perspektive - Sonderdruck vom bvik 2020

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

messen & events Besondere Markenerlebnisse im B2B Analog meets Digital Messe weiterdenken | Lange Zeit konnte der Mensch nur in Abhängigkeit unmittelbarer Nähe mit anderen Menschen kommunizieren. Unvorstellbar in einer Zeit, in der wir global 24/7 über unser Smartphone erreichbar sind. Es hat sich also nicht nur das „Wie“, sondern auch das „Wo“ geändert. Digitale Tools dienen als Ergänzung zum analogen Messeauftritt und bieten den Besuchern ein besonderes Markenerlebnis. Bild: Messe Stuttgart Der unmittelbare Raum als zwischenmenschliches Kommunikationsmedium ist für eine erfolgreiche Kommunikation spätestens seit der Einführung der Telegrafie nicht mehr Voraussetzung. Und dennoch ist der analoge Kontakt eins zu eins durch nichts zu ersetzen – auch nicht durch Skype oder die WhatsApp-Kamera. Es gibt also nicht mehr nur die analogen, sondern auch die digitalen Räume, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen. Keine Frage, bei bestimmten Zielgruppen und Themen funktioniert digital sogar ausnahmslos besser als analog. Wenn wir uns aber jetzt das analoge Format „Messe“ genau anschauen, dann besteht in Zukunft die Kunst darin, die analogen und die digitalen Räume miteinander zu verbinden. Die Herausforderung ist es, die analogen Messeräume zur intuitiven Schnittstelle für digitale Kommunikations- und Informations formate zu machen. 32 perspektive – B2B-Marketing der Zukunft
Miteinander statt gegeneinander Im Jahr 2015 fand die Unternehmensberatung McKinsey im Auftrag des deutschen Markenverbandes heraus, dass 90 % der befragten Unternehmen mit ihrer digitalen Markenführung nicht zufrieden waren. Hauptknackpunkt: die fehlende ganzheitliche Vernetzung von digitalen und analogen Tools. Deshalb müsste es auch richtigerweise nicht „digitale Markenführung“ heißen, sondern „vernetzte Markenführung“. Leider hat sich in den letzten fünf Jahren diesbezüglich nicht so viel getan, dass wir heute schon von einer optimalen Vernetzung ausgehen können. Es muss also auch zukünftig darum gehen, die digitalen Tools im Sinne der Kundenzentrierung miteinander zu verbinden. In der Marktansprache ist heute analog ohne digital kaum denkbar, aber auch digital ohne analog nicht. Es kommt dabei auf die Ergänzung an, nicht den Ersatz. Das Wechselspiel ist in der Marken- und Marketing- Kommunikation unausweichlich – jeder Online-Kontakt mündet gerade im B2B irgendwann in einem analogen Referenzerlebnis und dieser Erlebnisraum ist oftmals eine der zahlreichen Fachmessen. Besonders große Auswirkung hat die Digitalisierung auf die messebegleitenden Prozesse vor, während und nach der Messe beziehungsweise die Leadgenerierung durch eine Messe. Einladungen und Nachfass-Mailings können heute automatisiert versendet werden, digital erfasste Kontakte werden über Social-Media-Kanäle verlinkt und schaffen so ein ganzheitliches digitales Markenerlebnis. „Skip Intro“ ist keine Option Was die Messe aber auf keinen Fall sein darf, ist ein Ort für Belästigungskommunikation. Das heißt, dass sich der Einsatz der digitalen Tools auf der Messe strikt und ausschließlich nach den Bedürfnissen der Besucher richten muss. Spannend ist dabei, dass Virtual- und Augmented-Reality–Lösungen zwar in aller Munde, aber eben noch nicht im relevanten Set der jeweiligen Aussteller sind. So ergab eine Umfrage der Landesmesse Stuttgart in Zusammenarbeit mit der bluepool GmbH, ” Es muss auch zukünftig darum gehen, die digitalen Tools im Sinne der Kundenzentrierung miteinander zu verbinden.