über die Auswahl<br />

geeigneter Werkstoffe bis hin zur<br />

Installation können Anwender<br />

sich bei COG zu allen Aspekten<br />

von Elastomerdichtungen<br />

beraten lassen. Die Anwendungsexperten<br />

von COG konzipieren<br />

auf Wunsch kundenspezifische<br />

Komponenten oder ganze<br />

Systemgruppen. Sie übernehmen<br />

die gesamte Entwicklung von der<br />

CAD-Konstruktion bis zum<br />

Prototyping. Einen wichtigen<br />

Aspekt der Erweiterung stellen<br />

die umfangreichen Test- und<br />

Prüfmöglichkeiten von COG dar.<br />

Neben den technischen und<br />

physikalischen Prüfungen und<br />

Analyseverfahren bietet das<br />

Unternehmen auch Einlagerungsund<br />

Wärmealterungstests sowie<br />

eine optische Maßkontrolle.<br />

Oberflächenbehandlungen,<br />

Sonderverfahren, kundenindividuelle<br />

Etikettierung bzw. Verpackung<br />

runden das Angebot ab.<br />

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Wir sind die Experten für Dämpfungs- und Schwingungstechnik sowie für<br />

Geschwindigkeitsregulierung und Sicherheitstechnik.<br />

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S E R V<br />

I C E


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

VERDRAHTUNG<br />

MIT SYSTEM<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Schaltschrankinstallation ist ein mühseliger<br />

Prozess, denn in der Regel müssen sämtliche<br />

eingebauten Geräte einzeln verdrahtet werden.<br />

Fehler bei dieser Arbeit kann der Konstrukteur<br />

vermeiden, indem er sich für eine Systemverkabelung<br />

entscheidet. Mit ihr lassen sich<br />

digitale und analoge Ein- und Ausgangssignale<br />

schnell und fachmännisch rangieren.<br />

Die Zukunft verspricht, dass alles smart, lean und korrekt<br />

sein wird, weil sich Automatisierungslösungen per Plugand-play<br />

umsetzen lassen sollen. Allerdings sieht der Istzustand<br />

derzeit ganz anders aus. Typischerweise setzt sich<br />

heute der Schaltschrank aus einer Steuerungsebene, gefolgt von einer<br />

I/O- und Interface-Ebene sowie abschließend einer Feldebene<br />

zusammen. Doch wie kann der Anwender die einzelnen Ebenen<br />

miteinander verbinden? Bislang werden die verschiedenen Geräte<br />

zu etwa 97 % einzeln verdrahtet, was sich als aufwendig, zeitintensiv<br />

und fehleranfällig erweist. Als Beispiel sei die Einzeladerverdrahtung<br />

einer 32-kanaligen digitalen Ausgabebaugruppe genannt.<br />

Bei einer konventionellen Herangehensweise müssen hier bis zu<br />

80 Leitungsenden abgelängt, abisoliert sowie unter Umständen mit<br />

Aderendhülsen bestückt und gecrimpt werden. Danach sind die<br />

80 vorbereiteten Leitungen gemäß Stromlaufplan eine nach der<br />

anderen fehlerfrei anzuschließen.<br />

Autor: Helge Blome, Product Marketing Cabling Solutions IF,<br />

Phoenix Contact Electronics GmbH, Bad Pyrmont<br />

Dabei tritt jedoch oftmals ein Problem auf: Die Leitung wird an den<br />

falschen Klemmpunkt angebunden. Im schlimmsten Fall bemerkt<br />

der Anwender dies erst bei der Inbetriebnahme der Maschine oder<br />

Anlage. Was nun folgt, ist eine mühselige sowie wiederum kostenund<br />

zeitfressende Fehlersuche, die durch volle Kabelkanäle verkompliziert<br />

wird.<br />

LÖSUNGEN FÜR UNTERSCHIEDLICHE<br />

ANFOR<strong>DER</strong>UNGEN<br />

Als deutliche Verbesserung der herkömmlichen Installation bietet<br />

sich die Systemverkabelung an, die einen Frontadapter, das Systemkabel,<br />

Module oder Adapter sowie Zubehör umfasst. Durch das<br />

Zusammenspiel dieser geprüften Komponenten entsteht ein Konzept,<br />

das sich einfach, sicher und schnell installieren lässt. Der Frontadapter,<br />

der die Signale rangiert, koppelt sich an die I/O-Karte der<br />

Steuerung an. Je nach Hersteller der I/O-Karte wird der passende<br />

Adapter entweder per Plug-and-play auf die Karte gesteckt oder<br />

verschraubt. Danach verbindet der Anwender den Frontadapter<br />

mit dem ersten Ende des vorkonfektionierten FLK- oder D-Sub-<br />

Systemkabels. Die Leitungen gibt es in verschiedenen Ausführungen<br />

hinsichtlich Länge, Polzahl und Schirmung. Diese Tätigkeit erfolgt<br />

ebenfalls einfach und schnell per Plug-and-play.<br />

Im nächsten Schritt kann der Anwender zwischen zwei Alternativen<br />

wählen: Sucht er eine Option zur bewährten Reihenklemme, zeigen<br />

sich die Anschlussmodule der Produktfamilie Varioface Professional<br />

als beste Wahl. Sie übergeben die Steuer- und Feldsignale. Der<br />

Anwender selektiert das Modul gemäß Funktion und Einsatzbereich,<br />

rastet es auf die Tragschiene auf und verbindet dann das<br />

zweite Ende des Systemkabels mit dem Modul. In diesem Zusammenhang<br />

stellt das Varioface-Portfolio zahlreiche unterschiedliche<br />

Möglichkeiten zur Verfügung, beispielsweise die 1:1-Kopplung,<br />

eine systemspezifische Verschaltung je nach Steuerungshersteller<br />

sowie mit oder ohne Initiator-Anschlussoption für eine Drei-Leiter-<br />

Ankopplung. Das gesamte Produktspektrum ist als Push-in- oder<br />

Schraubanschluss erhältlich.<br />

26 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de


KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

UNTERSTÜTZUNG DURCH WEBSHOP<br />

UND KONFIGURATOR<br />

DAS PLUG-AND-PLAY-PRINZIP<br />

MACHT DIE SYSTEMVERKABELUNG<br />

MONTAGEFREUNDLICH,<br />

VIELSEITIG UND FEHLERFREI<br />

01 Gegenüberstellung einer Einzeladerverdrahtung (links) sowie der<br />

deutlich effizienteren Umsetzung mit der Systemverkabelung (rechts)<br />

02 Die Systemverkabelung<br />

setzt<br />

sich aus einem<br />

Frontadapter,<br />

Systemkabel,<br />

Modulen und<br />

Adapter zusammen<br />

Benötigt der Anwender eine Interface-Ebene, kann er das breite Portfolio<br />

an Relais der PLC-Produktfamilie oder Trennverstärker Mini<br />

Analog Pro einfach und schnell über V8-Adapter anschließen. Nach<br />

der Auswahl von Adapter, Relais oder Trennverstärker werden diese<br />

mit dem zweiten Ende des Systemkabels verbunden. So lassen sich<br />

acht Signalkonverter Mini Analog Pro respektive acht PLC-Relais unkompliziert<br />

über die steckbare Systemverkabelung an die Steuerung<br />

ankoppeln. Mit dem Zubehör, das aus einer Einspeiseklemme und den<br />

jeweiligen Einsteckbrücken besteht, kann auch hier ein Drei-Leiter-<br />

Anschluss ohne zusätzlichen Klemmenblock umgesetzt werden.<br />

Möchte der Anwender eine Vielzahl an analogen oder sicherheitstechnischen<br />

Signalen integrieren, verstärken oder wandeln,<br />

stellt der Termination Carrier das Mittel der Wahl der Varioface-<br />

Systemverkabelung dar. Der platzsparende Modulträger zur Anbindung<br />

großer Signalmengen kombiniert die Vorteile moderner<br />

Tragschienengeräte mit den Vorzügen der Systemverkabelung. Der<br />

Anwender hat die Möglichkeit, aus zahlreichen Standard-Produkttypen<br />

die passende Funktion für seine Signalaufbereitung zu selektieren.<br />

Die Geräte werden anschließend über vorkonfektionierte<br />

Systemkabel schnell und fehlerfrei an die steuerungsspezifischen<br />

I/O-Baugruppen angeschlossen. Individuelle Beschriftungslösungen<br />

runden das Systemportfolio ab. Bei der Auswahl der entsprechenden<br />

Komponenten unterstützen der Webshop von Phoenix Contact<br />

sowie der Systemverkabelungs-Konfigurator.<br />

FRONTADAPTER FÜR I/O-SYSTEM<br />

Neu in der Varioface-Welt sind die Lösungen für das dezentrale Peripheriesystem<br />

