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Wissenschaft

Abb. 13: Entzündungsfreie periimplantäre Mukosa um zweiteiliges

verschraubbares Zirkonoxidimplantat (ZERAMEX XT)

in regio 36

Abb. 14: Histologie der periimplantären Mukosa um Zirkonoxidimplantat

ohne Entzündungsreaktion

taurationen, gelangen Metallionen in zum Teil hohen Konzentrationen

in den Speichel [47].

Diese können toxische Schleimhautreaktionen hervorrufen

oder bei bestehender allergischer Sensibilisierung auch in geringerer

Konzentration parodontale/periimplantäre Entzündungsreaktionen

verursachen. Dabei muss die Entzündungsreaktion

nicht, wie häufig angenommen, auf die Kontaktstelle begrenzt

sein. Über die verteilende Funktion des Speichels werden auch

andere Schleimhautbereiche des Mundraumes erreicht. Bei

derartigen Material-induzierten Entzündungsreaktionen spielen

zusätzlich parodontopathogene Erreger eine katalysierende

Rolle. Hiervon sind Patienten mit erhöhtem genetischen Entzündungsgrad

stärker betroffen.

Fazit

Die Periimplantitis stellt ein pathogenetisch komplexes Krankheitsbild

dar und hat in Abhängigkeit von der individuellen genetischen

Suszeptibilität neben lokalen auch systemische Auswirkungen.

Sie weist gewisse Ähnlichkeiten mit einer Parodontitis

auf, unterscheidet sich allerdings in der taxonomischen Biofilmzusammensetzung

und ist zusätzlich durch Fremdkörperreaktionen

auf das Implantatmaterial mitbestimmt. Patienten mit einer

Parodontitisanamnese tragen ein genetisch höheres Risiko auch

an einer Periimplantitis zu erkranken. Eine präimplantologische

Risikodiagnostik bei entsprechend disponierten Patienten ermöglicht

ein differenziertes Implantat-prothetisches Vorgehen

mit dem Ziel der Vermeidung einer Periimplantitisentwicklung.

Für eine Frühdiagnostik und ein Therapiemonitoring stehen

heute Labor-Biomarker wie Calprotectin oder die aMMP-8-Bestimmung

aus dem Sulcusfluid zur Verfügung, um antientzündliche

Maßnahmen frühzeitig einzuleiten und in ihrer Effizienz zu

kontrollieren [48, 49]. Eine an den Patienten angepasste Überwachung

in definierten Zeitintervallen ist aufgrund individueller

Risikobelastung unabdingbar.

Erstveröffentlichung in DENTALE IMPLANTOLOGIE, September 2018, 298–305

Autorin

Dr. med. dent.

Elisabeth Jacobi-Gresser

1972–1977 Studium der Zahnmedizin an der Johannes-

Gutenberg-Universität, Mainz

1977–1980 wissenschaftliche Autorin

Mitarbeiterin an der ZMK-

Klinik der Johannes-Gutenberg-Universität

in Mainz und Ausbildung zur Oralchirurgin

(Prof. Dr. Dr. P. Tesch)

1978 Beginn der operativen Tätigkeit in der Implantologie

1982 Gründung der Praxisgemeinschaft mit

Dr. Peter Gresser

1998 Heilpraktikererlaubnis

1999 Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie

2004 Praxismerkmal Homöopathie LZK-RLP

2009 Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft

für UmweltZahnmedizin

2010 Tätigkeitsschwerpunkt UmweltZahnmedizin

2014–2018 wissenschaftliche Leitung des Curriculums

„Integrative Zahnmedizin“ bei der Landeszahnärztekammer

Rheinland-Pfalz

2018 Praxisübergabe und seither tätig in GP Dres.

Igiel, Knierim und Kollegen

Referententätigkeit national und international, Dozententätigkeit

in Curricula; Praxisstudien und Publikationen in

wissenschaftlichen Journalen (peer-reviewed)

Interessenkonflikt:

Die Autorin erklärt, dass kein Interessenkonflikt im

Sinne der Richtlinien des International Committee of

Medical Journal Editors besteht.

Systemische Orale Medizin · 9. Jahrgang 2/2020 11

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