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MQ Sommer 2021 int

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02

JULI | AUGUST | SEPTEMBER 2021

Das Artland-Magazin.

www.artland-magazin.tv

Themen:

785 JAHRE

QUAKENBRÜCK

Ein kleiner Exkurs durch

die Stadtgeschichte

DER

HÜNENWEG

Wanderurlaub auf

324 km Wegstrecke

Sommer

MEHR KLIMA-

SCHUTZ

Den Klimawandel als

Chance verstehen

im Artland!

QUAKENBRÜCK

RADSTADT

oder des Radfahrers

Albtraum?

FILIGRANE

FLUGKÜNSTLER

85 Libellenarten sind in

Mitteleuropa heimisch


Kommunalwahl am

12. September 2021

Liebe Artländerinnen und Artländer,

am 12. September 2021 findet die Wahl des neuen Samtgemeinde -

bürgermeisters für das Artland statt. Als Kandidat der CDU möchte

ich um Ihre Stimme werben. Die unten aufgeführten fünf Infoblöcke

geben einen ersten Einblick in mein Wahlprogramm und zeigen die

Richtung auf, in die ich mit Ihnen, liebe Artländerinnen und Artländer,

gehen möchte: Gemeinsam für ein starkes Artland.

Ihr Jürgen Holterhus

Konsequente Förderung der

Wirtschaft und Landwirtschaft

· Wirtschaftsförderung aufwerten und

neu strukturieren

· Ausreichende Bevorratung von

Gewerbegebieten in den Gemeinden

und oder interkommunal

· Aktive Planung zur Entwicklung

der landwirtschaftlichen Betriebe

· Sicherung und Förderung der

identitätsstiftenden Dorfzentren

Badbergen, Menslage und Nortrup

· Stärkung der Quakenbrücker

Innenstadt

· DIL-Hochschulstandort unterstützen

und ausbauen

Stärkung der digitalen Infrastruktur

und der digitalen

Transformation

· Gute Anbindung ans Internet im

gesamten Artland

· Verwaltung weitestgehend digitalisieren

und „papierlos“ machen

· Leicht verständliche digitale Abbildung

der öffentlichen Informationen,

Vorhaben und Sachstände der Samtgemeinde

und Gemeinden

Mehr Bürgernähe, mehr

Zuhören und Wertschätzen

· Einfache Kommunikation der öffentlichen

Informationen, Vorhaben,

Prioritäten und Sachstände

· Bürgerinnen und Bürger stehen im

Mittelpunkt des Denkens und

Handelns von Rat und Verwaltung

· Regelmäßige Kontakte der Verwaltung

zu Verbänden, Vereinen, Firmen,

Einrichtungen usw.

Unterstützung von Familien

· Ausbau der Kinderbetreuung in

Bezug auf Anzahl der Plätze und

Verlängerung der Öffnungszeiten

· Förderung altersgerechter

Wohnformen und Betreuung

Sicherstellung der ärztlichen

Versorgung

· Unterstützung der Hausärztinnen

und Hausärzte

· Unterstützung des Christlichen

Krankenhaus Quakenbrück

Sinnvolles nachhaltiges und

ökologisches Handeln

· Regionale Produkte und „faire trade“

unterstützen und fördern

· Effiziente Planung von Gewerbegebieten

und oder Baugebieten, um

Synergien zu nutzen

· Hilfe und Unterstützung für nach -

haltiges und ökologisches Bauen

· Die Finanzhaushalte der Gemeinden

im Artland nachhaltig gestalten und

für die zukünftigen Generationen vor

Überschuldung sichern

„Verwurzelt in der Region möchte ich

mich mit Ihrer Stimme der neuen Aufgabe

widmen.“


Das ist ja interessant...

EDITORIAL

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,

Es könnte ein heißer Sommer werden...

...denn nicht nur die Temperaturen eilen

jetzt in die Höhe - auch die politischen

Debatten auf regionaler Ebene können

hitzig werden. Die Wahl des Samtgemeindebürgermeisters

steht an und der

Wahlkampf läuft auf vollen Touren. Wir

haben uns in das Getümmel begeben

und lassen die Kandidaten sprechen.

Diskutiert wird u.a. die Bebauung

historischer Flächen in Quakenbrück,

das Ehrenamt sowie die Kommunikation

zum Bürger. Es gibt viele Themen, die die

Menschen in unserer Region bewegen.

So ist z.B. das gut gemeinte Konzept der

„Radstadt des Nordens“ leider in vielen

Punkten verbesserungswürdig - genauso

wie die Thematik der öffentlichen Toiletten

in Quakenbrück.

Fernab des Wahlkampfs führt diese Ausgabe

natürlich noch durch einige weitere

interessante Bereiche.

WWW.ARTLAND-MAGAZIN.TV

Wir erinnern an die Musik der 1960er

und 1970er Jahre und an die Kultband

„Yard“ aus Quakenbrück. Begeistert

haben uns die innovativen

Ideen Quakenbrücker Ingenieure zum

Thema „Energiewende“. Mit derselben

Begeisterung nehmen wir Sie mit auf

einen historischen Streifzug durch die

Geschichte der Stadt Quakenbrück.

Kennen Sie den Hünenweg als beliebten

Wanderweg? In dieser Ausgabe lernen

Sie ihn kennen. Und wer die Natur liebt,

kommt bei unserem Beitrag über die

Libelle als filigranen Flugkünstler voll auf

seine Kosten.

Haben Sie viel Spaß beim Lesen! Wir

würden uns sehr freuen, wenn Sie uns

ein Feedback zu unserem Magazin

zukommen lassen oder aber selbst

Beiträge schreiben und uns diese zur

Verfügung stellen.

DRUCKSACHEN AUS DER REGION

OELKERS, DRUCKHAUS IM ARTLAND | HINDENBURGSTR. 48 | 49610 QUAKENBRÜCK

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Ihre MQ + -Redaktion

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Titelfoto: Stadt Land Bus Camping/Marco Guido

Alle 14 Tage neu!

IN DIESEM MAGAZIN

©Fotolia/aletia2011

Die Lokalzeitung für den nördlichen

Landkreis Osnabrück, Südoldenburg und

einen (kleinen) Teil des Emslandes

Redaktion und Anzeigenannahme:

Kreuzstr. 1 · 49610 Quakenbrück · Tel. (05431) 90 48 51

info@lokalzeitung-volltreffer.de

6/7 Interview mit M. Brüggemann

9 Radstadt Quakenbrück

10/11 Hünenweg

12-21 785 Jahre Quakenbrück

22-24 Ausgrabungen Innenstadt

26-31 Band YARD

32-35 Regenis Energiewirtschaft

39 Bio-Freilandeier aus Badbergen

40 Hilfe für Nele

41 Alles für‘s Huhn

42 Unterstützung des Ehrenamts

43 ACM Gehrde

45-47 Stadtmuseum Quakenbrück

48/49 Bergfeld: Unser Fischteich

50/51 Verwunschene Gärten

52/53 Libellen

54/55 Campus Artland

56/57 Mehr Klimaschutz

60-62 Kino- und Buchtipps

64 Museum und Park Kalkriese

65 Rätselseite

66 Impressum


Das Artland-Magazin.

Im Gespräch mit Jürgen Holterhus,

Samtgemeindebürgermeister-

Kandidat der CDU

In der Vorbereitung auf das

Interview bin ich auf ein

interessantes Konzept Ihres

Vaters gestoßen. Er hatte in

den 1990er Jahren angeregt,

den Schützenhof, Feriensee und

den Bereich des heutigen Rennplatzes

touristisch intensiver zu

erschließen. Das Engagement

für die Region scheint in der

Holterhus-DNA verwurzelt.

JH: Ja, das Engagement für die Region

gehört zur Familie Holterhus.

Meine Eltern haben immer wieder

Ideen in Rat, Verwaltung und Kaufmannschaft

eingebracht und diese

mitentwickelt, z.B. Weihnachtsmarkt

und Burgmannsfest. Mein

Vater war auch von 1972 bis 1976

Ratsmitglied. Die Region zu stärken

war uns immer wichtig, denn

eine funktionierende Region ist das

Fundament für ein funktionierendes

Geschäft. Vererbt bekommen habe

ich wohl auch das ehrenamtliche

Engagement, denn er war lange

Jahre Vorsitzender vom Kolping und

Mitglied im Vorstand der Werbegemeinschaft

(heutige IQ).

Übrigens finde ich, dass der Bereich

vor allem rund um den Schützenhof

auch heute noch großes Entwicklungspotenzial

bietet.

4 | mq Ausgabe Sommer 2021

Bis zur Wahl am 12. September

ist es noch etwas hin, aber Ihr

Wahlkampfzug im Artland

hat schon ordentlich Fahrt

aufgenommen. Wie sieht Ihr

Zwischenfazit aus?

JH: Coronabedingt waren persönliche

Begegnungen kaum möglich.

Wir haben viel digital gemacht

und erzielen mittlerweile eine sehr

gute Reichweite. Über die Social

Media-Kanäle haben mich viele

Anregungen erreicht, die ich auf

meiner Webseite unter dem Menü

,Bürgervorschläge‘ nicht nur aufliste,

sondern auch den Status der Bearbeitung

wiedergebe. Auch wenn

ich noch nicht gewählt bin - viele

Vorschläge sind einfach gut und ich

leite sie gerne an die betreffenden

Stellen weiter. Zudem erlebe ich

eine super Geschlossenheit aller

CDU-Ortsverbände. Die Unterstützung

ist großartig, was auch das

fast einstimmige Wahlergebnis der

Mitgliederversammlung zeigt. Mein

Wahlkampfteam macht tolle Arbeit,

dafür bin ich sehr dankbar. Ich spüre,

dass alle bereit sind, neue Wege

zu gehen und beispielsweise den

Bürgerinnen und Bürgern intensiver

zuzuhören. Auch freue ich mich sehr,

dass endlich persönliche Begegnungen

und Gespräche möglich sind.

Darin werde ich weiterhin viel Zeit

investieren.

So können Sie

Jürgen Holterhus

folgen:

Internet: www.juergen-holterhus.de

Facebook: @IhrSamtgemeindebuergermeister

Instagram: ihrsamtgemeindebuergermeister

youtube: Ihr Samtgemeindebürgermeister Jürgen Holterhus

Direkter Kontakt: info@juergen-holterhus.de

Wie begegnen Ihnen die

Menschen?

JH: Die Menschen begegnen mir

sehr offen, gesprächsbereit und respektvoll.

Manchmal muss man sich

erst etwas abtasten, aber das Eis ist

rasch gebrochen und lebhafte, interessante

Gespräche entstehen.

Wie denken die Artländerinnen

und Artländer über Ihre

Heimat?

JH: Sie denken überaus positiv über

ihre Heimat. Sicher sehen sie auch

kommende Herausforderungen,

aber ich bin überrascht, mit welch‘

großer Energie die Artländerinnen

und Artländer in und mit der Region

arbeiten, gerne hier leben und hier

ihre Zukunft sehen.

Gab es eine Begegnung, die

Sie besonders beeindruckt hat?

JH: Meine bisherigen Begegnungen

mit den Vereinen und ehrenamtlich

Tätigen haben mich ungemein beeindruckt.

Wie engagiert und motiviert

da zu Werke gegangen wird,

war mir so nicht bewusst und hat

mich echt erstaunt. Darauf können

wir alle stolz sein und Danke sagen.

Was meinen die Artländerinnen

und Artländer, was dringend

geändert oder verbessert

werden muss?

JH: Ein großer Wunsch der Artländerinnen

und Artländer ist der nach

mehr Nähe zu Politik und Verwaltung.

Wie kann den eigenen Anliegen

am besten Gehör verschafft

werden?

Wie würden Sie diesem Wunsch

nachkommen?

JH: Ich sehe die Kommunikation von

Informationen als einen wichtigen

Aspekt in der Beziehung zwischen

Verwaltung, Politik und Bürgern.

Entscheidungen erklären, Maßnahmen

begründen, Entwicklungsschritte

darlegen, all das müsste

meiner Meinung nach intensiver

und regelmäßiger kommuniziert

werden, auch über Internet, Apps

und die Sozialen Medien. Dadurch

erhöhen sich die Chancen, die Artländerinnen

und Artländer näher an

Politik und Verwaltung zu holen. Ich

habe in meinen Gesprächen häufig

erlebt, dass es oft nur um Kleinigkeiten

geht, die eigentlich unkompliziert

geregelt werden könnten.

Mit welchem Führungsstil

würden Sie das Amt des

Samtgemeindebürgermeisters

ausüben?

JH: Ich würde das Amt mit einem

kommunikativen Führungsstil ausüben.

Dazu gehört die Eigenschaft,

sehr gut zuzuhören. Grundlage

für gute Entscheidungen sind umfassende

Informationen. Höre ich

aufmerksam zu, erhalte ich möglicherweise

wichtige Details, um

die bestmögliche Entscheidung

zu treffen. Ebenfalls zu meinem

Führungsstil gehört es, die Freude

an der Arbeit zu erhöhen, das

Selbstbewusstsein jeder einzelnen

Mitarbeiterin und jedes einzelnen

Mitarbeiters zu stärken und zu mehr

Freiheit, Eigenverantwortung und

Gestaltungswillen zu motivieren.

Dafür würde ich eine positive Fehlerkultur

einführen. Viele haben

Angst davor, Fehler zu machen. Aber

niemand ist perfekt, wir sind Menschen.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

sollte es erlaubt sein, Fehler

zu machen, darüber zu sprechen

und aus den Fehlern zu lernen, ohne

Sanktionen zu befürchten. Wichtig

ist mir zudem, mit den Fachbereichen

darüber zu sprechen, wo sie in

einem Jahr stehen wollen, welche

Ziele erreicht werden sollen und

welche Maßnahmen dafür ergriffen

werden.

Fragen und Foto: Christian Wüst

„Ein großer Wunsch der Artländerinnen und Artländer ist der nach mehr Nähe zu Politik

und Verwaltung,“ nimmt Jürgen Holterhus, CDU-Samtgemeindebürgermeister-Kandidat,

bei seinen vielen persönlichen Gesprächen wahr.


WAHLEN 2021

Samtgemeindebürgermeister

Michael Bürgel: Bezahlbarer

Wohnraum ist sehr wichtig

– aber tatsächlich überall?

Die Stadt Quakenbrück beabsichtigt

aktuell den Bebauungsplan

beim „Mühlenhof“ zu ändern,

sodass dort anlässlich des

steigenden Wohnraumbedarfes

in der Stadt Quakenbrück eine

geordnete städtebauliche Entwicklung

durch eine Wohnbebauung

weiterhin gewährleistet

wird.

Damit sollen insbesondere die

Wohnbedürfnisse der Bevölkerung

berücksichtigt werden.

Mit der Begründung, Wohnungen

im Kampf gegen steigende Mieten

zu bauen und weil es schick ist, im

Zentrum oder nahe dran zu leben,

wächst natürlich der Druck auf weniger

stark genutzte Grundstücke.

Wir benötigen Wohnraum,

das ist keine Frage,

aber wirklich an jeder Stelle?

Geplant ist aktuell, dass am Schwarzen

Weg eine Wohnanlage aus 5

Häusern sowie einer Tiefgarage mit

34 Stellplätzen inkl. 3 Behindertenparkplätzen

gebaut werden soll, die

– nicht nur aus meiner Sicht – auch

noch an einer Stelle gebaut werden

soll, die zu den historisch wertvollsten

Plätzen und zur Gründungsgeschichte

unserer Stadt gehört.

Damit beabsichtigt man das Angebot

an Wohnraum aufgrund des

geringen Angebots in Quakenbrück

und der hohen Nachfrage zu erweitern.

Der aktuelle Bebauungsplan

setzt derzeit dort nur einen Kinderspielplatz

sowie einen Parkplatz

fest. Eine so geplante Bebauung

würde aber ein für alle Mal den freien

Blick von dort auf die denkmalgeschützte

kleine Mühle verwehren.

Das wäre auch für mich ein herber

Verlust.

Da es nicht untypisch ist, an einem

auf eine mittelalterliche Gründung

zurückgehenden Ort wie Quakenbrück

bei einem Eingriff in den

bislang unberührten Boden auf Relikte

menschlicher Ansiedlungen zu

treffen, zumal die Hase in unmittelbarer

Nähe vorbeifließt, hat der Rat

aus meiner Sicht erfreulicherweise

und vorausschauend beschlossen,

auf dem Gelände vor Baubeginn

archäologische Untersuchungen

durchführen zu lassen.

Wie viele von Ihnen mittlerweile

bestimmt schon durch die Zeitung,

durch Erzählungen oder durch die

derzeit laufende Petition mitbekommen

haben, wurden im Rahmen

dieser Voruntersuchungen

durch die Stadt- und Kreisarchäologie

des Landkreises Osnabrück eine

offensichtliche Uferbefestigung und

ein eingegrabenes Gerinne zur Kanalisierung

eines Fließgewässers

gefunden. Das alles könnte auf

einen früheren Mühlenstandort

hinweisen. Die zeitliche Stellung einer

solchen Mühle könnte aufgrund

einer dendrochronologischen Untersuchung

des Fundholzes bestimmt

werden. Aber die zudem gefundenen

Keramikfragmente deuten bis

jetzt eher auf eine frühneuzeitliche

Entstehung hin.

All das, was die Archäologen hier

nach vielen hundert Jahren wieder

ans Tageslicht gebracht haben, wird

bei der Durchführung des Bauvorhabens

unwiederbringlich verloren

gehen. Dies würde ich persönlich

sehr bedauern, denn die Stadt

Quakenbrück ist geschichtlicher,

wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt

unseres Artlands.

Ich bin der Meinung, dass man dieses

berücksichtigen und Sorge dafür

tragen muss, dass alte Bauwerke,

Straßenzüge oder auch historisch

wertvolle Plätze, wie z.B. dieser

Mühlenhof, für die Zukunft erhalten

werden. Wir werben schließlich

auch mit dem Namen „Kulturschatz

Artland“. Zum anderen würde der

Schwarze Weg, in dem sicher viele

Pärchen sich des Nachts das erste

Mal geküsst haben, ein für alle Mal

seinen Charme verlieren.

Ich könnte mir an dieser Stelle

auch ein wichtiges touristisches

neues Ausflugsziel vorstellen,

einen Park mit einem Mühlenkaffee,

einem wieder hergerichteten

Kolk mit einem Sandstrand, ein

Wassermühlenmuseum mit einem

neuen Mühlenrad, so dass unser

Quakenbrück eine touristische Aufwertung

erfährt. Außerdem hat die

Stadt Fördermittel erhalten, um das

Stadtgrün aufzuwerten. Auch dies

wäre hier eine wunderbare stadtnahe

Fläche, die zur Naherholung

einlädt.

Diese so geschichtsträchtige Stelle

muss nicht um jeden Preis bebaut

werden, denn den benötigten

Wohnraum können wir auch an

anderen Stellen bauen. Wichtig

ist mir bei allem, dass man Mut

und Visionen hat und dass Rat und

Verwaltung die derzeitigen Bürgerstimmen

vernünftig hören und

bewerten.

Ich würde mir

an dieser Stelle für uns

eine andere Lösung

wünschen!

Ihr Michael Bürgel

Fotos Detlef Bülow

Zusammen

für das Artland!

Michael Bürgel

Samtgemeindebürgermeister-Kandidat der SPD

Internet: www.michael-buergel.de

Facebook: @buergel.quakenbrueck

Instagramm: @buergel.quakenbrueck

Youtube: Michael Bürgel

E-mail: info@michael-buergel.de

Ausgabe Sommer 2021 mq | 5


Das Artland-Magazin.

Interview mit Matthias Brüggemann – Bürgermeister der Stadt Quakenbrück.

Hat es das

schon mal

gegeben?

Ein CDU-Bürgermeister wird von seinem SPD-Stellvertreter-Bürgermeister interviewt.

Das dann auch noch im Wahlkampf und die ganze Stadt schaut zu. Ist der Parteiprofilierungsmodus

an? Die Antwort ist nein! Hier geht es um mehr als Wahlkampf.

Ich habe Matthias Brüggemann als fachkompetenten, freundlichen und offenen Menschen kennengelernt,

sein Herz schlägt für Quakenbrück. Er war während der Corona-Zeit als Krankenpfleger an

der vordersten Front im Einsatz und hat mit seinen Kolleginnen und Kollegen gegen die Pandemie

gekämpft. So etwas prägt einen Kommunalpolitiker im hohen Amt. Er ist kein Berufs-Politiker, er ist

ehrenamtlich unterwegs für die Stadt. Wer das Amt des Bürgermeisters innehat, muss viel Zeit investieren,

etliche Sitzungen, Ehrungen und Veranstaltungen sind Bestandteil seines Terminkalenders.

Der Bürgermeister muss immer präsent sein und die Quakenbrücker möchten ihn nicht nur sehen, er

muss auch stets ein offenes Ohr für sie haben. Matthias hat diese Eigenschaften und er ist ein Team-

Player. Wir stellvertretenden Bürgermeister*innen und Ratskollegen*innen sind ein Teil seines Teams.

Ich habe Matthias ein paar schwierige Fragen gestellt…;>)

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6 | mq Ausgabe Sommer 2021


STADT & LAND

Als Du den wichtigen Posten des ehrenamtlichen

Bürgermeisters übernommen

hast, war es da schwer für Dich, den Spagat

zwischen Beruf, Berufung und Familie hinzubekommen?

Eigentlich nicht, da ich mir alles schon vor der

Zusage zur Kandidatur gut überlegt hatte. Natürlich

auch in Absprache mit meiner Frau und

meinem Arbeitgeber.

Wie wichtig war und ist für Dich das Thema

„Ehrenamt“ überhaupt?

Das Thema „Ehrenamt“ ist mir sehr wichtig.

Auch aus diesem Grund habe ich das Bürgermeisteramt

übernommen. Ich wollte damit ein

Signal setzen, dass es auch abhängig Beschäftigten

möglich ist, Ehrenämter und sogar das

Amt des Bürgermeisters zu übernehmen.

Das war ja Deine erste Amtsperiode, worauf

bist Du da rückblickend besonders stolz

und was hat Dir besonders gut gefallen?

Besonders stolz bin ich darauf, dass es mir möglich

war, unsere Stadt zu vertreten. Hier nenne

ich beispielhaft das Austauschtreffen mit

unserer französischen Partnerstadt Alençon anlässlich

des 50-jährigen Bestehens eben dieser

Partner- und Freundschaft. Es fand im Jahr 2019

in Alençon statt. Der Festakt war der reinste

Staatsempfang. Das war ein sehr bewegender

Moment, da mein französischer Amtskollege

und ich eine „erneuerte“ Freundschaftsurkunde

unterschrieben.

Besonders gut gefallen hat mir eine Aktion

von zwei Geschwistern aus dem Wohngebiet

Schützenhof. Sie wollten ihren Spielplatz verschönert

haben, führten zu diesem Zweck eine

Unterschriftenaktion durch, fotografierten den

aktuellen Zustand des Spielplatzes und legten

ihrem Anschreiben ihre Vorschläge zur Verbesserung

bei. Inzwischen ist ein Teil umgesetzt

worden, leider hat Corona auch hier einiges

ausgebremst.

Was hättest Du gerne besser hinbekommen?

Die Situation der Toiletten für Besucher unserer

Stadt. Stichwort: Nette Toilette. Manchmal

muss man ganz schön dicke Bretter bohren.

Aber das Thema „öffentliche Toilette“ müssen

wir noch einmal gemeinsam in der nächsten

Legislaturperiode angehen.

Wie siehst Du das Thema „Politik-Verdrossenheit“?

Und was kann man Deiner

Meinung nach in Zukunft auf kommunaler

Ebene tun, um diese zu mildern?

Die Politiker*innen haben sich zu weit von der

Bevölkerung entfernt. Die Volksvertreter sollen

das Volk vertreten, u.a. indem sie die Ideen aus

der Bevölkerung wahrnehmen (dafür müssen

sie mit der Bevölkerung auf Augenhöhe und

nicht über ihr stehen) und diese Ideen debattieren

und in Gesetze fassen.

Auf kommunaler Ebene könnte ich mir vorstellen,

mit sogenannten und aktuell diskutierten

Bürgerräten zu arbeiten. Hier finden sich nach

genauen Vorgaben Bürger*innen zusammen,

um zu einem bestimmten Thema ihr „Bürgerliches

Fachgutachten“ abzugeben. Dieses würde

dann in die Entscheidungsfindung des Rates

mit einfließen.

Wie bist Du mit unpopulären Entscheidungen

umgegangen? Wünschst Du Dir manchmal

mehr Verständnis in der Bevölkerung?

Da ich als Bürgermeister den Rat nach außen

vertrete, also auch seine unpopulären Entscheidungen,

konnte ich mich immer auf den

Rückhalt meiner Ratskollegen*innen verlassen

und wir haben so die Last gemeinsam getragen.

Aus der Bevölkerung habe ich, bis auf einige

wenige Male nach erklärenden Gesprächen

immer Verständnis erfahren.

Corona hat einen Grossteil Deiner Amtszeit

begleitet. Wie hast Du die Doppelbelastung

im Krankenhaus und im Rathaus gemeistert?

Corona war und ist schon ein Thema für sich.

Die Doppelbelastung war einige Male schwer

zu ertragen. Aber das Positive hat auch in dieser

Situation überwogen. Ich habe erfahren, wie

hilfsbereit die Quakenbrücker*innen gerade

auch in Krisenzeiten sind. Meine Kontakte als

Bürgermeister waren sehr nützlich, um Hilfesuchende

und Helfende zusammenzubringen.

Hier möchte ich beispielhaft die Gutscheinaktion

für u.a. in Quakenbrück tätige Pflegekräfte

des Rates in Zusammenarbeit mit unserer IQ

und darüber hinaus mit Unterstützung einer

Quakenbrücker Familie nennen.

Quakenbrück ist ein Schmelztiegel vieler

Nationalitäten und Kulturen. Wie kannst

Du Dir die Entwicklung und Annäherung

vorstellen?