ET 200SP von Siemens. Wie viele andere Anbieter gehen<br />

die Steuerungshersteller ebenfalls mit der Zeit. Mit ET 200SP<br />

hat Siemens daher eine Steuerungsplattform auf den Markt gebracht,<br />

die dezentrale Automatisierungsaufgaben modular, fein<br />

skalierbar und multifunktional realisiert. Bei den I/O-Baugruppen<br />

setzt das Unternehmen vollständig auf die Push-in-Anschlusstechnik<br />

als einfache, werkzeuglose und deshalb schnelle Ankopplungsoption.<br />

Deren Nachteil liegt jedoch in einer weiterhin aufwendigen,<br />

fehleranfälligen und zeitraubenden Einzeladerverdrahtung.<br />

Vor diesem Hintergrund bietet die Varioface-Systemverkabelung<br />

auch für das neue Peripheriesystem zwei Lösungen an. Die gerade<br />

eingeführten einzigartigen Frontadapter FLKM 20-PA-ET200SP und<br />

FLKM 14-PA-ET200SP lassen sich einfach auf die I/O-Karte stecken.<br />

Die acht respektive sechzehn Signale sowie die Versorgung werden so<br />

gleichzeitig und sicher kontaktiert. Mit einem vierzehn- oder zwanzigpoligen<br />

FLK-Stecker lassen sich zahlreiche Lösungen aus dem Varioface-Portfolio<br />

über die vorkonfektionierten Systemkabel anschließen.<br />

Die bereits erwähnten 1:1-Module sind ebenso verwendbar wie die<br />

V8-Adapter zur Anbindung der Produktfamilie PLC Interface über ein<br />

Splittingkabel (Y-Kabel) von einem FLK-20-Anschluss auf zwei FLK-<br />

14-Anschlüsse. Die 16 Signale werden so byteweise aufgeteilt und<br />

lassen sich individuell und deswegen optimal nutzen.<br />

03 Der Frontadapter lässt sich<br />

einfach auf die I/O-Karte der<br />

Steuerungsplattform stecken<br />

Bilder: Phoenix Contact<br />

www.phoenixcontact.de<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 27


SPECIAL<br />

SENSORTECHNIK<br />

SPECIAL


SENSORTECHNIK<br />

PROBLEMLÖSER<br />

MIT ZUKUNFT<br />

Für viele Konstrukteure und Maschinenbauer<br />

sind induktive Näherungsschalter nichts anderes<br />

als messende oder schaltende Schrauben, doch<br />

sie leisten viel mehr. Sie detektieren nahezu alle<br />

metallischen Gegenstände zuverlässig und<br />

verschleißfrei und erfassen exakt Positionen von<br />

metallischen Objekten in Anlagen. Somit sind die<br />

kleinen Problemlöser aus dem Maschinenbau,<br />

aus Produktionsabläufen der Automobilbranche<br />

und aus der gesamten Automatisierungstechnik<br />

nicht mehr wegzudenken.<br />

Autor: Henry Mischler, Produktmanager<br />

Objekterkennung, Balluff GmbH,<br />

Neuhausen a.d.F.<br />

Induktivsensoren sind einfach wie eine Schraube zu<br />

montieren, in Betrieb zu nehmen, zu warten und<br />

ermöglichen dank hoher Schaltfrequenzen Prozessabläufe<br />

mit großer Geschwindigkeit. Dabei ist ihr<br />

Funktionsprinzip so einfach wie genial: In einem elektro<br />

magnetischen Wechselfeld vor der aktiven Fläche werden,<br />

durch Metallteile im Wirkungsbereich, Wirbelströme<br />

induziert, woraufhin die Sensoren ihren Schaltzustand<br />

ändern. Obwohl die Sensortechnik heute bereits ein<br />

sehr hohes Niveau erreicht hat, sind aber längst noch<br />

nicht alle ihrer Möglichkeiten ausgereizt. Techniker<br />

und Ingenieure tüfteln ständig an neuen Lösungen und<br />

so gelangen Jahr für Jahr weitere Sensoren mit verbesserten<br />

Eigenschaften und weiteren Features auf den<br />

Markt. Sie werden dabei auch immer noch intelligenter<br />

und damit zu immer effizienteren Problemlösern in<br />

den vielfältigsten Applikationen.<br />

Schon lange ist der Sensorhersteller Balluff für seine<br />

hohe Kompetenz auf dem Gebiet der induktiven Sensoren<br />

bekannt. Bei den Induktivsensoren bietet das mittelständische<br />

Familienunternehmen aus einer Hand neben<br />

zahlreichen Standardausführungen auch eigene Bauformen<br />

für spezielle Anwendungen mit den vielfältigsten<br />

Funktionen. Technische Features wie Kurzschlussfestigkeit,<br />

Überlastschutz oder auch Intelligenz auf<br />

kleinstem Raum dank ASIC-Chips sind hier schon seit<br />

geraumer Zeit selbstverständlicher Standard. Die Integration<br />

eben dieses Chips macht auch eine Vielzahl<br />

von Bauteilen überflüssig und reduziert somit nachweislich<br />

Ausfälle und Störungen.<br />

LÖSUNGEN FÜR RAUE<br />

UMGEBUNGSBEDINGUNGEN<br />

Um den zahlreichen neuen Anwendungen und Anforderungen<br />

gerecht zu werden, hat der Sensorspezialist<br />

im Laufe der Zeit spezielle Sensorfamilien von großer<br />

Vielfalt geschaffen, wie z. B. die Faktor-1-Sensoren: Sie<br />

erfassen mit identischem Schaltabstand Teile aus unterschiedlichen<br />

Metallen. Dies bringt vor allem Vorteile,<br />

wenn Objekte aus variierenden Werkstoffen zu detektieren<br />

sind. Ein weiteres Plus dieser Baureihe ist ihre Störfestigkeit<br />

gegenüber magnetischen Gleich- und Wechselfeldern,<br />

was primär in Schweiß- oder Induktionshärteanlagen<br />

nötig ist. Gerade in solch schwierigen Umgebungen<br />

bietet es sich zudem an, auf Varianten der<br />

sogenannten Steelface-Sensoren zu setzen, bei denen<br />

das komplette Gehäuse einschließlich der aktiven Fläche<br />

aus Edelstahl besteht. Sie gibt es bei Bedarf auch noch<br />

mit Teflon-Beschichtung. Dank dieser speziellen Eigenschaften<br />

können die Näherungsschalter auch in rauen<br />

Umgebungen mit einem großen Verschmutzungsgrad<br />

durch Schweißspritzer oder Metallspäne eingesetzt<br />

werden.<br />

Aber auch außerhalb solcher Umgebungen laufen<br />

herkömmliche Sensoren Gefahr verschmutzt oder beschädigt<br />

zu werden. In der Lebensmittelindustrie zum<br />

Beispiel müssen die zur Herstellung benutzten Anlagen<br />

meist aufwendig und mit aggressiven Mitteln gereinigt<br />

werden, was natürlich auch den verbauten Sensoren<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 29


