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Teil 1: Einführung und Überblick über das Rechtssystem der ...

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<strong>Teil</strong> 2 / B: Gr<strong>und</strong>lagen des Zivilrechts: Das Allgemeine Schuldrecht<br />

Fall 11 - Kurze Filme – Kurze Fristen<br />

S ist Studentin an einer Kunsthochschule <strong>und</strong> hat bereits mehrfach mit ihren Kurzfilmen<br />

Preise gewonnen. Auf Anfrage einiger Programmkinos hat sie daher im „Selbstvertrieb“<br />

Kopien ihrer Filme unter an<strong>der</strong>em auch an <strong>das</strong> Programmkino P verliehen. S erhielt am<br />

15.03.2003 ein Schreiben, in dem P ihr mitteilt, <strong>das</strong> aufgr<strong>und</strong> eines Fehlers im Vorführgerät<br />

des Kinos die Filmrolle mit den Filmen <strong>der</strong> S unbrauchbar geworden sei. P müsse<br />

daher von weiteren Aufführungen absehen <strong>und</strong> betrachte die Vereinbarung mit <strong>der</strong> S als<br />

beendet an. Die Filmrolle liege zur Abholung durch S bereit. Als S <strong>das</strong> Schreiben erhielt,<br />

war sie in <strong>der</strong> Vorbereitung ihrer Abschlussarbeit. Erst nach ihrem bestandenen Examen<br />

am 1.10.2003 fällt ihr <strong>das</strong> Schreiben wie<strong>der</strong> in die Hände. Sie will nun von P den Schaden<br />

ersetzt bekommen. P meint, <strong>das</strong> hätte sie früher wissen müssen <strong>und</strong> weigert sich.<br />

Fall 12 – Côte de Nuit – billig wie nie<br />

Das Versandhaus V bot auf seiner Website im Sommer 2003 6 Flaschen „Côte de Nuit –<br />

Chateau de Peille 1998“ zum Preis von 58,- € zzgl. Versandkosten für Online-Besteller<br />

an. Weinkenner K bestellte im Juni 2003 einen Karton diesen Weines in Kenntnis, <strong>das</strong>s<br />

<strong>der</strong> Preis normalerweise bei ca. 100,- € / 6 Flaschen liegt. Er erhielt eine Bestätigung<br />

seiner Bestellung per E-Mail, in <strong>der</strong> mitgeteilt wurde, <strong>das</strong>s die Lieferung in ca. 6 Wochen<br />

erfolge. Als Anfang August die Lieferung immer noch nicht eingetroffen war, teilte V dem<br />

K auf Anfrage mit, <strong>das</strong>s <strong>der</strong> LKW mit <strong>der</strong> Weinlieferung für Deutschland während <strong>der</strong><br />

Waldbrände in Südfrankreich zerstört worden sei <strong>und</strong> <strong>das</strong> Weingut den fraglichen Wein<br />

nicht mehr liefern könne. K ist verärgert <strong>und</strong> verlangt 40,- € Schadensersatz, da er den<br />

Wein unbedingt bei seiner nächsten Weinprobe mit Fre<strong>und</strong>en mitbringen will <strong>und</strong> er bei<br />

seinem Weinhändler für 6 Flaschen 98,- € zahlen müsste.<br />

Fall 13 – Die unmögliche Finanzierung<br />

Finanzberater F verpflichtet sich gegen<strong>über</strong> dem Multimediakünstler K für eine Wan<strong>der</strong>ausstellung<br />

die fehlenden finanziellen Mittel bei privaten Investoren (gegen eine Provision)<br />

zu besorgen. In <strong>der</strong> Zwischenzeit hat K Kataloge <strong>und</strong> Merchandisingprodukte herstellen<br />

lassen <strong>und</strong> hierfür 50.000 € ausgegeben. Nach 3 Monaten erklärt F gegen<strong>über</strong> K,<br />

<strong>das</strong>s er lei<strong>der</strong> keine Investoren finden könne,<br />

a) weil er mangels Erfahrung auf diesem Gebiet nicht wusste, <strong>das</strong>s sich im Bereich <strong>der</strong><br />

Medien keine Investments mehr verkaufen lassen.<br />

b) weil aufgr<strong>und</strong> eines Terroranschlages weltweit die Finanzmärkte zusammengebrochen<br />

sind.<br />

c) wie b), aber F hat eine „Mindestgarantie“ für die fehlenden Mittel <strong>über</strong>nommen, kann<br />

jetzt aber nicht zahlen, weil er für seine Rückfinanzierung keine Investoren gef<strong>und</strong>en<br />

hat.<br />

d) F hat einen Anlegerprospekt drucken lassen, indem auf die gesichert Finanzierung<br />

des Projekts hingewiesen wurde <strong>und</strong> den Anlegern eine Rendite von 30 % pro Jahr in<br />

Aussicht gestellt wurde. Anleger A, <strong>der</strong> dem F 10.000,- € anvertraut hatte, verlangt<br />

nicht nur die 10.000,- € zurück, son<strong>der</strong>n nach einem Jahr zusätzlich 3.000,- € „Zinsen“.<br />

Werden K <strong>und</strong> A mit ihren Ansprüche gegen F erfolgreich sein?

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