18.07.2021 Aufrufe

MQ Sommer 2021 int

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

In der letzten MQ-Ausgabe hatte ich die Möglichkeit, mich

Ihnen hier im MQ-Magazin persönlich vorzustellen.

Als Kandidat für das Amt des Bürgermeisters der Samtgemeinde

Artland freue ich mich heute darauf, mit Ihnen eines meiner

Schwerpunkt-Themen im Artland zu betrachten.

Das Ehrenamt!

WAHLEN 2021

Samtgemeindebürgermeister

Das Ehrenamt

macht Großes möglich;

helfende Hände

bewirken Wunderbares!

Internet: www.michael-buergel.de

Facebook: @buergel.quakenbrueck

Instagramm: @buergel.quakenbrueck

Youtube: Michael Bürgel

E-mail: info@michael-buergel.de

Foto: Detlef Bülow

In Deutschland engagieren sich

rund 31 Millionen Menschen in ihrer

Freizeit für das Gemeinwohl.

Ob auf dem Sportplatz, bei der Tafel,

im Stadtmuseum, in der Feuerwehr,

in den Ortsgruppen der DLRG, DRK,

THW, oder, oder… – das Ehrenamt

bereichert das Zusammenleben

unserer Gesellschaft und bietet für

Menschen in ganz unterschiedlichen

Lebenssituationen Hilfe und Unterstützung.

Grob kann man sagen,

dass das Ehrenamt eine Tätigkeit ist,

die freiwillig, gemeinwohlorientiert

und unentgeltlich erfolgt und dem

allgemeinen Interesse dient. Ohne

das Ehrenamt wären wir im Artland

deutlich schlechter aufgestellt.

Ohne das menschliche Bedürfnis für

gemeinschaftliche Aktivitäten und

die damit verbundenen Visionen

und Ziele hätte sich die Infrastruktur

unserer Heimat nicht in der heutigen

Form entwickelt. Durch meine

berufliche Tätigkeit als Förderer des

ländlichen Raumes konnte ich hunderte

Projekte mitentwickeln. Von

der Idee bis zur Realisierung braucht

es in jedem Fall gute Konzepte, ein

solides Netzwerk, ausreichende finanzielle

Mittel und vor allem viele

helfende Hände. Als Bestandteil

unserer Artländer Kultur haben die

ehrenamtlichen Erfolge in Vereinen

und Verbänden, aber auch die der

Interessengemeinschaften unser

Artland von Anfang an nachhaltig

geprägt.

Starten Sie mit mir eine kleine

Reise durch das ehrenamtliche

Artland.

GROSS MIMMELAGE

Mit dem ehrenamtlichen Engagement

einer ganzen Dorfgemeinschaft

wird mit viel Eigenleistung in

Groß Mimmelage ein provisorischer

Buswendeplatz am Ortseingang in

einen multifunktional nutzbaren

Dorfplatz umfunktioniert. Der neue

vielfältige Raum soll in Zukunft für

Veranstaltungen genutzt werden,

ist aber gleichermaßen eine Mobilitätsstation

mit einer neuen Bushaltestelle

– ÖPNV-Anbindung für

die Dorfgemeinschaft. Des Weiteren

gewinnt der Festplatz als überörtlich

attraktiver Veranstaltungsort

für umliegende Ortschaften sowie

als Rastplatz für Fahrradtouristen

eine besondere Bedeutung für die

Steigerung der touristischen Attraktivität

des Dorfes. Die Begrünung

des Dorfplatzes mit insektenfreundlichen

Gehölzen und Wiesenansaaten,

eine Streuobstwiese, der Erhalt

von Gräben als Regenrückhaltung

und Feuchtflächen sowie die Förderung

eines klimafreundlichen Verkehrs

leisten zudem einen großartigen

Beitrag zum Klimaschutz mit

ganzheitlicher Sichtweise.

NORTRUP

Das Freibad in Nortrup ist seit jeher

für die Bewohner*innen ein

wesentlicher Punkt der Identifikation

mit ihrer Gemeinde. Durch die

anstehende komplette Sanierung

des Freibads planen die Mitglieder

des Fördervereins den Neubau

einer großen Rutsche als weitere

Attraktion. Das ehrenamtliche Engagement

erstreckt sich hierbei von

der Planungsbegleitung über die

Finanzmittelbeschaffung, z.B. per

Crowdfunding, bis hin zur Umsetzung

der Maßnahme durch mögliche

Eigenleistungen. Das Freibad

soll für alle Badegäste durch den

Bau der Rutsche noch attraktiver

werden. Für dieses Ziel setzen die

Ehrenamtlichen alle Hebel in Bewegung

und sind sich nicht zu schade,

um selbst von Tür zu Tür zu laufen,

um nach einer kleinen Spende zu

fragen. Auch hier kann man erkennen,

was alles erreicht werden kann,

wenn sich Menschen im Ehrenamt

engagieren. Ohne die Ehrenamtlichen,

den Zusammenhalt und der

Begeisterung der Menschen vor Ort

wären Projekte wie diese sicherlich

nicht realisierbar.

Aber wissen wir das Ehrenamt

noch zu würdigen?

