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MQ Sommer 2020

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02

Juli | August | Sept. 2020

Das Artland-Magazin.

WIR BLEIBEN

www.artland-magazin.tv

Themen:

HEINO UND

QUAKENBRÜCK

Heino wird bei

Gösling entdeckt

NORDSEEINSEL

NEUWERK

Ausflugstipp

für Reisehungrige

WIR SIND WIEDER

FÜR SIE DA

Nach langer Pause

öffnen die Kinos wieder

ZUHAUSE!

JUGENDZENTRUM

QUAKENBRÜCK

Aufstieg und Niedergang

des Malefitz

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Stromspeicherung von

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EDITORIAL

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,

Bleiben Sie gesund - das ist das Wichtigste!

Eine Krise ist immer nur so stark, wie

die Art und Weise, in der die Betroffenen

agieren. Wir haben die Pandemie

bisher durch Abstand und Hygiene

sehr gut in den Griff bekommen und

die Hoffnung ist groß, dass wir ein

niedriges Niveau an Infektionen und

Erkrankungen aufrechterhalten können.

Hoffentlich!!

Wie viele Firmen, Selbständige und

Künstler leiden natürlich auch wir

unter der aktuellen Situation. Nichtsdestotrotz...wir

sind weiterhin für Sie

da und mit uns alle Anzeigenkunden

und Redakteure, die in dieser Ausgabe

zu Wort kommen. DANKE an unsere

Unterstützer und DANKE an Sie, dass

Sie uns treu bleiben.

Wie sagt man so schön: „In jeder Krise

steckt auch eine Chance“. Wir geben

die Hoffnung nicht auf, dass Corona

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als Brennglas für die Problematiken

unserer Zeit Veränderung zum Besseren

anstoßen und mit sich bringen

wird. Lassen Sie uns gemeinsam daran

arbeiten und das Gute unterstützen.

Diese Sommerausgabe des Artland-

Magazins ist mit viel Verve und Herzblut

entstanden. Wir sind froh und

stolz, Ihnen weiterhin die Informationen

zu liefern, für die wir bekannt

sind: Aktuelle regionale Geschichten,

interessante Erinnerungen an Vergangenes,

Vorstellung lokaler Firmen und

Institutionen, Ausflüge in die schöne

Natur und vieles mehr. Lassen Sie sich

von uns unterhalten und wischen Sie

mit uns für kurze Zeit die Sorgen weg.

Wir wünschen Ihnen alles Gute, danken

Ihnen für Ihre Treue und verbleiben

mit einer großen Bitte: Bleiben Sie

gesund!

Ihre MQ + -

Redaktion

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Titelfoto: Detlef Bülow

IN DIESEM MAGAZIN

5-7 HEINO

8-13 Nordseeinsel Neuwerk

14/15 Kino Schauburg

16/17 Ratsmitglied Tsimpliaridis

18/21 Der Wandel des „Richies“

26/27 StadtStiftung Quakenbrück

28-37 Jugendzentrum Malefitz

38/39 Sag mir, wo die Juden sind

40/41 Finanzberatung

42-45 Städtebauliche Gedanken

46/47 Pumspeicherkraftwerke

48/49 Stopp Fracking

52 Museum Schnippenurg

56/57 Kraniche

58/59 Neues vom Reggae Jam

60 Sommer im Museumsdorf CLP

62 Kalkrieser Feriensommer

64 Die Kochdiele

65 Preisrätsel

66 Impressum


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4 | mq + Ausgabe Sommer 2020

QUAKENBRÜCK

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von Heiko Bockstiegel

Quakenbrück - Die stadt, die Heino entdeckte*

1965: HEINO WIRD BEI GÖSLING ENTDECKT – „DER ERSTE GRÜNE“

Foto: Wikipedia

„Eigentlich war ich ja der erste Grüne,

ich habe doch schon immer über

Wiesen und Wälder gesungen.“

(Originalzitat Heino)

Heino ist ein Phänomen. Blondes Haar,

schwarze Brille und eine markante

Stimme machen ihn seit mehr als 50

Jahren unverwechselbar. Bei vielen

Quakenbrückern ist noch in bester

Erinnerung, dass die Karriere Heinos,

dessen Bekanntheitsgrad im deutschsprachigen

Raum heute bei mehr als 90

Prozent liegt, vor etwas mehr als einem

halben Jahrhundert in der Burgmannstadt

begann.

Aber zunächst die nüchternen, doch

notwendigen Daten zu Heino, der

eigentlich Heinz Georg Kramm heißt:

Geboren am 13. Dezember 1938 in

Düsseldorf, verbrachte er seine Kindheit

in Pommern, kam dann aber mit seiner

Familie zurück in seine Heimatstadt, wo

er 1952 bei Bäckermeister Theodor Voß

in Oberbilk seine Handwerkslehre zum

Bäcker und Konditor absolvierte und als

Geselle abschloss.

Aber die Musik steckte schon immer

in seinem Blut. „Als Kind habe ich

im Kirchenchor gesungen. Und mein

Großvater hat im Kölner Dom die

Orgel gespielt“, so der Sänger in seinen

Erinnerungen. Er wuchs in einer christlichen

Familie auf und geht bis heute

gerne in die Kirche, wie er selbst sagt.

Die Musik entdeckte Heino dank eines

Akkordeons, das er im Alter von zehn

Jahren von seiner Mutter geschenkt

bekam. Mitte der 1950er-Jahre begann

dann endgültig sein Weg als Musiker.

Nach Feierabend machte er mit zwei

Kollegen Musik in der Backstube,

und dieses Trio trat dann bald auch

öffentlich auf. Zwei weitere Formationen,

jeweils mit dem inzwischen zum

Berufsmusiker avancierten Frontsänger

Heino, folgten, allerdings noch ohne

sonderlichen Erfolg.

Dann kam endlich der langersehnte

Durchbruch. Im Oktober 1965 trat

Heino mit seiner Band „Comedien

Terzett“ bei einer Modenschau des

Hauses Schmiemann im Saal Gösling

von Elisabeth und Friedrich Macke auf.

Für Einheimische ein ebenso legendärer

wie unvergesslicher Ort, denn in

diesem 2.000 Quadratmeter großen

Saal, inzwischen bereits Geschichte und

2004 abgebrochen, vergnügten sich im

Laufe der Jahrzehnte etliche tausend

Gäste, angefangen bei den legendären

Feten und Abtanzbällen über unzählige

Hochzeits- und Geburtstagsfeiern bis

zu Karnevalssitzungen der „Pielepoggen“

und des „Karneval mit Kolping“

und selbstverständlich den Kegler- oder

Weihnachtsbällen mit Sektbar unter

der Bühne.

Aber zurück zu jenem Oktoberabend

des Jahres 1965, als das Publikum bei einer

von Fred Schulemann moderierten

Modenschau der Firma Schmiemann

den Star des Abends, den populären

Schlagersänger Ralf Bendix alias

Karl-Heinz Schwab, feierte. Komponist

und Sänger Ralf Bendix führte

die Deutschen Ende der 1950er-Jahre

musikalisch in die Moderne. Dabei sind

ihm die ersten Auftritte in Bands in

amerikanischer Gefangenschaft zu Hilfe

gekommen.

Archiv Heiko Bockstiegel

*So hieß es auf einem Aufkleber aus den 1980er Jahren

Ausgabe Sommer 2020 mq + | 5


Das Artland-Magazin.

Bendix sog die Popmusik seinerzeit

auf und verwandelte sie in schmissige

Songs für den deutschen Markt. Sein

„Babysitter Boogie“ brachte ihm 1961

sogar eine Goldene Schallplatte ein.

Es steht übrigens überall zu lesen, dass

Bendix selbst der Heino-Entdecker war.

Das stimmt jedoch nur zum Teil: Als

„Pausenfüller“ stand das „Comedien-

Terzett“ auf dem Programm der Quakenbrücker

Modenschau, und zwar in

der Besetzung Dieter Wolf, Dino Engelhardt

und der stimmgewaltige Heino.

Ralf Bendix‘ Ehefrau Hannelie spitzte

die Ohren. Sie lief aus der Garderobe ihres

Ehemannes in den Saal und konnte

über die publikumswirksame, kräftige

Baritonstimme Heinos nur staunen:

„Da oben singt einer, der räumt die

Bude ab“, rief Hannelie Schwab begeistert

aus. Sie ist deshalb die eigentliche

Entdeckerin Heinos. Genau wie Freddy

Quinn habe der 26-jährige Kramm ihrer

Ansicht nach gesungen: „Wenn Sie die

Augen zugemacht haben, haben Sie

geglaubt, der Freddy singt.“

„In diesem Jahr 1965 hat sich mein

Leben entschieden“, schreibt Heino

dazu in seiner Autobiografie. „Jetzt

kam ich auf die Bühne und sang die

Lieder von Freddy und René Carol. Da

wäre beinahe die Halle zusammengebrochen,

so haben die Leute getobt.“

Das Originalfoto des Terzetts mit den

Autogrammen von jenem Abend hütet

Sohn Franz Theo Macke übrigens noch

heute wie einen Schatz.

Für Heino wurde es ein Abend mit

Folgen: Talentsucher Ralf Bendix

verpflichtete Heino spontan für seine

erste Schallplattenaufnahme bei der

renommierten EMI Electrola in Köln

und wurde gleichzeitig sein künftiger

Produzent. „Jenseits des Tales“, seine

erste Platte überhaupt, wurde 1966 ein

Hit und kennzeichnete gleichzeitig den

Beginn einer Karriere ohnegleichen.

Davon wurden auf Anhieb 100.000

Stück verkauft. Heino spezialisierte sich

auf Volks- und Wanderlieder, und das zu

einer Zeit, als unter jungen

Menschen eher die Beatlemania

grassierte und Rock

angesagt war. Heino und

Ralf Bendix blieben bis zu

dessen Tod im Jahre 2014

enge Freunde.

Heino polarisierte, und

er selbst sagte einmal

dazu: „Selbst für die

Branchenkollegen war

ich der Volksmusikfuzzi“,

und er nennt sich

bis heute den „Sänger

der schweigenden

Mehrheit“. Übrigens

trägt Heino aufgrund

der Erkrankung

Morbus Basedow, die

unter anderem seine

Augen hervortreten

ließ, seit den

1970er Jahren in der

Öffentlichkeit sein

Markenzeichen:

Die dunkle

Sonnenbrille.

„Jenseits des Tales“ war die erste Schallplatte für Heino

überhaupt. Der Titel der EMI Electrola-Single-B-Seite

lautete „13 Mann und ein Kapitän“.

Archiv Heiko Bockstiegel

Mit Heinos Sängerkarriere und Berühmtheit

ging es nun steil bergauf.

Radio, Fernsehen und Festivals rissen

sich um ihn, und 1975 erhielt er erstmalig

eine „Platin-Platte“ für 1,5 Millionen

verkaufter LPs/MCs. Damals genoss

er mit Liedern wie „Schwarzbraun ist

die Haselnuss“, „Die schwarze Barbara“

oder „Blau blüht der Enzian“ eine

unglaubliche Popularität. Bedeutende

Auszeichnungen wie die „Hermann-

Löns-Medaille“, der „Goldene Löwe“ von

Radio Luxemburg, vier Mal die „Goldene

Europa“ und der „Bambi“ krönten seine

Laufbahn.

Die Hits von damals interpretierte Heino

viele Jahre später als „Rap-Version“

und bewies damit seine Zeitlosigkeit

- eine Methode übrigens, die er häufig

nutzt: So nahm er 2008 die CD „Es ist

nie zu spät“ auf, in welcher er Klassiker

von Mozart bis Tschaikowsky interpretierte.

„HEINO - Seine größten Erfolge“

LP aus den 1970er-Jahren.

Archiv Heiko Bockstiegel

6 | mq + Ausgabe Sommer 2020

Bei einem Auftritt mit dem „Comedien-Terzett“ wurde Heino vor 50 Jahren bei einer Modenschau in Quakenbrück entdeckt.

Die Original-Autogrammkarte hütet Franz Theo Macke noch immer wie einen Schatz. Foto: Archiv Franz Theo Macke


KARRIERESTART IN QUAKENBRÜCK

Bis auf eine kurze Schaffenspause in

den 1980er-Jahren blieb Heino auf den

großen Bühnen der Republik zuhause.

Seine Tourneen durch Deutschland,

Österreich, Kanada, Holland, Belgien,

Südafrika, Namibia, Australien, China

und den USA waren Höhepunkte des

„Volkslied-Beauftragten des Deutschen

Bundestages“, wie Heino sich selbst

2005 bei der Wahl Angela Merkels

nannte. Heino hat sein Repertoire

immer aktuellen musikalischen Trends

angepasst und ist aus den großen

Fernsehshows nicht wegzudenken.

Er gehört einfach zu der Branche,

sozusagen wie die Henne zum Ei. Und

er heimste unzählige Preise ein, vom

Golden Star der USA, der Goldenen

Eins und der Goldenen Europa über die

Goldene Stimmgabel und die Krone der

Volksmusik bis zu mehreren Goldenen

und Platin-Schallplatten. Den ihm 1990

verliehenen Bambi gab er allerdings

2011 aus Protest gegen die Verleihung

des Integrations-Bambis für den Rapper

Bushido zurück.

Oft parodiert, vielfach sogar verspottet

und belächelt – da kann der sympathische

Mensch und Künstler Heino

selbst nur lächeln. Vielmehr sorgte er

2013 mit seinem „Gegenangriff“, einem

Album mit Cover-Versionen der Songs

von Rammstein oder den „Fantastischen

Vier“, für viel Gesprächsstoff. Mit

diesem Geniestreich, der übrigens ein

Treffer ins Schwarze war, gelang Heino

nicht nur ein souveräner Nummer-Eins-

Erfolg, sondern er gewann mit dieser

neuen Stilrichtung gleichzeitig ein

neues, junges Publikum.

Heino liebt seine Cafés und als Fortuna-

Düsseldorf-Fan den Fußball. Vor allem

setzt er sich neben prominenten

Kollegen wie Ulrich Wickert, Frank

Plasberg oder Nina Ruge als Pate für

das Kinderhospiz Bethel ein, in dem

sterbende Kinder und deren Angehörige

betreut werden.

So bleibt Heino auch nach 50 Jahren ein

Phänomen: „Und sie lieben mich doch“,

heißt deshalb passend der Titel seiner

Autobiografie. Führt ihn sein Weg hin

und wieder in unsere Region, kommt

er mit seiner Ehefrau Hannelore gerne

auch nach Quakenbrück, in die Stadt,

die den Beginn seiner beispiellosen

Karriere markierte.

Erste Autogrammkarte

von 1966. Archiv Heiko Bockstiegel

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Ausgabe Sommer 2020 mq + | 7


NORDSEEINSEL

NEUWERK

8 | mq + Ausgabe Sommer 2020


Die Insel hat nur acht Monate im Jahr geöffnet

und es leben 36 Menschen auf Neuwerk, sie

befindet sich 13 Kilometer nordwestlich von

Cuxhaven in der Nordsee. Die Einwohner leben

vom Tourismus und von den 120.000 Gästen, die

jedes Jahr kommen.

Man erreicht sie entweder mit dem meistens nur

einmal am Tag fahrenden Schiff oder während

der Ebbe zu Fuß bzw. mit dem Wattwagen. Ich

entschied mich für letzteres und sollte es nicht

bereuen, denn die Kutschfahrt über den Meeresboden

zu einer Insel sucht weltweit wahrscheinlich

ihresgleichen.

Dieses Ereignis mit der Pferdekutsche von Cuxhaven

zur Insel Neuwerk gehört für viele Nordseereisende

zum Urlaubsprogramm. Die kleine

Insel gehört zur Hansestadt Hamburg, die ca.

120 km Luftlinie entfernt liegt. Das bedeutendste

Bauwerk ist der ehemalige Wehr- und Leuchtturm

aus dem Jahre 1310. Gerade dieser machte

mich schon des Öfteren neugierig, denn er ist das

älteste Profanbauwerk der gesamten deutschen

Küste. Beispiele für Profanbauten sind Museen,

Bibliotheken, Gerichte, Rathäuser, Universitätsbauten

oder Bahnhöfe.

Jedenfalls war ich neugierig auf diese Insel und

so habe auch ich mich dazu entschlossen sie zu

besuchen.

Ausgabe Sommer 2020 mq + | 9


Das Artland-Magazin.

Von März bis November setzt sich jeden

Tag eine regelrechte Karawane von

Wattwagen von Duhnen nach Neuwerk

und umgekehrt in Bewegung. Zehn

Kilometer sind im Wattwagen zu bewältigen

und die Fahrt dauert ungefähr

1,5 Stunden.

Gebucht habe ich den Ausflug telefonisch

über eines der Hotels von Duhnen.

Die nette Dame an der Rezeption

hat mir einen Platz auf dem Kutschbock

reserviert. Den Wagen besteige

ich über eine Leiter. Ich freue mich,

denn mein Platz neben der Kutscherin

ermöglicht mir eine freie Sicht. Rasch

erreichen wir das Wattenmeer, fahren

vorbei an Wattwanderern, die sich per

pedes auf den Weg gemacht haben.

„Lassen Sie Ihre Fototasche mal nicht

auf den Boden stehen, sonst wird die

nass, wenn nachher das Wasser durch

den Wagen schwappt“, sagt unsere

Wattwagenfahrerin Sabine von Bargen.

Ich lächle sie an und denke, sie will

wohl mir und den anderen Kurgästen

im Wagen ein bisschen Angst einjagen.

Dann das Kommando zum Anhalten,

denn der Priel ist noch zu voll.

Die Karawane wartet, jetzt stoßen auch

die Wattwagen von Sahlenburg zu uns.

Vor uns ein Fluss von Salzwasser, der

sich durch das Watt schlängelt. Am

Horizont mein Ziel, Neuwerk. Dann geht

es weiter, eines der Pferde schnauft, als

wollte es uns mitteilen, dass es keine

große Lust hat, durch das tiefe Wasser

zu marschieren. Es nützt nichts, ein

kurzer Pfiff von Sabine und los geht’s in

das kühle Nass. Der Wagen schwimmt

und das Wasser fließt jetzt tatsächlich

durch den Wagen. Ich habe das Gefühl,

dass Zugtiere den Wagen schwimmend

ziehen, aber sie machen ihre Arbeit

ruhig und gelassen. Bedauernd schaue

ich zurück auf die Wattwanderer.

Unsere freundliche Wagenführerin erzählt

mir, dass vor über hundert Jahren,

im Jahre 1880, die Bauernfamilie Brütt

den wohl originellsten Post-Beförderungsdienst

Deutschlands aufnahm, der

sich bis zum heutigen Tage seine Attraktivität

bewahrt hat. Christian Brütt ritt

– wie zuvor sein Vater – regelmäßig mit

seinem Pferd zur Insel. Doch im Jahre

1885 spannte er zwei Pferde vor seinen

Ackerwagen, lud die Postsäcke auf, setzte

sich auf das eisenbereifte, vierrädrige

Vehikel, knallte kräftig mit der Peitsche

und rollte mit seinen zwei PS durch

die großen Priele der Insel Neuwerk

entgegen. Das war die Geburtsstunde

des Wattwagens, wie er uns bis heute

erhalten geblieben ist. Diese Idee fand

so viel Anklang, das bald nicht nur Briefe

und Pakete über die Watten gebracht

wurden. Auch die Quiddjes, wie hier die

Binnenländer genannt wurden, fanden

Freude daran, mit Christian Brütt und

seinem Wattwagen von Duhnen nach

Neuwerk zu fahren – so sind wir um ein

Urlaubserlebnis reicher.

Der Sohn von Christian Brütt, Otto

Brütt (geb. 1875) übernahm später die

Fahrten. Auch er beherrschte die Geheimnisse

des Watts, um es zu Fuß oder

mit dem Wagen zu durchqueren. Die

Kenntnisse vom Watt, Wind und Wasser

– ein ewiges Zusammenspiel – hatte er

sich schon in seinen Kindheitstagen erworben,

und mit Recht galt er als bester

Kenner des Priels.

Damals pflegten die Neuwerker Bauern

zu sagen: ”Wir wollen mal sehen, ob

Otto von Duhnen kommt.” Der ließ

vom Wagen aus seinen Peitschenstiel

durch die hohle Hand ins Wasser des

Prielufers fallen, prüfte die Tiefe, zog die

Peitsche an der Schnur wieder hoch und

sagte nur: ”Dat will woll gohn!”.

Nach dem II. Weltkrieg ging es vorübergehend

etwas zurück mit dem Wattenpostdienst.

Otto hatte inzwischen das

70. Lebensjahr überschritten, und am

29. März 1948 nahm ihm nach kurzer

Krankheit der Tod die Leine aus der

Hand. Seitdem führte sein Sohn Willy

Brütt die Wattenpost. Vom Vater auch

schon früh angelernt, brachte er die

10 | mq + Ausgabe Sommer 2020


AUSFLUGSTIPP

Überlieferung von drei Generationen mit

für sein Metier, in welchem die Erfahrung

alles ist. Wer Willy Brütt kannte, charakterisierte

ihn mit folgenden Worten: „Er

ist kein Mann der See, er ist ein Sohn der

Küste und als solcher verbunden mit

dem Watt, dem Strand und dem Land

hinter dem Deich”.

In den letzten Jahren ließ Willy Brütt

seine Landwirtschaft – dem Zuge der

Zeit folgend – immer mehr einem Pensionsbetrieb

Platz machen. Als er am 30.

Juni 1974 im Alter von 75 Jahren verstarb,

übernahm sein Sohn Karl-Heinz den Wattenpostfahrdienst.

Jetzt ist der Weg nach Neuwerk nur noch

ein Klacks und der Leuchtturm, der auch

als Standesamt dient, strahlt im Sonnenlicht.

Wir winken den uns von Neuwerk

aus entgegenkommenden Kutschen und

Reitern zu. Kurze Zeit später fahren wir

den Deich hoch und haben unser Tagesziel

erreicht.

Eine rote Hinweistafel mit der Aufschrift:

„Freie und Hansestadt Hamburg“ fällt

mir auf. Sie soll uns sagen, dass wir,

obwohl wir 120 km von der Hafenstadt

entfernt sind, trotzdem den Boden Hamburgs

betreten.

