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EPP 5-6.2020

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Die kolb Cleaning Technology übergab der Stadt Willich<br />

zehn Desinfektionsspender aus eigener Fertigung.<br />

Krise macht erfinderisch<br />

Die kolb Cleaning Technology GmbH machte<br />

der Stadt Willich zehn Desinfektionsspender<br />

aus eigener Fertigung zum Geschenk – Produkte,<br />

von dem das Unternehmen zuvor nicht<br />

wusste, dass es sie jemals herstellen würde.<br />

Um ihren Mitarbeitenden den drohenden<br />

Schritt in die Kurzarbeit zu ersparen, entschied<br />

man sich, sein Know-how in Maschinenbau und<br />

Chemie zur Herstellung von Desinfektionstechnik<br />

einzusetzen. Noch über das folgende Wochenende<br />

initiierte Georg Pollmann, verantwortlich<br />

für den Entwicklungsbereich, eine Marktanalyse,<br />

zeichnete die ersten Entwürfe für Desinfektionsständer<br />

und setzte sich montags mit<br />

seiner Konstruktionsabteilung zusammen. Kurzarbeit<br />

war zu diesem Zeitpunkt bereits kein Thema<br />

mehr. Im Gegenteil, man holte sogar Leute<br />

Foto: kolb Cleaning Technology<br />

aus dem Urlaub zurück. Am Ende der Woche<br />

gingen bereits die ersten Prototypen in den<br />

Test. Nur weitere sieben Tage später stand ein<br />

komplettes Produktangebot aus sieben Modellen,<br />

war ein eigener Produktionsbereich eingerichtet,<br />

ging eine eigene Internetseite mit Bestellfunktion,<br />

waren die notwendigen Produktunterlagen<br />

und Datenblätter fertig und die ersten<br />

Bestellungen bereits auf dem Tisch.<br />

Seit dem 4. Mai werden Desinfektionsständer,<br />

Wandhalter und das dazugehörige Desinfektionsmittel<br />

überall dorthin geliefert, wo<br />

Publikumsverkehr herrscht. Allerdings hatten<br />

die Willicher bei der Herstellung der neuen<br />

Produkte mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen.<br />

„Der Weltmarkt ist quasi leergefegt, was<br />

Spendermodule oder Pumpspender betrifft.<br />

Vor allem solche, die man durch einen Hebel<br />

mit dem Ellenbogen bedienen kann, sind<br />

z. Zt. gar nicht oder nur zu völlig überhöhten<br />

Preisen zu bekommen,“ sagt Christian Ortmann.<br />

Selbst Pfennigartikel, wie genormte<br />

1-Liter Euroflaschen aus PVC hatten entweder<br />

Lieferprognosen „so um die Weihnachtstage“<br />

oder wurden zu Mondpreisen angeboten.<br />

„Unsere Leute im Einkauf vollbringen im<br />

NEWS + HIGHLIGHTS<br />

Moment zwar wahre Wunderdinge, aber<br />

trotzdem müssen auch wir oft zu teuer Material<br />

einkaufen, um lieferfähig zu bleiben.“ Bei<br />

den eigenen Verkaufspreisen stellt man sich<br />

dann aber bewusst gegen diesen Trend.<br />

Georg Pollmann: „Unsere Desinfektionsprodukte<br />

sind so kalkuliert, dass wir hier keinen<br />

Gewinn machen. Unser Nutzen dabei ist die<br />

kostendeckende Auslastung der Arbeitsplätze.<br />

Außerdem sind wir alle extrem motiviert<br />

und engagiert, weil wir mit diesen Produkten<br />

unseren kleinen Beitrag zur Eindämmung der<br />

Pandemie auch hier bei uns am Standort leisten<br />

können.“ Das Kerngeschäft laufe daneben<br />

natürlich weiter. Auch hier ist man optimistisch,<br />

dass sich die Lage wieder entspannt, zumal<br />

in Südostasien, einem der Hauptabsatzmärkte<br />

des Unternehmens, die Pandemie ihren<br />

Höhepunkt offensichtlich überschritten<br />

hat. Christian Ortmann: „Natürlich ist niemand<br />

wirklich glücklich mit der jetzigen Situation,<br />

aber wir haben uns organisatorisch und<br />

wirtschaftlich ganz gut darauf eingerichtet –<br />

Business als Corosual, wie wir sagen.“<br />

www.kolb-ct.com<br />

Etablierung von kollaborierenden Roboter für mehr Automatisierung<br />

