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Position beziehen. Standpunkte zur Nachhaltigkeit. Der Linde ...

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76 | 77 <strong>Linde</strong> Corporate Responsibility Report Märkte<br />

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| 77<br />

Kilometer zu den Metropolen im Osten Chinas transportiert. Zusammen<br />

mit der dafür nötigen Transport­Infrastruktur wird die erste Anlage<br />

dieser Art in China für eine dynamische Öffnung und Entwicklung des<br />

lokalen Erdgasmarktes sorgen. Insgesamt steht die neue Anlage in Shan<br />

Shan für eine beginnende Veränderung des Primärenergiemix in China,<br />

da durch die zunehmende Verwendung von Erdgas langfristig mit deutlich<br />

niedrigeren Umweltbelastungen zu rechnen ist.<br />

Ein Signal dafür ist die schrittweise Umstellung des öffentlichen<br />

Busverkehrs in Peking auf den Betrieb mit CNG (Compressed Natural<br />

Gas, siehe Glossar). Dafür müssen nicht nur neue Busse angeschafft,<br />

sondern auch die nötigen Lager­ und Tankstellen errichtet werden.<br />

<strong>Linde</strong> Engineering besitzt das entsprechende Know­how und hat mit<br />

dem Bau der LNG­Anlage in Shan Shan eine gute Referenz.<br />

Gas to Liquid (GTL)<br />

Ein neuer Wachstumsmarkt für <strong>Linde</strong> Engineering entsteht derzeit<br />

durch den steigenden Bedarf an Luftzerlegungsanlagen für die Produktion<br />

von umweltfreundlichem Dieselkraftstoff aus Erdgas (Gas to<br />

Liquid, GTL, siehe Glossar). Bei dieser umweltfreundlichen Technologie<br />

sind große Mengen Sauerstoff notwendig, die von <strong>Linde</strong> unkompliziert<br />

und kostengünstig bereitgestellt werden können.<br />

Die Vorteile von GTL­Kraftstoffen für die Umwelt liegen auf der<br />

Hand: Im Vergleich zu herkömmlichem Dieseltreibstoff aus Raffinerien<br />

besteht GTL vorwiegend aus Paraffinen und ist nahezu frei von schädlichen<br />

Aromaten, Stickoxiden und Schwefel. <strong>Der</strong> Treibstoff erfüllt damit<br />

die immer strenger werdenden gesetzlichen Auflagen für Kraftstoffe<br />

in Nordamerika und Europa. Förderlich für weiteres Wachstum bei GTL<br />

ist auch, dass immer mehr Länder ihre Bemühungen verstärken, die<br />

Abhängigkeit von Rohöl als Energieträger zu verringern.<br />

Führende Forschungsinstitute bescheinigen der Herstellung von<br />

Kraftstoffen mit GTL­Verfahren große Marktchancen. So rechnen zum<br />

Beispiel die internationale Unternehmensberatung Arthur D. Little<br />

und das in London ansässige Centre of Global Energy Studies mit<br />

einem Anwachsen der GTL­Produktion bis zum Jahr 2015 auf 1,5 Milli­<br />

onen Barrel pro Tag. Zum Vergleich: <strong>Der</strong>zeit werden weltweit täglich<br />

rund elf Millionen Barrel konventioneller Dieselkraftstoff produziert.<br />

Durch GTL könnte also sukzessive ein Teil davon ersetzt werden. Die<br />

entstehenden, weitgehend umweltfreundlichen Nebenprodukte<br />

(Wärme, Wasser, Stickstoff, Kohlendioxid und eine Reihe von Edelgasen)<br />

lassen sich ebenfalls vermarkten.<br />

<strong>Linde</strong> verfügt über das Know­how zum Bau der nötigen Sauerstoffanlagen<br />

und hat bereits erfolgreich an der derzeit größten, von Mossgas<br />

Ltd. betriebenen, GTL­Anlage der Welt in Südafrika mitgearbeitet.<br />

Unser Kunde erzeugt dort täglich 25.000 Barrel GTL.<br />

Emissionsarme Kraftwerke<br />

Bis zum Jahr 2020 werden in Deutschland aufgrund der Altersstruktur<br />

der Kraftwerke Nennleistungen von rund 40.000 Megawatt (MW) und<br />

europaweit von etwa 200.000 MW ersetzt werden müssen. Zusätzlich<br />

wird für denselben Zeitraum eine Zunahme des Gesamtbedarfs<br />

in Europa um weitere 100.000 MW geschätzt. Durch die wesentlich<br />

dynamischer wachsenden Volkswirtschaften außerhalb Europas<br />

wird der weltweite Energiebedarf noch bedeutend größer sein.<br />

Es ist nicht zu erwarten, dass erneuerbare Energien schon in den<br />

nächsten 20 Jahren in der Lage sein werden, diese Versorgungslücke<br />

vollständig zu schließen. Als Alternative <strong>zur</strong> politisch umstrittenen<br />

Kernenergie bleiben nur die fossilen Energieträger. Wegen der langfristigen<br />

Verfügbarkeit, der Liefersicherheit und der Wirtschaftlichkeit<br />

ist hier – neben dem Erdgas – insbesondere auch die Kohlenutzung<br />

attraktiv. Allerdings steht die mit einem vermehrten Kohleeinsatz<br />

verbundene Erhöhung des CO2­Ausstoßes im deutlichen Widerspruch<br />

zum Kyoto­Protokoll. <strong>Linde</strong> Engineering beteiligt sich deshalb an<br />

einer Vielzahl von internationalen und nationalen Projekten, bei<br />

denen insbesondere die Reduzierung der Kohlendioxid­Emissionen<br />

im Mittelpunkt steht. So ist die Abteilung Forschung und Entwicklung<br />

des Geschäftsbereichs <strong>Linde</strong> Engineering beispielsweise Mitglied der<br />

Entwicklung des weltweiten Verbrauchs an Primärenergie von 1979 bis 2004 4<br />

Mio. t 5<br />

10.000<br />

9.000<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

Kohle Wasserkraft Kernenergie Erdgas Erdöl<br />

79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04<br />

<strong>Der</strong> Primärenergieverbrauch wies im Jahre 2004 mit + 4,3 Prozent das stärkste jemals registrierte Wachstum auf.<br />

Die bedeutendsten Energieträger – heute wie vor 25 Jahren – sind Erdöl, Erdgas und Kohle.<br />

Fossile Brennstoffe: Verhältnis von Reserven und Produktion Ende 2004 4<br />

Jahre<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Erdöl Erdgas Kohle<br />

OECD Nachfolgestaaten der UdSSR Schwellenländer (EME) ohne<br />

Nachfolgestaaten der UdSSR<br />

Das Verhältnis von weltweiten Reserven und Produktion liegt beim Erdgas mit rund 67 Jahren deutlich über dem Wert von Erdöl.<br />

Die größte Reichweite weist Kohle auf. Je nach Region sind die Ausprägungen sehr unterschiedlich.<br />

4 BP Weltenergiestatistik, 2005, S. 39 und 40.<br />

5 Rohöläquivalenz.<br />

Welt

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