Position beziehen. Standpunkte zur Nachhaltigkeit. Der Linde ...

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60 | 61 Linde Corporate Responsibility Report Menschen 60 | 61 44° Rio de Janeiro, Brasilien Wer Kritikfähigkeit fordert, muss mit gutem Beispiel vorangehen. Auch ein Unternehmen lernt ständig dazu. Mitarbeiterumfragen, wie zum Beispiel im Geschäftsbereich Linde Gas, sind wichtige Instrumente, um Aufschluss über Zufriedenheit und Motivation der Menschen in unserem Unternehmen zu erhalten. Bei Linde braucht niemand ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Das offene Wort unserer Mitarbeiter ist für uns Basis und Motivation, Gutes zu bewahren und Verbesserungen anzustreben. Sicherung des Wissens Nachfolgeplanung Um im LindeKonzern künftig Karrieren aus den eigenen Reihen verstärkt zu fördern und Vakanzen mit internen Potenzialträgern zu besetzen, haben wir im Jahr 2004 erstmals für den gesamten Konzern eine Nachfolgeplanung für alle Schlüsselfunktionen ausgearbeitet, die weltweit den gleichen Standards und Kriterien folgt. Damit sichern wir den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens. Es ist unser Ziel, zukünftig mehr als die Hälfte der neu ausgeschriebenen Stellen für Führungskräfte intern zu besetzen. Wissensmanagement Das LindeKnowhow ist ein Kapital, das seinen größten Nutzen dann entfaltet, wenn es allen Mitarbeitern, die davon sinnvoll Gebrauch machen können, zur Verfügung gestellt wird. Der Zugang zu relevanten Informationen wird deshalb ausdrücklich allen Hierarchieebenen gewährt. In jedem unserer Unternehmensbereiche existieren intranetbasierte Wissensdatenbanken mit umfangreichen Markt und Wettbewerbsinformationen. Abhängig vom Spezialisierungsgrad der Daten erfolgt eine konzernweite oder geschäftsbereichsbezogene Vernetzung. Ein weiteres Beispiel für unsere Aktivitäten: Im Jahr 2005 haben wir bei Linde Gas mit dem System „R & DGlobe“ die Möglichkeit geschaffen, unsere weltweiten Forschungsaktivitäten virtuell zu vernetzen und Produktinformationen breit zugänglich zu machen. Den informellen Wissensaustausch fördern wir insbesondere auch durch unsere Weiterbildungsveranstaltungen im Rahmen der Linde University: Durch die bewusste Verschmelzung der unterschiedlichen Geschäftsbereiche erleichtern wir den bereichsübergreifenden Dialog und fördern den Austausch von BestPracticeLösungen. Bei unseren Weiterbildungsmaßnahmen nutzen wir immer stärker die Möglichkeiten computergestützter Lernangebote. Zurzeit wird das neu entwickelte Linde Learning Management System (LLS) bei Linde Ideen 22° Gas neu eingeführt. Mittelfristig ist eine Ausweitung auf den gesamten Konzern geplant. LLS ist eine Internetgestützte Plattform für das Weiterbildungs und Personalmanagement. Damit lassen sich Weiterbildungsprogramme mit einem weltweit einheitlich hohen Qualitätsstandard einsetzen. Im Jahre 2006 werden rund 18.000 Anwender an das LLS angeschlossen sein. Ideenmanagement Linde belohnt Vorschläge von Mitarbeitern zur Verbesserung von Prozessen und Abläufen im Unternehmen traditionell mit Geldprämien. Vorschläge, die dazu beitragen, Unfallgefahren zu reduzieren, oder einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, werden ebenfalls prämiert. Im Jahr 2004 haben unsere Mitarbeiter im Inland insgesamt 1.345 Verbesserungsvorschläge eingereicht, die zu Einsparungen und einer Vielzahl von Verbesserungen in Produktion, Sicherheit, Qualität und Umweltschutz führten. Die an die Mitarbeiter gezahlten Prämien beliefen sich auf über 400.000 €. Anlässlich des 125. Jubiläums unseres Unternehmens im Jahr 2004 haben wir einen weltweiten Ideenwettbewerb durchgeführt. Dabei