Stahlreport 2020.06
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Den Stahlhändler nutzt Schmitz Cargobull zur Verbesserung und<br />
Optimierung der Durchlaufzeit und zur Flexibilisierung der Logistiksysteme.<br />
Die Werkstoffqualität von Stahl ist ein wichtiger Faktor, denn die Käufer von Nutzfahrzeugen<br />
erwarten Langlebigkeit, Zuverlässigkeit und geringste Lebenszykluskoste.<br />
Stahl in allen Produkten<br />
Grundsätzlich hat Stahl für das Unternehmen<br />
eine sehr hohe Bedeutung. Der<br />
Werkstoff findet in allen Produkten von<br />
Schmitz Cargobull Einsatz. Deshalb ist<br />
sowohl die Qualität des Stahls als auch<br />
eine durchdachte Stahllogistik für alle<br />
Produktionsstandorte sehr wichtig.<br />
Einer der Standorte ist das Werk<br />
in Vreden im Nordwesten von Nordrhein-Westfalen.<br />
Hier arbeiten derzeit<br />
etwa 1.600 Mitarbeiter. Vreden ist Kompetenzzentrum<br />
für die Fertigung von<br />
Sattelkoffern im Schmitz Cargobull-<br />
Netzwerk. In Vreden sind zudem<br />
sowohl die Entwicklungsbereiche als<br />
auch alle erforderlichen administrativen<br />
Bereiche angesiedelt. Und darüber<br />
hinaus werden die Komponenten für<br />
die eigene Fahrzeugmontage sowie für<br />
die Versorgung des Netzwerks hergestellt.<br />
Stefan Cramer ist Werkleiter in<br />
Vreden. Er kennt die Prozesse und<br />
Materialien. „Der Werkstoff Stahl hat<br />
in unseren Produkten in unterschiedlichsten<br />
Ausführungen eine hohe<br />
Bedeutung. Im Aufbau des Sattelkoffers<br />
S.KO wird beispielweise Coil Coating-<br />
Stahl verwendet, mit lackierten und<br />
folierten Blechen. Darüber hinaus gibt<br />
es Stahlanwendungen im Bereich Achse<br />
und Chassis in unterschiedlichen Güten<br />
und Oberflächen“, nennt er Beispiele.<br />
Stahl übernimmt<br />
ganz konkrete Funktionen<br />
Durch ein Baukastensystem können<br />
die Sattelkoffer S.KO für verschiedene<br />
Einsatzbereiche individuell konfiguriert<br />
werden. So bietet der S.KO Cool maximale<br />
Sicherheit für die Fracht, sorgt<br />
für ein sicheres Handling von temperierter<br />
Fracht und kurze Umschlagzeiten<br />
an der Rampe. Für Online-Versand,<br />
Kurier-Express-Dienste oder den Transport<br />
von hochwertigen Elektrogeräten<br />
ist dagegen der S.KO Express ausgestattet.<br />
Und der Sattelkoffer S.KO City<br />
sorgt für die notwendige Manövrierbarkeit<br />
bei der Belieferung des Lebensmitteleinzelhandels<br />
in Innenstädten.<br />
Stahl übernimmt bei den Fahrzeugen<br />
ganz konkrete Funktionen,<br />
beispielsweise für den Transport von<br />
abgesetzten Einheiten: Dank robuster<br />
Greiferkanten und verstärkter Edelstahl-Scheuerbleche<br />
ist eine<br />
risikofreie Verladung im<br />
Schienenverkehr oder auf<br />
Fähren möglich. Und ein<br />
durchgehendes, verzinktes<br />
und gebolztes Stahl-Chassis<br />
sorgt im Sattelkoffer für eine<br />
hohe Stabilität.<br />
Zudem können für die<br />
Fahrzeuge ganz konkrete<br />
Eigenschaften gewährleistet<br />
werden. So sorgt die chemischphysikalische<br />
Absicherung durch den<br />
Kathodisierungseffekt bei verzinkten<br />
Stahloberflächen für Korrosionsbeständigkeit.<br />
Auch die Wärmespeicherkapazität<br />
des Werkstoffs ist wichtig.<br />
Stahl-Deckschichten haben eine weitaus<br />
geringere Wärmespeicherkapazität<br />
als glasfaserverstärkter Kunststoff<br />
(GFK): Das Fahrzeuginnere wird<br />
dadurch schneller und energiesparender<br />
abgekühlt.<br />
Und nicht zuletzt ist der Ausdehnungskoeffizient<br />
von Stahl zirka 50 %<br />
geringer als der von Aluminium und<br />
zirka 70 % geringer als bei glasfaserverstärktem<br />
Kunststoff. Thermische<br />
Ausdehnungen nehmen die Falznähte<br />
vollständig auf. Es entstehen somit<br />
keine Verformungen.<br />
Flexibilität durch<br />
Stahlhändler gewährleisten<br />
Stahl muss hier viel leisten. Und so ist<br />
für Schmitz Cargobull auch die Werkstoffqualität<br />
ein wichtiger Faktor.<br />
„Unsere Kunden erwarten Langlebigkeit,<br />
Zuverlässigkeit und damit<br />
geringste Lebenszykluskosten bei<br />
einem Investitionsgut“, sagt Stefan Cramer.<br />
Der überwiegende Anteil des Bedarfes<br />
wird direkt mit Erzeugern gedeckt.<br />
„Den Stahlhändler nutzen wir zur Verbesserung<br />
und Optimierung der Durchlaufzeit<br />
und zur Flexibilisierung unserer<br />
„Der Werkstoff Stahl hat<br />
in unseren Produkten in<br />
unterschiedlichsten<br />
Ausführungen eine hohe<br />
Bedeutung.“<br />
Stefan Cramer, Werkleiter,<br />
Schmitz Cargobull, Vreden<br />
Logistiksysteme“, so Cramer. „Die<br />
Werke in Altenberge, Vreden und Gotha<br />
haben aufgrund des Schmitz Cargobull-Produktionssystems<br />
sehr geringe<br />
Vorratsmengen. Die hohen Bedarfe mit<br />
hochfrequenter Anlieferung werden<br />
überwiegend direkt vom Stahlerzeuger<br />
bedient und bei Vorlieferanten durch<br />
den Handel gedeckt.“<br />
Das Werk Vreden ist Technologiestandort<br />
und zeichnet sich durch eine<br />
hohe Eigenfertigungstiefe aus. Durch<br />
die Kombination von Produktentwicklung<br />
und Produktion an einem Standort,<br />
verbunden mit der hohen Eigenfertigungstiefe<br />
entsteht ein hohes Maß<br />
an Technologiekompetenz, was die<br />
Möglichkeit bietet, schnell und flexibel<br />
auf Marktschwankungen oder geänderte<br />
Kundenbedürfnisse zu reagieren.<br />
Das betrifft auch die Stahllieferungen.<br />
„Aufgrund unserer Kundenanforderungen<br />
sind Termintreue, Schnelligkeit<br />
sowie geringe Bestands- und Abwicklungskosten<br />
wichtig“, so Kramer mit<br />
Blick auf das tägliche Business. 2<br />
[ Kontakt]<br />
Schmitz Cargobull AG<br />
48612 Horstmar<br />
+49 2558 81-0<br />
www.cargobull.com<br />
Die Autorin<br />
Dipl.-Ing. Annedore<br />
Bose-Munde ist Fachredakteurin<br />
für Wirtschaft<br />
und Technik in<br />
99094 Erfurt<br />
+49 361 78944695<br />
info@bose-munde.de<br />
www.bose-munde.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 6|20<br />
19