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Vertieferarbeit - Alternative technisch-biologische Ufersicherungen ...

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Wissenschaftliche Untersuchungen zur Belastbarkeit ingenieur<strong>biologische</strong>r Bauweisen<br />

schwindigkeiten ermöglicht wurde (LfU, 1996). Als Wert für die maximale Belastbarkeit<br />

der Böschungssicherung wird dabei im Allgemeinen die mittlere Fließgeschwindigkeit<br />

im Hauptgerinne angegeben. Diese Angabe spiegelt aber nicht die tatsächlich<br />

vorhandenen Geschwindigkeiten auf bewachsenen Uferböschungen wieder, da die<br />

Fließgeschwindigkeit durch den Bewuchs stark reduziert wird (GERSTGRASER, 2000).<br />

Aufgrund der vielen noch weitgehend unbekannten Faktoren sollte nach Erkenntnissen<br />

aus der Umgestaltungsmaßnahme der Enz/Pforzheim als Richtwert für eine<br />

Abschätzung der maximalen Belastbarkeit von ingenieur<strong>biologische</strong>n Bauweisen sowohl<br />

(τ) als auch (v) herangezogen werden. Diesbezüglich ist nicht nur ein einzelner<br />

Wert sondern ein ganzer Wertebereich anzugeben, damit Unterschiede hinsichtlich Zustand<br />

und Ausführung der Bauweisen berücksichtigt werden. Außerdem ist der Winkel,<br />

unter dem die Hauptströmung auf die Böschung trifft, entscheidend für die Stabilität<br />

von ingenieur<strong>biologische</strong>n Bauweisen. Je größer dieser Anströmwinkel ist, desto<br />

stärker wird das Ufer belastet, wovon besonders exponierte Stellen oder Prallhänge an<br />

Außenkurven betroffen sind. Die Angabe des Anströmwinkels zur Böschung ist also<br />

wichtiger Bestandteil für die richtige Einschätzung der Stabilität naturnaher <strong>Ufersicherungen</strong>,<br />

unabhängig davon, über welche der beiden Größen (τ oder v) die Beanspruchbarkeit<br />

ausgedrückt wird (LfU, 1996).<br />

5.2 Stabilität von Weidenverbauungen<br />

Die bisherige Forschung an ingenieur<strong>biologische</strong>n <strong>Ufersicherungen</strong> im Flussbau konzentrierte<br />

sich auf den Einfluss der Vegetation auf die Abflusskapazität und nicht auf<br />

die Uferstabilität. Deshalb ist noch wenig über die Zerstörungsprozesse und das Widerstandsverhalten<br />

von <strong>Ufersicherungen</strong> bekannt. Man behilft sich mit Erfahrungswerten,<br />

die auf Beobachtungen basieren und nicht zwingend mit den eigentlichen Grenzwerten<br />

identisch sind (OPLATKA, 1998). Die maßgebende Gefährdung für <strong>Ufersicherungen</strong><br />

mit Steckhölzern ist nach Oplatka eine Kombination aus Erosion und in der Pflanze<br />

hängen gebliebenem Geschwemmsel. Daraus ergibt sich als maßgebende Beanspruchung<br />

auf die Pflanze die Strömungskraft und nicht die oft verwendete Schleppspannung.<br />

Die Schleppspannung stellt die maßgebende Beanspruchung auf den Boden dar<br />

und sollte nur bei einem großen Verhältnis von Abflusstiefe zu Bewuchshöhe, wie es<br />

bei Kleinbewuchs (vgl. Kap. 2.2.2) der Fall ist, verwendet werden (OPLATKA, 1998).<br />

5.2.1 Ausreißwiderstand<br />

Um Näheres über das Verhalten von Büschen und Sträuchern in der Strömung sowie<br />

deren Widerstandsverhalten zu erfahren, untersuchte Oplatka die Stabilität von Weidenverbauungen.<br />

Mit Hilfe von zahlreichen Ausreißversuchen an Weiden, welche als<br />

Steckhölzer gepflanzt waren, konnten Widerstandswerte im Feld gemessen werden.<br />

Die dabei gemessene Ausreißkraft kann als Indikator gelten, wie gut eine Weide im<br />

Boden verankert ist.<br />

Aus den Versuchen Oplatkas lässt sich zusammenfassen, dass der Widerstand von drei-<br />

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