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ERGSTE . . . UND WIR! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s November 2010<br />

Der Schwerter Hilweg<br />

Aus der Geschichte der B<strong>und</strong>esstraße 236<br />

Eine redaktionelle Zusammenfassung der Dokumentation über<br />

die heutige B<strong>und</strong>esstraße 236 von Dr. Ingo Fiedler mit dem<br />

Originaltitel: „Aus der Geschichte der Berghofer Straße“.<br />

Die redaktionelle Bearbeitung wurde angereichert mit historischen<br />

Fotographien von Rudolf Kassel.<br />

Wenn aus Wegen Straßen werden, dann beziehen sie Räume aufeinander.<br />

Sie verbinden Orte miteinander. Straßen erschließen Landschaften.<br />

Sie stoßen auf Bäche <strong>und</strong> Flüsse, auf Berge <strong>und</strong> Grenzen<br />

<strong>und</strong> überwinden sie. Das Aussehen der Straßen ist ein Zeugnis der<br />

bestehenden Zivilisation. Die Straße dient der Zivilisation, von der sie<br />

hervorgebracht worden ist. Straßen ermöglichen den Austausch von<br />

Waren. Manche Straßen erhielten den Namen nach ihrem Haupthandelsprodukt,<br />

so kennen wir die Seiden- <strong>und</strong> die Bernsteinstraße.<br />

Aber Straßen sind auch am Prozess der Kulturbildung beteiligt,<br />

indem sie den Austausch von Ideen ermöglichen. <strong>Wir</strong> fahren<br />

<strong>im</strong> Urlaub entlang der „Straße der Romantik“ oder der „Deutschen<br />

Märchenstraße“, <strong>und</strong> wir wohnen in unmittelbarer Nähe<br />

der erst vor kurzem ausgewiesenen „Straße der Industriekultur“.<br />

Wer von Norden an die Region Emscher kam, musste zunächst die von der<br />

Emscher durchflossene Talmulde überwinden. - Uns steht die Emscher als<br />

kanalisierter, schnell fließender, eng begrenzter kleiner Fluss vor Augen.<br />

Aber die Emscher war noch bis zur Kanalisierung als Abwasserfluss ein<br />

langsamfließendes mäandrierendes Gewässer, das eine sumpfige, breite<br />

Talaue durchfloss, die nicht selten weit überschwemmt war. Im Norden<br />

Berghofens lag der Schürener Kaiserberg, der erst für die Schlackenaufbereitung<br />

des Phönix in den 50er Jahren des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

abgetragen wurde. Die Hanglage der späteren Schüruferstraße <strong>und</strong> die<br />

Öffnung der Talmulde nach Hörde legen es nahe, dass wir mit älteren<br />

Emscherübergängen, die in der meisten Zeit des Jahres genutzt werden<br />

konnten, eher <strong>im</strong> Bereich von Hörde <strong>und</strong> Aplerbeck zu rechnen haben.<br />

Sollte die Ruhr überschritten werden, so boten sich zwei Furten an. Die<br />

westliche lag bei Westhofen am Fuße der Syburg, die östliche lag in<br />

Schwerte. Sie war <strong>im</strong> frühen 13. Jahrh<strong>und</strong>ert durch eine Burg der Herren<br />

von Altena-Isenberg gesichert, jenem Geschlecht, dessen Vogteirechtsaufzeichnungen<br />

wir auch die Berghofer Erstnennung verdanken.<br />

Wer von Hörde aus über die Ruhr bei Schwerte wollte, wird also schon<br />

in jenen Tagen den Weg über Berghofen gewählt. Dortm<strong>und</strong> verdankt<br />

seinen Aufstieg zur Freien Reichs- <strong>und</strong> Hansestadt <strong>im</strong> Mittelalter wohl<br />

zuerst seiner bevorzugten verkehrstechnischen Lage an einer Straßenkreuzung.<br />

Die Ost-West-Verbindung führte als Hellweg vom Rhein zur<br />

Weser, oder , in europäischen D<strong>im</strong>ensionen gedacht, verband Brügge<br />

mit Nowgorod, während die Süd-Nord-Verbindung, in der Sage als<br />

Königsstraße bezeichnet, von Köln durch das Sauerland in den norddeutschen<br />

Raum führte. - Unschwer lassen sich die Autobahntrassen<br />

der A1 Köln-Münster-Bremen <strong>und</strong> A40/A44 für den Raum vom Rhein<br />

zur Weser in dieser Führung der alten Straßen vorwegnehmen.- Im<br />

alten Fernstraßensystem wurde die Emscher in der Trasse der heutigen<br />

Ardeystraße überquert <strong>und</strong> die Ruhr bei Westhofen überw<strong>und</strong>en.<br />

Im alten Dortm<strong>und</strong>er Mauersystem der Zeit um 1200 gab es offensichtlich<br />

noch kein Tor, das die Stadt Dortm<strong>und</strong> in Richtung Hörde<br />

öffnete. Erst 1320 ist die Nova Porta, das Neutor, erstmals erwähnt.<br />

Die Straße, die nun Märkische Straße heißt, führte süd-östlich in<br />

die Grafschaft Mark. Der Weg lief auf die Bauerschaft Hörde zu, die<br />

damals noch nach Wellinghofen eingepfarrt war, erreichte Berghofen,<br />

überwand die Höhe dort, wo heute der Freischütz steht, <strong>und</strong> führte zu<br />

64<br />

Treffpunkt B236 Kreuzung Unna - Herdecke<br />

Kreuzung Gockel auf der Strasse Richtung Süden lag auf der<br />

rechten Seite das Gut Nathe dem eine Kornbrennerei ange-<br />

gliedert war.<br />

Freischütz<br />

Die Weiche

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