Ausgabe Sommer 2020 mq + | 11


Das Artland-Magazin.

und Schwefel zusammenhalten. So

verrieten sie auch die letzte deutsche

Piraterie alten Stils nicht, die von drei

der ihren begangen wurde, als 1969 der

griechische Frachter „Emmanuel M“

auf eine Sandbank lief. Das Schweigen

der frühzeitig verdächtigten Neuwerker

war 30 Jahre lang nicht zu brechen.

Dann war der Fall verjährt. 2010 lüftete

Lüder Griebel, der jüngste der drei Piraten,

das Geheimnis. Er ist heute Wirt der

Neuwerker Kult-Kneipe „Anker“.

Die ankommenden Kutschen fahren

noch um die Ecke, dann dürfen wir

über eine Rampe aussteigen. Begrüßt

werden wir mit einem freundlichen

„Moin“.

Insel unternimmt. Beim Betrachten des

kupferbeschlagenen Daches des Leuchtturms

fallen mir unzählige Autogramme

auf, die von den Besuchern in das

Blech geritzt wurden.

Auf Neuwerk gibt es zwei Schullandheime,

ein Zeltlager, mehrere Zeltmöglichkeiten,

eine Schule, mehrere Pensionen

und Hotels, ein Bernsteinmuseum und

einen kleinen Park. Auf dem „Friedhof

der Namenlosen“ wurden früher die

namenlosen Seefahrer begraben, die

die Flut bei Neuwerk an Land spülte.

Seit 1990 gehört Neuwerk mit dem

umliegenden Watt und seinen Inseln

Scharhörn und Nigehörn zum Nationalpark

Hamburgisches Wattenmeer.

Aus diesem Grund ist es auch für viele

Natur- und Vogelliebhaber ein beliebtes

Urlaubsziel.

Mich zieht es als Erstes zum besagten

Leuchtturm, den ich auch umgehend

über eine schmale Wendeltreppe

besteige, denn einen Fahrstuhl gibt es

nicht. Oben angekommen erwartet

mich ein wunderschöner Rundumblick.

Die Sonne scheint, die Luft ist klar und

am Horizont fährt ein Frachtschiff. In

Richtung Festland fällt der Blick auf das

Wattenmeer, mittendrin ein Segelboot,

welches der Skipper trockenfallen

lassen hat. Dann entdecke ich die Crew,

die anscheinend einen Spaziergang zur

Die etwa drei Quadratkilometer große

Insel hat man in circa einer Stunde umrundet.

Kinder sind im ersten Moment

häufig enttäuscht, dass man auf Neuwerk

keine Sandburgen bauen kann, es

gibt aber neben dem neuen Radarturm

rechts und links kleine Strände zum Baden.

Man kann seine Zeit während der

Ebbe allerdings auch mit Wattwandern

und Bernsteinsammeln verbringen. Die

Kleinen können in der Zeit ja Krebse

ärgern oder im Watt buddeln.

Der Naturschutz hat oberste Priorität.

Es gibt drei Höfe und rund 150 Hotelbetten.

Die Neuwerker habe ich als sehr

freundliche Menschen empfunden.

Ich habe erfahren, dass sie wie Pech

Man trifft sich vor dem einzigen

Laden „Inselkaufmann Lange“, dem

ehemaligen „Ottos Gartenlokal“ oder

zu späterer Stunde im „Anker“, dem

heimliche Herz Neuwerks. Hier kommen

die Wattführer seit 30 Jahren zum

Stammtisch, hier treffen sich Tagesgäste,

Reiter und Segler, Vogelbeobachter

und Insulaner auf einen Klönschnack.

Wenn es dunkel wird auf Neuwerk,

dann wird der Anker zum Treffpunkt

der Nachtschwärmer. Ob romantisches

Candlelight-Dinner mit gutem Wein

oder ein frischgezapftes Bier am Tresen,

im „Anker“ geht jeder Urlaubstag

gemütlich zu Ende. Für mich heißt es

allerdings wieder aufsitzen und schon

rappelt der Wagen zurück ins Watt, das

nun deutlich anders aussieht. Jetzt sind

Priele und Muschelbänke zu erkennen

und die untergehende Sonne schenkt

mir ein schönes Abschiedsfoto.

12 | mq + Ausgabe Sommer 2020


AUSFLUGSTIPP

Ausgabe Sommer 2020 mq + | 13


Hurra,

Das Artland-Magazin.

wir sind wieder für Sie da!

Stillstand war gestern!

Nach einer langen Pause geht der

Vorhang endlich wieder auf.

Die Quakenbrücker

Schauburg wurde gerade

zum wiederholten Male

mit dem Kinopreis für

die Gestaltung eines

hervorragenden Jahresfilmprogramms

von der

Jury gewürdigt und mit

einer Urkunde ausgezeichnet. Dennoch

hatten die Betreiber des Filmtheaters,

Wolfgang Thyen und sein Bruder Michael,

lange keinen Grund zum Feiern.

Wie alle Bereiche des öffentlichen

Lebens herrschte wegen der Coronakrise

auch in den Kinosälen des Landes

die große Stille. Erst wurden Kinostarts,

wie der neue James-Bond-Film „Keine

Zeit zum Sterben“, verschoben, dann

durften flächendeckend die Kinos, wie

uch die Quakenbrücker Schauburg,

nicht öfffnen.

„Bitte Lächeln. Wir sind (bald) wieder

für Sie da“, stand wochenlang auf den

Plakaten der Eingangstüren der Schauburg.

In den Schaukästen von Quakenbrücks

vielprämiertem Filmpalast, wo

sonst nahezu jede Woche ein neuer

Film beworben wurde, hing für lange

Zeit der Hinweis, dass das Kino zur Eindämmung

der Corona-Virus-Epidemie

geschlossen ist. Keiner konnte sich

vorstellen, dass dieser Zustand länger

als ein Vierteljahr anhalten würde.

Da das Kino als Freizeitaktivität nicht

systemrelevant ist, blieben die Leinwände

in der Schauburg, wie in allen

deutschen Kinosälen, seit Wochen

unbelichtet. Der Umsatz sank auf Null,

die hohen Fixkosten liefen aber weiter

und das Ende der prekären Einnahmesituation

war für die Bertreiber nicht

abzusehen. Der immense Schaden für

eine Kulturinstitution wie das Kino

wird sich bundesweit in den nächsten

Monaten noch zeigen.

Nun sind die Lockerungen der Corona-

Maßnahmen seit Anfang Mai recht

schnell gegangen. Restaurants, Cafés

und Gaststätten sind für ihre Gäste

wieder geöffnet, die Bundesliga hat ihre

Saison zu Ende gespielt und die ersten

Urlaubsflieger sind seit dem 15. Juni

wieder gen Süden gestartet. Da war es

schwer nachvollziehbar, dass die Kinos

in Niedersachsen sehr lange geschlossen

waren, obwohl Reisende schon

wieder dicht an dicht in Flugzeugen

oder Bussen sitzen durften.

Wenige Wochen nach der Schließung

der deutschen Filmtheater warnten

Branchenverbände schon frühzeitig vor

einem Kinosterben, und die Kinobetreiber

stellten sich die Frage: „Wie könnte

der Betrieb in den Kinos wieder anlaufen?“

Konzepte zur Wiedereröffnung,

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14 | mq + Ausgabe Sommer 2020


KINO SCHAUBURG

ähnlich wie für Restaurants und Cafés,

wurden rechtzeitig vorgelegt – jedoch

lange ohne Gehör zu finden.

Das Publikum nahm großen Anteil an

der vorübergehenden Schließung seines

Kinos, was sich durch zahlreiche Anfragen

zu Gutscheinkäufen, Kommentaren

in den sozialen Medien oder in E-Mails

ausdrückte. „Liebes Kino-Team, kommt

gut durch die schwere Zeit, auch wenn

leichter gesagt als getan! Wir kommen

wieder, keine Frage…“ oder „Haltet durch,

wir brauchen Euch!“

Es gab sogar anonyme Spenden in nicht

geringer Höhe - „Das hat uns sehr gerührt,

und wir möchten uns auf diesem

Weg herzlich dafür bedanken!“, sagte

uns Wolfgang Thyen in einem kürzlich

geführten Gespräch. „Wir haben recht

gut gewirtschaftet und schätzen uns

selbst als verhältnismäßig anspruchslos

ein, daher werden wir diese Krise mit

Sicherheit überstehen.“

Die Lockerungen gingen weiter. In manchen

Bundesländern durften Cineasten

ihrer Leidenschaft nachgehen, und in

anderen gab es einen fixen Termin für

den Start. Hessen startete als erstes Bundesland

am 9. Mai und andere folgten

sukzessive, lediglich im Bundesland Niedersachsen

stand noch kein Termin für

die Wiedereröffnung der Lichtspiele fest.

Nach einer langen Pause durften auch

endlich wieder die Vorhänge in Niedersachsens

Kinos geöffnet werden.

Jetzt heißt es: „HURRA WIR SIND WIEDER

FÜR SIE DA! WIR FREUEN UNS AUF SIE!“

Das Kino wurde schon oft totgesagt: Erst

kam das Fernsehen, dann Video und DVD,

das Problem der Raubkopien aus dem

Internet, zuletzt die Streamingdienste

– und nun Corona. Bisher hat das Kino

als sozialer Ort überlebt, und das wird

auch so bleiben, davon sind viele in der

Branche überzeugt. Zahlreiche „Kinogänger“

konnten es kaum erwarten, nach

dem Lockdown wieder ins Kino gehen

zu können. Die wundervollen Filme auf

der großen Leinwand zu sehen und mit

Freunden mal wieder über die gesehenen

Filme reden zu können, haben sie

vermisst. Sie glauben ganz stark an die

Kraft des Kinos, und sie sind sich sicher,

dass das Kino weiter bestehen wird, da

es doch tief in ihren Herzen einen festen

Platz hat.

Und wann gehen

Sie mal wieder

ins Kino?

Die beste Zeit

für bestes Sehen

Entspannt sehen, erleben und genießen.

Urkunde für

hervorragende

Programmgestaltung

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Quakenbrück

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Ausgabe Sommer 2020 mq + | 15


Das Artland-Magazin.

präsentiert:

Ratsmitglieder

der Stadt Quakenbrück

Ratsmitglieder leisten viel für die Stadt, um für die Bürger einen

attraktiven Lebensraum und eine lebenswerte Umgebung zu

schaffen. Dieses erledigen sie oft im Hintergrund, denn sie arbeiten

ehrenamtlich für uns. Das heißt: Sie haben zunächst einmal einen

Beruf, haben eine Familie, oder sie sind Rentner. Aber sie haben

auch noch andere Hobbys. Kurz gesagt, sie sind Menschen, wie du

und ich! Ratsmitglieder werden für ihre Arbeit in den öffentlichen

Medien oft beschimpft und verbal attackiert. Mich hat das Bild,

welches einige Mitbürger von der Ratsarbeit haben, gestört und

genau das hat mich dazu veranlasst, über die Arbeit von einigen

Ratsmitgliedern zu schreiben.

Die Kommunalpolitik umfasst die politische Arbeit auf der kommunalen

Ebene der Gemeinden und Städte. Hierzu zählen insbesondere

alle Aspekte der sogenannten Selbstverwaltung. Die

Kommunalpolitik wird oft als bürgernächste Art der Politik und

Verwaltung bezeichnet, an der vor Ort partizipiert werden kann

und Entscheidungen getroffen werden.

Christos

Tsimpliaridis

vonDetlef

Bülow

...ist so ein Kommunalpolitiker und er hat sich bereit erklärt, uns einen

Einblick in seine politische Arbeit als Stadtrat zu gewähren.

Er ist Mitglied der Politischen Partei „Die Linke“ und vertritt die Interessen

seiner Wähler im Stadt- und Samtgemeinderat unserer Gemeinde. Christos

ist 29 Jahre alt, hat einen Realschulabschluss, spricht Deutsch, Englisch und

Griechisch ist seine Muttersprache. Er hat eine Ausbildung zum Kaufmann

absolviert, arbeitet hauptsächlich bei der Adolf Würth GmbH & Co. KG.

Nebenberuflich führt er noch den Imbiss „Pito Gyros“ an der Artlandstraße

in Quakenbrück und spielt Fußball.

Im Grunde genommen reicht das schon aus und ist mehr, als andere Tag für

Tag machen, dennoch hat er sich entschieden für den Stadtrat zu kandidieren.

Ich wollte von ihm wissen, wie es dazu kam und stellte ihm einige

Fragen.

Gab es einen bestimmten Anlass oder eine wichtige

Erfahrung in deinem Leben, die Dich bewogen hat in die

Politik zu gehen?

Christos: „Ja, es gab mehrere Gründe dafür. Alles fing an mit

der Idee, den Verein Schwarz-Weiß Quakenbrück zu gründen.

Dort wurden die Jugendlichen meiner Meinung nach nicht

ernst genug genommen, somit wollte ich die Stimme der

Jugendlichen werden, was ich auch erreichte. Aktuell bin ich

der „Jüngste“ im Stadt- und Samtgemeinderat. Hinzu kommt,

dass ich viel Ungerechtigkeit um mich sah, die man nur politisch

ins Positive verändern kann.“

Was ärgert Dich am meisten?

Christos: „Ich ärgere mich am meisten über den Wahlbetrug

hier in Quakenbrück. Es war eine sehr schwere Zeit für

mich, die einen persönlichen Erfolg stark überschattet hat.

Ich bin froh, dass alles aufgedeckt wurde und wir nun einen

Neustart für die Partei ,Die Linke‘ auf Samtgemeindeebene

starten können. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals

bei allen Bürgerinnen und Bürger der Stadt und der Samtgemeinde

entschuldigen, es ist ein schwarzes Kapitel, welches

zum Glück abgeschlossen ist.“

Wie machen wir Innenstädte attraktiv? Was würdest Du

anders machen?

Christos: „Ich glaube, wir müssen unsere Innenstadt barrierefreier

gestalten und um einiges freundlicher für Fußgänger

16 | mq + Ausgabe Sommer 2020


STADT & LAND

machen. Wir haben eine so schöne Innenstadt,

die für jeden Menschen, egal ob

mit oder ohne Handicap, zugänglich sein

muss. Dadurch würden bestimmt mehr

Menschen durch die Lange Straße spazieren

gehen und in den Läden stöbern, was

zur Folge hätte, dass es den Geschäften

der Stadt bessergehen würde.“

Was schätzt Du an anderen Parteien

zurzeit am meisten?

Christos: „Zurzeit schätze ich an den

anderen Parteien den Zusammenhalt

während der Corona-Krise. Natürlich gibt

es immer Themen, wo man sich nicht

einig wird, jedoch weht aktuell aufgrund

der kritischen Situation der Pandemie ein

anderer Wind, der den Rat zusammenrücken

lässt. Die Kompromissbereitschaft

finde ich aktuell sehr bemerkenswert.“

Was wünschst Du Dir von Deinen

Wähler?

Christos: „Mein Wunsch ist es, dass

unsere Wähler uns hier vor Ort weiterhin

unterstützen, uns helfen die Fraktion hier

vor Ort neu zu gestalten und auf mich

zukommen, wenn Sie Anregungen oder

Verbesserungsvorschläge haben.“

Wird das Ehrenamt von Staat und

Gesellschaft Deiner Meinung nach

ausreichend gewürdigt und warum

(nicht)? Wenn nicht, was ist zu tun?

Christos: „Ich finde, in der heutigen

Zeit wird das Ehrenamt allgemein nicht

gewürdigt und viele Menschen wissen

es leider nicht zu schätzen, was natürlich

sehr schade ist. Dass wir alles in unsere

Freizeit integrieren müssen und keine

perfekten Menschen sind, wird dabei

leider vergessen. Natürlich machen wir

auch Fehler, treffen mal eine nicht nachvollziehbare

Entscheidung oder haben

eventuell eine exotischere Meinung, die

wir vertreten, aber immer mit dem Ziel,

es hier für alle lebenswerter zu machen.

Dies sollte jeder im Hinterkopf haben, der

vor hat, im Internet Kritik auszuüben, die

nicht konstruktiv ist.“

Wenn Du Dich noch einmal entscheiden

könntest, Dich politisch zu

engagieren oder nicht, würdest Du es

wieder tun und warum (nicht)?

Christos: „Jede Entscheidung im Leben

bringt Erfahrungen mit sich, die einen

Charakter formen. Diese Erfahrungen

haben mich persönlich weiterentwickelt

und der Austausch mit den Ratskollegen

ist eine Bereicherung. Kommunalpolitik ist

kein einfaches Geschäft, aber ich würde

diese Entscheidung erneut treffen.“

„Kommunalpolitik ist kein einfaches

Geschäft“, unterstreicht auch Olsbergs

Bürgermeister Wolfgang Fischer. Umso

höher sei der Einsatz zu bewerten, den

Bürger ehrenamtlich in Kommunalparlamenten

erbringen.

Ich bin der Meinung, dass wir uns in unserer

Stadt glücklich schätzen können, dass

wir solche aufopferungsvollen Menschen

wie Christos Tsimpliaridis haben. Er und

seine Ratskollegen werden demnächst

wieder vor Aufgaben stehen, die stets

gleich bleiben: „Politik für die Bürger und

mit den Bürgern zu machen.“

Ihr Partner für:

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Ausgabe Sommer 2020 mq + | 17


Das Artland-Magazin.

Das einzig

Beständige

ist der Wandel

Das „Richie’s“ hat seine Wandlung vollzogen:

War es noch vor geraumer Zeit eine verstaubte Videothek

im Luisencenter, dann ein frisches und freches

Szene-Lokal mit Sportsbar - hat es sich mittlerweile zu

einem Restaurant entwickelt, das in Quakenbrück seinesgleichen

sucht.

WIR HABEN WAS GEGEN HUNGER…

Bislang war das „Richie’s“ für ausgiebige

Frühstücksbuffets, Snacks und Cocktails

bekannt. Dank Groß-TV können die Fans

am Tresen der Sportsbar gemeinsam

mit ihren Mannschaften fiebern und alle

Spielszenen bis ins kleinste Detail genau

verfolgen. Gäste nutzen nach dem spannenden

Spiel oder einfach nur zum geselligen

Beisammensein den trendigen

Gastrobereich mit Designer-Bestuhlung,

Kicker, Dart und Billard.

Doch seit Ende des letzten Jahres können

generationsübergreifend alle Menschen

die Angebote dieses besonderen Restaurants

nutzen. Frische und freche Farben,

hochwertige Großfotografien, gepaart

mit sportlicher Vitalität und einer Küche

mit viel Fingerspitzengefühl, wurden

hier zu einem einzigartigen Erlebnis vereint.

„Das Leben ist zu kurz für 08/15-Restaurants.

Zumindest lohnt es sich, ab

und zu mal die Routine zu durchbrechen

und sich auf etwas Neues einzulassen.

Ich wollte eine Location, die in Quakenbrück

aus der Masse heraussticht und

ich habe etwas gegen Hunger“, sagt der

Inhaber Ralf Olligesgeers.

18 | mq + Ausgabe Sommer 2020


ERLEBNISGASTRONOMIE

GENUSSVOLL ESSEN

UND TRINKEN

MIT SAISONALEN

MENÜS UND AUSGE-

WÄHLTEN WEINEN

Das Konzept von Ralf Olligesgeers ist in

Quakenbrück einzigartig: Im „Richie’s“

gibt es nämlich nicht nur jede Menge

köstliche Gerichte, die den Magen satt

und das Herz froh machen, sondern auch

leckere Getränke und Drinks. Die frischen

Zutaten hierfür holt sich der Koch aus

der Region und jeden Freitagmorgen direkt

vom Quakenbrücker Wochenmarkt.

„Mit so einer frischen und guten Ware

macht das Kochen umso mehr Spaß“,

sagt er. „Wir bieten unseren Gästen eine

gut ausgewogene Speisekarte, ein reichhaltiges

Frühstücksbuffet, bei dem wir

sehr viel Wert auf Frische legen und auch

viele regionale Produkte anbieten.

Zum Beispiel beziehen wir unsere ausgesuchten

Weine vom Weinhaus Gebrüder

Köster und unser Olivenöl kaufen wir

bei Daniel de Oliveira“, ergänzt Ralf

Olligesgeers.

Ausgabe Sommer 2020 mq + | 19


Das Artland-Magazin.

GENUSS – GEMÜTLICHKEIT – WOHLFÜHLEN

Dafür steht das neue „Richie’s“. „Wir möchten,

dass ein Besuch in unserem Restaurant

für unsere Gäste eine Bereicherung des Tages

ist und sie gerne wiederkommen. Unsere

Speisekarte bietet für jeden etwas. Egal ob

für Vegetarier, bekennende Fleischfans oder

nur für einen gemütlichen Kaffee – hier ist

das Essen keine Nebensache. Unsere Gäste

sollen sich wohlfühlen. Sie können sich

im Sommer auf unserer Terrasse treffen,

sich am Abend mit Freunden zum Essen in

unserem gemütlichen Lokal verabreden oder

mit einem Cocktail an unserer Bar magische

Momente erleben. Wir haben Platz zum

Feiern mit Freunden, Geschäftspartnern und

Familie. Mit unserer ausgezeichneten Küche

haben wir uns in Quakenbrück in kurzer Zeit

etabliert. Egal wieviel Zeit, Lust oder Hunger

der Gast mitbringt, hier wird er verwöhnt. Bei

uns steht der Kunde im Mittelpunkt“, sagt die

Geschäftsführerin Alessia Hölscher.

Lassen doch auch Sie sich von einem außergewöhnlichen Erlebnis-Restaurant

begeistern: Genießen Sie exquisite Gänge-Menüs

in einer extravaganten Atmosphäre. Restaurants haben wir viele

in Quakenbrück, aber im „Richie’s“ werden Sie mit Köstlichkeiten

aus unserer Region verzaubert. Tauchen Sie ein und lassen Sie sich

auf eine kulinarische Reise entführen und verwöhnen.

20 | mq + Ausgabe Sommer 2020


ERLEBNISGASTRONOMIE

JETZT NEU:

Ofenfrische

Pizza

Ausgabe Sommer 2020 mq + | 21


Das Artland-Magazin.

Wer sind eigentlich die Männer auf dem Zebrastreifen?

In der letzten Zeit sind mir immer

wieder Transportwagen mit

der Aufschrift „BeWiBau“ in

der Quakenbrücker Innenstadt

aufgefallen. Wo ich auch hinsah,

überall schienen diese Sprinter

zu stehen, das machte mich neugierig,

und so sprach ich einen jungen Mann

an, der gerade einen dieser Kleintransporter

entladen wollte. Wie es der

Zufall wollte, erwischte ich den Chef

Derk Winklhofer persönlich, der mir

freundlich gesonnen war und meine

Neugierde stillte.

