3-Länderkonferenz Pflege und Pflegewissenschaft - Amiando
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3-<strong>Länderkonferenz</strong><br />
<strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>wissenschaft<br />
18. bis 20. September 2011<br />
in Konstanz<br />
Programm Mit Impulsreferaten von<br />
n Eröffnungsprogramm mit Impulsreferaten <strong>und</strong><br />
Verleihung des <strong>Pflege</strong>preises vom<br />
Deutschen <strong>Pflege</strong>rat <strong>und</strong> Verleihung des<br />
<strong>Pflege</strong>publizistikpreises<br />
n Hauptprogramm mit Impulsreferaten <strong>und</strong> freien<br />
Vorträgen, Ausstellung <strong>und</strong> Posterpräsentation<br />
Veranstaltungsort<br />
Konzil Konstanz<br />
Hafenstr. 2<br />
D-78462 Konstanz<br />
www.konzil-konstanz.de<br />
Organisation<br />
DBfK B<strong>und</strong>esverband e.V.<br />
Salzufer 6<br />
D-10587 Berlin<br />
Tel.: +49 (0)30 / 21 91 57-0<br />
E-Mail: dbfk@dbfk.de<br />
n Prof. Dr. Reinhard Busse (D),<br />
Was trägt die <strong>Pflege</strong> zur Ges<strong>und</strong>heit der<br />
Bevölkerung bei?<br />
Konzeptionelle Überlegungen <strong>und</strong> Ergebnisse<br />
des RN4Cast-Projektes<br />
n Prof. Dr. Sabina de Geest (CH) ,<br />
Neue Versorgungsmodelle im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
n Prof. Dr. Eva-Maria Panfil (CH),<br />
Klinisches Assessment <strong>und</strong> Diagnostik durch die<br />
<strong>Pflege</strong>: Chancen <strong>und</strong> Grenzen<br />
n Prof. Dr. Lorenz Imhof (CH),<br />
<strong>Pflege</strong> von Menschen mit langdauerndem<br />
Unterstützungsbedarf<br />
n Franz Wagner, MSc (D),<br />
Exzellenz in der <strong>Pflege</strong> ist möglich
Inhaltsverzeichnis<br />
Eröffnung der 3-<strong>Länderkonferenz</strong><br />
Sonntag, 18. September 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Hauptvorträge / Freie Vorträge<br />
Montag, 19. September 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
Dienstag, 20. September 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Early Bird Sessions / Symposien<br />
Montag, 19. September 2011 <strong>und</strong> Dienstag, 20. September 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Posterausstellung<br />
Sonntag, 18. September 2011 bis Dienstag, 20. September 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Verzeichnis der HauptreferentInnen / ModeratorInnen / Beirat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Verzeichnis der ReferentInnen Freie Vorträge / Poster / Sessions . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Abstracts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
Verzeichnis der Aussteller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />
Veranstalter<br />
3
3-<strong>Länderkonferenz</strong> <strong>Pflege</strong>- & <strong>Pflege</strong>wissenschaft 18.-20.9.2011<br />
Die Konferenz wird gemeinsam vom Schweizer<br />
Berufsverband der <strong>Pflege</strong>fachfrauen <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>fachmänner,<br />
dem Deutschen Berufsverband für <strong>Pflege</strong>berufe,<br />
dem Österreichischen Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpflege-<br />
Wissenschaftlicher Beirat<br />
Ursi Barandun Schäfer, MNS<br />
Mag. Theresia Frauenlob<br />
Lucien Portenier<br />
Prof. Dr. Renate Stemmer<br />
Peter Tackenberg, MScN<br />
Mag. Katharina Theuermann, MSc, MBA<br />
Ansprechpartnerin zum Konferenzprogramm<br />
Ursula Frohner, ÖGKV<br />
Wilhelminenstraße 91/IIe | A-1160 Wien<br />
Tel.: +43 (0)1 478 27 10-11<br />
E-Mail: office@oegkv.at<br />
4<br />
verband, der Deutschen Gesellschaft für <strong>Pflege</strong>wissenschaft<br />
<strong>und</strong> dem Bibliomed-Verlag in Kooperation mit dem<br />
Schweizerischen Verein für <strong>Pflege</strong>wissenschaft <strong>und</strong> der<br />
Gesellschaft der <strong>Pflege</strong>wissenschaft im ÖGKV veranstaltet.<br />
Ansprechpartner zur Organisation<br />
Das Programm gibt den Stand vom 15. August 2011 wieder. ÄNDERUNGEN vorbehalten.<br />
Sonntag, 18.9.2011 Unterer Konzilsaal<br />
18.00-20.00 Uhr Eröffnung der Konferenz<br />
Peter Tackenberg, DBfK B<strong>und</strong>esverband e.V.<br />
Salzufer 6 | D-10587 Berlin<br />
Tel.: +49 (0)30-219157-0<br />
E-Mail: dbfk@dbfk.de<br />
Ansprechpartnerin für AusstellerInnen<br />
Elvira Nussbaumer, SBK<br />
Choisystrasse 1 | Postfach 8124 | CH-3001 Bern<br />
Tel.: + 41 (0)31 388 36 36<br />
E-Mail: info@sbk-asi.ch<br />
Moderation: Barbara Gassmann, Vizepräsidentin des SBK<br />
18.00 Uhr Begrüßung Ursula Frohner, Präsidentin des ÖGKV<br />
18.05 Uhr Festvortrag Was trägt die <strong>Pflege</strong> zur Ges<strong>und</strong>heit der Bevölkerung bei? Konzeptionelle Überlegungen<br />
<strong>und</strong> Ergebnisse des RN4Cast-Projektes<br />
Prof. Dr. Reinhard Busse, TU Berlin<br />
18.50 Uhr Ehrung Verleihung des <strong>Pflege</strong>-Publizistikpreises an Prof. Dr. Eva-Maria Panfil<br />
Laudatio: Jürgen Georg, Lektorat <strong>Pflege</strong>, Verlag Hans Huber<br />
19.10 Uhr Vortrag Vorstellung der Agenda <strong>Pflege</strong>forschung Deutschland (Redaktionsgruppe Sabine<br />
Bartholomeyczik, Johann Behrens, Stefan Görres, Doris Schaeffer, Renate Stemmer)<br />
Prof. Dr. Renate Stemmer, KFH Mainz<br />
19.35 Uhr Ehrung Verleihung Deutscher <strong>Pflege</strong>preis 2011 an Prof. Christel Bienstein<br />
Laudatio: Franz Wagner, Vizepräsident des Deutschen <strong>Pflege</strong>rates<br />
Ab 20.00 Uhr Get Together im Konzil Konstanz
Hauptvorträge / Freie Vorträge, Montag, 19. September 2011<br />
Montag, 19.9.2011<br />
Oberer Konzilssaal<br />
Ab 9.00 Uhr Early Bird Sessions siehe Seite 11<br />
Hauptvortrag<br />
Moderation: Gertrud Stöcker (D)<br />
11.00-11.45 Uhr Neue Versorgungsmodelle im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Prof. Dr. Sabina de Geest (CH)<br />
Freie Vorträge<br />
11.50-12.10 Uhr AAL Technologien für besondere Zielgruppen- Ergebnisse aus Expertenbefragungen<br />
Dr. Manfred Hülsken-Giesler (D)<br />
12.15-12.35 Uhr Evaluation einer Tagesoase durch die Katholische Fachhochschule Mainz<br />
Veronika Korb (D)<br />
12.40-13.00 Uhr Die kontinuierliche, telefonische Betreuung von Menschen mit chronischen Erkrankungen<br />
als Versorgungsmodell der Zukunft<br />
Beate Fecke (D)<br />
Hauptvortrag<br />
Moderation: Theresia Frauenlob, (A)<br />
14.00-14.45 Uhr Klinisches Assessment <strong>und</strong> Diagnostik durch die <strong>Pflege</strong>: Chancen <strong>und</strong> Grenzen<br />
Prof. Dr. Eva-Maria Panfil (CH)<br />
Freie Vorträge<br />
14.50-15.10 Uhr Ein Instrumentarium zur Identifikation <strong>und</strong> Förderung der Ges<strong>und</strong>heitskompetenz<br />
Kathrin Sommerhalder (CH)<br />
15.15-15.35 Uhr Implementierung einer Sturzdatenbank nach einer retrospektiven Analyse von<br />
