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64 | 65 Linde Corporate Responsibility Report Menschen 64 | 65 Gesellschaft Die Linde AG übernimmt seit Unternehmensgründung gesellschaftliche Verantwortung. Der Erfolg unserer Aktivitäten wird regelmäßig im Corporate Responsibility Council bewertet und daraus ein möglicher Handlungsbedarf abgeleitet. Zurzeit richten wir unser Engagement neu aus. Der Schwerpunkt wird dabei in Zukunft auf Feldern liegen, die einen starken Bezug zu unseren Ge schäftsfeldern aufweisen: Gesundheit, Umwelt sowie Bildung und Wissenschaft. Darüber hinaus engagieren wir uns auf vielfältige Art und Weise in der Nähe größerer Standorte der Linde AG – in aller Regel dort, wo unsere Mitarbeiter leben und arbeiten. Gesundheitsförderung Linde unterstützt seit mehr als 15 Jahren Forschungseinrichtungen bei Studien über neue Anwendungen für medizinische Gase. Konzentrierte sich dieses Engagement in der Vergangenheit vor allem auf Skandinavien, haben wir diese Aktivitäten mit der Gründung des GEMIFunds im Herbst 2003 nun auch auf andere Länder ausgeweitet. Im Rahmen des GEMIFunds (GEMI = GasEnabled Medical Innovations) stellen wir alle zwei Jahre gemeinsam mit der Harvard Medical International, einer gemeinnützigen Organisation der Harvard Medical School, und dem schwedischen Karolinska Institute, eine der führenden medizinischen Universitäten Europas, eine Million Euro bereit. Das Geld wird auf weltweit fünf bis zehn Forschungsprojekte verteilt. Die ersten Fördergelder aus dem GEMIFund sind bereits an sieben Institute in Europa und den USA geflossen, die neue medizinische Anwendungen der Gase Stickstoffoxid, Kohlenmonoxid und Fluorkohlenstoff erforschen. Dabei bleibt die Entscheidung über die Verwertung der Forschungsergebnisse bei den teilnehmenden Forschern und Instituten. Bausteine des gesellschaftlichen Engagements Gesundheitsförderung Bildung und Wissenschaft Umweltschutz Lokales Engagement Umweltschutz Als weltweit größter Anbieter von Wasserstoffanlagen will Linde die Entwicklung der Wasserstofftechnologie als System und Technologiepartner der Öl und Energieversorger sowie der Automobilindustrie vorantreiben (siehe detailliert im Kapitel „Umweltschutz und Sicherheit“, S. 34 und im Kapitel „Märkte“, S. 78 ff.). Um die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und die öffentliche Akzeptanz des Wasserstoffs zu verbessern, haben wir im Herbst 2003 in München das erste Medienforum Deutscher Wasserstofftag und Anfang 2005 in Berlin den International Hydrogen Day veranstaltet. Beide Tagungen, an denen hochkarätige Experten aus Wissenschaft, Technik, Wirtschaft und Politik teilnahmen, fanden in der Öffentlichkeit ein durchweg positives Echo. Im Rahmen unseres strategischen Ziels, Wasserstoff als Energieträger der Zukunft zu etablieren, fördern wir seit Ende 2004 außerdem eine Forschungsgruppe der ChristianAlbrechtUniversität Kiel, die sich mit der Erzeugung von Biowasserstoff durch Mikroalgen befasst. Den Kieler Forschern ist es gelungen, die Mikroorganismen gentechnisch so zu verändern, dass deren Wasserstoffausstoß – normalerweise unterhalb technisch verwertbarer Mengen – sich um ein Vielfaches steigert. Ziel der Forschung ist es, eines Tages allein unter Einsatz der erneuerbaren Ressourcen Sonnenlicht und Wasser einen umweltfreundlichen Beitrag zum stetig steigenden Wasserstoffbedarf leisten zu können. 