DER KONSTRUKTEUR 6/2020
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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />
VERDRAHTUNG<br />
MIT SYSTEM<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Schaltschrankinstallation ist ein mühseliger<br />
Prozess, denn in der Regel müssen sämtliche<br />
eingebauten Geräte einzeln verdrahtet werden.<br />
Fehler bei dieser Arbeit kann der Konstrukteur<br />
vermeiden, indem er sich für eine Systemverkabelung<br />
entscheidet. Mit ihr lassen sich<br />
digitale und analoge Ein- und Ausgangssignale<br />
schnell und fachmännisch rangieren.<br />
Die Zukunft verspricht, dass alles smart, lean und korrekt<br />
sein wird, weil sich Automatisierungslösungen per Plugand-play<br />
umsetzen lassen sollen. Allerdings sieht der Istzustand<br />
derzeit ganz anders aus. Typischerweise setzt sich<br />
heute der Schaltschrank aus einer Steuerungsebene, gefolgt von einer<br />
I/O- und Interface-Ebene sowie abschließend einer Feldebene<br />
zusammen. Doch wie kann der Anwender die einzelnen Ebenen<br />
miteinander verbinden? Bislang werden die verschiedenen Geräte<br />
zu etwa 97 % einzeln verdrahtet, was sich als aufwendig, zeitintensiv<br />
und fehleranfällig erweist. Als Beispiel sei die Einzeladerverdrahtung<br />
einer 32-kanaligen digitalen Ausgabebaugruppe genannt.<br />
Bei einer konventionellen Herangehensweise müssen hier bis zu<br />
80 Leitungsenden abgelängt, abisoliert sowie unter Umständen mit<br />
Aderendhülsen bestückt und gecrimpt werden. Danach sind die<br />
80 vorbereiteten Leitungen gemäß Stromlaufplan eine nach der<br />
anderen fehlerfrei anzuschließen.<br />
Autor: Helge Blome, Product Marketing Cabling Solutions IF,<br />
Phoenix Contact Electronics GmbH, Bad Pyrmont<br />
Dabei tritt jedoch oftmals ein Problem auf: Die Leitung wird an den<br />
falschen Klemmpunkt angebunden. Im schlimmsten Fall bemerkt<br />
der Anwender dies erst bei der Inbetriebnahme der Maschine oder<br />
Anlage. Was nun folgt, ist eine mühselige sowie wiederum kostenund<br />
zeitfressende Fehlersuche, die durch volle Kabelkanäle verkompliziert<br />
wird.<br />
LÖSUNGEN FÜR UNTERSCHIEDLICHE<br />
ANFOR<strong>DER</strong>UNGEN<br />
Als deutliche Verbesserung der herkömmlichen Installation bietet<br />
sich die Systemverkabelung an, die einen Frontadapter, das Systemkabel,<br />
Module oder Adapter sowie Zubehör umfasst. Durch das<br />
Zusammenspiel dieser geprüften Komponenten entsteht ein Konzept,<br />
das sich einfach, sicher und schnell installieren lässt. Der Frontadapter,<br />
der die Signale rangiert, koppelt sich an die I/O-Karte der<br />
Steuerung an. Je nach Hersteller der I/O-Karte wird der passende<br />
Adapter entweder per Plug-and-play auf die Karte gesteckt oder<br />
verschraubt. Danach verbindet der Anwender den Frontadapter<br />
mit dem ersten Ende des vorkonfektionierten FLK- oder D-Sub-<br />
Systemkabels. Die Leitungen gibt es in verschiedenen Ausführungen<br />
hinsichtlich Länge, Polzahl und Schirmung. Diese Tätigkeit erfolgt<br />
ebenfalls einfach und schnell per Plug-and-play.<br />
Im nächsten Schritt kann der Anwender zwischen zwei Alternativen<br />
wählen: Sucht er eine Option zur bewährten Reihenklemme, zeigen<br />
sich die Anschlussmodule der Produktfamilie Varioface Professional<br />
als beste Wahl. Sie übergeben die Steuer- und Feldsignale. Der<br />
Anwender selektiert das Modul gemäß Funktion und Einsatzbereich,<br />
rastet es auf die Tragschiene auf und verbindet dann das<br />
zweite Ende des Systemkabels mit dem Modul. In diesem Zusammenhang<br />
stellt das Varioface-Portfolio zahlreiche unterschiedliche<br />
Möglichkeiten zur Verfügung, beispielsweise die 1:1-Kopplung,<br />
eine systemspezifische Verschaltung je nach Steuerungshersteller<br />
sowie mit oder ohne Initiator-Anschlussoption für eine Drei-Leiter-<br />
Ankopplung. Das gesamte Produktspektrum ist als Push-in- oder<br />
Schraubanschluss erhältlich.<br />
26 <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2020</strong>/06 www.derkonstrukteur.de