SENSORTECHNIK<br />

01<br />

SPECIAL<br />

zusetzen kann. Für diese Fälle gibt es Proxinox-Sensoren, die aggressiven<br />

Reinigungsmitteln sogar in Verbindung mit Hochdruckreinigern<br />

trotzen. Sensoren mit Ecolab-Zulassung gehören ebenfalls<br />

zum Portfolio. Sind die Anforderungen noch höher, weil es Medien<br />

wie Laugen oder Säuren die Stirn zu bieten gilt, gibt es neben Teflon-<br />

Beschichtungen auch einen Voll-Teflon-Sensor für sehr extreme<br />

Bedingungen. Die Widerstandsfähigkeit der Sensoren im jeweiligen<br />

Milieu rückt daher immer mehr in den Fokus.<br />

DEN ANFOR<strong>DER</strong>UNGEN GEWACHSEN<br />

Industrielle Anwendungen werden immer spezifischer und damit<br />

steigen auch die Anforderungen an die Sensortechnik. In Hydraulikzylindern<br />

oder Ventilen beispielsweise ist es nötig, die Position der<br />

Kolben zu erfassen. In diesem Fall ist der Sensor ständig in direktem<br />

Kontakt mit Öl oder anderen Medien und zudem noch sehr<br />

IMMER SPEZIFISCHERE ANWEN-<br />

DUNGEN ERHÖHEN DIE ANFOR-<br />

<strong>DER</strong>UNGEN AN DIE SENSOREN<br />

hohem Druck ausgesetzt. Die hierfür erhältlichen Hochdrucksensoren<br />

werden direkt im Zylinder eingesetzt und ermöglichen durch<br />

spezielle Abdichtungsverfahren sogar extreme Druckfestigkeiten<br />

bis zu 500 bar.<br />

Eine weitere Herausforderung für Sensoren können sehr hohe<br />

Umgebungstemperaturen sein, wie sie häufig in der Stahlproduktion<br />

oder bei der Glasherstellung vorkommen. Hochtemperaturfeste<br />

Sensoren von Balluff halten sogar Temperaturen bis zu<br />

160 °C stand und sind somit bestens für Schmiede- und Gießereiprozesse<br />

geeignet.<br />

Zusätzlich zu den schon schwierigen äußeren Umständen können<br />

auch noch spezielle Zulassungen für besonders gefahrbringende<br />

Umgebungen erforderlich sein. So muss beispielsweise in explosions­<br />

gefährdeten Bereichen gewährleistet sein, dass jegliche Funkenentstehung,<br />

sei es durch Defekte oder elektrostatische Aufladung,<br />

unterbunden wird. Auch dafür gibt es bei Balluff ein breites Spektrum<br />

an Sensoren für die meisten Ex-Kategorien.<br />

SENSORINTELLIGENZ DURCH DATENAUSTAUSCH<br />

Besondere Vorteile ergeben sich für den Nutzer mit steigender Sensorintelligenz.<br />

Diese hilft, Herstellungsprozesse und Abläufe mit<br />

weniger Standzeiten und Fehlerbehebungen zu realisieren. Einen<br />

großen Beitrag dazu leistet die Implementierung von IO-Link. Die<br />

nach IEC 61131-9 zertifizierte vielseitige Punkt-zu-Punkt-Verbindung<br />

steht für ungehinderten Datenaustausch und hohe Funktionalität<br />

unterhalb der Busebene. Induktivsensoren mit IO-Link-Schnittstelle<br />

können quasi per Plug-and-play über einen IO-Link-Master<br />

in ganzheitliche Anlagenkonzepte integriert werden. Neben dem<br />

Schaltsignal lassen sich so Zusatzinformationen wie die Geräteidentität,<br />

Parameterdaten und Diagnosedaten einfach übertragen.<br />

03 Das Portfolio an Induktivsensoren<br />

ist breit gefächert und enthält u. a.<br />

Sensoren mit erhöhtem Schaltabstand,<br />

Sensoren mit Edelstahlgehäuse oder<br />

hygienegerechte Vollteflon-Sensoren<br />

(v.l.n.r.)<br />

30 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de


01 Die Überwachung der Endlagen an<br />

den Linearachsen einer Pick-and-place-<br />

Einheit lässt sich mit besonders kurzen,<br />

miniaturisierten Induktivsensoren<br />

einfach realisieren und erlaubt<br />

besonders schnelle Beschleunigungen<br />

02 Spezielle magnetfeld- und schweißfeste<br />

Ausführungen kommen auch in<br />

Schweißanlagen zum Einsatz<br />

02<br />

Dies ist im Zuge von Industrie 4.0 besonders<br />

interessant, schließlich gewinnt<br />

Condition Monitoring immer mehr an<br />

Bedeutung und hat sich zum Trend entwickelt.<br />

SENSOR-BAUREIHE MIT<br />

GROSSEM SCHALTABSTAND<br />

Ein weiterer Innovations-Beleg ist die<br />

neue Tripleprox-Baureihe mit großem<br />

Schaltabstand. Diese „Schrauben mit<br />

Weitblick“ verfügen neben einem erweiterten<br />

Temperaturbereich von bis zu<br />

+ 85 °C und einer erhöhten Schaltfrequenz<br />

auch über zusätzliche Varianten<br />

mit Schutzklasse II und IP68. Durch den<br />

erhöhten Schaltabstand sinkt nicht nur<br />

das Risiko von mechanischen Beschädigungen,<br />

sondern es vereinfachen sich<br />

auch der Einbau und die Einstellung, da<br />

sich dadurch auch größere Toleranzen<br />

ergeben. Variierende Abstände zwischen<br />

den zu detektierenden Objekten<br />

und Sensoren, sowie die Erkennung<br />

von unregelmäßig geformten Teilen,<br />

sind nun kein Problem mehr. Auch der<br />

Trend zur Miniaturisierung wird mit ­<br />

hilfe solcher Weiterentwicklungen weiter<br />

vorangetrieben, da schon kleinere<br />

Schalter ausreichend große Schaltabstände<br />

aufweisen. Als Anwendungen<br />

sind neben Standardapplikationen sowohl<br />

die Erkennung von wechselnden<br />

Teilen als auch das Detektieren durch<br />

dicke Beschichtungen oder Verbundstoffe<br />

denkbar.<br />

Fasst man dies alles zusammen, so<br />

sind heutige Induktivsensoren als kleine<br />

Multitalente zu sehen. Mit ihrer Intelligenz<br />

und Vernetztung regeln sie Abläufe<br />

und sorgen für ein hohes Maß an Automation,<br />

das sich durch Features wie<br />

Condition Monitoring sogar noch weiter<br />

steigern lässt. Das Bild vom Induktivsensor<br />

als „schaltende Schraube“ hat<br />

damit endgültig ausgedient.<br />

Bilder: Balluff GmbH<br />

www.balluff.com<br />

WIR MACHEN<br />

IHRE MASCHINE<br />

SICHER<br />

Die Sicherheitszuhaltung AZM400<br />

n 10.000 Newton Zuhaltekraft |<br />

Metallgehäuse<br />

n Bistabile Zuhaltung |<br />

Motorischer Antrieb<br />

n Zuhalte- und Verriegelungsfunktion<br />

PL e / SIL 3<br />

n Toleranz gegen Türversatz |<br />

Entsperrung gegen Querkraft<br />

n Sichere 2-kanalige Ansteuerung<br />

www.schmersal.com


<strong>DER</strong><br />

<strong>KONSTRUKTEUR</strong><br />

Newsletter<br />

<strong>DER</strong> E-MAIL-SERVICE<br />

für Konstruktions leiter<br />

und Konstrukteure, Entscheider<br />

in disziplinübergreifenden<br />

Konstruktions- und<br />

Entwicklungs prozessen<br />

im Maschinenbau<br />

und in der Elektrotechnik.<br />

AKTUELLE INFORMATIONEN<br />

rund um die Themen<br />

Antriebstechnik, Fluidtechnik,<br />

Automatisierungs technik,<br />

CAD/CAM/PLM, Verbindungsund<br />

Werkstofftechnik<br />

sowie Konstruktionselemente.<br />

GERINGE BESCHLEUNIGUNGSWERTE STETS IM BLICK<br />

Im industriellen Umfeld<br />

müssen auch geringe<br />

Beschleunigen präzise<br />

erfasst werden. Dafür<br />

sorgen die Inertialsensoren<br />

der ACC-Reihe von Micro-<br />

Epsilon. Zwei Modelle<br />

stehen zur Auswahl. So<br />

lassen sich über den<br />

InertialSensor ACC5703<br />

auch Bodenvibrationen von<br />

Mess- und Kalibrieranlagen<br />

oder Fertigungsrobotern<br />

erfassen. Zudem kann er für<br />

die Zustandsüberwachung<br />

von elektrischen Maschinen eingesetzt werden. Der Messbereich ist stufenlos<br />

zwischen ± 100 mg und bis zu ± 8 g einstellbar und die Beschleunigungswerte<br />

werden in drei Achsen aufgezeichnet. Temperaturstabilität in Verbindung mit<br />

EMV-Festigkeit schafft die Voraussetzungen, um zum Beispiel Generatorschwingungen<br />

in Windkraftanlagen überwachen zu können. Die kompakt konzipierte und in<br />

IP-Schutzart ausgeführte ACC530x-Variante beansprucht wenig Bauraum und wird<br />

über den AMP-Stecker installiert. Dieser Beschleunigungssensor eignet sich für<br />

Serienanwendungen mit hohen Stückzahlen, etwa in mobilen Maschinen.<br />

www.micro-epsilon.com<br />

MASCHINENSICHERHEIT: ONLINE-ECHTZEITBERATUNG<br />

AM<br />

Jetzt<br />

kostenlos<br />

anmelden!<br />

PULS<br />

<strong>DER</strong><br />

TECHNIK !<br />

http://bit.ly/VFV_Newsletter<br />

Die Nutzer des neuen Online-Produktkatalogs von Schmersal haben ab jetzt die<br />

