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Vertieferarbeit - Alternative technisch-biologische Ufersicherungen ...

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Wissenschaftliche Untersuchungen zur Belastbarkeit ingenieur<strong>biologische</strong>r Bauweisen<br />

Anordnung und Ausführung der einzelnen Bauarten ist LfU (1991) und LfU (1996) zu<br />

entnehmen.<br />

5.3.3 Beurteilung der Belastbarkeit der Ufersicherungsmaßnahmen<br />

Nach dem Jahrhunderthochwasser am 21. Dezember 1993 mit einem HQ=554 m 3 /s<br />

- der Bemessungsabfluss für die neue Ufergestaltung betrug HQ=540 m 3 /s - konnte<br />

eine erste Bilanz gezogen werden. Zu diesem Zeitpunkt hatten die oben aufgeführten<br />

Ufersicherungsmethoden ein Alter von 5 Jahren.<br />

Bei der Auswertung der Beobachtungen, Messungen und Untersuchungen ergab<br />

sich, dass eine Bewertung der naturnahen Bauweisen nur gesamtanschaulich unter<br />

Berücksichtigung von Linienführung, Bauausführung, Entwicklung des Bewuchses<br />

und hydraulischer Belastung der Bauweisen erfolgen kann. Diese Einzelfaktoren sind<br />

wesentlich für die Stabilität der Maßnahmen verantwortlich. Durch einen Vergleich<br />

des umgestalteten Bereichs mit dem unveränderten, alten Gewässerabschnitt oberhalb<br />

der Umbaustrecke wurde deutlich, dass der neue Enzabschnitt mit den wechselnden<br />

Böschungsneigungen empfindlicher gegen Strömungsangriffe reagiert als der<br />

gestreckte Bereich. Am gestreckten Gewässerabschnitt erfolgte bei Schubspannungen<br />

von ca. 80 N/m 2 und Fließgeschwindigkeiten von 3,5 m/s die Entwicklung der<br />

Vegetation normal, und das Hochwasser 1993 hinterließ keine Schäden. Bei gleichen<br />

Schubspannungen und Geschwindigkeiten entwickelte sich die Vegetation im Umbaubereich<br />

nur mangelhaft, und es bildeten sich besonders an Ufervorsprüngen durch<br />

das Hochwasser Schadstellen aus. Hauptsächlich dafür verantwortlich gemacht werden<br />

die extremen Belastungen durch die angreifenden Fließgeschwindigkeiten, die<br />

aufgrund der unregelmäßigen Ufer- und Inselstruktur teilweise unter einem Winkel<br />

von 40° auf die Uferlinie treffen (LfU, 1996). Schwachstellen fanden sich auch bei den<br />

Übergängen von einer zur anderen Bauweise sowie bei den daran anschließenden<br />

Böschungsübergängen.<br />

Als Ergebnis der Umbaumaßnahme der Enz kann festgehalten werden, dass die einzelnen<br />

Bauweisen untereinander und miteinander verbunden werden müssen, um der<br />

Strömung keine gefährlichen Angriffsstellen zu bieten. Dies bedeutet beispielsweise<br />

für die Sicherung mit Faschinen, dass die Ruten ” endlos“ zu verlegen sind und die<br />

Enden in die Böschung integriert werden müssen. Das uferseitige Hinterspülen der<br />

Faschinen kann durch Ausläufer von Weidenruten, die im Abstand von 3 bis 5 m<br />

senkrecht zur Uferfalllinie in den Ufer- oder Böschungsbereich eingebunden werden,<br />

verhindert werden. Durch eine unregelmäßige Bewuchslinie kann der Erosion an den<br />

Übergängen zwischen Bauweise und Böschung begegnet werden. Unterschiedlich<br />

lange, ausschlagsfähige Ruten, die in gewissen Abständen in die Böschung eingebunden<br />

werden, oder Bepflanzungen mit verschiedenen Busch-, Straucharten oder<br />

Röhrichtballen wirken gleichermaßen einer linienförmigen Erosion entgegen und<br />

fördern eine unregelmäßige Bewuchslinie.<br />

Beim Übergang zwischen Steinwurf und Grasböschung ist ein abrupter Rauhigkeitswechsel<br />

zu vermeiden. Eine Abstufung des Steinwurfs zur Böschung hin und<br />

zusätzliche Pflanzungen bzw. Steckhölzer können wesentlich zur Sicherheit der<br />

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