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ERGSTE . . . UND WIR! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s November 2010<br />
1998 rechtskräftig, hat wieder mehr Hecken,<br />
Baumreihen, Raine in die ausgeräumte Landschaft<br />
gebracht. Das kam sowohl dem Neuntöter,<br />
dem Feldsperling als auch der Goldammer<br />
zugute, also Vögeln der halboffenen<br />
Agrarlandschaften.<br />
Die sogenannten Offenlandarten haben es<br />
<strong>hier</strong> nach wie vor schwer. Inzwischen sind<br />
endlich Schutzmaßnahmen angelaufen – allerdings<br />
in der Hellwegbörde, wo es noch<br />
nennenswerte <strong>und</strong> stabile Kiebitzpopulationen<br />
gibt. Das ist auch sinnvoll, denn wenn<br />
die Bruterfolge sich dort wieder einstellen,<br />
könnte sich der Kiebitz von diesen Zentren<br />
aus wieder ausbreiten. Als besonders wirksame<br />
Maßnahme hat sich erwiesen, Flächen von<br />
mindestens 1 ha Größe nur <strong>im</strong> Februar einmal<br />
zu pflügen <strong>und</strong> zu grubbern <strong>und</strong> nicht weiter<br />
zu bestellen. Der dann vegetationsarme<br />
braune Boden sagt dem Kiebitz zu, die Erfahrungen<br />
damit sind gut. Alternativ lassen sich<br />
„Kiebitz- <strong>und</strong> Lerchenfenster“ in Äckern anlegen,<br />
die bei der Feldbestellung nicht eingesät<br />
<strong>und</strong> nachher nicht weiter bearbeitet werden.<br />
Für Lerchen reichen zwar zwei Fenster von je<br />
20-30 Quadratmeter pro Hektar, für Kiebitze<br />
müsste ein Fenster aber mindestens ein Morgen<br />
groß sein. Diese Maßnahmen kosten Geld.<br />
Bei uns schon ausgestorben: Die Haubenlerche.<br />
Foto: Ackermann<br />
Dem Bauern müssen schließlich die Produktionsausfälle<br />
ersetzt werden.<br />
Erfolgloser Versuch<br />
Als wir Anfang April 2009 zwei balzende<br />
Kiebitzpaare vom Bürenbrucher Weg aus<br />
bemerkten, suchten wir auf dem noch nicht<br />
bestellten Maisacker nach <strong>und</strong> fanden <strong>zum</strong>indest<br />
ein Nest mit vier Eiern. Auf der einförmigen<br />
Fläche markierten wir die Lage mit<br />
vier dünnen Stangen <strong>und</strong> sprachen mit dem<br />
Bauern. Am Ostermontag begann er zu pflügen<br />
<strong>und</strong> informierte uns. Kurz vor dem Pflug<br />
setzten wir das Nest um etwa 10 m weiter<br />
auf den bereits gepflügten Acker. Während<br />
der Bauer weiter arbeitete, erk<strong>und</strong>ete das<br />
Kiebitzweibchen die Lage, stellte sich auch<br />
schließlich 1 m entfernt vom Nest auf, konnte<br />
sich aber nicht entschließen, sich auf die Eier<br />
zu setzen.<br />
Da die ursprüngliche Stelle inzwischen auch<br />
gepflügt war, konnte auch das Nest zurückgesetzt<br />
werden. Trotz des nun völlig veränderten<br />
Untergr<strong>und</strong>es <strong>und</strong> obwohl der schwere<br />
Ackerschlepper mit Pflug <strong>und</strong> Scheibenegge<br />
nur wenige Meter entfernt <strong>im</strong>mer wieder vorbei<br />
fuhr, setzte sich das Weibchen nach kurzer<br />
Prüfung sofort wieder auf die Eier, während<br />
das Männchen etwa 10 m entfernt zuschaute.<br />
Be<strong>im</strong> nächsten Bearbeitungsschritt des Ackers<br />
hätte die Prozedur wiederholt werden müssen.<br />
Soweit kam es aber nicht. Wenige Tage<br />
später war das Nest leer. Rabenkrähen hatten<br />
das nun auf dem veränderten Boden leicht<br />
erkennbare Nest wohl gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> geplündert.<br />
2010 sind die Kiebitze nicht wieder gekommen.<br />
Fenster für die Lerche<br />
Mit dem Verschwinden der Kiebitze werden<br />
wir uns leider abfinden müssen. Mit gutem<br />
Willen könnte man aber etwas für Feldlerchen<br />
<strong>und</strong> Schafstelzen tun. Die oben schon<br />
Bei uns schon ausgestorben: Die Grauammer.<br />
Foto: Ackermann<br />
genannten Lerchenfenster nehmen nur eine<br />
geringe Fläche ein. Zur Anlage wird einfach<br />
zwe<strong>im</strong>al pro Hektar die Sämaschine für einige<br />
Meter angehoben <strong>und</strong> abgestellt. Das Ministerium<br />
für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft<br />
<strong>und</strong> Verbraucherschutz NRW vergütet<br />
pro angelegtes Lerchenfenster 10 EURO. Betriebe<br />
können sich bis zu 50 solcher Fenster<br />
fördern lassen.<br />
Allerdings muss ein Förderantrag gestellt<br />
werden, um an das Geld zu kommen. Dieses<br />
bürokratische Hemmnis ist es wohl, das manchen<br />
Landwirt davon abhält, mit<strong>zum</strong>achen.<br />
Ein Landwirt aus Bönen hatte angesichts<br />
wachsender Papierflut erklärt, dass er <strong>und</strong><br />
einige Kollegen 20 – 30 Fenster ohne Förderung<br />
anlegen wollten. Im vergangenen Jahr<br />
hatte man in NRW mit 1000 Lerchenfenstern<br />
gerechnet. 9000 sind es schließlich geworden.<br />
Da soll niemand sagen, dass Bauern<br />
kein Herz für die Natur haben. Was in Bönen<br />
ohne Förderung geht, sollte das in <strong>Ergste</strong><br />
<strong>und</strong> Schwerte nicht auch möglich sein - mit<br />
oder ohne Förderung? Anträge gibt es bei<br />
der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft,<br />
Tel. 0251/4175148 oder <strong>zum</strong> Herunterladen<br />
von www.stiftung-westfaelische-kulturlandschaft.de<br />
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reine Buche/ Birke/ Mischholz/ Fichte<br />
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<strong>Wir</strong> freuen uns auf Ihr Kommen!<br />
ab Mittwoch 15.12. bis <strong>zum</strong> 23.12.<br />
10.00 - 17.00 Uhr, am 24.12. bis 13.00 Uhr<br />
Folgen Sie einfach<br />
den Schildern mit<br />
unseren Symbolen<br />
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