wurden die Mitarbeiter aufgefordert, aus ihren individuellen Anregungen und Wünschen konkrete Ideen für Verbesserungen von Prozessen und Abläufen zu entwickeln, die dann – so weit möglich – in der Praxis umgesetzt wurden. An der LindeChallenge nahmen Mitarbeiter aus 28 Ländern teil. Um das kreative Potenzial und die Innovationskraft unserer Mitarbeiter in Zukunft noch besser zu nutzen, haben wir Mitte 2005 mit dem Linde Inventors Club eine weitere Initiative ins Leben gerufen. Linde wird jedes Jahr fünf Innovationspreise an die Mitarbeiter vergeben, die für die aussichtsreichsten Patentanmeldungen verantwortlich waren. Die Preisträger werden in den Inventors Club aufgenommen. Mit den Mitgliedertreffen fördern wir den weltweiten Austausch von Wissen über Abteilungs und Ländergrenzen hinweg. Zusammenarbeit Kommunikation Eine offene, vertrauensvolle Kommunikation im Unternehmen ist die Grundlage für Mitarbeiter und Kundenzufriedenheit. Der enge Dialog des Unternehmens mit den Mitarbeitern findet dauerhaft und über alle Hierarchieebenen hinweg statt. Viele unserer Landesgesellschaften führen bereits Mitarbeiterbefragungen durch. Die Ergebnisse liefern wertvolle Hinweise für notwendige Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Zusammenarbeit. Ein gutes Beispiel hierfür ist die im Jahr 2004 erstmals in unserem Geschäftsbereich Linde Gas durchgeführte anonyme Mitarbeiterbefragung. 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligten sich an der Umfrage, deren Ziel langfristig eine weitere Verbesserung von Arbeitsklima und Unternehmenskultur ist. Das Management ist in der Pflicht: Durch in Zukunft jährlich durchgeführte Befragungen sollen Fortschritte, etwa in puncto Kommunikation zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern, vergleichbar gemacht und dokumentiert werden. Die Ergebnisse der Befragungen bei Linde Gas, die mittlerweile auch in Südamerika und Nordeuropa stattgefunden haben, werden im Intranet veröffentlicht und sind somit allen Mitarbeitern zugänglich. Auch unsere Tochter OM Pimespo nutzt schon seit einigen Jahren das Instrument der Mitarbeiterumfrage, um die Zusammenarbeit zwischen Führungsebene und Mitarbeitern zu verbessern. Darüber hinaus werden organisatorische Veränderungen und wichtige Ereignisse intensiv und zeitnah mit Kommunikationsmaßnahmen begleitet. So nutzen wir dazu unsere weltweit in sechs Sprachen verbreitete Mitarbeiterzeitschrift Linde today und ermutigen die Mitarbeiter zum Dialog durch direkt an sie gerichtete elektronische „Chatmails“ im Namen des Gesamt oder jeweiligen Bereichsvorstands. Mitarbeiter nach Regionen 2004 200 Deutschland 14.667 17.211 Übriges Europa 17.799 20.000 Nordamerika 4.062 3.958 Südamerika 2.044 2.308 Asien 2.287 2.182 Australien/Afrika 524 505 Gesamt 41.383 46.164 Diversity Wir respektieren die Unterschiede zwischen Menschen und räumen diesen einen hohen Stellenwert ein. Durch unseren konzernweit geltenden Code of Conduct versuchen wir, unseren Mitarbeitern größtmögliche Chancengleichheit zuzusichern. Individuelle Unterschiede bereichern die Zusammenarbeit und unsere Unternehmenskultur. Unser Unternehmen legt großen Wert darauf, die lokale Belegschaft in den verschiedenen Ländern, in denen wir tätig sind, im Unternehmen zu halten. Interkulturelle Kompetenz bauen wir gezielt durch den Einsatz unserer Mitarbeiter im Ausland auf. Um LindeMitarbeitern die Arbeit in fremden Ländern und Kulturen zu erleichtern, stellen wir zum Beispiel bei Linde Gas mit dem Expatriate Center eine umfassende ITLösung bereit. Neben der Vermittlung von Auslandseinsätzen werden ausführliche Informationen über landestypische Gebräuche und