Sturzgesehen in der Geriatrie<br />
Andrea Hierzer (A)<br />
15.40-16.00 Uhr Was sagen Validität <strong>und</strong> Reliabilität über den Wert klinischer Assessments<br />
<strong>und</strong> Diagnosen für die <strong>Pflege</strong>praxis<br />
Prof. Dr. Bernd Reuschenbach (D), PD Dr. Jan Kottner (D)<br />
Freie Vorträge<br />
Moderation: Gudrun Gille (D)<br />
16.30-16.50 Uhr Autonomie im Heim? - Messung subjektiven Autonomieerlebens von <strong>Pflege</strong>heimbewohner/innen<br />
Ines Wulff (D)<br />
16.55-17.15 Uhr Ungewissheit im Leben mit Krebs – Welche Bedeutung haben Theorien mittlerer Reichweite<br />
für <strong>Pflege</strong>forschung <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>praxis?<br />
Helga Zellhofer (A)<br />
17.20-17.40 Uhr Prävention <strong>und</strong> Management von Inkontinenzassoziierten Hautschäden<br />
Mag. Dr. Gerhard Müller (A)<br />
Ab 18.00 Uhr Symposien siehe Seite 11<br />
Die Diskussionszeit von 5 Minuten ist bei jedem Vortrag inklusive!<br />
5
Hauptvorträge / Freie Vorträge, Montag, 19. September 2011<br />
Montag, 19.9.2011 Unterer Konzilssaal Parallelprogramm<br />
Ab 9.00 Uhr Early Bird Sessions siehe Seite 11<br />
11.00-11.45 Uhr Hauptvortrag (s. S. 5)<br />
11.50-13.00 Uhr Freie Vorträge<br />
Moderation: Erika Sirsch (D)<br />
11.50-12.10 Uhr (Betriebliche) Ges<strong>und</strong>heitsförderung in der stationären Altenhilfe<br />
Dr. Michaela Brause (D)<br />
12.15-12.35 Uhr Ergebnisse der Versorgungsforschung: Wie verändert sich die stationäre Depressionsbehandlung<br />
im 10-Jahresverlauf? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die <strong>Pflege</strong>nden?<br />
Dr. Christa Mohr (D)<br />
12.40-13.00 Uhr Die ges<strong>und</strong>heitliche <strong>und</strong> soziale Situation alleinlebender demenzkranker Menschen –<br />
eine multiprofessionelle Perspektive<br />
Stefanie Schniering (D)<br />
14.00-14.45 Uhr Hauptvortrag (s. S. 5)<br />
14.50-16.00 Uhr Freie Vorträge<br />
Moderation: Markus Boucsein (D)<br />
14.50-15.10 Uhr Wie junge Frauen <strong>und</strong> Frauen mittleren Alters Inkontinenz erleben <strong>und</strong> bewältigen<br />
Edith Meyer (D)<br />
15.15-15.35 Uhr In jedem Einzelschritt- Die Bedeutung von Hoffnung für Angehörige von PatientInnen<br />
einer Wachkomastation<br />
Eva Siegl (A)<br />
15.40-16.00 Uhr Ich hab mich jetzt so abgef<strong>und</strong>en. Muss ich ja…- Das Leben psychisch kranker Menschen<br />
im Wohnheim<br />
Nicole Duveneck (D)<br />
16.30-18.05 Freie Vorträge<br />
Moderation: Sonja Schneeweiss (A)<br />
16.30-16.50 Uhr ENP (European Nursing care Pathways) <strong>und</strong> dessen Anwendung in der extramuralen <strong>Pflege</strong><br />
<strong>und</strong> Betreuung am Beispiel der Wiener Sozialdienste<br />
Renate Kraus (A), Simon Berger (D)<br />
16.55-17.15 Uhr Wirksamkeit <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit vom Entlassungsmanagement<br />
Prof. Dr. Michael Klassen (A)<br />
17.20-17.40 Uhr Nutzerorientierte Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> Prävention in der stationären Langzeitversorgung<br />
aus Sicht von Experten<br />
Dr. Annett Horn (D)<br />
17.45-18.05 Uhr Evaluation der Einführung von <strong>Pflege</strong>klassifikationen in die Praxis<br />
Fritz Frauenfelder (CH)<br />
Ab 18.00 Uhr Symposien siehe Seite 11<br />
Die Diskussionszeit von 5 Minuten ist bei jedem Vortrag inklusive!<br />
6
Hauptvorträge / Freie Vorträge, Montag, 19. September 2011<br />
Montag, 19.9.2011 Konzilsstube Parallelprogramm<br />
Ab 9.00 Uhr Early Bird Sessions siehe Seite 11<br />
11.00-11.45 Uhr Hauptvortrag (s. S. 5)<br />
11.50-13.00 Uhr Freie Vorträge<br />
Moderation: Markus Boucsein (D)<br />
11.50-12.10 Uhr Merkmale der Lebens- <strong>und</strong> Versorgungssituation Parkinsonbetroffener in Deutschland-<br />
eine qualitative Untersuchung<br />
Tobias Mai (D)<br />
12.15-12.35 Uhr Wie versorgt die Stadt Landshut ihre älteren Mitbürger mit einem (potentiellen) Hilfe-<br />
<strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>bedarf?<br />
Alexandra Kurka-Wöbking (D)<br />
12.40-13.00 Uhr Ges<strong>und</strong>heitsförderung in der ambulanten Krankenversorgung:<br />
Zu den subjektiven Vorstellungen <strong>und</strong> Handlungskonzepten beruflich <strong>Pflege</strong>nder<br />
Christine Dörge (D)<br />
14.00-14.45 Uhr Hauptvortrag (s. S. 5)<br />
14.50-16.00 Uhr Freie Vorträge<br />
Moderation: Heinrich Recken (D)<br />
14.50-15.10 Uhr Bezugspflege im Kurzaufenthalt- Abbildung mit IzEP©<br />
Britta Lassen (CH)<br />
15.15-15.35 Uhr Fachqualifikationsrahmen <strong>Pflege</strong> (FQR) für die hochschulische Bildung in Deutschland:<br />
eine fachwissenschaftlich begründete Diskussionsvorlage<br />
Dr. Manfred Hülsken Giesler (D)<br />
15.40-16.00 Uhr Übertragung des Belgischen Nursing Minimum Data Set (B-NMDS-II) auf b<strong>und</strong>esdeutsche<br />
Krankenhäuser<br />
Inge Eberl (D)<br />
16.30-18.05 Freie Vorträge<br />
Moderation: Barbara Gassmann (CH)<br />
16.30-16.50 Uhr Pilotpflegestudie Kinaesthetics – Weniger Schmerzen beim Bewegen Schwerstkranker?<br />
Monika Lenker (D)<br />
16.55-17.15 Uhr Auswirkungen der <strong>Pflege</strong>intervention „Therapeutic Touch“ bei PatientInnen mit Hörsturz<br />
Martina Hiemetzberger, Annemarie Pieczara (A)<br />
17.20-17.40 Uhr PMR Einzelschulung mit anschließender Beratung- Intervention einer quasiexperimentellen<br />
Pilotstudie bei onkologischen Patienten mit hochemetogener Chemotherapie<br />
Stefanie Seeling (D)<br />
17.45-18.05 Uhr OPTIMA – Optimierter Patiententransfer im Kanton Aargau<br />
Antoinette Conca (CH)<br />
Ab 18.00 Uhr Symposien siehe Seite 11<br />
Die Diskussionszeit von 5 Minuten ist bei jedem Vortrag inklusive!<br />
7
Hauptvorträge / Freie Vorträge, Dienstag, 20. September 2011<br />
Dienstag, 20.9.2011 Oberer Konzilssaal<br />
Ab 7.30 Uhr Early Bird Sessions siehe Seite 11<br />
Hauptvortrag<br />
Moderation: Theresia Frauenlob (A)<br />
09.00-09.45 Uhr <strong>Pflege</strong> von Menschen mit langdauerndem Unterstützungsbedarf<br />
Prof. Dr. Lorenz Imhof (CH)<br />
Freie Vorträge<br />
09.50-10.10 Uhr Zusammenhang zwischen „herausforderndem Verhalten von Menschen mit Demenz“<br />
<strong>und</strong> „Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Wohlbefinden“ bei <strong>Pflege</strong>nden in stationären Altenpflegeeinrichtung –<br />
Auswertungen longitudinaler Daten der 3Q-Studie<br />
Sascha Schmidt (D)<br />
10.15-10.35 Uhr Gemeinsam sind wir besser! – Mit der Breakthrough Methode von Anderen lernen <strong>und</strong> Mobilität<br />
<strong>und</strong> Sicherheit von Bewohnerinnen mit Demenz verändern bzw. verbessern<br />
Prof. Dr. Martina Roes (D)<br />
Freie Vorträge<br />