“ Stefan Sell, bluepool GmbH | messen + events dass 76 % der befragten Unternehmen AR/VR zukünftig für ihre Branche als sehr wichtig beziehungsweise wichtig erachten, aber lediglich 18 % diese Marketing- Instrumente auch aktiv einsetzen. Hingegen 51 % geben mangelnde Erfahrung, fehlende Information und hohe Komplexität als Hinderungsgrund an. Wenn man jetzt die 79 % der Befragten nimmt, die der Digitalisierung von Messeauftritten in den nächsten zwei bis drei Jahren einen sehr hohen Stellenwert bescheinigt, dann ist die Marschrichtung klar. Welcome to my world – egal, ob digital oder analog Ziele, Produkteigenschaften und Inhalte müssen die Technologie bestimmen und nicht umgekehrt. Nicht alles, was sich digital präsentiert, ist gleichzusetzen mit einem echten Mehrwert für den geneigten Kunden. Mit der Vernetzung der analogen und digitalen Räume verschwimmen auch die Grenzen zwischen der Marken-, sprich Image-Kommunikation und der absatzfördernden Vertriebskommunikation. Dabei sollte man immer daran denken, dass es gerade im B2B-Bereich eine Menge Kunden gibt, die eine Maschine noch anfassen, hören, riechen – eben mit allen Sinnen erleben wollen. Virtuelle Räume können helfen, komplexe Themen einfacher und besser verständlich zu machen, sie ersetzen nicht den persönlichen Kontakt. Was die Messe der Zukunft also leisten muss: Die Erlebbar machung der jeweiligen Marke in einem Raum zur Gewinnung des Vertrauens der Besucher, um tiefergehende Informationen rund um die Produkte im Sinne der Kundenzentrierung als verkaufsfördernde Argumente zu vermitteln. Viele Wege führen zum Ziel Keiner kann derzeit für sich in Anspruch nehmen, die goldene Mitte zwischen analogen und digitalen Tools bereits gefunden zu haben. Was aber jeder tun kann ist, sich aktiv mit den dazugehörigen Prozessen auseinanderzusetzen. Dazu zählt auch, Messe nicht als eine rein analoge Veranstaltung zu sehen, sondern den effizienten Einsatz digitaler Medien im Sinne eines echten Nutzens für die Kunden weiterzudenken. Das kann man jedoch nur gewährleisten, wenn man die relevanten Tools, ihre Einsatzmöglichkeiten, aber auch ihre Kosten kennt und einen Einsatz abschätzen kann. Dazu gehört auch die Akzeptanz durch die eigene Mannschaft und den proaktiven Umgang mit diesen Werkzeugen. Dabei sollte man sich allerdings nicht von einer oftmals überbordenden Funktionalität blenden lassen, sondern allein dem Richtwert folgen: Was ist relevant für meinen Kunden? • Stefan Sell Head of Strategy & Business Development der bluepool GmbH und Mitglied im bvik perspektive – B2B-Marketing der Zukunft 33
Seite 1 und 2: B2B-KOMMUNIKATION DER ZUKUNFT DAS M
Seite 3 und 4: editorial B2B-Marketing der Zukunft
Seite 5 und 6: Leadgenerierung 36 Leadgenerierung
Seite 7 und 8: Durch den digitalen Wandel verände
Seite 10 und 11: trends Büro war gestern, Café und
Seite 12 und 13: trends Modern Marketing - der Boost
Seite 14 und 15: Objektive Erfolgsmessungen sind wic
Seite 16 und 17: content marketing bvik im Gespräch
Seite 18 und 19: digitale kommunikation zu finden un
Seite 20 und 21: digitale kommunikation Digitale Spi
Seite 22 und 23: digitale kommunikation Die smarte Z
Seite 24 und 25: digitale kommunikation Customer Int
Seite 26 und 27: Wer erfolgreich Social- Media-Marke
Seite 28 und 29: Digitale Kommunikation Um internati
Seite 30 und 31: messen & events Starke Inszenierung
Seite 34 und 35: messen & events Im Gespräch mit Mi
Seite 36 und 37: leadgenerierung Leadgenerierung im
Seite 38 und 39: nachhaltigkeit Nachhaltigkeit im B2
Seite 40 und 41: marketig-controlling Systematisches
Seite 42 und 43: marketig-controlling Die Planung de
Seite 44: Industrie Das Kompetenz- Netzwerk d

perspektive - Sonderdruck vom bvik 2020

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?