Hänicher Bote | Juni-Ausgabe 2020
Hänicher Bote | Juni-Ausgabe 2020 mit den gewerblichen Sonderthemen "Erlebnis Dübe
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mit den gewerblichen Sonderthemen "Erlebnis Dübe
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17. Juni 2020
(Schköna/HäBo/db). Vieles geht in
der heutigen hektischen Zeit an Informationen
verloren und irgendwann
werden die jüngeren Generationen
auf diese nicht mehr zurückgreifen
können. Besonders schlimm ist es,
wenn dabei teilweise das Wissen
über die eigene Heimat verloren geht.
Deswegen wird der Hänicher Bote
in loser Folge in Geschichtsbüchern
blättern oder einfach nur bei Menschen
aus der Region nachfragen,
was es mit den vielen sagenumwobenen
Orten in der Dübener Heide auf
sich hat.
Heute versuchen wir, der Geschichte
vom „Teufelsstein bei Schköna“
auf den Grund zu gehen. Den Stein
erreicht man, wenn man in Schköna
von der Bitterfelder Straße aus
auf einer Asphaltstraße in Richtung
Sportplatz fährt. Gleich nach den
Gärten biegt man nach links ab und
schon steht man vor dem Teufelsstein.
Doch wie der dort hingekommen
ist, darum rankt sich folgende
Sage:
Der Teufelsstein von Schköna
In der Schkönaer Flur liegt an einem
Feldweg ein großer, runder Stein. Da
es in der Heide nur Sand gibt, sonst
aber keine anstehenden Felsbildungen,
so musste auch dieser Stein die
Aufmerksamkeit der Menschen im
Besonderen finden. Darum hat die
Sage den grauen Stein umrankt und
man erzählt von ihm, den man den
„Teufelsstein“ nennt, dass der Herr
der Hölle den Stein gegen das Dorf
und die Kirche zu Schköna geworfen
hat, um diese zu vernichten.
Eines Tages schlug ein armer Holzfäller
im Walde Holz, da die Splittmacher
in Krina das benötigten, um
daraus die dünnen Dachsplitte und
leichten Windmühlenschindeln zu
spalten. Die Arbeit war schwer und
das Brot knapp, denn die Splittmacher
bekamen nur wenig klingende
Münzen für ihre feine Kunst des
Holzspaltens und ehe der Groschen
zum Holzfäller kam, war er schon
sehr viel kleiner geworden. Dazu
hatte der Mann im niederen Waldhüttchen
Weib und Kind und dazu
ein kleines Stückchen sandigen
Ackers. Und wäre die Ziege nicht,
die ihr Futter im Walde fand, so
müssten die Holzhauer wohl manchmal
bitteren Hunger leiden.
Eben hatte der Holzfäller eine gute
Kiefer geschlagen, schlank und gerade
gewachsen, kernig und gesund,
ein Holz wie dieses die Splittmacher
nur gebrauchen können. Nun teilte
die Säge mit scharfen Zähnen den
Stamm in viele Stücke, die dann am
Wegesrande aufgeklaftert wurden.
Hänicher Bote
Bote
Die Dübener Heide und ihre Sagen
Der Teufelsstein von Schköna
Da sah er, wie sich an den Randbäumen
der Schneise, in die er gerade
hineinblicken konnte, die Wipfel
bewegten als wäre ein Sturm in sie
gefahren. Nur konnte der Holzfäller
davon nichts spüren. Während er sich
noch darüber wunderte, sah er einen
Mann, der den Weg entlang auf ihn
zukam. „Was wird der feine Herr
wohl wollen“, dachte der Scheitschläger,
denn es kamen sonst kaum Menschen
in die Einsamkeit der Heide.
Der Unbekannte trat näher heran und
strich sich besinnlich den Spitzbart.
„Ihr habt ein schweres Leben so allein
im Walde, von Gefahren bedroht,
und arbeitet sicher für wenig Lohn.
Sagt, habt ihr ein Weib, Kinder und
ein Häuslein?“ „Das habe ich wohl“,
antwortete der Holzschläger, wenn
auch mein Weib zuweilen krank und
die Kinder nicht viel zu kauen haben.