Moderation: Ursi Barandun Schäfer (CH)<br />
11.00-11.20 Uhr Wie erleben Menschen mit einer geistigen Behinderung ihren Aufenthalt in einem Akutkrankenhaus<br />
Prof. Dr. Doris Tacke (D)<br />
11.25-11.45 Uhr Einstellung zur Altenpflege innerhalb des Ges<strong>und</strong>heitswesens in Deutschland <strong>und</strong><br />
im internationalen Vergleich<br />
Michael Galatsch (D)<br />
11.50-12.10 Uhr Kinaesthetics als komplexe Intervention – Eine Herausforderung für die <strong>Pflege</strong>forschung<br />
Dr. Virpi Susanna Hantikainen (CH)<br />
12.15-12.45 Uhr Preisverleihung Poster<br />
Hauptvortrag<br />
Moderation: Sonja Schneeweiss (A)<br />
13.30-14.15 Uhr Exzellenz in der <strong>Pflege</strong> ist möglich<br />
Franz Wagner (D)<br />
Freie Vorträge<br />
14.20-14.40 Uhr Prävalenz mechanisch freiheitsentziehender Maßnahmen in Akutkrankenhäusern<br />
in Nordrhein-Westfalen<br />
Cäcilia Krüger (D)<br />
14.45-15.05 Uhr Belastungen am Arbeitsplatz <strong>und</strong> der Ges<strong>und</strong>heitszustand von <strong>Pflege</strong>nden<br />
in der stationären Langzeitpflege<br />
Christiane Becker (D)<br />
15.10-15.30 Uhr Ansätze zur Steigerung attraktiver Arbeitsbedingungen der <strong>Pflege</strong> im Krankenhaus –<br />
eine empirische Untersuchung<br />
Prof. Dr. Renate Stemmer (D)<br />
15.30 Uhr Ausklang der Konferenz<br />
Die Diskussionszeit von 5 Minuten ist bei jedem Vortrag inklusive!<br />
8
Hauptvorträge / Freie Vorträge, Dienstag, 20. September 2011<br />
Dienstag, 19.9.2011 Unterer Konzilssaal Parallelprogramm<br />
Ab 7.30 Uhr Early Bird Sessions siehe Seite 11<br />
09.00-09.45 Uhr Hauptvortrag (s .S. 8)<br />
09.50-10.35 Uhr Freie Vorträge<br />
Moderation: Alfred Steininger (A)<br />
09.50-10.10 Uhr „Es geht mir gut, wenn es ihm gut geht“- Das Erleben der pflegenden Angehörigen von Schädel –<br />
Hirn – Trauma – PatientInnen<br />
Herta Plöderl (A)<br />
10.15-10.35 Uhr Outcomes im pflegerisch-psychiatrischen Case Management: ein systematischer Review<br />
Ulrike Lindwedel-Reime (D)<br />
11.00-12.10 Uhr Freie Vorträge<br />
Moderation: Brigitte Teigeler (D)<br />
11.00-11.20 Uhr Analyse ehrenamtlicher Tätigkeiten zur Entlastung pflegender Angehöriger:<br />
eine Mixed Methods Studie<br />
Dr. Andre Fringer (CH)<br />
11.25-11.45 Uhr Einfluss von Harninkontinenz auf Sexualität <strong>und</strong> Partnerschaft<br />
Dr. Daniela Hayder (D)<br />
11.50-12.10 Uhr Leben mit einem behinderten Kind- Bewältigungshandeln pflegender Mütter im Zeitverlauf<br />
Prof. Dr. Christa Büker (D)<br />
12.15-12.45 Uhr Preisverleihung Poster<br />
13.30-14.15 Uhr Hauptvortrag (s .S. 8)<br />
14.20-15.30 Uhr Freie Vorträge<br />
Moderation: Sabine Ruppert (A)<br />
14.20-14.40 Uhr Ausbildung von Advanced Nurse Practitioners zur zukünftigen Zusammenarbeit mit ärztlichen<br />
Gr<strong>und</strong>versorgern: Das dreistufige Berner Modell<br />
Dr. Silvia Schmid Büchi (CH)<br />
14.45-15.05 Uhr Die Entwicklung von Kompetenzstandards für die Ausbildung im klinischen Assessment im BSc<br />
in <strong>Pflege</strong>: Erfahrungen Schweizer Hochschulen<br />
Susanne Knüppel, Lyn Lindpaintner (CH)<br />
15.10-15.30 Uhr Anwendung klinischer Assessmentkompetenzen: Evaluation von BSc <strong>Pflege</strong> Studierenden<br />
Petra Stolz Baskett (CH)<br />
15.30 Uhr Ausklang der Konferenz<br />
Die Diskussionszeit von 5 Minuten ist bei jedem Vortrag inklusive!<br />
9
Hauptvorträge / Freie Vorträge, Dienstag, 20. September 2011<br />
Dienstag, 19.9.2011 Konzilsstube Parallelprogramm<br />
Ab 7.30 Uhr Early Bird Sessions siehe Seite 11<br />
09.00-09.45 Uhr Hauptvortrag (s .S. 8)<br />
09.50-10.35 Uhr Freie Vorträge<br />
Moderation: Brigitte Teigeler (D)<br />
09.50-10.10 Uhr Erfassung des Hilfe- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>bedarfs im Rahmen der <strong>Pflege</strong>beratung mit Hilfe<br />
des <strong>Pflege</strong>beratungsinventars (PBI)<br />
Andreas Hoell (D), Ingrid Hendlmeier (D)<br />
10.15-10.35 Uhr Angehörige depressiv erkrankter Menschen: Ein Thema für psychiatrisch <strong>Pflege</strong>nde?<br />
Prof. Dr. Wilfried Schnepp (D)<br />
11.00-12.10 Uhr Freie Vorträge<br />
Moderation: Heinrich Recken (D)<br />
11.00-11.20 Uhr Leitfaden zur Erhebung der Ernährungspräferenzen von Menschen in stationären<br />
Altenhilfeeinrichtungen zur Berücksichtigung in einem Finger Food Konzept<br />
Nadine Zens (D)<br />
11.25-11.45 Uhr „Careful“ Caring-Bedürfnisse von onkologisch erkrankten Menschen <strong>und</strong> deren Einschätzung<br />
durch <strong>Pflege</strong>personen im postoperativen, behandlungszentrierten sowie palliativen Setting<br />
Prof. Dr. Hanna Mayer, Eva Zojer (A)<br />
11.50-12.10 Uhr Ges<strong>und</strong>heitsförderung aus der Perspektive älterer Menschen- Eine qualitative Studie<br />
Dr. Thomas Boggatz (A)<br />
12.15-12.45 Uhr Preisverleihung Poster<br />
13.30-14.15 Uhr Hauptvortrag (s .S. 8)<br />
14.20-15.30 Uhr Freie Vorträge<br />
Moderation: Gudrun Gille (D)<br />
14.20-14.40 Uhr Wohnen mit Intensivbetreuung (WmI) für Menschen mit schweren Hirnschädigungen <strong>und</strong> (Mehrfach-)<br />
Behinderungen: Erste Ergebnisse eines Modellprojektes der Fürst Donnersmarck-Stiftung<br />
Sabrina Naber (D)<br />
14.45-15.05 Uhr FIT- Nursing Care: Evaluation einer Internetplattform zur Unterstützung von Evidence- based<br />
Nursing<br />
Prof. Dr. Eva-Maria Panfil (CH)<br />
15.10-15.30 Uhr Advanced Nursing Practice in der Anästhesiologie- Internationale Beispiele <strong>und</strong> Erkenntnisse als<br />
Orientierungspunkte für die Weiterentwicklung der Anästhesiepflege im deutschsprachigen Raum<br />
Yvonne Selinger (D)<br />
15.30 Uhr Ausklang der Konferenz<br />
Die Diskussionszeit von 5 Minuten ist bei jedem Vortrag inklusive!<br />
10
Early Bird Sessions / Symposien, 19. <strong>und</strong> 20. September 2011<br />
Early Bird Sessions / Symposien 19. <strong>und</strong> 20.09.2011<br />
19.9.2011 Oberer Konzilssaal<br />
09.00-10.30 Uhr Early Bird Session / Symposium<br />
Symposium: Die Nationale Agenda <strong>Pflege</strong>forschung im Ländervergleich Deutschland, Österreich<br />
<strong>und</strong> Schweiz. Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> Unterschiede<br />
Mit: Prof. Dr. Renate Stemmer (1)<br />
Prof. Dr. Sabine Bartholomeyczik (2)<br />
Prof. Dr. Johann Behrens (3)<br />
Prof. Dr. Doris Schaeffer (4)<br />
Dr. Elisabeth Rappold (5)<br />
Prof. Dr. Lorenz Imhof, Nicole Zigan (6)<br />
(1) Kath. Fachhochschule Mainz<br />
(2) Universität Witten/Herdecke<br />
(3) Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />
(4) Universität Bielefeld (D)<br />
(5) Ges<strong>und</strong>heit Österreich GmbH (A)<br />
(6) Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (CH)<br />
19.9.2011 Unterer Konzilssaal<br />
