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AKTUELLES<br />
Persönliches Fazit: MdL Walter Taubeneder sieht auch Positives in der Krise<br />
Neue Wertschätzung „alter“ Werte<br />
„Nein, es ist nicht das Alter, das mich in<br />
diesem Fall nachdenklich macht – es ist<br />
die Krise, die wirklich große Schatten<br />
wirft“, will MdL Walter Taubeneder,<br />
der in diesen Tagen Geburtstag feiert,<br />
gleich vorwegschicken.<br />
Seit Wochen und Monaten beschäftigt<br />
die Menschen in der Region, im Freistaat,<br />
im gesamten Land, ja in der ganzen<br />
Welt, die Ausbreitung des Corona-<br />
Virus und die daraus resultierenden<br />
Folgen. „Wer hätte gedacht, dass ein<br />
solches Virus die komplette Lebenswirklichkeit<br />
binnen weniger Wochen<br />
völlig aus dem Gleichgewicht bringen<br />
kann?“, wirft der CSU-Landtagsabgeordnete<br />
seine Gedanken in den Raum.<br />
Die Corona-Pandemie belaste die<br />
gesamte Wirtschaft sowie das gesellschaftliche<br />
Leben auf der ganzen Erde<br />
in hohem Maße und sorge damit<br />
gleichzeitig dafür, dass Dinge, die bisher<br />
als selbstverständlich galten, dies<br />
plötzlich nicht mehr sind. „Wir haben<br />
uns in den letzten Jahrzehnten einen<br />
hohen Lebensstandard aufgebaut –<br />
gerade hier in Bayern. In vielen Lebensbereichen<br />
bröckelt diese Fassade in diesen<br />
Zeiten enorm oder kann nur aufrechterhalten<br />
werden, weil wir zuvor<br />
wirklich in ‚goldenen Zeiten‘ gelebt<br />
haben“, ist sich Taubeneder bewusst<br />
und stellt sich in diesem Zusammenhang<br />
die Frage: Kann man aus einer<br />
solchen Situation denn nun überhaupt<br />
auch „etwas Gutes“ ziehen – oder wird<br />
eine solche Sichtweise der Realität<br />
nicht gerecht, beziehungsweise spottet<br />
den zahlreichen Opfern?<br />
„Die kleinen Lichtblicke<br />
wahrnehmen“<br />
MdL Taubeneder kommt nicht umhin,<br />
auch das Positive in der Krise zu entdecken:<br />
„Vielleicht sollte man eben<br />
genau in diesen Zeiten darauf schauen,<br />
nicht ausschließlich das Schlechte zu<br />
sehen, sondern eben auch die kleinen<br />
Lichtblicke wahrnehmen, die sich<br />
durch die Krise auftun.“<br />
Immerhin erkennt Taubeneder bei vielen<br />
Menschen ein Umdenken in diesen<br />
Zeiten, beziehungsweise die neue<br />
Besinnung auf die „wesentlichen Dinge“<br />
im Leben. „Die Pandemie und die<br />
damit einhergehenden notwendigen<br />
Beschränkungen zeigen uns eindrücklich<br />
auf, dass wir uns im Leben oftmals<br />
von zweifelhaften Motivationen leiten<br />
lassen – was nutzt uns das große Einkommen,<br />
das schnelle Auto und der<br />
dreimalige Jahresurlaub, wenn wir auf<br />
einmal Angst um unsere Liebsten<br />
haben müssen – oder auch um uns<br />
selbst? Wenn die Kinder nicht mehr ins<br />
Haus kommen können und man die<br />
Enkelkinder nicht zu Gesicht bekommt.<br />
Man merkt auf eine neue Art und Weise,<br />
dass die Zeit mit engen Freunden<br />
oder der Familie tiefe Zufriedenheit<br />
schenkt“, kann Taubeneder feststellen<br />
und hofft, dass diese Erkenntnis<br />
die Pandemie überdauert und nicht<br />