Möglichkeit, mit Fachkräften des Kundenservice Technik in Echtzeit-Kontakt zu<br />

treten und sich individuell beraten zu lassen.<br />

Wer die Website www.products.schmersal.com besucht, kann an einer seitlichen<br />

Toolbar einen Live-Chat öffnen und mit einem kompetenten Vertriebsmitarbeiter<br />

von Schmersal in Verbindung treten. Für die Nutzer ist der Live-Chat ein bequemer<br />

und schneller Weg, Fragen zum Produkt, der fachgerechten Anwendung oder der<br />

logistischen Abwicklung zu klären. Der Live-Chat ist für deutschsprachige Anwender<br />

zu den üblichen Geschäftszeiten (8 bis 16 Uhr) verfügbar.<br />

Im Online-Produktkatalog präsentiert Schmersal über 7 000 Sicherheits- und<br />

Automatisierungsprodukte – von Sensorik mit verschiedenen Wirkprinzipien oder<br />

einem einfachen elektromechanischen Sicherheitsschalter über programmierbare<br />

Sicherheitssteuerungen bis hin zu Software. Auch Ex-Schaltgeräte und Komponenten<br />

aus dem Bereich Aufzugtechnik sind hier zu finden.<br />

Die Nutzer des Online-Katalogs können darüber hinaus ausgewählte Produkte<br />

mithilfe einer Merkzettelfunktion vormerken und Preisanfragen oder zusätzliche<br />

Informationsabfragen zu diesen Produkten per E-Mail an den Vertrieb der jeweiligen<br />

Schmersal-Landesgesellschaften richten.<br />

www.schmersal.com


SENSORTECHNIK<br />

CLOUD-LÖSUNG: MESSDATEN ZENTRAL SPEICHERN<br />

Der Druckmesstechnik-Anbieter Keller bietet eine Cloud-Lösung ohne wiederkehrende<br />

Kosten an. Mit der Kolibri Cloud können Grenzwerte überwacht und<br />

Druckmessungen aus der Ferne verfolgt werden. Durch einen persönlichen Login<br />

und eine SSL-Verschlüsselung kann der Anwender mit der Cloud sicher auf Messdaten<br />

zugreifen. Verfügbare Daten werden ohne Installation oder Wartung genutzt.<br />

Messungen können in kürzester Zeit grafisch dargestellt werden. Die Exportfunktion<br />

erlaubt den Download im Excel- und CSV-Format. Ein Alarmsystem stellt<br />

die Überwachung der Messstellen sicher. So wird z. B. bei erhöhtem Wasserpegel<br />

oder niedrigem Batteriestand eine Warnung per E-Mail ausgelöst. Die Kolibri Cloud<br />

API erlaubt einer kundenspezifischen Software das Abrufen von Messwerten via<br />

HTTPS im JSON-Format. So lassen sich Messdaten in eigene Systeme weiterleiten.<br />

Open-Source-Software und Dokumentationen helfen dabei, eigene Cloud-Lösungen<br />

zu bauen. Ein kostenloses Probekonto kann unter www.kolibricloud.com erstellt<br />

werden.<br />

www.keller-druck.com<br />

WERKSTÜCKSPANNUNG<br />

AUTOMATISCH<br />

ÜBERPRÜFEN<br />

GO BEYOND – NEUE HORIZONTE FÜR IHRE INDUSTRIE.<br />

Mit ihrer Abfrageeinheit liefert<br />

die Erwin Halder KG eine Lösung,<br />

die in Verbindung mit den<br />

Halder-Auflageelementen die<br />

Lage eines Werkstücks automatisch<br />

vor und während der<br />

Bearbeitung überprüft. Das<br />

verhindert Ausschuss und<br />

steigert die Produktivität. Die<br />

kompakte und höhenverstellbare<br />

Abfrageeinheit ist an der<br />

Außenseite mit einem Schaltsensor<br />

versehen. Wird ein Bauteil<br />

in die Vorrichtung auf das<br />

Auflageelement gelegt, überprüft<br />

der Sensor automatisch, ob das<br />

Werkstück an einer bestimmten<br />

Position anliegt. Das System kann<br />

zur Abfrage mehrerer Positionen<br />

erweitert werden. Liegt das<br />

Werkstück richtig, gibt der Sensor<br />

ein elektrisches Signal weiter, das<br />

einfach per Kabel oder optionalem<br />

Funkmodul übertragen wird.<br />

Dank der Auslegung gemäß<br />

Schutzklasse IP67 sowie einer<br />

speziellen Ummantelung am<br />

Anschlusskabel kann er bedenkenlos<br />

im Maschinenraum<br />

eingesetzt werden.<br />

Überwinden Sie die Grenzen klassischer Systeme und verlassen Sie die ausgetretenen<br />

Pfade derjenigen, die hinterherlaufen. Nutzen Sie dafür zukunftsweisende<br />

SensorApps, Deep Learning und andere KI-Anwendungen sowie<br />

Integrations- und Analysenlösungen. Lassen Sie uns gemeinsam weitergehen.<br />

Wir finden das intelligent. www.sick.com/gobeyond<br />

www.halder.com


SENSORTECHNIK<br />

RUNDUM FLEXIBEL –<br />

RUNDUM SICHER!<br />

SPECIAL<br />

Globalisierung, sich stetig ändernde<br />

Kundenanforderungen, ...: Hersteller müssen<br />

heute flexible Produktionslinien entwickeln.<br />

Bei derart komplexen Layouts setzen die<br />

meisten Maschinenbauer auf verschiedene<br />

Arten von Sicherheitslichtgittern für die<br />

jeweilige Schutzanwendung. Das macht die<br />

Wahl des richtigen Lichtgitters zu einer<br />

komplizierten und zeitaufwändigen Aufgabe.<br />

Ein Automatisierungsspezialist bietet mit<br />

seinem umfassenden Sortiment für nahezu<br />

jede Applikation das passende Produkt.<br />

Die neue F3SG-SR-Lichtgitterserie von Omron bietet Finger-,<br />

Hand-, Arm-, Bein- und Körperschutz, von Maschinenöffnungen<br />

bis zu den Außenbereichen von Geräten. Das<br />

umfasst auch eine Vielzahl von Anwendungen und<br />

Schutzfeldhöhen von 160 mm bis 2,48 m, um den erforderlichen<br />

Schutzbereich vollständig zu erfüllen. Mit dem F3SG-SR sind Hersteller<br />

in der Lage, die mechanische Konstruktion über Produktionslinien<br />

hinweg zu standardisieren sowie Auswahl und Bauweise<br />

zu vereinfachen. Die F3SG-SR-Serie sorgt aufgrund ihrer besonders<br />

abgedichteten, ölbeständigen Struktur und des großen Betriebsbereichs<br />

auch in rauen Umgebungen und extremen Temperaturen<br />

für eine zuverlässige Erkennung.<br />

Die F3SG-SR-Serie ist mit IO-Link zur IoT-Konnektivität ausgestattet<br />

und kann Betriebsdaten erfassen, die eine vorausschauende<br />

Wartung ermöglichen, um den optimalen Austauschzeitpunkt zu<br />

bestimmen, Ausfallzeiten zu reduzieren und die Sicherheit an Produktionsstandorten<br />