09.00-10.30 Uhr Early Bird Session / Symposium<br />
Symposium: <strong>Pflege</strong>forschung für Menschen mit Demenz – Ergebnisse <strong>und</strong> Herausforderungen<br />
Mit: Daniela Holle, Martin Dichter, Rebecca Palm, Tina Quasdorf (D)<br />
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE)<br />
Moderation: Erika Sirsch (D)<br />
19.9.2011 Oberer Konzilssaal<br />
18.00-19.15 Uhr Early Bird Session / Symposium<br />
Symposium: Symposium: Herausforderungen in der <strong>Pflege</strong> von Menschen mit Demenz<br />
Mit: Eva Quack, Prof. Dr. Renate Stemmer (1)<br />
Saskia Meyer, Johannes Gräske, Prof. Dr. Karin Wolf-Ostermann (2)<br />
(1) Kath. Fachhochschule Mainz<br />
(2) Alice-Salomon Fachhochschule Berlin (D)<br />
Moderation: Prof. Dr. Renate Stemmer, Prof. Dr. Karin Wolf-Ostermann<br />
20.9.2011 Unterer Konzilssaal<br />
07.30-08.50 Uhr Early Bird Session / Symposium<br />
Deutschsprachige internetbasierte Plattformen zur Unterstützung von Evidence-based Nursing.<br />
Eine kritische Würdigung<br />
Mit: Katrin Balzer (1)<br />
Prof. Dr. Dea Niebuhr (2)<br />
Prof. Dr. Eva-Maria Panfil (3)<br />
Dr. Antje Tannen (4)<br />
(1) Universität zu Lübeck D<br />
(2) Hochschule Fulda D<br />
(3) Hochschule für Angewandte Wissenschaften St. Gallen CH<br />
(4) Charité Universitätsmedizin Berlin D<br />
11
Posterausstellung, 19. <strong>und</strong> 20. September 2011<br />
Poster 1. Poststationäre Laienunterstützung für Patienten<br />
(PLUS_P) - Vorstellung eines neuen vom BMBF<br />
geförderten Projekts zur sozialen Unterstützung<br />
älterer <strong>und</strong> bedürftiger Patienten nach ihrer<br />
Krankenhausentlassung<br />
T. Altenhöner, M. Philippi, C. Baczkiewicz,<br />
Hochschule für Technik <strong>und</strong> Wirtschaft des<br />
Saarlands Saarbrücken<br />
Poster 2. Türkisch Altern in Wien. Ein Statusbericht zur<br />
kultursensiblen <strong>Pflege</strong><br />
N. Altıntop, Kultur- <strong>und</strong> Sozialanthropologie,<br />
Universität Wien<br />
Poster 3. Barrieren in der Dekubitusprophylaxe: Ist die<br />
Risikoeinschätzung der richtige Fokus?<br />
K. Balzer, Institut für Sozialmedizin, Universität zu<br />
Lübeck<br />
Poster 4. Strategien <strong>und</strong> Barrieren zur Implementierung<br />
des Resident Assessment Instruments (RAI-NH) -<br />
Ein Vergleich zwischen Deutschland <strong>und</strong><br />
Schweiz<br />
C. Becker (1), A. Behncke (1), M. Hoben (2), Y.<br />
Selinger, K.(1) Targan (1); (1) Institut für<br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>wissenschaft, Martin-<br />
Luther-Universität<br />
Heidelberg<br />
Halle-Wittenberg, (2) NAR<br />
Poster 5. Explorative Analyse der funktionalen Mobilität<br />
nach einer präoperativen kinästhetischen<br />
Bewegungsschulung<br />
E. Betschon (1), M. Brach (2), E. Kirchner (3), H.<br />
Bauder-Mißbach (4), A. Drabner (3), A.M.<br />
Eisenschink (3), E.-M. Panfil (1), (1) Institut für<br />
Angewandte <strong>Pflege</strong>wissenschaft IPW-FHS St.<br />
Gallen, (2) Institut für Sportwissenschaft,<br />
Universität Münster, (3) Universitätsklinikum Ulm,<br />
(4) Viv-Arte® Bewegungsschule Asselfingen<br />
Poster 6. Chronisch kranke Menschen begleiten heisst<br />
auch kompetente Informationsvermittlung,<br />
Beratung <strong>und</strong> Schulung<br />
A. Brenner, V. Hantikainen, Fachbereich Ges<strong>und</strong>heit,<br />
FHS St. Gallen<br />
Poster 7. Effektivität <strong>und</strong> Effizienz von Advanced Practice<br />
Nurses bei PatientInnen mit Herzinsuffizienz<br />
K. Bohner (1), H. Zeller, S. Saxer (2), (1)<br />
UniversitätsSpital Zürich, (2) Institut für<br />
Angewandte <strong>Pflege</strong>wissenschaft IPW-FHS St.<br />
Gallen<br />
Poster 8. Mangelernährungs-Screening, Barrieren <strong>und</strong><br />
Promotoren zur Anwendung eines Screeninginstrumentes<br />
im Spital<br />
F. Boinay, S. Kurmann, S. Hahn, Berner<br />
Fachhochschule, aF & E <strong>Pflege</strong><br />
Poster 9. Mehrfachbehindertenambulanz <strong>und</strong> Tagesklinik -<br />
Neue Möglichkeiten der Behandlung/ Problembewältigung<br />
<strong>und</strong> Lebensqualität<br />
R. Pichler (1), M. Bruckmüller (2), (1) Krankenhaus<br />
der Barmherzigen Brüder Wien, (2) Lebenshilfe<br />
Österreich<br />
Poster 10. Kooperation statt Konfrontation: Eine qualifikationsorientierte<br />
Aufgabenverteilung als<br />
Schlüssel zu mehr Ges<strong>und</strong>heit, Zufriedenheit<br />
<strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit.<br />
K. Damm, Bietigheim-Bissingen<br />
12<br />
Poster 11. <strong>Pflege</strong>kompetenz in Europa - Ergebnisse einer<br />
qualitativen Vergleichsstudie in Schottland, der<br />
Schweiz <strong>und</strong> Deutschland<br />
N. Dütthorn, Fachgebiet <strong>Pflege</strong>wissenschaft,<br />
Universität Osnabrück<br />
Poster 12. Freiwilligeninitiativen zur Entlastung pflegender<br />
Angehöriger: Eine Netzwerkanalyse<br />
A. Fringer (1), W. Schnepp (2), (1) Institut für<br />
Angewandte <strong>Pflege</strong>wissenschaft IPW-FHS St.<br />
Gallen (2) Department für <strong>Pflege</strong>wissenschaft,<br />
Universität Witten/Herdecke<br />
Poster 13. Das Erleben von deutschen B<strong>und</strong>eswehrsoldaten<br />
der intensivpflegerischen Einheiten in<br />
Afghanistan: eine qualitative Forschungsarbeit<br />
M. Galatsch (1), A. Fringer (2), R. Schumacher (3),<br />
B. H. Müller (1), W. Schnepp (4), (1), Institut für<br />
Sicherheitstechnik, Universität Wuppertal, (2)<br />
Institut für Angewandte <strong>Pflege</strong>wissenschaft IPW-<br />
FHS St.Gallen, (3) Sanitätsamt der B<strong>und</strong>eswehr,<br />
München, (4) Department für <strong>Pflege</strong>wissenschaft,<br />
Universität Witten/Herdecke<br />
Poster 14. Umfassende <strong>Pflege</strong>abhängigkeits-Instrumente.<br />
Übersicht über deren Validität <strong>und</strong> Reliabilität<br />
N. Grossmann, O. Miesch, T. Schwarze, Berner<br />
Fachhochschule Ges<strong>und</strong>heit<br />
Poster 15. Alles Durchbewegen – effektiv zur Kontrakturprävention?<br />
A. Herold-Majumdar, A. Daubner (1), J. Rieß, M.<br />
Offenbächer, S. Sauer (2), (1) MDK Bayern, (2)<br />
Peter Schilffahrt Institut für Soziotechnologie <strong>und</strong><br />
Generation Research Program der Ludwig-<br />
Maximilians-Universität, Bad Tölz<br />
Poster 16. Implementierung eines Journal Clubs zur<br />
Verbreitung von Forschungswissen<br />
A. Hierzer, Geriatrische Ges<strong>und</strong>heitszentren der<br />
Stadt Graz<br />
Poster 17. Organisationskontextfaktoren in der stationären<br />
Langzeitpflege <strong>und</strong> deren Einfluss auf Implementierungsprozesse:<br />
Übersetzung, Adaptation<br />
<strong>und</strong> psychometrische Testung des Alberta<br />
Context Tools (ACT)<br />
M. Hoben, Netzwerk AlternsfoRschung (NAR),<br />
