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Position beziehen. Standpunkte zur Nachhaltigkeit. Der Linde ...

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4 | 5 <strong>Linde</strong> Corporate Responsibility Report Umweltschutz und Sicherheit <strong>Linde</strong> Gas<br />

4<br />

| 5<br />

<strong>Linde</strong> Gas erfüllt die Anforderungen des Responsible­Care­Programms,<br />

denn wir können nachweisbar sicherstellen, dass in jedem<br />

Fall Sicherheit, Zuverlässigkeit und Umweltschutz gewährleistet sind.<br />

Responsible Care steht im Einklang mit den Zielen der Agenda 21. Auf<br />

den Weltgipfeln in Rio (1992) und Johannesburg (2002) wurde die Initiative<br />

der chemischen Industrie ausdrücklich anerkannt.<br />

Produkte<br />

3 Emission Trading<br />

Innerhalb der Europäischen Union begann die erste Phase des Emissionshandels im Jahr 2005. Sie läuft bis einschließlich<br />

2007. Gemäß den EU­Richtlinien sind im Emissionshandelssystem zunächst die emissionsintensiven<br />

Anlagen einbezogen, also Anlagen mit mehr als 20 Megawatt Feuerwärmeleistung. In dieser ersten Handelsphase<br />

sind Anlagen von <strong>Linde</strong> Gas nicht betroffen.<br />

Um beurteilen zu können, ob <strong>Linde</strong> Gas im Rahmen der zweiten Phase ab 2008 in den Handel einbezogen sein<br />

wird, fehlt es an wesentlichen Eckpunkten, zum Beispiel der einzu<strong>beziehen</strong>den Anlagenarten und Branchen, die der<br />

Gesetzgeber noch festlegen muss. Zudem ist noch offen, welche Schwellenwerte für CO2 und andere Treibhausgase<br />

gelten werden und ob Emissionen, die aus nicht genehmigungsbedürftigen Anlagen kommen, zukünftig mit erfasst<br />

werden sollen.<br />

Anforderungen der Kunden<br />

Unsere Kunden sind unsere konstruktivsten und kritischsten Begleiter.<br />

Sie erwarten von <strong>Linde</strong> Gas zu Recht, dass wir den höchsten Anforderungen<br />

in puncto Qualität, Sicherheit und Umweltschutz sowie Versorgungssicherheit<br />

genügen und die relevanten Gesetze und Normen einhalten.<br />

Und die Investitionen in ein professionelles QSU­Management lohnen<br />

sich für <strong>Linde</strong> Gas: Einerseits erleichtern überzeugende Konzepte den<br />

Umgang mit Behörden, andererseits entsteht ein neuer Markt, da sich<br />

Kunden und Mitbewerber an den gleich hohen Standards orientieren.<br />

Mitarbeiter, die sorgfältig in den Bereichen Qualität, Sicherheit und<br />

Umweltschutz geschult wurden, tragen zudem wesentlich zum Aufbau<br />

langfristiger und vertrauensvoller Kundenbeziehungen bei.<br />

Additive und integrierte Umweltschutzmaßnahmen<br />

Im Sinne des so genannten Product Stewardship handelt <strong>Linde</strong> Gas<br />

grundsätzlich nach dem Prinzip der ganzheitlichen Produktverantwortung,<br />

um Gefährdungen für Menschen und Umwelt über den gesamten<br />

Lebenszyklus der Produkte und Anwendungen hinweg so gering<br />

wie möglich zu halten.<br />

Wenn es um Umweltlösungen für unsere Kunden geht, werden<br />

so genannte additive von integrierten Umweltschutzmaßnahmen<br />

unterschieden. Unter additiven Umweltschutzmaßnahmen versteht<br />

man Anwendungen, die Schadstoffemissionen vermindern; integrierte<br />

Umweltschutzmaßnahmen verhindern das Entstehen von Umweltschäden<br />

gleich von Prozessbeginn an.<br />

Eine Gesamtübersicht über die Fülle der umweltrelevanten<br />

Anwendungen von <strong>Linde</strong> Gas ist auf den Seiten 38 – 39 abgebildet.<br />