Da gebe ich Dir recht! Quakenbrück ist ein

Schmelztiegel vieler Nationalitäten und Kulturen

und dies können wir überall in unserer

Stadtgesellschaft erkennen. Unser aller Ziel

muss es sein, von einem Nebeneinander zu

einem Miteinander zu finden. Die Bereitschaft

hierzu muss aber auch von beiden Seiten, der

aufnehmenden und der zugezogenen Bevölkerung

gleichermaßen erfolgen. Zudem möchte

ich auch deutlich sagen, dass ein wichtiger

Punkt in diesem Miteinander ist, dass Regeln,

Vorgaben und Gesetze des aufnehmenden

Landes, der Bundesrepublik Deutschland, gelten

und einzuhalten sind.

Gibt es für Dich einen „Lieblingsort“

in QB?

Mein Lieblingsplatz ist der historische

Marktplatz.

Wenn ich die Zeit habe, möchte ich ...

... noch viele gute Ideen für Quakenbrück

entwickeln, um unser aller Miteinander

weiter zu verbessern.

Mein Vorbild ist ...

... meine Mutter. Sie hat mich gelehrt

und vorgelebt, an jeder noch so schwierigen

Situation immer noch etwas

Positives zu finden.

Wenn ich einen Wunsch für QB frei

hätte, ...

... wünschte ich mir eine Stadtgesellschaft,

in die sich alle Bürger*innen

zum Wohle aller einbringen.

Um noch einmal auf das Ehrenamt zurückzukommen,

ich weiss, dass Du Dich in der

Vergangenheit sehr im und für das Stadtmuseum

eingesetzt hast. So bist Du bei jeder

Eröffnung von den Sonderausstellungen

als Laudator dabei gewesen und warst

sogar aktiv bei deren Buch „Schüler auf

Zeitreisen“ als Fotomodel tätig. Wie wichtig

ist Dir so eine Einrichtung wie das Museum

für unsere Stadt?

Unser Stadtmuseum ist für unsere Stadt eine

sehr wichtige Einrichtung, denn „Nur wer weiß,

woher er kommt, weiß, wohin er geht!“ Dieses

Zitat stammt von Theodor Heuss, unserem

ersten Bundespräsidenten.

Zudem ist es ein sehr schöner Ort der Begegnung,

sei es nun aus musealen Anlässen wie

den erwähnten Sonderausstellungen oder auch

zum Zweck einer Eheschließung.

Matthias Brüggemann setzt sich für seine

Mitbürger*innen ein, ohne einen Blick auf

politische Zuordnung. Ich habe ihn als zuverlässigen

Partner schätzen gelernt. Er ist ein

Paradebeispiel dafür, wie man Ehrenamt, Beruf

und Familie unter einen Hut bringen kann und

trotzdem allen Anforderungen gerecht wird.

Unterschätze nie den Aufwand, den man aufbringen

muss, um dem Job eines Bürgermeisters

gerecht zu werden. Matthias Brüggemann

hat in den letzten fünf Jahren eine erfolgreiche

Amtszeit hinter sich gebracht. Er war eine gute

Wahl für Quakenbrück. Wie es weitergeht, wird

die Wahl entscheiden und egal, wer im September

die Nase vorn hat, die Fußstapfen, die dann

gefüllt werden müssen, sind sehr groß.

Bob Giddens

Ausgabe Sommer 2021 mq | 7


Das Artland-Magazin.

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RADSTADT QUAKENBRÜCK

RADSTADT oder

Von Detlef Bülow

Albtraum?

des Radfahrers Fahrradschutzstreifen an der Bremer Straße Foto: Detlef Bülow

Der Weg mit dem

Fahrrad durch

Quakenbrück kann

im Berufsverkehr

schnell gefährlich

werden.

Es ist der Albtraum vieler Radfahrer, von einem Auto angefahren zu werden, weil dessen

Fahrer zu knapp überholt, seinen Wagen nicht unter Kontrolle hat oder vielleicht gerade

mit dem Handy hantiert. Mindestens 1,50 Meter Seitenabstand sind beim Überholen

eines Radfahrers vorgeschrieben, in manchen Fällen sogar mehr. Doch in der Praxis wird

es in der „Radstadt Quakenbrück“ oft eng, viel zu eng, wenn ich da an unsere schmalen

Straßen denke. Straßen, die von unseren Kindern und Enkelkindern auf dem Schulweg

benutzt werden! Auf den Nebenstraßen ist es auch nicht besser, da wird zwar seltener,

aber dafür enger überholt als auf Hauptstraßen. Einige unserer Straßen haben zwar

einen „Radweg“, doch diese „Radfahrstreifen“ oder „Fahrradschutzstreifen“ haben meistens

doch nur eine Alibifunktion. Diese kleinen Brüder und Schwestern der eigentlichen

Radwege kommen nicht mal in den Paragraphen der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO)

selbst, sondern erst in den Anlagen vor. Dennoch heißt es da: „Werden Radfahrstreifen

an Straßen mit starkem Kraftfahrzeugverkehr angelegt, ist ein breiter Radfahrstreifen

oder ein zusätzlicher Sicherheitsraum zum fließenden Verkehr erforderlich.“ Doch sehen

wir uns auf Quakenbrücks Straßen um, dann sieht die Realität leider ganz anders aus.

Viele dieser Fahrradwege, die ich so in unserer Stadt kenne, haben auf der rechten Seite

noch einen Parkstreifen. Dort abgestellte Fahrzeuge stehen oft schon mit zwei Reifen

auf dem Schutzstreifen, und wenn dann noch ein Autofahrer aus dem parkenden PKW

aussteigt, ragt die Autotür sogar über den Radweg hinweg. Radfahrer müssen dann

zwangsläufig Slalom fahren und auf die Straße ausweichen. Damit erzürnen sie nicht

nur zahlreiche Autofahrer, die sie gerne aus dem Weg haben würden, sondern diese Radfahrer

begeben sich auch in Gefahr. Radfahrer, die diese optionalen Angebote nutzen,

egal ob Erwachsene oder Kinder, leben auf unseren Straßen gefährlich, denn die meisten

Autofahrer nehmen beim Überholen nur selten besondere Rücksicht. Dabei sieht die

Rechtslage vor, dass sowohl Radfahrer mit Kindern auf dem Rad als auch ältere Verkehrsteilnehmer

mit einem Mindestabstand von zwei Metern zu überholen sind.

Viele Radfahrer haben Angst, wenn sie im Sattel sitzen. Diese „gefühlte Unsicherheit“

schreckt etliche Menschen davon ab, mit dem Rad zu fahren, obwohl das den Verkehr

erheblich entlasten würde, weil es weder Lärm, Abgase, Stau noch Feinstaub verursacht.

Radfahrstreifen und Schutzstreifen sind gutgemeinte Instrumentarien der Straßenverkehrsordnung.

Leider fehlt zu häufig auf Seiten der Straßenverkehrsbehörden bei der

Anordnung das nötige Fingerspitzengefühl. Wenig Sicherheit und schlechte Stimmung

statt Fahrradfreundlichkeit: So lässt sich das Fazit zur Fahrradsicherheit in Quakenbrück

zusammenfassen. Unsicherheit, Stress und Angst halten Menschen vom Radfahren ab

und so geht die Zufriedenheit beim Radfahren zurück.

Radweg durch Bushaltestelle:

Hier hat man wohl den Praktikanten planen lassen?! Foto: Detlef Bülow

Wenn man Radfahrern also die Stadt mit

Fahrrad-Historie und einer wunderschönen

Radfahrumgebung wirklich schmackhaft

machen will, dann ist in Quakenbrück noch

sehr viel umzusetzen. Denn momentan ist

unsere Burgmannstadt noch viele Fahrradstunden

von einer „Radstadt des Nordens“

entfernt.

Quakenbrück braucht gute, breite

Radwege, getrennt vom starken Autoverkehr,

damit man unter anderem

auch Kinder ohne schlechtes Gewissen

allein mit dem Rad losschicken kann.

Wir brauchen für die Fahrradmobilität

durchgängige Wegenetze, Radschnellwege

für Pendler und am Bahnhof ein

Fahrradparkhaus.

Ausgabe Sommer 2021 mq | 9


Das Artland-Magazin.

Idyllische Flusslandschaften, Moorgebiete und Wälder ver

Nicht erst seit Ausbruch der

Corona-Pandemie liegt

Wandern bei Jung und Alt

im Trend. Auch das Pilgern

auf dem Jakobsweg

boomt seit Jahren. Wer

sich im Osnabrücker Land

auf Schusters Rappen (zu Fuß) auf

Wanderschaft begibt, kann auf dem

Hünenweg zauberhafte Kultur- und

Naturlandschaften erobern. Denn bis

zum kommenden September wird der

Hünenweg über die deutsche Grenze

hinaus bis nach Groningen (NL) fertiggestellt

und eingeweiht sein. Jeweils

beim Wechsel der 20 Etappen zwischen

Osnabrück und Groningen informieren

Tafeln und Karten über die jeweilige

Strecke. Erfahrene Wander-Autoren

von dem Konrad-Stein-Verlag erstellen

einen Routenführer (Buch) zum neuen

Verlauf. Im Internet kann sich jeder die

Route als GPS-Track herunterladen und

per Handy navigieren lassen. Der Track

sowie weitere Informationen stehen

auf der neu entwickelten Website und

der dazugehörigen App zur Verfügung.

Der Chefredakteur des bundesweiten

„Wandermagazins“ Thorsten Hoyer hat

den Hünenweg im März diesen Jahres

(2021) auf der Strecke von Osnabrück

bis Meppen persönlich getestet und

am 17. Juni in der Serie „Hoyer macht

Strecke“ seine Eindrücke veröffentlicht.

Laut einer Expertenstudie des Deutschen

Wanderinstitutes mit 18 000

Befragten bevorzugen diese das

erlebnisorientierte Wandern mit einer

guten Infrastruktur. Die Individualisten

erwarten also beinahe stündlich neue

Eindrücke, gute Markierungen und

Möblierungen eines Wanderweges.

Ein gefragtes Merkmal unter älteren

Wanderern ist eine flache Landschaft

wie sie der Rothaarsteig und der Rheinsteig

nicht bieten können. Um diesen

Wünschen zu entsprechen, haben die

Kooperationspartner des Hünenweges

eine hochkarätig beschilderte Gesamtroute

entwickelt, welche beidseitig mit

Pfeilwegweisern und Markierungszeichen

wie Wegelogos und Farbmarkierungen

an Bäumen ausgezeichnet ist.

Darüber hinaus laden Schutzhütten,

Sitzbänke und Rastplätze die Wanderer

zum Verweilen ein. Der Weg umfasst

324 Kilometer (bis Groningen) und

kann in beiden Richtungen erwandert

werden. Die Route deckt sich in weiten

Teilen mit dem traditionellen Friesen-

weg, der 2008 in Hünenweg umbenannt

wurde. Wegen seiner landschaftlichen

Vielfalt und der Steigungsarmut eignet

sich diese Route bei mittlerer Kondition

und für Familien ganz besonders. Er

führt sowohl durch das idyllische Nettetal

(Osnabrück), die sanfthügeligen

Ankumer Höhen als Ausläufer des Wiehengebirges

als auch durch den Börsteler

Wald, Waldgebiete des Gehn und der

Maiburg, gefolgt von ruhigen Moor- und

Heidelandschaften und urtümlichen Hasetaler

Flussauen, in denen sich der Biber

vor vielen Jahren angesiedelt hat.

Die Wollgrasblüte bezaubert im Mai/Juni jeden Fotografen.

Moorfrösche

bei der

Paarung

Foto:

10 | mq Ausgabe Sommer 2021


12.9.2021: Samtgemeindebürgermeisterwahl

„Verwurzelt in der

Region möchte ich

mich mit Ihrer Stimme

der neuen Aufgabe

widmen.“

AUSFLUGSTIPP FÜR DIE REGION

Großsteingräber (hier im Nettetal) laden zur Erkundung und zum Rasten ein.

locken zu einem Wanderurlaub auf dem Hünenweg

Foto:

Friedel Zöpfgen

Alexandra Lüders

Im emsländischen Haselünne streift

der Wanderer im Naturschutzgebiet

einen Wacholderhain und

umkreist den Haselünner See. Im

neuen Abschnitt des Hünenweges

begegnet der Besucher

bei Bramsche-Ueffeln einem

riesigen Sandsteinbruch, der 150

Millionen Jahre altes Schottermaterial

aus dem Jurazeitalter

für den Straßenbau liefert. Neben

der Naturvielfalt kann der Wanderer

zudem viele Kulturhighlights der Region

entdecken. Dazu gehören beispielsweise

steinerne Zeugen unserer Vorfahren, die

3000 bis 3500 vor Christi Geburt aus

den Megalithen (Steinen) der Eiszeit ihre

Grabstätten gebaut haben. Die großen

Findlinge wurden von Gletschern (Eisberge)

vor 150 000 Jahren aus Skandinavien

hierher transportiert. Lange Zeit glaubte

man, dass die Großsteingräber von

sogenannten Hünen (Riesen) errichtet

wurden, da in den Grabhöhlen große

Knochen lagerten. Sie stammten jedoch

von großen Tieren, die den Jägern zum

Opfer fielen und vielleicht als Grabbeigaben

ebenso wie Flint-Flachbeile oder

Keramiken der Trichterbecherkultur

fungiert haben. Einen faszinierenden

Fotos: Hasetal-Touristik

Von Alexandra Lüders

Einblick in diese längst vergangenen Zeiten

bietet das Ankumer Giersfeld mit seinen

Stein- und Hügelgräbern nahe des

Golfplatzes. Neben den großrahmigen

Kollektivgräbern (10 bis 20 Meter lang)

der Jungsteinzeit hat es im Übergang zur

Bronzezeit auch Einzelgrabbestattungen

in sogenannten „Steinkisten“ und unter

Grabhügeln gegeben. Dadurch sind

erstmals soziale Unterschiede dargestellt

worden. Im Gegensatz zu anderen Regionen

verfügt Nordwestdeutschland über

weit mehr als 100 Großsteingräber aus

der Jungsteinzeit, die in einer Vielzahl

entlang des Hünenweges zu finden sind.

Auf der Strecke von Ankum nach Börstel

durchqueren Wanderer die Endmoränenlandschaft

der Maiburg, in der sich rund

um die riesigen Findlinge Sagen und

Legenden ranken. Im mittelalterlichen,

am Hünenweg gelegenen Stift Börstel

nimmt die klösterliche Atmosphäre

den Besucher gefangen, bevor er in das

urwüchsige Hahnenmoor mit seinen

Moorfröschen, Kreuzottern und der Wollgrasblüte

eintaucht.

Das Projekt UNESCO Global Geopark

Cooperation DE/NL wird im Rahmen

des INTERREG-Programms Deutschland

Nederland durchgeführt und mit 1,6 Millionen

Euro mitfinanziert. Hierzu zählt

auch der Ausbau des Hünenweges, welcher

die grenzübergreifende, physische

Verbindung der beiden UNESCO Global

Geoparks TERRA.vita auf deutscher Seite

und den Geopark De Hondsrug auf niederländischer

Seite darstellt.

Die Experten prophezeien dem Hünenweg

ein großes Potenzial, denn er erfüllt

mit dem nördlichen Teutoburger Wald,

dem Hasetal und dem internationalen

Naturpark Bourtanger Moor-Bargerveen

die hohen Ansprüche von Individualisten

nach abwechslungsreicher Naturbegegnung.

Auch bei unseren Nachbarn

in den Niederlanden wird Interessantes

geboten wie das „Hunebedcentrum“ in

Borger (NL). Dort können sich Besucher

mit der europaweiten Geschichte der

Hünengräber auseinandersetzen.

Angesichts des aktuellen Wanderbooms

kann der Hünenweg zum neuen touristischen

Leuchtturm der beteiligten

Landkreise und Naherholungsgebiete

werden.

Informationen zum Wanderweg

finden Sie unter www.hünenweg.de

und weitere Auskünfte sowie Kartenmaterial

unter www.hasetal.de.

Ausgabe Sommer 2021 mq | 11


Das Artland-Magazin.

QuakenbrückVon Wolfgang Osthus

785 Jahre Norddeutsche Kleinstadt

Zahlen – Fakten – Geschichte – Namen – Personen

Namensdeutung

„quakenbrugge“

Kommt ein Fremder zum ersten Mal in

diesen Ort, fallen ihm heute sicherlich

die zahlreichen Frösche vor den

Geschäften auf, ebenso wie auch die

vielen Hase-Brücken beim Rundgang

durch die Stadt und die Froschfüße auf

dem ‘Poggenpad‘. Sie sind aber nicht

die Erklärung für den eigenwilligen

Namen dieser Stadt. Forscher sprechen

da eher von einem Ort mit ‘Brücke über

zitterndes, sumpfiges Gelände‘ (vergl.

Englisch ‚quake‘ = zittern , beben),

auch wenn schon 1904 Frösche auf

Postkarten ein Loblied auf ihre Heimat

Quakenbrück ausriefen.

Anfänge und

Stadtgründung

Ein Stadtbrand 1363 vernichtete alle Unterlagen,

auch eine Gründungsurkunde.

Daher wird bei der Altersbestimmung von

Forschern auf eine Urkunde aus dem Jahre

1235 (im Bistumsarchiv Osnabrück) zurückgegriffen.

Hier wird unter ‘quakenbrugge‘

auf eine Siedlung (‘villa‘) zwischen den

Hase-Armen verwiesen.

Der Osnabrücker Bischof Konrad I. hatte

hier ein Gotteshaus und ein Kanoniker-

Stift errichtet und dazu an den Hase-

Armen (Kleine und Große Hase) je eine

Mühle zur Versorgung der Mitglieder des

geistlichen Kapitels. Ein immer wieder

auftauchendes Problem aber waren Überschwemmungen

und Zerstörungen. Man

begann daher schon mit Eindeichungen

und der Höherlegung des Flussbettes (Gehobene

Hase) bis Badbergen. Der ewige

Streit um Wasser wurde dann 1781 mit

dem Groß-Arkenstedter-Vertrag beendet,

in dem man den Bau der Überfall-Hase

(‘Essener Kanal‘) beschloss, um einen Teil

des Wassers östlich um die Stadt herumzuleiten,

während ein weiterer Teil über

die Kleine Hase Richtung Menslage und

von dort mit dem neu angelegten Hahnenmoorkanal

Richtung Herzlake weiter

floss und sich dort mit dem Wasser der

Großen Hase wieder vereinigte.

12 | mq Ausgabe Sommer 2021


785 JAHRE QUAKENBRÜCK

Burg – Burgmänner – Hohe Pforte

Foto: Alexandra Lüders

Ein mannsgroßes hölzernes

Standbild eines ‘Eisernen Burgmannes‘

in Kettenpanzer mit

Schild und Schwert im heutigen

Rathaus erinnert an die Zeit

im 13. / 14. Jahrhundert, als

Burgmänner zum Schutz

der Stadt für Recht und

Ordnung sorgten.

Das Standbild ist mit

Nägeln und Inschriften

der Spender versehen.

Am Sockel steht der

Spruch : „Egennut

unde hemelick hat –

de vorderven beyde,

borge unde stat“ Das

heißt: „ Eigennutz und

heimlicher Hass – die

verderben beide, Bürger

und Stadt“.

Schon 1248 sind die

ersten 13 Burgmänner

urkundlich erwähnt

worden. Sie besaßen

Höfe innerhalb der

Stadt und sollen von

“ sehr wilder, ungezügelter

Art“ gewesen

sein. Ihre Aufgabe

bestand u.a. darin,

die 1279 erstmals

erwähnte Burg als

bischöfliche Landesburg

des Hochstiftes

Osnabrück gegen Norden

zu sichern. Die Burg lag auf dem

heute höchsten Punkt der Stadt in der

Burgstraße hinter der Marienkirche. Im

Laufe der Jahre entwickelte sich eine

‘ritterliche Genossenschaft‘ mit einem

eigenen Siegel. Das Stiftskapitel hatte

schon 1276 wegen zu geringer Einkünfte

und wegen des Anwachsens der

Burgmannschaft die Stadt verlassen.

1422 waren es schon 38 ‘Edelleute‘, die

sich selbst ihr Recht gaben, ohne den

Willen des Bischofs zu erbitten.

Somit gelangte seit Mitte

des 15. Jahrhunderts die

Bürgerschaft zu immer mehr

Bedeutung. Quakenbrück wurde

zu einer mitteldeutschen

Kleinstadt mit blühendem

Handwerk und Handel, in der

ab 1469 neben Burgmännern

auch Bürger im Rat saßen. Ab

dem 16. Jahrhundert waren nur

noch gewählte Bürger als Vertreter

im Rat der Stadt tätig.

Von den zahlreichen Burgmannshöfen,

die früher sogar

Wehrtürme zur Verteidigung saßen, sind heute nur noch drei

erhalten (Markt 6, in der Pfaffenstraße

und an der Großen Mühle).

Neben diesen Gebäuden erinnern

be-

heute noch die stattlichen Familienwappen

in der St. Sylvester-

Kirche und auf den Grabplatten

auf dem Kirchhof an verschiedene

erfolgreiche und auch de

wohlhaben-

Burgmannsfamilien.

WISSENswertes

Der Artländer

Drachen

ist unbeflügelt und beinlos und somit eine

Besonderheit gegenüber den üblichen

Drachen als Wappentier. In der Weserrenaissance

zierten sie Fassaden an Schlössern

und Bürgerhäusern und hatten möglicherweise

zur Abwehr schädlicher Einflüsse

auch eine Schutzfunktion. An Möbeln und

Eichentruhen und auch im Chorgestühl der

St.Sylvester-Kirche tauchen diese Drachen

auf und zieren auch das Artländer Wappen.

Ob sie ebenfalls bei den Basketballern der

Artland Dragons wirken, wird die Zukunft

zeigen.

Burgmannshof Nr. 1 an der Großen Mühle

Burgmannshof Voß am Markt Burgmannshof in der Pfaffenstraße von 1735

Ausgabe Sommer 2021 mq | 13


Das Artland-Magazin.

Alte Postkarte mit

der Hohen Pforte

mit Blickrichtung

nach Süden aus

dem Jahre 1907

Zur Sicherung der Stadt gab es zusätzlich

früher fünf Stadttore, aber keine

Stadtmauer, nur ein Wall-System zum

Schutz der Stadt, vor allem vor den

Feinden aus dem nördlichen Oldenburger

Land. Dieses Wall-System mit

dornigen Schlehensträuchern, deren

Wurzeln im Grundwasser standen, war

in diesem Sumpfgebiet sehr wirkungsvoll.

Zusätzlich hatte jeder Bürger einen

zugewiesenen Platz, den er zu verteidigen

hatte. Hier an der Nordseite waren

es allein früher drei Pforten: eine am

Ende der Farwicker Str. , eine zweite, die

sogenannte Stumpfe Pforte an der Ecke

St.-Annen-Str. und die dritte, die einzige

noch erhaltene Hohe Pforte nur 100 Meter

weiter Richtung Marktplatz. Sie wurde

1485 auf Holzpfählen gegründet. Das

unterste der vier Stockwerke ist eine

offene Durchfahrt mit einer 1,40 Meter

dicken Bruchsteinmauer. Hier musste

bis zum Bau der Umgehungsstraße

(1973) der Durchgangsverkehr auf der

B 68 hindurch. Von den Schießscharten

konnten früher die anrückenden Feinde

abgewehrt werden, die versuchten,

über die ehemalige Zugbrücke und über

einen heute zugeschütteten Hase-Arm

in die Stadt zu gelangen. Im oberen

Geschoss gab es früher zwei Räume mit

Holzbänken und Ketten zum Fesseln der

Gefangenen. Der eine Raum war das gefürchtete

Stadtgefängnis ‘Up de porten‘

und der zweite, der ‘Schrubbekasten‘,

das Gefängnis für ‘zänkische Weiber‘.

Hier finden heute standesamtliche

Trauungen statt. Auch das jedes Jahr

im September stattfindende Stadtfest,

an dem ein Burgmann die Bürgerschaft

zum Burgmannsfest einlädt, erinnert an

diese Zeit der Burgmänner.

14 | mq Ausgabe Sommer 2021

Trauzimmer in der Hohen Pforte


785 JAHRE QUAKENBRÜCK

Zeit der Reformation

und Dreißigjähriger Krieg

Stadt des Handwerks

und des Handels

Die Reformation hat auch die Geschichte

Quakenbrücks stark geprägt. Neben

Martin Luther war es der 1504 geborene

Hermann Bonnus, der hier in der Stadt

aufwuchs und später als Reformator

und Superintendent in Lübeck mit der

Herausbildung einer lutherisch-konfessionellen

Kirchenordnung beschäftigt

war und dabei auch für das Hochstift

Osnabrück tätig war. Er erhielt u.a. auch

die Vollmacht, das St. Sylvester-Kapitel,

die Burgmänner und den Rat

der Stadt aufzufordern, seinen

Anordnungen zu folgen,

bis ‘eine gemeine Christliche

Reformation gemaket und

upgerichtet werde.‘ Mit seiner

ersten Predigt am 20. Mai

1543 in der St. Sylvester-Kirche

stieß er auf keinen Widerstand.

Ein Teil der Bevölkerung

und auch die meisten Kanoniker

traten zur evangelischen

Kirche über. Die Stiftskirche

wurde als evangelische Kirche

bestimmt. Im Artland und in

Quakenbrück entwickelte sich

eine evangelische Mehrheit,

die von Gebieten mit überwiegend

katholischer Bevölkerung

umgeben war.

In der Zeit des Dreißigjährigen

Krieges musste die Bevölkerung

unter wechselnder Besetzung

verschiedener kriegsführender

Parteien stark leiden. Es begann

die Zeit einer Gegenreformation.

In der Stadt dominierte nach

dem Verbot der evangelischen

Religion wieder das katholische

Glaubensbekenntnis. St. Sylvester

aber blieb den Lutheranern.

Zwischen den Polen kirchenpolitischer

und militärischer Interessen

entwickelte sich Quakenbrück zu einer

Bürgerstadt und zu einem Mittelpunkt

des Handels. Quakenbrück

wurde Zentrum des Speditionshandels

zwischen Binnenland

und Küste. Die Kontinentalsperre

durch Napoleon war

ein herber Schlag für den

Handel. Es entstand ein reger

Schmuggelhandel mit extra

angelegten Schmuggelböden in

den Häusern.

Ab Mitte des 15. Jahrhunderts entwickelte

sich mit der Zurückdrängung des

Einflusses der Burgmänner ein kleinstädtisches

Wirtschaftsleben, im Mittelpunkt

der Marktplatz, auf dem früher noch

die Burgmänner ihre Turniere abhielten.