Kommunikationsregeln angeboten. Die Linde AG unterstützt die Idee der WorkLifeBalance, die es den Mitarbeitern ermöglicht, Erwerbs und Familienarbeit sowie Freizeitaktivitäten ohne Überbelastung zu verbinden. Wir streben daher eine Verbesserung der Familienfreundlichkeit als integralen Bestandteil der betrieblichen Personalpolitik an. Da der Frauenanteil in einem ingenieurwissenschaftlich geprägten Arbeitsumfeld wie dem der Linde AG immer noch unterdurchschnittlich ist, wollen wir verstärkt Maßnahmen ergreifen, Linde als Arbeitgeber für Frauen attraktiver zu machen, und begrüßen ausdrücklich entsprechend qualifizierte Bewerbungen. Langfristiges Ziel ist es, den Anteil der Frauen unter den Beschäftigten im allgemeinen und insbesondere im Bereich der leitenden Angestellten durch geeignete Maßnahmen deutlich zu erhöhen. 2004 betrug der Anteil der Frauen unter den leitenden Angestellten 4,0 Prozent. Im Inland beträgt die Schwerbehindertenquote zurzeit 4,3 Prozent. Da wir die gesetzlich vorgeschriebene Schwerbehindertenquote von 5,0 Prozent der Belegschaft somit nicht ganz erfüllen, arbeiten wir seit vielen Jahren mit ausgewählten Behindertenwerkstätten zusammen, in denen unter anderem Blech und Drehteile für die unterschiedlich
62 | 6 Linde Corporate Responsibility Report Menschen 62 | 6 Aschaffenburg, Deutschland Jeder Mensch braucht Perspektiven. Wir verbessern sie. Als einer der größten Arbeitgeber in Aschaffenburg ist Linde Material Handling ein regional bedeutender Ausbildungsbetrieb. Wir denken aber auch an die Schwächeren und ermöglichen bereits zum zweiten Mal 15 behinderten Jugendlichen eine auf zwei Jahre angelegte Berufsvorbereitung. Mit Erfolg: Von den Teilnehmern des ersten Lehrgangs haben viele eine berufliche Perspektive gefunden. sten Anwendungen entstehen. Ein Beispiel ist die erfolgreiche Kooperation unseres Geschäftsbereichs Linde Gas mit der Behindertenwerkstätte IsarWürmLech (IWL). Zurzeit betreut außerdem Linde Material Handling 15 behinderte Jugendliche in einer berufsvorbereitenden Maßnahme. Die Teilnehmer mit körperlicher und/oder geistiger Behinderung wären mit einer klassischen betrieblichen Ausbildung überfordert, zugleich aber mit der Arbeit in einer Behindertenwerkstätte unterfordert. In Zusammenarbeit mit der Arbeiterwohlfahrt versucht Linde, den Jugendlichen eine berufliche Perspektive zu geben. Die Ausbildung dauert maximal zwei Jahre. Mitarbeitervertretung Die Linde AG erkennt das Recht der Mitarbeiter an, sich gewerkschaftlich zu organisieren. Die Zusammenarbeit des Unternehmens mit Mitarbeitern, Arbeitnehmervertretern und Gewerkschaften wird stets konstruktiv im Sinne einer dauerhaften Konsensbildung gestaltet. Dabei wird ein fairer Ausgleich zwischen den wirtschaftlichen Interessen der Linde AG und den Interessen der Beschäftigten angestrebt. In Deutschland regelt das Betriebsverfassungsgesetz die Zusammenarbeit von Unternehmensleitung und Belegschaftsvertretern. Seit Anfang 2004 verfügt unser Unternehmen über eine zweistufige Arbeitnehmervertretung, bestehend aus Betriebsräten in den dezentralen Einheiten und einem Konzernbetriebsrat. Die zuvor existierenden Gesamtbetriebsräte in den einzelnen Unternehmensbereichen wurden abgeschafft. Innerhalb des Konzernbetriebsrates befassen sich spezialisierte Ausschüsse, beispielsweise für Linde Gas oder den Unternehmensbereich Material Handling, mit konkreten Themen der Mitbestimmung in den entsprechenden Bereichen. Zusätzlich zu diesem zweistufigen Mitbestimmungssystem verfügt Linde seit einigen Jahren über einen Europäischen Betriebsrat. Er dient dem Austausch der Arbeitnehmervertreter über Grenzen hinweg und versteht sich als Beratungsgremium des Konzernbetriebsrats und der Unternehmensleitung. 