EPP 5-6.2020
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SIT-Resist Aurosit<br />
2149 (schwarz) nach<br />
dem ENiG-Prozess.<br />
Foto: Peters<br />
Schematischer<br />
Prozessablauf.<br />
Foto: Peters<br />
Erhöhte Sicherheit durch kombinierte Finish-Oberflächen<br />
In der Leiterplattenfertigung erhalten<br />
die vom Lötstopplack freigestellten<br />
Kupferoberflächen typisch<br />
ein „Finish“, um sie einerseits<br />
bis zu den Bestückungsbzw.<br />
Lötprozessen zu konservieren,<br />
andererseits um definierte<br />
dauerhafte Kontaktoberflächen<br />
zu schaffen. Es existieren verschiedene<br />
Verfahren, die sich sowohl<br />
in ihrer technischen Funktion<br />
als auch in den anfallenden<br />
Prozess- und Materialkosten unterscheiden.<br />
In der Regel erhält die Leiterplatte<br />
nur ein einzelnes Finish über<br />
die gesamte Oberfläche, welches<br />
die Hauptanforderungen erfüllen<br />
soll. Um die geforderten<br />
Eigenschaften komplett zu erfüllen,<br />
werden dabei Teilbereiche<br />
der Leiterplatte mit Finish-Eigenschaften<br />
versehen, die technisch<br />
nicht notwendig sind und daher<br />
zu unnötig höheren Kosten führen.<br />
Alternativ müssen, um die<br />
Kosten geringer zu halten, qualitativ<br />
Abstriche gemacht werden.<br />
Interessant sind unter diesem<br />
Aspekt kombinierte Finish-Oberflächen<br />
auf einer Leiterplatte, die<br />
auch unter den Begriffen Mixed<br />
Metal und Selective Imaging<br />
Technologie geführt werden. In<br />
diesem Beitrag wird der selektive<br />
ENiG Prozess von Lackwerke<br />
Peters näher betrachtet.<br />
Der selektive ENiG Prozess wird<br />
bevorzugt für die Fertigung von<br />
mobilen Endgeräten mit HDI-<br />
Technologie eingesetzt. Speziell<br />
die Kombination von ENiG mit organischer<br />
Surface Protection<br />
(OSP) vereinbart die positiven Eigenschaften<br />
der beiden Finish-<br />
Technologien. ENiG liefert planare<br />
Oberflächen mit ausgezeichneten<br />
Kontakteigenschaften; sie<br />
sind für das Drahtbonden geeignet,<br />
abriebfest und lötfähig. OSP<br />
hingegen ermöglicht Lötverbindungen<br />
mit hohen Festigkeitswerten.<br />
Mobile Endgeräte werden oft<br />
mechanisch stärker belastet und<br />
entsprechende, mit BGA-bestückte<br />
Baugruppen müssen<br />
demzufolge vermehrt Stresstests<br />
wie Falltests oder Tumble-<br />
Tests (in einer rotierenden Trommel)<br />
überstehen. ENiG-basierte<br />
Lötverbindungen können hier<br />
durchaus unzureichende Festigkeiten<br />
zeigen. Während OSP hier<br />
sehr gute Werte aufweist, ist es<br />
im Gegenzug aber für getrennte<br />
Kontaktstellen (Tippkontakte,<br />
Schaltkontakte, Drehschalter)<br />
nicht geeignet.<br />
Ein weiterer nicht unerheblicher<br />
Vorteil in diesem Kontext ist die<br />
Reduzierung der Goldmenge auf<br />
der Leiterplatte und das entsprechende<br />
Einsparpotential, wodurch<br />
sich der Einsatz der SENiG-<br />
Technologie auch für andere Baugruppen<br />
mit BGA-Bestückung<br />
anbietet.<br />
Für die Leiterplattenproduktion<br />
bedeutet dieses selektive Finish-<br />
Verfahren einen zusätzlichen Fertigungsprozess,<br />
der aber auf typischerweise<br />
beim Leiterplattenhersteller<br />
vorhandenem Equipment<br />
durchgeführt werden kann,<br />
und in der gesamtwirtschaftlichen<br />
Betrachtung i. d. R. eine positive<br />
Bilanz aufweist.<br />
Eine Möglichkeit ist es, die Teilbereiche,<br />
die nicht vergoldet werden<br />
sollen, zu maskieren. Hier<br />
bieten sich Plating Resiste an,<br />
die z. B. im klassischen Siebdruck-Verfahren<br />
selektiv auf die<br />
zu maskierenden Bereiche gedruckt<br />
werden. Nach dem ENiG-<br />
Prozess können die Resiste dann<br />
alkalisch gestrippt werden. Das<br />
anschließende OSP-Finish kann<br />
üblicherweise ohne weitere<br />
Maskierung aufgebracht werden.<br />
Die speziell für diese Technologie<br />
entwickelten Plating Resiste<br />
zeichnen sich durch eine hervorragende<br />
Beständigkeit ohne Leaching<br />
im ENiG-Prozess aus und<br />
beeinflussen somit die Standzeit<br />
und das Metal Turn Over (MTO)<br />
der ENiG Bäder nicht negativ.<br />
Weiterhin sind ein großes Prozessfenster<br />
bezüglich der Trocknung<br />
und leichte Strippbarkeit<br />
wichtige Parameter, die ein SIT-<br />
Resist erfüllen sollte.<br />
www.peters.de<br />
Kennzeichnungen direkt vor Ort<br />
Flexibel, jederzeit und überall<br />
Kennzeichnen ist mit dem neuen<br />
handlichen Thermotransferdrucker<br />
Thermomark GO von Phoenix<br />
Contact möglich. Der mobile<br />
Etikettendrucker erstellt im Zusammenspiel<br />
mit der Marking<br />
System App industrielle Kennzeichnungen<br />
direkt vor Ort. Auf<br />
dem Smart Device werden die<br />
Markierungen in der App einfach<br />
gestaltet und an den Drucker<br />
übermittelt. Die Ansteuerung des<br />
Druckers erfolgt über drahtlose<br />
Schnittstellen zum Smart Device.<br />
Möglich sind hier Bluetooth, NFC<br />
oder ein USB-Anschluss. Die App<br />
führt den Anwender anschaulich<br />
und selbsterklärend durch den<br />
gesamten Markierungsprozess.<br />
Der Thermotransferdrucker bietet<br />
vielfältige Einsatzmöglichkeiten<br />
sowohl im Innen- als auch im Außenbereich.<br />
Vorgestanzte Etiketten<br />
und Endlosmaterialien sorgen<br />
für mehr Flexibilität. Erhältlich<br />
sind die Materialien in einheitlichen<br />
Kassettensystemen.<br />
Die maximale Druckbreite beträgt<br />
24 mm, die Druckauflösung<br />
203 dpi. Der nur 600 g leichte<br />
Drucker arbeitet mit der Thermotransfer-Drucktechnologie.<br />
www.phoenixcontact.com<br />
Der handliche Thermotransferdrucker<br />
Thermomark GO erlaubt eine sehr<br />
flexible Kennzeichnung überall.<br />
Foto: Phoenix Contact<br />
<strong>EPP</strong> Mai/Juni 2020 39