Handwerkerverbindungen (Gilden)

entstanden, zunächst waren es Schuhmacher,

Schneider und Tuchmacher,

sogenannte Wullner, von denen es 1667

allein 44 Betriebe gab.

WISSENswertes

Alte Lateinschule

An dieser schon 1354 erwähnten Schule in der Großen

Kirchstraße gab es einen ‘rector scolarum‘, den vom

Stiftskapitel St. Sylvester eingesetzten Leiter einer Schule,

die ursprünglich den geistlichen Nachwuchs ausbildete, der

u.a. auch bei der Gestaltung der Gottesdienste eingesetzt

wurde. Das heutige Artland Gymnasium zählt damit zu den

ältesten norddeutschen Gymnasien.

Der Speditionshandel zwischen Binnenland

und Küste wuchs ständig weiter.

Später folgten Seiler und Sattler. Seit 1554

war Quakenbrück über Osnabrück auch

Mitglied der Hanse. Neben den Handwerkern

waren es die Ackerbürger, vorrangig

an der Kuhstraße und Deichstraße und

am St. Antoniort lebend, die ihre Waren

auf den Markt brachten. Wer schon Vieh

hatte, konnte es an einer ‘Drenke‘ in der

Nähe des Marktplatzes Hase-Wasser

trinken lassen.

Ab

1769

war

in Norddeutschland

Quakenbrück ein

Zentrum der Zinngießer,

die die besonderen

Quakenbrücker Krüge

mit dem gebuckelten

Deckel entwickelten.

Immer mehr Bedeutung

erhielten auch die

Zimmerleute mit ihren

Fachwerkbauten, von

denen heute noch über

100 aus verschiedenen

Jahrhunderten in der

Stadt erhalten sind.

Besonders schön gestaltete

Oberlichter oder die

‘Knaggen‘ an den Giebeln

der Häuser an der

Großen Kirchstraße mit

ihren kleinen Vorbauten,

den ‘Utluchten‘, aus

denen man die Kirchgänger

beobachten

konnte, werden heute

besonders von Touristen

gern fotografiert.

Besondere Bedeutung

für die Entwicklung

der Stadt hat das Jahr

1750. Hier gründete die

Familie Schröder ein

Handelshaus – heute

die OLB am Marktplatz

mit einem Schiff

als Wetterfahne von

1760 auf dem Giebel.

Ausgabe Sommer 2021 mq | 15


Das Artland-Magazin.

Im Mittelpunkt des Handels standen

Textil- und Lebensmittelprodukte, ganz

besonders Schinken und Bordeaux-Weine

fanden großen Absatz. Bis heute sind

Nachkommen dieser Familie in vielen

Städten der Welt führend, vor allem in

Bankgeschäften.

Direkt an der Kleinen Mühle führt

heute die Straße ‘Schiphorst‘ vorbei.

Hier wurden vor Jahren beim Bau eines

Wohnhauses noch eiserne Pfosten entdeckt,

an denen Schiffe in einem kleinen

Hafen festmachen konnten.

Diese flachen Hase-Pünten konnten

Baustoffe und Getreide auf der Hase bis

zu den Mühlen bringen. Hier verhinderten

die Wehre und die oft wenig

wasserführende Hase eine Weiterfahrt

in die Stadt. Auf dem Aquarell aus der

Vogelperspektive aus dem 18. Jahrhundert

ist dieser kleine Hafen deutlich zu

erkennen.

Bürstenfabrik Schade & Co., 1933

Im 19. Jahrhundert beginnt die Industrialisierung.

Färber und Gerber siedelten

sich in der Stadt an. Später folgten Bürsten-

und Pinselmacher und sogar Silberfabriken.

Die erste Fahrt (1875) auf der

neu gebauten Bahnstrecke zwischen

Oldenburg und Osnabrück über Quakenbrück

brachte eine weitere Öffnung.

Zunächst stand ein schlichtes Gebäude

zwischen den beiden Gleissträngen, das

jetzige prächtige Jugendstilgebäude

wurde erst 1910 gebaut.

Weltkriege und

Nationalsozialismus

Postkarte mit dem ersten und heutigen Bahnhofsgebäude aus dem Jahre 1910

Der 1. Weltkrieg brachte der Stadt 168

Gefallene, deren Namen heute noch am

Ehrenhain an der Schützenhofallee verzeichnet

sind. In der Inflationszeit wurden

in der Stadt eigene Nickelmünzen

und Notgeldscheine herausgegeben. In

den folgenden ‘Goldenen Zwanzigern‘

konnte sich die Stadt langsam erholen.

So wurde 1928 vom Artländer Verein für

Luftfahrt ein Flugplatz im damaligen

Ortsteil Merschland gebaut, auf dem

überregionale Flugtage besonderes

Interesse fanden. Später wurde eine

Flugzeughalle gebaut, und nach 1939

wurde hier eine Kreisfliegerstaffel

stationiert.

16 | mq Ausgabe Sommer 2021


785 JAHRE QUAKENBRÜCK

Flughalle des Artländer Vereins für Luftfahrt unmittelbar in der Nähe der

Bahnlinie auf der Höhe der Firma „Deutsche Frühstücks-Ei“

Flughallen des Fliegerhorstes Quakenbrück am Ende der heutigen Artlandstraße (Winter 1942)

Der Platz wurde weiter als Fliegerhorst

ausgebaut. Dabei waren auch

viele Quakenbrücker beschäftigt, so

dass es zu der Zeit hier auch keine

Arbeitslosen gab. So wurde das recht

sumpfige Gelände u.a. mit Erdboden

aufgefüllt, der von den Teichen aus

Borg herangekarrt werden musste. Ab

1940 waren hier Kampfgeschwader mit

Bombern stationiert zur Abwehr der

aliierten Bomber. Eine Flugzeugwerft

wurde eingerichtet, deren Bau den Aliierten

aber nicht unbekannt blieb und

1944 zu schwersten Angriffen auf den

Platz und die Innenstadt führte. Hierbei

wurde am 3. Februar 1945 auch die St.

Marienkirche zerstört. Erhalten blieb

der seitliche Burgturm, der zunächst als

Glockenturm diente. Am 11. April 1945

besetzten britische Truppen den Flugplatz.

Ihnen folgten bis 1946 polnische

Streitkräfte.

Bei den Wahlen am 5. März 1939 erhielt

die NSDAP immerhin 1019 Wählerstimmen,

das entsprach etwa 36,4% der

Stimmen. Damit waren die Nationalsozialisten

die stärkste Partei in Quakenbrück.

Und da hier 1933 schon etwa 60

Juden lebten, kam es zu immer mehr

antisemitischen Vorkommnissen, so

z. B. mit einem Schild am städtischen

Schwimmbad mit der Aufschrift ‘ Juden

unerwünscht‘. Am 10. November 1938

wurde die Synagoge niedergebrannt.

Juden wurden gefangen genommen

und zum KZ Buchenwald transportiert.

Am 23.Mai 1939 gab es keinen jüdischen

Hausbesitzer mehr, am 12. März 1941

wurde die Stadt als ‘judenfrei‘ deklariert.

An der Ecke Friedrich Ebert-Straße/

Kreuzstraße erinnert heute eine Gedenkstätte

an die hier niedergebrannte

Synagoge. Zudem erinnern in der Stadt

40 vor einigen Häusern ins Pflaster

eingelassene Gedenksteine, dass hier

damals jüdische Familien lebten.

Stolpersteine des

Rabbiners Ernst Beer

und Familie

- Alten- und Pflegeheim

- Kurzzeitpflege

- Verhinderungspflege

- Betreutes Wohnen

- Seniorenmittagstisch

Ansprechpartner:

Joachim Minneker (Geschäftsführer)

Dirk Tschritter (Pflegedienstleitung/Prokurist)

St. Sylvester gGmbH

Grüne Straße 24

49610 Quakenbrück

Tel.: 0 54 31 - 900 0

info@sylvesterstift.de

www.sylvesterstift.de

Ausgabe Sommer 2021 mq | 17


Das Artland-Magazin.

Neuere Geschichte

Über Jahrhunderte hatte sich die

Stadt halbkreisförmig entwickelt. Eine

Ausdehnung nach Norden war wegen

der nur ca. 500 Meter nördlich des

Marktplatzes verlaufenden Grenze

zum Oldenburger Münsterland nicht

möglich. Erst mit der Gebietsreform

1972 verlagerte sich mit der Eingliederung

des Ortsteils Hengelage und dem

Gut Vehr (beide früher zum Nachbarort

Essen i. O. gehörig) der Ort mehr

Richtung Norden. Seitdem bildet die Stadt

Quakenbrück mit den Nachbargemeinden

Badbergen, Menslage und Nortrup die

Samtgemeinde Artland. Das Artland, eine

Landschaft, wo über Jahrhunderte neben

Handel und Handwerk das Bauerntum immer

ein bestimmender Faktor war und die

durch die prächtige Gestaltung (Fachwerk

und quadratische Innenhöfe) auffälligen

Einzelhöfe bis heute einmalig in Norddeutschland

ist.

Einige größere Firmen, wie zum Beispiel

die Firma Schlaraffia (später NOSAG

oder Lear Seating), der ehemals größte

europäische Fahrradhersteller Kynast

mit Produktion von Gartenmöbeln und

Gartenpflegegräten oder die Firma Segler,

die Förderanlagen und landwirtschaftliche

Maschinen baute, sind leider nicht mehr

im Ort. Größter Arbeitgeber ist heute das

1977 erbaute Christliche Krankenhaus.

Ihr Partner für:

• Fliesenarbeiten

• Anstrich- und Tapezierarbeiten

• Trockenbau • Dachbodenausbau

• Raumausstattung

• Badsanierung • u.v.m.

www.bewibau.de

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18 | mq Ausgabe Sommer 2021


785 JAHRE QUAKENBRÜCK

12.9.2021: Samtgemeindebürgermeisterwahl

„Verwurzelt in der

Region möchte ich

mich mit Ihrer Stimme

der neuen Aufgabe

widmen.“

ist, vieles möglich zu machen

ist, vieles möglich zu machen

ist, vieles möglich zu machen

VGH Vertretung

VGH Frank Vertretung Kottmann

Frank Höfener-Esch-Str. Kottmann 6, 49626 Berge

VGH Höfener-Esch-Str. Vertretung

Tel. 05435 431 6, 49626 Berge

Frank Tel. Kottmann

Lange 05435 Str. 31, 43149610 Quakenbrück

Höfener-Esch-Str. Lange 31, 49610 6, Quakenbrück

49626 Berge

Tel. 05431 9003851

Tel. 05435 05431 9003851 431

www.vgh-kottmann.de

Lange www.vgh-kottmann.de

Str. 31, 49610 Quakenbrück

Tel. 05431 9003851

www.vgh-kottmann.de

Weitere Betriebe sind die seit 1920

hier tätige Nährmittelfabrik Rump und

Flerlage RUF, die PPS Pipeline Systems

GmbH und PSE Engineering GmbH, die

Rehatechnik GmbH Pfau Tec, die Rehabilitationsmittel

GmbH Rebotec und die

Knebusch Rollen GmbH. Hinzu kommen

die Autohäuser Böcker, Bruns, Menslage

und Trias sowie zahlreiche Handwerksbetriebe.

Seit 1983 arbeitet hier im Bereich

Forschung das Deutsche Institut für

Lebensmitteltechnik e.V. , das DIL. Und

seit 2008 ist hier als erstes seiner Art das

Versorgungs- und Instandsetzungszentrum

Sanitätsmaterial mit dem Status

einer Bundeswehrapotheke tätig.

Auch als Schulstandort hat sich Quakenbrück

einen Namen gemacht, wobei die

früher hier tätige Berufsschule leider abgezogen

und in das zentraler gelegene

Bersenbrück verlegt wurde. Neben drei

Grundschulen, der Oberschule Artland,

dem Artland Gymnasium und der Hasetal

Förderschule gibt es mehrere Fachschulen,

u. a. für Diabetologie, Heilerziehungspflege,

Podologie und Physiotherapie und

neuerdings auch eine Außenstelle des

Bachelor-Studiengangs Pflege.

Foto: Thomas Mohn

Unsere qualifizierten und erfahrenen Fachkräfte

bieten Ihnen die Hilfe, die Sie zu Hause brauchen.

SOZIALSTATION – AMBULANTE PFLEGE UND GESUNDHEIT

· Häusliche Pflege

· Tagespflege

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· Pflegeberatung

· Hausnotruf

· Essen auf Rädern

· Hilfe im Haushalt

· Vermittlung von Pflegehilfsmitteln

· Ambulante Psychiatrische Pflege

Ansprechpartner: Frau Rola-Cieslak (Pflegedienstleitung) · Frau Hoffmann (Verwaltung)

Grüne Straße 11 · 49610 Quakenbrück · Tel.: 05431 – 67 46 · Fax: 05431 – 920 66

rola-cieslak@ambulantes-gesundheitszentrum-artland.de · www.ambulantes-gesundheitszentrum-artland.de

Ausgabe Sommer 2021 mq | 19


Das Artland-Magazin.

Persönlichkeiten

Reformator

Hermann Bonnus

(1504 - 1548)

soll in einem der ältesten wohl bekannten kleinstädtischen

Häuser im westlichen Niedersachsen geboren sein, das

heute im Besitz des ‘Trägervereins Hermann Bonnus -

Geburtshaus e.V.‘ ist, der hier nach der abgeschlossenen

Restaurierung eine museale Nutzung plant. Bonnus

besuchte die Lateinschule in Quakenbrück, wurde

später in Wittenberg Schüler Martin Luthers und Philipp

Melanchtons und war dort an der Bibelübersetzung

beteiligt. 1534 übertrug er die Bibel ins Niederdeutsche, die

‘Bonnusbibel‘ mit persönlichen Anmerkungen, die heute

im Besitz der St.-Sylvester-Gemeinde ist und jedes Jahr am

Sonntag Trinitatis der Öffentlichkeit zugänglich ist. 1543

beauftragte ihn der Osnabrücker Bischof mit der Erstellung

und Durchsetzung einer reformatorischen Kirchenordnung

in der Stadt Osnabrück und im Hochstift Osnabrück und

damit auch an der evangelisch-lutherischen Ausrichtung

des Artlandes.

Persönlichkeiten

Kaufmannsfamilie

Schröder

1722 kam der Kaufmann Anton Schröder nach Quakenbrück,

wo er für seine beiden Söhne 1750 das

Geschäftshaus am Markt ( heute OLB) errichtete. Von hier

baute die Familie über zwei Jahrhunderte weitreichende

Handelsbeziehungen auf, u.a. besonders als Weinlieferant

für weite Bereiche Nordwest- und Ostdeutschlands.

Ein weiteres Familienmitglied ließ 1910 den Bahnhof

Quakenbrück bauen. Der in Amsterdam tätige, 1839 früh

verstorbene Bernhard Hinrich Schröder war dort Dienstherr

des späteren Archäologen und Entdecker Trojas, Heinrich

Schliemann. Bis heute noch gibt es im internationalen

Bankgeschäft tätige Nachkommen dieser Schröder-

Dynastie.

Persönlichkeiten

Ludwig Brill

(1838 – 1886)

Der aus dörflichen Verhältnissen stammende ehemalige

Volksschüler schaffte es als Autodidakt bis ins Studium für

das Lehramt und schließlich zum Lehrer am Quakenbrücker

Realgymnasium. Bekannt wurde der Lehrer auch

als Dichter u.a. mit der lyrisch-epischen Dichtung “ Der

Singschwan“.

Sein Grab hinter der St. Marienkirche trägt ein gusseisernes

Grabkreuz mit einem Schwan. Und die Ludwig-Brill-Straße

im ‚Rote-Tinte-Viertel‘ trägt bis heute seinen Namen.

Fotos: Detlef Bülow, Alexandra Lüders, Heiko Bockstiegel,

Artland Atelier und Archiv Stadtmuseum

20 | mq Ausgabe Sommer 2021


785 JAHRE QUAKENBRÜCK

Persönlichkeiten

Christian

Bundesmann

Der städtische Ausrufer

Der 1875 Geborene kam 1898 nach Quakenbrück und

arbeitete hier zunächst als Bürstenmacher. Bekannt wurde

der Mann mit dem Rauschebart später, als er mit dem

Ausruf ,Bekanntmachung‘ und in seiner humorvollen und

freundlichen Art mit Fahrrad und Glocke durch die Straßen

zog.

Persönlichkeiten

Kessen Ülk

und Minchen

Zwei Quakenbrücker Originale

Sie verdienten ihren Unterhalt mit Korbflechten und lebten

Ende des 19. Jahrhunderts in ihren letzten Lebensjahren

als Hausierer in den städtischen Armenhäusern. Bei ihren

Besuchen waren sie immer froh, wenn es auch einen

Schnaps gab. Da Paul Kesse aber als Tagelöhner wenig

Wert auf Hygiene legte, bekam er den Spitznamen Ülk,

denn „ de stinkt as een Ülk!“ (Iltis) . An der Ecke Lange

Straße/ Bahnhofstraße erinnert heute ein Brunnen an

diese zwei Unzertrennlichen.

Persönlichkeiten

Friedrich Ebert

(1871 – 1925)

Am Haus Lange Straße 35 (heute Elektro Deters) erinnert

heute noch ein Schild an den hier tätigen Sattlermeister

G. Tornow, bei dem im Jahre 1891 für einige Wochen ein

Wanderbursche als Geselle arbeitete. Es war der spätere 1.

Reichspräsident Friedrich Ebert, der – so wird berichtet –

nach ausgiebigem Feiern am 1. Mai mit anderen Gesellen

aufgefallen und zu drei Tagen Haft verdonnert worden war.

Um den Quakenbrücker Gendarmen zu entkommen, verließ

er fluchtartig über die Oldenburger Grenze die Stadt.

Ein Bauer, dessen Kutschenverdeck in den 20er Jahren

recht unansehnlich geworden war, soll gegenüber Spöttern

geäußert haben: „ De Flicken bliewet dor uppe, so lange ick

lewe, de het mi de Reichspräsident do upneiet.“

Foto: Daniel Gast, Pixelio

Foto: Wikipedia

QUAKENBRÜCK

ST. ANNENSTRASSE 12

T EL.05431/3541

Ausgabe Sommer 2021 mq | 21


Das Artland-Magazin.

Historisches Erbe

als Ausgangspunkt integrierter Stadt

Es sind in Quakenbrücks Vergangenheit schon zu viele historische Gebäude dem Strukturwandel zum Opfer

Jahren so, als das überschäumende Wachstum glaubte, die Fesseln der gewachsenen Stadt sprengen zu müssen

wenn im Rahmen der Globalisierung Investoren gut gelegene, restriktionsfreie Flächen auswählen, um profita

zu schaffen.

Mit dieser Begründung und dem Argument,

Wohnungen im Kampf gegen

steigende Mieten zu bauen, wächst

der Druck auf weniger stark genutzte

Grundstücke. Sogar der Abriss von

Denkmälern ist möglich, wenn man sie

vorher verwahrlosen oder gar verfallen

lässt.

Ein schönes Beispiel für „Verwahrlosung“

steht mitten in der Stadt an der

Langen Straße.

Ich beklage hier nicht nur den Abriss

zahlreicher architektonisch wertvoller

Gebäude in den vergangenen Jahr-

zehnten, obwohl mir immer wieder die

Tränen in die Augen schießen, wenn

ich auf alten Fotos sehe, was in unserer

Stadt schon alles unwiederbringlich

vernichtet wurde. So stelle ich mir

immer wieder dieselbe Frage:

„Wie konnten die damaligen Ratsmitglieder

der Stadt das nur befürworten?“

Nun bin ich seit einiger Zeit selbst im

Stadtrat und daher musste ich mich in

der Legislaturperiode öfter mit ähnlichen

Themen befassen. So habe auch

ich als Ratsmitglied unter anderem

22 | mq Ausgabe Sommer 2021


Zeit der Reformation

und Dreißigjähriger Krieg

von Detlef Bülow

entwicklung

gefallen. Das war bereits in den 1970er

und das ist heute nicht viel anders,

blen Wohnraum oder Einkaufszentren

Ausgrabungen am Schwarzen Weg

Diese und andere Fragen stelle ich mir,

wenn es um die Bebauung des historischen

Mühlenplatzes geht. So habe ich

mich entschlossen, dass ich einer solchen

Planung nicht zustimmen kann. Nicht

nur, weil ich eine Zustimmung als Ratsmitglied

nicht mit meinem Gewissen

vereinbaren kann, sondern weil ein solcher

Beschluss auch gegenüber folgenden

Generationen nicht zu verantworten

ist. Leider sah das aber die Mehrheit der

Stadträte anders und stimmte trotz heftiger

Diskussionen und mehreren Sitzungen

der Bebauung des Mühlenplatzes

letztendlich zu. Ausgerechnet an einer

Stelle, die zu den historisch wertvollsten

Plätzen und zu der Gründungsgeschichte

unserer Stadt gehört, soll nun eine

Wohnanlage, bestehend aus 5 Häusern

und einer großen Tiefgarage, entstehen.

Die Historie dieses Platzes wird durch

die Funde, die bei den archäologischen

Ausgrabungen von Mitarbeitern der

Stadt- und Kreisarchäologe Osnabrück

freigelegt wurden, untermauert. Es

ist nicht untypisch, an einem auf eine

mittelalterliche Gründung zurückgehenden

Ort wie Quakenbrück bei einem

Eingriff (in den unberührten Boden!) auf

Relikte menschlicher Ansiedlungen zu

treffen, zumal die Hase in unmittelbarer

Nähe vorbeifließt. Deswegen hat der Rat

beschlossen, auf dem Gelände vor Baubeginn

archäologische Untersuchungen

durchführen zu lassen.

785 JAHRE QUAKENBRÜCK

Das Archäologenteam ist in der zweiten

Aprilhälfte auf dem Mühlenplatz fündig

geworden und die Befundsituation zu

diesem Zeitpunkt war: eine offensichtliche

Uferbefestigung und ein eingegrabenes

Gerinne zur Kanalisierung

eines Fließgewässers. Alles deutet auf

einen Mühlenstandort hin. Die Beaufschlagung

des Wasserrads könnte dabei

unterschächtig gewesen sein. Auf der

Collage (siehe Abb. unten) ist eine Rekonstruktionszeichnung

einer ähnlichen

frühmittelalterlichen Wassermühle

aus Dasing in Bayern zu sehen. Um den

Beweis der Existenz einer solchen Mühle

zu erbringen, fehlen zum Zeitpunkt der

Fertigstellung dieses Artikels leider noch

wichtige Funde, wie beispielsweise eine

Mühlradschaufel.

© Archäologe Simon Haupt

dem Abriss der alten Preemann-Villa auf

der Bahnhofstraße und dem des alten

Rundfunk-Fachgeschäftes Benken-Lanfer

in der Alençoner Straße schweren Herzens

zugestimmt. Aber ich bin mir nicht

sicher, dass ich dafür noch einmal meine

Hand heben würde. Die ungebrochene

Beliebtheit historischer Stadtansichten

und deren Architektur beweist doch,

dass der Mensch Antworten sucht auf

Fragen wie:

Wo komme ich her? Was ist meine

Heimat? Wo gehöre ich hin? In welcher

Umgebung fühle ich mich wohl?

Ausgabe Sommer 2021 mq | 23


Das Artland-Magazin.

Die zeitliche Stellung einer solchen Mühle

kann aufgrund der über Jahrhunderte

genutzten Technik nicht ohne weiteres

bestimmt werden. Aber die gefundenen

Keramikfragmente deuten bis jetzt eher

auf eine frühneuzeitliche Entstehung hin.

All das, was die Archäologen hier nach

vielen hundert Jahren wieder ans

Tageslicht gebracht haben, wird bei

der Durchführung des Bauvorhabens

unwiederbringlich verloren gehen. Damit

können sich über 1.000 Bürger*innen

nicht abfinden und haben eine Petition,

die sich für den Erhalt und gegen die

Bebauung des Mühlenplatzes richtet

unterschrieben.

Die Stadt Quakenbrück ist geschichtlicher,

wirtschaftlicher und kultureller

Mittelpunkt des Artlandes. Sie war

Burgmannstadt und später gehörte sie

angeblich auch zum Hansebund. Diese

unsere Stadt wurde bereits 1235 auf einer

Urkunde erwähnt, auf der unter anderem

auch die kleine Mühle genannt ist. Der

Mühlenplatz gehört also genauso wie die

St.-Sylvester-Kirche und die Große Mühle

zu den „Urzellen“ unserer Gründungsgeschichte

und sollte von den regierenden

und zukünftigen Stadtvätern auch

dementsprechend gewürdigt werden.

Das haben nun auch mehrere Stadträte

erkannt, die vor den Ausgrabungen noch

für das so geplante Bauvorhaben gestimmt

haben und den Mühlenplatz nun

aber mit anderen Augen sehen.

Bis 1988 gehörte zu der Kleinen Mühle

auch eine als Baudenkmal gekennzeichnete

Sägemühle, die nach einem ominösen

Brand allerdings abgerissen wurde

und somit gänzlich verschwand. In einem

Sitzungsprotokoll vom 21. März 1988 hieß

es: „Dem Abriss der alten Sägemühle

auf dem Grundstück 318/4, Flur 11, wird

unter folgenden Auflagen zugestimmt:

An dieser Stelle ist eine neue Wehranlage

zu erstellen, die mit mindestens einer

Wehrklappe ausgerüstet wird, damit die

Möglichkeit der Regulierung der Wasserstände

in den Hasearmen gegeben ist.

Außerdem ist an der Seite der Mühle ein

Mühlenrad anzubringen.

Tag der offenen Grabung am 26. Juni 2021

Ebenfalls ist die Wehranlage so zu

konstruieren, dass dieses Wasserrad mit

Wasser beschickt werden kann und zu

jeder Zeit die Inbetriebnahme des Mühlenrades

möglich ist.“

Die Umsetzung des Ratsbeschluss sah

allerdings etwas anders aus. Ein Mühlenrad

gibt es bis heute nicht, dafür

wurde aber im Jahr 2003 eine Turbine zur

Stromerzeugung in Betrieb genommen.

Das Gelände der alten Sägemühle wurde

größtenteils der Natur überlassen. Es

siedelten sich Bäume und Sträucher an,

so entstand von ganz alleine eine Grünfläche,

auf der sogar die Sichtung von

Eisvögeln keine Seltenheit war. Allerdings

wurde diese kleine Oase vor einiger Zeit

gerodet.