Derk Winklhofer kaufte für sich und seine

junge Familie ein Haus, das er nach

und nach von Grund auf sanieren und

renovieren wollte. Ältere Häuser haben

für ihn oft viel Charme, und darüber

hinaus haben die meisten eine gute

Bausubstanz. Aber sein Objekt hatte

eine Modernisierung dringend nötig.

Die Stromversorgung entsprach nicht

mehr den Standards, Böden und Wände

hatten über die Jahre hinweg gelitten.

Die sanitären Anlagen waren veraltet

und eine andere Zimmeraufteilung war

gewünscht.

Arbeit gab es also genug, und dabei

entstand bei dem talentierten Handwerker

der Gedanke, eine eigene Firma

zu gründen. Ein Unternehmen, das alle

baulichen Arbeiten aus einer Hand anbietet

und nicht auf Subunternehmer

zurückgreifen muss. Das würde viel Zeit

und auch Kosten einsparen.

Ein einschlagendes Erlebnis hatte der

pfiffige Unternehmer, als ihn ein Kunde

fragte, was „BeWiBau“ für Arbeiten

anbieten könnte. Derk Winklhofer holte

seine Karte raus und antwortete: „ Wir

können alles anbieten, was Sie möchten

(damals war „BeWiBau“ allerdings

noch ein Einmannbetrieb)“ und zählte

einige Tätigkeiten auf. Bei der Übergabe

der Karte schaute der Kunde ihm mit

skeptischem Blick in die Augen und

meinte: „Sagen Sie mir lieber, was Sie

zu 100% beherrschen als aufzuzählen,

was Sie nur zu 70% können.“ Das gab

Derk Winklhofer zu denken. So entstand

bei ihm die Idee, seine eigene Firma so

zu gestalten, dass es für jeden Bereich

einen qualifizierten Mitarbeiter gibt.

Dieser Gedanke ließ ihm keine Ruhe. Er

begann also Fachpersonal für einzelne

Gewerbe zu suchen und einzustellen.

So baute sich nach und nach der Betrieb

auf. Mittlerweile kann „BeWiBau“ nach

nun acht Jahren eine Firma vorweisen,

die ihren Kunden zu allen Fragen im

Bereich Modernisierungs-, Umbau-,

Innen- und Außenarbeiten fachgerecht

zur Seite steht.


FIRMENVORSTELLUNG

Diese junge Firma kann schon einiges an

Renovierungsarbeiten in Quakenbrück

nachweisen. Sei es der stimmige Umbau

des Hotels Niedersachsen, das Hotel

Hagspihl in der Langen Straße, die Räumlichkeiten

des SPD-Büros, das Sportzentrum

„EMS Sport“, das Büro „Neuberger

Immobilien“ oder die Räumlichkeiten der

Gaststätte „Im Eimer“ am Marktplatz,

um nur einige Beispiele zu nennen.

Dem sympathischen Jungunternehmer

kommt es ganz besonders darauf an,

dass das Ergebnis zu den individuellen

Lebensgewohnheiten des Auftraggebers

passt, damit es auch nach Jahren

noch ein schöner Blickpunkt ist. Derk

Winklhofer sagt mit Stolz: „Wohnkultur

ist Lebensart und Ausdruck unserer

Persönlichkeit, und wer auf ausgezeichnete

Materialien und handwerkliche

Präzision Wert legt, für den ist die Firma

„BeWiBau“ die richtige Adresse. Unser

Team besteht aus ausgelernten und

erfahrenen Fachleuten, die wissen, was

sie zu tun haben und mein Vertrauen

genießen.“

Er hat Recht. Seine Handwerker schrecken

auch nicht vor ausgefallenen

Arbeiten zurück, denn das ist genau ihre

Stärke. Sei es die Sanierung eines alten

Fachwerkhauses, der Umbau einer Zahnarztpraxis

zur geräumigen Wohnung,

Geschäftsräume zu neuem Glanz zu verhelfen,

eine Modernisierung eines Hotels

oder in einem Flugzeughangar eine neue

gemütliche Lounge entstehen

zu lassen.

Selbst Gartenanlagen und Außenarbeiten

– alles kein Problem. Bei „BeWiBau“

ist der Kunde noch König. Seine Wünsche

zu erfüllen ist oberstes Gesetz. Die

Handwerker erfüllen die an sie gestellten

Erwartungen – ein „geht nicht“ gibt es

nicht. Was nicht passt, wird passend

gemacht.

„Ich suche weiterhin gute Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter mit Berufserfahrung,

die zuverlässig sind, ihren Job

lieben, sich gerne kreativ betätigen und

mit uns wachsen wollen. Wenn jemand

in meiner Firma bereit ist, Verantwortung

zu übernehmen, dann kann er

sogar eine Niederlassung führen. Zurzeit

plant unser Unternehmen eine Umgestaltung

zum Meisterbetrieb und wir

arbeiten daran, im Laufe des nächsten

Jahres schlüsselfertig bauen zu können;

die Weichen dafür sind bereits gestellt.“

Ich merke, dass Derk Winklhofer stolz auf

das ist, was er sich aufgebaut hat, und

genauso stolz ist er auf seine Mitarbeiter.

Sie vereinen Erfahrung und Stärke. „Meine

Arbeiter sind mein größtes Potenzial“,

sagt er. Gleichzeitig ist es für ihn eine

riesige Herausforderung und tägliche

Arbeit, dieses Team weiterzuentwickeln,

neue Mitarbeiter zu finden und zu

integrieren.

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Judith und Peter

Strobeck feierten den

115. Geburtstag ihres

Schuhfachgeschäftes

und ihrer Orthopädieschuhmacherei.

115

JAHRE

in Menslage

VON ALEXANDRA LÜDERS

„Endlich wieder frei gehen und laufen dank

schmerzmaßgefertigter

Schuhe und

Einlagen vom Profi“,

verspricht die Orthopädie-Schuhtechnik

von Judith und Peter Strobeck ihren

Kunden. Und diese scheuen keine

weiten Wege, um sich hier umfassend

beraten und kompetent helfen zu

lassen. So wie Marlene Meyer aus Osnabrück,

die nach einer Hüftoperation

neue Schuhe mit einer Schuherhöhung

suchte. In dem 115 Jahre alten Schuhfachgeschäft

der Familie Strobeck

wurde sie endlich fündig. Aus dem

großen Angebot von Komfortschuhen

wählte sie zwei Paar schicke, bequeme

Schuhe in sportlich-eleganter Optik

aus. Anschließend ließ sie sich mit dem

Rezept ihrer Orthopädin bei Strobeck

eine Schuherhöhung anfertigen.

Besonders begeistert zeigte sich Meyer

auch von dem kundenorientierten

Service des Traditionshauses, das 15

Mitarbeiter in der Orthopädiewerkstatt,

im Verkauf und in der Fußpflege

beschäftigt.

24 | mq + Ausgabe Sommer 2020

Auch Einlagen und Schuherhöhungen werden im

Haus Strobeck maßgefertigt.

Der kollegiale Führungsstil des Ehepaares

wird ihnen vom Team durch

engagierten Einsatz und Qualität

gedankt. Judith Strobeck leitet den

Einkauf und die Verwaltung, damit

der Laden auch finanziell floriert. 2005

haben sie und ihr Mann den Betrieb

vom Schwiegervater Wilhelm übernommen

und weiterentwickelt. Ein

nostalgisches Firmenschild erinnert

noch an die Gründung am 28. Mai 1905.

Heute umfasst der Betrieb rund 300

Quadratmeter. Hier haben im vergangenen

Jahrzehnt Geräte mit moderner

Technik ihren Einzug gehalten. Egal ob

ein 3D-Fußscanner, eine digitale 3Dund

2D-Fußmessung oder eine Video-

Laufanalyse – all diese Messtechniken

ermöglichen Perfektion und Präzision

bei der Anfertigung von Maßschuhen.

Letztere werden ganz nach individuellen

Wünschen gefertigt. Die Kunden

wählen ihre persönliche Lieblingsfarbe

für das Leder und die Applikationen

aus. „Ich habe schon Schuhe in Vereinsfarben

für Bayern- und Schalkefans

angefertigt. Früher gab es nur braune

oder schwarze Maßschuhe für ‚verbildete

Füße‘. Heute kommt jemand mit

einem Foto oder Bild, dann bauen wir

Digitale Technik ermöglicht Peter Strobeck eine optimale

Schuhgestaltung in seiner Orthopädie-Technik.

die Schuhe nach, damit unsere Kunden

strahlend das Haus verlassen“, freut sich

der Orthopädieschuhmachermeister

an dem sichtbaren Erfolg. Schon in der

Meisterschule faszinierten ihn der Umgang

mit Menschen sowie die Kombination

von Medizin und Handwerk.

In der geräumigen Orthopädie-Werkstatt arbeitet

kompetentes Fachpersonal.

Besonders fachkundig ist er in der

Diabetikerversorgung und -beratung.

Als zertifizierter Betrieb arbeitet er mit

Kliniken, Krankenkassen und Behörden

zusammen, führt auf Wunsch Haus- und

Klinikbesuche durch. „Wir alle nehmen

uns sehr viel Zeit für unsere Kunden. Die

Corona-Auflagen sind für uns kein Problem,

denn wir hatten auch davor schon

einen hohen, DIN geprüften und zertifizierten

Hygienestandard“, verweist

Strobeck auf Handschuhe, Desinfektionsmittel

und Atemschutzmasken. Auch

im Verkauf des integrierten Schuhfachgeschäftes

dominieren topaktuelle

Kollektionen namhafter Hersteller von

Komfortmodellen wie Jomos, Rieker, Finn

Comfort, Remonte, Waldläufer, Semler,

Wolky und anderen.

Fotos:

Alexandra

Lüders und

Haus

Strobeck

KONTAKT UND INFOS unter Telefon 05437/ 729

oder im Internet unter www.strobeck.info

49637 MENSLAGE, HASESTR. 10

ÖFFNUNGSZEITEN:

Mo - Fr 8 - 13 Uhr und 14 - 18 Uhr

Di bis 19 Uhr · Erster Sa. im Monat 9 -13 Uhr


Urlaub mit Hund

Checkliste

FIRMENJUBILÄUM

SPORT & FREIZEIT

für den Urlaub!

Die Temperaturen klettern stetig

das Thermometer herauf, alles

ist wieder grün und die Tage sind

endlich wieder länger. Die schönste

Zeit des Jahres hat endlich

begonnen und immer häufiger darf des

Menschen liebstes Tier mit in die langerwarteten

Ferien fahren. Diese Vorfreude

wird jedoch gerne vom Stress um den

geliebten Vierbeiner getrübt.

Hat der Hund das große Glück, Sie in den

Urlaub begleiten zu dürfen, stellt sich

neben der Frage nach dem Futter häufig

auch die Frage nach einer stressfreien

Anreise und sinnvollen Produkten für die

„Reiseapotheke“.

Für viele Hunde bedeutet eine lange Autofahrt

Stress. Bei herkömmlichen Präparaten

ist es nachweislich bekannt, dass diese den

Hund in erster Linie ruhigstellen und das

Tier bei vollem Bewusstsein häufig keine

Kontrolle mehr über seine Gliedmaßen

hat. Die Folge kann vermehrter Stress

bis hin zur Panik sein. Besser ist es also,

fütterungsbedingt so zu unterstützen, dass

der Stress gemildert wird, anstatt ihn zu

verstärken. Bei vielen Fellnasen hat sich

auch der Einsatz von Bio-Bachblüten in der

Reisezeit vielfach bewährt.

Endlich am Urlaubsort angekommen,

schlägt der ein oder andere Vierbeiner

beim Meerwasserschlecken gelegentlich

über die Strenge oder

stibitzt etwas Falsches

vom Abendbrottisch. Daher

sollte auch in Ihrem

Reisegepäck ein Produkt

zur schnellen Abhilfe

ernährungsbedingter

Durchfälle nicht fehlen.

Wichtig ist, für eine

natürliche Bindung von

Toxinstoffen im Verdauungstrakt

zu sorgen und

dem Hund gleichzeitig

verlorengegangene

Elektrolyte, Vitamine,

Spurenelemente und

essenzielle Aminosäuren

zurück zu geben.

PRAKTISCHE REISEBEGLEITER

Insektenschutz

hat schon Lust, sich im Urlaubsdomizil mit

ungebetenen Mitreisenden rumzuplagen?

Zuverlässige Insekten- und Parasitenabwehr

frei von künstlichen Inhaltsstoffen

sollte hier das Mittel Ihrer ersten Wahl sein.

Ein weiterer Tipp für Ihr Gepäck ist ein

Produkt zur Pflege gestresster und wundgeplagter

Haut. Gerade bei vermehrtem

Sonneneinfluss können helle Hunde im

Nasenbereich empfindlich reagieren.

Ebenso kann es vorkommen, dass ihr Hund

mit der Pfote in eine Scherbe oder spitze

Muschel am Strand läuft. Daher sollten Sie

neben einer guten natürlichen Wundpflege

auch immer etwas Verbandmaterial

dabeihaben.

Sie barfen?

Nicht immer ist es ohne weiteres möglich,

frisches Fleisch mitzunehmen und

passend zu lagern. Auch das Kaufen vor

Ort kann ein Problem darstellen oder

eine Frage des Vertrauens sein. Um dieser

Sorge vorzubeugen, ist die Mitnahme von

kaltgepresstem Hundefutter empfehlenswert.

Kaltgepresstes Hundefutter hat den

Vorteil, dass natürliche Inhaltstoffe wie

beim Barfen enthalten bleiben und auf die

künstliche Zufügung von Vitaminen und

Mineralstoffen verzichtet werden kann.

Die Marke Fit-Crock, wahlweise mit oder

ohne Getreide, bietet durch seine Kaltpressung

eine hervorragende Alternative

Stressfreies Reisen

gewohntes Hundekörbchen, Decke, Kissen

Wasser, Fressnapf, Wasserflasche für längere

Wanderungen

Futter / Leckerlies (z.B. Fit-HAP Rinderhufe)

Hundebürste oder Kamm und ggf. ein Shampoo

z.B. VeaVet Pflegeshampoo

Spielzeug

Hundeleine oder Flexileine für mehr Freiheit

bei der Leinenpflicht

Maulkorb (Pflicht in einigen Urlaubsländern –

vorher abklären)

Halsband, Anhänger mit Namen und Telefonnummer.

ggf. vom Urlaubsort

Plastiktüten, Schaufel oder kleine Schippe zum

Entfernen der Hinterlassenschaften (Pflicht!)

Ggf. der EU-Heimtierausweis (informieren Sie

sich rechtzeitig ob es bestimmte Voraussetzungen

zur Einreise gibt)

Parasitenschutz z.B. InsektoVet Combispray

& SpotOn

Durchfallmittel z.B. Durchfallstopp von cdVet

Verbandmaterial & Wundpflege z.B. VeaVet

WundEx

Beruhigung für die Reise: z.B. cdVet Calma

oder Bio-Bachblüten SOS

zur Frischfleischfütterung - entweder zum

Teilbarfen oder als Alleinfutter für den

Urlaub. Fit-Crock ist frei von künstlichen

Konservierungsstoffen und Vitaminen.

Ein weiterer wichtiger

Aspekt, gerade auch im

Urlaub in den südlichen

Ländern, ist der

ausreichende Schutz

vor Parasiten. Denn wer

Durchfall adé

Montag - Freitag 8.00 - 18.00 Uhr

Ausgabe Sommer 2020 | 25

Industriestr. 9-11 49584 Fürstenau shop


StadtStiftung Quakenbrück

20 Jahre Erfolgsgeschichte der

‘Bürger für ihre Stadt‘

Rund € 400.000,- für fast 500 Projekte

Die “StadtStiftung Quakenbrück

– Bürger für ihre Stadt“ wurde

im Mai 1999 von Dr. Günter

Welker-Altegoer und seiner Frau

Mechtild aus der Taufe gehoben. Sie

war damals erst die achte Stiftung

dieser Art in der BRD, die sich inzwischen

mit rund 400.000,- EURO für

fast 500 Projekte als „Unternehmen

Gemeinsinn“ einen Namen gemacht

hat. Neben dem Stifter selbst sind in

Quakenbrück im Vorstand und Kuratorium

seit Jahren zehn weitere Personen

tätig, die stolz in dieser unabhängigen,

autonom handelnden gemeinnützigen

Stiftung ,von Bürgern für Bürger‘

mit breit angelegtem Stiftungszweck

ehrenamtlich arbeiten. Sie orientieren

sich damit immer wieder an der vom

Bundespräsidenten a. D. Richard von

Weizsäcker geprägten Aussage: „ Die

Demokratie ist nur lebensfähig, wenn

der Einzelne bereit ist, für das Ganze

Verantwortung zu übernehmen. Stifter

geben ein Beispiel für verantwortliches

Handeln im demokratischen Staat.“

In Bürgerstiftungen wie der Stadt-

Stiftung Quakenbrück, die damals bei

der Gründung erst die dritte Stiftung

dieser Art in Niedersachsen war,

spenden „Bürger für ihre Stadt“

Geld, Zeit und Ideen. Als Dank

und Anerkennung wurden

inzwischen schon acht Mal

Personen und Vereine mit dieser

vom Künstler Herbert Feldkamp

entworfenen Ehrengabe

geehrt, verbunden mit einer

finanziellen Unterstützung

für weitere erfolgrei-

che Arbeit.

26 | mq + Ausgabe Sommer 2020

Foto: StadtStiftung

Schon im Gründungsjahr waren es die

Herren Karl Figura, Erich Knostmann

und Günter Schuhriemen, die für ihre

Idee, den Aufbau und die Durchführung

der bis heute beliebten QUAKENBRÜ-

CKER MUSIKTAGE geehrt wurden.

Ein zweiter Ehrenpreis ging damals an

alle im STADTMUSEUM QUAKENBRÜCK

ehrenamtlich Tätigen für ihren Einsatz

als Bürger für ihre Stadt. Im Jahr danach

waren es die Mitglieder der THEATER-

WERKSTATT QUAKENBRÜCK e.V. für ihre

seit Jahrzehnten geleistete Arbeit.

Einige Jahre später erhielten die Organisatoren

und die engagierten Helfer

des ARTLÄNDER RENNVEREINS e. V.

beim jedes Jahr Anfang September so

beliebten traditionellen Pferderennen

diese Ehrengabe.

Neben der Unterstützung bei einzelnen

Projekten im Zuge der Integrationsarbeit

erhielt auch das FREIZEIT- UND

INTEGRATIONSZENTRUM QUAKEN-

BRÜCK e.V. (FIZ) diesen Ehrenpreis für

die seit Jahren geleistete Arbeit. Diese

besondere Ehrung verbunden mit einem

finanziellen Beitrag erhielten auch

gemeinnützige Einrichtungen wie die

QUAKENBRÜCKER TAFEL IM ARTLAND

e.V. und der QUAKENBRÜCKER HOSPIZ-

VEREIN LEBEN BIS ZULETZT e.V. für ihr

ehrenamtliches Engagement. Mit der

Foto: FBürgerbus Badbergen

Foto: AGQ

inzwischen schon achten Ehrung des

BÜRGERBUSVEREINS BADBERGEN e. V.

im letzten Jahr zeigt die Stiftung, dass

sie besonders auch den Einsatz dieses

Vereines innerhalb und außerhalb der

Stadt anerkennt.

Als gemeinnützige Einrichtung fördert

die Stiftung seit Jahren unterschiedliche

Projekte (immerhin fast 500) auf

dem Gebiet der Jugend- und Familienhilfe

und der Bildung und Ausbildung

(Schulsozialarbeit, Begabtenförderung).

Ein besonderer Schwerpunkt ist immer

wieder die musikalische Ausbildung, z.B.

mit dem Projekt „Singende Kindergärten“

oder in der Nachwuchsförderung

in Zusammenarbeit mit der


STADTSTIFTUNG

QUAKENBRÜCK

BÜRGER FÜR IHRE STADT

Burgmannskapelle an der Badberger

Grundschule und an der Grundschule

Neustadt, mit ‚Bläserklassen‘ an der

Grundschule Menslage oder ‚Streicherklassen‘

am Artland Gymnasium und in

Zusammenarbeit mit der Kreismusikschule

beim Projekt „Instrumentenkarussell“

an verschiedenen Grundschulen.

Während der Aktion „Leo Lesepilot“

holten sich 160 Vorschulkinder ihren

Leseführerschein.

Weitere Schwerpunkte sind:

Förderung der Integration in Zusammenarbeit

mit Schulen und Vereinen

wie auch auf dem Gebiet der Kunst

und Kultur und in der Unterstützung

gemeinnütziger und mildtätiger Einrichtungen

in der Stadt Quakenbrück

und in den Mitgliedsgemeinden der

Samtgemeinde Artland in Badbergen,

Menslage und Nortrup.

Foto: J. Ackmann Foto: Förderverein GS Menslage

Neben den zahlreichen Projekten in

Kitas, Schulen und Vereinen war 2002

das von der StadtStiftung initiierte

Stadtmusical ein Highlight, das

sicherlich vielen beteiligten Kindern

und Erwachsenen und den zahlreichen

Zuschauern noch in guter Erinnerung

sein wird. Gern erinnern sich auch viele

Kinder an den Tag (2009, 2011 und 2013),

an dem sie mit der StadtStiftung zur

Wattwanderung an die Nordseeküste

fuhren oder die Jugendlichen, die zum

Besuch des Musicals ‚König der Löwen‘

in Hamburg weilten. Leider begrüßen

an den Ortsschildern die mit der Stadt-

Stiftung von Kindern der Kindergärten

gepflanzten 1000 Narzissenzwiebeln

nicht mehr im Frühjahr die in die Stadt

Einfahrenden.

Aus Anlass der Gründung der ersten

Bürgerstiftungen vor gut 20 Jahren

verlieh der Bundesverband Deutscher

Stiftungen allen Bürgerstifterinnen

und Bürgerstiftern den Deutschen Stifterpreis

2019. Zu den inzwischen über

400 Bürgerstiftungen darf sich auch die

„StadtStiftung Quakenbrück“ zählen

und ist stolz auf diese Anerkennung.