Nachfolgend werden einige besonders relevante Anwendungen<br />

beschrieben.<br />

Treibstoffe: Umweltfreundliche Effizienzsteigerung<br />

Ein gutes Beispiel für integrierten Umweltschutz ist die Entschwefelung<br />

von fossilen Treibstoffen mittels Wasserstoff, so dass die bei der<br />

Verbrennung entstehenden Abgase weniger umweltschädigend sind.<br />

Raffinerien bietet <strong>Linde</strong> Gas mit Blick auf die stetig sinkenden Grenzwerte<br />

für den Schwefelgehalt von Kraftstoffen seit einigen Jahren ein<br />

effizientes Verfahren <strong>zur</strong> Leistungssteigerung bei der Entschwefelung<br />

an. <strong>Der</strong> im Rohöl vorhandene Schwefel wird dabei durch Zugabe von<br />

Wasserstoff in Gas umgewandelt und kann so besser vom flüssigen<br />

Erdöl getrennt werden.<br />

Wasserstoff spielt für <strong>Linde</strong> insbesondere vor dem Hintergrund der<br />

immer knapper werdenden fossilen Brennstoffe auch als Energieträger<br />

eine herausragende Rolle. Wir sehen den geplanten Ausbau unserer<br />

Wasserstoffaktivitäten deshalb nicht zuletzt als aktiven Beitrag zum<br />

Schutz der Umwelt an. Ausführliche Informationen zu der von <strong>Linde</strong><br />

bereitgestellten Wasserstofftechnologie finden Sie im Kapitel „Märkte“,<br />

S. 78 ff.<br />

Papierherstellung: Gase unterstützen die umweltfreundliche<br />

Papierproduktion<br />

Umweltschutz ist in der Papierindustrie über die gesamte Wertschöpfungskette<br />

hinweg vom Rohstoff Holz bis um Endprodukt Papier von<br />

großer Bedeutung. Wesentliche Verbesserungen lassen sich zum Beispiel<br />

durch den Einsatz technischer Gase vor allem beim Reinigen und<br />

Bleichen der Zellstoffsuspension, der so genannten Pulpe, erzielen.<br />

Denn um qualitativ hochwertiges, weißes Papier zu erzeugen,<br />

muss der Pulpe das für ihre Braunfärbung verantwortliche Lignin<br />

entzogen werden. Lignin ist der Leimstoff, der die Holzfasern zusammenhält.<br />

Ziel ist es, den Ligninanteil selektiv zu entfernen, ohne die<br />

für die Reißfestigkeit des Papiers wichtige Faserlänge der Zellulose<br />

41°<br />

Galizische Küste, Spanien<br />

Wir kennen das Risiko moderner Technik. Unsere Antwort sind saubere Lösungen. Die Bilder von der spanischen Küste nach der Havarie<br />

des Öltankers Prestige im November 2002 haben viele Menschen noch im Kopf: Ölverschmierte Seevögel, verklumpte Strände und eine dicke<br />

Ölschicht auf dem Meer – das auslaufende Öl des Tankers führte zu einer Umweltkatastrophe ungeahnten Ausmaßes. <strong>Linde</strong> half bei der Säuberung<br />

der Strände – mit umweltfreundlichem Trockeneis.<br />

zu vermindern. Dies geschieht durch einen Bleichprozess, bei dem<br />

noch chlorhaltige Bleichmittel verwendet werden.<br />

<strong>Der</strong>en Einsatz führt allerdings zu starken Umweltgiften wie chlorierten<br />

Phenolen und Dioxinen, entspricht also nicht mehr den ökologischen<br />

Anforderungen an zeitgemäße industrielle Prozesse.<br />

<strong>Linde</strong> Gas hilft Papierherstellern, ihre Umweltbilanz zu verbessern.<br />

Die für den Bleichprozess verwendeten Stoffe Chlordioxid und Wasserstoffperoxid<br />

können dank unserer Verfahren weitgehend durch Sauerstoff<br />

ersetzt werden. Die Vorteile dieses Verfahrens bestehen in reduzierten<br />

Emissionen aus dem Bleichprozess, einem höheren Weißgrad<br />

in der vorhandenen Bleichsequenz und verbesserter Faserstruktur<br />

bei gleich bleibender Zellstoffstärke. Zudem handelt es sich um eine<br />

erprobte Technologie, die auch für künftige Prozessoptimierungen<br />

geeignet sein kann.<br />

Textilreinigung: Mit CO2 hochwirksam und zugleich umweltfreundlich<br />

Bei der CO2­Textilreinigung handelt es sich um eine umweltfreundliche<br />

Alternative zu herkömmlichen Trockenreinigungsverfahren für Textilien,<br />

die wir durch ein Gemisch aus Kohlendioxid und einem neuartigen<br />

Reinigungsverstärker ersetzen. Vorteil für die Umwelt: <strong>Der</strong> Reinigungsvorgang<br />

hinterlässt keine gefährlichen Abfallprodukte. Vorteil für den<br />

Menschen: Mitarbeiter von Reinigungsbetrieben und Kunden haben<br />

keinen Kontakt mehr mit chlorierten Lösungsmitteln, wie etwa Perchlorethylen.<br />

