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impressum - L&R Sozialforschung

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Stehzeiten nicht korrekt ausfällt. Aus Sicht der Beratungspraxis sind dies aber Einzelfälle.<br />

Weitaus häufiger besteht das Problem darin, dass in Stehzeiten schlicht und einfach<br />

auf die Entgeltregelung laut Überlasserkollektivvertrag zurückgegriffen wird anstelle<br />

einer Bezugnahme auf die tatsächlichen Entgelte während der letztgültigen Einsatzzeit,<br />

welche in vielen Fällen höher liegen.<br />

Somit muss insgesamt davon ausgegangen werden, dass – sofern entlohnte Stehzeiten<br />

zutreffen – die Frage der korrekten Entlohnung ein nicht gelöstes Problemfeld darstellt.<br />

7.3 Krankenstände während eines<br />

Leiharbeitsverhältnisses<br />

Krankenstände während einer Einsatz- und/oder Stehzeit lagen im untersuchten Jahr<br />

2008 bei der Hälfte der Befragten vor, wobei dies in nahezu allen Fällen während der<br />

Einsatzzeiten auftrat (siehe Tabelle 94). Männer waren mit 52% etwas häufiger im<br />

Krankenstand als Frauen (42%), wenngleich dieser Unterschied nicht statistisch signifikant<br />

ist. Selbiges gilt für alle anderen untersuchten Analysedimensionen. Weder im<br />

Hinblick auf das Alter, die Branche etc. zeigen sich signifikante Unterschiede hinsichtlich<br />

der Betroffenheit von Krankenständen. In der vorliegenden Befragung interessierte<br />

insbesondere, inwiefern Krankenstände Auslöser für Beendigungen von Arbeitsverhältnissen<br />

darstellen. Gut jeder/m zehnten Leiharbeiter/in, die/der einen Krankenstand<br />

zu verzeichnen hatte, wurde in dieser Zeit eine einvernehmliche Auflösung des Arbeitsvertrages<br />

angeboten (siehe Tabelle 14).<br />

Tabelle 14: Einvernehmliche Auflösung bei Krankenstand angeboten / angenommen<br />

nach Geschlecht<br />

Angebot einv. Auflösung<br />

Einvernehmliche Auflösung<br />

angenommen<br />

Quelle: L&R Datafile ‚Interviews LeiharbeiterInnen’, 2009<br />

männlich weiblich Gesamt<br />

Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil<br />

nein 168 88,0% 48 88,9% 216 88,2%<br />

ja 23 12,0% 6 11,1% 29 11,8%<br />

Gesamt 191 100,0% 54 100,0% 245 100,0%<br />

nein 5 21,7% 3 50,0% 8 27,6%<br />

ja 18 78,3% 3 50,0% 21 72,4%<br />

Gesamt 23 100,0% 6 100,0% 29 100,0%<br />

Nach Geschlecht, Alter, Haupt-, Nebenerwerbsfunktion etc. zeigen sich wiederum keine<br />

signifikanten Unterschiede. Allerdings belegen die Ergebnisse, dass LeiharbeiterInnen<br />

mit einer geringen schulischen Formalqualifikation und einem niedrigen beruflichen<br />

Tätigkeitsniveau deutlich häufiger das Angebot einer einvernehmlichen Auflösung unterbreitet<br />

wird (siehe Tabelle 98 und Tabelle 99). Jeder/m vierten Leiharbeiter/in mit<br />

einem geringen schulischen Qualifikationsniveau wurde eine Vertragsauflösung im<br />

Krankenstand angeboten und jeder/m Fünften mit einem geringen beruflichen Tätigkeitsniveau.<br />

Dabei weisen diese Personengruppen im Vergleich zu Höherqualifizierten<br />

keineswegs verstärkt Krankenstandszeiten auf.<br />

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