Nach dieser vernichtenden Aktion

sprach man davon, dass das Gelände ein

Schandfleck und eine Brache sei.

Begründet wird die Bebauung damit,

wen wundert‘s, dass Quakenbrück dringend

Wohnraum benötige. Allerdings

sprechen wir bei diesem Bauvorhaben

nicht gerade von bezahlbaren Wohnraum.

Eine so geplante Bebauung würde

aber ein für alle Mal den historischen

Wert der Fläche um die noch existierende

kleine Mühle vernichten. Das sehen

auch viele Einwohner*innen so und

sprechen sich in einer eigens angelegten

Petition gegen die Bebauung des Mühlenplatzes

aus.

Ich bin ganz bestimmt nicht gegen die

Schaffung von bezahlbarem Wohnraum,

aber müssen wir wirklich alle Grünflächen

bebauen und in Quakenbrück alles

verdichten? Muss dafür ein solch historisch

wertvoller Platz bebaut werden, nur

weil es schick ist, im Zentrum oder nahe

dran zu leben? Dafür ist mir der Preis,

den wir zahlen müssten, viel zu hoch. Für

den so dringend benötigten Wohnraum

hat der Stadtrat doch beschlossen, die

„Bahnbrache“ großflächig zu bebauen.

Die Vergangenheit können wir nicht

ändern, aber wir können uns um die

Zukunft kümmern.

Die Stadt Quakenbrück beherbergt

heute über 14.200 Einwohner und sie

entwickelt sich aufgrund des geringen

Arbeitsplatzangebots immer mehr zu

einer Schlafstadt. Einer ihrer größten

Schätze ist der historische Stadtkern.

Da in der Vergangenheit gleich mehrere

große Unternehmen aus Quakenbrück

verschwunden sind, hat neben Handel,

Dienstleistung, Logistik und Landwirtschaft

der Tourismus eine tragende

wirtschaftliche Rolle übernommen. Ich

bin der Meinung, dass es an der Zeit

ist, dieses zu berücksichtigen und dafür

Sorge zu tragen, dass alte Bauwerke,

Straßenzüge und auch historisch wertvolle

Plätze wie dieser für die Zukunft

erhalten werden sollten. Darüber hinaus

könnte aus dieser Fundstelle ein touristischer

Publikumsmagnet entstehen, der

in Verbindung mit einem kleinen Park

mit Hasestrand, einem Mühlencafé und

einem kleinen Hafen für Tretboote, mit

denen Interessierte auf der Hase um

Langemanns Hagen fahren könnten,

sogar ein schönes Ausflugsziel werden

könnte. Hierzu benötigt man allerdings

Menschen mit Visionen, die nicht nur

„Verdichtung“ im Kopf haben.

24 | mq Ausgabe Sommer 2021


785 JAHRE QUAKENBRÜCK

Die HASE als Schifffahrtsweg?

Zur Zeit laufen in Quakenbrück an

der Kleinen Mühle an der Schiphorst

genannten Straße archäologische

Ausgrabungen, die so hofft man, neue

Erkenntnisse über diesen Standort

bringen können.

Zur Erläuterung

folgende Ergänzungen:

Schon im Mittelalter soll die Hase für

kleine Boote sogar bis Osnabrück schiffbar

gewesen sein. Doch durch den Bau

der ersten Stauanlagen zum Beispiel

für die Mühlen (in Quakenbrück die

Große Mühle und die Kleine Mühle)

und auch zur Wasserregulierung (zum

Beispiel der inzwischen abgebaute

Farwicker-Stau bei Essen) war dann der

durchgängige Weg verbaut, also die

eigentliche Schifffahrt in weiten Teilen

zumindest eingeschränkt. So konnten

einfache kleine Boote ihre Waren (vorrangig

Getreide und Baumaterialien)

nur bis zu den Mühlen transportieren,

jeweils oberhalb und unterhalb der

Mühlen.

Im März 1782 schrieb dann der Osnabrücker

Justus Möser an seinen Freund,

den Verleger Friedrich Nicolai: „In der

Landschaft Quakenbrück, wohin die

französischen Weine von Bordeaux

durch die Emse kommen, hält ein

Kaufmann namens Schröder ein Weinlager…

Auch findet man daselbst gute

Lager von allerhand englischen Waren.

Bei dieser Stadt wird jetzt ein Kanal

gegraben, der auf 26.000 Reichsthaler

angeschlagen ist und sowohl zur

Abwässerung als zu großer Verbesserung

der dortigen Weiden gereichen,

vielleicht auch mit der Zeit zu einer

einheimischen Schiffahrt dienen und

durch die Hase in die Ems führen wird.“

Dieser Hahnenmoorkanal führt auch

heute noch die Wasser der Kleinen

Hase ab Menslage bei Herzlake wieder

der Großen Hase von Quakenbrück

über Essen und Löningen zu. Er sorgt

weiterhin für die Abwässerung, aber

den erhofften Schiffsverkehr bis Quakenbrück

hat er nicht gebracht.

Noch Anfang des 20. Jahrhunderts galt

die Hase ab der Ems bei Meppen auf

knapp 60 Kilometern bis zur Hölzer

Enge bei Herzlake als schiffbar. Hier

befanden sich große Ladeplätze für die

flachen ‘Ems- und Hase-Pünten’, die

bis zu 26 Meter lang gewesen und fünf

Meter breit gewesen sein sollen. Sie

hatten keinen Kiel und eine Tragfähigkeit

bis zu 180 Tonnen. Die größeren

Ems-Pünten hatten zum Teil sogar

Segel und brachten vorrangig neben

Getreide (u.a. auch für die Brennereien

in Haselünne) auch Rohkalk und Kohlen

vom Rhein über die Ems und dann auf

der Hase bis Herzlake. 1871 konnte der

für den Neubau der Kirche benötigte

Branntkalk noch von Herzlake über die

Hase nach Essen i.O. gebracht werden.

Aufgrund zumeist

geringer Wassertiefe konnten diese

Pünten nur halb beladen werden und so

nicht weiter flussaufwärts bis Quakenbrück

fahren. So ist das 1864 gegründete

und direkt an der Großen Hase hinter der

Großen Mühle gelegene Weinhaus Gebr.

Köster bis heute für Frachtschiffe nicht

erreichbar.

Die kleineren Hase-Pünten wurden bei

ungünstigen Wind- und Strömungsverhältnissen

zum Teil vom Ufer aus von

Pferden oder auch von Menschen getreidelt,

d.h. gezogen, sicherlich auch bis zu

den beiden Mühlen in Quakenbrück.

Wo dann diese Pünten in Quakenbrück

anlegen konnten, darüber werden uns

vielleicht die jetzt hier im unteren Hase-

Abschnitt an der Kleinen Mühle stattfindenden

archäologischen Ausgrabungen

neue Erkenntnisse bringen.

Wir sind gespannt!

Noch aber können wir uns an den Zeilen

des Quakenbrückers Wolfgang Bergfeld

in seinem Gedicht “Unsere Hase“

erfreuen. Er berichtet von den vielen

Brücken und den Geländern mit Lücken

und schreibt: „Da kommt ein Bengel! Gar

nicht fein, schifft er in uns’re Hase rein!

Mir drängt sich die Erkenntnis auf, dass

dieser seichte Wasserlauf (auch in der

Breite wenig misst) in Quakenbrück doch

s c h i f f b a r ist!“

Wolfgang Osthus

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Ausgabe Sommer 2021 mq | 25


Das Artland-Magazin.

ERINNERUNGEN AN DIE SIEBZIGERJAHRE

„Wir machten unsere eigene Musik“

Von Gisbert Wegener

Der Himmel ist mein Zeuge. Schon in den Sechziger- und Siebzigerjahren

bildete das Artland den Boden für eine breite Musikkultur.

Diese spielte vor allem für das Zusammenleben der

„jungen Leute“ eine sehr wichtige soziale Rolle.

Damals waren ,digital‘ und ,virtuell‘ noch Worte, die nur Spezialisten

gebrauchten. Wir trafen uns zur Musik im echten Leben, feierten,

lernten neue, reizvolle Menschen kennen – oder den Partner bzw. die

Partnerin fürs Leben. Wenn irgendwo etwas los war, sprach sich das

schnell herum – ganz ohne Twitter, Facebook und Instagram. Auch

ohne diese Medien konnte man seine Freizeit angenehm gestalten und

gute Kontakte knüpfen. Sicher nicht immer, denn oft genug herrschte

Langeweile, aber zunehmend öfter.

Während die Mattocks aus Nortrup und andere sehr erfolgreich mit

Beat und Pop die Jugendtänze gestalteten und für Hochstimmung

sorgten, ging die Band Yard aus Quakenbrück ihren eigenen Weg: mit

überwiegend selbst komponierten, anspruchsvollen Songs. So boten

sie zu ihren Hoch-Zeiten einen musikalischen Gegenpol.

Damit griffen sie als eine der ersten Gruppen in der Region einen

Trend auf. Diesen hatten vorwiegend britische und US-amerikanische

Bands gesetzt: Weg von der einfachen Beat- und Popmusik hin zu

komplexen Songs, die von den Hörerinnen und Hörern konzentriertes

Zuhören forderten. Der Band Yard gelang es so, eine sehr eigenständige

Musik zu erschaffen. Genau das machte ihre Musik und die

raren Konzerte für viele ihrer aufgeschlossenen Fans so spannend.

Bis heute war diese Band fast vergessen.

Das möchte Ihr MQ+-Magazin mit diesem Beitrag ändern. Denn

Yard bildet einen wichtigen Teil unserer regionalen Musikgeschichte.

Vor einiger Zeit traf ich zwei

ehemalige Musiker von

Yard, den Quakenbrücker

Musikproduzenten Norbert

„Lind“ Lindhorst und

Schlagzeuger Heinz Schulte. Sie sind Jahrgang

1954 und gebürtige Quakenbrücker:

Heinz lebt heute in Oldenburg, Norbert

nach wie vor in Quakenbrück.

Auf meinen Wunsch hin erinnerten sich

beide im Gespräch an die aufregende und

experimentierfreudige Zeit im Artland, die

etwa fünf Jahre nach Woodstock begann.

Norbert „Lind“ Lindhorst war damals 19

Jahre alt und beschreibt die Gründungsphase

von Yard so: „1973 standen der

Schlagzeuger Manfred Drewing und Willi

Hauertmann, den ich damals als Gitarristen

bewunderte, bei mir vor der Tür und

fragten mich, ob ich bei ihnen Gitarre spielen

wollte. Ich wunderte mich sehr, da ich

mit der E-Gitarre keine Erfahrung hatte.

Willi wollte Bass spielen.

Kurze Zeit später trafen wir uns dann in

der Molkerei in Bersenbrück mit Matthias

Möller, der eine elektronische Orgel besaß.

Ich kaufte mir dann meine erste E-Gitarre,

eine Fender Telecaster, die ich günstig

erstehen konnte, denn mein Vater betrieb

damals in Quakenbrück ein Musikfachgeschäft.“

26 | mq Ausgabe Sommer 2021


MUSIKGESCHICHTE IM ARTLAND

Wie Yard zum Namen kam

Eine der ersten Fotoaufnahmen der Band entstand im

Quakenbrücker Jugendzentrum etwa 1974.

V. l. n. r.: Norbert „Lind“ Lindhorst, Willi Hauertmann,

Matthias „Mattes“ Möller, Heinz Schulte.

Foto: Archiv Norbert Lindhorst, Fotograf: Peter Linse (vermutlich)

Am Anfang fanden die Proben statt in

der alten Bersenbrücker Molkerei, etwas

später im Obergeschoss des Jugendzentrums

Quakenbrück, danach in einem

alten Güterschuppen in Nortrup. Dazu

später mehr.

Lind erzählt: „Zunächst erwägten wir,

unsere Band ‚Sour Cream‘ (‚Saure Sahne‘)

zu nennen – passend zur Molkerei. Denn

wir befürchteten, die Milch könnte bei

unserer Musik sauer werden. Schließlich

entschieden wir uns aber für ‚Yardbeats‘,

den Namen der Band, in der Willi

Hauertmann in den Sechzigern gespielt

hatte. Dann kam es allerdings so, dass

unser Grafiker den Bandnamen auf das

Resonanzfell der Bassdrum unseres

Schlagzeugs übertragen wollte. Das

war schon damals modern. Wegen der

Länge des Namens, fand er allerdings

keine überzeugende Lösung. Erst als er

den Bandnamen zu Yard verkürzte, war

er gestalterisch zufrieden und meinte,

wir hätten endlich einen brauchbaren

Namen.“

Im ersten Jahr des Bestehens spielte Yard

Songs von den Doors, den Beatles und

den Stones. „Die Doors nachzuspielen

war wirklich einfach“, erinnert sich Lind.

Ferner standen Songs wie „White Room“

von Cream, „Night by Night“ von Steely

Dan, „Fool on the Hill“ von den Beatles

oder „Fire and Rain“ von James Taylor

auf der Setliste. Etwas später, Ende

1973, mit dem Eintritt von Schlagzeuger

Heinz Schulte in die Band, spielten Yard

fast nur Eigenkompositionen. Diese

entstanden zuerst aus der Feder von

Lind, der laut dem späteren Bassisten

Erhard Woltermann, Spitzname

„Makka“, die Übungstage als eine Art

Experimentierfeld betrachtete, das sein

Musikstudium in Bremen ergänzte.

Viele der Songs entwickelte die Band in

endlosen Proben gemeinsam. Das war

unter anderem eine „Besonderheit“, die

Yard auszeichnete. Jedes Instrument und

jeder Musiker waren in der Gesamtheit

der Band immer gleichberechtigt.

Privat hörten die Musiker vor allem

aktuelle Rockmusik und Jazzrock mit

Anspruch: den avantgardistischen Frank

Zappa, die perfektionistischen Steely

Dan, die gefühlvollen Blood, Sweat &

Tears, den Jazzpianisten Chick Corea,

den funkigen Bassisten Stanley Clarke

oder den souligen Stevie Wonder – und

andere Interpreten mehr.

Diese Musik kannten die Bandmitglieder

vor allem aus der Diskothek Scala von

Wolfgang Schönenberg und Günter

Alberding im benachbarten Lastrup, dem

Dorfkrug Varrelbusch und später aus dem

Fiz Oblon. Alle drei Musikclubs waren

beliebt bei den Musikern und stetige

Treffpunkte.

Heinz Schulte erinnert sich: „Ich war

schon sehr früh in der Scala. Ende der

Sechziger/Anfang der Siebziger. Der

glasklare Sound hat mich sofort fasziniert

und viele der fantastischen Stücke

aus dem Programm von DJ Wolfgang

Schönenberg hatten wir zuvor noch nie

gehört. Mir ging es wie vielen der Scala-

Besucher: Diese Musik hatte uns sofort

gepackt.“

Zurück zu Yard: Nach den ersten gemeinsamen

Übungen in Bersenbrück bot das

Jugendzentrum der Band einen Proberaum

im obersten Geschoss. Allerdings

kam schon bald der Wunsch nach einem

eigenen Treff auf. Diesen wollte man

nach eigenen Vorstellungen einrichten.

Ausgabe Sommer 2021 mq | 27


Dieses Bandfoto von Yard entstand auf einem typischen Rungenwagen mit

riesigen Papierrollen im Hintergrund am Nortruper Bahnhof. Das Unternehmen

Delkeskamp Verpackungswerke verfügte damals über einen eigenen Gleisanschluss ganz

in der Nähe des Proberaums. Foto: Archiv Norbert Lindhorst, Fotograf: Jürgen Güdelhoff

Gagen gingen für neues Bandequipment drauf

Schließlich fanden Yard durch eine Anzeige

in der Zeitung einen alten Schuppen

mit Elektrik und Kohleofen an der

damaligen Bahnlinie Rheine–Quakenbrück

auf dem ehemaligen Gebiet des

Nortruper Bahnhofs. Dieses Gebäude

gehörte der Nortruper Familie Alfing.

Zuvor hatte ein Händler aus der Nähe in

ihm lange Zeit Eier für den Versand verpacken

lassen. Eierkartons waren daher

im Gebäude noch reichlich vorhanden

– ein gesuchtes Schalldämmmaterial.

Stimmungsvolle Wolken über „Alfings Eierschuppen“ in Nortrup

(vor etwa zehn Jahren abgebrochen). Dort fanden die Proben von Yard statt.

Später übten in ihm die Bands von Surplus Stock und Cliff Barnes and the

Fear of Winning. Bob Giddens und Carsten Mohring (Sambanale) nutzen das

Gebäude als Aufnahmestudio.

Foto: Archiv Norbert Lindhorst, Fotograf: vermutlich Peter Linse.

Und so kam es, dass schon bald im Inneren

des Schuppens die Musik von Yard erklang

und Bass und Bassdrum die Mäuse auf

dem Dachboden zum Tanzen brachten,

während auf den Abstellgleisen ausgemusterte

riesige Dampfrosse vor sich hin

rosteten.

Hin und wieder schaute Frau Alfing, die

Vermieterin, vorbei und erinnerte an die

noch offene Stromrechnung. Geld war

meist vorhanden. Zwei der Mitglieder

waren Lehrer, Lind erzielte Einnahmen aus

dem Unterrichten von Gitarre und Bass

und Heinz hatte einen Job bei der Kommune.

Allerdings investierte man die knappen

Einnahmen aus Auftritten lieber in neues

Equipment, wobei man häufig zuschießen

musste. „Am Ende ihres Bestehens besaß

Yard ein gutes Instrumentarium, eine

3-Wege-PA mit 16-Kanal-Mixer, eine Lichtanlage

und einen Ford Transit“, erinnert

sich Lind.

Alfings Eierschuppen, wie er in der Szene

hieß, entwickelte sich mit der Zeit zum

Treff für Musikfreunde und Bekannte.

Jeder konnte den Proben beiwohnen – ein

Konzept, welches das soziale Miteinander

förderte. Oft zu Gast waren Peter Linse,

der spätere Toningenieur von Yard, sowie

Horst Hörig, beide spätere Mitgründer der

Diskothek Fiz Oblon in Bippen, Volker Knoke,

der bei den Liveauftritten von Yard die

Lichtshow bediente und auch der Autor

dieses Artikels. Und so rauchte der Schornstein

des Alfing‘schen Eierschuppens im

Frühling, Herbst und Winter regelmäßig

samstags von 14:00 Uhr bis 2:00 Uhr

nachts. Es war eine schöne Zeit.

Volker Knoke (links) und Peter Linse (rechts) waren bei den

Konzerten von Yard für den guten Ton und die Lichtstimmung

verantwotlich.

Zeitweilig kam eine Lightshow zum Einsatz. Das Foto entstand

vermutlich in Oldenburg mit Jürgen Güdelhoff an der Kamera.

Foto: Archiv Norbert Lindhorst

28 | mq Ausgabe Sommer 2021


Bandfoto von Yard aus dem Jahre 1976, aufgenommen bei Peter Linse und

Ingeborg Scheier im Rüsforter Kotten. V. l. n. r.: Erhard „Makka“ Woltermann,

Norbert „Lind“ Lindhorst, Willy Hauertmann, Johannes „Wabus“ Schneppat, Heinz

Schulte, Matthias „Mattes“ Möller. Fotograf: Peter Linse

Yard in voller Besetzung mit typischem

Gefährt der Siebzigerjahre am Proberaum

in Nortrup. V. l. n. r.: Wabus, Makka, Lind, Heinz,

Norbert und Mattes, Fotograf: Peter Linse

„Liebe Freunde der Musik“

Die Besetzung von 1973 bis 1976 waren

Matthias „Mattes“ Möller (voc, org, keyb)

Norbert „Lind“ Lindhorst (g, keyb, fl,

voc), Willi Hauertmann (b) und Manfred

Drewing (dr), den ein Jahr später Heinz

Schulte aus Quakenbrück am Schlagzeug

ersetzte. 1976 heuerten Hannes Deters, DJ

im Cafe Forum, und der heutige Bio-Landwirt

Hermann Maßmann als Roadies an.

Der erste Liveauftritt von Yard fand 1973

in der Montagehalle von Fiat Schulte

in der Bahnhofstraße in Quakenbrück

statt. Ein Festival mit lokalen Bands.

Kurze Zeit später gab es einen Auftritt im

Saal von Meyer-Siltmann in Badbergen.

Lind erinnert sich: „Es war der letzte Gig

mit Manni Drewing. An diesem Abend

waren wir alle schlecht in Form, es war

ein grausamer Gig. Außerdem bekam der

einzige funktionierende Lautsprecher

meiner Gitarrenbox noch einen Riss in

der Pappe.“

Weitaus besser verliefen die Yard Gigs

in Quakenbrück bei Hagspihl und in den

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umliegenden Diskos und Clubs, wie dem

Fiz Oblon in Bippen, dem Dorfkrug in

Varrelbusch, dem Lindenhof in Wetschen

und dem Club 4 in Fürstenau. Entferntere

Auftritte fanden im Osnabrücker Hyde

Park, in Oldenburg und in Hannover statt.

Lind erinnert sich: „Das ‚Why Not‘ in

Oldenburg war eine dieser Rock-‘n‘-Roll

Diskos. Yard war dort völlig fehl am

Platz. Wir spielten abwechselnd mit

einem gewissen ‚Jerry Lee Lewis‘, einem

pomadigen Rock-‘n‘-Roll Sänger, der sich

einen Kamm reichen ließ, diesen dann in

ein mitgeliefertes Glas Wasser tauchte,

um sich zu frisieren. Die Stimmung war

irgendwie aggressiv. Peter Linse riet uns,

im nächsten Set noch etwas häufiger

Querflöte zu spielen – weil das so ‚beschwichtigend‘

wirke.“

1975 initiierte Yard in der Aula des Artland

Gymnasiums in Quakenbrück ein Wohltätigkeitskonzert.

Mit dem Slogan „Liebe

Freunde der Musik“ begrüßte die Band

ihr Publikum, das vorwiegend aus Schülerinnen

und Schülern und ihren Eltern

bestand. Der Reinerlös des gut besuchten

Auftrittes kam Quakenbrücker Kindergärten

zu Gute. Der Nortruper Hartmut

P. Neumann (Congas) sowie Norbert

Schöpe an der Violine erweiterten dabei

die Besetzung.

Ausgabe Sommer 2021 mq | 29


Das Artland-Magazin.

„Makka“ am Bass

Heinz Schulte anden Drums

„Mattes“ an den Keyboards

Quakenbrück–Cloppenburg Connection

Im Jahr 1976 kam es mehr und mehr

zu einem Austausch zwischen der

Quakenbrücker und Cloppenburger Musikszene.

So stießen zuerst der virtuose

Bassist „Makka“und kurze Zeit später

die Sänger Johannes Schneppat (genannt

„Wabus“) und Norbert Hermann

zur Band.

Yard trat fortan in folgender Besetzung an:

Matthias „Mattes“ Möller (voc, org.

keyb); Norbert „Lind“ Lindhorst (voc, g,

fl, sax); Johannes „Wabus“ Schneppat

(voc, g); Norbert Herrmann (voc, fl, sax),

Erhard „Makka“ Woltermann (b), Heinz

Schulte (dr)

1978 verließ Norbert Herrmann Yard für

ein halbes Jahr, um in einer Cloppenburger

Band zu spielen. Yard fand Ersatz in Michael

Jäger (voc, fl, sax) aus Cloppenburg. Als

dieser nach Norberts Wiedereinstieg noch

für kurze Zeit in der Band blieb, hatte Yard

mit Lind somit drei Holzbläser. So konnte

die Band in dieser Zeit mit drei Querflöten

bzw. drei Saxofonen auftreten, was den

Sound und die Arrangements um weitere

Komponenten bereicherte.

„Yard ist nicht nur eine Band , sondern

auch eine Institution, die sehr wichtig für

das soziale Leben in Quakenbrück und

umzu ist“, formulierte der Berufsmusiker

Norbert Herrmann seinerzeit den

Anspruch der Band, als er in den späten

Jahren als Sänger, Saxofonist und Querflötist

dazustieß.

Was war sonst

noch angesagt?

Beliebte Treffpunkte für die jüngeren Leute

waren in Quakenbrück nach der Schule

das Cafe Adelmann (eine Tasse Kaffee für

55 Pfennige), das Café Forum, wo es die

Cola für eine Mark und eine gut bestückte

Musikbox gab. Psychedelische Poster von

Jimi Hendrix und Marsha Hunt sowie von

Janis Joplin sorgten für zeitgemäßes Flair.

Jüngere trafen sich gerne in der Teestube

des Jugendzentrums.

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30 | mq Ausgabe Sommer 2021


MUSIKGESCHICHTE IM ARTLAND

„Lind“ an der Gitarre

„Wabus“ an der Gitarre

Diese Fotos entstanden im Jugendzentrum

Quakenbrück und im Nortruper

Proberaum. Die Fotografen waren vermutlich

Peter Linse und Jürgen Güdelhoff.

Norbert Herrmann

Die Auflösung von Yard

Ende 1979 kam das Aus für Yard: Norbert

Herrmann und Lind verkündeten ihren

Austritt, um zu einer anderen Band zu

wechseln. Yard löste sich daraufhin auf.

Heinz Schulte stieg bei der Band Quarzzeit

ein (1983-1985) und arbeite bis 1998

als Tanzmusiker. Danach kehrte er in den

Öffentlichen Dienst zurück. Heute lebt er

im „rastlosen Ruhestand“. Heinz Schulte:

„Endlich wieder mehr Zeit, und ich kann

mich wieder mehr der Musik widmen,

denn Musikmachen war und wird immer

ein roter Faden in meinem Leben sein.

Ohne geht`s nicht!“

Radio Artland spielen könnte, in einer

Reihe mit einem Song von Steely Dan,

Zappa, Blood Sweat & Tears und Chick

Corea, dann wäre das ein schöner

Soundtrack zu einer aufregenden

Musikepoche. Als Jugendliche hatten

wir damals viel Zeit für Neues und es fiel

uns nicht schwer, auch längeren Songs

konzentriert zu lauschen, zu Hause vor

der Stereoanlage, im Proberaum auf

Matratzen oder im Festsaal auf dem

Fußboden sitzend, mit Bundeswehr-

Parka oder damals ganz modern: mit

weißer Lammfelljacke.

