perspektive - Sonderdruck vom bvik 2020
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unserer realen angelehnt ist, aber auch rein<br />
fiktiv sein kann. Das Tragen einer VR-Brille<br />
sorgt zum Beispiel dafür, dass die virtuelle<br />
Realität als eigene Wirklichkeit wahrgenommen<br />
wird, da die computergenerierten<br />
Bilder das reale Sichtfeld komplett überlagern<br />
und der Nutzer so vollkommen in die<br />
neue Welt eintauchen kann. „Diesen Effekt<br />
des Eintauchens in eine neue Realität bezeichnet<br />
man als Immersion. Der Grad der<br />
Immersion ist hierbei individuell skalierbar<br />
– je nachdem, um welche Produkte oder<br />
Branchen es sich handelt und was der gewünschte<br />
Nutzen ist. Der Großteil unserer<br />
technischen Entwicklungen und 3D-Lösungen<br />
ermöglicht die Darstellung komplexer<br />
Prozesse durch die Benutzung einfach anzuwendender<br />
Touch- oder Mouse-Funktionen<br />
in Kombination mit einem Monitor, um sie<br />
realistisch erlebbar zu machen”, erläutert<br />
Thomas Weiss, technischer Leiter und<br />
Gründer der MRstudios, die Arbeitsweise<br />
seines Unternehmens, das für seine Kunden<br />
professionelle Szenarien für Virtual Reality<br />
und Augmented Reality (AR) entwickelt.<br />
Viel mehr als nur technische Spielerei<br />
VR- und AR-Technologien kommen mittlerweile<br />
in zahlreichen Branchen zum Einsatz.<br />
Einfache und bereits gängige Anwendungen<br />
sind beispielsweise Konfiguratoren, die individuelle<br />
Gestaltungen von Wohnräumen ermöglichen,<br />
um ein Echtzeit-Erlebnis der zukünftigen<br />
Einrichtung zu erzeugen. Aber<br />
auch die persönliche Ausstattung eines Autos<br />
lässt sich bereits im Showroom erleben.<br />
Hier kommt die Augmented Reality ins<br />
Spiel. Diese „erweiterte Realität“ bietet<br />
Herstellern die Möglichkeit, die Wünsche<br />
der Kunden sofort visuell umzusetzen, ohne<br />
das Objekt wirklich anpassen zu müssen.<br />
Hier kann zum Beispiel das eigene<br />
Smartphone genutzt werden, um das reale<br />
Objekt – in diesem Fall ein neues Auto –<br />
durch die Kamera zu erfassen und dieses<br />
dann mit individuellen Elementen wie einer<br />
neuen Lackfarbe oder anderen Reifen zu<br />
versehen. VR und AR eigenen sich aber<br />
auch hervorragend, um Funktionen von<br />
Produkten anschaulicher zu erläutern. Die<br />
Verwendung von 3D-Technologien kommt<br />
hier vor allem Herstellern zugute, die große,<br />
komplexe Maschinen oder Geräte präsentieren<br />
möchten, da diese auf aufwendige<br />
Transporte verzichten und so zeit- und kosteneffizienter<br />
agieren können.<br />
Die größten Potenziale von Virtual &<br />
Augmented Reality für Markenführung<br />
Bild- und Informationsquelle: Deutscher Markenreport 2017, absatzwirtschaft<br />
Virtual und Augmented Reality eröffnen Unternehmen neue Möglichkeiten,<br />
um die Marke erlebbar zu machen und diese dadurch zu stärken.<br />
Künstliche Realitäten, die Wissen schaffen<br />
Die virtuelle Realität leistet darüber hinaus<br />
auch einen wertvollen Beitrag im Bereich<br />
der Wissenschaft. Sie macht es möglich, Experten<br />
länderübergreifend an einem Projekt<br />
gemeinsam arbeiten zu lassen, da Prototypen<br />
am Rechner erstellt und ihre Funktionen<br />
in virtuellen Räumen getestet werden<br />
können. Meetings, Präsentationen und<br />
Schulungen können an jedem beliebigen Ort<br />
der Welt durchgeführt und Bildungsanforderungen<br />
in einer VR-Umgebung gebündelt<br />
werden, sodass keine Kosten für Tagungsräume<br />
oder Reisen entstehen.<br />
Die Welt mit allen Sinnen erleben<br />
Mit VR und AR lassen sich nahezu alle Produkte<br />
in ihrer Beschaffenheit und Funktion<br />
perfekt in Szene setzen. Denn anstelle von<br />
gedruckten Katalogen oder PowerPoint-<br />
Präsentationen können Objekte ansprechend<br />
visualisiert und in der Komplexität<br />
ihrer Merkmale einfach und anschaulich gezeigt<br />
werden. MRstudios bietet beispielsweise<br />
vollständige fotorealistische Echtzeit-<br />
Animationen, wie sie bisher nur in einem offline<br />
gerenderten Animationsfilm möglich<br />
waren.<br />
Doch nicht nur der Informationstransfer<br />
ist ansprechender gestaltet als in einem Katalog.<br />
Produkte, die durch 3D-Technologien<br />
zum „Leben erweckt“ werden, sprechen<br />
auch den Spieltrieb der Nutzer an. So findet<br />
die Steuerung und Interaktion im virtuellen<br />
Raum größtenteils über den Gebrauch der<br />
eigenen Hände oder des ganzen Körpers<br />
statt. Diese intuitive, alle Sinne ansprechende<br />
Erfahrung schafft langfristige und unvergessliche<br />
Eindrücke von Produkten und Warenwelten<br />
und kann ein wichtiger Schritt für<br />
die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens<br />
sein.<br />
•<br />
Morten Schmelzer<br />
Managing Partner der MRstudios s.r.o.<br />
und Mitglied im <strong>bvik</strong><br />
<strong>perspektive</strong> – B2B-Marketing der Zukunft 23