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg<br />
Poster 18. Evaluation Beschütztes Wohnen<br />
Heywinkelhaus Osnabrück: Eine Modellvariante<br />
der <strong>Pflege</strong>oasen<br />
E. Hotze, <strong>Pflege</strong>wissenschaften, Fakultät WiSo,<br />
Hochschule Osnabrück<br />
Poster 19. Technik <strong>und</strong> Informatik in der <strong>Pflege</strong> – zur<br />
Systematisierung neuer Herausforderungen<br />
Sektion „Entwicklung <strong>und</strong> Folgen von Technik <strong>und</strong><br />
Informatik in der <strong>Pflege</strong>“ der Deutschen<br />
Gesellschaft für <strong>Pflege</strong>-wissenschaft (A. Büscher,<br />
D. Flemming, H. Friesacher, C. Heinze, M.<br />
Hülsken-Giesler, P. Lubin, A. Manzei,<br />
A. Meißner, R. Ostermann, M. Raiß, M. Schoska,<br />
B. Sellemann, G. Stummer)
Posterausstellung, 19. <strong>und</strong> 20. September 2011<br />
Poster 20. Mit Skala oder ohne Skala? Evaluation der<br />
Auswirkungen der skalengestützten Dekubitusrisikoeinschätzung<br />
auf die Anwendung prophylaktischer<br />
Maßnahmen<br />
K. Balzer, Institut für Sozialmedizin, Universität zu<br />
Lübeck (Referentin A. Junghans)<br />
Poster 21. Ges<strong>und</strong>heitliches Risikoverhalten in der<br />
<strong>Pflege</strong>ausbildung – Die Rolle von Bewältigungsmustern<br />
<strong>und</strong> Geschlechtsrollenorientierung<br />
O. Kada, Studienbereich Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>,<br />
Fachhochschule Kärnten<br />
Poster 22. Kohärenzgefühl im Krankenhaus – Vorstellung<br />
eines neuen Messinstruments<br />
O. Kada, E. Brunner (1), M. Maier (2), (1)<br />
Studienbereich Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>,<br />
Fachhochschule Kärnten, (2) Institut für Statistik<br />
<strong>und</strong> Mathematik Wirtschaftsuniversität Wien<br />
Poster 23. Hüben wie drüben? Versorgungslücken in<br />
Österreich <strong>und</strong> Deutschland im Vergleich<br />
S. Kraus, B. Reuschenbach, Katholische Stiftungsfachhochschule<br />
München<br />
Poster 24. Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster -<br />
Wie viel Schmerz steckt in der Blackbox<br />
<strong>Pflege</strong>heim?<br />
A. Ewers, I. Gnass, M. Hufnagel, C. Krüger, P.<br />
Kutschar, B. Mitterlehner, N. Nestler, J. Osterbrink,<br />
Institut für <strong>Pflege</strong>wissenschaft an der Paracelsus<br />
Medizinischen Privatuniversität Salzburg<br />
Poster 25. ZOPA© (Zurich Observation Pain Assessment):<br />
Schmerzeinschätzung bei Patienten mit kognitiven<br />
<strong>und</strong>/oder Bewusstseinseinschränkungen<br />
J. Maier, Universitätsspital Zürich<br />
Poster 26. Kinder als pflegende Angehörige psychisch<br />
kranker Eltern<br />
K. Makowsky, FB 5 - Fachbereich Wirtschaft <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heit, Lehreinheit <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit,<br />
FH Bielefeld<br />
Poster 27. Kritische Situationen in der <strong>Pflege</strong>“<br />
B. Flaiz, M. Meiler, R. Michaletz-Stolz, Hochschule<br />
Esslingen<br />
Poster 28. Assessment zur Erfassung der Ressourcen<br />
pflegender Angehöriger (RPA)<br />
C. Mischke, Saarbrücken<br />
Poster 29. ICF Core Sets für die Frührehabilitation:<br />
Relevanz für die <strong>Pflege</strong><br />
M. Müller, R. Strobl (1), E. Grill (1, 2), (1) Institut für<br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Rehabilitationswissenschaften,<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München, (2)<br />
Fakultät Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>wissenschaften,<br />
Westsächsische Hochschule Zwickau<br />
Poster 30. Die <strong>Pflege</strong>personalfluktuation beeinflussende<br />
Faktoren in <strong>Pflege</strong>einrichtungen<br />
P. Neumann, TU Dresden / Public Health<br />
13<br />
Poster 31. Palliative <strong>Pflege</strong> – eine Herausforderung im<br />
Spital- <strong>und</strong> Heimalltag<br />
Dr. A. Koppitz, Dr. S. Probst, Institut für <strong>Pflege</strong>,<br />
Departement für Ges<strong>und</strong>heit, Zürcher Hochschule<br />
für Angewandte Wissenschaften, Winterthur<br />
Poster 32. Zukünftige Handlungsfelder der Ges<strong>und</strong>heits<strong>und</strong><br />
Krankenpflege. Ergebnis einer Literaturrecherche<br />
<strong>und</strong> von Fokusgruppeninterviews<br />
E. Rappold, I. Rottenhofer, R. Aistleithner, T. Link, Ges<strong>und</strong>heit<br />
Österreich GmbH (GÖG) <strong>und</strong> Österreichisches<br />
B<strong>und</strong>esinstitut für Ges<strong>und</strong>heits-wesen (ÖBIG)<br />
Poster 33. Wenn Luise nicht mehr weiter weiß… Beratung<br />
von Menschen im Rahmen von §7a SGB XI<br />
B. Schröder (1), M. Roes (2), (1) COMPASS<br />
Private <strong>Pflege</strong>beratung GmbH, Köln, (2) Institut für<br />
Qualität <strong>und</strong> Case Management, Hochschule Bremen<br />
Poster 34. Implementierung einer klinischen Ethikberatung<br />
fördert die ethischen Handlungs- <strong>und</strong><br />
Fachkompetenzen der <strong>Pflege</strong>nden<br />
P. Heindl, S. Ruppert, Medizinischer Universitätscampus,<br />
Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien<br />
Poster 35. Die Bettpfanne – ein Relikt aus alten Zeiten?<br />
S. Saxer, H. Gattinger, R. Dopler, S. Scheffel, B.<br />
Werner, Institut für Angewandte <strong>Pflege</strong>wissenschaft<br />
IPW-FHS St. Gallen<br />
Poster 36. Ausweg aus der <strong>Pflege</strong> im Minutentakt? -<br />
Chancen <strong>und</strong> Risiken des „neuen“ <strong>Pflege</strong>bedürftigkeitsbegriffes<br />
H. Schneider; N. Stulier, Department für <strong>Pflege</strong>wissenschaft<br />
Universität Witten/Herdecke<br />
Poster 37. Stärken der Selbstpflege <strong>und</strong> des Selbstmanagements<br />
von Patienten mit Diabetes<br />
mellitus im häuslichen Umfeld. „Selbst<br />
Management Stabilisieren (SMS-Studie)“<br />
D. Schöning, Mathias Hochschule Rheine<br />
Poster 38. Wärmemanagement im perioperativen Setting.<br />
Darstellung verschiedener Wärmeprotektionsmaßnahmen<br />
<strong>und</strong> Instrumente zur Körpertemperaturmessung<br />
M. Schwanda, St. Marienkirchen/P.<br />
Poster 39. Complianceförderung nach Organtransplantation –<br />
Ein pflegerisches Betreuungskonzept<br />
T. Steiner, F. Möller, <strong>Pflege</strong>entwicklung <strong>und</strong><br />
Management HAW Hamburg<br />
Poster 40. Advanced Nursing Practice (ANP):<br />
Versorgungskonzepte der Zukunft<br />
S. Degen Kellerhals (1), A. Keller-Senn (2), S.<br />
Suter-Riederer (2), L. Weibel (1), R. Mahrer Imhof<br />
(2), (1) Universitätsspital Basel, (2) Zürcher<br />
Hochschule<br />
Winterthur<br />
für Angewandte Wissenschaften<br />
Poster 41. Welche Wissensbedürfnisse zu systematischen<br />
Übersichtsarbeiten haben <strong>Pflege</strong>nde? Ein<br />
