Vertieferarbeit - Alternative technisch-biologische Ufersicherungen ...
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Überblick über ingenieur<strong>biologische</strong> Bauweisen<br />
Standortbedingungen. Im Laufe der Zeit durchwurzeln die Pflanzen das eigentliche<br />
Deckwerk und durchdringen nach der Verlegung mit Wurzeln und Rhizomen die darunter<br />
liegende Substratschicht. Dadurch bewirken sie eine intensive Verklammerung<br />
und Verankerung mit dem Untergrund. Das Vegetative Deckwerk stellt einen idealen<br />
Lebensraum für die Ansiedlung von Pflanzen und Tieren dar.<br />
Eingesetzt wird Vegetatives Deckwerk an Standorten, an denen bisher leichte bis mittelschwere,<br />
klassische Deckwerke Verwendung fanden. Dies sind vorrangig Schifffahrtskanäle,<br />
tideabhängige Flussufer und erosionsgefährdete Ufer von Talsperren<br />
(Bestmann GmbH, 1994). Auch in innerstädtischen Gebieten hat das Deckwerk viele<br />
Vorteile gegenüber herkömmlichen Varianten.<br />
Um hinsichtlich der Belastungskriterien Strömung, Absunk und Wellenhöhe die gleiche<br />
Stabilität wie bei einer losen Steinschüttung zu erreichen, wird nur etwa ein Drittel<br />
der Deckwerksstärke benötigt 20 . Die geringere Dicke wirkt sich auf den Erdabtrag<br />
der zu befestigenden Böschung aus, d.h., es sind weniger Massen zu transportieren.<br />
Während traditionelle Ausführungen als Schwergewichtsbauwerke den hydraulischen<br />
Belastungen widerstehen, basiert der Belastungswiderstand des Vegetativen<br />
Deckwerks auf dem Zusammenhalt des Verbundkörpers.<br />
Ausführung:<br />
Die vorgezüchteten Vegetationsmatten werden zweckmäßigerweise meist über den<br />
Wasserweg zur Einbaustelle transportiert und mit einem Hebegerät und untergehängter<br />
Rahmentraverse auf der vorbereiteten, fein planierten Böschung ausgelegt.<br />
Die Standsicherheit der Böschung aus bodenmechanischer Sicht muss dabei vorausgesetzt<br />
werden. Die Böschungsneigung sollte nicht größer als 1:3 sein.<br />
Die untere und obere Kante des Vegetativen Deckwerks wird jeweils in die Böschung<br />
eingebunden und das gesamte Element durch eingeschlagene Holzpflöcke fixiert. Seitens<br />
des Herstellers wird empfohlen, das Deckwerk oberhalb der Wasserwechselzone<br />
bis zur vollständigen Anwurzelung zu bewässern. Die großformatigen Elemente gestatten<br />
einen zügigen Arbeitsablauf mit geringer manueller Tätigkeit. Unter die Längsund<br />
Querstöße können eventuell Filtermatten gelegt werden. Innerhalb kurzer Zeit<br />
verwachsen die Pflanzen der jeweils angrenzenden Deckwerksmatten untereinander<br />
und verbinden somit die Einzelelemente zu einer homogenen, durchwurzelten Matratze,<br />
die sich auch mit der benachbarten Vegetation durchmischt und mittelfristig ins<br />
Landschaftsbild integriert wird.<br />
Zusammensetzung des Vegetativen Deckwerks:<br />
• PE-Netz (Durchmesser 5 mm) mit Maschenweite 50 × 50 als Hülle<br />
• PA-Wirrvlies (oben)<br />
20 Vergleich zwischen Vegetativem Deckwerk aus Metallhüttenschlacke und Lava (3,46 kg/dm 3 ) mit<br />
Steinschüttung aus Basalt (2,8 kg/dm 3 ) unter Berücksichtigung der Trockenrohdichte und des Hohlraums<br />
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