Hamburg Nordost Magazin III-2020_online
Verbraucher- und Produktinformationen, SCHÖNER WOHNEN, SENIOREN, MODE UND SCHÖNHEIT, GESUNDHEIT, SCHÖNER GARTEN, ESSEN UND TRINKEN, FREIZEIT, Sport, Schule, Bildung, Kinder, Jugend, Senioren, Kunst, Kultur,Veranstaltungen, Wandsbek, Bramfeld, Rahlstedt, Farmsen-Berne, Meiendorf, Sasel, Wellingsbüttel, Bergstedt, Duvenstedt, Volksdorf, Poppenbüttel, Lemsahl-Mellingstedt, Ohlstedt, Ahrensburg, Großhansdorf, Bargteheide, Trittau
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Henryk M. Broder:
Demokratie ist „Krise in Permanenz“
stitut für Klimafragen fordert ein
„Wohnflächenmoratorium“. Es gibt beispielsweise
in Lüchow-Dannenberg und im Altmühltal
leerstehende Wohnungen. Der Verzicht auf Straßenbau
verhindert Co2 Anstieg, ebenso die Begrenzung
des Luftverkehrs auf dem jetzigen Stand. Insgesamt:
ein Einstieg in Planwirtschaft und letztlich
Ökototalitarismus.
Und die Evangelische Kirche Deutschland? Ist sie ein
ruhender Pol im verstörenden Zeitenwandel?
Bischof Bedford-Strohm hält ein eigenes Schiff zur
Flüchtlingsrettung –obwohl finanzierbar – für „nicht
sinnvoll“. Wer handelt, macht Fehler. Besser ist,
Maßnahmen zu fordern – ein „moralischer Hochsitz“
– was immer passiert, er ist immer auf der sicheren
Seite.
32 | HAMBURG NORDOST MAGAZIN
Henryk M. Broder, in der Bibliothek des Konservativismus,
Berlin
„Wer, wenn nicht ich“ – dies der Titel des neuesten
Buches von Henryk M. Broder, 74, hoch anerkannter,
streitbarer jüdischer Journalist. Der Titel – nur vier
Worte – dennoch, er hat es in sich. Er deutet einerseits
an, dass es hier und heute um fundamentale
Veränderungen in Politik und Gesellschaft geht.
Andererseits, er ist nicht zimperlich, er hält sich für
den einzigen Journalisten, der sich kompetent mit
diesen Entwicklungen auseinandersetzen kann.
Diese Selbsteinschätzung scheint auf den ersten
Blick einigermaßen überheblich – ist es aber nicht
wirklich. Henryk M. Broder kann mit seinen Beiträgen
für alle anerkannten deutschen Printmedien und
auch für viele internationale, mit seinen vielen Buchveröffentlichungen
auf eine einzigartige publizistische
Biographie zurückblicken.
Fundamentale Veränderungen in allen Bereichen des
öffentlichen Lebens?
Es gibt so etwas wie einen Grundbestand an Werteorientierungen,
der ins Wanken geraten ist – dies
treibt Henryk M. Broder um. Was die
Medien betrifft: Thomas Kleist, Intendant
des Saarländischen Rundfunks,
hat so etwas wie ein europäisches
Gütesiegel für Qualitätsjournalismus
gefordert, um neuen Internetanbietern
und fragwürdigen Influencern entgegenzuwirken
– dies läuft auf eine
„europäische Reichsinternetkammer“
hinaus.
Im Bereich der europäischen Politik:
Ursula von der Leyen, kandidierende
Kommissionspräsidentin, macht dem
EU-Parlament Hoffnungen auf stärkeren
Einfluss bei Gesetzesinitiativen –
eine Luftnummer, die Aufgaben der Organe
der EU – Parlament, Kommission,
Rat sind verfassungsmäßig festgelegt.
Wieweit lassen sich wankende Tendenzen
in der Wissenschaft erkennen?
Dr. Kopatzsch, Wissenschaftler an
einem Wuppertaler gemeinnützigen In-
„Fridays for Future“ – für Henryk M. Broder eine Provokation
schlechthin. Das Ergebnis eines Interviews
Caren Miosga – Luisa Neubauer:„Wirres Denken artikuliert
sich in wirren Sätzen“, so Hendryk M.Broder.
Der fundamentale, „anstrengende“, auch „schmerzhafte“
Wandel „unserer Gesellschaft“ – die beunruhigten
Leser suchen Antworten. Henryk M. Broder
schiebt die Gesellschaft in sein journalistisches MRT,
beobachtet Organe, ihre Funktionen und Fehlfunktionen
mit provozierender Kompetenz und unnachgiebiger
Leidenschaft. Er gibt keine Anleitung zum Handeln,
wohl aber eine Einladung „zum Selberdenken,
zum Misstrauen“.
Henryk M. Broder benennt nicht nur mit letzter Kompromisslosigkeit
Brüche, Verblasenheiten, Absurditäten
unserer Gesellschaft – ihm ist auch eine gehörige
Portion Selbstironie eigen. In einem Video warnt
er mit zehn Gründen vor dem Lesen des Buches.
Wer es liest, kann beispielsweise aggressiv, depressiv
werden, an Auswanderung denken oder in die
SPD eintreten.
Besser ist, das Buch zu kaufen und zu verschenken.
Reinhard Meyer
Henryk M. Broder – Buchvorstellung – der Leser soll entscheiden,
wen er hier ironisiert.