Leider sind die Songs der Band nie veröffentlicht

worden. Das ist schade, denn es

wäre heute mit Sicherheit eine gesuchte

LP und ein schönes Tondokument aus

einer spannenden, teils aufmüpfigen Zeit,

in der in Quakenbrück und Umgebung

mit Yard Außergewöhnliches zu erleben

war.

Mattes stieg bei einer Hannoveraner

Funkband ein, Norbert Herrmann arbeitete

weiter als freischaffender Musiker,

Wabus und Makka waren als Lehrer

tätig und Lind lebt bis heute von GEMA-

Einnahmen, die er als Komponist für

Hörfunk und Fernsehen erhält.

1990 gab es noch einmal ein Revival-Konzert

(unter Ausschluss der Öffentlichkeit)

im Clubhouse des Lordsees in Rüssel bei

Ankum. Dort erklangen zum letzten Mal

Songs wie „Heaven Knows“, „Der Zwiefache“,

„Masterpeace“, „Blisters“, „Sunny

Day in June“ oder „Twenty Miles Blues“.

Mein persönliches Fazit: Wenn ich einen

Yard-Song in meiner Radiosendung bei

Ausgabe Sommer 2021 mq | 31


Das Artland-Magazin.

Seit Jahren haben Forscher in Quakenbrück Lösungen

für die Energiewende parat. Aber sie werden nicht gehört.

Wir brauchen Strom.

Viel Strom. Das Problem dabei

ist gar nicht die Menge.

Auch grüner Strom kann bereits

in ausreichend großer

Menge mit der bestehenden Infrastruktur

für die Versorgung Deutschlands

produziert werden. Der Haken liegt in

der Speicherung von Energie. Ist Energie

erst einmal in das Stromnetz eingespeist,

muss sie verbraucht werden.

Quasi sofort. Dabei ist diese Speicherung

auch kein wirkliches Problem. Die

Lösung gibt es bereits. Wenn sie nur

nicht so teuer wäre. Die Rede ist von

Wasserstoff. Er erfährt gerade, obwohl

schon seit Jahrhunderten bekannt,

einen regelrechten Hype. Wasserstoff

gilt als Schlüssel für die Energiewende.

Die Herstellung von Wasserstoffzellspeichern

ist jedoch sehr energieintensiv.

Da klingt es zunächst wiedersinnig,

Wasserstoff zu produzieren, wenn man

bedenkt, dass die beliebte Glühbirne

der Energiesparlampe weichen

musste, weil überall der Stromverbrauch

gedrosselt werden sollte. Doch

kein anderer Energiespeicher kann

in einem Kilogramm Masse so viel

Energie bereithalten wie Wasserstoff.

Es ist sozusagen ein Superspeicher für

Energie, der transportiert und gelagert

werden kann. Das Problem für die

Nutzung von Wasserstoff liegt derzeit

in seiner kostenintensiven Produktion.

Aktuell ist der Strompreis zu hoch, um

die Herstellung von Wasserstoffzellen

wirtschaftlich zu machen.

Hier kommt Diplom-Ingenieur Dieter

Schillingmann, Geschäftsführer der

Quakenbrücker Firma Regenis ins Spiel.

Seit fünfzehn Jahren haben Dieter

und sein Bruder Hartmut Schillingmann,

ebenfalls Ingenieur, eine, wie

sie meinen, praktikable Lösung für die

Energiewende parat. „Eigentlich ist

bereits alles da“, betont Dieter Schillingmann

und kann nicht verstehen,

warum sich keiner so richtig für seine

Ideen interessiert.

Sind es Lobbyisten, die eine Gefahr für

ihren Einfluss wittern?

Ist es die Regierung, die sich nicht

traut? Sind es Wissenschaftler, die die

Finanzierung ihrer Forschung gefährdet

sehen? Warum nutzen kommunale

Einrichtungen nicht diese Chance?

Man weiß es nicht. Wenn aber Schillingmann

erklärt, wie es laufen könnte,

ist zumindest der Laie beeindruckt.

EEG-Umlage wird überflüssig

Die Firma Regenis beschäftigt sich seit

über siebzehn Jahren mit Kreislaufsystemen

zur optimalen Nutzung von

Rohstoffen, der Rückgewinnung wertvoller

Nährstoffe und der Ressourcenschonung.

Seit drei Jahren gehört auch

Sohn Andre Schillingmann, ebenfalls

Ingenieur (M.Sc.) zum Team für innovative

Lösungen bei Regenis. Sie entwickeln

und bauen beispielsweise Anlagen zur

Entwässerung, Trocknung und Verdampfung

von Gärresten aus Gülle und

Mist. Sie können die darin enthaltenen

32 | mq Ausgabe Sommer 2021


ENERGIEWIRTSCHAFT

… nur

noch kurz

die Welt

retten…

wertvollen Inhaltsstoffe wie Phosphat

und Stickstoff für den Düngerkreislauf

zurückgewinnen. Die Beschäftigung mit

der Energiewende bezeichnet Geschäftsführer

Schillingmann eher als Hobby.

Die Idee für die Energiewende basiert

auf einer autarken Energieversorgung

einzelner Regionen mit regenerativer,

also grüner Energie. Angesichts der sich

zuspitzenden Klimakrise lässt ihn und

sein Team das Thema nicht los. Für sie ist

die Lösung des Energieproblems einfach.

Und macht beispielsweise die Förderung

von Ökostrom über die EEG-Umlage

überflüssig.

Abfälle besser nutzen

„Über die Sonne ist so viel Energie

vorhanden, die wir gar nicht verbrauchen

können“, erklärt der promovierte Ingenieur.

Ob direkt als Solar- oder Windenergie

oder indirekt über Biomasse

in Biogasanlagen – überall wird mit

Sonnenenergie grüner Strom erzeugt.

Die etwa 10 000 gleichmäßig verteilten

Biogasanlagen in Deutschland müssten

allerdings viel mehr mit Biomasse aus

Gülleinhaltsstoffen, Stallmist, Stroh

oder Rasenschnitt gespeist werden.

Auch biologische Reststoffe wie Biomüll

im Haushalt oder woanders anfallende

biologische Reststoffe könnten die

Biogasanlagen füttern. Nahrungsmittelrelevante

Biomasse wie beispielsweise

Mais wäre dann nicht mehr so wichtig.

Sämtlicher produzierter grüner Strom

wird gemeinsam mit Strom aus fossilen

Brennstoffen und Atomkraftwerken in

das bestehende Stromnetz eingespeist.

Wird viel grüner Strom produziert, fließt

weniger fossile Energie dazu. Wird

dagegen gerade eine geringe Menge

an grünem Strom produziert, kommt

mehr Energie aus fossilen Energieträgern

wie Kohle, Erdgas oder Erdöl dazu.

Kommt es zu Überproduktion, werden

große Wind- und Photovoltaik-Anlagen

abgestellt oder Strom wird billig in das

Ausland verkauft. Man stelle sich vor: In

Schleswig Holstein werden teilweise Abschaltzeiten

der Windräder von bis zu 40

Prozent in Kauf genommen. Sie würden

sonst so viel Strom produzieren, der das

Netz überlastet. Es wird also bewusst auf

Produktion und Nutzung von regenerativer

Energie verzichtet. Dabei könnte mit

diesem überschüssigen Strom wertvoller

Wasserstoff produziert werden. Dieter

Schillingmann rauft sich die Haare. Für

ihn ist dieses Vorgehen ein Unding!

Ausgabe Sommer 2021 mq | 33


Das Artland-Magazin.

Strombörsen

Der Strompreis für ganz Deutschland

wird zentral an der Leipziger Energiebörse

ermittelt. Hier setzt das Konzept

der Schillingmanns und deren Partner

Michael Burke, ebenfalls Diplom-Ingenieur,

an. Denn das Vorgehen an der

Strombörse in Leipzig widerspricht dem

Marktprinzip von Angebot und Nachfrage

in einer Region. Hier wird auf das

sonst übliche Steuerungsinstrument

von Preisschwankungen verzichtet. Das

mag an der gewünschten Sicherheit

der Stromversorgung für jeden Haushalt

liegen. Die Wissenschaftler von

Regenis sehen in der Stromversorgung

der Haushalte kein Problem.

„Wir produzieren bereits genug grünen

Strom, um aus dem Verbrauch fossiler

Brennstoffe auszusteigen“, so die Überzeugung

von Dieter Schillingmann.

In dem Modell würde Deutschland mit

seinen etwa 500 Landkreisen in 1000

sogenannte Energie-Cluster eingeteilt

werden. In jedem Cluster stehen bereits

heute Anlagen, die grünen Strom

erzeugen – Biogasanlagen, Solaranlagen

und Windkrafträder. Alle Anlagen

einer Region werden synergetisch

miteinander vernetzt. Zu jedem Cluster

gehört außerdem ein Kleinkraftwerk.

Bei Strommangel geben zum

„Schwarm“ zusammengeschlossene

Klein-Kraftwerke Energie ab, die zuvor

aus Überschüssen in Form von Gas

gespeichert wurde.

Überflüssige Stromtrassen

Das Konzept von Regenis arbeitet mit

lokalen Strombörsen. Diese berechnen

stündlich einen Strompreis nach Angebot

und Nachfrage für den entsprechenden

Landkreis. Daraus ergeben sich

deutliche Preisunterschiede von null

bis zu einem Euro pro Kilowattstunde

Energie. Wird wetterbedingt viel Strom

erzeugt, gibt es ein großes Angebot und

kann zu einem niedrigen Preis angeboten

werden. Ist gerade Flaute, wird Strom

teurer, weil das Angebot kleiner ist. Die

Verbraucher werden so sensibel für ihren

Stromverbrauch – und entsprechend

achtsam damit umgehen. Nach diesem

Modell wird Strom dort produziert, wo

er verbraucht wird. Oder umgekehrt.

Umstrittene Stromtrassen sind so gar

nicht nötig. Überschussenergie für die

Versorgung von Städten könnte aus den

ländlichen Räumen über die bestehenden

Gasleitungen transportiert werden.

Dafür wäre Quakenbrück eine ideale

Modellregion – doch bislang ist das

Interesse gering.

Ist das alltagstauglich?

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34 | mq Ausgabe Sommer 2021

vernetzt.

Nun fragt man sich, wie der Alltag von

Verbrauchern dann aussehen soll?

Muss ich nachts aufstehen, um meinen

Kaffee zuzubereiten, weil Strom gerade

günstig ist? Darf ich das Licht und Radio

morgens nicht mehr anstellen?

Und wie sieht es mit dem Heizen im

Winter aus? Müssen wir auf

Wärme am Abend verzichten?

Natürlich nicht.

Haushalte, Unternehmen,

Kranken-

SOLARTHERMIE

PHOTOVOLTAIK

häuser, Supermärkte

oder Schulen

würden Strom individuell über untereinander

vernetzte Kleinkraftwerke bekommen.

Man spricht von einem Schwarm

aus hundert Mini-Blockheizkraftwerken.

Diese können in Mangelzeiten Strom

aus vorher gespeichertem Biogas oder

Wasserstoff liefern.

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Zurück zum Wasserstoff. Vor allem geht es

den Forschern darum, die größtmögliche

Menge an Strom so günstig wie möglich

zu produzieren, um damit den stärksten

Energiespeicher und -lieferanten – Wasserstoff

– zu produzieren. Mit der Clusterlösung

sieht Schillingmann die Chance,

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Ausgabe Sommer 2021 mq | 35


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Bio-FreiLANDEIER

aus Badbergen

Von

Alexandra

Lüders

Karin Brunswinkel bietet täglich frisch gelegte Freilandeier in ihrem

Hofladen an.

Seit Anfang Juni hat die Demeter-Landwirtin Karin Brunswinkel 205 neue MitarbeiterInnen, die in das neue Hühnermobil

eingezogen sind. Hier legen 200 Hennen rund 160 Eier pro Tag und werden von ihren fünf Hähnen vor Raubvögeln bewacht.

Ein Novum auch für ihre Besitzerin, welche das Hühnermobil

mitsamt seinen Bewohnern auf der Rinderweide

platziert hat. „Die Kunden unseres Bio-Hofladens fragen

oft nach eigenen Freiland-Eiern. Es gibt auch viel Nachfrage

nach Suppenhühnern, so dass wir unsere Legehennen nach

ein bis zwei Jahren auch schlachten werden“, informiert Karin

Brunswinkel.

Der mobile Stall soll regelmäßig auf der Weide verschoben

werden, damit der Boden nicht durch das Scharren der Hühner

geschädigt wird. Auf diese Weise werde einer Verschmutzung

und Parasiten vorgebeugt. Auch die Hühner hätten immer

eine frische Grasnarbe mit saftigem Grün, wo sie an Klee oder

anderen Blättchen zupfen könnten. Durch den Kot der Tiere

könne auch keine Überdüngung des Bodens stattfinden, weil

der Schlaf- und Rückzugsraum der Hühner regelmäßig seinen

Standort ändere.

„Das Hühnermobil ist also nicht nur gut für die Tiere, sondern

auch für alle, die gerne schmackhafte Bio-Eier essen. Dank der

hohen Grünfutteraufnahme und des Lebens im Freien bleiben

die Hühner gesund und legen viele, besonders leckere Eier mit

intensiv gelbem Dotter. Den Mehrwert verspüren auch unsere

Verbraucher durch Eier um die Ecke und transparente Haltung

und Fütterung“, freut die Landwirtin sich über den Bio-Mehrwert

für das Huhn, den Hof und die Umwelt. Die Eier werden

übrigens in mit Dinkelspelz gefüllte Nester gelegt und täglich

in speziellen Behältern gesammelt. Ihr Kraftfutter bekommen

die Hühner vom Demeterhof Brunswinkel aus eigenem Maisund

Weizenanbau.

So gut versorgt, liefern die glücklichen MitarbeiterInnen also

täglich Eier zum Kochen, Backen und für das gesunde Frühstück

in bester Qualität. Doch nicht nur die Kunden des Demeter-Hofladens

kommen in den Genuss von biologischen Freilandeiern,

sondern auch die der Kalkrieser Gemüsegärtner. Die Produkte

werden mit eigenem Hof-Design in speziellen Kartonagen

angeboten.

Rouven Röh füttert die Hühner mit selbst angebautem Kraftfutter. Fotos: Alexandra Lüders

Ausgabe Sommer 2021 mq | 39


Das Artland-Magazin.

Hilfe für Nele

„Leider haben wir eine sehr schlechte Nachricht bekommen. Unsere

Emma geht in ihre wohlverdiente Rente“, schrieb Christa Schlegel am

30. Januar diesen Jahres auf ihrer Facebook-Seite: „Hilfe für Nele!“

Nele ist Christas 29-jährige Tochter und Emma ist Neles langjähriger

Therapiehund. Emma hat sich ihren Ruhestand redlich verdient, denn

sie hat lange Jahre immer eine wirklich gute Arbeit geleistet!

Aber für Nele ist es leider ein sehr trauriger Verlust.

Nele hat das Dravet-Syndrom und

dadurch immer wieder auftretende

schwerste epileptische Anfälle. Sie

ist am 25.12.91 geboren und auf dem

Entwicklungsstand einer Zweijährigen.

Nele hatte aufgrund ihrer schweren

Anfälle schon viermal einen Atemstillstand

und lebt seit 16 Jahren in

Bethel in einem Fachkrankenhaus

für Epilepsie. Um ihr die Therapie mit

Therapiehund Emma zu ermöglichen,

hatte ihre Mutter die Facebook-Seite

eingerichtet, auf der sie von Neles Aktivitäten

berichtet und um finanzielle

Unterstützung bittet, da die Kosten für

die Therapiestunden mit Emma nicht

von der Krankenkasse übernommen

werden.

Therapiehund Emma ist Nele über die

Jahre eine gute Freundin geworden

und jede Stunde, die sie gemeinsam

verbracht haben, war für Nele immer

ein kleiner Urlaub, der sie in ihrer Welt

sehr glücklich gemacht hat. Darüber

hinaus erzielte sie ausgezeichnete

Behandlungsfortschritte. Deshalb wird

seit nunmehr einem halben Jahr ganz

dringend ein neues Mensch-Hund-

Therapeutenteam gesucht, das die

wundervolle Arbeit von Emma und

ihrem Herrchen fortsetzen soll.

Doch nicht alle Tiere sind für die Ausbildung

zum Therapiehund geeignet und

die qualifizierten Ausbildungskurse für

„Mensch & Hund“ zum Therapiebegleithund

sind sehr kostenintensiv.

Maik Schicho-Finger von der Firma Art-

Print Digitaldruck produziert mit Unterstützung

von Detlef Bülow seit einiger

Zeit einen Jahreskalender, mit dessen

Verkauf sie das Projekt „Hilfe für Nele“

unterstützen. Als Frank Willenborg von

der Firma Holzhandwerk von der Aktion

hörte, bot auch er sofort seine Unterstützung

an und so konnten sie Christa

Schlegel einen Scheck in Höhe von 500,-

Euro überreichen.

Wir wünschen Christa Schlegel und

ihrer Tochter Nele alles Gute und dass sie

recht bald einen neuen Therapiehund

an ihrer Seite hat.

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Euro zählt

und kommt zu 100% Neles Therapie

zugute. Wenn auch Sie Nele helfen

wollen, spenden Sie an:

Stiftung Bethel

IBAN: DE48 4805 0161 0000 0040 77

BIC:SPBIDE3BXXX

Verwendungszweck:

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Überweisungsträger schickt

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40 | mq Ausgabe Sommer 2021


SPORT & FREIZEIT

Alles für‘s Huhn…

Der große Traum der eigenen

kleinen Landwirtschat zu

Hause: Der Garten ist gefüllt

mit buntem Gemüse und saftigem

Obst und dazwischen bahnen sich

einige gackernde Hühner ihren Weg.

Wer sich dazu entschließt Hobbyfarming

zu betreiben, muss bei der Haltung von

Hühnern einige Punkte beachten. Denn

einfach nur die Tiere in den Garten lassen,

funktioniert nicht. Sie haben Bedürfnisse,

die erfüllt werden sollten, damit sie

sich wohl fühlen, gesund bleiben und die

Legequalität erhalten bleibt.

Hühner brauchen viel Auslauf. Auch

wenn es relativ kleine Tiere sind, haben

sie doch einen sehr stark ausgeprägten

Bewegungsdrang. Bis zu zehn Quadratmeter

Lauffläche sollte einem Tier zur

Verfügung stehen, besser noch mehr. Dabei

sollte darauf geachtet werden, dass

die Hühner verschiedene Böden haben:

Eine Grasfläche eignet sich für Hühner

vor allem zum Picken, während sich eine

sandige Fläche vor allem dafür eignet,

dass die Hühner darin scharren und sich

wälzen können, da sie so ihr Gefieder

reinigen.

Doch mit einer freien Fläche ist den Hühnern

auch nur bedingt geholfen, denn

sie brauchen Schutz vor ihren natürlichen

Fressfeinden. Dem lässt sich durch

Büsche oder überdachte Sandgruben

entgegenwirken, die als Versteckmöglichkeiten

dienen, wenn sich Raubvögel aus

der Luft nähern.

Ein Stall ist hierfür ebenso notwendig. Er

schützt sie vor den Angreifern auf dem

Boden, wie Füchse, Marder oder Wiesel.

Der Stall ist ihr Rückzugsort, in dem sie

ihre Nacht verbringen können. Sie sitzen

erhöht auf Stangen, um sich zusätzlich

vor ihren Bodenfeinden zu schützen. Der

Stall ist mit Stroh, Heu oder ähnlichem

Streu ausgelegt, welches regelmäßig

ausgewechselt werden muss. In diesem

Zuge sollte der gesamte Stall gereinigt

werden, um die Bildung von Milben oder

Bakterien zu vermeiden, die sich dann

im Gefieder der Hühner absetzen und

Krankheiten verursachen können.

Zur Desinfektion des Stalles eignet sich

unser cdDes®. Das Desinfektionsmittel

enthält keine Tenside, keine Farb- und

Duftstoffe, keine Konservierungsmittel,

und ist fett- und ölfrei. Das Produkt ist

eine anwendungsfertige Lösung mit

einer kurzen Einwirkzeit und lässt sich

auf allen abwischbaren Oberflächen

anwenden – nicht nur im Hühnerstall.

Wenn die äußeren Umstände gegeben

sind, geht es daran, die Hühner von

innen heraus zu unterstützen, damit

sie die Nährstoffe erhalten, die sie

brauchen, um ein glänzendes Gefieder,

eine gute Legequalität und ein rundum

starkes Immunsystem aufzubauen.

Dafür empfehlen wir das priVet Farmin

privet Oregano-Trinkwasser. Es unterstützt

den Körper dabei, die Verdauung

zu optimieren. So kann die Gewichtszunahme

und auch die Futterverwertung

gesteigert werden. Privet Oregano-

Trinkwasser enthält die ätherischen Öle

der Oregano Pflanze, die ein gesundes

Darmmilieu fördern kann. Die regelmäßige

Gabe des Futtermittels bietet sich

vor allem in solchen Zeiten an, in denen

das Immunsystem stärker beansprucht

wird.

Nachdem die Hühner aktuell über

Monate hinweg in ihrem Stall waren,

nur die stickige Stallluft um sich hatten,

dürfen die Hühner nun endlich wieder

raus auf die Weide und die frische Luft

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genießen und endlich wieder im Sand

scharren und ein ganz normales glückliches

Huhn sein.

Im Winter letzten Jahres hatten die

Landkreise eine Stallpflicht für Hühner

ausgerufen, um die Ausbreitung der

Geflügelpest einzudämmen und die

Tiere vor dem Erreger zu schützen.

Dieser übertrug sich vor allem durch die

herumfliegenden Wildvögel. Wenn die

Weide oder Teile der Weide abgedeckt

werden konnten, so dass weder von

oben noch von den Seiten ein Eindringen

der Wildvögel oder deren Ausscheidungen

möglich war, konnten die Hühner

auch so etwas Frischluft erhaschen

oder ausgiebig im Sand scharren. In

allen anderen Fällen mussten die Tiere

strikt im Stall gehalten werden.

Dies kann Auswirkungen auf das Wesen

der Hühner haben – es fehlt ihnen an

gewohnten Sachen, wie Bewegung oder

Gras und Sand. Durch den Wegfall der

unterschiedlichen äußeren Einflüsse

und das monotone Stallleben wird

das Immunsystem der Tiere auf eine

besondere Art gefordert. Nun, mit der

Öffnung der Ställe kehren die Hühner in

ihre gewohnte Umgebung zurück und

prallen auf eine Menge Einflüsse, die es

zu absorbieren gilt.

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Ehrenamt

Gutes tun!

T-Shirts kaufen und

Dem Musiker Mag Westler und seiner Band Westwärts liegt nicht nur der Rhythmus im Blut, sondern auch

der Wunsch am Herzen, Gutes zu tun. Um Spenden zu sammeln, gelang es den vier Vollblutmusikern im

letzten Jahr trotz des lästigen Virus ein Charity-Konzert zu veranstalten.

Und so helfen die Jungs unermüdlich in zahlreichen Projekten so gut sie nur können.

Von Detlef Bülow

„Unsere Hilfsbereitschaft ist grenzenlos

– unsere Mittel sind es leider nicht“, sagt

Mag, der Sänger der Gruppe. „Es gibt unzählige

Gründe, die dafür sprechen, sich

für andere Menschen einzusetzen, um

ihnen etwas zurückzugeben. Wie schön,

dass es auch ebenso viele verschiedene

Möglichkeiten gibt, sich zu engagieren.

Um zu helfen, müssen es nicht immer

die ganz großen Gesten sein – auch

kleine Beiträge können etwas bewirken.

Ich möchte Menschen dazu bewegen,

bewusster durchs Leben zu gehen“,

sagt er und erzählt von seiner neuesten

Aktion.

„Wenn ich sehe, wie viele Menschen sich

alleine nur in unserer Stadt ehrenamtlich

einsetzen und wie unsere Gesellschaft

es ihnen dankt, dann läuft hier

etwas schief. Die meisten von uns halten

es für ganz selbstverständlich, dass es

Einrichtungen wie DLRG, THW, die Tafel,

Feuerwehr usw. gibt, doch selbstverständlich

ist das ganz und gar nicht. Bleiben

wir bei der Freiwilligen Feuerwehr.

Jeder von uns erwartet, dass ihm im Notfall

geholfen wird, aber kaum jemand

denkt daran, dass die Einsatzkräfte alle

freiwillig und ehrenamtlich kommen.

Hinter der bekannten Formel „Retten, Löschen,

Bergen, Schützen“ verbergen sich

komplexe Anforderungen. Frauen und

Männer riskieren während ihrer Einsätze

ihre Gesundheit und manchmal sogar

ihr Leben. Wer denkt daran, welch große

körperliche und seelische Belastung

diese Menschen von ihren Einsätzen mit

nach Hause nehmen? Ich möchte den

Ehrenamtlichen für ihre Arbeit Danke

sagen.“

Ein cooles T-Shirt zur Unterstützung

des Ehrenamtes

Da Mag schon seit einiger Zeit mit

seinem neuen Klamotten- und Getränkelabel

„ROLLIN“ auch Textilien designt,

entwarf er kurzerhand ein T-Shirt mit

der Skyline von Quakenbrück für den

guten Zweck. Ein Anteil des Kaufpreises

der limitierten Auflage wird gesammelt.

Wenn eine bestimmte Summe erreicht

ist, wird sie an die Vereine gespendet.

Mit seiner Aktion „T-Shirts kaufen und

Gutes tun!“ möchte Mag den ehrenamtlichen

Helferinnen und Helfern

in unserer Stadt etwas zurückgeben.

Mit viel Kreativität hat er damit einen

weiteren Weg erschlossen, um Spenden

einzusammeln und dem Spender oder

der Spenderin gleichzeitig auch noch

einen tollen Gegenwert zu bieten.

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42 | mq Ausgabe Sommer 2021


ACM Gehrde

Pastorin Christina Richter (hier als

Trike-Mitfahrerin) freut sich schon auf

die nächste Ausfahrt: „Schade, dass

ich nicht 20 Jahre jünger bin, denn

das Gefühl der Freiheit hat mich ganz

begeistert“, antwortet sie auf meine

Frage, wie es ihr gefallen hat.

