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altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Ausgabe Juli/August 2020

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Angelique Knebel hilft Kindern in Uganda<br />

„Vermisse das luxuriöse Leben nicht“<br />

Schongau / Kampala | Uganda ist<br />

eines der ärmsten Länder der Welt.<br />

Ein Großteil der dortigen Bevölkerung<br />

verdient weniger als zwei<br />

Euro am Tag – die Wahrscheinlichkeit,<br />

bereits als junger Mensch<br />

auf die schiefe Bahn zu geraten,<br />

ist riesig. „Selbst Kinder, die in<br />

<strong>den</strong> ärmlichen Gegen<strong>den</strong> Ugandas<br />

aufwachsen, haben <strong>den</strong> Berufswunsch,<br />

Gangster zu wer<strong>den</strong>“, sagt<br />

Angelique Knebel. Die 23-jährige<br />

Schongauerin engagiert sich seit<br />

vier Jahren <strong>für</strong> das UNICEF-Hilfsprojekt<br />

„For every Child“. Dazu<br />

gekommen ist sie aus mehreren<br />

Grün<strong>den</strong>: Einmal konnte sie sich<br />

über einen Freund <strong>für</strong> Afrika-Hilfe<br />

begeistern – er engagierte sich<br />

<strong>für</strong> ein Hilfsprojekt in Tansania,<br />

unterrichtete dort in Schulen. Andererseits<br />

war Angelique Knebel<br />

ihr gelernter Beruf zur Industriekauffrau<br />

zu eintönig, „weshalb ich<br />

unbedingt nochmals etwas anderes<br />

machen wollte“. Nach einem<br />

kurzen Anruf und einem darauffolgen<strong>den</strong><br />

Vorstellungsgespräch bei<br />

UNICEF in München stand <strong>für</strong> sie<br />

schnell fest: „<strong>Das</strong>s ich unbedingt<br />

nach Afrika möchte, da mich dieser<br />

Kontinent ohnehin seit klein auf<br />

Angelique Knebel kümmert sich um hilfsbedürftige Kinder in Uganda.<br />

interessiert.“ Um Visum und Aufenthaltsgenehmigung<br />

kümmerte<br />

sich UNICEF, um die <strong>für</strong> die Einreise<br />

erforderliche Gelbfieberimpfung<br />

Angelique Knebel selbst. Keine drei<br />

Monate später saß sie im Flieger.<br />

Seither lebt sie die meiste Zeit im<br />

Jahr in Kampala, der Hauptstadt<br />

Ugandas mit mehr als 1,5 Millionen<br />

Einwohnern.<br />

Erst Schule, dann<br />

Sprachkurs oder Tanz<br />

Die Hauptaufgabe von Angelique<br />

Knebel: Kinderbetreuung. Bereits<br />

am frühen Morgen begleitet sie<br />

mehrere Jungs und Mädels auf<br />

dem Weg zur Schule, unterstützt<br />

sie anschließend auch während<br />

des Unterrichts und hilft nach<br />

Schulschluss beim Erledigen der<br />

Hausaufgaben. Zwei der überwiegend<br />

Sechs- bis 14-Jährigen unterstützt<br />

sie intensiver, hilft unter anderem<br />

deren Eltern beim Kochen.<br />

Sind die Jüngsten versorgt, besucht<br />

Angelique Knebel regelmäßig mit<br />

Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />

(16 bis 20) eine Tanzschule,<br />

um so die Kultur Ugandas besser<br />

kennenzulernen. Dazu gehört auch<br />

Bunte Farben an <strong>den</strong> Wän<strong>den</strong> der Schule sorgen <strong>für</strong> bessere Laune.<br />

ein Sprachkurs in „Swaheli“ –<br />

neben Englisch die Amtssprache<br />

Ugandas.<br />

Falls an dem einen oder anderen<br />

Abend mal nichts Konkretes auf<br />

dem Programm steht, trifft sich<br />

Angelique Knebel mit anderen<br />

UNICEF-Helfern in <strong>den</strong> Bars von<br />

Kampala, tauscht Erfahrungen aus<br />

und plaudert auch mal über Privates.<br />

Kurzum: Es gibt immer was zu<br />

tun. „Und obwohl meine Tagesabläufe<br />

recht gleichmäßig aufgebaut<br />

sind, ist kein Tag wie der andere,<br />

immer wieder aufs Neue speziell<br />

und aufregend.“ Zum Alltagsausgleich<br />

geht Angelique Knebel zwei,<br />

drei Mal die Woche Joggen. In aller<br />

Herrgottsfrüh, „weil es sonst zu<br />

heiß wäre“. In Uganda herrschen<br />

das ganze Jahr über Tagestemperaturen<br />

zwischen 22 und 30 Grad Celsius,<br />

wobei es speziell im <strong>Juli</strong> und<br />

<strong>August</strong> wenig bis gar nicht regnet.<br />

Messerattacke in<br />

zwielichtigem Viertel<br />

Nach vier Jahren UNICEF-Hilfe hat<br />

sich Angelique Knebel bestens<br />

eingelebt am anderen Ende der<br />

Welt, kann sich momentan gar<br />

nichts anderes mehr vorstellen.<br />

„<strong>Das</strong> luxuriöse Leben in Deutschland<br />

vermisse ich nicht“, obwohl<br />

die Armut in Uganda nach wie

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