49° Karlsruhe, Deutschland Knowhow sichert Wettbewerbsfähigkeit. Qualifikation sichert Knowhow. Linde engagiert sich gemeinsam mit neun Partnern für den Stiftungslehrstuhl für Mobile Arbeitsmaschinen an der Universität Karlsruhe. Er bietet ideale Voraussetzungen, national wie international eine anerkannte Fachstelle für Hydraulik und Antriebstechnik zu werden. Ziel ist, qualifizierte Ingenieure auszubilden und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Industriepartner zu verbessern. Bildung und Wissenschaft Linde war und ist ein Unternehmen, in dem Wissenschaft, Forschung und praktische Anwendung technischen Knowhows Hand in Hand gehen. Um ein sichtbares Zeichen für diese traditionelle Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft zu setzen, haben Linde und die Technische Universität München (TUM) im Jahr 2004 – anlässlich des 125jährigen Firmenjubiläums – gemeinsam die Carl von LindeAkademie an der TUM gegründet. Linde fördert den Aufbau der Akademie mit einem Stiftungskapital von insgesamt mehr als acht Millionen Euro. Die Akademie dient als interdisziplinäre wissenschaftliche Einrichtung dazu, angehenden Ingenieuren, Informatikern und Naturwissenschaftlern geistes, kultur und sozialwissenschaftliches Rüstzeug für ihren späteren beruflichen Werdegang zu vermitteln und damit die Grenzen einer rein technischen Qualifizierung und Ausbildung zu überwinden. Ein weiteres Entwicklungsziel ist die Fortbildung von Lehrern mathematischnaturwissenschaftlicher Fächer. Für die Zukunft ist außerdem geplant, über die Erstsemesterbetreuung jungen Studenten die Eingliederung in die Universität zu erleichtern. Im Jahr 2004 hat die Linde AG zusammen mit neun Unternehmen den Stiftungslehrstuhl für Mobile Arbeitsmaschinen an der Universität Karlsruhe ins Leben gerufen. Auslöser für die Errichtung des Lehrstuhls waren die fehlenden Ausbildungskapazitäten in diesem Bereich, die in keiner Weise den Bedarf abdecken. Mit starkem Praxisbezug in Forschung und Lehre soll hier ein hoher Mehrwert für Linde Material Handling und die anderen beteiligten – nicht in direkter Konkurrenz zu Linde stehenden – Unternehmen geschaffen werden. Linde förderte den Stiftungslehrstuhl mit einer Million Euro. Außerdem hat Linde Material Handling 2005 gemeinsam mit anderen Unternehmen die Forschungsgemeinschaft Intralogistik/Fördertechnik und Logistiksysteme gegründet. 8° Unterstützung Linde unterhält darüber hinaus zwei Stiftungen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, einerseits Forschung und Lehre in ausgewählten naturwissenschaftlichen Disziplinen zu fördern und andererseits begabte Belegschaftsangehörige mit Stipendien zu unterstützen: Die Carl von LindeStiftung an der Technischen Universität München wurde 1932 zur Förderung von Wissenschaft und Forschung und zur Förderung der Ausbildung des wissenschaftlichen und technischen Nachwuchses in Bayern gegründet. Anlass für die Gründung war der 90. Geburtstag unseres Firmengründers Carl von Linde. Da Carl von Linde als Professor an der Technischen Hochschule München (heute: Technische Universität) auf den Gebieten Theorie der Wärmekraft und Kältemaschinen, Technische Thermodynamik, Tieftemperaturtechnik und Wärmeforschung tätig war, wurde die Förderung dieser Fachgebiete in Hochschulunterricht und forschung als Zweck der Stiftung gewählt. Das Stiftungsvermögen beträgt 360.000 Euro. Die Dr.FriedrichLindeStiftung wurde 1940 aus Anlass des 70. Geburtstags von Dr. Friedrich Linde, dem Sohn unseres Firmengründers und damaligen Vorstandsvorsitzenden der Linde AG gegründet. Sie soll begabten jungen Belegschaftsangehörigen sowie deren Nachkommen Studienbeihilfen gewähren. Dabei fördert die Stiftung vor allem Studien in technischen Fachrichtungen, die mit den technischen Arbeitsgebieten unseres Unternehmens zusammenhängen, aber auch wirtschaftswissenschaftliche Studien. Das Stiftungsvermögen beträgt 310.000 Euro.