Um weiter so erfolgreich arbeiten zu

können, werden hiermit weitere Bürgerinnen

und Bürger angeregt, ebenfalls

aktiv zu werden und sich so für die

StadtStiftung und ihre Arbeit und Ziele

einzusetzen.

Hier könnte auch

Ihr NAME stehen!

Dazu gibt es

mehrere Möglichkeiten:

So haben schon

mehr als 40 Zustifter

mit einem

Mindestbetrag von

500, - EURO das Stiftungskapital

erhöht.

Zusätzlich identifizie-

ren sich inzwischen

mehr als 30 Paten

mit einer Bronzenen, Silbernen oder

Goldenen Patenschaft (jährlich € 100,-,

250,- oder 500,-) mit der StadtStiftung

und ihren Zielen. Mit einer ‚Testamentarischen

Verfügung‘ kann man die

StadtStiftung als Allein- oder Miterbin

oder Vermächtnisnehmerin einsetzen.

Auch mit Spenden, z.B. aus Anlass

eines runden Geburtstages oder bei

Firmenjubiläen kann die weitere Arbeit

unterstützt werden.

Und mit dem Kauf von Weinen der

‚Edition StadtStiftung‘ im Weinhaus

Köster kommen 15 % des Kaufpreises

der Stiftung zugute.

Erneut sind jetzt alle Bürgerinnen und

Bürger aufgerufen, gemeinsam stiften

zu gehen und diese seit über 20 Jahren

erfolgreiche Arbeit zu unterstützen und

den Worten Erich Kästners

„Es gibt nichts Gutes, außer man tut

es!“ zu folgen.

Für weitere

Fragen stehen

Ihnen gern die

Mitglieder des

Vorstandes und

des Kuratoriums

zur Verfügung.

STADTSTIFTUNG QUAKENBRÜCK

- Bürger für ihre Stadt -

Von-Steuben-Allee 6

49610 Quakenbrück

Telefon: 0 54 31 - 29 52

info@stadtstiftung-quakenbrueck.de

www.stadtstiftung-quakenbrueck.de

Spendenkonto:

OLB Quakenbrück · BIC: OLBODEH2XXX

IBAN: DE81 2802 0050 3708 0009 00

Ausgabe Sommer 2020 mq + | 27


Das Artland-Magazin.

ist, vieles möglich zu machen

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VGH Vertretung

VGH Frank Vertretung Kottmann

Frank Höfener-Esch-Str. Kottmann 6, 49626 Berge

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Tel. 05435 431 6, 49626 Berge

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49626 Berge

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Tel. 05435 05431 9003851 431

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Lange www.vgh-kottmann.de

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JUGENDZENTRUM QUAKENBRÜCK

Alle hör‘n auf

kein Kommando

Come in: Ende der Siebzigerjahre/Anfang der Achtziger war das Jugendzentrum

immer gut besucht. Äußerlich war das Gebäude kein Leuchtturm, doch es hatte es in sich:

Die Teestube im ersten Stock links lud ein zum Teetrinken, Schachspielen, Musikhören und

Quatschen. Im ersten

28 | mq + Stock rechts konnte man Filme von Roman Polanski, Woody Allen u. v.

a. m. sehen, Billard spielen Ausgabe oder in größeren Sommer Gruppen 2020 diskutieren. Dort fand auch Theater

statt. Die Diskothek war unten links untergebracht. Foto: Gisbert Wegener

von Gisbert Wegener M. A.


DAS JUGENDZENTRUM QUAKENBRÜCK

Und das war damals gut so.

Warum auch nicht?

In der letzten Ausgabe Ihres MQ+-

Magazins konnten Sie lesen, wie

engagierte Jugendliche und Junggebliebene

gemeinsam mit der Stadt

in den frühen Siebzigerjahren die

Weichen für ein selbstverwaltetes

Jugendzentrum stellten.

Ihrem neuen Treffpunkt gaben die

Jugendlichen den Namen Malefiz. Es lag

zentral an der Kreuzstraße in Quakenbrück.

Heute erzählen wir die Geschichte

des Malefiz weiter: Wie die Generation

„M“ ihr überaus beliebtes Jugendzentrum

in Selbstverwaltung und weitgehend

ohne elterliche oder kommunale

Kontrolle in einer Art „gemäßigter

Gesetzlosigkeit“ entwickelte. Lesen Sie

heute, was das Malefiz für die Jugendlichen

bedeutete. Atmen Sie etwas vom

damaligen Zeitgeist. Ihr MQ+-Magazin

lässt Bilder und Zeitzeugen sprechen.

Die Generation „M“

auf ihrem Weg

Am 20. April 1974 öffnete das „JZ“ erstmals

seine schwere Holztür offiziell.

Zuvor hatten die Jugendlichen u. a. die

Räume mit neuer Elektrik für Steckdosen

und Licht versehen, zum Teil gestrichen,

aufs Gröbste eingerichtet, Stadtrat

und Verein hatten für den gesetzlichen

Rahmen gesorgt und die Stadt gab Geld

dazu. Aus den ersten Jahren

des Malefiz sind zurzeit

leider keine Fotos

verfügbar. Das

rechte Foto entstand

Ende der

Siebzigerjahre

oder Anfang

der Achtzigerjahre

am

Eingang zum

Treppenhaus.

Von dort führte eine Steintreppe hoch.

Oben angekommen hatten die Jugendlichen

die Wahl. Links gelangte man in den

Filmraum, rechts in das pochende, wärmende

Herz des Zentrums: Die Teestube.

Sie war täglich ab siebzehn Uhr geöffnet:

Zum Diskutieren, Schachspielen, Musikhören,

Teetrinken, Quatschen und zum

Kennenlernen.

Montags-

Sitzungen

In der Teestube fanden jeweils am Montagabend

die „Montagssitzungen“ des

Vereins statt. Teilnehmen durfte jeder.

Die Jugendlichen äußerten Wünsche und

überlegten, wie man diese gemeinsam

umsetzen könnte, welche Arbeiten von

wem übernommen werden.

Rumtoben im Berger „Canyon“.

Foto: Gisbert Wegener

Dazu gehörte zum Beispiel

• der Teestubendienst

• der Einkauf von Lebensmitteln wie

Tee, Kaffee, Softdrinks, Toastbrot, Käse,

Bierschinken

• der Aufbau einer Film-, Foto-, Schachund

Disco-AG

• das Organisieren von Partys, „Teestuben-

Oympiaden“ und gemeinsamen Ausflügen

zum Beispiel zum Canyon, einer

Sandgrube am Rand von Berge während

der Pfingstferien.

Foto: Werner Ricker

Ausgabe Sommer 2020 mq + | 29


Das Artland-Magazin.

Diskussion im Filmraum Anfang der Achtziger mit u. a. Jürgen Gadeberg (in der Bildmitte mit schwarzer Jacke) und Sozialarbeiter Walter Dinninghoff, links. Foto: Michael „George“ Nolte

Werner Ricker legt in der Teestube auf. Fotograf unbekannt.

30 | mq + Ausgabe Sommer 2020

In der Disco, dem Filmraum und in der

Teestube standen Ölöfen zum Heizen.

Um die Räume warm zu bekommen,

mussten die Jugendlichen den

Brennstoff aus dem Tank im Keller des

Gebäudes in eine Kanne pumpen, in die

betagten Ölöfen füllen und mit etwas

Glück war es dann nach einiger Zeit

mollig warm. Oder eben auch nicht.

Denn oft genug stand man im Keller vor

einem leeren Behältnis. Niemand hatte

Öl nachbestellt. Nun ja – auch das wollte

ja erst einmal (und immer wieder neu)

gelernt und geregelt sein.

Es war aber auch nicht wirklich wichtig.

Wichtig war vielmehr, dass man unter

sich sein konnte, dass man Gleichaltrige

und Gleichgesinnte – abseits der eigenen

Schulklasse oder des Ausbildungsplatzes

– treffen und kennenlernen

konnte.

Die Film AG

Im Jugendzentrum lebte Werner Ricker

seine Begeisterung für den Film aus

und probte das Djing. Werner stammt

gebürtig aus Nortrup und lebt heute in

Rheine. Werner schreibt: „Was meine

Erinnerung angeht, da ist vor allem die

Film AG zu nennen. Das war irgendwie

mein Ding. Wir waren ja in der Film AG

nur eine Handvoll Leute. Ein ausrangierter

35-Millimeter-Filmprojektor aus

irgendeiner Schule. Eine zusammengebastelte

Musikanlage, die regelmäßig

die Grätsche machte. Mit ein paar Leuten

den Filmvorführerschein gemacht,

man musste zum Beispiel einen Filmriss

reparieren können. Dann nach der Vorstellung

die Filmkopie notfalls mit dem

Auto nach Bramsche oder Mettingen

zum nächsten Jugendclub bringen. In

Heimarbeit die Filmplakate mit bunten


DAS JUGENDZENTRUM QUAKENBRÜCK

Eddings selber malen und dann verteilen.

Auf einem der Bilder im Hausflur ist

eines zu sehen. ,Der Strohmann‘, ich

glaube von Woody Allen.“

Werner erzählt weiter: “Wir haben unserem

Publikum einiges zugemutet. Ich

kann mich erinnern an ‚Das Schweigen‘

von Ingmar Bergman, ‚Johnny zieht in

den Krieg‘ (US-amerikanischer Anti-

Kriegs-Film aus dem Jahr 1971 von Dalton

Trumbo, Anm. des Verfassers), ‚Little Big

Man‘ von Arthur Penn, Peter Krieg ,Septemberweizen‘

usw. Naja, die Zuschauerzahlen

waren entsprechend schwankend.

Und dann gab‘s da die Möglichkeit

über den Filmverleih Gästekarten für die

Berlinale zu kriegen. Alle Filme für lau. Da

bin ich dann zweimal für je eine Woche

gewesen und hab mir pro Tag drei bis

fünf Filme angesehen.“

Der selbstverwaltete Betrieb funktionierte

überraschend reibungslos. Das

Erstaunliche: Alle entdeckten einen

hohen Grad an Gemeinsamkeiten an

Ideen, Charakter, Zielsetzungen und

Selbstverständnis untereinander. „Gemeinsam

statt Gegeneinander“ war ein

ungeschriebenes Gesetz. Es führt einfach

schneller zum Ziel und es fühlte sich

auch richtig an.

Die Jugendlichen übten sich in vielen

Dingen, die sie vorher noch nicht kannten

und konnten. Dazu gehörte zum Beispiel

auch eine Spendensammelaktion in Quakenbrücker

Geschäften. Der Erfolg war

eher mäßig: Manche gaben 2 DM, wenige

5 DM. Allein Kynast spendete 200 DM.

Mehr Einnahmen brachten die Feten.

Diese lockten oft weit über 100 Besucherinnen

und Besucher aus Quakenbrück

und Umgebung an und machten das JZ

immer bekannter.

Spenden sammeln

Film ab! Stammgäste warten gespannt

im Filmraum auf das, was auf sie zukommt.

Links: Peter Knue, rechts davon Simone Herbert,

rechts davon „Fröbe“, darunter halbverdeckt

Peter Neublum. Foto: Michael „George“ Nolte.

Von den Einnahmen baute man die Teestube

aus, kaufte neue Schallplatten und

modernisierte einige Jahre später auch

den Discoraum. Den Abriss der alten Ausstattung

(der Holzbock hatte sich eingenistet)

übernahm über Nacht ein regelmäßiger

JZ-Gänger aus der Nachbarschaft so

gut wie ganz allein, weil er damals „Bock“

darauf hatte. Heute lebt er zurückgezogen

auf einer Insel in der Ostsee.

Ausgabe Sommer 2020 mq + | 31


Das Artland-Magazin.

Der Disco-Umbau

Licht aus! Spot an! Zurück zum Discoraum.

Einen Plan für die neue Ausstattung

der Disco gab es schon. Vor allen

Dingen sollte eine lange gemauerte

Theke her. So etwas kannte man von den

Diskotheken Scala (Lastrup), vom Dorfkrug

in Wetschen (bei Diepholz) dem Fiz

Oblon in Bippen oder dem Quakenbrücker

Forum.

Ernesto telefonierte

stundenlang

Aktion! V. l. n. r.: Vorsitzender Christian Matusche, Hausmeister „Wille“ mit Elektrosäge und Andreas Trute.

Sie bauen in der Teestube eine Theke mit Schwingklappe ein. Im Hintergrund links die Spüle im Prilblumen-Design.

Im Hintergrund rechts ist ansatzweise der alte Küchenschrank zu erahnen.

Fotograf unbekannt.

Das Forum befand sich in der Langen

Straße rechts von der damaligen Gaststätte

Koppelmann. Der italienische Betreiber

telefonierte stundenlang (ohne

Flatrate) mit Sizilien. Das Forum lockte

vor allem am progressiven Donnerstag

mit Bose-Anlage und großer Tanzfläche

jede Menge Jugendliche an: Es war

berstend voll. Ausgehen war damals sehr

angesagt, und zwar nicht erst um Mitternacht!

Um 19:00 Uhr war das Forum

voll und die ersten Martinis serviert. Am

DJ-Pult: Heiner Warm (u. a.).

Michael Nolte wohnt und arbeitet

heute in Lingen. Michael

erinnert sich an seine JZ Zeit:

„Ein wilder Haufen unterschiedlichster

Menschen verwaltet ein

großes Freizeitprojekt selbstständig.

Viele Aktionen, viele

Gespräche und viel Spaß. Es

hat mich offen, neugierig und

selbstständig werden lassen

und es hat mich auch (ein bisschen)

geprägt.“

Immer aufgeschlossen und hilfsbereit: „George“ Nolte

in der renovierten Teestube. Im Hintergrund sieht

man die frisch bezogenen Matratzen in einer Art

Schottenrock-Design. Foto: Werner Ricker

32 | mq + Ausgabe Sommer 2020


DAS JUGENDZENTRUM QUAKENBRÜCK

Ein alter Schornstein

wird zur Theke umgebaut

Allein die Vorstände

hatten es nicht leicht

Zurück zum Discoraum im Malefiz. Not

machte erfinderisch. Die Ziegelsteine für

die Theke in der neuen Disco besorgten

die Jugendlichen aus nächster Nähe vom

Gelände der stillgelegten Lederfabrik Imwalle

per Schubkarre. Deren Schornstein

war einige Tage oder Wochen vorher

gesprengt worden. So kam reichlich kostenloses

Baumaterial zusammen.

Das Fertigstellen des Discoraumes ging

schneller vonstatten, als es das Pressebild

auf den ersten Blick vermuten

lässt. Schon bald konnte man die erste

Fete im neuen Raum feiern: Mit neuen

Selbstbau-Boxen, die Lukas Feldkamp

lieferte. Aus ihnen ertönten schließlich

die angesagten Sounds von Sweet

Smokes „Silly Sally“ und „Just A Poke“,

„Sarah‘s Ritt durch den Schwarzwald“

von der Kraan-Live-LP, Eloys „Future City“,

Black Sabbaths „Paranoid“, Johnny Guitar

Watsons „A Real Mother for Ya“, Dire

Straits „Sultans of Swing“, „Fantasy“ von

Earth Wind and Fire, Frank Zappas „Bobby

Brown“, die „Valentyne Suite“ von der

Colosseum live LP oder Peter Gabriels

„Solsbury Hill“.

Toiletten sehen heute anders aus.

Foto: Archiv Detlef Stefan Bülow. Fotograf vermutlich Michael Nolte.

Schallplatten aus der

Diskothek des Malefiz

(Archiv: Gisbert Wegener)

Der Discoraum während des Umbaus:

Stadträtin Dörr und Jürgen Schlüter

(ganz rechts) vom Bauamt kamen zum

Besichtigen. Im Bild zwischen beiden

Personen ist der damalige Vereinsvorsitzende

Christian Matusche zu sehen. Ganz

links „George“ Nolte und links von der

Mitte der damalige Hausmeister Michael

Förster, den man heute als „Olli Borg“

kennt. Foto: Archiv Detlef Stefan Bülow mit

freundlicher Genehmigung des Bersenbrücker

Kreisblattes.

Folgendes erwies sich immer wieder als

schwierig: Eine nachhaltige Arbeit des

Vorstands auf die Beine zu stellen. Seine

Mitglieder waren oft in einem für die

Arbeit im Verein ungünstigen Alter:

Nach dem Abschluss von Schule oder Lehre

standen für viele Bundeswehr, Zivildienst,

Studium oder die Suche nach einem

Arbeitsplatz an. Damit war oft ein Wegzug

von Quakenbrück verbunden. In alten

Akten findet sich zu diesem Punkt ein

SOS-Brief von Ulrich Stefan vom April 1979.

Ulrich war gemeinsam mit Ulrich Grüter

in den Jahren um 1976/77/78 Vorsitzender.

Ulrich erklärt den Mitgliedern darin, dass

der gesamte Vorstand aus „beruflichen

Gründen Quakenbrück verlässt“ und zum

1. Mai zurücktreten muss.

Damit sei das weitere Bestehen des Vereins

gefährdet. Auf der Mitgliederhauptversammlung

am 25. April rauften sich

alle aktiven Mitglieder zusammen und es

gelang Ihnen, noch am selben Abend einen

komplett neuen Vorstand auf die Beine zu

stellen. Zudem kommt erstmalig die Idee

nach Einstellung eines Sozialarbeiters auf.

Dieser sollte eine gewisse Kontinuität in

die Jugendarbeit bringen. Als der Malefiz-

Vorstand mit dem Rat der Stadt das

Einstellen eines Sozialarbeiters diskutierte,

versuchte die Stadt zunehmend Einfluss

auf das Jugendzentrum zu gewinnen.

Aus den alten Akten geht hervor, dass man

zum Beispiel der Polizei einen Haustürschlüssel

für das Malefiz geben wollte,

damit diese zu allen Zeiten Zugang zum

Jugendzentrum haben könne, um etwa

Rauschgiftkontrollen durchzuführen.

Der Vorstand lehnte diese Kontrollen

jedoch vehement ab und argumentierte

erfolgreich, dass solche Kontrollen völlig

unangemessen seien und jegliches Vertrauen

bei den Jugendlichen in ihre Stadt

zerstören würden.

Es dauerte eine Weile und Roswitha

Gieschler bekam 1980 die erste Stelle als

Sozialarbeiterin im Malefiz. Die gebürtige

Bersenbrückerin musste ihre Stelle allerdings

aufgrund einer Schwangerschaft

vorzeitig aufgeben und Walter Dinninghof

aus Menslage übernahm ihren Job.

Ausgabe Sommer 2020 mq + | 33


Das Artland-Magazin.

Vorsitzender

Wilhelm Magnus

(2. von links)

diskutiert mit

Gästen Anfang der

Achtziger. Auch

die Inklusion von

Menschen mit Beeinträchtigungen

war damals schon

ein Thema.

Foto: Werner Ricker

Woher kam es, dass die Jugendlichen sich so sehr für ihr JZ stark machten?

Ein Grund dafür lag sicher an mangelnden

Möglichkeiten im eigenen

Zuhause bei den Eltern seine Interesse

gemeinsam mit anderen zu teilen oder

mangels Geld überhaupt zu realisieren.

Um neue Kontakte und Freundschaften

zu schließen, bot das Malefiz viel Raum,

und zwar ohne dass ältere Erwachsene

ihnen reinredeten. Für erste geheime

Knutschversuche boten sich die

Treppenstufen an der Hintertür an, die

immer abgeschlossen und von außen

nicht einsehbar war. Fortgeschrittene

zogen sich in den Geräteschuppen

neben den Toiletten zurück, wie ein

Zeitzeuge noch weiß.

Das Malefiz bot auch den Jugendlichen

aus der griechischen Bevölkerung

Raum, sich mit ihren deutschen Altersgenossen

anzufreunden.

Das Foto zeigt

Turkay links

und vermutlich

seinen Freund

Johnny beim

Ausflug in den

Berger Canyon.

Foto: Gisbert

Wegener

Gilmas Sali, Spitzname „Puma“, der lange

Zeit in Oldenburg einen Frisiersalon

betrieb, erinnert sich:

„Ich habe damals für die anderen

Gastarbeiterkinder Johnny, Charlie

oder Turkay öfter mal meinen Kopf

hingehalten, wenn die wieder mal Mist

gebaut hatten, die haben mir das Leben

schon ziemlich schwer gemacht, aber

ich hatte ja noch die Quakenbrücker

Freunde, die zu mir gehalten haben.

Für mich persönlich war das Jugendzentrum

schon wichtig, dadurch habe

ich sehr schnell Anschluss bekommen,

zu der Zeit kam ich aus Würzburg nach

Quakenbrück und davor war ich in

Griechenland in der Schule, daher war es

schon für mich wichtig, den Anschluss

zu bekommen und Freundschaften zu

knüpfen, durch die Aktivitäten, wie zum

Beispiel, Nachtwanderungen, Olympiade,

Fotolabor, Fußballturnier oder meine

ersten Anfänge als DJ, natürlich haben

wir uns auch mit meinen Mitschülern im

Jugendzentrum getroffen und das hat

mir geholfen, schneller Freundschaft zu

schließen. Man kann schon sagen, dass

man Freundschaft fürs Leben geschlossen

hat.“

34 | mq + Ausgabe Sommer 2020


DAS JUGENDZENTRUM QUAKENBRÜCK

Birgit Gorel-Pause, die heute

in Den Haag (Niederlande),

lebt, schreibt: „Das Jugendzentrum

hat meiner Jugend

Form gegeben! Man hat sich

mit Gleichgesinnten getroffen,

nicht alle gleich alt, aber

doch fast auf einer Welle!

Musik die dort gespielt wurde,

Gitarrenspielen habe ich von

Walter (gemeint ist der Sozialarbeiter

Walter Dinninghoff.

Anm. des Autors) gelernt!

Treffpunkt um ins Fiz Oblon

zu fahren ...“

Kaffeepause Kassenwart Ralf

Neublum („Flummi“), Sozialarbeiter Walter

Dinninghoff und Wolfgang Seifert (damals

Badbergen, heute Mimmelage).

Foto: Werner Ricker

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Ausgabe Sommer 2020 mq + | 35


Das Artland-Magazin.

Das gesandstrahlte Gebäude ...

... die neuen Fenster werden eingesetzt.

Archiv Detlef Bülow

Das ehemalige Jugendzentrum gegenüber dem Synagogenplatz an der Kreuzstraße

wird heute als Wohnhaus genutzt.