Eine detaillierte Beschreibung des Verfahrens enthält<br />

das Kapitel „Märkte“, S. 84 f.<br />

Trockeneis: Erschließung neuer Anwendungsfelder<br />

<strong>Linde</strong> Gas stellt seit vielen Jahren eine Technologie <strong>zur</strong> umweltschonenden<br />

Reinigung mit Trockeneis <strong>zur</strong> Verfügung. Dabei werden reiskorngroße<br />

Pellets aus Trockeneis mit hoher Geschwindigkeit auf die<br />

verunreinigten Oberflächen geschossen. Die Pellets dringen durch die<br />

Verschmutzungsschicht, nehmen einen gasförmigen Aggregatzustand<br />

an und lösen durch Volumenvergrößerung die Verunreinigung von<br />

der Oberfläche. <strong>Der</strong> Kühlungseffekt – Trockeneis ist nichts anderes<br />

als auf minus 78,5 Grad Celsius tiefgekühltes Kohlendioxid – führt zu<br />

Know­how<br />

8°<br />

einer Versprödung des Schmutzes, der anschließend einfach entfernt<br />

werden kann. Die Reinigung von Oberflächen mittels Trockeneis ist im<br />

Vergleich <strong>zur</strong> Säuberung mit Wasser sehr viel umweltfreundlicher, da<br />

es Oberflächen nicht angreift und möglicherweise enthaltene Giftstoffe<br />

nicht ausgespült werden.<br />

Um den ständig steigenden Bedarf nach Trockeneis für Reinigungszwecke<br />

befriedigen zu können, betreibt <strong>Linde</strong> Gas am Standort<br />

Ludwigshafen die weltweit größte Trockeneisproduktion mit einer<br />

täglichen Kapazität von 150 Tonnen, darüber hinaus aber auch viele<br />

weitere Trockeneis­Produktionsstätten. <strong>Linde</strong> Gas bietet zudem das<br />

<strong>zur</strong> Reinigung nötige Equipment an.<br />

Nach dem Untergang des Öltankers „Prestige“ im Jahr 2002 vor<br />

der spanischen Küste half <strong>Linde</strong>, die ölverseuchten Strände durch<br />

den Einsatz von Trockeneis zu reinigen.<br />

Wasseraufbereitung: Mit CO2 und Sauerstoff von <strong>Linde</strong> Gas<br />

Die von <strong>Linde</strong> bereitgestellten technischen Gase dienen einer Viel­<br />

zahl von Anwendungen im Bereich der Wasser­ und Abwasseraufbereitung.<br />

Die effektive Neutralisation alkalischer Abwässer mittels CO2<br />

sowie die Abwasserbehandlung durch technischen Sauerstoff sind<br />

unter dem Gesichtspunkt der additiven Umweltschutzmaßnahme<br />

von besonderem Interesse.<br />

Für die gesetzlich vorgeschriebene Neutralisation alkalischer Abwässer<br />

wird von der Industrie in zunehmendem Maße Kohlendioxid<br />

eingesetzt. <strong>Linde</strong> stellt dafür auf die jeweiligen konkreten Kundenbedürfnisse<br />

zugeschnittene Kohlendioxid­Tanksysteme bereit. <strong>Der</strong> Vorteil<br />

von Kohlendioxid bei der Abwasseraufbereitung besteht vor allem in<br />

der höheren Anwendungssicherheit im Vergleich zu den traditionell<br />

verwendeten aggressiven Mineralsäuren. Korrosionsprobleme werden<br />

durch den Einsatz von Kohlendioxid ebenso vermieden. Gleichzeitig<br />

wird die Aufsalzung des Abwassers unterbunden und einer Übersäuerung<br />

vorgebeugt.

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