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Thermenland_06-2020

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AKTUELLES<br />

Persönliches Fazit: MdL Walter Taubeneder sieht auch Positives in der Krise<br />

Neue Wertschätzung „alter“ Werte<br />

„Nein, es ist nicht das Alter, das mich in<br />

diesem Fall nachdenklich macht – es ist<br />

die Krise, die wirklich große Schatten<br />

wirft“, will MdL Walter Taubeneder,<br />

der in diesen Tagen Geburtstag feiert,<br />

gleich vorwegschicken.<br />

Seit Wochen und Monaten beschäftigt<br />

die Menschen in der Region, im Freistaat,<br />

im gesamten Land, ja in der ganzen<br />

Welt, die Ausbreitung des Corona-<br />

Virus und die daraus resultierenden<br />

Folgen. „Wer hätte gedacht, dass ein<br />

solches Virus die komplette Lebenswirklichkeit<br />

binnen weniger Wochen<br />

völlig aus dem Gleichgewicht bringen<br />

kann?“, wirft der CSU-Landtagsabgeordnete<br />

seine Gedanken in den Raum.<br />

Die Corona-Pandemie belaste die<br />

gesamte Wirtschaft sowie das gesellschaftliche<br />

Leben auf der ganzen Erde<br />

in hohem Maße und sorge damit<br />

gleichzeitig dafür, dass Dinge, die bisher<br />

als selbstverständlich galten, dies<br />

plötzlich nicht mehr sind. „Wir haben<br />

uns in den letzten Jahrzehnten einen<br />

hohen Lebensstandard aufgebaut –<br />

gerade hier in Bayern. In vielen Lebensbereichen<br />

bröckelt diese Fassade in diesen<br />

Zeiten enorm oder kann nur aufrechterhalten<br />

werden, weil wir zuvor<br />

wirklich in ‚goldenen Zeiten‘ gelebt<br />

haben“, ist sich Taubeneder bewusst<br />

und stellt sich in diesem Zusammenhang<br />

die Frage: Kann man aus einer<br />

solchen Situation denn nun überhaupt<br />

auch „etwas Gutes“ ziehen – oder wird<br />

eine solche Sichtweise der Realität<br />

nicht gerecht, beziehungsweise spottet<br />

den zahlreichen Opfern?<br />

„Die kleinen Lichtblicke<br />

wahrnehmen“<br />

MdL Taubeneder kommt nicht umhin,<br />

auch das Positive in der Krise zu entdecken:<br />

„Vielleicht sollte man eben<br />

genau in diesen Zeiten darauf schauen,<br />

nicht ausschließlich das Schlechte zu<br />

sehen, sondern eben auch die kleinen<br />

Lichtblicke wahrnehmen, die sich<br />

durch die Krise auftun.“<br />

Immerhin erkennt Taubeneder bei vielen<br />

Menschen ein Umdenken in diesen<br />

Zeiten, beziehungsweise die neue<br />

Besinnung auf die „wesentlichen Dinge“<br />

im Leben. „Die Pandemie und die<br />

damit einhergehenden notwendigen<br />

Beschränkungen zeigen uns eindrücklich<br />

auf, dass wir uns im Leben oftmals<br />

von zweifelhaften Motivationen leiten<br />

lassen – was nutzt uns das große Einkommen,<br />

das schnelle Auto und der<br />

dreimalige Jahresurlaub, wenn wir auf<br />

einmal Angst um unsere Liebsten<br />

haben müssen – oder auch um uns<br />

selbst? Wenn die Kinder nicht mehr ins<br />

Haus kommen können und man die<br />

Enkelkinder nicht zu Gesicht bekommt.<br />

Man merkt auf eine neue Art und Weise,<br />

dass die Zeit mit engen Freunden<br />

oder der Familie tiefe Zufriedenheit<br />

schenkt“, kann Taubeneder feststellen<br />

und hofft, dass diese Erkenntnis<br />