zu erhöhen.<br />

MEHR FREIHEIT BEI <strong>DER</strong> KONSTRUKTION<br />

Dank des umfangreichen Sortiments an Lichtgittern mit den einheitlichen<br />

Installations- und Verdrahtungsmethoden wird die<br />

Auswahl und Konstruktion erleichtert und die Standardisierung der<br />

Geräte vereinfacht.<br />

Der Sicherheits-Lichtvorhang der Serie F3SG-SR verfügt über ein<br />

standardisiertes und dennoch flexibles Design, mit dem Konstrukteure<br />

die Sicherheitsstandards einhalten. Dabei können sie ihre<br />

flexiblen Produktionslinien bestmöglich nutzen, während gleichzeitig<br />

der volle Schutz der Maschinenbediener gewährleistet ist.<br />

Die F3SG-SR-Serie ermöglicht eine zuverlässige Erkennung auch<br />

in rauen Umgebungen. Das optische Hochleistungssystem liefert<br />

eine stabile Erkennung auf bis zu 20 m in rauen Arbeitsumgebungen.<br />

In Kombination mit dem Sicherheits-Mehrstrahllichtgitter F3SG-<br />

PG wird eine maximale Reichweite von 70 m erzielt.<br />

Sowohl F3SG-SR als auch F3SG-PG werden im gleichen kompakten<br />

Gehäuse mit den Maßen 32 × 38 mm ausgeliefert und machen die<br />

Konstruktion so erheblich flexibler. Auch kurzfristige Anpassungen<br />

lassen sich leicht umsetzen: Soll ein anderes Schutzniveau erreicht<br />

werden, kann das verbaute Lichtgitter einfach getauscht werden,<br />

ohne dass neue Befestigungen oder Zubehör notwendig sind. Die<br />

Nutzung vorhandener Montagewinkel und Verkabelung ist weiterhin<br />

möglich.<br />

Die Schutzfeldhöhen sind in Schritten von 40 mm erhältlich, um<br />

den Bedarf an zusätzlichen Schutzmaßnahmen zu verringern und<br />

gleichzeitig hohe Sicherheit zu gewährleisten. Zudem eliminieren<br />

die Lichtvorhänge der F3SG-SR-Serie Totzonen, auch wenn die<br />

einzelnen Komponenten in Reihe oder U-Form geschaltet werden.<br />

VORTEILE BEI INSTALLATION, BETRIEB,<br />

WARTUNG, FEHLERDIAGNOSE<br />

Mit dem angezeigten Strahlstatus kann ein Techniker ganz einfach<br />

ein Lichtgitter installieren. Dank des dreifarbigen Area Beam Indicator<br />

kann der Techniker den Strahlstatus aus der Ferne erkennen,<br />

was die Strahlanpassungszeit erheblich verkürzt. Eine Vielzahl von<br />

Zubehör für komplexe Muting-Anwendungen, einschließlich Muting-<br />

Sensor-Montage und reduziertem Verdrahtungssystem, verringert<br />

den Verdrahtungsaufwand bei der Leitungsinstallation und -wartung<br />

erheblich.<br />

Der Temperaturbereich von bis zu - 30 °C und die Schutzart<br />

IP67G mit Wasser- und Ölbeständigkeit sorgen für einen stabilen<br />

Betrieb auch unter rauen Bedingungen. Darüber hinaus behält das<br />

leistungsstarke optische System die Lichtintensität für eine lange<br />

Zeit bei und sorgt so für eine zuverlässige Erkennung.<br />

Die Statusanzeigen erleichtern die Fehlerdiagnose. Dank der eingebauten<br />

Statusverwaltung durch Fernüberwachung lassen sich<br />

Anlagen- und Linienwartung optimieren. Darüber hinaus werden<br />

Einstellungen, die mit dem intelligenten Tap gesichert wurden,<br />

automatisch wiederhergestellt, nachdem das Lichtgitter ausgetauscht<br />

wurde. Somit kann praktisch jeder die Lichtgitter einfach austauschen<br />

und die Maschine neu starten.<br />

Bild: Omron<br />

www.omron.de<br />

DANK DES UMFANGREICHEN<br />

SORTIMENTS AN LICHTGITTERN MIT<br />

EINHEITLICHEN VERDRAHTUNGS-<br />

METHODEN WERDEN AUSWAHL<br />

UND KONSTRUKTION ERLEICHTERT<br />

34 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de


SENSORTECHNIK<br />

SELBSTLERNEN<strong>DER</strong> FÜLLSTANDSCHALTER<br />

Die Clever-Level-Familie<br />

von Baumer bietet dank<br />

des neuen Füllstandschalters<br />

PL20 nun noch mehr<br />

Möglichkeiten zur<br />

Detektion von Grenzständen.<br />

Egal welches Medium,<br />

ob flüssig, pastös, klebrig<br />

oder fest – der selbstlernende<br />

Sensor passt sich<br />

automatisch an die<br />

unterschiedlichen Medien an. Dies sorgt für maximale Flexibilität<br />

bei minimalen Rüstzeiten. Zudem hat er dank seiner kompakten<br />

Bauform und kurzen Einbautiefe einen geringen Einfluss auf den<br />

Prozess und gewährleistet somit hohe Lebensmittelsicherheit.<br />

Selbst Anhaftungen wie sie bei zähflüssigen Medien und<br />

elektrostatischer Aufladung vorkommen, lassen den Sensor<br />

unbeeindruckt. Auch hier passt der Füllstandschalter die Schaltschwelle<br />

ohne jegliche Parametrierung an und minimiert somit<br />

Stillstandzeiten. Durch einen zusätzlichen optionalen 4 … 20 mA<br />

Analogausgang kann mithilfe des PL20 eine Differenzierung der<br />

Medien im Prozess vorgenommen werden.<br />

www.baumer.com<br />

INDUSTRIAL-ETHERNET-SENSOREN ZUR<br />

LINEAREN POSITIONSERFASSUNG<br />

Neue Funktionen und<br />

Instrumente machen die<br />

EtherCAT-Sensoren der<br />

R-Serie V von MTS Sensors<br />

ideal für Industrie-4.0-<br />

Anwendungen. Die neuen<br />

Sensoren passen sich an<br />

eine Vielzahl von<br />

Anwendungen an und können nun mehr Parameter auswerten,<br />

während die Anwendung läuft. Die Sensoren decken einen<br />

Betriebstemperaturbereich von - 40 bis + 85 °C ab und sind mit<br />

einem um 37 % verkleinerten Gehäuse ausgestattet. Neu ist<br />

darüber hinaus eine auf 150 g erhöhte Schockfestigkeit. Gleichzeitig<br />

konnte die Vibrationsfestigkeit auf 30 g gesteigert werden.<br />

Die Sensoren sind in raue Applikationen integrierbar und<br />

ermöglichen Messungen mit 0,5 µm Auflösung. Zudem können<br />

über den Extrapolationsmodus Messdaten bei 10 kHz unabhängig<br />

von der Hublänge gemeldet werden. Erhältlich ist die Reihe<br />

zunächst in Stab- und Profilform. Sie unterstützt neben EtherCATauch<br />

SSI-, Profinet-, EtherNet/IP- und Powerlink-Ausgänge.<br />

www.mtssensors.com<br />

KOMBINIERTER WEG- UND NEIGUNGSSENSOR<br />

In vielen Anwendungen müssen sowohl lineare Position als auch Neigung bestimmt werden. In der Regel<br />

werden dafür zwei verschiedene Sensoren eingesetzt, auch wenn Weg und Neigung an derselben Stelle<br />

der Maschine gemessen werden. Die kombinierte Messung mithilfe eines einzigen Sensors spart Kosten,<br />

Bauraum sowie Verkabelungs- und Montageaufwand. Der Posiwire-Wegseil-Sensor WST85 von ASM bietet<br />

eine solche kombinierte Weg- und Neigungsmessung. Die Wegmessung mittels Wegseil-Technologie ist<br />

mit berührungsloser, magnetischer Multihall-Encoder-Technologie ausgestattet und damit sehr robust.<br />

Die Neigungsposition wird durch einen integrierten Neigungssensor auf Basis von MEMS-Technologie<br />

bestimmt. Der Sensor misst lineare Position bis 6 000 mm und Neigung im Bereich ±180° in einer Achse.<br />

Er ist mit Digitalausgang CANopen verfügbar und erreicht eine Linearität bis zu ± 0,05 % des Messbereiches,<br />

der Neigungssensor bis zu 0,05°. Der Sensor hat die Schutzklasse IP67/ IP69. Für Sicherheitsanwendungen<br />

ist er mit redundanter Elektronik erhältlich.<br />

www.asm-sensor.com<br />

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SENSORTECHNIK<br />

AUF DIE<br />

POSITION!<br />

Die Bauformen von Rundachsen in Werkzeugmaschinen<br />

sind vielfältig. Ebenso groß ist das<br />

Angebot an Winkelmessgeräten mit<br />

unterschiedlichen Abtast- und Messverfahren.<br />

Eine Demo-Einheit mit vier verschiedenen<br />

Winkelmessgeräten unterstützt den Konstrukteur<br />

dabei, die für ihn passende Lösung zu finden.<br />

Winkelmessgeräte werden in Maschinenkomponenten<br />

eingesetzt, die eine hochgenaue Erfassung von<br />

Winkeln im Bereich von wenigen Winkelsekun -<br />

den benötigen, beispielsweise in Rundtischen und<br />

Schwenkköpfen von Werkzeugmaschinen, C-Achsen von Drehmaschinen<br />

aber auch an Messeinrichtungen oder Teleskopen.<br />

Dabei muss das Winkelmessgerät hinsichtlich der möglichen Einbaubedingungen,<br />

