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ERGSTE . . . UND WIR! Das Bürgermagazin für die Bürger des <strong>Ruhrtal</strong>s November 2010<br />

war der Druck <strong>und</strong> Zwang von oben absolut<br />

sicht- <strong>und</strong> spürbar, <strong>und</strong> es war wohl auch eine<br />

gewisse Selbstbetäubung. Unsere ausländischen<br />

Arbeiter machten nach wie vor mit, <strong>und</strong><br />

wir waren ihretwegen nie in Unruhe.<br />

Als ich <strong>im</strong> Juni 1942 meinen Dienst in <strong>Ergste</strong><br />

antrat, war da an Ausländern nur eine Gruppe<br />

französischer Drahtzieher; wir hatten nach<br />

der Besetzung Frankreichs mit einer kleinen<br />

französischen, privaten Zieherei einen Vertrag<br />

abgeschlossen, nach dem wir die dortige<br />

Belegschaft übernahmen (der Ort hieß, glaube<br />

ich, Solesmes). Es waren ruhige Männer,<br />

mit denen wir nie Schwierigkeiten gehabt<br />

haben; nur war ich überrascht, als eines Tages<br />

der Werksinhaber, der „patron“, zu einem<br />

Besuch seiner Mitarbeiter erschien. Ich hatte<br />

ihn durch den Betrieb geführt <strong>und</strong> dann<br />

‚dem Lagerleiter überlassen, der den Franzosen<br />

zu der Baracke führte, die wir außerhalb<br />

des Tores eingerichtet hatten; dort sollte er<br />

ungestört mit den Männern sprechen. Als er<br />

in mein Büro zurückgebracht worden war,<br />

<strong>und</strong> ich ihn fragte, ob er zufrieden mit allem<br />

sei, erklärte er zu meiner Verblüffung: Nein,<br />

‚gar nicht, Sie verwöhnen meine Leute viel zu<br />

sehr!“. Wenn einer der Männer einen Wunsch<br />

hat, z.B., daß seine Schuhe besohlt werden,<br />

dann läuft der Lagerleiter sofort los <strong>und</strong> versucht,<br />

ihm seinen Wunsch zu erfüllen“. Wie<br />

er das zu Hause handhabe, fragte ich, <strong>und</strong><br />

er sagte: wenn die Männer mit irgendeinem<br />

Wunsch zu ihm kämen, sagte er ihnen<br />

wohl zu, die Sache eingehend zu prüfen, <strong>und</strong><br />

dann unternähme er nichts. „Ich werde später<br />

große Schwierigkeiten mit meinen Leuten<br />

haben“, erklärte er.<br />

Zu den französischen Zivilarbeitern kamen<br />

später belgische, eine Gruppe Italiener wurde<br />

uns zugeteilt, später eine große Zahl Ukrainerinnen,<br />

die einheitllich in unserer Stabschleiferei<br />

tätig waren <strong>und</strong> gut arbeiteten. Vorher<br />

waren uns etwa 25 russsische Kriegsgefangene<br />

zugewiesen worden, die sehr entkräftet<br />

ankamen, so daß wir sie zunächst einige Tage<br />

ganz in Ruhe ließen <strong>und</strong> nur verpflegten. Sie<br />

wurden in den Kellerräumen des dem Werk<br />

gegenüberliegenden sogenannten „Kameradschaftshausesl“<br />

untergebracht <strong>und</strong> haben uns<br />

nie enttäuscht, waren auch <strong>im</strong>mer kameradschaftlich<br />

miteinander; als wir in den letzten<br />

Tagen vor dem Zusammenbruch nicht mehr<br />

genügend Nahrungsmittel für sie bekamen,<br />

gaben wir sie an die Kawerke in Letmathe ab,<br />

<strong>und</strong> ich sehe noch, wie sie tadellos angetreten<br />

waren <strong>und</strong> der russische Arzt, der in Schwerte<br />

für sie tätig war, jeden mit Küssen auf beide<br />

Backen verabschiedete. Einige Tage, nachdem<br />

die Amerikaner in Letmathe einmarsc<strong>hier</strong>t<br />

waren, kamen sie wieder zurück <strong>und</strong> nahmen<br />

ihr altes Quartier wieder· ein. Sie sind es vor<br />

allem gewesen, die unser Werk vor Beschädigungen<br />

durch die vielen Ausländer geschützt<br />

haben, die sich selbständig gemacht hatten<br />

<strong>und</strong> in den Dörfern <strong>und</strong> Wäldern wild lebten<br />

<strong>und</strong> die von den amerikanischen Truppen in<br />

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