<strong>Thermenland</strong> Ausgabe 1<strong>06</strong> März <strong>2020</strong> MAGAZIN Specials mit Beate 9 Rundreise: Britische Spurensuche im <strong>Thermenland</strong> Aufbruch: Wählen gehen und Weichen stellen Bewegung: Neue Tipps für schmerzfreie Gelenke
EDITORIAL Martin Semmler M.A. | Chefredakteur Erst Corona hat uns vor Augen geführt, wie zerbrechlich unser Wohlstand ist. Ein winziges Virus war in der Lage unsere Wirtschaft, unsere Kultur, unsere liebgewonnenen Freiheiten fast von heute auf morgen in die Knie zu zwingen. Noch vor wenigen Monaten war es für die meisten von uns undenkbar, dass wir freiwillig zu Stubenhockern werden, unsere Geschäfte zusperren und uns das Abstandhalten und das Tragen eines Mund-Nasen- Schutzes als Respekt vor dem Nächsten zu eigen machen. Staunend mussten wir akzeptieren, dass die Folgen der weltweiten Virus-Pandemie jedoch offenbar nur uns Menschen betrifft. Die gesamte übrige Natur scherte sich nicht um diese schreckliche Bedrohung, sondern lebte den Frühling. Ja mehr noch: als Folge des industriellen und touristischen Lockdowns begann sich bereits in kurzer Zeit die Umwelt zu regenerieren, Luft und Wasser wurden reiner, Tiere kehrten in Lebensräume zurück, die sie vorher wegen uns gemieden hatten. Inzwischen befindet sich die menschliche Lebensweise wieder im Reset-Modus. In den Industrienationen werden Konjunkturpakete geschnürt, die die Wirtschaft möglichst schnell auf alten Kurs bringen sollen. Die wenigsten nehmen dabei Rücksicht auf die Bedürfnisse der Umwelt. Es gilt ja verlorene Profite aufzuholen. Die Pause im Klimawandel ist vorüber. Die Corona-Krise – von der wir noch nicht einmal wissen, ob sie bereits überstanden ist – hat uns einen kleinen Einblick gewährt, was auf die Menschheit und ihre wachstumsgesteuerte Lebensweise für Einschnitte zukommen, wenn der Klimawandel tatsächlich zu Klima-Krise wird. Dieser Wandel kommt langsam. Er schleicht sich schon seit mindestens 50 Jahren an und steht nun kurz vor dem „Point of no Return“, dem Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt. So langsam wie er kommt, so tiefgreifend sind seine Folgen. „Naja, was soll uns im <strong>Thermenland</strong> schon passieren?“ mag sich der ein oder andere fragen. Unsere Süßwasserspeicher sind voll, während im Norden die Dürre herrschte, haben wir noch gute Ernten eingefahren, wenn’s wärmer wird, pflanzen wir Bananen, Feigen und Oliven – „Bayerische / Innviertler Toscana“ nennen wir uns in den Prospekten eh schon und Geinberg wirbt ohnehin als exotisches Reise-Resort. Doch wenn man es genau betrachtet, waren wir von der Virus-Seuche selbst gar nicht so schlimm betroffen. Ihre Auswirkungen haben wir jedoch nicht weniger gespürt, als die Leute in den anderen Landesteilen. Der Corona-Lockdown hat uns alle gleich gebeutelt und wer weiß, was da noch nachkommt. Nun droht ein Klima- Lockdown. Und ein Exit wird da für uns nicht möglich sein. Die Insekten sind schon fast verschwunden, dafür drängen Afrikaner nach Europa, weil sie bei sich keine Zukunft mehr sehen, und Nahrungskonzerne wie Nestlé sind ganz scharf auf die Zapfrechte an unserem Grundwasser. Die Einschnitte in unser Leben werden uns noch härter treffen. Es sind bislang nur kleine Anzeichen, aber es fängt bereits an. So, wie die Korallen bereits absterben und manche Sandstrände am Mittelmeer bereits zu heiß sind, um sie noch zu betreten. Interessant wäre einmal eine Statistik über Immobilien- und Baulandkäufe von Investoren aus den Niederlanden oder den belgischen und norddeutschen Küstengebieten im Süden Deutschlands, in Tschechien und in Österreich. Passt bloß auf: Was uns schneller als gedacht ins Haus steht, ist dann das Klima-Chaos. da schau her ... „Guten Morgen, ich bin hier, um Ihre Körpertemperatur zu messen“, sagt Roboter Urumuri, wenn er ins Krankenhauszimmer rollt. Fünf dieser Hightech-Krankenpfleger hat Ruandas Präsident Paul Kagame bei einem belgischen Unternehmen herstellen lassen. Sie messen Fieber und machen eine digitale Visite, können den Patienten auch ein Tablett mit Medikamenten oder einem Glas Wasser bringen. So helfen sie dem Personal, die Infektionsgefahr zu verringern oder eine Übertragung des Virus sogar auszuschließen. Wann feiert Kollege Robbi Einstand in unseren Krankenhäusern und Pflegeheimen? sam/Foto: BR.de 3