Überblick aus Deutschland <strong>und</strong> Österreich<br />
D. Wilborn, A. Tannen, Institut für Medizin,<br />
<strong>Pflege</strong>pädagogik <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>wissenschaft, Charité<br />
Universitätsmedizin Berlin
Verzeichnis der HauptreferentInnen / ModeratorInnen / Beirat<br />
HauptreferentInnen:<br />
Prof. Dr. Reinhard Busse, Technische Universität Berlin,<br />
Management im Ges<strong>und</strong>heitswesen, Strasse des 17. Juni 135,<br />
10623 Berlin, E-Mail: mig@tu-berlin.de<br />
Prof. Dr. Sabina De Geest, Universität Basel, Institut für<br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft, Bernoullistrasse 28, CH-4056 Basel,<br />
E-Mail: sabina.degeest@unibas.ch<br />
Prof. Dr. Eva-Maria Panfil, FHS St. Gallen, Hochschule für<br />
Angewandte Wissenschaften, Institut für Angewandte <strong>Pflege</strong>wissenschaft,<br />
IPW-FHS, Rosenbergstrasse 22,<br />
CH- 9001 St. Gallen, E-Mail: evamaria.panfil@fhsg.ch<br />
Prof. Dr. Lorenz Imhof, Zürcher Hochschule für<br />
Angewandte Wissenschaften (ZHAW), Departement<br />
Ges<strong>und</strong>heit, Technikumstrasse 71, CH-8401 Winterthur,<br />
E-Mail imhl@zhaw.ch<br />
Franz Wagner, MSc, Deutscher Berufsverband für<br />
<strong>Pflege</strong>berufe - B<strong>und</strong>esverband e.V., Salzufer 6, 10587 Berlin,<br />
E-Mail: wagner@dbfk.de<br />
ModeratorInnen:<br />
Ursi Barandun Schäfer, (auch Beirat), MNS, Sempacherstr. 68,<br />
CH-4053 Basel, E-Mail: ubarandun@sunrise.ch<br />
Markus Boucsein, Bibliomed Verlag, Die Schwester Der<br />
<strong>Pflege</strong>r, Chefredaktion, Stadtwaldpark 10, 34212 Melsungen,<br />
E-Mail: markus.boucsein@bibliomed.de<br />
Theresia Frauenlob, (auch Beirat), Mag., Gesellschaft der<br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft im ÖGKV, Wilhelminenstraße 91/IIe,<br />
1160 Wien, E-Mail: office@oegkv.at<br />
Ursula Frohner, Präsidentin des ÖGKV, Österreichischer<br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpflegeverband,<br />
Wilhelminenstraße 91/IIe, 1160 Wien, E-Mail: office@oegkv.at<br />
Barbara Gassmann, Vizepräsidentin des SBK, Schweizer<br />
Berufsverband der <strong>Pflege</strong>fachfrauen <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>fachmänner -<br />
Association suisse des infirmières et infirmiers SBK-ASI,<br />
Geschäftsstelle Schweiz, Choisystrasse 1, CH-3008 Bern,<br />
E-Mail: info@sbk-asi.ch<br />
Gudrun Gille, Dipl.-Pflegwiss. (FH), Präsidentin des DBfK,<br />
Deutscher Berufsverband für <strong>Pflege</strong>berufe - B<strong>und</strong>esverband e.V.,<br />
Salzufer 6, 10587 Berlin, E-Mail: dbfk@dbfk.de<br />
Elvira Nussbaumer, SBK-ASI Geschäftsstelle Schweiz,<br />
Choisystrasse 1, CH-3008 Bern, E-Mail: info@sbk-asi.ch<br />
14<br />
Lucien Portenier, SBK-ASI Geschäftsstelle Schweiz,<br />
Choisystrasse 1, CH-3008 Bern, E-Mail: info@sbk-asi.ch<br />
Heinrich Recken, BA, Vorstandsmitglied der DGP, DG<br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft, Bürgerstrasse 47, 47057 Duisburg,<br />
E-Mail: info@dg-pflegewissenschaft.de<br />
Sabine Ruppert, Mag., Gesellschaft der <strong>Pflege</strong>wissenschaft<br />
im ÖGKV, Wilhelminenstraße 91/IIe, 1160 Wien,<br />
E-Mail: office@oegkv.at<br />
Sonja Schneeweiss, Mag., Gesellschaft der<br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft im ÖGKV, Wilhelminenstraße 91/IIe,<br />
1160 Wien, E-Mail: office@oegkv.at<br />
Erika Sirsch, MScN, Deutsches Zentrum für<br />
Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE),<br />
Standort Witten, Stockumer Straße 10,<br />
58453 Witten, E-Mail: Erika.Sirsch@dzne.de<br />
Alfred Steininger, Mag., Gesellschaft der <strong>Pflege</strong>wissenschaft<br />
im ÖGKV, Wilhelminenstraße 91/IIe, 1160 Wien,<br />
E-Mail: office@oegkv.at<br />
Prof. Dr. Renate Stemmer, (auch Beirat), Katholische<br />
Fachhochschule Mainz, Fachbereich Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>,<br />
Saarstraße 3, 55122 Mainz, E-Mail: stemmer@kfh-mainz.de<br />
Gertrud Stöcker, Vizepräsidentin des DBfK, Deutscher<br />
Berufsverband für <strong>Pflege</strong>berufe - B<strong>und</strong>esverband e.V.,<br />
Salzufer 6, 10587 Berlin, E-Mail: dbfk@dbfk.de<br />
Peter Tackenberg, (auch Beirat), MScN, Deutscher<br />
Berufsverband für <strong>Pflege</strong>berufe - B<strong>und</strong>esverband e.V.,<br />
Salzufer 6, 10587 Berlin, E-Mail: dbfk@dbfk.de<br />
Brigitte Teigeler, Redakteurin, Diplom-<strong>Pflege</strong>wirtin,<br />
Bibliomed Verlag, Postfach 11 50, 34201 Melsungen,<br />
E-Mail: brigitte.teigeler@bibliomed.de<br />
Prof. Dr. Karin Wolf-Ostermann, Alice Salomon Hochschule,<br />
Alice-Salomon-Platz 5, 12627 Berlin,<br />
E-Mail: wolf-ostermann@ash-berlin.eu<br />
Beirat<br />
Katharina Theuermann, MSc, MBA, Gesellschaft der<br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft im ÖGKV, Wilhelminenstraße 91/IIe,<br />
1160 Wien, E-Mail: office@oegkv.at<br />
Lucien Portenier, SBK-ASI Geschäftsstelle Schweiz,<br />
Choisystrasse 1, CH-3008 Bern, E-Mail: info@sbk-asi.ch
Verzeichnis der ReferentInnen Freie Vorträge / Poster / Sessions<br />
ReferentInnen Freie Vorträge / Poster / Sessions<br />
Prof. Dr. Thomas Altenhoener, MPH, Hochschule für<br />
Technik <strong>und</strong> Wirtschaft des Saarlands, Goebenstr. 40,<br />
66117 Saarbrücken, E-Mail: taltenhoener@htw-saarland.de<br />
Nevin Altintop, Universität Wien, Kultur- <strong>und</strong> Sozialanthropologie,<br />
E-Mail: hightc@gmx.at<br />
Katrin Balzer, Diplom-<strong>Pflege</strong>pädagogin, Universität zu<br />
Lübeck, Institut für Sozialmedizin, Ratzeburger Allee 160,<br />
23538 Lübeck, E-Mail: katrin.balzer@uk-sh.de<br />
Christiane Becker, Dipl.-<strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswissenschaftlerin,<br />
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,<br />
Medizinische Fakultät, Institut für Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />
<strong>Pflege</strong>wissen-schaft, Magdeburger Straße 8, 06097 Halle/Saale,<br />
E-Mail: christiane.becker@medizin.uni-halle.de<br />
Simon Berger, MScN, RECOM GmbH & Co. KG, ENP®<br />
Development and Research, Falterstraße 17,<br />
85107 Baar-Ebenhausen, E-Mail: sberger@recom-verlag.de<br />
Elsbeth Betschon, MSc, FHS St.Gallen, Hochschule für<br />
Angewandte Wissenschaften, Institut für Angewandte<br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft IPW-FHS, Rosenbergstrasse 22,<br />
CH-9001 St.Gallen, E-Mail: elsbeth.betschon@fhsg.ch<br />
Katja Bohner, BScN, FHS St.Gallen, Hochschule für<br />
Angewandte Wissenschaften, Institut für Angewandte<br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft IPW-FHS, Rosenbergstrasse 22,<br />
CH-9001 St.Gallen, E-Mail<br />
Dr. Thomas Boggatz, Fachhochschule Salzburg, Abteilung<br />
für Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpflege, Urstein Süd 1, A-5412<br />
Puch/ Salzburg, E-Mail: thomas.boggatz@fh-salzburg.ac.at<br />
Franziska Boinay, MNS, Berner Fachhochschule,<br />
aF&E <strong>Pflege</strong>, Murtenstrasse 10, CH-3008 Bern,<br />
E-Mail: franziska.boinay@bfh.ch<br />
Andrea Brenner, PhD, FHS St. Gallen, Hochschule für<br />
Angewandte Wissenschaften, Fachbereich Ges<strong>und</strong>heit,<br />
Tellstrasse 2, CH-9001 St. Gallen,<br />
E-Mail: andrea.brenner@fhsg.ch<br />
Dr. Michaela Brause, Universität Bielefeld, Fakultät für<br />
Ges<strong>und</strong>heitswissenschaften, AG 6 Versorgungsforschung/<br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft, Universitätsstr. 25, 33615 Bielefeld,<br />
E-Mail: michaela.brause@uni-bielefeld.de<br />
Dr. Maria Bruckmüller Lebenshilfe Österreich,<br />
Interessensvertretung für Menschen mit intellektueller<br />
Beeinträchtigung, E-Mail: bruckmueller@lebenshilfe.at<br />
Prof. Dr. Christa Büker, Hochschule München, Fakultät für<br />
angewandte Sozialwissenschaften, Am Stadtpark 20,<br />
81243 München, E-Mail: christa.bueker@hm.edu<br />
Antoinette Conca, MScN, Direktion <strong>Pflege</strong> / MTTD,<br />
Kantonsspital Aarau, Tellstrasse, CH-5001 Aarau,<br />
E-Mail: antoinette.conca@ksa.ch<br />
Katja Damm, <strong>Pflege</strong>managerin (B.A.), Theologin (M.A. USA),<br />
Bietigheim-Bissingen, E-Mail: kaudamm@gmx.de<br />
Martin Dichter, MScN, Deutsches Zentrum für<br />
Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE), Standort<br />
Witten, Stockumer Str. 12, 58453 Witten,<br />
E-Mail: Martin.Dichter@dzne.de<br />
15<br />
Nadin Dütthorn, Diplom Medizinpädagogin,<br />
Universität Osnabrück, Fachgebiet <strong>Pflege</strong>wissenschaft,<br />
Albrechtstrasse 28, 49076 Osnabrück,<br />
E-Mail: Nadin.Duetthorn@Uni-Osnabrueck.de<br />
Christine Dörge, MPH, M.A.,<br />
Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd Soziologie,<br />
Oberbettringer Straße. 200, 73525 Schwäbisch Gmünd,<br />
E-Mail: christine.doerge@ph-gmuend.de<br />
Nicole Duveneck, Diplom Berufspädagogin, Universität<br />
Bremen, Institut für Public Health <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>forschung (IPP),<br />
Grazer Straße 4, 28359 Bremen,<br />
E-Mail: n.duveneck@uni-bremen.de<br />
Inge Eberl, MScN, Klinikum der Universität München,<br />
<strong>Pflege</strong>direktion, Stabsstelle für <strong>Pflege</strong>wissenschaft, Maistr. 11,<br />
80337 München, E-Mail: Inge.Eberl@med.uni-muenchen.de<br />
Beate Fecke, Healthways International GmbH,<br />
Neuendorfstr. 16a, 16761 Hennigsdorf,<br />
E-Mail: Beate.Fecke@healthways.com<br />
Fritz Frauenfelder, MNSc, Psychiatrische Universitätsklinik<br />
Zürich, Direktion <strong>Pflege</strong>, Therapien <strong>und</strong> Sozialdienst,<br />
Lenggstrasse 31, CH-8032 Zürich,<br />
E-Mail: fritz.frauenfelder@puk.zh.ch<br />
Dr. André Fringer, FHS St.Gallen, Hochschule für<br />
Angewandte Wissenschaften, Institut für Angewandte<br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft IPW-FHS, Rosenbergstrasse 22,<br />
CH-9001 St.Gallen, E-Mail: andre.fringer@fhsg.ch<br />
Michael Galatsch, MScN, Bergische Universität Wuppertal,<br />
FB D, Institut für Sicherheitstechnik, Fachgruppe<br />
<strong>Pflege</strong>forschung, Gaußstraße 20, 42097 Wuppertal,<br />
E-Mail: galatsch@uni-wuppertal.de<br />
Johannes Gräske, Dipl. <strong>Pflege</strong>wirt (FH), Alice Salomon<br />
Hochschule Berlin, Alice Salomon Platz 5,12627 Berlin,<br />
E-Mail: graeske@ash-berlin.eu<br />
Nicole Grossmann, Berner Fachhochschule Ges<strong>und</strong>heit,<br />
Murtenstrasse 10, CH-3008 Bern, E-Mail: mieso1@bfh.ch<br />
Dr. Virpi Hantikainen, Institut für Angewandte<br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft der FHS St.Gallen, Rosenbergstrasse 22,<br />
9001 St.Gallen, E-Mail: virpi.hantikainen@fhsg.ch<br />
Dr. Daniela Hayder, Bielefeld<br />
Patrik Heindl, Mag., Allgemeines Krankenhaus der Stadt<br />
Wien - Medizinischer Universitätscampus, Innere Medizin III,<br />
Währinger Gürtel 18-20, A-1090 Wien,<br />
E-Mail: patrick.heindl@akhwien.at<br />
Ingrid Hendlmeier, Zentralinstitut für Seelische Ges<strong>und</strong>heit,<br />
68159 Mannheim, E-Mail: jan.kottner@zqp.de<br />
Dr. A. Herold-Majumdar, MDK Bayern, Bereich <strong>Pflege</strong>,<br />
Putzbrunner Str. 73, 81739 München,<br />
E-Mail: pflege@mdk-bayern.de<br />
Andrea Hierzer, MSc, Geriatrische Ges<strong>und</strong>heitszentren<br />
der Stadt Graz, Albert-Schweitzer-Gasse 36, A 8020 Graz,<br />
E-Mail: Andrea.Hierzer@stadt.graz.at
Verzeichnis der ReferentInnen Freie Vorträge / Poster / Sessions<br />
Mag. Martina Hiemetzberger, Schule für allgemeine<br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpflege am SZO,<br />
Langobardenstraße 122, 1220 Wien,<br />
E-Mail: Martina.Hiemetzberger@wienkav.at<br />
Matthias Hoben, Dipl. <strong>Pflege</strong>wirt (FH), MSc, Ruprecht-Karls-<br />
Universität Heidelberg, Netzwerk AlternsfoRschung (NAR),<br />
Bergheimer Str. 20, 69115 Heidelberg,<br />
E-Mail: hoben@nar.uni-heidelberg.de<br />
Andreas Hoell, Zentralinstitut für Seelische Ges<strong>und</strong>heit,<br />
68159 Mannheim, E-Mail: jan.kottner@zqp.de<br />
Daniela Holle, MScN, Deutsches Zentrum für<br />
Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE),<br />
Standort Witten, Stockumer Str. 12,<br />
58453 Witten, E-Mail: Daniela.Holle@dzne.de<br />
Dr. Annett Horn, Universität Bielefeld,<br />
Fakultät für Ges<strong>und</strong>heitswissenschaften, AG 6<br />
Versorgungsforschung/<strong>Pflege</strong>wissenschaft,<br />
Postfach 100 131, 33615 Bielefeld,<br />
E-mail: annett.horn@uni-bielefeld.de<br />
Prof. Dr. Elke Hotze, Hochschule Osnabrück,<br />
Fakultät WiSo, <strong>Pflege</strong>wissenschaften, Caprivistraße 30a ,<br />
49076 Osnabrück, E-Mail: hotze@wi.hs-osnabrueck.de<br />
Dr. Manfred Hülsken-Giesler, Universität Osnabrück,<br />
Fachgebiet <strong>Pflege</strong>wissenschaft, Albrechtstr. 28,<br />
49069 Osnabrück, E-Mail: mhuelske@uni-osnabrueck.de<br />
Anne Junghans, Universität zu Lübeck, Institut für<br />
Sozialmedizin, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck,<br />
E-Mail: Anne.Junghans@uk-sh.de<br />
Mag. Dr. Olivia Kada, Fachhochschule Kärnten,<br />
Studienbereich Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>;<br />
jetzt Alpen-Adria-Universität Klagenfurt,<br />
Institut für Psychologie, E-Mail: olivia.kada@aau.at.<br />
Prof. Dr. Michael Klassen, Unternehmerische Hochschule<br />
Management Center Innsbruck, Department Soziale Arbeit,<br />
Universitätsstraße 15, 6020 Innsbruck,<br />
E-Mail: michael.klassen@mci.edu,<br />
Susanne Knüppel, dipl. PsychKP, sc. lic. Ed., Scuola<br />
universitaria professionale della Svizzera italiana Dipartimento<br />
