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Vertieferarbeit - Alternative technisch-biologische Ufersicherungen ...

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Theoretische Grundlagen<br />

Rückströmung gerät ins Schießen. Eine weitere Leistungssteigerung würde nun sogar<br />

zur Abnahme der Fahrgeschwindigkeit und die Schiffsabsenkung bis zur Grundberührung<br />

führen.<br />

Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und der Sicherheit des Schiffes sowie der Ufer<br />

muss dieser kritische Zustand unbedingt vermieden werden. Dies bedeutet, dass die<br />

Schiffsgeschwindigkeit (vS) ein gewisses Maß unter der kritischen Geschwindigkeit<br />

(vS,crit) bleiben muss.<br />

2.4.5 Das Brechen der Welle<br />

Das Brechen der Welle kann nicht nach der Wellentheorie beschrieben werden, da die<br />

Wellenbewegung aufgrund der Reibungseinflüsse der Sohle keine Sinusform mehr<br />

beschreibt. Durch Bodenreibung verliert die Welle an Energie, was eine Abnahme der<br />

Ausbreitungsgeschwindigkeit und der Wellenlänge zur Folge hat. Die Wellenhöhe<br />

hingegen nimmt zu. Überschreitet das Verhältnis H/L einen kritischen Wert, so bricht<br />

die Welle.<br />

Bezüglich der Form des Brechens können drei verschiedene Brechertypen unterschieden<br />

werden. Abhängig von der Neigung der Böschung bzw. der Gewässersohle<br />

und dem Steilheitsgrad der Welle 9 spricht man von Schaumbrecher, Sturzbrecher oder<br />

Schwallbrecher. Mit Hilfe eines Brecherindexes (ξ) 10 , der den Zusammenhang von<br />

Böschungs- und Wellengeometrie erfasst, lassen sich die einzelnen Brecherarten für<br />

bestimmte Uferneigungen charakterisieren.<br />

Wird am Wellenkamm eine höhere Geschwindigkeit als die Wellenausbreitungsgeschwindigkeit<br />

erreicht, löst sich am Brechpunkt die sogenannte Brecherzunge aus dem<br />

Wellenkamm und stürzt in freiem Fall ins Wellental (Sturzbrecher).<br />

Eine spezielle Form von brechender Welle entsteht durch die ins Schießen geratene<br />

Rückströmung des Schiffes. Durch Überlagerung der Diagonal- und Querwellen des<br />

Sekundärwellensystems des Schiffes entsteht eine Wellenfront, deren Höhe das Maximum<br />

der Sekundärwellen darstellt (vgl. Abb. 22). Diese Wellenfront läuft schräg auf die<br />

Ufer zu, wobei sie sich vom Schiff nach beiden Seiten ausbreitet. Durch abnehmende<br />

Wassertiefe im Einflussbereich der Böschung verliert die Wellenfront an Geschwindigkeit.<br />

Dadurch steigt die Tiefen-Froudzahl (F rnh) an (vgl. Gl. 24). Die Wellen werden steiler<br />

und bei Erreichen des Wertes F rnh=1,2 kommt es zum Brechen der Wellenkämme.<br />

Als sogenannte Rollbrecher laufen diese Sekundärwellen dann mit Schiffsgeschwindigkeit<br />

am Ufer entlang (vgl. Abb. 26).<br />

9 Unter Steilheit einer Welle versteht man das Verhältnis Wellenhöhe zu Wellenlänge (H/L).<br />

10 tan α<br />

Brecherindex ξ = √ mit dem Böschungswinkel α<br />

H/L<br />

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