erneut unverzüglich durch ein rastloses<br />
„Schneller-Höher-Weiter“ ersetzt wird.<br />
„Selbstverständliches wird<br />
zum Highlight“<br />
Plötzlich erkenne ein jeder den hohen<br />
Wert eines kleinen „Ratsches“ mit dem<br />
Nachbarn, dem Arbeitskollegen, dem<br />
Friseur, dem Gang ins Kino, Schwimmbad<br />
oder Fitnessstudio – „das fehlt den<br />
Menschen teilweise schmerzlich“, kann<br />
Taubeneder aus Gesprächen wiedergeben.<br />
„Selbstverständliches, wie ein<br />
abendlicher Gang in den Biergarten,<br />
wird zum Tageshighlight.“ Und auch<br />
für bisher als „sichere“ oder „selbstverständlich“<br />
bewertete Lebensinhalte<br />
steige die Wertschätzung nun natürlich:<br />
Wirtschaftliches Wachstum und<br />
damit verbundene Jobsicherheit oder<br />
auch Gesundheit seien wieder Themen,<br />
deren große Bedeutung Menschen verstärkt<br />
bewusst werde. „Es wäre doch<br />
schön, wenn wir uns dieses Bewusstsein<br />
für „kleine Dinge“ und auch die<br />
Dankbarkeit für vermeintlich Selbstverständliches<br />
aufrechterhalten könnten.“<br />
„Miteinander rückt in den<br />
Vordergrund“<br />
Wie schon unzählige Katastrophen<br />
gezeigt haben – in der Krise stehen die<br />
Menschen zusammen – so auch in<br />
Corona-Zeiten. „Es ist doch schön zu<br />
sehen, wie sehr wir uns umeinander<br />
kümmern und füreinander da sind. Wir<br />
tragen Masken, halten Abstand – vorrangig<br />
um andere Menschen zu schützen.<br />
Nachbarschaftshilfen, kurze Telefonate<br />
mit Bekannten oder auch die<br />
finanzielle Unterstützung eines Freundes<br />
– unsere Gesellschaft ist in Krisenzeiten<br />
solidarisch und stellt das Miteinander<br />
in den Vordergrund“, kann der<br />
Abgeordnete auch hier der Krise eine<br />
positive Seite abgewinnen.<br />
„Die Globalisierung hat Pause“<br />
Nicht zuletzt auch was die hohe Funktionsfähigkeit<br />
von Gesellschaft und<br />
Staat angehe, kann sich Taubeneder<br />
nur dankbar zeigen. „Ich mein, die ganze<br />
Welt steht still, die Globalisierung<br />
hat Pause, wir müssen uns alle zurücknehmen<br />
– und trotzdem funktionieren<br />
unsere Gesellschaft und unser Staat.“<br />
Wohl wissend um die zahlreichen Probleme<br />
stehe außer Frage: Die Versorgung<br />
mit Essen, Wasser, Strom und<br />
Internet war nie in Gefahr. Und die Krise<br />
hat gezeigt, Polizei, Krankenhäuser<br />
und die wichtigsten staatlichen Stellen<br />
funktionieren weiter. „Wir sehen in diesen<br />
Tagen Bürger, die – meist maßvoll<br />
und besonnen, manchmal leider auch<br />
eher krawallig – für ihre Rechte eintreten<br />
und demonstrieren, Gerichte zuverlässig<br />
arbeiten und Recht sprechen.<br />
Kurzum: unsere Demokratie funktioniert<br />
und das auch in einem solchen<br />
Ausnahmezustand. Gerade wenn wir<br />
uns anschauen, wie gut wir in Deutschland<br />
mit den Folgen der Pandemie<br />
umgegangen sind, brauchen wir unsere<br />
demokratischen – vermeintlich<br />
„schwerfälligen“ – Verfahren nicht<br />
schlecht machen! Ich bin für Vieles<br />
sehr dankbar!“<br />
Stefanie Starke<br />
10 www.thermenland-magazin.de