der Genauigkeitsanforderungen, der geforderten<br />

Drehzahl und der dynamischen Anforderungen an die Anwendung<br />

genau angepasst sein.<br />

Über die Steuerung einer Demo-Einheit, der Heidenhain TNC 640,<br />

können Positioniervorgänge mit den einzelnen Winkelmessgeräten<br />

simuliert werden. Dabei werden der Einfluss der Signalqualität auf<br />

die Dynamik und der Einfluss des Messprinzips auf die Genauigkeit<br />

analysiert. Außerdem zeigt die Demo-Einheit Möglichkeiten zur<br />

Erhöhung der Prozesssicherheit durch die intelligente Nutzung<br />

von Daten aus dem Gesamtsystem Motor-Winkelmessgerät-Sensorbox<br />

auf.<br />

Der Aufbau der Demo-Einheit ist denkbar einfach. An einem Torquemotor<br />

TMB+ der Firma Etel sind vier verschiedene Winkelmessgeräte<br />

montiert:<br />

a) ein absolutes Heidenhain RCN 8311 als typischer Vertreter gekapselter<br />

Winkelmessgeräte<br />

b) ein absolutes Heidenhain ECA 4410 als typischer Vertreter<br />

modularer Winkelmessgeräte mit Stahlteilungstrommel und<br />

optischer Abtastung<br />

c) ein absolutes Heidenhain ECM 2410 mit magnetischer Abtastung<br />

als besonders schmutzunempfindliche Variante der modularen<br />

Winkelmessgeräte<br />

d) ein absolutes WMxA 1010 der Firma AMO mit induktiver Abtastung<br />

als typischer Vertreter von Maßbandgeräten für Anwendungen,<br />

die besonders kompakte, schmutzunempfindliche und<br />

flexible Anbaulösungen erfordern<br />

SPECIAL<br />

Autor: Andreas Hager, Marketing Messgeräte für Werkzeugmaschinen,<br />

Dr. Johannes Heidenhain GmbH, Traunreut<br />

SIGNAL ENTSCHEIDEND FÜR<br />

OBERFLÄCHENQUALITÄT<br />

Bei Direktantrieben ist die Signalqualität eines Messgerätes unmittelbar<br />

entscheidend für das Stromrauschen und damit für die<br />

36 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de


SENSORTECHNIK<br />

SENSORINFORMATIONEN AUS<br />

DEM MOTORSYSTEM SIND DIREKT<br />

UND MIT REDUZIERTEM VER-<br />

KABELUNGSAUFWAND NUTZBAR<br />

erreichbare Dynamik sowie die mögliche Verlustleistung des Antriebs.<br />

Das Stromrauschen beeinflusst die erreichbare Dynamik<br />

einer Achse als Rückwirkung von Interpolationsfehlern. Interpolationsfehler<br />

sind schnelle Änderungen des Positionswertes, die Fehler<br />

in der Geschwindigkeitsberechnung bewirken. Diese Fehler in der<br />

Geschwindigkeitsberechnung führen wiederum zu höherem<br />

Stromrauschen. Um Instabilitäten beim Antrieb zu vermeiden,<br />

muss auf zunehmendes Stromrauschen durch eine Reduzierung<br />

der Regelkreisverstärkung reagiert werden – wodurch auch die<br />

Dynamik eingeschränkt wird.<br />

Aber auch die Temperaturentwicklung im Motor hängt mit dem<br />

Stromrauschen zusammen. Niedriges Stromrauschen bewirkt eine<br />

geringere Verlustleistung und somit auch eine niedrigere Motortemperatur,<br />

hohes Stromrauschen erhöht dagegen die Verlust-<br />

leistung im Antrieb und führt damit auch zu einer stärkeren Temperaturentwicklung.<br />

Ein Vergleich des Stromrauschens der verschiedenen Messgeräte<br />

zeigt deutlich das unterschiedliche Verhalten. Optische<br />

Messgeräte bewirken ein geringes und gleichmäßiges Stromrauschen,<br />

magnetische und induktive Geräte führen zu einem stärkeren<br />

und viel heterogeneren Stromrauschen trotz eingesetzter<br />

Tiefpassfilter. Entsprechend sind optische Messgeräte die erste<br />

Wahl, wenn es darum geht, das Leistungspotenzial eines Motors<br />

optimal auszuschöpfen und bestmögliche Oberflächenqualität<br />

zu erreichen.<br />

01 Schnitt durch die Demo-Einheit mit<br />

Lage der einzelnen Winkelmessgeräte<br />

MESSUNG <strong>DER</strong> POSITIONIERGENAUIGKEIT<br />

Ob die tatsächliche Position eines Rundtischs auch der gewünschten<br />

Position entspricht, kann anhand der statischen Messung der<br />

Positioniergenauigkeit nach ISO 230-2 beurteilt werden. Dazu werden<br />

über fünf Umdrehungen des Rundtischs im Uhrzeigersinn und<br />

fünf Umdrehungen des Rundtischs gegen den Uhrzeigersinn jeweils<br />

12 Messungen in 30°-Schritten vorgenommen.<br />

Für die Beurteilung eines Messgerätes sind vor allem die bidirektionale<br />

Positioniergenauigkeit (A) und die durchschnittliche<br />

Abweichung der bidirektionalen Positioniergenauigkeit (M) aussagekräftig.<br />

Denn der Kennwert A ist vergleichbar mit der Systemgenauigkeit<br />

eines Winkelmessgerätes, der Kennwert M mit der Teilungsgenauigkeit<br />

– jeweils unter Berücksichtigung der Abweichungen<br />

aus der Applikation.<br />

Um Aussagen über die erreichbare Bahngenauigkeit bei einer gegebenen,<br />

maximalen Verfahrgeschwindigkeit treffen zu können,<br />

Hochdynamisch, robust und präzise:<br />

Der neue Wegaufnehmer TF1<br />

Der innovative Linearsensor<br />

für die anspruchsvolle<br />

Positionsmessung −<br />

auch unter rauen Umgebungsbedingungen.<br />

• verschleißfreie, berührungslose<br />

Messung<br />

• minimalster Zeitverzug durch<br />

10 kHz Update Rate<br />

• störsicher auch in Magnetfeldnähe<br />

• flache Bauform<br />

• mit Analog-, SSI- CANopenoder<br />

IO-Link-Schnittstelle<br />

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SENSORTECHNIK<br />

03 Die Winkelmessgeräte mit optischer Abtastung RCN und ECA<br />

weisen wesentlich geringere Abweichungen der tatsächlichen von<br />

der gewünschten Position auf als die magnetischen (ECM) und<br />

induktiven (WMxA) Winkelmessgeräte<br />

SPECIAL<br />

02 Die Thermografieaufnahme oben zeigt die geringere Motortemperatur<br />

bei der Positionssteuerung mit einem optischen Winkelmessgerät,<br />

unten dazu im Vergleich die höheren Temperaturen bei<br />

einem nicht-optischen Winkelmessgerät<br />

hat Heidenhain die Kriterien der ISO 230-2 um die dynamische<br />

Positioniergenauigkeit (D) erweitert. In Anlehnung an die ISO 230-2<br />

werden wieder Messungen während fünf Umdrehungen des Rundtisches<br />

im Uhrzeigersinn und fünf Umdrehungen des Rundtisches<br />

gegen den Uhrzeigersinn vorgenommen. Allerdings wird<br />

jetzt kontinuierlich mit einer Abtastrate von 5 kHz bei einer Verfahrgeschwindigkeit<br />

von 20 min -1 gemessen.<br />

Diese Messung der dynamischen Positioniergenauigkeit ergibt,<br />

dass das induktive Winkelmessgerät (WMxA) bei der erreichbaren<br />

Bahngenauigkeit besonders starke Abweichungen aufweist. Sie<br />

resultieren aus dem induktiven Abtastverfahren, das ein geschwindigkeitsabhängiges<br />

