impressum - L&R Sozialforschung
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Laut Angaben des Geschäftsführers der Aufleb GmbH 7 werden Weiterbildungen verstärkt<br />
im (höher)qualifizierten Bereich durchgeführt. 8 Bei geringerer beruflicher Qualifikation<br />
bestehe weniger Interesse – dies sowohl auf Seiten der Betriebe als auch der<br />
MitarbeiterInnen (vgl. auch Kapitel 7.6.2).<br />
Mit diesen Ergebnissen in Verbindung stehend, ist die Weiterbildungsteilnahme bei<br />
Personen mit höherer schulischer Qualifikation ausgeprägter (siehe Tabelle 124). Hat<br />
circa jede/r Fünfte mit mindestens Maturaniveau sich im Laufe des Jahres beruflich<br />
weitergebildet, trifft dies bei mittleren Schulabschlüssen (Lehre, Mittlere Schule) nur<br />
mehr auf 11% zu und sinkt bei jenen mit maximal Pflichtschulabschluss auf 8%. Da<br />
Personen mit höherer Qualifikation verstärkt in Angestelltenverhältnissen beschäftigt<br />
werden, ist auch hier die Weiterbildungsteilnahme höher als bei jenen die (überwiegend)<br />
als ArbeiterIn eingesetzt waren (22% vs. 9%) (siehe Tabelle 125). Kein signifikanter<br />
Einflussfaktor stellt demgegenüber das Alter dar, auch wenn sich der auf Ebene<br />
der Gesamterwerbstätigen zeigende Zusammenhang zwischen sinkender Weiterbildungsteilnahme<br />
bei steigendem Alter (vgl. Statistik Austria 2008), auch in der Gruppe<br />
der LeiharbeiterInnen ablesen lässt. Haben bei den ab 50-jährigen Befragten 7% an<br />
Weiterbildungen teilgenommen, liegt der entsprechende Wert im Haupterwerbsalter bei<br />
gut 14% (vgl. Tabelle 123).<br />
7.6.2 Interesse an beruflicher Weiterbildung<br />
Angesichts der wachsenden Bedeutung von Weiterbildung hat in den letzten Jahren<br />
ein intensivierter Diskurs über die Frage der Einbindung aller gesellschaftlichen Gruppen<br />
in das Lebenslange Lernen stattgefunden. Dabei gelten in der einschlägigen Literatur<br />
bestimmte Merkmale als ‚Risikofaktoren’, da sie gehäuft zu keiner Teilnahme an<br />
Weiterbildung führen. Zu diesen Faktoren zählen unter anderem ein geringer formaler<br />
Bildungsabschluss und ein geringes berufliches Qualifikationsniveau. Beides Faktoren<br />
die, wie im vorigen Kapitel gezeigt, auch in der Gruppe der LeiharbeiterInnen negativ<br />
auf die Weiterbildungsaktivität wirken. Daneben werden aber auch weitere Aspekte wie<br />
etwa negative Lernerfahrungen oder mangelnde Eigenmotivation als wichtige Hindernisse<br />
bei der Weiterbildungsteilnahme angeführt (vgl. u.a. Brüning 2002, bm:bwk 2004,<br />
Kerschbaumer/Ithaler/Paier 2006, Lechner/Leodolter/Wetzel 2008).<br />
Die hier vorliegenden Befragungsergebnisse für die Gruppe der LeiharbeiterInnen zeigen<br />
ein grundsätzlich hohes Interesse an Weiterbildung auf: Insgesamt 41% der LeiharbeiterInnen,<br />
die im Jahr 2008 an keiner Weiterbildung teilgenommen haben, meinen<br />
im Rahmen des Interviews, dass sie sehr wohl Interesse hätten (siehe Tabelle 122). In<br />
keiner der untersuchten Subgruppen lassen sich dabei signifikante Unterschiede feststellen.<br />
Einzige Ausnahme stellt die Frage dar, ob die Leiharbeit als Haupterwerb oder<br />
als Nebenerwerb ausgeübt wird. In ersterem Fall bekunden 47% Interesse an Weiterbildungen.<br />
Stellt die Leiharbeit einen Nebenerwerb dar, ist das Interesse an Weiterbildungen<br />
mit 14% deutlich geringer (siehe Tabelle 126). Zu bedenken ist, dass es sich<br />
hierbei in erster Linie um SchülerInnen und StudentInnen handelt, so dass das geringe<br />
artikulierte Interesse nicht als grundsätzliches Desinteresse an Bildung zu lesen ist.<br />
7<br />
Die Aufleb GmbH ist für die operative Abwicklung der Bildungsförderung Zeitarbeit verantwortlich (vgl.<br />
http://www.aufleb.at) (vgl. auch Kapitel 7.6.3).<br />
8<br />
Telefonisches Interview Geschäftsführer Aufleb GmbH Rudolf Burian; 23.4.2009<br />
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