EPP 5-6.2020
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BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Weiterentwicklungen im Low-Pressure-Moulding-Verfahren<br />
Komponentenschutz<br />
vor äußeren Einflüssen<br />
Viele Industriezweige benötigen für die Herstellung ihrer Produkte elektronische<br />
Bauteile, die Metall-Kunststoffverbindungen umfassen. Für das Low-Pressure-<br />
Moulding-Verfahren, das ansonsten sehr viele anwendungsbezogene Vorteile bietet,<br />
sind solche Verbindungen problematisch. Ein neues einzigartiges Low-Pressure-<br />
Moulding-System adressiert dieses Problem. Eine Weltneuheit unter der Lupe.<br />
Low Pressure Moulding (LPM) ist ein Verfahren zum Schutz<br />
elektrischer und elektronischer Bauteile vor äußeren Einflüssen.<br />
Seinen Anfang hatte es in den späten 1980er Jahren mit der Abdichtung<br />
von Steckverbindern in der Automobilindustrie. Erste Anwendungen<br />
gab es zunächst in der französischen Automobilindustrie:<br />
Die Groupe PSA (Peugot Société Anonyme) wollte empfindliche<br />
elektronische Bauteile, die für sich gesehen bereits aufwendig<br />
gekapselt waren, zusätzlich vor eindringender Feuchtigkeit über die<br />
notwendige Verkabelung schützen.<br />
Einige Jahre später haben die Konstrukteure die ersten Gehäuse<br />
ersetzt: Die Kapselung erfolgte direkt auf den Leiterplatten im<br />
Low-Pressure-Moulding-Verfahren. So weiteten sich die möglichen<br />
Anwendungsgebiete nach und nach auf andere Bauteile und Industrien<br />
aus.<br />
Niederdruckverguss hat sich dank weiterentwickelter Materialien,<br />
Methoden und Werkzeuge für viele Branchen zum Verfahren der<br />
Wahl entwickelt, wann immer elektronische Komponenten vor<br />
Feuchtigkeit, Staub, Schmutz und Vibrationen geschützt werden<br />
müssen: Hersteller von Kabeln, Leiterplatten, Sensoren aber auch<br />
die Automobilindustrie und Bereiche der Medizintechnik setzen<br />
bereits auf dieses Verfahren. Es kommt auch nach wie vor beim Abdichten<br />
von Steckverbindern und zum Formen von Tüllen und Zugentlastungen<br />
zum Einsatz.<br />
Herkömmlicher Niederdruckverguss –<br />
vielseitig und schnell<br />
LPM setzt auf Schmelzklebstoffe, besser bekannt als Hotmelts.<br />
Diese Thermoplaste verlieren durch Erwärmung an Viskosität,<br />
verformen sich und erhärten beim Abkühlen in der gewünschten<br />
Form. Bei einer Verarbeitungstemperatur von 210 °C ist die Viskosität<br />
mit etwa 2–7 Pa s sehr niedrig. Da das Material sehr flüssig ist,<br />
genügt ein niedriger Einspritzdruck, je nach Anwendung zwischen 5<br />
und max. 60 bar. Das Verfahren eignet sich deshalb auch für empfindliche<br />
Bauteile, beispielsweise Leiterplatten und Sensoren.<br />
Auszug aus dem<br />
Maschinenpark von<br />
OptiMel.<br />
Foto: Optimel<br />
34 <strong>EPP</strong> Mai/Juni 2020