Stahlreport 2020.06
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Messen<br />
und Märkte<br />
Berichte<br />
Geschäftsklima der Zulieferindustrie zweigeteilt<br />
Schlechtere Stimmung, besserer Ausblick<br />
Nach dem historischen Einbruch der Stimmung im April führen die ersten Lockerungen sowie das<br />
schrittweise Hochfahren der Automobilproduktion zu einer leicht verbesserten Stimmung bei der<br />
deutschen Zulieferindustrie im Mai. Zu diesem Ergebnis kam die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie<br />
(ArGeZ) gemeinsam mit dem Ifo-Institut, München, in ihrer aktuellen Unternehmensbefragung.<br />
Quelle: ArGeZ<br />
Das Ergebnis der Befragung<br />
zeigt einen verbesserten Saldo aus<br />
Optimisten und Pessimisten von<br />
-41,7Punkte. Damit liegt das aktuelle<br />
Geschäftsklima 2,8 Saldenpunkte<br />
über dem April-Wert. Diese positive<br />
Aussage gelte zwar für die Gesamtbetrachtung,<br />
im Detail zeige das<br />
Geschäftsklima aber gleichwohl ein<br />
gespaltenes Bild.<br />
Geschäftsklima Zulieferindustrie Deutschland<br />
Saldo der positiven und negativen Meldungen<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
-20<br />
-40<br />
-60<br />
Aktuelle Lage<br />
Erwartungen für die nächsten sechs Monate<br />
Vergleich von Finanzkrise 2008/2009 und Corona-Pandemie<br />
Saldo der positiven und negativen Meldungen<br />
Erwartungen haben sich erholt<br />
So ist die Bewertung der aktuellen<br />
Geschäftslage weiter von -37,8 auf<br />
-48,2 Punkte gesunken und hat sich<br />
somit im Mai auf ein neues Rekordtief<br />
seit der Finanzkrise 2009 verschlechtert.<br />
Die Erwartungen mit<br />
Blick auf die Zukunft haben sich<br />
andererseits deutlich erholt. Der<br />
Saldo ist von -51 auf -34,9 Punkte<br />
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020<br />
gestiegen. In Summe führen die beiden<br />
Mai-Werte zu der anfangs ausgeführten,<br />
minimalen Verbesserung<br />
auf deutlich negativem Niveau. Insofern<br />
bedeute dies keine sprunghafte<br />
Verbesserung der Geschäftslage in<br />
den kommenden sechs Monaten.<br />
Liquiditätsengpässe sowie Kapazitätsanpassungen<br />
in Form von<br />
Kurzarbeit dürften große Teile der<br />
Zulieferindustrie auch bis zum Ende<br />
des Jahres prägen, so die ArGeZ. Die<br />
Nachfrage nach Automobilen dürfte<br />
dem Interessenverband zufolge bis<br />
weit ins Jahr 2021 verhalten bleiben.<br />
Langfristige Aufbauprogramme der<br />
Wirtschaft seien daher essenziell.<br />
Info zum Index<br />
Der Geschäftsklimaindex Zulieferindustrie<br />
wird von der Arbeitsgemeinschaft<br />
Zulieferindustrie ArGeZ<br />
in Zusammenarbeit mit dem Ifo-Institut,<br />
München, ermittelt. Er beruht<br />
auf der Befragung von rund 600<br />
Unternehmen und deckt die in der<br />
Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie<br />
zusammengeschlossenen Branchen<br />
Gießerei-Industrie, Aluminiumindustrie,<br />
Kunststoffverarbeitung,<br />
Stahl- und Metallverarbeitung, NE-<br />
Metall-Industrie, Kautschukindustrie<br />
sowie Technische Textilien ab. 2<br />
50<br />
Quelle: ArGeZ<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
-50<br />
-60<br />
-70<br />
Finanzkrise 2008/2009:<br />
Aktuelle Lage<br />
Finanzkrise 2008/2009:<br />
Erwartungen für die nächsten<br />
sechs Monate<br />
Corona-Krise 2019/2020:<br />
Aktuelle Lage<br />
Corona-Krise 2019/2020:<br />
Erwartungen für die nächsten<br />
sechs Monate<br />
[ Kontakt]<br />
ArGeZ – Arbeitsgemeinschaft<br />
Zulieferindustrie<br />
c/o Bundesverband der<br />
Deutschen Giesserei-Industrie<br />
40549 Düsseldorf<br />
+49 211 6871-0<br />
www.argez.de<br />
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