MEDIAkompakt Ausgabe 28
Die Zeitung des Studiengangs Mediapublishing an der Hochschule der Medien Stuttgart - www.mediapublishing.org
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07/ 2020 LIFE 31
Ohne Infektionsprävention und – Kontrolle
durch Schutzausrüstung, Isolierung, Antikörper-
Test und ordnungsgemäße Erprobung verbreiten
sich die Infektionen leichter. Viele Entwicklungsund
Schwellenländer haben keine leistungsfähigen
Gesundheitssysteme. Daher erkranken zuerst
die Menschen, die wir bei einer Pandemie am
dringendsten brauchen – Ärzte, Krankenschwestern
und Angestellte im Gesundheitswesen.
„Jeder hat das Recht auf einen Lebensstandard,
der seine und seiner Familie Gesundheit
und Wohl gewährleistet, (…)“, heißt es in Artikel
25 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.
In allen Ländern haben die Regierungen die
Pflicht, das Recht auf Gesundheit zu achten, sie zu
schützen und zu gewährleisten. Laut Weltgesundheitsorganisation
(WHO) sind starke Gesundheitssysteme
unsere Garantie. Aus diesem Grund
arbeitet die WHO auf der ganzen Welt an der Stärkung
der Gesundheitssysteme. Sie sollen die primäre
Gesundheitsversorgung der Menschen aufbauen
und sich auf Gesundheitsförderung und
Krankheitsvorbeugung konzentrieren.
Um zukünftige Pandemien zu mildern, muss
in Forschung und Entwicklung neuer Impfstoffe
und Medikamente viel investiert werden. Die
Impfung wird aufgrund der Kosteneffizienz im
Vergleich zu anderen Arten von Gesundheitsmaßnahmen
als eine der wichtigsten Strategien
für die öffentliche Gesundheit angesehen. Sie soll
eine Reihe von Infektionskrankheiten verhindern
und kontrollieren, kann also die Übertragung von
Krankheiten erheblich beeinträchtigen. Dies
„Prävention,
Prävention,
Prävention.“
dient sowohl einem individuellen als auch einem
kollektiven Schutz.
Die Vorbereitung auf Pandemien sollte so weit
wie möglich darauf abzielen, bestehende Systeme
zu stärken. Neue Systeme, die während einer Pandemie
implementiert werden, sollten während
der Zeit zwischen den Pandemien
getestet werden.
Der Umgang mit Risikofaktoren
für Infektionen erfordert
eine starke Lenkung,
schnelle Entscheidungen
auf der Grundlage wissenschaftlicher
Erkenntnisse
und die uneingeschränkte Zusammenarbeit der
nationalen und lokalen Regierungen sowie der
Menschen.
Dabei spielen internationale Organisationen
wie die Vereinten Nationen (UN) und die Weltgesundheitsorganisation
(WHO) eine ganz zentrale
Rolle. Sie haben die schwierige Aufgabe, die Koordinierung
in verschiedenen Ländern, Gesundheits-
und humanitären Notsituationen zu leisten,
indem sie klare systemweite Rollen und Verantwortlichkeiten
der Vereinten Nationen sicherstellen.
Die WHO sollte einen Ansatz finden, um
die breitere nationale, regionale und internationale
Gemeinschaft zu mobilisieren bereits in frühen
Stadien eines Ausbruchs.
Parallel dazu eröffnen die aktuell sich stark
entwickelnden digitalen Technologien und Datenanalysen
neue Möglichkeiten, um in Zukunft
auf Pandemien besser reagieren und sie einfacher
bewältigen zu können. Mit diesem Ziel nimmt das
Austrian Institute of Technology (AIT) eine führende
Rolle in einem neuen EU-Projekt namens
STAMINA ein. Das System unterstützt Ersthelfer,
Praktiker, Krankenhäuser und Krisenmanager bei
ihrer täglichen Arbeit. Es werden modernste Verfahren
und Technologien eingesetzt,
wie Modellierung, Frühwarnsysteme,
Vor-Ort-Screening
oder Management-Tools.
Das globale Gesundheitsunternehmen
GlaxoSmithKline
(GSK) konzentriert sich auf die
Erforschung des Immunsystems,
den Einsatz von Humangenetik und andere fortschrittliche
Technologien. Das Unternehmen
setzt dafür unter anderen Techniken innovative
Versuchspläne ein, um die Entdeckung und
Entwicklung von Impfstoffen zu beschleunigen.
GSK geht davon aus, so einen starken Beitrag zur
Verbesserung der Gesundheitsergebnisse leisten
zu können.
Das kostet Geld. Um zu verhindern, was mit
Ebola geschah, wären nicht mehr als zwei Millionen
US-Dollar erforderlich gewesen. Aber am Ende
wurden mehr als zwei Milliarden Dollar ausgegeben.
„Letztendlich ist die Prävention nicht nur
besser als Heilen, es ist billiger. Kehren wir zu den
Grundlagen zurück und investieren in Prävention,
Prävention, Prävention“, erläutert WHO-Generaldirektor
Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus.
www.who.int