66 | 67 Linde Corporate Responsibility Report Menschen 66 | 67 Gesellschaftliches Engagement im lokalen Umfeld Ort Art des Engagements Zielrichtung Brasilien, Linde Gas Unentgeltliche Schweißtechnikkurse für Erwerbslose. Ausbildung Brasilien, Linde Gas Mitarbeiter unterstützen eine örtliche Kinderkrippe mit Kleidung, Essen und Spielsachen. Brasilien, Material Handling ComputerTraining für sozial benachteiligte Jugendliche im lokalen Umfeld, um diesen den Zugang zum regulären Arbeitsmarkt zu erleichtern. Wir unterstützen mit Sachmitteln und der Bereitstellung von Mitarbeitern. Finnland, Linde Gas Unterstützung des Finnischen Science Center mit Geld und Sachmitteln. Litauen, Linde Gas Vortragsreihen zu Corporate Responsibility an der Handelskammer. Schweden, Linde Gas Unterstützung der Dalénium und Molekylverkstán Science Center mit Geld und Sachmitteln. Tschechien, Linde Gas Unterstützung von örtlichen Organisationen für behinderte und krebskranke Kinder. China, Material Handling Mehr als 20 Jugendliche jährlich werden nach deutschem Standard ausgebildet. Großbritannien Das Unternehmen fördert Corporate Volunteering für wohltätige Zwecke. Unterstützung von Rehabilitationsmaßnahmen für geistig und körperlich Behinderte im Raum Basingstoke. Corporate Volunteering Ausbildung, Corporate Volunteering Wissenschaft Bildung, Mitarbeiterengagement Wissenschaft Soziales Engagement Ausbildung Soziales Engagement, Corporate Volunteering Linde engagiert sich national und international in der Nähe seiner größeren Standorte. Die gewählten Beispiele zeigen die Vielfältigkeit der Aktivitäten und den Fokus auf soziales Engagement. 3 Linde hilft Opfern der Flutkatastrophe in Asien Zum Jahreswechsel 2004/05 haben wir die Opfer der Flutkatastrophe in Asien mit umfangreichen Hilfsmaßnahmen und einer Geldspende in Höhe von 50.000 USDollar unterstützt. Zusätzlich versorgte Linde Krankenhäuser in Thailand unentgeltlich mit medizinischen Gasen und Hilfsmitteln für die Behandlung von Verletzten. Außerdem unterstützten wir den Neuaufbau einer Bibliothek in einer der von der Katastrophe betroffenen Schulen. Weltweit sind unsere Mitarbeiter darüber hinaus einem Aufruf des Vorstands zu privaten Geldspenden und zur Umwandlung von Zeitguthaben gefolgt. Die daraus resultierende Gesamtsumme von mehr als 500.000 Euro kam ebenfalls direkt den Opfern in Südostasien zugute. Lokales Engagement Im Rahmen eines PublicPrivatePartnership unterstützen wir gemeinsam mit zwei weiteren Unternehmen aus der Region RheinMain und dem Land Hessen besonders begabte und leistungsfähige Schüler am Internat Schloss Hansenberg in Geisenheim im Rheingau. Linde fördert das Internat seit Anfang 2004 und investiert im Laufe von fünf Jahren 1,25 Millionen Euro in ein völlig neues Ausbildungskonzept, das alte Strukturen aufbrechen und aktiv die aktuelle Ausbildungssituation in Deutschland mitgestalten will. Auf Schloss Hansenberg werden die Schüler durch eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis optimal auf die Anforderungen im Berufsleben vorbereitet. Linde ermöglicht den Schülern zusätzlich zum finanziellen Engagement Praktika in unseren ausländischen Konzerngesellschaften. Spenden Im Sommer 2005 hat die Linde AG eine Spendenrichtlinie verabschiedet, die für die Unternehmensbereiche und die Unternehmenszentrale verbindliche Regeln festschreibt. Die Richtlinie legt Vergabekriterien, Bewilligungsgrenzen und Regeln für die Bewilligung fest. Die freiwilligen Zuwendungen sollen in erster Linie auf den sozialen Bereich, Bildung und Wissenschaft sowie den Umweltschutz abzielen. Die Geschäftsbereiche der Linde AG vergeben Spenden innerhalb ihres definierten Verfügungsrahmens ausschließlich an regionale Organisationen im lokalen Umfeld. In der Unternehmenszentrale werden freiwillige Zuwendungen sowohl an regionale als auch an überregionale Organisationen geleistet. Überschreitungen des Spendenbudgets sowie Spenden an politische Parteien bedürfen in jedem Falle eines Vorstandsbeschlusses der Linde AG. Ausgeschlossen von Spenden sind Organisationen, die sich nicht im Rahmen der Rechtsordnung bewegen oder nicht gemeinnützig sind. Das CRCouncil erhält einmal jährlich einen umfassenden Rechenschaftsbericht über die Spendentätigkeit der Linde AG.
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