Genauigkeitsverhalten mit sich bringt. Dagegen<br />

bestehen bei den optischen Geräten (RCN und ECA) auch in Bewegung<br />

kaum Abweichungen zwischen tatsächlicher und gewünschter<br />

Position. Das magnetische Winkelmessgerät (ECM) bildet das<br />

Mittelfeld ohne extreme Abweichungen.<br />

DEN MOTOR SCHÜTZEN – SICHER BEARBEITEN<br />

Torquemotoren wie der in der Demo-Einheit eingesetzte Motor von<br />

Etel verfügen über eine besonders hohe Leistung bei sehr kompaktem<br />

Bauraum. Damit einher geht in bestimmten Bearbeitungssituationen<br />

eine große Überhitzungsgefahr, wenn aufgrund einer<br />

unsymmetrischen Stromverteilung in den Wicklungen die Temperatur<br />

einer einzelnen Wicklung sprunghaft ansteigt. Eine applikationsnahe<br />

Digitalisierung von Sensorinformationen zur Temperaturentwicklung<br />

und die dementsprechende Übertragung dieser Informationen<br />

an die Steuerung bieten hier intelligenten Motorschutz<br />

für hohe Prozesssicherheit. Vor allem die optimierte Auswertbarkeit<br />

der Informationen erhöht die Sicherheit und Effizienz der<br />

Bearbeitungsprozesse.<br />

Die Sensorbox EIB 5200 von Heidenhain überwacht alle<br />

drei Wicklungen des Motors und macht die Temperaturdaten<br />

direkt nutzbar. Dazu wird die Sensorbox in unmittelbarer Nähe<br />

zum Motor eingebaut und zwischen Winkelmessgerät und Maschinensteuerung<br />

eingeschleift. Wenn – wie beim eingesetzten<br />

Etel-Torquemotor – das thermische Motormodell bekannt und<br />

hinterlegt ist, detektiert die Sensorbox einen sprunghaften Temperaturanstieg<br />

sehr schnell, vermeidet eine Beschädigung der<br />

Motorwicklungen und bietet einen umfassenden Motorschutz<br />

vor Überhitzung.<br />

Die richtige Wahl des Messgerätes und eine intelligente Nutzung<br />

der vielfältig vorhandenen Daten aus dem Bearbeitungsprozess<br />

sind also entscheidend für die Sicherheit, Stabilität und Genauigkeit<br />

von Fertigungsprozessen. Das Wissen um die spezifischen<br />

Eigenschaften unterschiedlicher Messgerätetypen hilft dem Konstrukteur<br />

und dem Entwickler, das für seine Applikation bestgeeignete<br />

Winkelmessgerät auszuwählen. Denn bei dieser Auswahl geht<br />

es schließlich nicht nur um Dynamik und Genauigkeit. Konstrukteur<br />

und Entwickler müssen auch die konstruktiven Gegebenheiten<br />

wie Wellendurchmesser oder Einbausituation und natürlich die<br />

Wirtschaftlichkeit im Auge behalten.<br />

Bilder: Dr. Johannes Heidenhain GmbH<br />

www.heidenhain.de<br />

38 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de


SENSORTECHNIK<br />

STARTER-KIT MACHT IO-LINK ERLEBBAR<br />

Anwendern, die sich mit allen<br />

Vorzügen des digitalen<br />

Kommunikationsprotokolls<br />

IO-Link vertraut machen<br />

wollen, bietet Turck jetzt ein<br />

kompaktes Starter-Kit. Neben<br />

Turcks IO-Link-Master TBEN-S<br />

mit vier universellen PNP-<br />

Kanälen enthält das Set eine<br />

RGB-Signalleuchte und zwei<br />

Sensoren: den induktiven<br />

Uprox-Sensor BI10U sowie<br />

den Ultraschallsensor RU40U.<br />

Die IO-Link-Devices liefern<br />

neben Nutzdaten auch<br />

Wartungsdaten für die Zustandsüberwachung von Maschinen und<br />

Anlagen. Im Starter-Kit befinden sich außerdem ein 230-V-Netzteil,<br />

kompatible Leitungen (M12-M12 und M8-Ethernet-RJ45) sowie ein<br />

USB-Speicherstick zur erleichterten Inbetriebnahme. Auf dem Datenträger<br />

finden Anwender unter anderem die Bediensoftware Pactware<br />

sowie alle IO-Device-Descriptions (IODD) und einen IODD-DTM-Interpreter.<br />

Über die Simple IO-Link-Device-Integration (SIDI) lassen sich die<br />

Geräte zudem ohne zusätzliche Software in Profinet-Systeme integrieren.<br />

www.turck.com<br />

ETIKETTEN ZEIGEN ÜBERSCHRITTENE<br />

TEMPERATURGRENZWERTE AN<br />

Sicherheitsregeln in<br />

industriellen Anlagen<br />

verlangen vermehrt<br />

nach einer beweiskräftigen<br />

Aufzeichnung<br />

der an Oberflächen von<br />

Komponenten eingewirkten<br />

maximalen<br />

Temperaturbelastungen.<br />

Frühzeitig festgestellte Temperaturspitzenwerte erlauben<br />

eine präventive Intervention. Ein JumboCelsi-Temperatur-<br />

Etikett kann auf Übertemperaturen an Anlagenteilen und<br />

deren, dadurch bedingte, reduzierte Lebenserwartung<br />

aufmerksam machen. Celsi-Etiketten sind selbstklebend<br />

und in Sekunden auf sauberen Ober-flächen aufgebracht.<br />

Übersteigt die Oberfläche die Ansprechtemperatur des<br />

Etiketts, so verändert sich dieses nicht umkehrbar von<br />

einem ursprünglichen Weiß in ein permanentes Schwarz.<br />

Jumbo-CelsiDot-Etiketten sind in 40 verschiedenen<br />

Temperaturwerten zwischen +40 °C und +260 °C und in<br />

diversen Größen erhältlich.<br />

www.spirig.com<br />

SAFETY-DRUCKSENSOREN MIT WEITERER SCHNITTSTELLE<br />

www.stw-mm.com<br />

Für die Drucksensoren der Baureihe F02 Safety aus dem Sensorik-Baukasten für die Mobilhydraulik von<br />

Wiedemann steht nun auch der Stecker Deutsch DT04 als elektrische Verbindungsmöglichkeit neben<br />

einem 5-poligen M12-Stecker zur Verfügung. Der Stecker wird vor allem im Automotive-Umfeld<br />

eingesetzt. Mit der vorliegenden E1-Zulassung ist eine nun noch einfachere Integration des für<br />

Sicherheitsanwendungen ausgelegten Drucksensors in Fahrzeuge möglich. Darüber hinaus unterstützt<br />

der Sensor nun auch ein ratiometrisches Ausgangssignal, das sich proportional zur Versorgungsspannung<br />

ändert. Dieses Signal ist wenig störanfällig und kann bei Bordnetzen, die stark schwanken<br />

können, leicht in einer nachfolgenden Analog-Digital-Wandlung verarbeitet werden, da die Versorgungsspannung<br />

des Fahrzeugs als Referenz genutzt werden kann. Der F02 Safety ist für Anwendungen<br />

ausgelegt, die ein Performance Level PL d oder ein Safety Integrity Level von SIL 2 voraussetzen.


SENSORTECHNIK<br />

DREI TYPEN<br />

SORGEN FÜR<br />

SICHERHEIT<br />

SPECIAL<br />

Die Maschinenbaufirma Baltec hat eine<br />

neuartige elektrische Nietmaschine entwickelt.<br />

Servomotoren übernehmen den vormals<br />

pneumatischen Antrieb und machen die<br />

Verbindungstechnologie sehr viel effizienter und<br />

schneller. Im spannenden Entwicklungsprozess<br />

wurden die Schweizer auf der Suche nach<br />

den optimalen Sicherheitseinrichtungen bei<br />

einem Sensorspezialisten fündig und das<br />

gleich dreifach.<br />

Klaus Huber ist Maschinenbauer und Individualist, er geht<br />

gern eigene Wege aber mit einem klaren Ziel vor Augen:<br />

„Am Ende muss es einfach ‚sehr gut‘ werden!“ Im November<br />

2015 hatte er als Produktmanager bei der mittelständischen<br />

Baltec-Gruppe mit der Entwicklung einer elektrisch angetriebenen<br />

Nietmaschine begonnen (<strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> berichtete bereits<br />

in der Titelstory der Ausgabe 1-2/<strong>2020</strong>). Nach vier Jahren intensiver<br />

