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MQ Sommer 2021 int

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WAHLEN 2021

Samtgemeindebürgermeister

Michael Bürgel: Bezahlbarer

Wohnraum ist sehr wichtig

– aber tatsächlich überall?

Die Stadt Quakenbrück beabsichtigt

aktuell den Bebauungsplan

beim „Mühlenhof“ zu ändern,

sodass dort anlässlich des

steigenden Wohnraumbedarfes

in der Stadt Quakenbrück eine

geordnete städtebauliche Entwicklung

durch eine Wohnbebauung

weiterhin gewährleistet

wird.

Damit sollen insbesondere die

Wohnbedürfnisse der Bevölkerung

berücksichtigt werden.

Mit der Begründung, Wohnungen

im Kampf gegen steigende Mieten

zu bauen und weil es schick ist, im

Zentrum oder nahe dran zu leben,

wächst natürlich der Druck auf weniger

stark genutzte Grundstücke.

Wir benötigen Wohnraum,

das ist keine Frage,

aber wirklich an jeder Stelle?

Geplant ist aktuell, dass am Schwarzen

Weg eine Wohnanlage aus 5

Häusern sowie einer Tiefgarage mit

34 Stellplätzen inkl. 3 Behindertenparkplätzen

gebaut werden soll, die

– nicht nur aus meiner Sicht – auch

noch an einer Stelle gebaut werden

soll, die zu den historisch wertvollsten

Plätzen und zur Gründungsgeschichte

unserer Stadt gehört.

Damit beabsichtigt man das Angebot

an Wohnraum aufgrund des

geringen Angebots in Quakenbrück

und der hohen Nachfrage zu erweitern.

Der aktuelle Bebauungsplan

setzt derzeit dort nur einen Kinderspielplatz

sowie einen Parkplatz

fest. Eine so geplante Bebauung

würde aber ein für alle Mal den freien

Blick von dort auf die denkmalgeschützte

kleine Mühle verwehren.

Das wäre auch für mich ein herber

Verlust.

Da es nicht untypisch ist, an einem

auf eine mittelalterliche Gründung

zurückgehenden Ort wie Quakenbrück

bei einem Eingriff in den

bislang unberührten Boden auf Relikte

menschlicher Ansiedlungen zu

treffen, zumal die Hase in unmittelbarer

Nähe vorbeifließt, hat der Rat

aus meiner Sicht erfreulicherweise

und vorausschauend beschlossen,

auf dem Gelände vor Baubeginn

archäologische Untersuchungen

durchführen zu lassen.

Wie viele von Ihnen mittlerweile

bestimmt schon durch die Zeitung,

durch Erzählungen oder durch die

derzeit laufende Petition mitbekommen

haben, wurden im Rahmen

dieser Voruntersuchungen

durch die Stadt- und Kreisarchäologie

des Landkreises Osnabrück eine

offensichtliche Uferbefestigung und

ein eingegrabenes Gerinne zur Kanalisierung

eines Fließgewässers

gefunden. Das alles könnte auf

einen früheren Mühlenstandort

hinweisen. Die zeitliche Stellung einer

solchen Mühle könnte aufgrund

einer dendrochronologischen Untersuchung

des Fundholzes bestimmt

werden. Aber die zudem gefundenen

Keramikfragmente deuten bis

jetzt eher auf eine frühneuzeitliche

Entstehung hin.

All das, was die Archäologen hier

nach vielen hundert Jahren wieder

ans Tageslicht gebracht haben, wird

bei der Durchführung des Bauvorhabens

unwiederbringlich verloren

gehen. Dies würde ich persönlich

sehr bedauern, denn die Stadt

Quakenbrück ist geschichtlicher,

wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt

unseres Artlands.

Ich bin der Meinung, dass man dieses

berücksichtigen und Sorge dafür

tragen muss, dass alte Bauwerke,

Straßenzüge oder auch historisch

wertvolle Plätze, wie z.B. dieser

Mühlenhof, für die Zukunft erhalten

werden. Wir werben schließlich

auch mit dem Namen „Kulturschatz

Artland“. Zum anderen würde der

Schwarze Weg, in dem sicher viele

Pärchen sich des Nachts das erste

Mal geküsst haben, ein für alle Mal

seinen Charme verlieren.

Ich könnte mir an dieser Stelle

auch ein wichtiges touristisches

neues Ausflugsziel vorstellen,

einen Park mit einem Mühlenkaffee,

einem wieder hergerichteten

Kolk mit einem Sandstrand, ein

Wassermühlenmuseum mit einem

neuen Mühlenrad, so dass unser

Quakenbrück eine touristische Aufwertung

erfährt. Außerdem hat die

Stadt Fördermittel erhalten, um das

Stadtgrün aufzuwerten. Auch dies

wäre hier eine wunderbare stadtnahe

Fläche, die zur Naherholung

einlädt.

Diese so geschichtsträchtige Stelle

muss nicht um jeden Preis bebaut

werden, denn den benötigten

Wohnraum können wir auch an

anderen Stellen bauen. Wichtig

ist mir bei allem, dass man Mut

und Visionen hat und dass Rat und

Verwaltung die derzeitigen Bürgerstimmen

vernünftig hören und

bewerten.

Ich würde mir

an dieser Stelle für uns

eine andere Lösung

wünschen!

Ihr Michael Bürgel

Fotos Detlef Bülow

Zusammen

für das Artland!

Michael Bürgel

Samtgemeindebürgermeister-Kandidat der SPD

Internet: www.michael-buergel.de

Facebook: @buergel.quakenbrueck

Instagramm: @buergel.quakenbrueck

Youtube: Michael Bürgel

E-mail: info@michael-buergel.de

Ausgabe Sommer 2021 mq | 5

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