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AUGUST <strong>2020</strong> 39<br />
Ein „Dino“ der Kreisoberliga<br />
FC Union Frankfurt Die Oderstädter gehen in ihre siebte Saison in der höchsten Spielklasse des Kreises.<br />
Seit der Saison 2014/15 gibt<br />
es die Kreisoberliga, die sich<br />
als höchste Spielklasse des<br />
Fußballkreises auch unter dem<br />
Namen „Ostbrandenburgliga“<br />
längst etabliert hat. Anfangs eher<br />
ein ungeliebtes Kind, hat sich die<br />
Stimmung mittlerweile gewandelt.<br />
Als eine von fünf Mannschaften<br />
seit Anfang an dabei<br />
und damit ein „Dino“ ist der FC<br />
Union Frankfurt. „Viele Vertreter<br />
von anderen Vereinen, mit<br />
denen ich gesprochen habe, halten<br />
wie auch ich die Ostbrandenburgliga<br />
für sehr attraktiv. Es gibt<br />
viele Derbys und man muss nicht<br />
so weit reisen wie in der Landeliga-<br />
oder klasse. Dennoch kommen<br />
viele Zuschauer“, sagt Stefan<br />
Hahnert. Der 43-Jährige ist<br />
beim FC Union stellvertretender<br />
Vereinsvorsitzender und Sportlicher<br />
Leiter, trainiert außerdem<br />
die C-Jugend und spielt auch<br />
selbst noch bei den Alten Herren.<br />
Gutes sportliches Niveau<br />
Das sportliche Niveau der Liga<br />
sieht Hahnert differenziert. „Die<br />
ersten fünf Mannschaften spielen<br />
einen ordentlichen Ball und<br />
würden auch in der Landesklasse<br />
mithalten können. Das<br />
sieht man auch immer wieder<br />
an den Aufsteigern, die sich fast<br />
alle in der höheren Liga etabliert<br />
haben. Unten sieht es etwas<br />
anders aus, da ist das Niveau<br />
durchwachsen. Beim Blick auf<br />
die Torschützenlisten sieht man<br />
auch, dass dort meistens Spieler<br />
oben stehen, die schon älter<br />
sind und früher höher gespielt<br />
haben – etwa Dennis Mielke oder<br />
Ronny Dzewior. Die Qualität bei<br />
Stefan Hahnert – hier 20<strong>08</strong> im Trikot des Union-Vorgängervereins<br />
Preußen Frankfurt – ist in der Kreisoberliga von Beginn an als Spieler,<br />
Trainer und jetzt als Sportlicher Leiter dabei. Archivfoto: Michael Benk<br />
den jüngeren Spielern hat insgesamt<br />
nachgelassen, da für viele<br />
junge Menschen heute der Fußball<br />
nicht mehr an erster Stelle<br />
steht und sich gegen viele andere<br />
Freizeitaktivitäten behaupten<br />
muss“, sagt Hahnert.<br />
Auch für Union Frankfurt<br />
wurde es mit den Jahren immer<br />
schwerer, in der Kreisoberliga<br />
mitzuhalten. Nach Platz 7 in<br />
Wie ein Neuanfang<br />
MTV Altlandsberg Martin Weidner gilt als Hoffnungsträger.<br />
Es herrscht durchaus Optimismus<br />
am Bollensdorfer Weg in<br />
Altlandsberg. Den hat auch der<br />
neue Trainer Martin Weidner ein<br />
Stück mitgebracht. Der 33-Jährige<br />
hat viele Jahre selbst Fußball<br />
gespielt. Ihn kennt man vor allem<br />
aus seiner aktiven Zeit beim<br />
SV Gartenstadt. In der Jugend<br />
hatte er in Wartenberg gespielt.<br />
„Ich würde das nicht machen,<br />
wenn ich nicht wüsste, dass wir<br />
hier beim MTV erfolgreich sein<br />
können.“ Und so freut sich Weidner,<br />
gemeinsam mit Co-Trainer<br />
Michael Blümel über einen großen<br />
Kader und eine respektable<br />
Trainingsbeteiligung. „Wir<br />
haben eine gute Mischung aus<br />
vielen sehr erfahrenen Spielern,<br />
aber auch jungen Talenten.“ Allerdings<br />
gab es gleich zu Beginn<br />
Neu beim MTV: Trainer Martin<br />
Weidner Foto: Edgar Nemschok<br />
der Premieren-Saison folgte Rang<br />
3, danach belegten die Oderstädter<br />
nur noch zweistellige Tabellenplätze<br />
und hatten dieses Jahr<br />
Glück, dass sie nach dem Abbruch<br />
nicht absteigen mussten,<br />
da sie mit nur 5 Punkten aus<br />
17 Partien Vorletzter (vor dem<br />
MTV Altlandsberg) wurden –<br />
eingerechnet bereits die drei<br />
Minuspunkte wegen fehlender<br />
der neuen Saison einen kleinen<br />
