Vertieferarbeit - Alternative technisch-biologische Ufersicherungen ...
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Überblick über ingenieur<strong>biologische</strong> Bauweisen<br />
Dieser enge Verband ist notwendig, damit eventuelle Ausfälle keine allzu großen<br />
Lücken entstehen lassen und eine schnelle Bodendurchwurzelung zu Stande kommen<br />
kann. Der Steckholzbesatz wird meist mit anderen Bauweisen kombiniert, da die Stecklinge<br />
am Anfang leicht ausgespült werden können. Mit Netzen aus Kunststoff oder<br />
Pflanzenfasern (z.B. Hanf, Jute, Kokos) und Matten bzw. Geotextilien (Geotextilbauweise,<br />
Vegetationswalze) wird die Böschung abgedeckt und so die Oberfläche vor Angriffen<br />
geschützt (vgl. Kap. 4.1.15).<br />
Weitere Varianten des Steckholzbesatzes sind die Spreitlage mit Stecklingen oder die<br />
Steinschüttung mit Stecklingen, wobei bei letzterem die Steckhölzer je nach Dicke der<br />
Steinschüttung länger sein müssen (0,5 – 1,0 m).<br />
Materialbedarf:<br />
• ausschlagsfähige Stecklinge von standorttypischen Strauch- oder<br />
Baumweiden<br />
Länge: 0,4 – 0,6 m Durchmesser: 1 – 5 cm<br />
Zeitaufwand und Kosten:<br />
• Einzelpreis der Weidenstecklinge: 1,50 – 4,00 DM/Stück<br />
• Zurichten und Stecken: ca. 2,5 min/Stück<br />
Eignung für den Einsatz an Bundeswasserstraßen:<br />
Die Maßnahme ist für gefährdete Böschungsbereiche oberhalb der Mittelwasserlinie<br />
in Kombination mit Spreitlagen oder Steinschüttungen geignet. Die zusätzliche<br />
Anordnung von Steckhölzern und Stecklingen verschiedener Baum- und Straucharten<br />
fördert die Durchwurzelung der Böschung. Wird keine Kombination mit anderen<br />
Bauweisen angestrebt, muss die Böschungsoberfläche zusätzlich mit einer<br />
Böschungsschutzmatte versehen werden, um der Erosion feiner Bodenpartikel entgegenzuwirken.<br />
Steckhölzer sind gut geeignet für eine nachträgliche Bestückung erosionsgefährdeter<br />
Böschungsbereiche und zur Begrünung bestehender Steindeckwerke.<br />
4.1.6 Weidenspreitlage<br />
Anwendungsbereich und Wirkungsweise:<br />
Weidenspreitlagen (vgl. Abb. 45) wirken an Ufern von Fließgewässern als reine Deckbauwerke.<br />
Sie sichern die Böschungsoberfläche oberhalb der Mittelwasserlinie und stellen<br />
einen sofortigen Schutz für bereits bewachsene und bei sorgfältigem Einbau auch<br />
für neu geschüttete Böschungen dar. Der Böschungsfuß muss allerdings in den meisten<br />
Fällen zusätzlich geschützt werden (z.B. durch Faschinenwalzen oder Steinwürfe).<br />
Die Weiden treiben dicht aus und bewurzeln die Böschung intensiv. In schmalen<br />
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