9° Integration Beschäftigungssicherung Die Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern beginnt bei der Sicherung ihres Arbeitsplatzes. Deshalb investieren wir nicht nur fortlaufend in das Wissen unserer Mitarbeiter, sondern begreifen strukturell notwendige Veränderungen stets als Chance. Dazu bietet unser Konzern mit seinen unterschiedlichen Arbeitsgebieten eine Vielzahl von Möglichkeiten. Unsere Fluktuationsrate lag im Inlandskonzern 2004 bei 5,1 Prozent (Vj.: 5,0 Prozent); die weltweite Rate betrug 4,1 Prozent. Allerdings sieht sich auch die Linde AG auf einzelnen Märkten strukturellen Schwierigkeiten gegenübergestellt, die nicht immer ohne Personalanpassungen zu bewältigen sind. Hier prüfen wir stets in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat zuallererst, ob Anpassungen ohne Entlassungen möglich sind, zum Beispiel durch Ausnutzung der natürlichen Fluktuation. 50° Arbeitgeberleistungen Altersversorgung Unsere betriebliche Altersversorgung gewinnt aufgrund der nachlassenden Leistungsfähigkeit der staatlichen Versorgungssysteme immer mehr an Bedeutung. Kernstück im Inland ist die allein durch Linde finanzierte Betriebsrente. Sie ist als Rentenbausteinsystem konzipiert, wobei die im Laufe der Betriebszugehörigkeit jährlich erworbenen Rentenbausteine die spätere Versorgungsleistung ergeben. Zusätzlich dazu haben unsere Mitarbeiter die Möglichkeit, durch Entgeltumwandlung für das Alter vorzusorgen. Im Rahmen des LindeVorsorge Plans erwerben die Mitarbeiter mit ihren Beiträgen Anteile an von einem Treuhänder verwalteten Spezialfonds, an deren künftiger Wertentwicklung sie in vollem Umfang partizipieren. Linde garantiert dabei eine Mindestverzinsung. Zum Jahresende 2004 haben 2.780 Mitarbeiter dieses Modell der Altersvorsorge genutzt – rund 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Abgerundet wird unser Versorgungssystem durch eine Direktversicherung, die entweder aus versteuertem Einkommen zur Inanspruchnahme der so genannten RiesterFörderung oder aus pauschal versteuerten Gehaltsbestandteilen finanziert werden kann. Zum Jahresende 2004 hat die Direktversicherung mit Finanzierung aus pauschal versteuerten Gehaltsbestandteilen nochmals einen Boom erfahren, weil diese Möglichkeit der staatlich geförderten Altersvorsorge zum Jahresbeginn 2005 entfallen ist. Für vor diesem Zeitpunkt abgeschlossene Versicherungsverträge bleibt es aber weiterhin bei der Pauschalversteuerung. Im Geschäftsjahr 2004 hat Linde für die Altersversorgung und Unterstützung insgesamt 127 Millionen Euro aufgewendet, 66 Millionen Euro entfielen davon auf das Inland. Betriebliche Gesundheitsförderung Die Linde AG unterhält eine eigene Betriebskrankenkasse. Die Zahl der Mitglieder ist in den letzten Jahren leicht gestiegen. Zum 31. Dezember 2004 betreute die BKK Linde 25.823 Mitglieder (Vj. 25.650) mit 12.781 Familienangehörigen (Vj. 12.847). Der Beitragssatz betrug in den alten und neuen Bundesländern einheitlich 13,6 Prozent und liegt damit unter dem bundesdeutschen Durchschnittssatz von 14,3 Prozent. Über unsere Betriebskrankenkasse und die lokalen Betriebsärzte bieten wir unseren Mitarbeitern und deren mitversicherten Angehörigen an zahlreichen Standorten umfassende Vorsorgeprogramme an. Diese beinhalten zum Beispiel Vorsorgeuntersuchungen für Darm und Brustkrebs oder Rückenschulungen. Zusätzlich haben alle Mitarbeiter – auch diejenigen, die nicht oder nur sehr selten dienstlich reisen – regelmäßig die Möglichkeit, sich kostenlos gegen Infektionskrankheiten impfen zu lassen.
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