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AUGUST <strong>2020</strong> 45<br />
Seit November kein Spiel mehr<br />
Frauen Bei der SpG Neuzeller SV/ESV Lokomotive Guben steht der Spaß im Vordergrund.<br />
Seit der vergangenen Saison<br />
sind die Frauen-Mannschaften<br />
in Ostbrandenburg auf<br />
zwei Kreisliga-Staffeln aufgeteilt<br />
– derzeit neun im Süden,<br />
acht im Norden. Vorher hatte es<br />
eine Kreisliga und darunter eine<br />
Kreisklasse gegeben. Aufgrund<br />
des Saisonabbruchs konnte die<br />
Spielzeit bekanntermaßen nicht<br />
zu Ende geführt werden, ein Fazit<br />
ist deshalb nur bedingt möglich.<br />
„Für uns ist es im Endeffekt<br />
egal, in welcher Liga wir spielen.<br />
Bei uns stehen der Spaß und das<br />
Miteinander im Vordergrund“,<br />
sagt Veikko Hauptmann, Trainer<br />
der Spielgemeinschaft Neuzeller<br />
SV/ESV Lokomotive Guben.<br />
Fast<br />
überall<br />
mangelt<br />
es an<br />
Spielerinnen.<br />
Vanessa Tiedt (rechts) von der Spielgemeinschaft Neuzelle/Guben im Duell mit Emely-Jo Gerhardt<br />
(Dynamo Eisenhüttenstadt). Die Mannschaft wurde wieder abgemeldet. Archivfoto: Bernd Pflughöft<br />
Aufgrund der Pandemie hat<br />
sein Team seit Mitte November<br />
kein Spiel mehr bestritten. „Wir<br />
haben auch erst Anfang August<br />
wieder mit dem Training begonnen,<br />
sind eben eine Freizeit-<br />
Mannschaft“, sagt der 51-Jährige.<br />
Als Saisonziel gibt er deswegen<br />
ganz bescheiden aus: „Wir wollen<br />
nicht Letzter werden- Absteigen<br />
können wir ja nicht.“<br />
Zuletzt war die Spielgemeinschaft<br />
mit nur einem Punkt und<br />
0:19 Toren aus sieben Partien<br />
Schlusslicht. „Das einzige Spiel,<br />
das wir gewonnen hatten, war<br />
zum Auftakt beim 3:1 gegen Dynamo<br />
Eisenhüttenstadt. Doch die<br />
haben danach ihre Mannschaft<br />
angemeldet, deswegen waren<br />
auch unsere Punkte weg“, berichtet<br />
Hauptmann.<br />
Wie die Stahlstädterinnen haben<br />
fast alle Teams mit akutem<br />
Mangel an Spielerinnen zu kämpfen.<br />
Genau aus diesem Grund<br />
entschied man sich vor drei Jahren<br />
in Neuzelle und Guben, in<br />
einer Spielgemeinschaft zusammen<br />
anzutreten. „Wir mussten<br />
uns natürlich erst mal kennenlernen,<br />
aber dann ist das Team<br />
schnell zusammen gewachsen.<br />
Anfangs sind wir viel gependelt<br />
und haben alles im Wechsel ausgetragen,<br />
mittlerweile trainieren<br />
und spielen wir nur noch in Neuzelle“,<br />
berichtet der Gubener, der<br />
sich seit 2014 im Frauen-Fußball<br />
engagiert. „Lok hatte damals in<br />
der Landesliga gespielt und kurzfristig<br />
einen Trainer gesucht. Da<br />
bin ich eingesprungen und dabei<br />
geblieben.“<br />
Als größte Unterschiede zum<br />
Männer-Fußball nennt Hauptmann<br />
die Athletik und das<br />
Kampfbetonte. „Frauen gehen<br />
Seriensieger bekommt ernsthafte Konkurrenz<br />
selten zum Kopfball hoch, viele<br />
haben da ganz einfach Angst.<br />
Ansonsten gibt es ganz normale<br />
Fouls, aber auch schöne<br />
Spielzüge. Natürlich muss man<br />
als Trainer einen etwas anderen<br />
Tonfall finden, dennoch spreche<br />
ich die Dinge in der Kabine ganz<br />
klar an.“<br />
Erst einmal ungewohnt ist<br />
auch das Spiel auf dem verkleinerten<br />
Großfeld – die Tore stehen<br />
jeweils auf Höhe des Strafraums,<br />