Fotos: Detlef Bülow

Motorrad-Demofahrt für mehr

Partnerschaft im Straßenverkehr

Der ACM-Gehrde konnte nach gelungener Ausfahrt dem Kinderhospitz Löwenherz einen Scheck

in Höhe von 2000 Euro überreichen.

Von Detlef Bülow

Im letzten Jahr waren wegen der Pandemie

sowohl die Ausfahrt im Frühjahr als

auch die Abschlussfahrt im September

ausgefallen. Kein Wunder also, dass der

Jubel bei den Bikern groß war. Dennoch

hat die Demofahrt der Arbeitsgemeinschaft

christlicher Motorradfahrer

(ACM)-Gehrde am Sonntag, den 25. April,

alle Erwartungen des Veranstalters übertroffen.

Dass sich rund 500 Motorradfahrer.innen

beteiligen und dass die vorher

vereinbarten Regeln eingehalten wurden,

war für Jürgen Kirk (Mitveranstalter)

besonders erfreulich. Auch Henrik

Marten, Einsatzleiter der Polizei Quakenbrück,

fand lobende Worte: „Bei der hier

angemeldeten Demonstration sind nur

disziplinierte Menschen. Dennoch wird

darauf geachtet, dass alles den Vorgaben

entspricht. Der Grundgedanke ist die

Solidarität im Straßenverkehr.“

Nach einem Jahr erzwungener Pause

wegen der Corona-Pandemie erfreuten

sich die Biker mal wieder an einem Stück

„Normalität“, wenngleich die „Demofahrt

für mehr Partnerschaft im Straßenverkehr“

in einer abgespeckten Version,

also ohne geselliges Beisammensein

und Gottesdienst in Gehrde auskommen

musste. Ein pfiffiger Teilnehmer der

Veranstaltung wollte aber wenigstens

einen kleinen christlichen Beistand für

die Motorradfahrer organisieren und

sprach die Quakenbrücker Pastorin

Christina Richter darauf an. Da die Geistliche

und Hobbyfotografin selbst schon

einige Male bei den Treffen anwesend

war und die Biker mit ihren Maschinen

bildlich festgehalten hatte, sagte sie

spontan zu. So stand Frau Richter bei

schönem Wetter, Punkt 14:00 Uhr im

Talar mit Megafon und Maske mitten

auf der Hindenburgstraße und erteilte

den etwa 500 Motorradfahrerinnen

und -fahrern beim Start in Quakenbrück

„Gottes Segen“. Nachdem Frau Richter

somit ganz offiziell die neue Motorradsaison

eröffnete, bestieg sie als Beifahrerin

von Günter Plohr ganz unerschrocken

ein Boom Mustang Trike und genoss die

Fahrt.

Der Konvoi fuhr, wie all die anderen Jahre

auch, unter dem Motto „Demofahrt

für mehr Partnerschaft im Straßenverkehr“.

Die Strecke führte diesmal

von Quakenbrück über Menslage und

Badbergen nach Gehrde und dank der

Unterstützung der Feuerwehr war

das Linksabbiegen durch den Gegenverkehr

auf der Bundesstraße 68 vor

Bersenbrück für die Motorradfahrer kein

Problem.

In Gehrde vor der St.-Christophorus-

Kirche angekommen, mussten die Biker

zwar auf Bratwurst und Co. verzichten,

ließen sich aber nicht lange bitten und

zückten ihre Portemonnaies, um für

das Kinderhospiz Löwenherz in Syke zu

spenden. So konnte der ACM-Gehrde

Frau Irmgard Partmann vom Kinderhospitz

Löwenherz, Stützpunkt Lingen,

einen Scheck in Höhe von 2000 Euro

überreichen. „Diese Spende war nur

möglich, weil alle Biker immer wieder

unsere Ausfahrt unterstützen und auch

mit Herz und Seele für den guten Zweck

spenden! Also, ein großes Danke an

alle Biker, ob zwei oder drei Räder! Nur

zusammen mit Euch ist sowas immer

wieder möglich! Danke auch an die

Polizei, unsere Streckenposten und die

Feuerwehren Badbergen und Gehrde

für eure großartige Unterstützung. Ich

freue mich, Euch alle bei der nächsten

Ausfahrt gesund wiederzusehen“, so der

Sprecher des ACM-Gehrde Jürgen Kirk.

Foto: ACM Gerhde

Ausgabe Sommer 2021 mq | 43


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44 | mq Ausgabe Sommer 2021


MUSEEN IM OSNABRÜCKER LAND

SERIE

MUSEEN

IM OSNABRÜCKER LAND

Stadmuseum Quakenbrück

Stadtgeschichte zum Anfassen

Wer in die Stadtgeschichte eintauchen

möchte, ist hier richtig: In dem großen

Fachwerkhaus ist die Quakenbrücker

Historie durch eine beeindruckende

Objektvielfalt detailliert dargestellt.

Schwerpunkte der Dauerausstellungen

sind Wohnen und Arbeiten, Stadt- und

Kulturgeschichte, Kirche und Schule –

sogar eine Apotheke von 1653 kann man

betreten.

Neben den Dauerausstellungen zeigt das

Museum immer wieder Sonderausstellungen,

so wie die jetzige von der Fotografin

Anne Knoke.

„Faces in Times of Corona“

STADTMUSEUM QUAKENBRÜCK

Markt 7, 49610 Quakenbrück

0 54 31 / 67 77 (während der Öffnungszeiten),

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museum.quakenbrueck@osnanet.de

www.stadtmuseum-quakenbrueck.de

Öffnungszeiten: Donnerstag, Samstag

und Sonntag 14:00 - 17:00 Uhr

Foto: Detlef Bülow

Ausgabe Sommer 2021 mq | 45


Das Artland-Magazin.

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46 | mq Ausgabe Sommer 2021


SONDERAUSSTELLUNG

„Als Corona anfing...“ Das war der Satz, mit dem die talentierte

Fotografin in den vergangenen 16 Monaten über 50

Gespräche begonnen hat. Denn als Corona anfing, hatte sie

schnell die Ahnung, dass diese Pandemie uns alle sehr lange

beschäftigen und auch gesellschaftlich verändern würde.

Das sonst so lebendige Münster, in dem Anne Knoke als

Fotografin lebt und arbeitet, war wie fast alle Städte weltweit

plötzlich ganz still. In den sozialen Medien hingegen

wurde es laut und es zeigte sich bald, wie unterschiedlich

die Menschen mit den Einschränkungen, die die Pandemie

uns auferlegte, umgingen. Dort offenbarte sich eine Art

Schwarz-Weiß-Denken und wenig Bereitschaft zum Anerkennen

anderer Meinungen, was der Künstlerin und Mutter

dreier Kinder persönlich am meisten Sorgen machte. Sie

hatte auch von Anfang an ihre ganz eigene Meinung zu

politischen Entscheidungen und dem, was sie persönlich

als bedrohlich erachtete. Anne Knoke interessierte deshalb,

was andere dachten, was sie beschäftigte und warum. So

fing sie an Freunde zu fragen, ob sie Lust hätten, vor ihrer

Kamera ihre Gedanken über die Pandemie zu teilen. Was in

ihrem Freundes- und Bekanntenkreis begann, fand schnell

auch darüber hinaus Interessenten und so wurde aus der

Idee, mit anderen über Corona zu kommunizieren und auch

bei unterschiedlichen Meinungen im Dialog zu bleiben, ein

Projekt, das in seiner Form wohl einzigartig ist. Denn „Faces

in Times of Corona. Geschichte(n) einer Pandemie.“ zeigt in

über 200 Bildern und 52 Interviews Menschen seit Beginn

der Pandemie und gibt ihnen allen eine Stimme. Quer durch

die sozialen Schichten, durch die unterschiedlichsten Berufsgruppen

und fast alle Generationen hinweg. So brachte

Anne Knoke das Projekt auch immer wieder in ihre Heimatstadt

Quakenbrück, wo sie erst Freunde wie den Fotografen

Detlef Bülow und den Musiker Bob Giddens und später

unter anderem auch Pastorin Christina Richter und Bürgermeister

Matthias Brüggemann vor ihre Kamera bekam und

mit ihnen über ihre Erfahrungen der letzten Monate sprach.

Wichtig war der Künstlerin dabei immer, die Emotionen,

die während der Gespräche entstanden, mit ihrer Kamera

einzufangen. Ungestellt zu zeigen, wie es den Menschen

in dieser besonderen Zeit mit all ihren Einschränkungen

geht. Sehr dankbar ist sie, dass sie zuletzt auch Interviews

mit Kindern führen konnte, denen die Gesellschaft – das

zeigen die Gespräche deutlich – in den letzten Monaten

viel zu viel abverlangt haben. So wurde „Faces in Times of

Corona“ ein Projekt, hinter dem die Idee steht, miteinander

im Austausch zu bleiben, andere Perspektiven kennenzulernen

und eigene Positionen zu hinterfragen. Alle Interviews

können unter www.faces-in-times-of-corona.de abgerufen

werden und stehen dabei in eindrucksvoller Verbindung

zu den Bildern, von denen eine kuratierte Auswahl vom

06. Juni bis 24. Oktober 2021 im Stadtmuseum Quakenbrück

in der Sonderausstellung „Faces in Times of Corona.

Geschichte(n) einer Pandemie.“ und im demnächst erscheinenden

Bildband zu sehen ist.

Fotos: Detlef Bülow

Faces in Times of Corona

Fotografin Anne Knoke

Ausgabe Sommer 2021 mq | 47


1972 – Bagger und Raupe sind da

Das Artland-Magazin.

Unser Fischteich,

leider nur noch Erinnerung.

Badespaß in den

1970er Jahren

von Wolfgang Bergfeld

In Lechterke, zwischen Hase und

Wrau, (in Lechterke heißt dieses

Flüsschen Lake) befindet sich

eine Grube, ca. vierzig Meter lang

und fünfzehn Meter breit. Etwas

wehmütig stehe ich heute davor, denn

diese Grube war 45 Jahre unser Fischteich.

Seit einigen Jahren ist daraus ein

Feuchtbiotop entstanden, bewachsen

mit Weiden, Schilf und Zylinderputzern.

Das Grundstück gehörte dem

Lechterker Landwirt Jürgen Rodbert.

Für irgendeine landwirtschaftliche

Nutzung war es denkbar ungeeignet.

Sandiger Boden, der nur Simsen, Binsen

und Quecken wachsen ließ. Im Jahre

1971 machte mein Schwiegervater

Erich Wolstermann, die beiden waren

befreundet, den Vorschlag, hier auf

eigene Kosten einen Fischteich anzulegen.

Dafür dürfe er diesen dreißig Jahre

pachtfrei nutzen.

Gesagt getan! Nach Vertragsabschluß

rückten Bagger und Raupe der

Firma Bröcker und Wielage an und

drei Tage später war da ein riesiges

Loch. Ein Loch in einer Sandwüste. Die

eigentliche Arbeit fing nun erst richtig

an. Es musste noch geschaufelt, und

vor allem jede Menge Bäume gepflanzt

werden. Tannenreihen und einige

Pappeln waren am kostengünstigsten.

Der Sommer war sehr heiß und trocken.

Öfter bekamen wir zu hören: „Die gehen

euch alle ein!“ Tagtäglich begossen

wir sie mit Wasser und siehe da, fast

alle wuchsen an. Die übrige Vegetation

(Gräser u.a.) erschienen nach kurzer

Zeit von selbst.

Wir besetzten den Teich mit all den

Fischen, die auch in den natürlichen

Gewässern vorkamen. Auch Raubfische

wie Hecht und Zander gehörten dazu.

Daher war das Angeln recht vielseitig.

Unzählige Freunde und Bekannte haben

hier im Laufe der Jahre so manchen

kapitalen Karpfen und Hecht an Land

gezogen.

Auch eine sehr wichtige bauliche Einrichtung

fand sehr bald etwas abseits

ihren Platz. Ein Toilettenhäuschen, so

wie ich es von meines Vaters Elternhaus

her kannte. Ein Herzchen in der Tür

verriet jedem Betrachter seinen Zweck.

Im Jahre 1979 führten die Hase und

auch die Lake ein extremes Hochwasser.

Halb Lechterke war überschwemmt.

So mancher Bauernhof ragte wie eine

Hallig in der Nordsee aus dem Wasser

heraus. Auch unser Toilettenhäuschen

wurde zur Hälfte überflutet. So bekam

die Bezeichnung „Toilette mit Wasserspülung“

eine ganz neue Bedeutung.

Über viele Jahre verbrachte die Familie

hier, später auch mit den Kindern,

ihren Sommerurlaub. Noch vor dem

Frühstück waren wir da und nach dem

Abendbrot fuhren wir weg. Und das

Beste..., es gab noch kein Handy!!! Von

Morgens bis Abends standen unsere

Angeln an der Hase und später, als der

Teich gute Aale enthielt, auch dort. Zu

Beginn badeten unsere Kinder mit ihren

Cousins und Cousinen im Teich. Dann

sahen sie den Film „Der weiße Hai“.

Fortan war mit Schwimmen im Teich

Schluss. Einmal fiel mein Neffe Andreas,

damals fünf Jahre alt, beim Spielen in

den Teich. Alle Erwachsenen hatten

natürlich immer ein waches Auge auf

die Kinder und so war der Kleine schnell

wieder an Land gezogen. Seine zwei

Jahre ältere Schwester Stefanie, die daneben

stand, fragte ihn ernsthaft: „Hast

du denn auch Fische gesehen?“

Für die Kinder war hier ein kleines

Paradies. Sie spielten den ganzen Tag

in der freien Natur mit dem, was sich

gerade anbot. Madenrennen war sehr

beliebt. Mit einem Stock wurden

mehrere ein Zentimeter tiefe Rillen

nebeneinander in den Boden

gekratzt, mit einer Start- und einer

Ziellinie quer dazu. Dann nahm

sich jedes der Kinder eine Made

aus unserer Madendose, welche wir

zum Weißfischangeln ständig dabei

hatten, und setzte sie in eine Rille. Die

Made desjenigen, die die Ziellinie zuerst

erreicht hatte, war der Sieger. Ich habe

Jahre später meine Kinder gefragt, ob

sie es nicht vermisst hätten, dass wir

nie mit ihnen in den Urlaub gefahren

waren. Die Antwort war: „Wieso? Wir

hatten ja den Fischteich.“

Ein ständiges Problem war, vor allem

in trockenen Sommern, ein zu niedriger

Wasserstand. Der Teich besaß

keinen Zulauf aus der Hase. Ihn befüllte

nur das Druckwasser, das durch den

Hasedeich hindurch drang. Und die

nahe Lake gegenüber sog das Wasser

wieder ab. Der nächste Zulauf aus der

Hase war fünfhundert Meter entfernt

und ein neuer kam nicht infrage. Wir

lösten das Problem, indem wir einen

Zwei-Zoll-Schlauch von der Hase aus

48 | mq Ausgabe Sommer 2021


Toilette mit Wasserspülung einmal anders

Das letzte Abfischen mit dem Netz 2015

Ein dicker Karpfen war noch drin

Krebse auch!

Die alte

Pumpe

über den Deich zum Teich eingruben.

Da der Wasserspiegel der Hase deutlich

höher lag als derjenige im Teich,

brauchte man nur das Wasser unten

am Teich anzupumpen und es würde

durch Gesetze der Physik immer weiter

laufen. Was heißt hier NUR anpumpen!

Wir besorgten uns von der Baufirma

Kemme eine alte Baustellenpumpe

für Handbetrieb, versahen diese mit

entsprechenden Anschlüssen und

los ging‘s. Zu viert mussten wir die

Pumpe fast eine viertel Stunde lang

traktieren, bis auch die letzte Luftblase

aus den Schlauch herausgepumpt

war und das Wasser lief.

Sicherlich hat sich so mancher,

der uns nach dieser Prozedur gesehen

hat, gefragt, warum wir alle

rote Schlipse umgebunden hatten.

Das waren keine Schlipse, es waren unsere

Zungen. Einige Male im Jahr mussten

wir uns so abrackern, denn immer

wieder verstopfte der Schlauch und der

Wasserspiegel fiel dann sehr schnell ab.

Irgendwann legten wir uns eine kleine

Benzinmotorpumpe zu. Wir sagten

uns, dass es doch egal sei, ob wir das

Wasser anpumpten oder hineinpumpten.

Hauptsache, der Schlauch enthält

keine Luft mehr. Das klappte prima. Wir

ärgerten uns nur, dass uns diese Idee

nicht viel früher gekommen war.

Sobald sich im Teich auch kleine

Jungfische tummelten, besuchte

uns auch regelmäßig der Eisvogel.

So reifte bei uns der Gedanke,

diesen als Brutvogel bei uns

anzusiedeln. Am Deich zur Hase

hin legten wir eine fünf Meter

lange und einen Meter hohe Steilwand

an. Unsere Bemühungen erhielten

jedoch einen Dämpfer. Ein Sperber

schlug einen der Eisvögel, die Reste der

Kröpfung (Jägersprache für Nahrung aufnehmen)

fanden wir einen Tag später. Doch

im Jahr darauf legte ein Eisvogelpaar

an der Steilwand eine Brutröhre an, die

es einige Jahre bebrütete. Wir stellten

einige Weidenruten rund um den Teich

auf, um Ansitzplätze für die Fischjagd

zu schaffen. Die Stelle der Brutröhre

sperrten wir großzügig ab, um Störungen

zu vermeiden. Auch hielten wir das

Ganze ziemlich geheim, um neugierige

Mitmenschen fernzuhalten. An einem

Tag im Sommer saßen auf einer der

Weidenruten die beiden Altvögel mit

vier soeben ausgeflogenen Jungen. Ich

glaube, nur wenige Menschen ist so ein

Anblick vergönnt gewesen.

Vor einigen Jahren erfuhren wir, dass

wir den Fischteich nicht mehr lange

haben würden. Das Grundstück, auf

dem er sich befand, wurde vom Land

Niedersachsen angekauft, da der Hasedeich

von Quakenbrück bis Bersenbrück

erhöht und verstärkt werden sollte. Alle

Teiche in unmittelbarer Nähe sollten

verfüllt werden. Unseren Einwand, dass

mit dem Bodenaushub des Teiches bei

uns der Hasedeich schon verstärkt worden

wäre, ließ man nicht gelten. Uns

wurde angeboten, auf einem anderen

Grundstück einen neuen Teich auszuheben.

Da wir jedoch kein geeignetes

Grundstück hatten, waren wir den Teich

los, ohne eine Entschädigung erhalten

zu haben.

Im letzten Jahr, in dem wir den Teich

noch hatten, versuchten wir, ihn mit

einem Netz abzufischen. Eine große

Menge Weißfische konnten wir so

umsetzen. Auch einige Karpfen waren

noch da. Wo allerdings die vielen zehn

Kilogramm schweren Karpfen und der

riesige Hecht, den ein Gast schon einmal

an der Angel gehabt hatte, geblieben

sind, wird wohl immer ein Rätsel

bleiben. Bevor der Teich ganz trocken

gelegt wurde, rettete ich noch einen

großen Wels, mehrere kapitale Aale und

Dutzende kleiner Dorngrundeln. Eimerweise

harkte ich auch Miesmuscheln

aus dem Schlamm und setzte sie in die

Hase ein.

Zu unserer Überraschung wurde der

Teich nicht zugeschüttet. Man beließ

ihn als Feuchtbiotop, das ist sicher gut

so. Man legte auch eine Möglichkeit an,

diesen zu bewässern. Leider kümmert

man sich nicht weiter darum. In den

letzten Jahren trocknete das Biotop im

Sommer aus und alle Kaulquappen von

Fröschen, Kröten und Molchen kamen

um.

Wenn ich heute an diesem Ort stehe,

denke ich etwas traurig an die Zeit zurück,

als wir hier unser kleines Paradies

hatten und das freudige Gejohle der

Kinder erklang.

Zwei gute Hechte aus unserem Teich

Der Eisvogel. Von einem Freund an unserem Teich fotografiert

Ausgabe Sommer 2021 mq | 49


Das Artland-Magazin.

Wilde

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Von Alexandra Lüders

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50 | mq Ausgabe Sommer 2021


Maria und Hans Hilfer haben ihren Garten

in über 30 Jahren in ein grünes Paradies

verwandelt. Fotos: Alexandra Lüders

sie alle eigenhändig gefertigt,

ebenso wie eine farbenfrohe

Flascheninstallation. Der Garten

und das Haus wurden zweifach

durch den Naturschutzbund ausgezeichnet.

Vor mehr als 30 Jahren

kauften der frühere Schulleiter (78)

und die Schulkindergartenleiterin sich

dieses romantische Fleckchen Erde mit

dem ehemaligen kleinen Heuerhaus.

Nach fünf Jahren Aufbauarbeit hatte

das Ehepaar ein zauberhaftes, grünes

Gartenparadies geschaffen, das preisverdächtig

war. Ihr Schmuckstück ist darin

der weiße Pavillon, dessen Sprossenfenster

aus einer alten Schule stammen

- ein idealer Platz zum Kaffeetrinken

VERWUNSCHENE GÄRTEN

die Gartenböden mit Moos, Beinwell

und dekorativ Balkanstorchschnabel

bedeckt. Marias Lieblingspflanze ist

die blauviolette Staude „Rauling“, eine

Geheimwaffe gegen den Giersch, verrät

sie. Von einem Hügel am Teich können

Hilfers und ihre Besucher die Fauna und

Flora der umgebenden Landschaft beobachten.

Schmückende Hingucker sind

eine griechische Statue (am Teich) und

zwei Bronzefiguren aus Thailand. Bei

vergangenen Gartenöffnungen hat das

Ehepaar immer wieder Komplimente

für die beispielhafte, märchenhafte Bepflanzung

ihres Bauerngartens bekommen.

Zu solchen Tagen sind bei Hilfers

auch angeleinte Hunde willkommen.

Das reetgedeckte alte

Heuerhaus passt gut in

den naturnahen Bauerngarten.

Maria Hilfer hat ihre

selbstgefertigten Weidenfiguren

vor dem Pavillon

platziert.

Geradezu verwunschen erscheint der

7000 Quadratmeter große parkartige

Bauerngarten von Maria und Hans Hilfer

in Badbergen-Langen.

Wer ihn besucht, wird gleich

zu Beginn von Hofhündin

Lucy freudig begrüßt. Im

Obergeschoß der Garage

nisten seit 20 Jahren Schleiereulen

oder Waldkäuze. In großer Fülle

umranken Cottagegarten-Blumen,

Ramblerrosen, viele Stauden und

Gräser das reetgedeckte Heuerhaus aus

dem Jahre 1734. Lauschige Sitzplätze,

ein Gewächshaus im viktorianischen

Stil, ein Naturteich und ein Gartenpavillon

laden zum Entspannen ein. Entlang

des Bachlaufes blüht eine duftende

Akebie (Gurkenpflanze). Kater Karl

wandert gemächlich über die kleine

Holzbrücke. Hinter Hecken, Laubengängen

und Formschnittgehölzen sind

Weidenfiguren und andere Gartendekos

zu entdecken. Maria Hilfer (67) hat

mit Gästen und den Blick schweifen

zu lassen. Hinter einer kleinen Pforte

öffnet sich der zweite Gartenteil, in dem

neben Frauenmantel, Gräsern auch

Funkien wachsen. Die Wege werden

durch Akelei, Stockrosen, Fingerhut

und Glockenblumen umrankt. Das Paar

liebt große Baumarten und Gehölze wie

Buchen, Eichen, Weiden sowie diverse

Ahorn-Arten, Kastanien, Eschen und

Birken. Auch Raritäten wie der Taschentuchbaum,

ein Mammutbaum, der

Lebkuchen- und Blauglockenbaum. Sie

sind hier ebenso heimisch geworden

wie der duftende Phlox, die Felsenbirne,

die Mispel, die Zieräpfel und der

Trompetenbaum. Ihren Buchsbaum in

Kugel und Kegelform behandelt Maria

Hilfer zweimal jährlich mit Algenkalk.

Statt durch Rasenflächen werden

Am 12. September 2021 laden Hilfers zusammen

mit Ehepaar Pethig in Nortrup und Ehepaar Everding in

Badbergen/Groß-Mimmelage von 10 bis 18 Uhr zu einem

herbstlichen Gartentag ein.

Der Eintritt kostet in jedem Garten drei Euro pro Person.

Weitere Infos gibt es bei Erich und Brigitte Everding in

Badbergen-Groß Mimmelage, Mimmelagerstraße 63a,

www.everdings-muehle.de/05436/969666, bei Maria und

Hans Hilfer in Badbergen-Langen, Auf dem Hagen 36 A,

hanshilfer@osnanet.de und Telefon 05433-6146 sowie

bei Ulrike und Hermann Pethig in Nortrup, Tannenweg 4,

Tel. 05436/ 7239735

Ausgabe Sommer 2021 mq | 51


Das Artland-Magazin.

Libellen

Filigrane Flugkünstler

von Alexandra Lüders

Im Sonnenuntergang ist die komplexe Flügeladerung

der Libelle gut zu erkennen. Fotos: Friedel Zöpfgen

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52 | mq Ausgabe Sommer 2021


NATUR & UMWELT

Seit 150 Millionen Jahren leben Libellen auf unserer

Erde. In dieser Zeit haben sie zwar ihre Größe, aber

kaum ihren Körperbau oder ihre Lebensweise geändert.

Heute existieren noch drei Urlibellenarten im

Himalaya, in China und Japan. Früher galt die Libelle

in Japan als Symbol kaiserlicher Macht und in deren

Dichtkunst wurde das Land als Libelleninsel bezeichnet.

Auch bei unseren Schriftstellern wie Annette von Droste-

Hülshoff und Heinrich Heine war die Libelle in ihren Werken ein

beliebtes Motiv. Ihr Name ist vermutlich auf ein Zimmermanns-

Werkzeug zurückzuführen. Im Jahr 2004 wurde der Begriff

„Libelle“ von der Goethe-Gesellschaft zum schönsten Wort in der

Kategorie „Vorschläge von Kindern“ gewählt (Wikipedia). Heute

(2019) leben 6323 Arten von Groß- und Kleinlibellen auf der ganzen

Erde. 85 davon sind in Mitteleuropa heimisch.

1998 galten noch zwei Drittel der heimischen Arten als gefährdet.

