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Identitäten Erinnern und Vergessen - Lindauer Psychotherapiewochen

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D SeminareSeminare<br />

D10 Identität im Wandel - therapeutische Herausforderungen<br />

Inge Seiffge-Krenke<br />

Während die Identitätsentwicklung bei jungen Leuten früher durch klare Strukturen <strong>und</strong><br />

Identifi zierungsmöglichkeiten gekennzeichnet war, sind heute alle Lebensphasen in Bewe-<br />

gung geraten, ist die Beziehungsentwicklung auf familiärer <strong>und</strong> partnerschaftlicher Ebene<br />

durch Instabilität gekennzeichnet. Junge Leute heute reagieren auf die veränderten gesell-<br />

schaftlichen <strong>und</strong> privaten Anforderungen durch zunehmende Identitätsdiffusion <strong>und</strong> eine<br />

breite Suche (exploration), aber wenig Verpfl ichtung (commitment) in den Bereichen Beruf<br />

<strong>und</strong> Partnerschaft. Das Niveau von Partnerschaftsbeziehungen hat sich teilweise in Richtung<br />

auf stereotype, fl ache <strong>und</strong> am eigenen Vorteil orientierte Beziehungen verschoben. Auch<br />

in Psychotherapien ist das Thema der „unendlichen Suche nach Identität“, der mangelnden<br />

Balance zwischen Individualität <strong>und</strong> Verb<strong>und</strong>enheit in Beziehungen <strong>und</strong> der längeren „Be-<br />

elterung“ - in der Übertragung auch durch den Therapeuten- von Bedeutung. Die Zunahme<br />

strukturbezogener Interventionen <strong>und</strong> supportiver Techniken, die haltgebende Funktion<br />

des Rahmens, spezielle Widerstands- <strong>und</strong> Abwehrformationen (wie die defensive Passivität)<br />

<strong>und</strong> die stärkere Aktivität des Therapeuten verdeutlichen dies. In diesem Kontext kommt<br />

der klaren therapeutischen Identität ein besonderer Stellenwert zu, ebenso wie der korri-<br />

gierenden Arbeit an der narzisstischen Problematik, d.h. der Erfahrung, dass “der Mensch<br />

am Du zum Ich wird“(M. Buber).<br />

Montag bis Freitag, 17.00 bis 18.30 Uhr<br />

Preis: 70,-- € 160 Personen<br />

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