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Lebenslust 28 - Sommer 2020

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42 TIERISCH lebenslust:gö

Schafe in der Leineaue

Unter dem Motto „Leineschafe an die Leine“ startete die Stadt

Göttingen ein außergewöhnliches innerstädtisches Projekt: Zur

Pflege des Hochwasserbettes der Leine hat dort ab April die Beweidung

mit Schafen begonnen. Eingesetzt sind Leineschafe, eine seltene

und vom Aussterben bedrohte Nutztierrasse. Die Stadt konnte

dafür die Schäferei Gutinga aus Gleichen-Ischenrode gewinnen. Die

Beweidung erfolgt auf einer Fläche von insgesamt 23,4 Hektar. Sie erstreckt

sich vom Flüthewehr im Süden der Stadt bis zum Pfalz-Grona-

Park im Bereich des Tierheimes. Neben dem Leinebett soll dort auch

eine größere Grünfläche beweidet werden. Lediglich die renaturierten

Bereiche der Leine zwischen Eisenbahnbrücke und Godehardstraße

bleiben ausgespart.

Die Schäferei Gutinga bewirtschaftet unter anderem auch Weideflächen

in thüringischen FFH-Gebieten, das sind Natur- und Landschaftsschutzgebiete

nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Sie bringt also

viel Erfahrung in der ökologischen Grünflächenpflege mit. Darüber

hinaus leistet die Schäferei mit dem Einsatz der seltenen Leineschafe

einen wesentlichen Beitrag zu Erhalt und Pflege der Kulturlandschaft,

verbunden mit der Förderung lokaler Vermarktungskonzepte. Bei der

Suche nach einer Schäferei war der Landschaftspflegeverband behilflich

gewesen.

Das Ziel, das Hochwasserbett der Leine durch Schafbeweidung zu

pflegen, fußt auf einem Beschluss der politischen Gremien vom

Herbst 2019. Jetzt wurde es in die Tat umgesetzt. Mit der Beweidung

möchte die Stadt Göttingen die Biodiversität fördern. Sie ist ein Baustein

innerhalb des laufenden Labelingverfahrens „Stadtgrün naturnah“,

mit dem die ökologische Pflege der städtischen Grünflächen

stärker in den Fokus rückt. Auf den gewässerbegleitenden Grünflächen

soll die Vielfalt an Blütenpflanzen erhalten und entwickelt werden,

eine dauerhafte Nahrungsgrundlage für Insekten geschaffen

sowie der Lebensraum für Vögel verbessert werden. Die Beweidung

unterstützt den Hochwasserschutz, da sie eine überschwemmungsfeste

Grasnarbe fördert. Für die Göttinger*innen ist es gleichzeitig ein

attraktives Angebot zur Naherholung in der Natur.

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