Arbeit hat die „Electric“ als Produktfamilie mit zwei mechanischen<br />

Baugrößen in insgesamt vier verschiedenen Kraftbereichen Marktreife<br />

erlangt. Baltec produziert Maschinen für die Verbindungstechnik<br />

und behauptet sich damit bei den Technologien Radialund<br />

Taumelnieten, dem Rollieren und Pressen weltweit. Domenico<br />

Mollo, Managing Director bei Baltec sagt: „Wir wollen uns am<br />

Markt differenzieren und immer die beste Lösung für die sehr individuellen<br />

Anforderungen unserer internationalen Klientel finden.<br />

Dass unsere Maschinen dabei auch mit dem bestmöglichen Sicherheitskonzept<br />

ausgestattet sind, ist für uns alternativlos.“<br />

HÖCHSTE ANSPRÜCHE<br />

Dieses konsequente Streben nach der bestmöglichen und umfassendsten<br />

Lösung spiegelt sich auch bei der Herangehensweise an<br />

40 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de


Bändigen Sie<br />

das [µm]<br />

– Kompakt und in Serie.<br />

01 Die Blindzonenfreiheit<br />

des Lichtvorhangs DeTec4 Core<br />

erlaubt eine gelungene<br />

Integration ins Gesamtkonzept<br />

das Sicherheitskonzept für die neue Maschine<br />

wider. Denn in puncto Maschinensicherheit<br />

wollen die Schweizer Maschinenbauer<br />

keine Kompromisse eingehen.<br />

Für Klaus Huber war im Entwicklungsprozess<br />

der neuen Nietmaschine von<br />

Anfang an klar: „Nur die höchsten Sicherheitsstandards<br />

kommen in Frage.“ Die<br />

„Electric“ unterliegt als Nietmaschine<br />

eigentlich nicht dem strengen Normund<br />

Regelwerk für Pressen. Baltec geht<br />

aber auch hier über Mindestanforderungen<br />

hinaus und hat sich das Erreichen<br />

des höchsten Performance Levels e (EN<br />

ISO 13849) zum Ziel gesetzt. Dafür kommen<br />

der Lichtvorhang DeTec4 Core, der<br />

Transpondersicherheitsschalter STR1 und<br />

die Sicherheitszuhaltung TR10 Lock von<br />

Sick zum Einsatz.<br />

Beim DeTec4 Core hat Klaus Huber zuallererst<br />

die Blindzonenfreiheit überzeugt:<br />

„Sie erlaubt mir eine gelungene<br />

Integration ins Gesamtkonzept und ist<br />

für mich ein ganz tolles Feature“. Aber<br />

auch das Design sorgt für Pluspunkte,<br />

denn, so der Ästhet Klaus Huber: „Es gibt<br />

ja auch hässliche Lichtschranken.“ Anerkennung<br />

zollt er dem Konzept der in<br />

150-mm-Schritten gestaffelten Schutzfeldhöhen<br />

von 300 bis 2 100 mm der DeTec-<br />

Produktfamilie: „Da hat sich jemand<br />

Gedanken gemacht!“ Die kurze Ansprechzeit<br />

verlieh ein Mehr an konstruktiver<br />

Freiheit, denn damit konnte der<br />

Lichtvorhang in geringem Abstand platziert<br />

werden, um so den Arbeitsplatz an<br />

der Maschine ergonomisch zufriedenstellend<br />

zu gestalten.<br />

KURZE ANSPRECHZEITEN<br />

UND GELUNGENES DESIGN<br />

Mit kurzen Sicherheitszeiten von nur<br />

40 ms Ansprechzeit, 100 ms Freigabezeit<br />

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System ausgerichtet sind:<br />

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2.<br />

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Positionierung 1µmpräzise:<br />

Verfahrwege bis<br />

1 m und Lasten bis 50 kg<br />

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Express-3D-Entwürfe und<br />

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SENSORTECHNIK<br />

und 80 ms Risikozeit ist auch der berührungslose Sicherheitsschalter<br />

STR1 an der „Electric“ mit Schiebetisch im Einsatz. Er verleiht eine<br />

hohe Maschinenverfügbarkeit durch die große Toleranz gegenüber<br />

Türversatz. Wieder zahlt eine kompakte Bauform auf die Flexibilität<br />

in der Montage ein. Genauso wie beim dritten System zur Zugangssicherung<br />

von Sick, dem TR10 Lock. Klaus Huber lobt erneut „das<br />

DIE KURZE ANSPRECHZEIT <strong>DER</strong><br />

LICHTSCHRANKE STEIGERTE<br />

DIE KONSTRUKTIVE FREIHEIT<br />

gelungene Design“, das für ihn Hand in Hand mit der Funktionalität<br />

geht: „Der TR10 Lock lässt sich sehr schön integrieren, der mechanische<br />

Aufbau ist absolut robust, ganz ohne Bohrung mit hoher<br />

Kraft und Zuverlässigkeit in der Zuhaltung.“ Außerdem erfüllt die<br />

hohe Codierungsstufe des Betätigers die Anforderungen gemäß<br />

EN ISO 14119 zum Manipulationsschutz ohne zusätzliche Maßnahmen.<br />

VERSCHIEDENE GERÄTE, EINE SCHNITTSTELLE<br />

Drei bewährte Produkte von Sick übernehmen bei Baltec in der<br />

„Electric“ die Sicherheitsaufgaben in den unterschiedlichen Maschinen-Varianten.<br />

Dabei liegen für Klaus Huber die Vorteile eines<br />

einzigen Lieferanten mit Komplettlösungen auf der Hand: „Wir<br />

haben drei verschiedene Geräte, aber immer nur eine standardisierte<br />

Schnittstelle, das reduziert Verkabelungsaufwand. Der Zertifizierungsprozess<br />

ist stark vereinfacht und schließlich haben wir für<br />

alle Belange immer nur einen Ansprechpartner.“<br />

02 Die Sicherheitszuhaltung TR10<br />

Lock sorgt für die höchste Sicherheit<br />

mit Performance Level PL e<br />

ZUGANGSSICHERHEIT –<br />

AUF HOHEM NIVEAU AUS<br />

EINER HAND<br />

Der Lichtvorhang, der Transpondersicherheitsschalter<br />

und die Sicherheitszuhaltung – mit diesen drei<br />

Systemen für Zugangssicherheit erhalten wir für<br />

jede Variante der „Electric“ auf hohem Niveau alles<br />

aus einer Hand. Außerdem hat Sick in unserem<br />

europäischen Zielmarkt ein hervorragendes<br />

Renommee, das uns bei der Markteinführung<br />

unterstützen wird.<br />

KLAUS HUBER, Produktmanager und Konstrukteur,<br />

BalTec<br />

SPECIAL<br />

APPS ERÖFFNEN GUTE ZUKUNFTSAUSSICHTEN<br />

Baltec begreift den hohen Aufwand und die Anstrengungen des<br />

intensiven Entwicklungsprozesses als die beste Investition in die<br />

Zukunft. „Uns ist die eigene Wertschöpfung sehr wichtig, mit der<br />

Vermarktung stehen wir noch am Anfang, wobei die Produktivitätssteigerung<br />

in der Verbindungstechnologie zum zentralen Thema<br />

werden wird“, meint Domenico Mollo. Baltec bietet eigene HMI-<br />

Dashboards zur Einstellung der Maschine an und unterstützt<br />

seine Kunden mit einer Einweisung zur Funktion dieser Oberfläche.<br />

Dass Sick mit der NFC-Technologie bereits Apps zur Vor-<br />

Ort-Diagnose per Smartphone anbietet, interessiert die Schweizer<br />

Maschinenbauer in diesem Zusammenhang sehr und Klaus<br />

Huber ist erleichtert: „Gut zu wissen, dass das auch im Portfolio<br />

ist, dann muss ich mir nicht schon wieder einen neuen Lieferanten<br />

suchen.“<br />

Bilder: Aufmacher Hintergrund: nakedcm – stock.adobe.com, Sonstige: Sick AG<br />

www.sick.de<br />

42 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: ANTREIBEN – STEUERN – BEWEGEN <strong>2020</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 06. 07. <strong>2020</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 18. 06. <strong>2020</strong><br />

01<br />

03<br />

02<br />

01 Verlustleistungen reduzieren: Ein Frequenzumrichter mit<br />

spezieller Technologie ermöglicht neue Anwendungen von<br />

Hochgeschwindigkeitsmotoren<br />

Bild: Sieb & Meyer<br />

04<br />

<strong>DER</strong> DIREKTE WEG<br />

INTERNET:<br />

www.DerKonstrukteur.de<br />

E-PAPER:<br />

digital.derkonstrukteur.de<br />

REDAKTION:<br />

n.steinicke@vfmz.de<br />

WERBUNG:<br />

sales@vfmz.de<br />

SOZIALE NETZWERKE:<br />

www.Facebook.com/DerKonstrukteur<br />

www.twitter.com/derkonstrukteu<br />

02 Sensorlos, vernetzt, sicher: Bremsen für vertikale Achsen<br />

intelligent überwachen<br />

Bild: mayr Antriebstechnik – shutterstock/24Novembers<br />

03 Welches Getriebe passt zu meiner Anwendung?<br />

Die Funktionsweise und Einsatzgebiete der wichtigsten<br />

mechanischen Getriebetypen im Überblick<br />

Bild: WEG<br />

04 Zug um Zug: Robuste, modulare und langlebige Lineartechnik<br />

für den Einsatz in Schienenfahrzeugen<br />

Bild: Rollon<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 43

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