2012 waren „nur“ noch 30 von 79 auf der Roten Liste. Laut Naturschutzbund

(NABU) gibt es rund zehn Libellenarten in Niedersachsen,

zu denen die große Königslibelle, die gebänderte Prachtlibelle,

die Hufeisen-Azurjungfer, die gemeine Becherjungfer, die große

Pechlibelle, die frühe Adonislibelle, die gemeine Binsenjungfer,

die blaugrüne Mosaikjungfer sowie der Vierfleck und der große

Blaupfeil gehören. Diese filigranen Insekten faszinieren durch ihre

ungewöhnlichen Flugkünste und ihre schillernden Farben.

Das Männchen der gebänderten Prachtlibelle bezaubert mit schillernden Farben.

Die Hufeisen-Azurjungfer kann leicht mit der

gemeinen Becherjungfer verwechselt werden.

Letztere sind typisch bei den Männchen. Wer eine Libelle beobachtet,

wird feststellen, dass die Insekten abrupte Richtungswechsel

vornehmen, in der Luft stehen bleiben oder sogar rückwärtsfliegen

können. Diese Fähigkeiten sind auf ihre unabhängig voneinander

bewegbaren Flügelpaare zurückzuführen, mit denen sie bis zu 50

Kilometer pro Stunde fliegen können. Am Kopf sitzen ihre großen

Facettenaugen, die bei einigen Arten aus bis zu 30 000 Einzelaugen

bestehen können. Drei kleine Punktaugen dienen als Gleichgewichtsorgan

und zur Kontrolle schneller Flugbewegungen. Kopf

und der längliche Körper einer Libelle erinnern an einen Helikopter.

Sie hat große, kräftige Kiefer, mit denen sie jeden Insektenpanzer

knacken, aber keine Menschen verletzen kann. Als Sonnenanbeter

nutzen Libellen die Wärme zum Aufheizen ihrer Muskulatur. Ihre

bevorzugten Lebensräume sind stehende und fließende Gewässer,

wo sie bei Ufergewächsen und bei Wasserpflanzen wie den Seerosen

auf Beutefang (andere Insekten) gehen. Ganz besondere Arten

wie die Azur- und Mosaikjungfern sind in einem besonders gefährdeten

Lebensraum wie den Mooren zu finden. In der Regel haben

die vorgestellten Libellenarten eine Lebensdauer von sechs bis acht

Wochen und ein breites Nahrungsspektrum. Ihre Larven jedoch

können bis zu fünf Jahre leben bis sie ihre Larvenstadien, welche

jeweils zehn Häutungen durchlaufen, abgeschlossen haben. Die

Larven erbeuten mit ihrer sogenannten Fangmaske Mückenlarven

und Kleinkrebse.

Die Eiablage und die Schlupf erfolgt meist in direkter Nähe zum

Gewässer, wo der Nachwuchs schnell zum Leckerbissen für Frösche,

Fledermäuse, Wespen, Sonnentau und Vögel werden kann. Die erwachsenen

Tiere rauben ihre Beute im Flug. Männchen attackieren

zur Paarungszeit sogar andere Libellen, auch die der eigenen Art.

Sie jagen nicht nur an Gewässern, sondern auch auf Weiden, auf

Waldlichtungen oder anderen Flächen wie zum Beispiel begrünten

Siedlungen und am Stadtrand. Die Weibchen meiden während der

Reifungsphase eher den Gewässerbereich, um nicht ständig von

Männchen zum Paarungsakt gedrängt zu werden.

Wer übrigens Glück hat, kann ein sogenanntes Paarungsrad der

Libellen bei einem Spaziergang entdecken und fotografieren – ein

bezauberndes Schauspiel.

Ausgabe Sommer 2021 mq | 53


Das Artland-Magazin.

Food Science and Technology Campus Artland

Studiengang der Lebensmittelwissenschaften am DIL

Ab dem Wintersemester 2022/2023 wird für Studierende der internationale Masterstudiengang „Food Process and Product

Engineering“ am DIL Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e. V. in Quakenbrück angeboten. Der Studiengang richtet sich

an Studierende der Lebensmittelwissenschaften und wird in Kooperation mit der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

und der Hochschule Osnabrück eingerichtet.

In Quakenbrück entsteht damit ein Campus der Lebensmittelwissenschaften und -technologie.

Zum Ende des Jahres 2020 hat das DIL einen positiven Bescheid zur

finanziellen Unterstützung für den geplanten Masterstudiengang

vom Land Niedersachsen erhalten. Mit der Zusage des Landes kann

das Institut die für die Akkreditierung notwendigen Schritte mit

den Kooperationspartnern weiter vorantreiben. Die Idee für eine

akademische Anbindung des Instituts ist nicht neu – bereits 2019

wurde eine entsprechende Absichtserklärung unterschrieben und

von Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler unterstützt.

„Unser Lebensmittelsystem befindet sich in einem starken

Transformationsprozess mit einer hohen Geschwindigkeit. Unser

Angebot für die Studierenden soll mit den verschiedenen Bereichen

der Lebemittelwissenschaften eine praxisnahe und exzellente

Ausbildung garantieren“, erklärt Dr. Volker Heinz, Institutsleiter

DIL. In Quakenbrück entsteht mit dem neuen Studienangebot der

„Food Science and Technology Campus Artland“ ein Campus der Lebensmittelwissenschaften

und -technologie. „Mit dem Wachstum

der Weltbevölkerung ergeben sich immense Herausforderungen

für unser Lebensmittelsystem, die wir nur mit nachhaltigen und

innovativen Produktionsansätzen unter Berücksichtigung ökonomischer,

ökologischer und gesellschaftlicher Aspekte lösen können.

Mit der Stärkung unseres Standortes können wir weiterhin einen

wichtigen Beitrag für die Produktion gesunder, nachhaltiger und

hochwertiger Lebensmittel leisten und die Zukunft aktiv mitgestalten“,

ergänzt Dr. Volker Heinz.

Mit rund 200 zum großen Teil hochqualifizierten Mitarbeitern ist

das DIL in Quakenbrück schon heute ein Leuchtturm, der weit über

unsere Region hinaus strahlt. Durch den Start des neuen Master-

Studiengangs und den damit verbundenen fünf Professuren wird

die Bedeutung des DIL als Partner für die Ernährungsbranche

nochmals wachsen.

Der Studiengang richtet sich an Studierende der Lebensmittelwissenschaften,

die bereits über einen Bachelor-Abschluss in einem

ähnlichen oder fachverwandten Studiengang verfügen.

Der geplante Studiengang wird „Food Process and Product Engineering“

(FPPE) heißen und wird mit dem Grad „Master of Science“

(M.Sc.) abgeschlossen. Ziel ist es, die Lebensmittelwissenschaften

in Niedersachsen, insbesondere im ländlichen Raum, unter dem

Namen „Food Science and Technology Campus Artland“ zu stärken.

Der Studiengang hat das Potenzial, hochqualifizierte Lebensmitteltechnologen

und -wissenschaftler hervorzubringen, die die

Wirtschaftskraft der Region stärken und den regionalen Bedarf der

ansässigen Lebensmittelindustrie decken. Darüber hinaus fördert

der Studiengang die Kooperationen zwischen Unternehmen,

Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen,

sodass die exzellente Ausbildung auch einen Einstieg in Forschung

und Entwicklung ermöglicht.

Eine Kernkompetenz des Studiengangs ist seine Praxisnähe, die

mittels Praxisphasen am DIL oder in den Mitgliederunternehmen

des DIL vermittelt wird, sowie durch im Studienplan eingearbeitete

anwendungsbezogene und aktuelle Themen der Lebensmittelbranche

abgedeckt wird. Die Ernährungsindustrie ist nach dem Fahrzeugbau

der zweitwichtigste Wirtschaftszweig in Niedersachsen.

Die zuständige Lehreinheit ist die Stiftung Tierärztliche Hochschule

Hannover (TiHo). Die Ausführung des Studiums findet am DIL in

Quakenbrück statt, was mit Hilfe der bereits etablierten Laboreinrichtungen

und -kapazitäten, die dem DIL zur Verfügung stehen,

möglich ist. Mit der Einrichtung eines Campus positionieren sich

die beteiligten Partner stärker im Lehrbereich der Lebensmittelwissenschaften.

Für die Infrastruktur vor Ort ist dabei das DIL

verantwortlich. Als universitärer Träger kümmert sich die TiHo

um die administrative Abwicklung und stellt Lehrkapazitäten zur

Verfügung. Neben den guten Möglichkeiten für Absolventen eines

fachbezogenen Bachelorabschlusses der Hochschule Osnabrück,

werden die Lehraufträge durch die Unterstützung der Hochschule

Osnabrück ergänzt.

54 | mq Ausgabe Sommer 2021


CAMPUS ARTLAND

Folgende Professuren

sind für den Studiengang geplant:

Lebensmittel- und Bioverfahrenstechnik, Physik der Lebensmittel,

Biochemie der Ernährung, Lebensmittelsystemanalyse

und Digitalisierung und Mikrobielle Ökologie. Die Berufung der

Professuren soll im Laufe des Jahres erfolgen. Mit der Zusage

durch das Land Niedersachsen kann die finale Akkreditierung

des Studiengangs angestrebt werden. Außerdem geht es um

die weitere Ausarbeitung der Lehrinhalte und die Entwicklung

eines Studienverlaufsplans. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die

Sichtbarkeit eines neuen Studiengangs der Lebensmittelwissenschaften

in Quakenbrück und die Bewerbung des Studiengangs,

auch im internationalen Umfeld. Außerdem gehören

die Einrichtung geeigneter Räumlichkeiten, ein Studentenwohnheim,

eine Studentenberatung sowie die Schaffung einer

Willkommenskultur für Studierende im Artland zu den aktuell

laufenden Aufgaben.

Über das DIL Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e. V.

Das DIL Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e. V. ist ein außeruniversitäres

Forschungsinstitut der Lebensmittelwissenschaften in Deutschland. In den

letzten drei Jahrzenten hat sich in Quakenbrück ein international tätiges Institut

mit rund 200 Experten der Lebensmitteltechnologie und den Lebensmittelwissenschaften

entwickelt. Das DIL operiert als Forschungsinstitut in den Bereichen

Lebensmittelsicherheit und Authentizität, Struktur und Verfahrenstechnik sowie

Nachhaltigkeit.

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Ausgabe Sommer 2021 mq | 55


Das Artland-Magazin.

Mehr Klimaschutz

gegen den Klimawandel

Den Klimaschutz als Chance verstehen

Architekt Dipl.-Ing. Andreas Henemann, Quakenbrück

Die relativ kalten Monate im

Frühjahr bei uns in Deutschland

dürfen nicht darüber hinwegtäuschen,

dass die globale

Erwärmung weiterhin erheblich

zunimmt. Laut Klimaaufzeichnungen

lag die Abweichung der jährlichen

Durchschnittstemperatur europaweit

im Jahre 2000 bei ca. + 0,8 Grad. Im

Jahre 2020 hingegen stieg dieser Wert

auf ca. + 1,7 Grad an.

Wird weltweit das + 1,5 Grad-Ziel des

Pariser Klimaabkommens verfehlt hat

dies nach Einschätzung des Weltklimarates

bereits irreversible Auswirkungen

auf Menschen und Ökosysteme. Auch

in Deutschland spüren wir bereits

heute Folgen des Klimawandels. Lang

anhaltende Dürre- und Hitzeperioden

mit Wasserknappheit und Ernteausfällen,

kollabierende Flüsse und Seen mit

Fischsterben, Starkregenniederschläge

mit Überschwemmungen, verheerende

Stürme, schmelzende Gletscher sowie

der Anstieg des Meeresspiegels sind nur

einige davon, die uns zunehmend Probleme

bereiten. Diese würden sich noch

deutlich verschärfen, wenn die globale

Durchschnittstemperatur weiter steigt.

Dabei weisen Wissenschaftler weltweit

seit Jahren auf den an Geschwindigkeit

zunehmenden Klimawandel mit seinen

gravierenden Auswirkungen und Folgen

hin. Obwohl auch Deutschland die

Klimaziele des Pariser Weltklimagipfels

von 2016 mitträgt, hat die Bundesregierung

in den letzten Jahren viel zu

wenig Maßnahmen umgesetzt, die zu

einer deutlichen Schadstoffreduzierung

hätten führen können. Hier besteht

erheblicher Handlungsbedarf. Um den

Klimakollaps mit seinen unabsehbaren

Szenarien und weitreichenden

Folgen zu verhindern ist ein radikales

Gegensteuern sowie eine drastische

Reduzierung der Schadstoffemissionen

in allen Bereichen dringend erforderlich.

Dazu müssen die fossilen Energieträger

sektorenübergreifend durch Energieeffizienzmaßnahmen

und erneuerbare

Energien ersetzt werden.

56 | mq Ausgabe Sommer 2021


ERNEUERBARE ENERGIEN

Den Klimaschutz sollten wir als Chance

und nicht als Bürde verstehen; denn er

bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten

mit zukunftsweisenden Entwicklungen

wirtschaftliche Potentiale zu erschließen.

So könnte Deutschland als eine

der führenden Wirtschaftsnationen

wieder die Position einnehmen, die es

einmal im Bereich des Umweltschutzes

und der erneuerbaren Energien hatte.

Schadstofffreie

Energieversorgung

Im Sektor der Stromversorgung wird

in Deutschland bereits ca. 42 % des

Strombedarfs aus erneuerbaren Energien

erzeugt. Leider stagniert der Ausbau

an Windenergieanlagen und großen

Photovoltaikanlagen durch überzogene

Regelungen im Erneuerbare-Energien-

Gesetz, die von interessierten Kreisen

durchgesetzt wurden. Diese Hemmnisse

müssen beseitigt werden, um

den Zubau erneuerbarer Energieanlagen

wieder anzukurbeln. Ein großes

Potential und Verwendungsspektrum

bietet die Photovoltaik; denn sie kann

in beliebiger Anzahl mit standardisierten

Modulen auf Hausdächern sowie

an Hausfassaden realisiert werden. Im

Vergleich zu Windenergieanlagen und

Wasserkraftwerken werden hierfür

keine gesonderten Flächen mit großen

Abständen benötigt, da sie auf ohnehin

vorhandenen oder geplanten Gebäuden

montiert werden können.

Zum Ausgleich fluktuierender Stromerzeugungsanlagen

wie z.B. Windenergieanlagen

oder Photovoltaikanlagen

werden Stromspeicher in unterschiedlichen

Größen benötigt. Neben den

handelsüblichen Lithium-Ionen-Akkus

sollten hier auch wasserstoffbetriebene

Brennstoffzellen weiterentwickelt

werden. Als Großspeicher kommen

nach wie vor die altbewährten Pumpspeicherkraftwerke

sowie noch zu

entwickelnde wasserstoffbetriebene

Turbinenkraftwerke in Betracht.

Im Sektor Wärmeversorgung sollte der

größten erneuerbaren Energiequelle,

nämlich der Sonne, mehr Aufmerksamkeit

geschenkt werden. Sie kann mit

ihren unerschöpflichen Potentialen

den mit Abstand größten Beitrag zur

schadstofffreien Energieversorgung

leisten. In Städten oder städtischen

Gebieten ist dies eine von wenigen

Möglichkeiten der Nutzung erneuerbarer

Energien. Durch die aktive

sowie passive Solarenergienutzung

können entsprechend geplante oder

umgebaute Häuser beheizt und bei

Bedarf gekühlt werden. So genannte

Plusenergiehäuser, die ausschließlich

mit der auf ihre Außenhüllen treffende

Solarstrahlung im Jahresmittel nicht

nur den eigenen Strom- und Wärmebedarf

inklusive Ladestation für Elektromobile

decken, sondern darüber hinaus

noch Strom in das öffentliche Netz

einspeisen, sind eine zukunftsweisende

Lösung und Chance, die sich aus dem

Klimaschutz ergibt.

Schadstofffreie

Mobilität

Eine große Herausforderung ist die

angestrebte schadstofffreie Mobilität.

Dazu sollte der öffentliche Personen-

und Fernverkehr entsprechend

weiter ausgebaut und möglichst viele

Schienenstrecken elektrifiziert werden.

So dies nicht möglich ist, sollten

wasserstoffbetriebene Züge eingesetzt

werden. Für die Individualmobilität

sind an erster Stelle natürlich Fahrräder

am besten geeignet. Sie können

schadstofffrei gefahren werden,

benötigen nur geringe Verkehrsflächen

bzw. Parkräume und sind auch zugleich

förderlich für die Gesundheit der

Benutzer. E-Bikes erfreuen sich großen

Zuspruchs und bieten eine echte Alternative

zu Kurzstreckenfahrten mit dem

Auto. Insbesondere als Lastenrad können

sie durchaus respektable Mengen

an Gütern transportieren. Ganz ohne

Auto wird es besonders in ländlichen

Regionen allerdings nicht gehen. Sie

müssen aber nicht mit einem fossilen

Verbrennungsmotor, sondern können,

wie von vielen Autoherstellern bereits

angeboten, mit Elektromotoren gebaut

werden. Statt eines Strom-Akkus

könnten dazu alternativ wasserstoffbetriebene

Brennstoffzellen als Energiespeicher

entwickelt werden.

All diese Maßnahmen führen zu mehr

Klimaschutz, Energieunabhängigkeit

und Versorgungssicherheit.

Architekt Dipl.-Ing. Andreas Henemann

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58 | mq Ausgabe Sommer 2021


STADTPLANUNG

Wenn eine zentral gelegene

Grünfläche eines vorhandenen

Wohnquartiers – noch

dazu in unmittelbarer Nähe

zu zwei Haseläufen wie am

Schwarzen Weg – bebaut werden soll

sind viele städtebauliche, ökologische,

wohnsoziologische und inzwischen

auch kulturhistorische Gesichtspunkte

zu berücksichtigen. Nach Abwägung

aller Belange kann dann über zukünftige

Nutzungsmöglichkeiten, von denen

es eine Vielzahl gibt, entschieden

werden. In der Stadtratssitzung am

08.03.2021 wurde über die geplante

Wohnbebauung am Schwarzen Weg

abgestimmt. Als einzige Partei stimmte

die Stadtratsfraktion der Grünen

geschlossen gegen diese Planung.

Aus ihrer Sicht war der Freiraum zum

nördlichen Haselauf, zum Schwarzen

Weg und vor allem zu der rückwärtigen

Gartenzone der Nachbargrundstücke

viel zu gering. Dadurch würde sich die

Wohn- und Aufenthaltsqualität sowie

die Privatsphäre für alle Anwohner

verschlechtern. Außerdem könnte dann

das Teilstück der nördlichen Hase nicht

mehr wie beabsichtigt revitalisiert

werden.

Die von den Grünen mehrmals geforderten

verbindlichen Vorgaben zur

Nutzung erneuerbarer Energien für

eine schadstofffreie Strom- und Wärmeversorgung

der geplanten Gebäude

wurden ebenfalls nicht berücksichtigt.

Zwischenzeitlich wurden durch

die Stadt- und Kreisarchäologen aus

Osnabrück kulturhistorische Funde

in beträchtlichem Umfang an dem

ehemaligen Wassermühlenstandort

freigelegt. Das weckte nicht nur das

Interesse der grünen Stadtratsfraktion,

sondern auch das vieler BürgerInnen,

die sich damit und mit den Planungen

für diesen Bereich beschäftigen. Die

Grünen begrüßen ausdrücklich das

Engagement der BürgerInnen und

unterstützen dies natürlich.

Statt an der bisherigen Planung

festzuhalten, die die Grünen bereits

am 08.03.2021 abgelehnt hatten,

sollten ganz andere Nutzungskonzepte

entwickelt werden; z.B. könnte

ein Erlebnispark Hase mit Innen- und

Außengastronomie sowie Anlegestelle

für Paddelboote in Betracht gezogen

werden.

Architekt Dipl.-Ing. Andreas Henemann

Geplante

Wohnbebauung

am Schwarzen

Weg stößt

auf Kritik

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Ausgabe Sommer 2021 mq | 59


Das Artland-Magazin.

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NUR am Mittwoch, 21.07.

GELOBT SEI GOTT

20TE ÖKUMENISCHE FILMTAGE

Alexandre lebt mit Frau und Kindern in

Lyon. Eines Tages erfährt er per Zufall,

dass der Priester, von dem er in seiner

Pfadfinderzeit missbraucht wurde,immer

noch mit Kindern arbeitet. Er beschließt

zu handeln und bekommt bald Unterstützung

von zwei weiteren Opfern, François

und Emmanuel. Gegenseitig geben sie

sich Kraft und kämpfen gemeinsam dafür,

das Schweigen, das über ihrem Martyrium

liegt, zu brechen. Ihr Widerstand

formiert sich und wird zu einer Lawine,

die am Ende nicht mehr aufzuhalten ist ...

Die tatsachengetreuen Ereignisse um den

Missbrauchsskandal in Lyon hat François

Ozon in einem fiktionalen Film verarbeitet.

Atemlose Bilder, immer im Wettlauf mit

den aktuellen Entwicklungen, verleihen

GELOBT SEI GOTT eine emotionale Wucht,

der man sich kaum entziehen kann. Stilsicher

und mitreißend erzählt, ist GELOBT

SEI GOTT nicht nur eine erschütternde

Bestandsaufnahme der Versäumnisse in

der katholischen Kirche, sondern auch

ein Plädoyer für Mut und Zusammenhalt.

Im Juli

CATWEAZLE

Otto Waalkes ist endlich wieder zurück:

In der Familienkomödie CATWEAZLE, die

auf der gleichnamigen britischen TV-

Kultserie aus den 70er Jahren basiert,

schlüpft der ostfriesische Star-Komiker

in die Titelrolle und nimmt als völlig

überforderter Magier den urkomischen

Kampf mit den Tücken der Moderne auf.

An OTTOS Seite spielt Julius Weckauf, der

gleich für seine Debütrolle in DER JUNGE

MUSS AN DIE FRISCHE LUFT mehrfach

ausgezeichnet wurde. In weiteren Rollen

sind Katja Riemann (FACK JU GÖHTE 1–3)

und Henning Baum (JIM KNOPF UND LU-

KAS DER LOKOMOTIVFÜHRER) zu sehen.

Das Drehbuch für die Kinoadaption, das

auf der Originalserie von Richard Carpenter

basiert, verfasste OTTO zusammen

mit Bernd Eilert, seinem langjährigen

Gag-Schreiber und Drehbuchautor aller

„Otto“-Filme, sowie mit dem Komödienspezialisten

Claudius Pläging (DER VORNAME) und

Sven Unterwaldt.

Voraussichtlich Ende Juli

NOMADLAND

Ausgezeichnet mit 2 Golden Globes und 3

Oscars: Bester Film(Drama), Beste Regie,

Beste Hauptdarstellerinn Frances McDormand.

„Das letzte Stückchen Freiheit in Amerika

ist ein Parkplatz“, schreibt Jessica Bruder,

die Autorin im Vorwort ihrer brillanten

Buchvorlage, die jetzt mit der zweifachen

Oscar®-Preisträgerin Frances McDormand

und David Strathairn fulminant für die

große Leinwand verfilmt wurde. NOMAD-

LAND erzählt die Geschichte von Fern,

die wie viele in den USA nach der großen

Rezession 2008 alles verloren hat. Nach

dem wirtschaftlichen Zusammenbruch

einer Industriestadt im ländlichen Nevada

packt Fern ihre Sachen und bricht in

ihrem Van auf, ein Leben außerhalb der

konventionellen Regeln als moderne Nomadin

zu erkunden. Der Film zeigt auch

die echten Nomaden Linda May, Swankie

und Bob Wells als Ferns Mentoren auf

ihrer Erkundung der weiten Landschaften

des amerikanischen Westens.

Ab 19. August

TOM & JERRY

„Tom & Jerry“ von Regisseur Tim Story

entfacht eine der herzlichsten Feindschaften

der Filmgeschichte aufs Neue.

Jerry zieht darin in das vornehmste Hotel

New Yorks ein - und zwar ausgerechnet

einen Tag bevor dort die prächtigste

Hochzeit des Jahrhunderts stattfinden

soll. Der verzweifelten Hochzeitsplanerin

bleibt nichts anderes übrig, als Tom zu

engagieren, um den ungebetenen Gast

loszuwerden. Dem anschließenden Katzund-Maus-Spiel

droht ihre Karriere, die

Hochzeit und möglicherweise das Hotel

selbst zum Opfer zu fallen. Doch schon

bald taucht ein noch größeres Problem

auf: ein teuflisch ehrgeiziger Mitarbeiter,

der sich gegen alle drei verschwört. Tom

und Jerrys neues Abenteuer auf der großen

Leinwand ist eine atemberaubende

Mischung aus klassischem Animationsund

Realfilm. Die beliebten Charaktere

gehen darin völlig neue Wege und sind

gezwungen, das Undenkbare zu tun - sie

müssen ihre Feindschaft begraben und

zusammenarbeiten, um die missliche

Lage zu bereinigen.

Im Laufe des August

DER RAUSCH

Oscar für den besten fremdsprachigen

Film: Der Rausch - dänische Tragikomödie

mit Mads Mikkelsen, der sich als Lehrer

einem Experiment unterzieht, fortan nur

noch mit Alkoholpegel zu unterrichten.

Martins (Mads Mikkelsen) Leben

folgt einem immerwährend gleichen

Trott. Als Gymnasiallehrer kann er die

Schüler*innen nur noch bedingt motivieren,

seiner Ehe fehlt es an Leidenschaft

und generell durchlebt er eine Phase

ohne ausgeprägten Enthusiasmus. Als er

bei einem Abend mit seinen drei Kollegen

Tommy (Thomas Bo Larsen), Nikolaj (Magnus

Millang) und Peter (Lars Ranthe)

auf die großen Philosophen der Welt zu

sprechen kommt, wird eine Theorie in

die Runde geworfen, die sie auf den Prüfstand

stellen möchten. Ein norwegischer

Philosoph ist der Meinung gewesen, dass

der Mensch mit 0,05 ‰ im Blut zu wenig

geboren wurde, um ein erfülltes Leben

zu führen. Der Alkohol weckt schließlich

nicht nur die müden Geister, sondern lockert

zugleich die Zunge. Sie beschließen

einen Selbsttest.

Die beste Zeit

für bestes Sehen

Entspannt sehen, erleben und genießen.

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Menschen mit Begleitung bis hinter die Haustüre

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Abrechnung

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Krankenkassen!

