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Das Artland-Magazin.
Alte Postkarte mit
der Hohen Pforte
mit Blickrichtung
nach Süden aus
dem Jahre 1907
Zur Sicherung der Stadt gab es zusätzlich
früher fünf Stadttore, aber keine
Stadtmauer, nur ein Wall-System zum
Schutz der Stadt, vor allem vor den
Feinden aus dem nördlichen Oldenburger
Land. Dieses Wall-System mit
dornigen Schlehensträuchern, deren
Wurzeln im Grundwasser standen, war
in diesem Sumpfgebiet sehr wirkungsvoll.
Zusätzlich hatte jeder Bürger einen
zugewiesenen Platz, den er zu verteidigen
hatte. Hier an der Nordseite waren
es allein früher drei Pforten: eine am
Ende der Farwicker Str. , eine zweite, die
sogenannte Stumpfe Pforte an der Ecke
St.-Annen-Str. und die dritte, die einzige
noch erhaltene Hohe Pforte nur 100 Meter
weiter Richtung Marktplatz. Sie wurde
1485 auf Holzpfählen gegründet. Das
unterste der vier Stockwerke ist eine
offene Durchfahrt mit einer 1,40 Meter
dicken Bruchsteinmauer. Hier musste
bis zum Bau der Umgehungsstraße
(1973) der Durchgangsverkehr auf der
B 68 hindurch. Von den Schießscharten
konnten früher die anrückenden Feinde
abgewehrt werden, die versuchten,
über die ehemalige Zugbrücke und über
einen heute zugeschütteten Hase-Arm
in die Stadt zu gelangen. Im oberen
Geschoss gab es früher zwei Räume mit
Holzbänken und Ketten zum Fesseln der
Gefangenen. Der eine Raum war das gefürchtete
Stadtgefängnis ‘Up de porten‘
und der zweite, der ‘Schrubbekasten‘,
das Gefängnis für ‘zänkische Weiber‘.
Hier finden heute standesamtliche
Trauungen statt. Auch das jedes Jahr
im September stattfindende Stadtfest,
an dem ein Burgmann die Bürgerschaft
zum Burgmannsfest einlädt, erinnert an
diese Zeit der Burgmänner.
14 | mq Ausgabe Sommer 2021
Trauzimmer in der Hohen Pforte