Rückschlag. In der Ausscheidungsrunde<br />
um den Kreispokal<br />
gab es eine glatte 0:3-Niederlage<br />
beim FV Erkner II.<br />
„Das ist insofern nicht ganz so<br />
schön, denn der MTV hat sich<br />
um die Ausrichtung der Pokalendspiele<br />
in dieser Saison beworben.<br />
Als möglicher Ausrichter<br />
liebäugelt man natürlich auch<br />
mit der Finalteilnahme“, erklärt<br />
der Sportliche Leiter Ronny Völker.<br />
Er ist aber von den Qualitäten<br />
seines Trainers überzeugt.<br />
„Martin hat eine gute Ansprache<br />
und kann die Spieler, meiner<br />
Meinung nach, auch ganz<br />
ordentlich mitnehmen. Wir wollen<br />
im oberen Tabellendrittel der<br />
Ostbrandenburgliga mitspielen“,<br />
sagt Völker. EDGAR NEMSCHOK<br />
Schiedsrichter. „Diese Regelung<br />
ist für die neue Saison ausgesetzt<br />
und wir haben jetzt auch<br />
mehr Unparteiische im Verein.<br />
Aber unabhängig davon muss<br />
man damit rechnen, dass wir<br />
wieder gegen den Abstieg spielen.<br />
Unser Kader hat sich immerhin<br />
quantitativ verstärkt, es<br />
sind mehrere Spieler aus der eigenen<br />
Jugend hochgekommen“,<br />
berichtet Hahnert, der selbst als<br />
Urgestein des Vereins bezeichnet<br />
werden kann: Nach der Jugend<br />
beim FC Vorwärts wechselte er<br />
Mitte der 1990er-Jahre zu Unions<br />
Vorgängerverein SV Preußen.<br />
Dort spielte er zehn Jahre<br />
in der Landesklasse, eine Saison<br />
sogar in der Landesliga. Vor zehn<br />
Jahren fusionierte Preußen mit<br />
dem Post SV zum FC Union. „Die<br />
für den Sommer geplante Jubiläumsfeier<br />
mussten wir aufgrund<br />
der Pandemie verschieben“, berichtet<br />
der Sportliche Leiter der<br />
Unioner.<br />
In den vergangenen Jahren<br />
musste der Defensivspezialist<br />
immer wieder aushelfen, wenn<br />
bei der Ersten Männermannschaft<br />
Not am Mann war. „Das<br />
macht mein Knie aber nicht mehr<br />
mit, jetzt müssen die Jüngeren<br />
ran. Wir legen großen Wert auf<br />
den Nachwuchs und sind kein<br />
Verein, der Spielern Geld bezahlt.<br />
Wir freuen uns einfach, wenn es<br />
pro Saison ein bis drei Spieler aus<br />
der Jugend in die Männer schaffen.<br />
Daher ist es sehr erfreulich,<br />
dass wir nach der Abmeldung<br />
der A-Junioren im letzten Jahr<br />
jetzt wieder alle Altersklassen<br />
belegt haben“, sagt Stefan Hahnert.<br />
HUBERTUS RÖßLER<br />
Die Ewige Tabelle der Ostbrandenburgliga<br />
Neben dem FC Union Frankfurt gehör(t)en vier weitere Mannschaften<br />
seit der Premierensaison 2014/15 ohne Unterbrechung<br />
der Kreisoberliga Ostbrandenburg an: der 1. FC Frankfurt II, der<br />
FV Erkner II und Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf II – sowie die<br />
SG Wiesenau, die als Aufsteiger die Liga bekanntlich in Richtung<br />
Landesklasse Ost verlassen hat. Die drei Reserve-Teams belegen<br />
derweil die vorderen Plätze in der Ewigen Tabelle der Ostbrandenburgliga.<br />
Bei den Oderstädtern ist dies auch kein Wunder: Schließlich<br />
wurde der FCF II in den sechs Spielzeiten zweimal Vizemeister und<br />
verpasste 2016 und 2019 den Aufstieg jeweils nur knapp. hrö<br />
1. FC Frankfurt II 6 165 106 21 38 524:218 339<br />
2. FV Erkner II 6 166 86 23 57 420:286 281<br />
3. Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf II 6 165 83 27 55 386:290 276<br />
4. SG Wiesenau 03 6 165 81 22 62 416:312 262<br />
5. Victoria Seelow II 5 135 78 19 38 396:238 253<br />
6. FC Concordia Buckow/Waldsieversdorf 4 117 66 21 30 325:173 219<br />
7. FC Union Frankfurt 6 165 59 24 82 294:406 198<br />
8. FC Eisenhüttenstadt II 4 106 52 16 38 218:186 172<br />
9. Fussballclub Neuenhagen 3 77 51 11 15 252:125 164<br />
10. VfB Steinhöfel 4 1<strong>08</strong> 46 16 46 281:278 154<br />
(Zahl der Spielzeiten/Spiele/gewonnen/unentschieden/verloren/Tore/Punkte)<br />
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