60 | mq Ausgabe Sommer 2021


KINOWELT

Wir stehen in den Startlöchern! Falls eine Öffnung nicht möglich ist,

verschieben sich die Veröffentlichungen bis zur nächsten Lockerung.

Ab 02. September

AFTER LOVE

Die Geschichte von Tessa Young (Josephine

Langford) und Draufgänger Hardin

Scott (Hero Fiennes Tiffin) geht weiter.

Nach „After Passion“ und „After Truth“, die

in den Kinojahren 2019 und 2020 ihr Publikum

begeistert haben, wird mit „After

Love“ die Saga fortgeführt.

Sie lieben und sie streiten sich. Tessa und

Hardin können nicht miteinander, aber

auch nicht ohneeinander. Nachdem Tessa

zum Ende von „After Truth“ mehr über

ihre Vergangenheit erfuhr, stößt sie Hardin

erneut vor den Kopf. Anstatt sich der

Vergangenheit zu stellen, rät er ihr, lieber

auf Abstand zu gehen und verletzt dabei

ihre Gefühle. Streitereien, Probleme und

Eifersucht sind vorprogrammiert.

Es stellt sich die Frage, wie viele Hürden

die Liebe der beiden überstehen kann

und ob eine räumliche Trennung von

Hardin und Tessa das endgültige Aus bedeuten

muss.

Ab 30. September

JAMES BOND 007:

KEINE ZEIT ZU STERBEN

Mit seiner Darstellung des britischen

Geheimagenten James Bond hat Daniel

Craig nicht nur den schlagkräftigsten

und authentischsten Bond, sondern auch

den erfolgreichsten in der Geschichte der

Filmreihe geschaffen. Seit „James Bond

007: Spectre“ (2015) herrschte jedoch

lange Stille um eine weitere Fortsetzung.

Nach mehrmaligen Verschiebungen -

zuletzt viermal wegen der Corona-Pandemie

- geht es jetzt endlich weiter —

Craig kommt als geplagter und trinkfester

Bond in „Keine Zeit zu Sterben“ zurück...

Eigentlich wollte James Bond (Daniel

Craig) mit seiner großen Liebe Madeleine

Swann (Léa Seydoux) seinen Ruhestand

genießen und ein normales Leben führen.

Doch Bonds alter Kumpel, CIA-Agent

Felix Leiter, holt ihn zurück in sein altes

Leben. Leiter braucht Bonds Hilfe, um

einen entführten Wissenschaftler, Valdo

Obruchev, zu retten. Die Mission erweist

sich als heimtückisch und Bond muss

bald erfahren, dass der so gefährliche wie

mysteriöse Safin (Rami Malek) im Hintergrund

die Strippen zieht...

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Ausgabe Sommer 2021 mq | 61


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JESS JOCHIMSEN

VORPREMIERE:

MEINE GEDANKEN MÖCHTE

ICH MANCHMAL NICHT HABEN

KABARETT. SONGS. DIAS.

Jess Jochimsen will raus aus seinem Gedankenkarussell.

Zumindest für einen Abend. Und mal nachschauen, was die

Pandemie übrig gelassen hat ... Also macht der Freiburger

Kabarettist und Autor Inventur im Kopf und sucht nach den

Geschichten, die im Radau der letzten Zeit untergegangen

sind.

Gelassenheit, Solidarität, Vernunft ... die müssen hier doch

noch irgendwo herumliegen. Welche Gedanken sind es

wirklich wert? Das ist die Frage. Und welche sollte man unbedingt

loswerden? Und wohin damit?

Klar ist: Die Ungerechtigkeiten von Gestern sind die von

Heute, zu viele Deutsche wünschen sich einen Mann als

Bundeskanzlerin und auch sonst ist nichts besser geworden.

Aber den Kopf einziehen und hoffen, dass alles wieder

so wird wie früher, ist Quatsch. Und langweilig ist es obendrein.

Dann schon lieber erhobenen Hauptes gegen die

Engstirnigen und Kaltherzigen andenken und sagen, was

Sache sein könnte. Hoffnungslos zuversichtlich. So lautet

die Devise. Der Letzte lässt das Licht an.

Jess Jochimsens neues Programm ist ein kabarettistischer

Gedankenaustausch, eine fortlaufende Bestandsaufnahme

der politischen Lage, ein Herantasten an die Zeitrechnung

„nach C.“.

Zurückgelehnt und entschleunigt dreht Jess Jochimsen den

notorischen Rechthabern den Ton ab und beweist, was Satire

alles sein darf: anrührend, klug, musikalisch und nicht

zuletzt sehr lustig. Und zum guten Schluss zeigt er Urlaubsbilder.

Für Daheimgebliebene.

Ein Abend ohne Geländer.

Die Letzten streicheln die Hunde.

MITTWOCH, 22. SEPT. ‘21, 20:00 UHR

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Weitere Li.F.T.-Termine:

14. Aug., 20:00 Uhr

KLAUS DER GEIGER

mit Marius Peters – Konzert

9. Okt., 20:00 Uhr

HG. BUTZKO - aber witzig – Kabarett

Presse: „Jochimsen ist skurril, poetisch

und genau beobachtend. [...] Und

was er findet, ist wie sein Programm:

Tragödie und schreiend komisch.“

(Frankfurter Rundschau)

Foto: Britt Schilling

Ausgabe Sommer 2021 mq | 63


Das Artland-Magazin.

Museum und Park Kalkriese mit großem Sommerprogramm

Auf den

Spuren

der Römer

und

Germanen

Mit vielen Angeboten startet das Varusschlacht-Museum in den Sommer. Führungen im großen Museumspark, eine große

Ferienrallye, auf Zeitreise mit der römischen Händlerin Laetitia und vieles mehr erwarten Besucherinnen und Besucher.

Gleich zwei Ausstellungen sind in

Museum und Park Kalkriese zu sehen.

In der Ausstellung zur Varusschlacht

kommen die Fakten auf den Tisch. Hier

gibt es Wissenswertes zum Leben der

Römer und Germanen, zur spannenden

Entdeckungsgeschichte von Museum

und Park Kalkriese und zum Schlachtgeschehen

im Jahr 9 n. Chr.

Fotos: Copyright Varusschlacht im Osnabrücker Land

Mit der neuen Sonderausstellung „Spot

an! Szenen einer römischen Stadt“ geht

es in das antike Trier. Zu sehen sind herausragende

archäologische Funde, die

den Prunk der einst größten römischen

Metropole nördlich der Alpen beleuchten.

Die Schau illustriert eindrücklich

die Bedeutung des antiken Triers und

gibt anhand beeindruckender Mosaike,

Skulpturen und Münzen einen Einblick

in das Stadtleben der Antike.

Für Familien bietet sich bei einer Outdoor-Familienführung

zur Sonderausstellung

die Gelegenheit vor oder nach

dem Besuch der Ausstellung gemeinsam

eine römische Stadt zu entwerfen.

Auch die große und kleine Parkführung

zur Varusschlacht finden draußen statt.

Und wer den Park ganz neu erleben

möchte, lauscht der römischen Händ-

lerin Laetitia, die so manche delikate

Geschichte aus der Zeit der Schlacht zu

berichten weiß.

In den Ferien erwartet Entdeckerinnen

und Entdecker eine knifflige Parkrallye.

Ausgerüstet mit der Kalkrieser Ferientüte

müssen an einzelnen Stationen

Rätsel gelöst und Fragen beantwortet

werden. An drei

Stationen heißt

es ausprobieren

und mitmachen:

die Metallsonde

kommt zum

Einsatz, ein

römischer Gemmenring

wird

gestaltet und

beim kniffligen

Spiel mit Nüssen

wird gezockt.

Sommer

in Kalkriese!

Führungen im großen Museumspark

und buntes Ferienprogramm für Kinder

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Ausgabe Sommer 2021 mq | 65


Gibt es einen Grund zu feiern? In diesem Jahr finden die Ökumenischen Filmtage zum 20ten Mal statt –

ein Jubiläum - auf jeden Fall ein Anlass zum Feiern! Ein langer gemeinsamer Weg, viele Filme, die zum

Nachdenken angeregt und wichtige Themen unserer Kirchen und der Gesellschaft aufgegriffen haben.

Kirche auf dem Weg der Veränderung: In diesem Jahr wollen wir uns mit den Themen des synodalen

Weges auseinandersetzen: Priesterliche Existenz heute, Macht und Gewaltenteilung in der Kirche,

Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche und Leben in gelingenden Beziehungen. Themen, die in allen

Kirchen und unserer Gesellschaft eine Rolle spielen. Gibt der Weg, den die Kirchen gehen, Anlass zum

Feiern? Sind Fortschritte in Kirche und Gesellschaft erkennbar? Die ausgewählten Filme sollen Impulse

zum weiteren Nachdenken über diese Fragen geben.

Gibt es einen Grund zu feiern? In diesem Jahr finden die Ökumenischen Filmtage zum 20ten Mal statt –

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zum weiteren Nachdenken über diese Fragen geben.

MITTWOCH, 21.07., 19.45 UHR

MITTWOCH, 30.06., 19.45 UHR

MITTWOCH, 30.06., 19.45 UHR

GELOBT SEI GOTT FRA, 2019 137 min ( EINTRITT: 8,- EURO )

CORPUS CHRISTI POL, FRA, 2019 116 min

CORPUS CHRISTI POL, FRA, 2019 116 min

Alexandre lebt mit Frau und Kindern in Lyon. Eines Tages erfährt er per Zufall, dass der Priester,

von dem er in seiner Pfadfinderzeit missbraucht wurde, immer noch mit Kindern arbeitet. Er

Der Film erzählt die Geschichte beschließt des zu 20-jährigen handeln und Daniel, bekommt der, bald während Unterstützung seines Aufenthalts

Der Film in einem erzählt Jugendgefängnis, die Geschichte und Emmanuel. eine des spirituelle 20-jährigen Gegenseitig Verwandlung Daniel, geben der, erlebt. sie während sich Er möchte Kraft seines und Priester Aufent-

kämpfen gemeinsam dafür, das

von zwei weiteren Opfern, François

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matischen MITTWOCH, Predigers verändert 22.09., sich die 19.45 Gemeinde UHR zum Positiven.

DIE PERFEKTE MITTWOCH, 21.07., 19.45 UHR

MITTWOCH,

KANDIDATIN SAU, DEU, 2019 101 min

21.07., 19.45 UHR

Maryam ist Ärztin in einer

GELOBT

kleinen Stadt in

SEI

Saudi-Arabien.

GOTT

Trotz ihrer

FRA,

exzellenten

2019

Fähigkeiten

muss sie sich jeden GELOBT Tag aufs Neue den SEI Respekt GOTT der Mitarbeiter FRA, und 2019 der Patienten 137 min ( EINTRITT: 8,- EURO

137 min ( EINTRITT: 8,- EURO )

)

erkämpfen. An jeder Ecke Alexandre lauern Restriktionen lebt mit Frau für und Frauen; Kindern trotzdem in Lyon. wird Eines Maryams Tages Stimme erfährt er per Zufall, dass der Priester,

lauter, ihre Auftritte mutiger, von Alexandre ihre dem Forderungen lebt in mit seiner Frau radikaler. Pfadfinderzeit und Kindern Die Regisseurin in missbraucht Lyon. Eines Haifaa wurde, Tages al Mansour erfährt immer er noch per Zufall, mit Kindern dass der arbeitet. Priester, Er

(„Das Mädchen Wadjda“) beschließt von erzählt dem mit er zu viel in handeln seiner Weitsicht Pfadfinderzeit und und bekommt Feingefühl missbraucht bald eine Unterstützung Film wurde, gewordene immer von zwei noch weiteren mit Kindern Opfern, arbeitet. François Er

Verneigung vor der Unbezähmbarkeit und beschließt Emmanuel. zu weiblicher handeln Gegenseitig Souveränität.

und bekommt geben bald sie Unterstützung sich Kraft und von kämpfen zwei weiteren gemeinsam Opfern, dafür, François das

Schweigen, und Emmanuel. das über Gegenseitig ihrem Martyrium geben liegt, sie zu sich brechen. Kraft und Ihr Widerstand kämpfen formiert gemeinsam sich und dafür, wird das zu

einer Schweigen, Lawine, das die über am Ende ihrem nicht Martyrium mehr liegt, aufzuhalten brechen. ist. Ihr Widerstand formiert sich und wird zu

einer MITTWOCH, Lawine, die am Ende nicht 20.10., mehr aufzuhalten 19.45 ist. UHR

MITTWOCH, 22.09., 19.45 UHR

MITTWOCH, 22.09.,

DER

19.45

VERLORENE SOHN USA 2018 115 min

UHR

DIE PERFEKTE KANDIDATIN SAU, DEU, 2019 101 min

DIE PERFEKTE KANDIDATIN SAU, DEU, 2019 101 min

Als ein streng gläubiger Vater von der Homosexualität seines Sohnes erfährt, drängt er

ihn zur Teilnahme an einer fragwürdigen Reparativtherapie. Vor die Wahl gestellt,

Maryam ist Ärztin in einer kleinen entweder Stadt seine Saudi-Arabien. Identität oder Trotz seine ihrer Familie exzellenten und seinen Fähigkeiten

Maryam muss ist Ärztin sie sich in jeden einer kleinen Tag der aufs Sohn Stadt Neue notgedrungen in den Saudi-Arabien. Respekt auf der die Trotz Mitarbeiter absurde ihrer exzellenten und Behandlung der Patienten Fähig-

ein. Seine Mutter begleitet ihn zu

Glauben zu riskieren, lässt sich

erkämpfen. keiten muss An sie jeder sich Ecke jeden lauern Tag der aufs Restriktionen abgeschotteten Neue den für Respekt Frauen; Einrichtung, der trotzdem Mitarbeiter deren wird selbst und Maryams der ernannter Patienten StimmeTherapeut ein entwürdigendes

lauter, erkämpfen. ihre Auftritte An jeder mutiger, Ecke lauern ihre und Forderungen Restriktionen unmenschliches radikaler. für Frauen; Umerziehungsprogramm Die trotzdem Regisseurin wird Haifaa Maryams al leitet. Mansour Stimme Basierend auf dem gefeierten,

(„Das lauter, Mädchen ihre Auftritte Wadjda“) mutiger, erzählt ihre autobiografischen Forderungen mit viel Weitsicht radikaler. Roman und Die Feingefühl „Boy Regisseurin Erased“ eine Haifaa von Film Garrard al gewordene Mansour Conley erzählt das starbesetzte

Drama Verneigung („Das Mädchen eindrucksvoll vor der Wadjda“) Unbezähmbarkeit von erzählt den erschütternden mit viel weiblicher Weitsicht Zuständen Souveränität. und Feingefühl im Bible eine Belt Film der gewordene USA. Und vom mutigen Kampf eines

jungen Verneigung Mannes vor der gegen Unbezähmbarkeit Homophobie und weiblicher für ein Souveränität.

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DER VERLORENE SOHN USA 2018 115 min

DER VERLORENE SOHN USA 2018 115 min

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Als ein streng gläubiger Vater von der Homosexualität seines Sohnes erfährt, drängt er

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IMPRESSUM

HERAUSGEBER

Oelkers, Druckhaus im Artland GmbH

Hindenburgstr. 48 | 49610 Quakenbrück

GESAMTHERSTELLUNG

Oelkers, Druckhaus im Artland GmbH

REDAKTION

Hans-Wilhelm Oelkers (V.i.S.d.P.),

Ruth Keck, Alexandra Lüders, Detlef

Bülow, Heiko Bockstiegel, Bernd Middendorf,

A. Henemann, Beate Deeken

und Daniel de Oliveira Prudèncio sowie

Vereine, Firmen, Personen, Gruppen und

Institutionen, die uns freundlicherweise

Texte und Fotos zur Verfügung stellen.

Verantwortlich für den Inhalt der

redaktionellen Texte sind die jeweiligen

Vereine, Firmen, Personen, Gruppen und

Institutionen.

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Oelkers, Druckhaus im Artland

Hindenburgstraße 48

49610 Quakenbrück

fon 0 54 31 - 94 10 01

fax 0 54 31 - 94 10 50

hawe.oelkers@gmail.com

info@keck-kommunikation.de

Das MQ+ erscheint in einer Auflage von

15.000 Stück im Artland und punktuell in den

angrenzenden Ortschaften.

Es gelten die Anzeigenpreise gem. Mediadaten

MQ+, Stand Mai 2013.


In der letzten MQ-Ausgabe hatte ich die Möglichkeit, mich

Ihnen hier im MQ-Magazin persönlich vorzustellen.

Als Kandidat für das Amt des Bürgermeisters der Samtgemeinde

Artland freue ich mich heute darauf, mit Ihnen eines meiner

Schwerpunkt-Themen im Artland zu betrachten.

Das Ehrenamt!

WAHLEN 2021

Samtgemeindebürgermeister

Das Ehrenamt

macht Großes möglich;

helfende Hände

bewirken Wunderbares!

Internet: www.michael-buergel.de

Facebook: @buergel.quakenbrueck

Instagramm: @buergel.quakenbrueck

Youtube: Michael Bürgel

E-mail: info@michael-buergel.de

Foto: Detlef Bülow

In Deutschland engagieren sich

rund 31 Millionen Menschen in ihrer

Freizeit für das Gemeinwohl.

Ob auf dem Sportplatz, bei der Tafel,

im Stadtmuseum, in der Feuerwehr,

in den Ortsgruppen der DLRG, DRK,

THW, oder, oder… – das Ehrenamt

bereichert das Zusammenleben

unserer Gesellschaft und bietet für

Menschen in ganz unterschiedlichen

Lebenssituationen Hilfe und Unterstützung.

Grob kann man sagen,

dass das Ehrenamt eine Tätigkeit ist,

die freiwillig, gemeinwohlorientiert

und unentgeltlich erfolgt und dem

allgemeinen Interesse dient. Ohne

das Ehrenamt wären wir im Artland

deutlich schlechter aufgestellt.

Ohne das menschliche Bedürfnis für

gemeinschaftliche Aktivitäten und

die damit verbundenen Visionen

und Ziele hätte sich die Infrastruktur

unserer Heimat nicht in der heutigen

Form entwickelt. Durch meine

berufliche Tätigkeit als Förderer des

ländlichen Raumes konnte ich hunderte

Projekte mitentwickeln. Von

der Idee bis zur Realisierung braucht

es in jedem Fall gute Konzepte, ein

solides Netzwerk, ausreichende finanzielle

Mittel und vor allem viele

helfende Hände. Als Bestandteil

unserer Artländer Kultur haben die

ehrenamtlichen Erfolge in Vereinen

und Verbänden, aber auch die der

Interessengemeinschaften unser

Artland von Anfang an nachhaltig

geprägt.

Starten Sie mit mir eine kleine

Reise durch das ehrenamtliche

Artland.

GROSS MIMMELAGE

Mit dem ehrenamtlichen Engagement

einer ganzen Dorfgemeinschaft

wird mit viel Eigenleistung in

Groß Mimmelage ein provisorischer

Buswendeplatz am Ortseingang in

einen multifunktional nutzbaren

Dorfplatz umfunktioniert. Der neue

vielfältige Raum soll in Zukunft für

Veranstaltungen genutzt werden,

ist aber gleichermaßen eine Mobilitätsstation

mit einer neuen Bushaltestelle

– ÖPNV-Anbindung für

die Dorfgemeinschaft. Des Weiteren

gewinnt der Festplatz als überörtlich

attraktiver Veranstaltungsort

für umliegende Ortschaften sowie

als Rastplatz für Fahrradtouristen

eine besondere Bedeutung für die

Steigerung der touristischen Attraktivität

des Dorfes. Die Begrünung

des Dorfplatzes mit insektenfreundlichen

Gehölzen und Wiesenansaaten,

eine Streuobstwiese, der Erhalt

von Gräben als Regenrückhaltung

und Feuchtflächen sowie die Förderung

eines klimafreundlichen Verkehrs

leisten zudem einen großartigen

Beitrag zum Klimaschutz mit

ganzheitlicher Sichtweise.

NORTRUP

Das Freibad in Nortrup ist seit jeher

für die Bewohner*innen ein

wesentlicher Punkt der Identifikation

mit ihrer Gemeinde. Durch die

anstehende komplette Sanierung

des Freibads planen die Mitglieder

des Fördervereins den Neubau

einer großen Rutsche als weitere

Attraktion. Das ehrenamtliche Engagement

erstreckt sich hierbei von

der Planungsbegleitung über die

Finanzmittelbeschaffung, z.B. per

Crowdfunding, bis hin zur Umsetzung

der Maßnahme durch mögliche

Eigenleistungen. Das Freibad

soll für alle Badegäste durch den

Bau der Rutsche noch attraktiver

werden. Für dieses Ziel setzen die

Ehrenamtlichen alle Hebel in Bewegung

und sind sich nicht zu schade,

um selbst von Tür zu Tür zu laufen,

um nach einer kleinen Spende zu

fragen. Auch hier kann man erkennen,

was alles erreicht werden kann,

wenn sich Menschen im Ehrenamt

engagieren. Ohne die Ehrenamtlichen,

den Zusammenhalt und der

Begeisterung der Menschen vor Ort

wären Projekte wie diese sicherlich

nicht realisierbar.

Aber wissen wir das Ehrenamt

noch zu würdigen?

Bundesweit scheinen sich die Fälle

zu häufen, in denen Ehrenamtliche

beschimpft oder bei ihrer Arbeit

behindert werden. Nehmen wir z.B.

die DLRG. Sie ist unser Lebensretter

zu Land und im Wasser. Sie fahren

mit Blaulicht und Signalhorn zum

Einsatzort und Schaulustige blockieren

die Straße. Diese „Gaffer“ kosten

den Rettungskräften wichtige Zeit,

die sie eigentlich lieber zu Hause bei

ihren Familien verbringen würden.

Die körperliche Belastung bei den

Einsätzen ist hoch, erst recht, wenn,

wie bei einem Rettungseinsatz im

Wasser, auch noch Atemschutzgeräte

getragen werden müssen. Sind

die Unfallopfer für den Transport

medizinisch versorgt, fährt sie die

Ambulanz in das zuständige Krankenhaus.

Nach Hause geht es aber

für Rettungskräfte danach noch

lange nicht, denn die Fahrzeuge

müssen gereinigt, Geräte, die zur

Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen

dienen und der Medikamentenschrank

müssen wieder für den

nächsten Einsatz vorbereitet werden.

Kommen die Einsatzkräfte nach

ihrer Schicht dann endlich zu Hause

an, werden sie von ihren Liebsten,

den Kindern oder der Freund/in, die

sich Sorgen gemacht haben, in den

Arm genommen. Sie verlieren keine

großen Worte, sie sind ausgelaugt,

erschöpft, fertig und kaputt. Sie

haben keine Zeit, das zu verarbeiten,

was sie während des Einsatzes

erlebt haben. Sie müssen schlafen,

denn alles das, was sie während der

Zeit erlebt haben, das erledigen sie

ehrenamtlich. Morgen müssen sie

ihrer geregelten Arbeit nachgehen,

um die finanzielle Versorgung ihrer

Familien zu sichern. Jeder von uns

erwartet ganz selbstverständlich,

dass ihm im Notfall geholfen wird,

aber wer von uns denkt eigentlich

daran, dass diese Menschen alle

freiwillig und ehrenamtlich für

unser Gemeinwohl arbeiten? Wer

denkt daran, dass sie freiwillig und

ehrenamtlich ihre Gesundheit und

manchmal sogar ihr Leben riskieren,

um in Not geratene Mitbürgerinnen

und Mitbürger zu retten? Wer denkt

daran, welche große, körperliche

und seelische Belastung diese Menschen

im Einsatz auf sich nehmen?

Selbstverständlich ist das, was sie

für uns leisten, ganz und gar nicht.

Deswegen ist es überhaupt nicht

zu verstehen, dass diese Menschen

kaum mal ein nachträgliches Dankeschön

bekommen. Sie schenken

uns das Wichtigste, was ein Mensch

hat, sie schenken uns ihre Zeit!

Und wie wird es ihnen gedankt?

Allzu oft können wir nach Einsätzen

von Rettungskräften in den sozialen

Netzwerken lesen: „Wieder nächtlicher

Lärm durch Martinshörner.“ Es

wird zuweilen sogar der Verdacht

geäußert, dass die Fahrzeugführer

die Signale auch dann benutzen,

wenn es nicht lebensnotwendig ist.

Viele Bürgerinnen und Bürger fühlen

sich durch das häufige Heulen

der Einsatzhörner von Feuerwehr-,

Polizei- und Rettungsfahrzeugen

belästigt und gesundheitlich beeinträchtigt.

Sie können nicht bei

offenem Fenster schlafen, da ständig

die Einsatzfahrzeuge zu hören

sind. Vermutungen werden laut,

dass die Führer dieser Sonderfahrzeuge

die Hörner viel öfter als nötig

hören lassen würden, gerade nachts

auf leeren, übersichtlichen Hauptverkehrsstraßen.

Ja, einige machen

sich lustig und schreiben: „Ich komme

gerade aus der Disco und wollte

schlafen …“

Es ist kein Wunder, dass Vereine vielerorts

Nachwuchsprobleme haben,

und wenn man mich fragt, dann

wird es das Ehrenamt, so wie wir

es kennen, unter Umständen nicht

mehr lange geben und so stelle ich

mir immer häufiger die Frage:

„Kann die Welt, so wie wir sie

kennen, noch ohne das Ehrenamt

funktionieren?”

Da sollten wir alle mal darüber

nachdenken, wenn wir das nächste

Mal wieder Einsatzfahrzeuge mit

Martinshorn hören.

Stellvertretend für die vielen anderen

großartigen Projekte, die es

in unseren Gemeinden gibt, zeigen

diese Beispiele einmal mehr die

hohe Leistungsbereitschaft unserer

Mitmenschen. Ich freue mich hier

einmal allen ehrenamtlichen Helfern

aus vollem Herzen DANKE zu

sagen.

Mein Ziel ist es als Samtgemeindebürgermeister,

die Zusammenarbeit

mit unseren Vereinen, Verbänden

und Interessengemeinschaften

beim Thema Ehrenamt nachhaltig

zu unterstützen und zu fördern und

stehe Ihnen gerne auch weiterhin

als persönlicher Ansprechpartner

zur Verfügung.

Ihr Michael Bürgel

Samtgemeindebürgermeister-

Kandidat der SPD


WIR HABEN WIEDER FÜR EUCH GEÖFFNET!

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