Die Hilpert electronics AG hat mit dem taiwanesischen<br />

Roboterhersteller Techman Robot<br />

Inc. einen neuen Produktlieferanten aufgenommen.<br />

Mit diesem Schritt erweitert die<br />

Schweizer Vertriebsorganisation in der Elektronikindustrie<br />

das Produktportfolio um den<br />

Bereich Robotik. Erstes Ziel ist es, die kollaborierenden<br />

Roboter in der Schweizer Elektronikfertigung<br />

zu etablieren. Weitere Industriesparten<br />

werden dann im Zuge des Sommers<br />

folgen.<br />

„Als Hilpert AG arbeiten wir konsequent an<br />

einer Zukunftsausrichtung, die klar die Herausforderungen<br />

der Elektronikindustrie in<br />

der Schweiz in den kommenden Jahren im<br />

Auge hat“, erklärt Geschäftsführer Raphael<br />

Burkart. Abgeleitet aus dieser Ausrichtung,<br />

war die Aufnahme einer kollaborierenden Roboterlösung<br />

in das Produktportfolio der logische<br />

Schritt. „Wir sehen den Bedarf nach einer<br />

stärkeren, intelligenten und effektiven<br />

Automatisierung in der Elektronikfertigung,<br />

die unsere Kunden für verschiedenste Aufgaben<br />

flexibel einsetzen können. Daher freuen<br />

wir uns, dass wir mit Techman Robot einen<br />

führenden Partner gewinnen konnten“, führt<br />

Burkart weiter aus.<br />

Hilpert bietet 4 Roboter in zwei Kategorien<br />

an. Bei den Systemen TM 5–700 und –900<br />

handelt es sich um kleinere Roboter, mit ei-<br />

ner Reichweite von 700 mm, bzw. 900 mm<br />

und einer Traglast von 4 und 6 kg. Mit dem<br />

TM 12 und TM 14 sind zwei weitere Roboter<br />

im Portfolio, die Reichweiten von bis zu<br />

1.300 mm und eine Traglast von bis zu 14 kg<br />

ermöglichen. Alle Roboter sind mit einem integrierten<br />

Kamerasystem ausgestattet zuir<br />

Erkennung ihrer Position, um Koordinaten<br />

selbst einzustellen und visuelle Aufgaben zu<br />

erledigen. Auch können alle Systeme mobil<br />

innerhalb einer Fertigung an unterschiedlichen<br />

Positionen eingesetzt werden. Dazu<br />

werden die Roboter auf einen Transportwagen<br />

montiert und zu ihren jeweiligen Arbeitspositionen<br />

gefahren. Dank der flexiblen Integration<br />

von Greifern und Peripheriegeräten<br />

unterschiedlichster Hersteller können die kollaborierenden<br />

Roboter für unterschiedliche<br />

Anwendungen eingesetzt werden. Mittels<br />

der Plug & Play-Software können durch die<br />

integrierten Hardware-Schnittstellen weitere<br />

Werkzeuge leicht integriert werden. Mit der<br />

Roboterprogrammiersoftware TMflow werden<br />

die jeweiligen Aufgaben des Roboters<br />

definiert. Durch die Drag-and-Drop-Handhabung<br />

lassen sich die Einzelschritte der Aufgabe<br />

leicht und intuitiv zusammenstellen.<br />

„Für diese Roboter sehen wir ein breites Anwendungsfeld<br />

in der Elektronikindustrie“, so<br />

Ralf Jentscher, Sales Manager und Berater<br />

Foto: Hilpert<br />

Klebstoffanwendung mittels Roboter.<br />

Robotic des Vertriebsunternehmen. So kann<br />

der Roboter mittels eines Greifers Baugruppen<br />

in ESD-Verpackungen legen, größere<br />

THT-Bauteile und Stecker in Leiterplatten einsetzen<br />

oder auch mit Saugsystemen Baugruppen<br />

in Testsysteme einlegen und herausnehmen.<br />

Aber auch aktive Produktionsschritte<br />

sind möglich. Mit einem Schraubwerkzeug<br />

können beispielsweise Gehäuseschrauben<br />

festgedreht werden, mit einem Lötkolben<br />

Bauteile gelötet oder mittels eines Dispensers<br />

Klebstoffe oder Dichtungen appliziert<br />

werden. „Je nach Werkzeug sind vielfältige<br />

Aufgaben umsetzbar. Hier beraten wir unsere<br />

Kunden gerne“, führt Jentscher weiter aus.<br />

www.hilpert.ch<br />

<strong>EPP</strong> Mai/Juni 2020 11

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