Foto: Frank Oelkers

UNSER MALEFIZ SOLL SCHÖNER WERDEN

Neben anderen Engagierten war tian Matusche, Jahrgang 1958, längere

Chris-

Zeit erster Vorsitzender des Vereins.

Christian Matusche lebt und arbeitet

heute in München für die Messe

München. Er schreibt: „Wir waren eine

friedliche, offene, positiv gestimmte

Jugend-Gemeinschaft gegen Mitte/

Ende (vor dem Mauerfall) des vergangenen

Jahrhunderts, immer offen für

alle, die dazugehören wollten. Keine

Heimat für utopische, politische, Frauen

verachtende oder gar gewaltbereite

Personen oder für nur abhängende

Dämmer-Schlaffies.

Zu meiner Zeit haben wir uns dafür

eingesetzt, diesen äußerlich furchtbar

versifften weißen Kasten endlich

wieder schön sauber (sandgestrahlt) zu

bekommen, plus schöne neue Fenster,

Heizung, Toiletten, etc., etc. Das musste

alles trickreich bei der Stadt erkämpft

und mühsam durchgesetzt werden. Wir

wollten, ja mussten weg von dem uns

willkürlich angeklebten Image ,Jugend

= Gammler, Kiffer, harte Drogen (die

es ja auch im Artland mit einzelnen

Todesfällen tatsächlich gab), Kriminelle,

Orgien‘.

‚SEX AND DRUGS AND ROCK ‘N‘ ROLL is

all my brain and body need´ (Ian Dury)

– das kam höchstens mal aus den Boxen!

Wir brauchten dringend ein neues

Image, damit wir ernst genommen

wurden und weiter aufbauen konnten

und uns Eltern auch ihren Nachwuchs

mit gutem Gewissen anvertrauen

konnten ... alles nie Selbstzweck (kein

Hobby, Fake), sondern eine ernste und

anspruchsvolle Aufgabe!

Um zu der sanierten Fassade zu

kommen, versuchten wir es mit einem

,Bluff‘. Unsere Idee: Wir machen einen

Aktionstag zu Gunsten von ,ZDF Aktion

Sorgenkind‘ (Ergebnis 2.000 DM Spende

durch Tag der Offenen Tür mit Tombola

...). Das ZDF kommt dann, wie üblich,

zum Drehen und das kommt dann im

Fernsehen und jeder sieht den versifften

Kasten – oh wie peinlich für die Stadt.

Der Aktionstag war groß im Bersenbrücker

Kreisblatt mit Bildern. Das ZDF kam

dann leider doch nicht zum Drehen, aber

wir hatten, was wir wollten.”

Fazit:

„Sehr viel Mühe, Zeit, Einsatz und

pragmatische Lösungskompetenz – all

for nothing? Nein! Rückblickend würde

ich sagen, es wurde von uns allen viel

investiert und auch viel Lehrgeld gezahlt.

Schade, dass das Experiment letztlich

keine bis heute nachhaltige Wirkung

erzielen konnte. Gone with the wind –

RIP! So what.“

36 | mq + Ausgabe Sommer 2020


DAS JUGENDZENTRUM QUAKENBRÜCK

Der Niedergang

des Jugendzentrums

Von 1974 bis etwa 1984 konnten die

Jugendlichen im Jugendzentrum Quakenbrück

ihre Utopien ausleben. Wie in

anderen deutschen Jugendzentren auch

setzte anschließend eine Kommunalisierung

der Jugendzentren ein. Die Kommunen

versuchten immer mehr Kontrolle zu

bekommen oder gar die Jugendzentren

zu schließen. 1989 war es dann so weit:

Der Vorstand beschloss einstimmig (so

wollte es wohl die Satzung), RAL den 5005 Verein

und somit das Jugendzentrum aufzulösen.

Zwei Mitglieder, die gegen die

Auflösung waren, wurden zuvor aus dem

Verein ausgeschlossen und mussten

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tel . 05431

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(am Netto-markt)

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Plakat Archiv Werner Ricker

den Raum verlassen, so ein betroffener

Zeitzeuge. Es wehte ein ganz anderer Wind

als noch etwa zehn Jahre zuvor.

Ulli Stefan, einer der ehemaligen Vorstände,

lebt heute in Berlin und erzählt: „Wie

ich zufällig 2005 erfuhr, haben die nach

uns gewählten Vorstände versäumt, eine

Eintragung im Vereinsregister durch den

damaligen Notar, ich glaube, dass es der

Rechtsanwalt und Notar Geers war, zu erwirken.

Deshalb waren wir auch 2005 noch

als Vorstände im Vereinsregister eingetragen,

obwohl es den Verein vermeintlich

nicht mehr gab.“

Vor zehn Jahren, am Samstag, dem 29. Mai

2010, trafen sich die Ehemaligen in der

Gaststätte „Zum Rostigen Nagel“ in der

Goldstraße bei Manfred Bertram. Abends

feierten sie auf der Musicland Party in

Restrup. Lena Meyer-Landrut gewann mit

„Satellite“ den European Song Contest. So

ändern sich die Zeiten.

Text und Fotorecherche: Gisbert Wegener

im März und April 2020 mit der Unterstützung

von Detlef Stefan Bülow und anderen

ehemaligen Gästen. Selbstverständlich

kann dieser Artikel nicht alle Aspekte aus

der langjährigen Geschichte des Malefiz

beleuchten. Wer noch inhaltliche Ergänzungen

hat oder Fotos beisteuern möchte,

dem sei die Facebook-Gruppe „Friends of

Jugendzentrum Quakenbrück“ empfohlen.

- Alten- und Pflegeheim

- Kurzzeitpflege

- Verhinderungspflege

- Betreutes Wohnen

- Seniorenmittagstisch

Ansprechpartner:

Joachim Minneker (Geschäftsführer)

Dirk Tschritter (Pflegedienstleitung/Prokurist)

St. Sylvester gGmbH

Grüne Straße 24

49610 Quakenbrück

Tel.: 0 54 31 - 900 0

info@sylvesterstift.de

www.sylvesterstift.de


Das Artland-Magazin.

Sag mir wo die Ju

„Sag mir, wo die Juden sind“, lautet der

Titel eines 112 Seiten umfassenden Buches,

das die Quakenbrücker Soziologin

Renate Rengermann 2013 veröffentlicht

hat. Ganze elf Jahre hatte sie im Vorfeld

hundert Jahre jüdisches Leben in Quakenbrück

erforscht und ihre kompakten

Erkenntnisse in diesem Buch niedergeschrieben.

Den Anstoß zu diesem Projekt hatten

umfangreiche Recherchen von Heiko

Bockstiegel, die Historie ihres eigenen

Hauses am Steimelager Weg, aber auch

Erfahrungsberichte ihrer Eltern aus

deren Kindheit in der Nazizeit gegeben.

„Das war der Pool, in den ich Wasser hineingelassen

habe.“ Als sie mit eigenen

Nachforschungen über die jüdische

Geschichte im Altkreis Bersenbrück

begann, rollten zunächst viele Tränen.

„Durch den Nationalsozialismus

wurden die Juden ihrer Menschenwürde

beraubt. Die meisten haben ihre

Bedrohung richtig eingeschätzt, ihren

Besitz veräußert und Wege gefunden,

zu emigrieren. Für Alte, Mittellose und

Standhafte wurde die Situation ausweglos“,

schreibt Rengermann in ihrem

Nachwort. Das Schicksal der verfolgten

Menschen bewegte sie immer mehr,

als sie schließlich mit den jüdischen

Nachkommen persönlich in Kontakt

kam. Alte Quakenbrücker Einwohner

teilten ihre Erinnerungen mit ihr und

vermittelten ihr Adressen in Südafrika,

Chicago, Israel, Kanada, Australien und

England. In diese Länder war etlichen

die Flucht aus Deutschland gelungen,

als die Pogrome auch im Artland

begannen.

„Ich habe dann viele Juden angeschrieben,

erhielt Fotos und Briefe. Manche

haben mich besucht, wenn sie sich

mit ehemaligen Klassenkameraden

trafen. Ich bin auch immer mehr mit

Judenforschern in Kontakt gekommen,

habe gelernt mit dem PC umzugehen

und per Mail weitergemacht“, verweist

Rengermann auf eine Fülle an Ordnern

mit Briefen, Dokumenten und Fotos.

In den Biografien entdeckte sie positive

Aspekte in dem Leben der früheren Quakenbrücker

Juden, wodurch die schwere

Thematik für sie erträglicher geworden

sei. Sie habe deutsch-jüdische Sichtweisen

reflektiert, gelernt Gegensätze auszuhalten

sowie die Frage nach Schuld

oder Nichtschuld neu zu interpretieren.

Alle jüdischen (ehemaligen) Kinder hätten

insgesamt ihre Situation gemeistert

und sich ein eigenes Leben aufgebaut.

„Im Laufe meiner Arbeit kristallisierte

sich heraus, dass viele von ihnen es

geschafft haben, lebend aus dem

Holocaust herauszukommen und

eine positive Lebenseinstellung zu

entwickeln, sich nicht zu verschließen,

statt zu verbittern offen zu bleiben“,

freut sich Rengermann. Ganz

besonders über die guten Kontakte

zu Ursula Ellen Rosenfeld (Simon),

die mit ihrer Schwester Hella durch

den Kindertransport nach England

fliehen konnte. Ihre Eltern jedoch,

38 | mq + Ausgabe Sommer 2020


Eine Gedenkstätte an der Friedrich-Ebert-Straße Ecke Kreuzstraße

erinnert an die ehemalige jüdische Synagoge. Foto: F. Oelkers

JÜDISCHE FAMILIEN IM ARTLAND

Leopold Simon Foto: Archiv Rengermann

Stolpersteine der Familie Beer Foto: Alexandra Lüders

Hedwig Kohlberg Foto: Archiv Rengermann

Erna Simon Foto: Archiv Rengermann

den sind

von Alexandra Lüders

Heimatforscher Philipp Emde und Renate Rengermann

vor dem „Bügeleisenhaus“ der Familie Reinsberg Foto: Alexandra Lüders

die angesehenen Geschäftsleute Leopold

und Erna Simon sind in Konzentrationslagern

ermordet worden. Die Inhaberin

eines Textilgeschäftes an der Langen

Straße Hedwig Kohlberg emigrierte 1936

in die Schweiz/ Chicago, wo sie bis 1968

lebte. Andere flohen ins benachbarte

Ausland, überlebten teilweise mit gefälschten

Pässen in einem Versteck. Die

Schicksale der Juden wurden Renate Rengermann

zur Lebensaufgabe. Denn nach

der Buchveröffentlichung hat sie ihre

Kontakte erweitert, Autoren zur Lesung

in die Burgmannsstadt eingeladen und

ein umfangreiches Netzwerk geknüpft.

„Viele Juden sind dankbar für meine

Recherchen, weil sie Ahnenforschung

betreiben wollen und kaum Unterlagen

über ihre Familien haben. Von all den

Dingen bin ich noch ganz voll und reich.

Das ist eine Win-Win-Situation für beide

Seiten geworden“, resumiert die Autorin.

Besonders dankbar sei sie über die sechsjährige

Zusammenarbeit mit Remigius

von Boeselager, der in Eggermühlen zur

Welt kam und in Gütersloh lebt. Er habe

eine Riesendatei über deutsche Juden

wie auch einige andere Judenforscher

angelegt. Am 11. Juni 2020 hat Renate

Rengermann sich mit Philipp Emde aus

Vasbeck getroffen, weil er ein Buch über

die Quakenbrücker Familie Reinsberg

schreiben möchte.

Auch über den Menslager Albert Fels ist

ein Buch verfasst worden. „Heute kann

ich die Welt nicht mehr in ,Gut‘ oder

,Böse‘ einteilen. Wer Unrecht getan hat,

dessen Nachfahren leiden mehrere Generationen

darunter. Denn Schuld macht

krank“, weiß Rengermann nach jahrzehntelanger

interdisziplinärer Forschung.

Wer interessiert ist, kann noch die letzten

Exemplare ihres Buches erstehen. Wer

möchte, kann die jüdischen Schicksale in

Quakenbrück anhand von 40 Stolpersteinen

nachvollziehen. Sie wurden von dem

Künstler Gunter Demnig verlegt.

Foto: Alexandra Lüders

Ausgabe Sommer 2020 mq + | 39


Das Artland-Magazin.

WAS WIRKLICHE

FINANZBERATUNG AUSMACHT …

... oder: Warum man Pferde nicht von hinten aufzäumt!

Was ist Ihnen wichtig?

Was ist Ihnen wichtig,

wenn es um Ihr

Leben geht?

Wer ist Ihnen wichtig

in Ihrem Leben?

Und was bedeutet

Geld für Sie?

Was möchten Sie

mit Ihrem Geld

erreichen oder tun?

Haben Sie darüber einmal ernsthaft

nachgedacht? Vielleicht

gerade in den Tagen, in denen

uns Corona viel Zeit zu Hause

verbringen lässt? Haben Sie

vielleicht sogar mit den für Sie

wichtigsten Menschen über

diese Themen gesprochen? Oder

sogar mit Ihrem Finanzberater?

Vermutlich nicht, denn wir (und

da schließe ich mich ausdrücklich

nicht aus) sind nur allzu

gern auf Nebenschauplätzen unterwegs.

Wir kümmern uns um

Themen, die uns nicht wirklich

voranbringen. Wir verbringen

unsere Zeit mit den sozialen

Medien, um zu schauen, was die

anderen gerade machen oder

wir lesen, schauen, hören Nachrichten…

und erfahren, welche

„Sau denn gerade wieder durchs

Dorf oder durchs Sommerloch

getrieben“ wird. Ich wurde vor

einigen Jahren darauf hingewiesen,

dass man das Wort „Nach

richten“ ja auch mal trennen

könnte, um zu erkennen, dass

wir uns anschließend auch

danach richten. Für mich ist da

viel Wahres dran.

Und trotzdem sehnt sich fast

jeder nach mehr Zeit, mehr

Ruhe, mehr Klarheit, mehr Einfachheit,

mehr Fokus, Sicherheit!

Merken Sie etwas?

Die Fragen, die ich Ihnen

eingangs gestellt habe, sind

Fragen, die ich und meine Kollegen

auch unseren Mandanten

und Interessenten stellen.

Da ist die Überraschung

manchmal groß. „Ich wollte

doch nur Geld anlegen…“ Im

Rahmen dieser Gespräche wird

den Menschen aber schnell

klar, welches Ziel diese Fragen

letztlich haben.

Carl Richards, ein geschätzter

Finanzberater-Kollege aus

London, stellt viele teils komplizierte

Sachverhalte mit prägnanten,

einfachen Grafiken

dar. So auch die Frage, welche

Aspekte wirklich wichtig sind,

wenn man die Themenkreise

Leben und Geld gemeinsam

betrachtet. In der Schnittmenge

wollen wir uns als Finanzberater

bewegen und so für

die Menschen einen wirklichen

Mehrwert generieren.

DEIN

GELD

DEIN

LEBEN

WIRKLICHE FINANZBERATUNG

Das Ergebnis begeistert mich

selbst immer wieder. Denn

mit Hilfe von tiefergehenden

Fragen haben wir als Finanzberater

die Möglichkeit, gemeinsam

mit unserem Gegenüber

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kaufe ich am besten

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40 | mq + Ausgabe Sommer 2020


FINANZDIENSTLEISTUNGEN

einen finanziellen Lebensplan

zu entwickeln und in weiteren

Schritten diesen dann umzusetzen.

Lebens- und Finanzziele

der Mandanten werden mit

Lösungen in Form von Finanzprodukten

verknüpft. Das führt

zu einem besseren Verständnis,

zu mehr Vertrauen in das

Entschiedene und letztlich zu

mehr Ruhe, Klarheit, Sicherheit

und im weiteren Schritt auch zu

finanziellem Erfolg.

Sie sollten also vorsichtig sein,

wenn Ihnen Ihr Finanzberater

oder Banker beim nächsten

Gespräch gleich mit einem

Produkt „um die Ecke kommt“.

Stellen Sie sich die Frage, ob das

angebotene Produkt wirklich

auf Ihre persönliche Situation

zugeschnitten ist oder ohnehin

im „Aktions-Regal“ des Beraters

lag und „weg musste“! Leider ist

es aus meiner Erfahrung aus 25

Jahren Finanzberatung so, dass

zu häufig erst das Produkt da ist

und dann der Mensch dafür gesucht

wird, dem dieses Produkt

verkauft werden kann. Vielleicht

kennen Sie die Beispiele mit der

langlaufenden Lebensversicherung

für die sechsundsiebzigjährige

Rentnerin. Da wird das Pferd

von hinten aufgezäumt.

Ach ja… wenn Sie sich wirklich

mal Fragen stellen wollen (oder

stellen lassen wollen), empfehle

ich Ihnen noch die Unterscheidung

zwischen wichtig und

bedeutungsvoll:

Grob skizziert ist wichtig dabei

für uns, wie das Vermögen

investiert ist. Kriterien sind beispielsweise

zielbezogen, kostengünstig,

robust, breit gestreut

und natürlich auch rentierlich.

Bedeutungsvoll sind für uns

mehr die Themen darüber

hinaus:

Wie kann ich meine Familie

schützen, wenn ich gesundheitlich

nicht mehr voll auf der

Höhe bin?

Wie bekomme ich mein

Vermögen optimal und gerne

auch steuerschonend in die

nächste Generation übertragen?

Was muss ich dabei beachten,

um nicht irgendwann Bittsteller

bei meinen Kindern zu sein?

Ich darf Sie zum Schluss ermuntern,

sich wirklich einmal

Fragen zu stellen.

Dafür wünsche ich Ihnen wunderschöne

Sommerabende mit

anregenden Gesprächen und

Gedanken sowie persönliche

und finanzielle Gesundheit.

Michael Renze

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Ausgabe Sommer 2020 mq + | 41


Was erst einmal weg ist, ist

Es sind in der Vergangenheit

schon zu viele historische

Gebäude dem Strukturwandel

zum Opfer gefallen und

Quakenbrück hat meiner

Meinung nach noch immer

ein Problem im Umgang mit

historischen Bauten.

Im Zweiten Weltkrieg leisteten

die Bomberstaffeln der

Alliierten in vielen deutschen

Städten ganze Arbeit, doch die historische

Altstadt Quakenbrücks blieb, bis

auf einige schwere Treffer, weitestgehend

verschont. Doch keine 20 Jahre

später war die Abrissbirne eine häufige

Antwort auf das bauliche historische

Erbe der Burgmannstadt.

Entsorgen? Am besten gleich.

Schützen? Nur in Notfällen.

Pflegen? Das aber nun wirklich nicht.

So beklagte unsere Stadt in den

60er/70er und auch noch in den 80er

Jahren hohe Verluste an bekannten

und geliebten architektonischen

Ikonen, wie die Wassertürme, den Lokschuppen

oder die alte Bürstenfabrik

Schade & Co… Die Liste ist zu lang, um

alles aufzuzählen. Doch der Abriss alter

Gebäude geht weiter und die Antworten

sind nicht grundsätzlich andere.

Ich beklage hier nicht nur den Abriss

zahlreicher architektonisch wertvoller

Gebäude in den vergangenen

Jahrzehnten, obwohl mir die Tränen

in die Augen schießen, wenn ich auf

alten Fotos sehen kann, was in unserer

Stadt schon alles unwiederbringlich

vernichtet wurde. Dann stelle ich mir

immer dieselbe Frage: „Wie konnten

die Ratsmitglieder der Stadt damals

das nur befürworten?“

Wegen der stark gestiegenen Grundstückspreise

und der hohen Sanierungsaufwendungen

entschieden sich

viele Erwerber bei der Frage „Sanieren

oder planieren?“ oft „für eine Neubebauung,

also den Abriss“. Mit der

Begründung Wohnungen im Kampf

gegen steigende Mieten zu bauen

und weil es schick ist, im Zentrum

oder nahe dran zu leben, wächst also

der Druck auf weniger stark genutzte

Grundstücke mit historischen Bauten.

Sogar der Abriss von Denkmälern ist

möglich, wenn man sie vorher verfallen

lässt. Ein schönes Beispiel für „Verwahrlosung“

steht mitten in der Stadt an

der Langen Straße. Das Denkmalrecht

ist leider nur ein stumpfes Schwert,

denn hat der Grundstückseigentümer

erst einmal nachgewiesen, dass die Sanierung

des Baudenkmals „wirtschaftlich

nicht zumutbar“ ist, ermächtigt ihn

das schon in vielen Fällen zum Abriss.

Was weg muss, muss weg!

So funktionierte die „wachsende Stadt“

schon immer. Dafür wird dann das alleinstehende

Stellwerk auf der Bahnbrache,

das nicht mal 100 Jahre alt ist, unter

Schutz gestellt. Da kann ich nur meinen

Kopf schütteln.

Ein Großteil dieser Abrisse dient der Vermeidung

der Kosten für die Erhaltung

der Gebäude, doch es gibt bei uns in

Quakenbrück auch „anders Denkende“

und wenn diese wenigen Denkmalschützer

sich für historische Altstädte bei dem

Landesamt für Denkmalpflege einsetzen,

stoßen sie selten auf Widerspruch, auch

wenn sie ihr Haus von innen modern

gestalten. Doch das sind leider nur wenige

Ausnahmen aber vor gerade diesen

Menschen ziehe ich meinen Hut.

Der Denkmalschutz erhält historische

Bauten, da sie zur Kultur eines Landes

gehören und das Bund-Länder

Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“

zielt darauf ab, bau- und

kulturhistorisch wertvolle Quartiere mit

den jeweiligen Einzeldenkmalen, Straßen

und Plätzen in ihrer baulichen und

strukturellen Eigenart und Geschlossenheit

zu erhalten und zukunftsweisend

weiterzuentwickeln. Gefördert werden

hier Vorhaben auf der Grundlage eines

städtebaulichen Entwicklungskonzepts

als Bestandteil einer Gesamtmaßnahme,

die räumlich als Sanierungsgebiet (§ 142

BauGB) oder als Erhaltungssatzung (§

172 BauGB) festgelegt wird.

42 | mq + Ausgabe Sommer 2020


dann auch für immer weg!