die Pandemie überdauert und nicht<br />

erneut unverzüglich durch ein rastloses<br />

„Schneller-Höher-Weiter“ ersetzt wird.<br />

„Selbstverständliches wird<br />

zum Highlight“<br />

Plötzlich erkenne ein jeder den hohen<br />

Wert eines kleinen „Ratsches“ mit dem<br />

Nachbarn, dem Arbeitskollegen, dem<br />

Friseur, dem Gang ins Kino, Schwimmbad<br />

oder Fitnessstudio – „das fehlt den<br />

Menschen teilweise schmerzlich“, kann<br />

Taubeneder aus Gesprächen wiedergeben.<br />

„Selbstverständliches, wie ein<br />

abendlicher Gang in den Biergarten,<br />

wird zum Tageshighlight.“ Und auch<br />

für bisher als „sichere“ oder „selbstverständlich“<br />

bewertete Lebensinhalte<br />

steige die Wertschätzung nun natürlich:<br />

Wirtschaftliches Wachstum und<br />

damit verbundene Jobsicherheit oder<br />

auch Gesundheit seien wieder Themen,<br />

deren große Bedeutung Menschen verstärkt<br />

bewusst werde. „Es wäre doch<br />

schön, wenn wir uns dieses Bewusstsein<br />

für „kleine Dinge“ und auch die<br />

Dankbarkeit für vermeintlich Selbstverständliches<br />

aufrechterhalten könnten.“<br />

„Miteinander rückt in den<br />

Vordergrund“<br />

Wie schon unzählige Katastrophen<br />

gezeigt haben – in der Krise stehen die<br />

Menschen zusammen – so auch in<br />

Corona-Zeiten. „Es ist doch schön zu<br />

sehen, wie sehr wir uns umeinander<br />

kümmern und füreinander da sind. Wir<br />

tragen Masken, halten Abstand – vorrangig<br />

um andere Menschen zu schützen.<br />

Nachbarschaftshilfen, kurze Telefonate<br />

mit Bekannten oder auch die<br />

finanzielle Unterstützung eines Freundes<br />

– unsere Gesellschaft ist in Krisenzeiten<br />

solidarisch und stellt das Miteinander<br />

in den Vordergrund“, kann der<br />

Abgeordnete auch hier der Krise eine<br />

positive Seite abgewinnen.<br />

„Die Globalisierung hat Pause“<br />

Nicht zuletzt auch was die hohe Funktionsfähigkeit<br />

von Gesellschaft und<br />

Staat angehe, kann sich Taubeneder<br />

nur dankbar zeigen. „Ich mein, die ganze<br />

Welt steht still, die Globalisierung<br />

hat Pause, wir müssen uns alle zurücknehmen<br />

– und trotzdem funktionieren<br />

unsere Gesellschaft und unser Staat.“<br />

Wohl wissend um die zahlreichen Probleme<br />

stehe außer Frage: Die Versorgung<br />

mit Essen, Wasser, Strom und<br />

Internet war nie in Gefahr. Und die Krise<br />

hat gezeigt, Polizei, Krankenhäuser<br />

und die wichtigsten staatlichen Stellen<br />

funktionieren weiter. „Wir sehen in diesen<br />

Tagen Bürger, die – meist maßvoll<br />

und besonnen, manchmal leider auch<br />

eher krawallig – für ihre Rechte eintreten<br />

und demonstrieren, Gerichte zuverlässig<br />

arbeiten und Recht sprechen.<br />

Kurzum: unsere Demokratie funktioniert<br />

und das auch in einem solchen<br />

Ausnahmezustand. Gerade wenn wir<br />

uns anschauen, wie gut wir in Deutschland<br />

mit den Folgen der Pandemie<br />

umgegangen sind, brauchen wir unsere<br />

demokratischen – vermeintlich<br />

„schwerfälligen“ – Verfahren nicht<br />

schlecht machen! Ich bin für Vieles<br />

sehr dankbar!“<br />

Stefanie Starke<br />

10 www.thermenland-magazin.de

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