Das Häuslein ist klein, denn ich bin
nur ein armer Holzschläger.“ „Das
ist es“, fuhr der Fremde fort, „dem
einen ist nicht wohl, weil er zu wenig
und dem anderen, weil er zu viel
der Güter auf Erden hat. Ich habe zu
viel! Da ist ein Gut in Schköna bei
der Kirche, das habe ich vor Jahren
erworben. Weil ich aber nicht Bauer
sein und zugleich meinen Geschäften
in der Stadt nachgehen kann, so verludert
die Wirtschaft. Ich suche einen
tüchtigen Hausverwalter, wie wäre
es Holzfäller? Wenn ihr mein Angebot
annehmen wollt, hättet ihr genug
zum Leben und könntet mit Weib und
Kind froh sein und bräuchtet nicht
mehr so schwere Arbeit zu tun um einen
trockenen Brotkanten.“
Erst wusste der Holzfäller nicht recht
wie ihm geschah und er wollte schon
aufjauchzen, ob eines solchen Angebots.
Da sah er, dass der Mann Pferdefüße
im Schuhwerk hatte und aus dem
Mantel hinten eine dicke Schwanzquaste
hervorlugte. Dies konnte nur
der Teufel sein. Jener langte aus dem
Rock ein Papier heraus, das beschriftet
war. „Wenn ihr mit meinem Vorschlag
einverstanden seid, so setzt nur euren
Namen darunter und da wir nicht Feder
Südlich der Gemeinde Schköna liegt der wohl mächtigste Findling der Dübener
Heide: der Teufelsstein.
Foto: (HäBo) Bebber
und Tinte haben, ritzt ein wenig in die
Haut, so wird‘s schon gehen.“ „Nun“,
sagte der Holzfäller, „setzt euch nur
ein wenig, ich geh nur bis zum Waldrand
gen Schköna und will sehen, ob es
auch wahr ist, was ihr sprecht. Ich bin
gleich wieder zurück.“ Der Teufel war
nach dem letzten Seelensuchen sowieso
müde und setzte sich mürrisch auf
einen der Klafterstücke. Bald schlief er
ein. Als aber der Holzfäller das merkte,
kam er wieder zurück und sperrte
mit der Axt den schon angeschlagen
gewesenen Stamm auseinander und
steckte die haarige Schwanzquaste des
Teufels in den Spalt.
Dann zog er behutsam die Axt wieder
heraus, das Holz drängte zusammen
und klemmte die schwarzen
Haare des Schwanzes fest in den
Spalt. Der Teufel grunzte im Schlaf.
Er hatte nichts von dem Schabernack
gemerkt, den der Holzfäller mit
ihm trieb. Jener aber lief mit langen
Schritten nach Schköna und sogleich
in die Kirche, denn hier hat der Teufel
keine Gewalt. Als der Höllenfürst
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SAGENHAFT
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erwachte und aufstehen wollte, riss
ihm der Schmerz aus den eingeklemmten
Quastenhaaren jäh auf
den Platz zurück. Da hat er gewaltig
mit den Nüstern gerauscht, sodass es
einen großen Wind gab der so stark
war, dass viele Bäume entwurzelt
umsanken. Dann packte ihn eine unbändige
Wut, er griff eine Pratze voll
Erde, drückte sie zusammen, dass
es ein großer fester Stein wurde und
warf diesen nach Schköna um den
elenden Holzfäller totzuwerfen. Der
aber war in der Kirche und der Stein
fiel frühzeitig zur Erde. Dem geprellten
Teufel blieb nichts anderes übrig,
als sich das schönste Stück seines
Leibes, die herrliche tiefschwarze
Quaste, auf die er immer so stolz
war, einzeln Haar um Haar herauszureißen.
Dann brauste er in schäumender
Wut davon in die Hölle. Der
Stein aber ist vor dem Dorfe liegen
geblieben – dort, wo er niederging.
Der Holzfäller blieb zwar arm, aber
ein redlicher Mensch und hat sein
Leben lang gelacht über den übertölpelten
Teufel. Der Stein heißt noch
immer „der Teufelsstein“
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