Die Mittel können insbesondere eingesetzt werden für:

• die Sicherung erhaltenswerter Gebäude, historischer Ensembles oder sonstiger baulicher

Anlagen von geschichtlicher, künstlerischer oder städtebaulicher Bedeutung,

• die Modernisierung und Instandsetzung oder den Aus- und Umbau dieser Gebäude

oder Ensembles,

• die Erhaltung und Umgestaltung von Straßen- und Platzräumen von geschichtlicher,

künstlerischer oder städtebaulicher Bedeutung,

• die Durchführung von Ordnungsmaßnahmen zur Erhaltung bzw. Wiederherstellung

des historischen Stadtbildes mit Zustimmung des Landes,

• die Leistungen von Sanierungsträgern und anderen bestätigten Beauftragten zur

Beratung von Eigentümern/Investoren über die Einhaltung von Auflagen der Denkmalpflege

oder aus örtlichen Satzungen; Aufwendungen für den Wissenstransfer.

• In Ausnahmen ist eine bauliche Ergänzung von geschichtlich bedeutsamen Ensembles

förderfähig.

Aber welcher Bau muss unbedingt für

die Nachwelt bewahrt, welcher kann

bedenkenlos abgerissen werden?

Ich bin seit einiger Zeit im Stadtrat und

genau diese Frage musste ich mir in der

vergangen Zeit öfter stellen. So habe

auch ich als Ratsmitglied unter anderem

den Abriss der alten Preemann Villa auf

der Bahnhofstraße und dem des alten

Rundfunk-Fachgeschäftes Benken-

Lanfer in der Alenconer Straße schweren

Herzens zugestimmt und bin mir nicht

sicher, ob ich dafür noch einmal meine

Hand heben könnte.

Das bringt mich zum Eigentlichen und

warum ich diesen Artikel schreibe: Es soll

nun Wohnraum an einer Stelle der Stadt

vernichtet werden, der sich zum Teil in

einem Gebäude befindet, das weitaus

älter als 100 Jahre ist und dessen Baustil

sich auch in mehreren Häusern des Straßenbildes

des Schiphorst wiederfindet

und somit in das historische Ensemble

einfügt.

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bieten Ihnen die Hilfe, die Sie zu Hause brauchen.

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Links oben die beiden Abrisshäuser Foto: Detlef Bülow

Ja dieser Baustil zieht sich förmlich wie

ein roter Faden durch unsere Altstadt.

Auch wenn dieses Haus stark sanierungsbedürftig

ist und in der Vergangenheit

an den Bau schon viel gefuscht

wurde, kann man hier nicht von „Baufälligkeit“

reden, wie es in der letzten

Ratssitzung behauptet wurde. Ich habe

mit dem Abriss dieses Gebäudes aber

nicht nur deswegen ein Problem. So soll

die Stadt besagtes Gebäude – und das

Nebenstehende gleich mit – erst noch

kaufen und dann abreißen. Die Begründung

für den Abriss beider Häuser

lautet: „Erschaffung von Stadtgrün, Erschaffung

von lebendigen Zentren und

freier Zugang zur Hase“. Das gibt schon

zu denken, da an dieser Stelle Parkplätze

für PKWs entstehen sollen. Aber

wenn dann ausgerechnet nur wenige

Meter weiter „Stadtgrün und der freie

Zugang zur Hase“ für einen Neubau

einer Wohnanlage vernichtet werden

soll, wird es nicht nur widersprüchlich,

sondern auch absurd.

Diese Wohnanlage soll aus fünf Häusern

und einer Tiefgarage bestehen, die

dazu auch noch an einer Stelle gebaut

werden soll, die zu den historisch wertvollsten

Plätzen und zu der Gründungsgeschichte

unserer Stadt gehört.

Die Kleine Mühle am Schwarzen Weg.

Quakenbrück ist geschichtlicher, wirtschaftlicher

und kultureller Mittelpunkt

des Artlands.

Die Stadt war Burgmanns- und später

auch Hansestadt, die als solche bereits

1235 urkundlich genannt wird. Zu einer

der „Urzellen“ gehört der Bereich um

die Kleine Mühle, zu der damals auch

eine Sägemühle gehörte, die nach einem

ominösen Brand im Jahr 1988 abgerissen

wurde und somit gänzlich verschwand.

Seither wurde das Gelände größtenteils

der Natur überlassen. Es siedelten sich

Bäume und Sträucher an, so entstand

von ganz alleine eine Grünfläche, die allerdings

vor einiger Zeit gerodet wurde.

Auf einmal spricht man davon, dass

dieses historische Gelände ein Schandfleck

und eine Brache ist. Begründet wir

die Bebauung damit, das Quakenbrück

dringend Wohnraum benötige. Eine so

geplante Bebauung würde ein für alle

Mal den freien Blick auf die kleine Mühle

verwehren und die Begründung, dass

Quakenbrück dringend Wohnraum benötigt,

trifft in diesem Fall auch nicht zu,

denn hat der Stadtrat doch gerade erst

beschlossen, die „Bahnbrache“ großflächig

zu bebauen.

Es kommt mir vor, als würde Till Eulenspiegel

in der Stadt sein Unwesen

treiben.

Auf dem Platz des ehemaligen Sägewerks soll der Gebäudekomplex „Schwarzer Weg“ entstehen. Foto: Detlef Bülow

An der einen Stelle soll Wohnraum

für einen PKW Parkplatz, ach nein, die

Begründung heißt ja: „Erschaffung von

lebendigen Zentren“ vernichtet werden

und nur einige Meter weiter soll eine

Grünfläche weichen, um Wohnraum zu

schaffen.

44 | mq + Ausgabe Sommer 2020


STADTENTWICKLUNG

neben Handel, Dienstleistung, Logistik

und Landwirtschaft der Tourismus eine

tragende wirtschaftliche Rolle übernommen.

Ich bin der Meinung, dass es an der

Zeit ist, dieses zu berücksichtigen und

dafür Sorge zu tragen, dass alte Bauwerke,

Straßenzüge und auch historisch

wertvolle Plätze für die Zukunft erhalten

werden.

Die Stadt Quakenbrück beherbergt

heute über 14.200 Einwohner. Einer

ihrer größten Schätze ist der historische

Stadtkern. Da in der Vergangenheit

gleich mehrere große Unternehmen aus

Quakenbrück verschwunden sind, hat

Sanieren vor Planieren

Altbauten haben zu Recht viele Fans,

denn vieles kann heute gar nicht mehr

zu zahlbaren Preisen so gebaut werden.

Doch gibt es auch Bäder oder Küchen,

bei denen oft „alt“ eben nicht „schick“

bedeutet aber das kann man ändern.

Aber was erstmal weg ist, ist dann auch

für immer weg.

Die Vergangenheit können wir nicht

ändern, aber wir können uns um die

Zukunft kümmern.

Detlef Bülow

Ausgabe Sommer 2020 mq + | 45


Pumpspe

kraftw

Das Artland-Magazin.

Ein

Baustein zur

Speicherung

von regenerativ

erzeugtem

Strom!

46 | mq + Ausgabe Sommer 2020

Zwar gab es regional begrenzt in

diesem Jahr starke Regenniederschläge;

gleichwohl zeichnet

sich bereits heute das dritte

Dürrejahr in Folge nach 2018

und 2019 ab. Hierfür ist der

Klimawandel verantwortlich zu machen,

der von uns allen verursacht wird und

dem es Einhalt zu gebieten gilt. Daher

ist durch Energieeffizienzmaßnahmen

und durch den Ausbau erneuerbarer

Energien in allen Sektoren eine drastische

Reduzierung aller Treibhausgasemissionen

erforderlich.

Für regenerativ erzeugte Stromüberschüsse

wird die bislang vernachlässigte

Einbindung von Stromspeichern in

die Netzstrukturen immer dringlicher,

damit die fluktuierende Stromerzeugung

durch Windenergieanlagen und

Photovoltaikanlagen gespeichert bzw.

ausgeglichen werden kann.

Eine Möglichkeit Energie auch in großen

Mengen zu speichern sind Pumpspeicherkraftwerke.

Im Unterschied zu Laufwasserkraftwerken

und Speicherkraftwerken,

die dauerhaft Strom zur Deckung der

Grundlast erzeugen, dienen Pumpspeicherkraftwerke

als Stromspeicher und

Energiereserve für den sogenannten

Spitzenbedarf. Sie sind in der Lage, Strom

aus Überkapazitäten von Windenergie

und Photovoltaikanlagen an wind- bzw.

sonnenreichen Tagen zu speichern. Dazu

wird mit dem regenerativ erzeugten

Strom Wasser in ein hochliegendes

Speicherbecken gepumpt. Zu Zeiten

geringer regenerativer Energieerzeugung

kann bedarfsabhängig die potentielle

Energie des Wassers über den Turbinenbetrieb

Strom produzieren. Und zwar auf

Knopfdruck und gut regelbar.

Ein solches Pumpspeicherwerk befindet

sich z.B. am Hengsteysee in Herdecke

am Nordrand des Sauerlandes. Dort


Rechts Koepchenwerk, links neues Pumpspeicherkraftwerk

(Rohrleitungen hier unterirdisch) Foto: Henemann

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wurde bereits zwischen 1927 und 1930 das

Koepchenwerk errichtet, das seinerzeit zu

den größten Wasserkraftwerken Europas

gehörte und heute ein Industriedenkmal

darstellt. Es stellte 1994 seinen Betrieb ein,

nachdem direkt daneben im August 1989

die neue Anlage fertiggestellt worden war.

Die neue Anlage besteht aus einem 165

m über der Ruhr liegenden Oberbecken

mit einem 42 m hohen Einlaufturm, in

den das Wasser durch zwölf Öffnungen

zum Druckstollen strömt. Dieser hat eine

Gesamtlänge von 396 m, ist mit einer

Stahlpanzerung ausgekleidet und führt

zur Turbine, die im Schachtkraftwerk

am tiefer gelegenen Hengsteysee liegt.

Zwischen dem Druckstollen, der auf ganzer

Länge unterirdisch angelegt ist, und der

Pumpturbine wurde ein Kugelschieber

mit einem beachtlichen Durchmesser von

3,30 m innerhalb des Maschinenhauses

installiert. Die Wassermenge und damit

die Maschinenleistung im Turbinenbe-

trieb wird von einem Leitapparat mit 20

Leitschaufeln reguliert. Das Laufrad des

vertikal angeordneten Maschinensatzes

befindet sich in einer Tiefe von 32 m unter

dem Wasserspiegel des Hengsteysees.

So wird durch Gegendruck dem frühzeitigen

Verschleiß der Laufradschaufeln

infolge des entstandenen Unterdruckes

entgegengewirkt. Der mit dem Laufrad

verbundene Generator ist mit einem

200-Megavoltampere-Transformator

direkt an das 220.000-Volt-Übertragungsnetz

der öffentlichen Stromversorgung

gekoppelt. Ein Frequenzumrichter mit 20

MW Leistung ermöglicht ein verlustarmes

Anfahren und Abbremsen des Maschinensatzes.

Innerhalb von 70 Sekunden kann

die Turbine von Stillstand auf Volllast

gefahren werden, und es können bis zu

153 MW elektrische Leistung bis zu vier

Stunden lang produziert werden. Damit

stellt dieses Pumspeicherkraftwerk die

überragende Rolle der Wasserkraft für den

Spitzenlastbetrieb und für die Energiespeicherung

unter Beweis. Natürlich geht beim

Umweg über den Energieträger Wasser

auch Energie verloren: 1.3 kWh Strom

sind für das Hochpumpen des Wassers

aufzuwenden, um 1 kWh Strom erzeugen

zu können. Dies ist allerdings ein hoher

Wirkungsgrad. Pumpspeicherkraftwerke

sind daher ein wichtiger Baustein zur Speicherung

von regenerativ erzeugtem Strom

sowie zum Ausgleichen der fluktuierenden

Wind- und Sonnenenergie. Weil es aber

bislang viel zu wenig Stromspeicher in

den Stromnetzstrukturen gibt, werden bei

Stromüberkapazitäten die Photovoltaikund

Windenergieanlagen von den Energieversorgungsunternehmen

bzw. Netzbetreibern

abgeregelt, d.h. abgeschaltet,

damit die schlecht regelbaren Atom- und

Kohlekraftwerke durchlaufen können. Dies

muss dringend im Sinne einer Energiewende

geändert werden. Architekt Dipl.-Ing.

Andreas Henemann, Quakenbrück

Ausgabe Sommer 2020 mq + | 47


Das Artland-Magazin.

2021

läuft das Fracking-Regelungspaket aus

Nach langen Verhandlungen und

begleitet von einem starken

Engagement der Zivilgesellschaft

beschloss der Bundestag

im Juni 2016 ein Fracking-Regelungspaket,

bestehend aus drei Gesetzen

und drei Verordnungen. Hierdurch

wurden für einen befristeten Zeitraum

bis 2021 gewerbliche Fracking-Vorhaben

in unkonventionellen Lagerstätten

verboten. Damit war Fracking in

geologischen Formationen wie Schiefer

und Kohleflöz gemeint. Das Fracking in

Sandsteinschichten, wie es z.B. in den

nordöstlich benachbarten Regionen

betrieben wird, wurde „konventionell“

genannt und blieb ausdrücklich

erlaubt. Die Begriffe „konventionell/

unkonventionell“ sind nicht eindeutig

definiert bzw. wurden aus politischen

Gründen umdefiniert. Zur Einordnung

hier ein Hinweis auf die historische

Entstehung dieser Begriffe: Als in den

USA die Erschließung konventioneller

REW Regenis GmbH

Finkenweg 3 · 49610 Quakenbrück

Fon 05431 907091

Fax 05431 906350

info@regenis.de

Vorkommen immer schwieriger und

die Fördermethoden, etwa Fracking, hin

zu dichterem Gestein immer aufwendiger

und teurer wurden, schaffte man in

den 1970er-Jahren als eine Reaktion auf

die Ölpreiskrise 1973 einen steuerlichen

Anreiz zur Erschließung dieser Vorkommen.

Hier wurde als klare Trennung die

Unterscheidung konventionell/unkonventionell

über die Durchlässigkeit des

Gesteins definiert. War diese größer als

0,1 Millidarcy (die physikalische Maßeinheit

für diese Durchlässigkeit), dann

handelte es sich um nicht finanziell

förderfähige konventionelle Förderung,

lag diese unter 0,1 Millidarcy, dann

gab es steuerliche Anreize und die

Förderung wurde als unkonventionell

definiert (aus Zittel, Werner: „Fracking – Energiewunder

oder Umweltsünde“, oekom-Verlag,

München 2016).

Zur Vorbereitung einer endgültigen

Regelung für gewerbliche Fracking-

Vorhaben in unkonventionellen

www.regenis.de

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Lagerstätten sollten bis 2021 vier wissenschaftlich

begleitete Erprobungsmaßnahmen

durchgeführt werden; denn der

Bundestag ging davon aus, dass man

bei der Beurteilung der Risiken, Begleitund

Folgeschäden nicht Erfahrungen

und Sachverhalte aus dem Ausland

heranziehen könne, da diese nicht auf

Deutschland übertragbar seien. Für diese

wissenschaftliche Begleitung wurde

eine Expertenkommission gegründet,

deren gesetzliche Aufgabe im Fracking-

Regelungspaket formuliert ist: „… Die

Bundesregierung setzt eine unabhängige

Expertenkommission ein, welche die

nach Absatz 2 durchgeführten Erprobungsmaßnahmen

wissenschaftlich

begleitet und auswertet sowie hierzu

und zum Stand der Technik Erfahrungsberichte

zum 30. Juni eines Jahres, beginnend

mit dem 30. Juni 2018, erstellt.

Die Expertenkommission übermittelt

die Erfahrungsberichte zu den in Satz

1 genannten Zeitpunkten dem Deutschen

Bundestag und veröffentlicht sie

im Internet. Die Expertenkommission

unterrichtet die Öffentlichkeit in regelmäßigen

Abständen über Verlauf und

Ergebnisse der Erprobungsmaßnahmen

nach Absatz 2; hierbei zu den Entwürfen

der Erfahrungsberichte nach Satz 1 ist

der Öffentlichkeit Gelegenheit zur Stellungnahme

zu geben. Die unabhängige

Expertenkommission nach Satz 1 setzt

sich zusammen aus ....“ (§ 13 a (6) Gesetz zur

Änderung wasser- und naturschutzrechtlicher

Vorschriften zur Untersagung und zur Risikominimierung

bei den Verfahren der Fracking-Technologie

vom 4. August 2016).

48 | mq + Ausgabe Sommer 2020


NATUR & UMWELT

INTERESSENGEMEINSCHAFT FRACKING-FREIES ARTLAND

Die Expertenkommission soll im Jahre

2021 einen Abschlussbericht vorlegen.

Bislang wurden aber gar keine Erprobungsmaßnahmen

durchgeführt und

konnten somit auch nicht begleitet und

ausgewertet werden. Die Expertenkommission

hat ihren Auftrag nun umdefiniert

und die Aufgabe übernommen,

jetzt eben doch „zur Bewertung möglicher

Risiken durch Fracking Erfahrungen

anderer Staaten heranzuziehen, auch

wenn die geologischen, technischen

sowie die juristischen Rahmenbedingungen

… nicht mit denen in Deutschland

übereinstimmen.“ Ende Mai 2020 wird

es einen zweiten Zwischenbericht geben,

dessen Entwurf einsehbar ist und der

kommentiert werden durfte. Essentielle

Aspekte sollen lt. Berichtsentwurf dabei

Monitoringkonzepte für Grundwasser

und Oberflächengewässer sein, Methanemissionen

sowie mögliche Risiken durch

Mikroseismizität. Dazu sollen Studien

herangezogen und Gutachten in Auftrag

gegeben werden. Leider bleiben aber viele

mittlerweile vorliegende Bewertungen

des Frackings durch internationale Institutionen

außen vor. Auch sind wichtige

Themenbereiche nicht eingeschlossen.

Daher haben viele Bürgerinitiativen und

Verbände Stellungnahmen zum Berichtsentwurf

abgegeben, auch die IG Frackingfreies

Artland e.V..

Der IG ging es dabei, außer um die

ungelöste Entsorgungsproblematik,

die Erdbebenhäufung und die erhebliche

klimaschädigende Wirkung des

Methans, vor allem um den immensen

Trinkwasserverbrauch: Die bislang

einzige gefrackte Schiefergasbohrung in

Deutschland (Damme 2008) verbrauchte

für eine Bohrung mit drei Fracs 10.025

m³ Wasser. Für ein mittelgroßes Förderfeld

mit 20 Bohrplätzen wären pro

Bohrplatz 20 Bohrungen à 10 Fracs zu

erwarten. Die Interessengemeinschaft

hat die Expertenkommission gebeten, für

ihren Bericht auch zu ermitteln, welche

Auswirkungen dies auf die Wasserversorgung

für Mensch und Landwirtschaft

hätte. Bereits 2012 wurde in der

von Exxon finanzierten „Risikostudie

Fracking“ des neutralen Expertenkreises

errechnet, dass für ein Förderfeld

der oben genannten Größe 6 Millionen

Kubikmeter Trinkwasser verbraucht

würden (entsprechend dem Jahresverbrauch

einer Stadt wie Osnabrück). Dies

würde dem Wasserkreislauf dauerhaft

entzogen. Schon damals hat die Interessengemeinschaft

Fracking-freies Artland

e.V. dies für unverantwortlich gehalten

und auf Studien des Weltwasserforums

der Vereinten Nationen hingewiesen, die

für die Mitte des Jahrhunderts auch für

Mitteleuropa einen Trinkwassermangel

prognostizierten.

Inzwischen sind die Grundwasserstände

hierzulande bereits deutlich abgesunken,

und zwar nicht nur gefühlt,

sondern eindringlich dargelegt im

„Grundwasserbericht Niedersachsen“

des Niedersächsischen Landesbetriebes

für Wasserwirtschaft, Küsten- und

Naturschutz aus März 2020. Danach hat

v.a. die Trockenphase im Jahr 2018 bereits

zu einem erheblichen Rückgang der

Grundwasserstände geführt, die sich im

Winter 2018/19 nur unzureichend erholen

konnten, so dass trotz weniger extremer

aber weiterhin trockener Bedingungen

dieser Grundwassertiefstand im Jahre

2019 sogar noch unterboten wurde. Es

heißt in dem Grundwasserbericht, dass

diese Veränderungen andauerten und die

Entwicklung Anzeichen einer Übergangssituation

habe. Auf welchem Niveau sich die

Grundwasserstände mittel- und langfristig

einpendelten, sei nicht absehbar. Daher

werde überlegt, für wasserwirtschaftliche

Planungen und Genehmigungen nicht

mehr die Mittelwerte früherer Zeiträume

als Grundlage zu nehmen. Das beträfe

nicht nur die Wasserwirtschaft als solche,

sondern auch Landwirtschaft, Forstwirtschaft,

Gewerbe und Privathaushalte.

Unter diesen Bedingungen verbietet es

sich, Fracking für die Erschließung weiterer

fossiler Energieträger ernsthaft in Betracht

zu ziehen. Es trägt zum einen vor allem

durch die Methanemissionen erheblich

zum Klimawandel bei und verschlimmert

zum anderen durch den enormen

Trinkwasserverbrauch sogar noch dessen

Folgen.

Es bleibt daher zu hoffen und es gilt daran

zu arbeiten, dass es im Jahre 2021 endlich

zum endgültigen und ausnahmslosen

Verbot von Fracking kommt.

Dr. Maria Entrup-Henemann

IG Fracking-freies Artland e.V.

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Das Artland-Magazin.

Endlich wieder E-Bike-Erlebnistouren

AB ANFANG JULI FINDEN WIEDER DIE BELIEBTEN E-BIKE-ERLEBNIS-TAGESTOUREN DER HASETAL TOURISTIK GMBH STATT.

Die Hasetal Touristik GmbH freut sich auf den lang ersehnten Start in die Saison

2020. Die letzten Wochen nutzten die Touristiker zur Anpassung ihrer Angebote an

die Herausforderungen der Covid-19-Pandemie. Der gesamte Reiseablauf wurde an

die vorgegebenen Hygieneauflagen angepasst. „Die Gesundheit unserer Gäste liegt

uns am Herzen, daher haben wir alles daran gesetzt unser Angebot auf die spezielle

Situation anzupassen und freuen uns, unseren Gästen gemeinsam mit unseren Reiseund

Kursleiter, Hotels, Cafés und Gasthöfen einen sicheren Urlaub zu ermöglichen“,

sagt Wilhelm Koormann, Geschäftsführer der Hasetal Touristik GmbH.