Bundesweit scheinen sich die Fälle

zu häufen, in denen Ehrenamtliche

beschimpft oder bei ihrer Arbeit

behindert werden. Nehmen wir z.B.

die DLRG. Sie ist unser Lebensretter

zu Land und im Wasser. Sie fahren

mit Blaulicht und Signalhorn zum

Einsatzort und Schaulustige blockieren

die Straße. Diese „Gaffer“ kosten

den Rettungskräften wichtige Zeit,

die sie eigentlich lieber zu Hause bei

ihren Familien verbringen würden.

Die körperliche Belastung bei den

Einsätzen ist hoch, erst recht, wenn,

wie bei einem Rettungseinsatz im

Wasser, auch noch Atemschutzgeräte

getragen werden müssen. Sind

die Unfallopfer für den Transport

medizinisch versorgt, fährt sie die

Ambulanz in das zuständige Krankenhaus.

Nach Hause geht es aber

für Rettungskräfte danach noch

lange nicht, denn die Fahrzeuge

müssen gereinigt, Geräte, die zur

Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen

dienen und der Medikamentenschrank

müssen wieder für den

nächsten Einsatz vorbereitet werden.

Kommen die Einsatzkräfte nach

ihrer Schicht dann endlich zu Hause

an, werden sie von ihren Liebsten,

den Kindern oder der Freund/in, die

sich Sorgen gemacht haben, in den

Arm genommen. Sie verlieren keine

großen Worte, sie sind ausgelaugt,

erschöpft, fertig und kaputt. Sie

haben keine Zeit, das zu verarbeiten,

was sie während des Einsatzes

erlebt haben. Sie müssen schlafen,

denn alles das, was sie während der

Zeit erlebt haben, das erledigen sie

ehrenamtlich. Morgen müssen sie

ihrer geregelten Arbeit nachgehen,

um die finanzielle Versorgung ihrer

Familien zu sichern. Jeder von uns

erwartet ganz selbstverständlich,

dass ihm im Notfall geholfen wird,

aber wer von uns denkt eigentlich

daran, dass diese Menschen alle

freiwillig und ehrenamtlich für

unser Gemeinwohl arbeiten? Wer

denkt daran, dass sie freiwillig und

ehrenamtlich ihre Gesundheit und

manchmal sogar ihr Leben riskieren,

um in Not geratene Mitbürgerinnen

und Mitbürger zu retten? Wer denkt

daran, welche große, körperliche

und seelische Belastung diese Menschen

im Einsatz auf sich nehmen?

Selbstverständlich ist das, was sie

für uns leisten, ganz und gar nicht.

Deswegen ist es überhaupt nicht

zu verstehen, dass diese Menschen

kaum mal ein nachträgliches Dankeschön

bekommen. Sie schenken

uns das Wichtigste, was ein Mensch

hat, sie schenken uns ihre Zeit!

Und wie wird es ihnen gedankt?

Allzu oft können wir nach Einsätzen

von Rettungskräften in den sozialen

Netzwerken lesen: „Wieder nächtlicher

Lärm durch Martinshörner.“ Es

wird zuweilen sogar der Verdacht

geäußert, dass die Fahrzeugführer

die Signale auch dann benutzen,

wenn es nicht lebensnotwendig ist.

Viele Bürgerinnen und Bürger fühlen

sich durch das häufige Heulen

der Einsatzhörner von Feuerwehr-,

Polizei- und Rettungsfahrzeugen

belästigt und gesundheitlich beeinträchtigt.

Sie können nicht bei

offenem Fenster schlafen, da ständig

die Einsatzfahrzeuge zu hören

sind. Vermutungen werden laut,

dass die Führer dieser Sonderfahrzeuge

die Hörner viel öfter als nötig

hören lassen würden, gerade nachts

auf leeren, übersichtlichen Hauptverkehrsstraßen.

Ja, einige machen

sich lustig und schreiben: „Ich komme

gerade aus der Disco und wollte

schlafen …“

Es ist kein Wunder, dass Vereine vielerorts

Nachwuchsprobleme haben,

und wenn man mich fragt, dann

wird es das Ehrenamt, so wie wir

es kennen, unter Umständen nicht

mehr lange geben und so stelle ich

mir immer häufiger die Frage:

„Kann die Welt, so wie wir sie

kennen, noch ohne das Ehrenamt

funktionieren?”

Da sollten wir alle mal darüber

nachdenken, wenn wir das nächste

Mal wieder Einsatzfahrzeuge mit

Martinshorn hören.

Stellvertretend für die vielen anderen

großartigen Projekte, die es

in unseren Gemeinden gibt, zeigen

diese Beispiele einmal mehr die

hohe Leistungsbereitschaft unserer

Mitmenschen. Ich freue mich hier

einmal allen ehrenamtlichen Helfern

aus vollem Herzen DANKE zu

sagen.

Mein Ziel ist es als Samtgemeindebürgermeister,

die Zusammenarbeit

mit unseren Vereinen, Verbänden

und Interessengemeinschaften

beim Thema Ehrenamt nachhaltig

zu unterstützen und zu fördern und

stehe Ihnen gerne auch weiterhin

als persönlicher Ansprechpartner

zur Verfügung.

Ihr Michael Bürgel

Samtgemeindebürgermeister-

Kandidat der SPD

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!