Vertieferarbeit - Alternative technisch-biologische Ufersicherungen ...
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Theoretische Grundlagen<br />
Einfluss mit abnehmendem Abstand zur Sohle exponentiell zu und wirkt gegenüber<br />
Lockergestein sehr erosiv (BAW, 1993).<br />
Tiefenmäßig beschränktes und seitlich unbeschränktes Fahrwasser<br />
Bei tiefenmäßig beschränktem aber seitlich unbeschränktem Fahrwasser sind nur die<br />
Strömungen aus dem primären Wellenbild und dem Schraubenstrahl von Bedeutung.<br />
Durch diese Strömungen findet in der Fahrspur eine Verlagerung des Sediments zu<br />
beiden Seiten statt. Bei einspurigem Schiffsverkehr bildet sich dadurch eine Vertiefung<br />
in der Hauptfahrrinne, bei zweispurigem Verkehr in jeder Fahrspur aus. Zwischen den<br />
beiden Fahrrinnen wird dabei das Sediment stärker abgelagert.<br />
Unter der vereinfachten Annahme eines unendlich breiten, flachen Unterbodens<br />
des Schiffes kann von einer gleichmäßigen Verteilung der Strömung<br />
zwischen Gewässersohle und Schiffsboden ausgegangen werden. Die mittlere<br />
Rückströmungsgeschwindigkeit des verdrängten Wassers kann dann annähernd<br />
proportional zur Schiffsgeschwindigkeit nur in entgegengesetzter Richtung angenommen<br />
werden.<br />
In der Realität hat man es jedoch mit im Verhältnis zur Gewässerbreite schmalen<br />
Schiffsunterböden sowie mit unterschiedlichen Rauheiten an der Schiffsaußenhaut<br />
und an der Gewässersohle zu tun. Im Gegensatz zum Modell des unendlich breiten<br />
Schiffskörpers ist die Rückströmung nicht gezwungen, komplett unter dem Schiff<br />
entlangzuströmen. Die Stromfäden können auch seitlich ausweichen und somit den<br />
größeren Querschnitt ausnutzen. Dabei ist die Rückströmungsgeschwindigkeit nicht<br />
gleichmäßig über die Breite des Rückströmungsfeldes verteilt. Das Geschwindigkeitsmaximum<br />
liegt direkt an der Außenhaut des Schiffes und nimmt mit zunehmender<br />
Entfernung vom Schiff in Richtung Ufer ab (OEBIUS, 2000).<br />
2.4.7 Windwellen<br />
Windwellen entstehen durch tangentiale Schubspannungen, die vom Wind auf die<br />
Oberfläche des Wassers übertragen werden. Die Größe dieses Impulses und dadurch<br />
die Eigenschaft einer Windwelle hängt von vielen Faktoren wie z.B. der Dauer der<br />
Windeinwirkung (Ausreifzeit), der Streichlänge (Strecke, auf der Wind angreift) oder<br />
der Windgeschwindigkeit ab. Die Wellen werden umso größer, je stärker der Wind<br />
oder je länger seine Streichlänge ist.<br />
In breitenbegrenzten Gewässerbereichen, wie es in der Binnenschifffahrt überwiegend<br />
der Fall ist, übernimmt eine ausgebildete Ufervegetation neben der<br />
Böschungssicherung noch zusätzlich die Aufgabe des Windschutzes. Baumreihen am<br />
Ufer halten Querwinde ab, die das Fahrverhalten von Schiffen erheblich beeinflussen<br />
können.<br />
Der windstille Bereich, der sich auf der Leeseite der Baumreihen ausbildet, verkürzt<br />
die effektive Streichlänge um einen Betrag, der dem 20 bis 30-fachen der Baumhöhe<br />
entspricht. Je nach Höhe und Dichte des Windschutzstreifens und des Winkels, mit<br />
dem der Wind auf den Uferstreifen trifft, wird die Wellenbildung so stark reduziert,<br />
dass sie in diesem Bereich vernachlässigt werden kann.<br />
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