Sieben thematische Tages-Radtouren per E-Bike laden Ausflügler zum

Entdecken des Erholungsgebietes Hasetal ein. In kleinen Gruppen erkunden

die Teilnehmer die Regionen Emsland, das Osnabrücker Land sowie das Oldenburger

Münsterland – das Radlerparadies rund um das idyllische Flüsschen Hase.

Während der beliebten „Kulinarischen Tour“ ab Löningen sind die Radler

im Raum Löningen/ Herzlake/ Berge rund um das Kinomuseum, das Torfwerk Café

und die Schafskäserei in Winkum unterwegs. Entlang der Route werden die Teilnehmer

mit regionalen Köstlichkeiten an sechs Stationen verwöhnt. Pro Gasthaus ist eine

halbe bis dreiviertel Stunde eingeplant.

Die „Maritime Tour“ ab Meppen wird immer von Wasser begleitet. Die Hase,

die Ems, der Dortmund-Ems-Kanal und die Häfen Meppen und Haren verleihen diesem

Ausflug maritimes Flair. Die Teilnehmer lernen eine Signalstation, die Schleusen

in Meppen und das Naturschutzgebiet Borkener Paradies kennen. Auf dem Lehrpfad

der ‚Maritimen Meile‘ erkunden die Radler auch das Schifffahrtsmuseum. Dabei

besuchen sie das Schiff Helene und den interkommunalen Euro-Hafen Emsland.

Auf der „Artland-Tour“ ab Quakenbrück atmen die Gäste die rund 1000-jährige

Geschichte einer einzigarten Fachwerkregion, hier präsentiert sich das nördliche

Osnabrücker Land als Bilderbuch-Region. Am Horizont entdecken die Teilnehmer

immer mehrere, einzelne Fachwerkhöfe, umgeben von Alleen und mächtigen Eichen

inmitten einer sanften, Parklandschaft.

Wer edle Tropfen schätzt, den wird die „Hochprozentige Genießertour“

ab Haselünne rund um die Brennereikunst als auch die wunderschöne

Landschaft des Hasetals besonders begeistern. Zwei traditionsreiche Kornbrennereien

bieten seltene Einblicke in den Herstellungsprozess. Entlang idyllischer Dörfer,

Wiesen und Felder erwarten den Teilnehmer interessante Führungen und Pausenstationen

in Gasthäusern und Landcafés.

Auf der neuen „Lingener Landpartie“ erkunden die Radler das Lingener

Umland und werden durch vielfältige Eindrücke beschenkt. Es wartender Heimathof

Emsbüren mit historischen Fachwerkhäusern und eine Führung durch die über 200

Jahre alte Enkings Mühle auf die Gäste. Mit der handbetriebenen „Pünte Mehrli“

überqueren die Teilnehmer die Ems. Auf der weiteren Radtour entlang der Ems

wartet eine Kaffeetafel im ländlichen Hofcafé.

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TOURISMUS

im Hasetal!

DIE TAGESTOUREN SIND AB SOFORT WIEDER BUCHBAR.

Ab Rulle nehmen die sanften Hügel des grünen Wiehengebirges die Teilnehmer der

„Osnabrücker Landpartie“ mit ihrer Naturidylle und den historischen

Orten gefangen. Wiesen, Wälder und Gebirge bieten herrliche Aussichten auf einer

abwechslungsreichen Fahrt. Unterwegs warten Besichtigungen und regionale

Spezialtäten in Landcafés auf die Teilnehmer.

Die neue (Bier-)Gartentour ab Essen (Oldb.) verbindet das Erlebnis Garten

mit dem Genuss in Biergärten. Die Radler verweilen entlang der Radtour in drei

verschiedenen Biergärten und entdecken zwei gänzlich unterschiedliche Gärten.

Ein parkähnlicher Hofgarten und der preisgekrönte Karlsgarten in Menslage mit

kaiserlichen Pflanzen bieten Naturfreunden besondere Eindrücke. Für Stärkung ist

wie bei allen anderen Thementouren gesorgt - Gasthäuser aus dem Oldenburger

Münsterland verwöhnen alle Teilnehmer mit kulinarischen Genüssen.

Der Reiseablauf wiederholt sich auf allen Touren:

Nach einem Frühstück und einer Kennenlernrunde begleitet ein(e) erfahrene( r) ReiseleiterIn

die Gruppe, welche entlang der Radwege entspannt die Natur- und Kulturerlebnisse genießt,

um sich in den Pausen kulinarisch zu stärken. Auf Wunsch kann das eigene E-Bike gegen 10

Euro Kostenersparnis eingesetzt werden.

Enthaltene Leistungen: E-Bike Miete inklusive Fahrradtasche, E-Bike-Einweisung, Reiseleitung,

Frühstück, Mittagsimbiss und Kaffeetafel, Besichtigungen, Pannenservice und Teilnahme

an der Verlosung eines E-Bikes.

Information und Beratung:

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Ausgabe Sommer 2020 mq + | 51


Das Artland-Magazin.

SERIE

MUSEEN

IM OSNABRÜCKER LAND

Museum Schnippenburg, Ostercappeln

Sagenhafte Funde aus der Keltenzeit

burg“ aus dem 3. und 2. Jahrhundert v.

Chr. präsentiert das Museum Schnippenburg

in direkter Nachbarschaft des

Fundortes.

In einem spannenden Rundgang können

sich die Besucherinnen und Besucher auf

die Spur der eisenzeitlichen Menschen

Hoch aufragende Bäume, Laub bedeckte

Erdwälle, entspannte Ruhe mitten

im Wald. Nichts deutete auf etwas

Ungewöhnliches hin. Doch in der Tiefe

schlummerten einst kostbarere Schätze,

die enträtselt werden wollten. Diese

spektakulären Ausgrabungsfunde des

Handels- und Kultplatzes „Schnippenbegeben,

die vor 2.300 Jahren die Wallanlage

auf einem Sporn im Wiehengebirge

errichtet haben. Gleichzeitig kann man

die Arbeit der Archäologinnen und

Archäologen kennenlernen, Anteil an

Entdeckungen, Forschungen und Fragen

nehmen und so selbst zu einem Teil des

Rätsels Schnippenburg werden.

Museum Schnippenburg

Mühlenstraße 1, 49179 Ostercappeln

05473/920223 (Gemeinde Ostercappeln)

info@schnippenbrug.de · www.schnippenburg.de

sonntags 14 Uhr bis 18 Uhr (März-Oktober);

jeden 1. Sonntag im Monat 14 Uhr bis 18 Uhr

(November-Februar)

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Wer mal muss,

hat’s in Quakenbrück schwer.

WER ALS TOURIST IN DER BURGMANNSTADT UNTERWEGS

EINE TOILETTE AUFSUCHEN MÖCHTE, HAT EIN PROBLEM:

Seitdem die öffentliche Toilette am neuen Markt entfernt wurde, gibt es keine mehr in Quakenbrück,

weil ein Neubau aus Kostengründen mehrheitlich vom Stadtrat abgelehnt wurde.

Stattdessen sollen Bedürftige die Toilette in der Touristeninfo und die der Lokalitäten nutzen, so

der Rat. Doch gerade in der „Corona-Krise“ war die Initiative „Nette Toilette“ nur wenig hilfreich.

DER GRUND: Bei den Betrieben, die unter diesem Label eine Gratis-WC-Nutzung ermöglichen,

handelt es sich um Restaurants – und diese waren geschlossen.

Das hat noch einmal bewiesen, dass sich der Toilettengang nicht nur für Touristen als schwierig herausstellt.

Insbesondere Familien mit Kindern und Senioren leiden besonders darunter, denn die Alternativen zum

öffentlichen Klo funktionieren nicht. Personen, die dringend zur Toilette müssen und es nicht bis nach Hause

schaffen, haben somit in Quakenbrück ein schwerwiegendes Problem. Jetzt, da sich die Lage wieder ein

wenig entspannt, können auch Passanten, die ein menschliches Bedürfnis plagt, wieder etwas aufatmen,

dennoch spricht einiges gegen die „nette Toilette“, da Restaurants und Cafés nicht immer geöffnet haben,

und wenn es ganz schnell gehen muss, fehlt häufig die Zeit für die Smartphone-Recherche nach einer „netten

Toilette“. Außerdem fehlt bis heute jeglicher Hinweis, welche Lokale in Quakenbrück sich an der „netten

Toilette“ beteiligen. Darüber hinaus ist es sehr unangenehm, dort nach einer Toilette zu fragen und nichts zu

verzehren. In solchen Situationen fühlen sich Betroffene elend und würdelos. Das kann einem schon mal die

Shoppinglaune oder die Sightseeingtour verderben.

Zu müssen, ohne unterwegs zu können, ist in meinen Augen für Quakenbrück ein Armutszeugnis,

denn es kann einfach nicht sein, dass die Stadt am Tourismus verdienen will, aber nicht

Sorge dafür trägt, dass man einem menschlichen Bedürfnis nachkommen kann. Auf die Toilette

gehen zu wollen, ist ein grundlegendes menschliches Bedürfnis. Ein grundsätzliches Recht auf

eine öffentliche Toilette gibt es dagegen nicht, stattdessen gibt es immer wieder Wildpinkler.

Diese gehen aber ein finanzielles Risiko ein, denn das Ordnungsgeld dafür beträgt bis zu 1.000

Euro. Aber eventuell ist das ja der Plan, denn auf Dauer bekommt die Stadt ja so auch eine neue

öffentliche Toilette finanziert.

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Ausgabe Sommer 2020 mq + | 53


Den Cappuccino

per Apple Pay

zahlen? Klar

Es ist Punkt 0:00 Uhr. Bundesweit

fallen sich in den ersten Sekunden

des neuen Jahrzehnts Millionen

Menschen in die Arme, wünschen

sich gegenseitig ein frohes neues

Jahr und alles Gute für das neue

Jahrzehnt. Dass bereits wenige

Monate später ein epochales Ereignis

in Form einer Pandemie nahezu

die ganze Welt für einen längeren

Zeitraum lahmlegt, hätte zu diesem Zeitpunkt wohl

kaum jemand gedacht.

Doch neben den vielen negativen Auswirkungen, die

die Krise bereits hervorgebracht hat und sicherlich

noch weiter hervorbringen wird, bietet sie ebenso

Chancen und Potentiale, langfristig gestärkt aus dieser

herauszukommen.

Vor ungefähr eineinhalb Jahren eröffnete Daniel

de Oliveira Prudêncio an der Bahnhofstraße 40 in

Quakenbrück das Portugiesisch-Artländer Olivenöl-

& Weinkontor. Schon damals setzte der studierte

Marketing- und Kommunikationswissenschaftler, der

sich mit der Eröffnung seines eigenen kleinen Geschäfts

und Cafés in seiner Geburts- und Heimatstadt

Quakenbrück einen Traum erfüllte, auf den neuesten

und innovativsten Anbieter für Kassensysteme und

Kartenzahlungen. „Verfolgt man die Entwicklung in

Europa und in den USA, wie vor allem Millenials, also

Kunden und Nutzer, die in den 2000er Jahren geboren

wurden, sowie das Kundensegment zwischen 30 und

40 Jahren, ihre Einkäufe immer häufiger mit EC- oder

Kreditkarte bezahlen, so wird man sich nicht nur

mittelfristig auch in Deutschland und gerade erst recht

in kleinen Orten auf diesen Trend einstellen müssen“,

erklärte er kurz nach der Eröffnung im September

2018.

Die Corona Krise hat es nun bewiesen. Zwischen März

und Juni diesen Jahres, der Zeitraum also, in dem der

Lockdown stattfand und im Anschluss daran die ersten

Beschränkungen wieder aufgehoben wurden, stieg

die Anzahl an Zahlungen per EC-, Kreditkarte oder

per Smartphone in seinem Feinkostladen und Café im

Vergleich zum Vorjahr um 300%. „Der Vorteil bei mir

ist, dass Kunden selbst ihren Espresso oder Cappuccino,

also Kleinstbeträge, bequem, einfach und schnell

durch Dranhalten ihrer Karte, ihres Smartphones oder

sogar ihrer Smartwatch an das Lesegerät bezahlen

können“, so der 30-jährige im Gespräch. Er fügt hinzu:

„Und das kommt gut an. Nicht nur bei jüngeren

Leuten, die aufgrund der Krise zurzeit hier in der

Heimat sind und sonst bspw. in Berlin oder Heidelberg

studieren oder arbeiten, wo das Entsperren eines

Elektrorollers praktisch genauso funktioniert.“

An kreativen Ideen mangelte es dem gebürtigen

Quakenbrücker nicht, die ersten Wochen des

Lockdowns zu meistern. „Gott sei Dank konnte ich

als Lebensmittelhändler trotzdem öffnen. Allerdings

wurde die Bevölkerung, verständlicherweise, dazu

angehalten möglichst Zuhause zu bleiben und soziale

Kontakte zu vermeiden. Da praktisch also niemand

raus konnte oder mochte, mussten die Produkte direkt

zum Kunden gelangen.“, erklärt er. Gesagt, getan. In

den Social Media Kanälen seines kleinen Ladens und

Cafés (@artlandolivenoelweinkontor) rief er mehrfach

dazu auf, sich bei ihm via Messenger oder WhatsApp

zu melden, wenn z.B. eine Flasche Olivenöl, eine

Flasche Rotwein oder eine Packung seines leckeren

Kaffees für Zuhause benötigt wurde. Täglich sah man

ihn mit vollem Rucksack stilecht auf seiner Vespa quer

durch das Artland fahren, um die Kunden zu beliefern.

Mit dem Kartenlesegerät immer in der Tasche, war es

für die Kunden Zuhause eine ganz neue Erfahrung,

ihre Bestellung ebenfalls kontaktlos mit ihrer EC-.

Kreditkarte oder mit dem Smartphone vor der eigenen

Haustür zu bezahlen.

Lange Zeit zeichnete sich nicht ab, wann Restaurants

und Gaststätten zumindest unter Auflagen wieder fürs

Speisen vor Ort öffnen durften. Wollte man also sein

Lieblingssuvlaki vom Griechen, seine Lieblingspizza

vom Italiener oder seinen Lieblingsburger trotzdem genießen,

konnte dies nur nach Abholung oder Lieferung

Zuhause erfolgen. In mehreren Posts auf seinen Social

Media Kanälen stellte Daniel nicht nur viele beliebte

Gerichte unterschiedlicher Gastronomen aus Quakenbrück

vor, sondern fügte nicht nur bildlich hinzu, welcher

Wein bzw. welches Getränk zu diesem bestimmten

Gericht am besten passen würde. „Eine Win-Win-

Situation für alle Beteiligten: Für den Gastronomen, auf

dessen leckeres Gericht aufmerksamen gemacht wurde

und für den Gast, der durch das passende Getränk einen

abgerundeten schönen, mediterranen Abend Zuhause

genießen konnte“, erläutert er.

Auch dies kam wieder gut an. Kartonweise lieferte

Daniel trockene Rotweine, fruchtige Rosés oder leichte

Weißweine zu den verschiedensten Haushalten im gesamten

Artland, die sich entweder im selben Moment

etwas zu Essen bestellt hatten oder dies am Abend mit

dem gelieferten Wein genießen wollten. Der junge

Feinkostladenbetreiber erklärt: „Mir ist aufgefallen,

Die Corona-Krise als Trigger für Innovation

und der Suche nach dem Guten direkt vor Ort

54 | mq + Ausgabe Sommer 2020


!

dass die Leute in dieser Krise verstärkt darauf achten, wo

und von wem sie ihre Lebensmittel und Produkte kaufen.

Viele Kunden erzählten mir nämlich, dass sie lieber kurz

und schnell bei mir am Laden vorbeikommen, um sich was

Leckeres zu besorgen, anstatt umständlich sowie zeit- und

ggf. auch nervenaufreibend erst mit einem Einkaufswagen

in einen Supermarkt einzutreten, in dem u.U. ein höheres

Risiko besteht und der Einkauf erheblich länger dauert.“

Seit Mitte Mai ist der Verzehr von Speisen und Getränken in

Restaurants und Gaststätten unter Auflagen wieder möglich.

Auch Hotels dürfen wieder Touristen beherbergen. So

ist gerade in Quakenbrück seit wenigen Wochen wieder

vermehrt zu beobachten, wie Radfahrtouristen unsere

attraktive Gegend besuchen. Daniel zeigt dazu auf: „Es ist

schön zu sehen, wie Autos mit ortsfremden Kennzeichen

aus wirklich allen Teilen Deutschlands gegenüber vor dem

Bahnhofshotel parken. Vor allem nach einer mehrstündigen

Fahrt schauen viele erst einmal auf einen guten Kaffee

bei mir vorbei, um im selben Zuge mit mir ins Gespräch zu

kommen.“

Darüber leicht verwundert, einen solchen Laden hier in

Quakenbrück anzutreffen, erklärt er den Gästen: „Ich habe

in diesen kleinen Laden alle Eindrücke und Erfahrungen

eingebracht, die ich die letzten 15 Jahre auf der ganzen

Welt gesammelt habe. Ob San Francisco, Berlin, Havanna

oder Lissabon. Jede dieser Städte ist ein Schmelztiegel

der Kulturen, genau wie Quakenbrück. Tag für Tag gebe

ich mein Bestes, um jedem einzelnen Kunden und jedem

einzelnen Gast das Gefühl zu geben, sich nicht nur in

Gedanken, wie im Urlaub in Portugal zu befinden, sondern

dies bei einem leckeren Cappuccino, einem schönen

Gläschen Wein oder einem herzhaften Pastel de Nata hier

vor Ort erlebbar zu machen.“

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Daniel freut sich mittwochs bis freitags

von 10-13:30 Uhr & 15-19 Uhr

sowie samstags von 10-14 Uhr auf euren Besuch.

Den 2. Samstag des Monats sogar

von 10-22 Uhr geöffnet :-)

Ausgabe Sommer 2020 mq + | 55


INFO

Der Kranich ist eine streng geschützte Art, ebenso wie drei Brutvögel der Roten Liste

(Raubwürger, Goldregenpfeifer, Sumpfohreule), die in der Diepholzer Moorniederung

zusammen mit vielen anderen gefährdeten Vogelarten leben.

Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) erhält und entwickelt seit über 35 Jahren

geschützte Moore in Niedersachsen. Er betreut auch die 105 000 Hektar umfassende Diepholzer Moorniederung,

davon entfallen 24 000 Hektar auf 15 Hochmoore und den Dümmer See und seine Niederung.

Zum Aufgabenbereich der 18 Mitarbeiter der Ökologischen Station in Wagenfeld-Ströhen gehören die

Bestandserfassung, der Erhalt und die Pflege ausgewählter Tier- und Pflanzengruppen. Die Anlage von Gelegeschutzzäunen

in Wiesenvogelschutzgebieten und die Renaturierung der Hochmoore sind hier wichtige

Schwerpunkte ebenso wie die naturschutzfachliche Betreuung von sechs Landschaftspflegeschäfereien.

Wer an Führungen oder Exkursionen teilnehmen möchte,

sollte sich unter Telefon 05774/ 997870 und unter www.bund-dhm.de informieren.

KRANICHE von

Schon vor Jahrtausenden (Jungsteinzeit)

übten Kraniche eine große Faszination auf

den Menschen aus. Er sammelte ihre Federn,

bewunderte ihre Schönheit und Balztänze. In

verschiedenen Kulturen galt der Schreitvogel

als Bote des Frühlings, Symbol des Glücks, der

Wachsamkeit und Klugheit. Bei den Ägyptern

diente er als Opfergabe für die Götter, während

die Kelten ihn als Hüter der geheimnisvollen

Oghamschrift verehrten. Auch in Märchen

und in der Kunst spielen Kraniche oft eine

besondere Rolle, wenn es um die Verkündung

von Geburten, Hochzeiten aber auch von Krieg

und Tod geht. Der eurasische Kranich lebt

noch heute in vielen Ländern, wo er Rast- und

Brutplätze aufsucht.

Über 350 000 Kraniche ziehen im Frühjahr und

im Herbst von Südeuropa nach Skandinavien

und ins Baltikum. Auch wenn sie bis zu 2000

Kilometer am Tag fliegen können, besuchen sie

auf ihrem Weg verschiedene Rastplätze wie

die Diepholzer Moorniederung, die sich ganz in

unserer Nähe (40 bis 60 KM) zwischen Vechta/

Diepholz und Sulingen befindet. Besonders

im Herbst locken das Rehdener Geestmoor

und das Oppenweher Moor viele Besucher an,

wenn bis zu 100 000 Kraniche auf dem Weg

zur Überwinterung nach Frankreich, Spanien

und Südafrika hier Rast machen. Im Frühjahr

ziehen sie ab März recht schnell in Richtung

Norden, um die besten Brutplätze zu ergattern.

Die Züge der trompetenden Vögel sind

hier in der Zeit zwischen September und Ende

November sehr gut vom 15 Meter hohen Aussichtsturm

am Moordamm und vom mobilen

Beobachtungsstand zu sehen. Wie der BUND

Diepholzer Moorniederung informierte, habe

der Kranichbestand in den vergangenen Jahren

zwar zugenommen, stagniere aber wegen der

Trockenheit in den vergangenen zwei Jahren.

von Alexandra Lüders

Ihre Zählung werde jährlich von 20 Ehrenamtlichen

an 13 Schlafplätzen vorgenommen. Seit

2007 überwintern viele Kraniche (40 %) dank

des reichen Nahrungsangebotes im Nordosten

Deutschlands. Auch in der Diepholzer

Moorniederung fühlen sie sich seit Jahren so

heimisch, dass hier zunehmend Nachwuchs

zur Welt kommt. Während der Brutzeit sind die

sogenannten Duettrufe der Paare zu hören, die

wechselweise zwei bis drei Eier bebrüten, die

Jungen füttern und während der Nahrungssuche

führen. Das etwa ein Meter große (Durchmesser)

Nest liegt auf dem Boden in feuchtem,

sumpfigen Gelände mit einer Wassertiefe von

30 bis 60 Zentimetern, wobei sie ein Revier von

über 135 Hektar für die Aufzucht ihrer Jungen

benötigen. Wie der Kranichexperte Bernhard

Weßling in seinem Buch „Der Ruf der Kraniche“

dokumentiert hat, wechseln die majestätischen

Vögel anders als bisher angenommen

durchaus ihre Brutpartner. Dieses hat Weßling

hat anhand jahrzehntelanger Frequenzanalysen

nachgewiesen, mit denen er in der Lage

war, die individuellen Rufe der Kraniche zu

unterscheiden. Als Schlafplätze bevorzugen die

Kraniche Gewässer mit niedrigem Wasserstand.

