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altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Ausgabe Juli/August 2020

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Zukunft!<br />

Aus dem Vereinsleben der „D’Schwalbenstoaner“<br />

Nette Anekdoten<br />

zum 100-Jährigen<br />

Hohenfurch | Aufgrund Corona haben<br />

sie das <strong>für</strong> Mitte <strong>Juli</strong> geplante<br />

97. Lechgautrachtenfest absagen<br />

müssen. 100 Jahre alt ist der Hohenfurcher<br />

Trachtenverein trotzdem<br />

gewor<strong>den</strong>. „Vielleicht können<br />

wir im Herbst wenigstens unseren<br />

Jubiläums-Festabend nachholen“,<br />

sagt Vorsitzender Franz Linder mit<br />

spürbar vorsichtigem Optimismus.<br />

Ehrungen verdienter Mitglieder,<br />

Auftritte der Jugend und Aktiven,<br />

musikalische Umrahmung der<br />

Hohenfurcher Blaskapelle und<br />

nette Anekdoten aus der Vereins-<br />

Chronik – es würde sicherlich ein<br />

unvergessener Abend wer<strong>den</strong><br />

<strong>für</strong> die derzeit 240 Mitglieder der<br />

D’Schwalbenstoaner, die zu Anfangszeiten<br />

unter einem anderen<br />

Namen aufgetreten sind. Denn<br />

gegründet wurde der Verein am 9.<br />

Mai 1920 als die „Lustigen Schwalbenstoaner“.<br />

Und zwar aus einem<br />

Junggesellenverein heraus. Bauernknechte,<br />

die zum Arbeiten nach<br />

Hohenfurch gekommen waren,<br />

brachten die Tradition des Schuhplattelns<br />

aus südlicheren Gebieten<br />

Bayerns mit in die Schönachgemeinde<br />

– und waren zu Beginn<br />

alles andere als beliebt. Linder<br />

weiß von einem schweren Stand<br />

des Vereins in <strong>den</strong> ersten Jahren,<br />

weil Gemeinde und Kirche gegen<br />

die regelmäßigen, geselligen Zusammentreffen<br />

waren. So fehlte<br />

es <strong>den</strong> Gründungstrachtlern nicht<br />

nur an finanzieller, sondern auch<br />

an moralischer Unterstützung.<br />

Erst, als 1922 der damalige Vorsitzende<br />

Sepp Kohler die Ehre hatte,<br />

in Steinga<strong>den</strong> bei der Gräfin von<br />

Dürkheim vorstellig zu wer<strong>den</strong>,<br />

hatte sich die Lage des Vereins<br />

verbessert. Kohler bekam von der<br />

Gräfin nicht nur eine Spende überreicht<br />

– die Frau setzte sich sogar<br />

mit dem damaligen Hohenfurcher<br />

Pfarrer in Verbindung und erklärte<br />

ihm Sinn und Zweck der „Lustigen<br />

Schwalbenstoaner“. Prompt<br />

klappte es auch mit der ersten Vereinsfahne,<br />

die am 14. Mai 1922 –<br />

gemeinsam mit dem Patenverein<br />

„Alpenrose Peiting“ – geweiht<br />

wurde.<br />

Zentrale Bedeutung<br />

der Vereinsfahne<br />

Hintergrund: Die Fahne eines<br />

Trachtenvereins nimmt seit jeher<br />

eine zentrale Bedeutung ein, weil<br />

sie bei allen feierlichen und kirchlichen<br />

Anlässen an vorderster Front<br />

mitgeführt wird, somit stets das Gesicht<br />

des jeweiligen Vereins bildet.<br />

Ihr Anschaffungspreis ist aufgrund<br />

aufwändiger Näh- und Stickarbeiten<br />

hoch. Die Hohenfurcher<br />

generierten damals das notwendige<br />

Geld – neben der Spende –<br />

mit Theaterspielerei sowie monatlichen,<br />

ja sogar wöchentlichen Mitgliedsbeiträgen.<br />

Den Kern um die Vereinsfahne der<br />

D’Schwalbenstoaner bil<strong>den</strong> seit jeher<br />

die Aktiven Plattler und Dreherinnen.<br />

25 sind es derzeit bei <strong>den</strong><br />

Erwachsenen, 50 im Kinder- und<br />

Jugendbereich, was <strong>für</strong> einen Ort<br />

mit rund 1650 Einwohnern eine<br />

gute Quote darstellt – Helmut Linder,<br />

von 1969 bis 2002 Jugendleiter<br />

der Schwalbenstoaner, legte mit<br />

seinem außeror<strong>den</strong>tlichen Engagement<br />

<strong>den</strong> Grundstock <strong>für</strong> eine<br />

überaus aktive und erfolgreiche<br />

Jugendarbeit. Trotzdem dürfen<br />

die Vereinsverantwortlichen in<br />

Sachen Ehrenamts-Engagement<br />

nicht nachlassen, um Tradition und<br />

Brauchtum im digitalen Zeitalter<br />

weiter aufrechtzuerhalten. In einer<br />

immer schnelllebigeren Zeit möchten<br />

sich die Wenigsten langfristig<br />

Bildmaterial aus 1920, dem Gründungsjahr der D'Schwalbenstoaner.<br />

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