die Teams treten mit<br />
sieben Feldspielerin plus Torhüterin<br />
an. „Das hat sich über<br />
die Jahre bewährt – auch, weil es<br />
einfach zu wenig Fußballerinnen<br />
gibt. Wir haben zum Beispiel einen<br />
Kader von zwölf Spielerinnen<br />
– wenn alle da sind“, sagt<br />
der Coach.<br />
Aus diesem Grund trainieren<br />
die Frauen mit der weiblichen<br />
Jugend zusammen. „Das<br />
sind ein halbes Dutzend 13- und<br />
14-Jährige, die nicht genügend<br />
Mädchen sind, um eine eigenes<br />
Team für den Spielbetrieb stellen<br />
zu können. Aber damit sie<br />
dabei bleiben, werden sie Schritt<br />
für Schritt in unser Team eingebunden<br />
und dürfen ab 16 Jahren<br />
auch spielen“, erklärt Veikko<br />
Hauptmann. HUBERTUS RÖßLER<br />
Kreisliga Süd<br />
Storkower SC, SpG Neuzeller<br />
SV/ESV Lok Guben, FSV<br />
Union Fürstenwalde, 1. FC<br />
Frankfurt, SG Wiesenau,<br />
Blau-Weis Markendorf, VfB<br />
Steinhöfel, SpG SV Tauche/<br />
Borussia Fürstenwalde, Victoria<br />
Seelow<br />
Kreisliga In der Nordstaffel gehen acht Teams um den Reichenberger SV in eine spannungsgeladene Meisterschaftsrunde.<br />
Die in den vergangenen Spielzeiten<br />
so erfolgsverwöhnten<br />
Kickerinnen des Reichenberger<br />
SV, die gleich mehrfach das begehrte<br />
Triple – Meisterschaft, Pokalsieg<br />
und Hallentitel – bejubeln<br />
konnten, mussten sich in der aufgrund<br />
der Corona-Pandemie vorzeitig<br />
beendeten Saison 2019/20<br />
lediglich mit einem Triumph begnügen.<br />
Die Damen um Cheftrainer<br />
Marcel Hoffmann heimsten<br />
im Frühjahr in der Sporthalle<br />
des Strausberger Oberstufenzentrums<br />
noch die Hallenkreismeisterschaft<br />
ein, ehe das Corona-Virus<br />
den Fußballspielbetrieb auch<br />
bei den Frauen lahmlegte.<br />
In der Meisterschaftsrunde<br />
hatte sich an der Tabellenspitze<br />
ein Kopf-Kopf-an-Rennen zwischen<br />
dem Abonnement-Sieger<br />
Dauer-Jublerinnen: <strong>2020</strong> gab es aufgrund der Pandemie allerdings<br />
nur die Hallenkreismeisterschaft für dien RSV zu feiern. Foto: Udo Plate<br />
RSV und der SG Bruchmühle<br />
entwickelt. Konnten die Hoffmann-Schützlinge<br />
das Hinspiel<br />
in Bruchmühle noch mit 4:2 zu<br />
ihren Gunsten entscheiden und<br />
damit die Tabellenspitze verteidigen,<br />
setzte es im Kreispokal-<br />
Viertelfinale eine doch überraschende<br />
1:2-Heimschlappe und<br />
damit das vorzeitige Aus für den<br />
Titelverteidiger.<br />
Vorzeitiges Pokal-Aus<br />
Für die anstehende Spielzeit<br />
scheint also für Spannung gesorgt<br />
zu sein, zumal sich<br />
auch die Victorianerinnen aus<br />
Seelow mit ihrem ambitionierten<br />
Übungsleiter Mario Zahn etwas<br />
ausrechnen. „Meine Mädels haben<br />
echte Fortschritte gemacht<br />
und bereits in der vergangenen<br />
Spielzeit mehrfach ihr vorhandenes<br />
Potenzial angedeutet. Wir<br />
können sicherlich für das eine<br />
oder andere überraschende Ergebnis<br />
sorgen“, ist sich Zahn sicher,<br />
der zudem Wacker Herzfelde<br />
und Grün-Weiß Letschin<br />
in den Kreis der Staffelfavoriten<br />
einreiht.<br />
UP<br />
Kreisliga Nord<br />
Rot-Weiß Fredersdorf-Vogelsdorf,<br />
Grün-Weiß Letschin, SG<br />
Bruchmühle, SG Lichtenow/<br />
Kagel, Blau-Weiß Wriezen,<br />
Wacker Herzfelde, Reichenberger<br />
SV, SpG MSV Rüdersdorf/SV<br />
Woltersdorf