Durch eine Beringung und Besende-

56 | mq + Ausgabe Sommer 2020


rung der Vögel konnte man ihre Zugrouten

erforschen. Heute unterscheiden Forscher eine

baltisch-ungarische und westeuropäische

Zugroute, welche auch eine Nebenzugroute

aus der Richtung Belgien über die Regionen

Münster, Osnabrück, Bremen und Hamburg

beinhaltet. Auf dieser Strecke werden sie

regelmäßig im Norden Osnabrücks und in

der Diepholzer Moorniederung beobachtet.

Selbst im Artland sind sie schon entlang

der Hase und auf den Feldern von Gut Vehr

entdeckt worden. In großer Höhe kann man

Kraniche allerdings nur schwer von Wildgänsen

unterscheiden. Bei näherer Betrachtung

weisen die 110 bis 130 Zentimeter großen Vögel

einige Besonderheiten

auf: Sie

haben eine rote,

federlose Platte

am Oberkopf,

welche bei

Erregung auch

außerhalb der

Paarungszeit

anschwillt.

Ebenso zeigen

sie ihre

berühmten

Balztänze in

anderen Situationen.

Bevor ihre Jungen schlüpfen, leisten die Eltern

eine besondere Geburtshilfe, indem sie mit ren Krallen die Eier eintreten. Die Altvögel sind

ih-

während der Brutzeit mit Moorerde auf dem

Rücken getarnt und ihre Küken haben eine

zimtbraune Farbe. Leider verlieren sie durch

Störungen, Raubtiere, Nesträuber, hohe Trockenheit

und kalte Witterung bis zu 30 % ihrer

Gelege. Sie nehmen tierische und pflanzliche

Nahrung wie Sämereien, Kartoffeln, Getreide,

Sonnenblumenkerne, Hülsenfrüchte, Beeren,

Eicheln, und Vieles mehr zu sich.

Da gibt es mancherorts Konflikte mit Landwirten

und Gemüseanbauern, wenn die Kraniche

Saatgut vernichten und Pflanzen schädigen.

Gefährlich wird es jedoch bei Begegnungen

mit Windrädern und Flugzeugen. In Gefangenschaft

können Kraniche übrigens 40 Jahre alt

werden. Kein Wunder, dass sie auch Langlebigkeit

symbolisieren.

Fotos: Michael Breuer und Friedel Zöpfgen

Ausgabe Sommer 2020 mq + | 57


Das Artland-Magazin.

Wir haben

gehofft,

geschoben,

geplant,

gefeilscht,

gehandelt,

gerödelt und

gepokert!

Die Hoffnung auf ein Reggae Jam-Festival

im September in Bersenbrück ist gestorben.

Das Musikfest soll es erst 2021 wieder geben.

Für die Crew heißt es nun, alle Kräfte zu mobilisieren,

um über die Runden zu kommen.

Ein paar Ideen gibt es schon.

In der Pressemitteilung der Betreiber

GmbH heißt es: „Wir haben gehofft,

geschoben, geplant, gefeilscht, gehandelt,

gerödelt und gepokert, um das

Reggae Jam 2020 für Euch zu retten.

Der Termin im September stand fest, die

Artists waren gebucht und die Vorbereitungen

liefen bereits auf Hochtouren.

Doch dann wurde das Verbot von

Großveranstaltungen in Niedersachsen

bis Ende Oktober verlängert und das

bedeutet leider auch für das Reggae Jam

2020 das endgültige AUS.

Genau wie Ihr sind wir enttäuscht,

traurig und frustriert. Ein Sommer ohne

Reggae Jam – das hat es in der 27-jährigen

Geschichte des Festivals noch nie

gegeben.

Aber wir lassen uns nicht unterkriegen

und freuen uns umso mehr auf das Reggae

Jam 2021!

One Love, One Vibe – wir konzentrieren

uns auf das 27. Festival im kommenden

Jahr, um das Reggae Jam 2021 für Euch

wieder zu einem ganz besonderen Festival

zu machen.“

Special Corona-Edition:

Reggae Jam Friend-Shirt

„With a little help from my friends“.

Mit dem Kauf der Shirts tragt ihr

aktiv zur Rettung des Reggae Jam

Festivals bei!

58 | mq + Ausgabe Sommer 2020


REGGAE JAM FESTIVAL

Für alle, denen ohne das Festival etwas fehlt,

gibt es das „SURVIVAL KIT“ – ein lustiges

Paket mit allem, was man braucht, die festivalfreie

Zeit ohne Klosterpark und Hase zu

überleben!

Inhalt der Box:

1 Flasche HaseWasser

1 Packung Klosterpark Grasmische

2 Fläschen Jerk-Seasoning

1 Original Reggae Jam Bändchen

3 Aufkleber

„Das Reggae Jam-Survival-Kit geht auf Reisen“

Enthalten ist eine Gras-Samenmischung – mit der man sich seinen eigenen Quadratmeter Klosterpark säen

und diesen mit dem beiliegenden Fläschchen Hasewasser begießen kann. Es gibt ein Eintrittsarmband, eine

Sonder-Edition, damit die Sammlung der Bändchen trotz der Absage 2020 vollständig bleibt, extralanges

Zigarettenpapier, ein Fläschchen Hanfschnaps und das beliebte jamaican Jerk-Seasonig für Geruch und

Geschmack von frischem Hähnchen aus heißen Tonnen und zum Bekleben der heimischen Laterne gibt’s noch

drei Aufkleber oben drauf!

„Reggae Jam feeling for your Home“

Gehofft hatte Bernd Lagemann bis

zum Schluss. Die Künstlerliste für ein

bescheidenes Wochenend-Festival vom

11. bis 13. September stand, als Ersatz für

das abgesagte Sommerspektakel Anfang

August. Die ersten Artists waren bereits

angekündigt. Die Vorbereitungen liefen,

in der Hoffnung, das bis Ende August

festgeschriebene Verbot von Veranstaltungen

würde gelockert.

Doch dann beschloss das Corona-

Kabinett am 17.06.2020, das Verbot

von Veranstaltungen mit mehr als

1000 Teilnehmern bis Ende Oktober zu

verlängern. Das Land Niedersachsen zog

Weiter gibt es Überlegungen, ein „Reggae Jam Summer

Camp“ aufzuziehen, auf einem geeigneten Platz

irgendwo in der Nähe Bersenbrücks. Mit exotischer

Kulisse wie auf dem Festival, und DJ, aber nach den

Corona-Regeln: Gruppen bis zehn Personen, limitiert

auf 250 Personen, könnten dort Tische bestellen für

einen Abend (fast) wie auf dem Festival, das lassen die

aktuellen Verordnungen zu.

Ein Fundus mit Dekoration und Tischen und Stühlen

wäre vorhanden. Planungen laufen.

mit einer Verordnung nach, die ab dem

22.06. gilt.

Für die Veranstaltungsbranche, dem

sechstgrößten Wirtschaftszweig

Deutschlands, wird die Luft immer

dünner. Bernd Lagemann jedenfalls entschloss

sich nach der Entscheidung des

Landes zur Absage. „Es ist sehr schade,

aber leider nicht zu ändern,“ sagt er.

„Ende Oktober macht ein Open-Air-Festival

keinen Sinn mehr.“ Stattdessen soll

es im kommenden Jahr, vom 30. Juli bis 1.

August 2021, wieder Reggae Jam geben.

Die Fans hätten sehr gefasst reagiert,

auf die Absage habe es nur bedauernde

oder aufmunternde Kommentare

gegeben. Der Ticketverkauf wurde sofort

gestoppt.

Ab dem 01. Juli soll der Vorverkauf für

Reggae Jam 2021 anlaufen, von dem

nun einiges abhängt. Wer das Festival

unterstützen will und bereits jetzt weiß,

dass er nächstes Jahr in Bersenbrück

dabei sein will, sollte jetzt schon buchen,

appelliert Lagemann an alle Fans.

Wer helfen will, kann auch ein Unterstützer-T-Shirt

mit dem Aufdruck „With

a little Help from my friends“ kaufen. Zu

bestellen ist es über die Webseite des

Reggae Jam-Festivals.

www.reggaejam.de

Bleibt gesund, bleibt easy und erinnert Euch an die vielen

schönen Jahre – wir sehen uns im nächsten Jahr.“

Ausgabe Sommer 2020 mq + | 59


Das Artland-Magazin.

Alltagskultur live erleben

Dorfsommer im Museumsdorf Cloppenburg

Im Museumsdorf Cloppenburg

können die Besucherinnen und

Besucher in die Alltagswelt

vergangener Jahrhunderte eintauchen

und große Hofanlagen,

Landarbeiterhäuser, Mühlen, ein

Herrenhaus und vieles mehr entdecken.

Zu besichtigen sind etwa 60 Gebäude

aus den letzten fünf Jahrhunderten.

In Ställen und auf Weiden des Museumsdorfs

sind verschiedene Tiere

wie Schweine, Schafe und Rinder zu

Hause. Auch aktive Handwerke sind im

Dorf vertreten: Die Besucherinnen und

Besucher können unter anderem dem

Bäcker, den Töpferinnen oder auch dem

Schmied „über die Schulter“ gucken.

In diesem Jahr veranstaltet das Museumsdorf

Cloppenburg im Juli und

August seinen ersten Dorfsommer. Mit

diesem Programm „vor der Tür“ lädt

das Museum seine Besucherinnen und

Besucher zu interessanten Entdeckungstouren

durch das Dorf ein und

macht Geschichte erlebbar. Geplant ist

ein vielseitiges Programm für die ganze

Familie, bei dem kleine und große Gäste

auf ihre Kosten kommen. Die Angebote,

die unter Berücksichtigung der festgelegten

Hygiene-Auflagen stattfinden,

reichen von kleinen Zuschau-Angeboten

wie Blaudruck oder Zinngießen,

über Kurzführungen zu ausgewählten

Themen bis hin zu Tierfütterungen.

Auch die historische Orgel wird täglich

zu hören sein. Zu bestimmten Terminen

können Sie außerdem einige Maschinen

in Aktion erleben. Und auf dem

Dorfbrink lädt das historische

Pferdekarussell zu einer Fahrt ein!

www.museumsdorf.de

Dorfsommer

Juli und August 2020

täglich geöffnet!

Das tagesaktuelle Programm

finden Sie online unter

www.museumsdorf.de.

Auch die Sonderausstellung Was

geht?! Von Feiern und Festen im

Nordwesten sowie die Ausstellung

Land der Alleen. Die schönsten

Alleen in Niedersachsen sind

im Sommer zu sehen.

INFO:

Museumsdorf Cloppenburg

Bether Straße 6

49661 Cloppenburg

Telefon: 04471 94840

60 | mq + Ausgabe Sommer 2020


AUSFLUGSTIPPS

Landwirte im Kreis Osnabrück

machen Artenvielfalt ÖFFNUNGSZEITEN:

Niedersachsenweit engagieren sich Landwirte in zahlreichen

Kooperationen mit Natur- und Wasserschutzverbänden für mehr

Naturschutz, denn schließlich leben sie von und mit der Natur.

Ob an Ufer-, Feld- und Wegrändern, auf Brachflächen oder Streuobstwiesen,

Hecken oder Biotopen - Niedersachsens Landwirte

brachten 2019 auf fast 26.500 Hektar (ha) ein- oder mehrjährige

Blühmischungen aus. Sie legten auf mehr als 5.000 ha Blühstreifen

an, weitere 23.000 ha lagen brach, um Lebensraum für Insekten

und Niederwild zu bieten und die Artenvielfalt zu erhöhen.

Der Hauptverband des Osnabrücker Landvolkes ist mit dabei. „Im Landkreis

Osnabrück haben unsere Landwirte im vergangenen Jahr über 580

ha Blühstreifen angelegt. Zudem haben wir Saatguttütchen verteilt, damit

unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger in ihrem Garten einen Lebensraum

für Insekten, Bienen und weitere Nützlinge schaffen können“, berichtet

Vanessa Conrad vom Landvolk. Auch für diejenigen, die keinen Garten

besitzen und selbst keine Blühflächen anlegen können, gibt es Möglichkeiten,

die Artenvielfalt zu unterstützen. Bernhard Fasthoff-Kühle aus

Berge ist einer von vielen Landwirten, die Blühpatenschaften anbieten.

Seine Blühfläche liegt direkt am Dorfrand. 17 Paten haben für jeweils 100

m² seiner 1.900 m² großen Fläche eine Patenschaft übernommen.

Naturschutz und Artenvielfalt sind eine gesamtgesellschaftliche

Aufgabe, jeder Einzelne kann sich dabei einbringen. Ob im

eigenen Garten oder als Blühstreifen-Pate. Jeder kann aktiv

Verantwortung übernehmen und zur Artenvielfalt beitragen.

Auch über die Agrarumweltmaßnahmen hinaus ergreifen unsere heimischen

Landwirte zusätzliche Schritte, um die Artenvielfalt zu fördern.

Zahlreiche Vertragsnaturschutzmaßnahmen und die Teilnahme an vielen

freiwilligen Naturschutzprojekten und -kooperationen mit Jägern, Imkern

oder Wasserverbänden untermauern den Einsatz der niedersächsischen

Landwirtschaft. Ein konkretes Projekt ist auch die Aktion der niedersächsischen

Initiative „Echt grün - Eure Landwirte“. Mit ihr können sich Bauern

als „Bienenfreundlicher Landwirt“ auszeichnen lassen. Dafür wurde

– gemeinsam mit dem Bieneninstitut Celle – ein Maßnahmenkatalog

erstellt. Durch diese Maßnahmen können Landwirte, über ihr alltägliches

Engagement hinaus, aktiv Insekten schützen.

234 Bauern nehmen bislang daran teil. Angela und Jens Holger Frese aus

Bohmte sind zwei von ihnen: „Wir Landwirte sind auf Insekten angewiesen.

Wir erfahren den Rückgang der Artenvielfalt als erstes, weil wir so nah

an der Natur arbeiten. Mit der Teilnahme als Bienenfreundlicher Landwirt

möchten wir Berufskollegen, aber vor allem auch die breite Bevölkerung,

für das Thema sensibilisieren“.

Im letzten Jahr säten Landwirte im Landkreis Osnabrück gemeinsam

mit Schulklassen 200 m² Blühstreifen auf öffentlichen

Flächen aus.

Foto/Text: Osnabrücker Landvolk

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Erster Sa. im Monat 9 -13 Uhr

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Das Artland-Magazin.

Tipp für die Sommerferien: Der Kalkrieser Ferien-Sommer!

...bis 20. August 2020,

jeden Mittwoch und Donnerstag,

ab 10.00 Uhr:

AUF ENTDECKUNGSTOUR INS

VARUSSCHLACHT-MUSEUM

Neue Ferienangebote für Familien

Ferienzeit! Auch wenn in diesem Jahr

vieles anders ist, eins bleibt: Der Mittwoch

und Donnerstag in den Sommerferien

(NDS und NRW) in Museum und Park

Kalkriese sind vollgepackt mit Angeboten

für Kinder. In Zeiten von Corona geht das

Varusschlacht-Museum neue Wege und hat

neue Formate für die Ferien entwickelt. Bei

der beliebten Familienführung erfahren

Kinder, wie sich die Römer und Germanen

vor 2000 Jahren gekleidet haben. Dann

geht es, natürlich mit dem nötigen

Abstand, in den großen Museumspark. Anschaulich

aufbereitet für Jung und Alt geht

es zu den Fundplätzen aufsehenerregender

Entdeckungen. Eine Stationenrallye im

Park bietet für Kinder und Familien eine interaktive

Spurensuche. Ausgerüstet mit der

Kalkrieser Entdeckertüte können an den

Stationen knifflige Rätsel gelöst werden.

An drei Stationen heißt es ausprobieren

und mitmachen: die Metallsonde kommt

zum Einsatz, Mehl wird gemahlen und

beim Mühlespiel wird gezockt. Und wer

sich dann noch austoben möchte, klettert

im Niedrigseilgarten von Games and Ropes

im Museumspark.

Alle Informationen und die Termine sind unter www.

kalkriese-varusschlacht.de bereitgestellt. Aufgrund

der derzeitigen Lage gibt es für die Angebote eine

BesucherInnenobergrenze. Eine Anmeldung wird

daher unter Tel. 05468 9204-200 oder per E-Mail an

fuehrungen@kalkriese-varusschlacht.de empfohlen.

Tickets für Führungen sind auch im Onlineticketshop

unter https://varusschlacht.ticketfritz.de/ erhältlich.

Samstag, 11. Juli 2020

und 25. Juli 2020,

18.00 Uhr:

Rollenführung im Museumspark:

UNTERWEGS MIT LAETITIA

Mittwoch, 1. Mai, 14 Uhr

Die römische Händlerin Laetitia nimmt

Besucher mit ins Jahr 9 n. Chr. und plaudert

den neuesten Klatsch und Tratsch aus

Varus´ Tross aus. Als Zeitzeugin berichtet

sie im Museumspark aus erster Hand von

den Ereignissen der Schlacht und verrät

pikante Details zu den Kalkrieser Funden

und ihren einstigen Besitzern. (60 Min.;

4,00 Euro pro Person + Eintritt)

Die Plätze sind begrenzt. Eine Anmeldung beim

Buchungsservice unter Tel. 05468 - 9204-200 oder per

E-Mail an fuehrungen@kalkriese-varusschlacht.de wird

empfohlen. Am Wochenende ist eine Anmeldung unter

Tel. 05468 - 9204-23 möglich.

Sonderausstellung

„2 MILLIONEN JAHRE

MIGRATION“

Täglich 10.00 bis 18.00 Uhr in

Museum und Park Kalkriese.

Vom 25. April bis zum 25. Oktober

2020 geht es mit der Ausstellung

„2 Millionen Jahre Migration“ auf eine

Reise durch die bewegte Menschheitsgeschichte.

Was bedeutet »Migration«

eigentlich? Warum migrierten die

Menschen, woher kamen und wohin

gingen sie? Was hatten sie im Gepäck?

Geklärt werden diese Fragen in der

Ausstellung.

Copyright Varusschlacht im Osnabrücker Land, Foto: Caroline Flöring.

Die kleine Parkführung:

Rundgang durch den Museumspark

[60 Min.]

Bei einem Rundgang durch den Museumspark,

bei dem das archäologische

Fundareal im Blickfeld liegt. Anhand der

Fundauswahl und -verteilung sowie der

Topographie der Landschaft wird der

Verlauf der Schlacht nach derzeitigem

Forschungsstand rekonstruiert. Den Besuchern

werden zudem das architektonische

Gesamtkonzept und die Parkgestaltung

erläutert.

Freitags und samstags um 14.30 Uhr, an

Sonn-/Feiertagen um 11.00 und 14.30 Uhr.

Die Führung kostet 4,00 Euro pro Person. Die Teilnehmerzahl

ist begrenzt.

Eine Anmeldung beim Buchungsservice wird empfohlen

unter Tel. 05468 9204-200.

Öffentliche Familienführung

im Museumspark

[90 Min.]

Jeden Sonntag im Monat um 14.00 Uhr.

Die Führung kostet 4,00 Euro pro Person,

max. 12,00 Euro pro Familie. Die Teilnehmerzahl

ist begrenzt.

Eine Anmeldung beim Buchungsservice

wird empfohlen unter Tel. 05468 9204-

200.

SOMMERÖFFNUNGSZEITEN

von April bis einschließlich

Oktober 2020

täglich geöffnet von 10.00 bis 18.00 Uhr.

Copyright Varusschlacht im Osnabrücker Land, Foto: Caroline Flöring.

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IMPRESSUM

HERAUSGEBER

Oelkers, Druckhaus im Artland GmbH

Hindenburgstr. 48 | 49610 Quakenbrück

GESAMTHERSTELLUNG

Oelkers, Druckhaus im Artland GmbH

REDAKTION

Hans-Wilhelm Oelkers (V.i.S.d.P.),

Ruth Keck, Alexandra Lüders, Florian

Risch, Detlef Bülow, Heiko Bockstiegel,

Katharina Preuth, Bernd Middendorf,

sowie Vereine, Firmen, Personen,

Gruppen und Institutionen, die uns

freundlicherweise Texte und Fotos zur

Verfügung stellen. Verantwortlich für

den Inhalt der redaktionellen Texte

sind die jeweiligen Vereine, Firmen,

Personen, Gruppen und Institutionen.

ANZEIGEN- U. REDAKTION

Oelkers, Druckhaus im Artland

Hindenburgstraße 48

49610 Quakenbrück

fon 0 54 31 - 94 10 01

fax 0 54 31 - 94 10 50

hawe.oelkers@gmail.com

info@keck-kommunikation.de

Das MQ+ erscheint in einer Auflage von

15.000 Stück im Artland und punktuell in den

angrenzenden Ortschaften.

Es gelten die Anzeigenpreise gem. Mediadaten

MQ+, Stand Mai 2013.

66 | mq + Ausgabe Sommer 2020


VERANSTALTUNGEN

Tag der

offenen Gärten

Vier Gärten aus dem Artland veranstalteten erstmalig einen

gemeinsamen Tag der offenen Gärten, der insgesamt sehr gut besucht

wurde. Dies meldete das Nortruper Ehepaar Ulrike und Hermann

Pethig, die zusammen mit den Gärten von Elting-Bußmeyer,

Everding und Hilfer aus Badbergen sehr gute Rückmeldungen von

ihren Besuchern erhielten. Die Gruppe hatte 500 Flyer drucken

lassen und kurzfristig die Presse informiert. „Wir wollten den Menschen

schöne Gärten als echte Alternative zu Stein- und Kiesgärten

präsentieren. Viele fragten auch nach Samen und Pflanzen, die sie

hier kennengelernt haben“, resumierten Pethigs.

Am 13. September 2020 werden die vier Gartenbesitzer

den Tag des offenen Gartens wiederholen, um die herbstlichen

Schönheiten ihrer Flora zu zeigen.

Ulrike und Hermann Pethig möchten Interessierte an der Schönheit ihres Gartens teilhaben lassen. Foto: Alexandra Lüders

Mode

für Sie & Ihn!

Die Sommerkollektion

ist eingetroffen!

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