sanità, Galleria 2, CH-6928 Manno,<br />
E-Mail: susanne.knueppel@supsi.ch<br />
Veronika Korb, Dipl.-<strong>Pflege</strong>wirtin (FH), Katholische<br />
Fachhochschule Mainz, Saarstraße 3, 55122 Mainz,<br />
E-Mail: korb@kfh-mainz.de<br />
PD Dr. Jan Kottner, Stiftung Zentrum für Qualität<br />
in der <strong>Pflege</strong>, Reinhardtstraße 45, 10117 Berlin,<br />
E-mail: jan.kottner@zqp.de<br />
Renate Kraus, MSc, Wiener Sozialdienste, Alten- <strong>und</strong><br />
<strong>Pflege</strong>dienste GmbH, 1150 Wien, Camillo-Sitte-Gasse 6,<br />
E-Mail: renate.kraus@wiso.or.at<br />
Sebastian Kraus, B.A., Katholische Stiftungsfach-<br />
hochschule München, Preysingstr. 83, 81667 München,<br />
E-Mail: bernd.reuschenbach@ksfh.de<br />
Cäcilia Krüger, MScN, Universität Witten/Herdecke,<br />
Fakultät für Ges<strong>und</strong>heit, Department für <strong>Pflege</strong>wissenschaft,<br />
Stockumer Straße 12, 58453 Witten,<br />
E-Mail: caecilia.krueger@uni-wh.de<br />
16<br />
Alexandra Kurka-Wöbking, MScN, Deutscher Berufsverband<br />
für <strong>Pflege</strong>berufe, DBfK Südost, Bayern-Mitteldeutschland e.V.,<br />
Romanstr. 67, 80639 München,<br />
E-Mail: a.kurka-woebking@dbfk.de<br />
Patrick Kutschar, Paracelsus Medizinische Privatuniversität<br />
Salzburg, Institut für <strong>Pflege</strong>wissenschaft, Strubergasse 21,<br />
A-5020 Salzburg, E-Mail: stephanie.hemling@pmu.ac.at<br />
Britta Lassen, MSc, FHS St.Gallen, Hochschule für<br />
Angewandte Wissenschaften, Institut für Angewandte<br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft IPW-FHS, Rosenbergstrasse 22,<br />
CH-9001 St.Gallen, E-Mail: lassen@bluewin.ch<br />
Monika Lenker, economic BBA, Erlenstr. 7, 71691 Freiberg<br />
am Neckar, E-Mail: Monika_Lenker@web.de<br />
Lyn Lindpaintner, BA BSN MD FA Innere Medizin <strong>und</strong><br />
Geriatrie (USA), Institut für <strong>Pflege</strong>wissenschaft Universität<br />
Basel, Duerrbergstrasse 19, CH-4132 Muttenz,<br />
E-Mail: lynlin@bluewin.ch<br />
Ulrike Lindwedel-Reime, BSc, Alter Postweg 85,<br />
21075 Hamburg, E-Mail: ulrike.lindwedel-reime@gmx.de<br />
Tobias Mai, Universität Witten/Herdecke, Fakultät für<br />
Ges<strong>und</strong>heit, Department für <strong>Pflege</strong>wissenschaft,<br />
E-Mail: tobias-mai@gmx.de<br />
Jürgen Maier, Universitätsspital Zürich, Frauenklinikstrasse<br />
10, CH-8091 Zürich, E-Mail: juergen.maier@usz.ch<br />
Prof. Dr. Katja Makowsky, Fachhochschule Bielefeld,<br />
FB 5 - Fachbereich Wirtschaft <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit,<br />
Am Stadtholz 24, 33609 Bielefeld,<br />
E-Mail: katja.makowsky@fh-bielefeld.de<br />
Prof. Dr. Hanna Mayer, Institut für <strong>Pflege</strong>wissenschaft,<br />
Fakultät für Sozialwissenschaften, Universität Wien,<br />
Alser Straße 23/12, A-1080 Wien, E-Mail: eva.zojer@univie.ac.at<br />
Manuela Meiler, M.A., Hochschule Esslingen, Fakultät Soziale<br />
Arbeit, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>, Flandernstr. 101,<br />
73732 Esslingen, E-Mail: Manuela.Meiler@klinikum-gap.de<br />
Edith Meyer, MScN, cekib, Klinikum Nürnberg,<br />
Prof.-Ernst-Nathan-Str. 1, 90419 Nürnberg,<br />
E-Mail: e.meyer@klinikum-nuernberg.de<br />
Saskia Meyer, Alice Salomon Hochschule Berlin,<br />
Alice Salomon Platz 5,12627 Berlin,<br />
E-Mail: meyer@ash-berlin.eu<br />
Claudia Mischke, Preußenstr. 36, 66111 Saarbrücken,<br />
E-Mail: claudia.mischke@t-online.de<br />
Dr. Christa T. Mohr, Buchenstr. 9, D-93197 Zeitlarn,<br />
E-Mail: christa.mohr@dr-w-mohr.de<br />
Mag. Dr. Gerhard Müller, MSc, UMIT - Private Universität<br />
für Ges<strong>und</strong>heitswissenschaften, Medizinische Informatik <strong>und</strong><br />
Technik, Studienzentrale Wien, Opernring 5, A-1010 Wien,<br />
E-Mail: gerhard.mueller@umit.at<br />
Martin Müller, Dipl.-<strong>Pflege</strong>wirt (FH), Ludwig-Maximilians-<br />
Universität München, Institut für Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />
Rehabilitations-wissenschaften, Marchioninistr. 17,<br />
81377 München, E-Mail: Martin.Mueller@med.uni-muenchen.de
Verzeichnis der ReferentInnen Freie Vorträge / Poster / Sessions<br />
Sabrina Naber, Dipl.-Sozialpädagogin/Dipl.-Sozialarbeiterin<br />
(FH), Alice Salomon Hochschule, Alice-Salomon-Platz 5,<br />
12627 Berlin, E-Mail: naber@ash-berlin.eu<br />
Perdita Neumann, TU Dresden / Public Health,<br />
E-Mail: Perdita.Neumann@t-online.de<br />
Prof. Dr. Dea Niebuhr, Hochschule Fulda,<br />
Fachbereich <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, Marquardstr. 35,<br />
36039 Fulda, E-Mail: dea.niebuhr@pg.hs-fulda.de<br />
Rebecca Palm, MSc, Deutsches Zentrum für<br />
Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE),<br />
Standort Witten, Stockumer Str. 12,<br />
58453 Witten, E-Mail: rebecca.palm@dzne.de<br />
Dr. Reinhard Pichler, Gesamtleiter des Krankenhauses der<br />
Barmherzigen Brüder Wien<br />
Annemarie Pieczara, Schule für allgemeine Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />
Krankenpflege am SZO, Langobardenstraße 122, 1220 Wien,<br />
E-Mail: Martina.Hiemetzberger@wienkav.at<br />
Herta Plöderl, Institut für <strong>Pflege</strong>wissenschaften,<br />
Universität Wien, E-Mail: Herta.Ploederl@reflex.at<br />
Dr. Sebastian Probst, Zürcher Hochschule für<br />
Angewandte Wissenschaften ZHAW, Technikumstrasse 71,<br />
CH-8401 Winterthur, E-Mail: prob@zhaw.ch<br />
Eva Quack, Dipl. <strong>Pflege</strong>pädagogin (FH), Katholische<br />
Fachhochschule Mainz, Fachbereich Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>,<br />
Saarstraße 1, 55122 Mainz, E-Mail: quack@kfh-mainz.de<br />
Tina Quasdorf, BScN, Deutsches Zentrum für<br />
Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE), Standort<br />
Witten, Stockumer Str. 12,<br />
58453 Witten, E-Mail: tina.quasdorf@dzne.de<br />
Dr. Elisabeth Rappold, Ges<strong>und</strong>heit Österreich GmbH (GÖG),<br />
Stubenring 6, 1010 Wien, E-Mail: elisabeth.rappold@goeg.at<br />
Prof. Dr. Bernd Reuschenbach, Katholische<br />
Stiftungsfachhochschule München, Preysingstr. 83,<br />
81667 München, E-Mail: bernd.reuschenbach@ksfh.de<br />
Prof. Dr. Martina Roes, Hochschule Bremen, Institut für<br />
Qualität <strong>und</strong> Case Management, Neustadtswall 30,<br />
28199 Bremen, E-Mail: martina.roes@hs-bremen.de<br />
Prof. Dr. Susi Saxer, FHS St. Gallen, Hochschule für<br />
Angewandte Wissenschaften, Institut für Angewandte<br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft IPW-FHS, Rosenbergstrasse 22,<br />
CH-9001 St. Gallen, E-Mail: heidrun.gattinger@fhsg.ch<br />
Dr. Silvia Schmid-Büchi, Berner Fachhochschule,<br />
Fachbereich Ges<strong>und</strong>heit, Murtenstrasse 10, 3008 Bern,<br />
E-Mail: silvia.schmid@bfh.ch<br />
Dr. Andreas Schmid-Meister, Berner Fachhochschule,<br />
Fachbereich Ges<strong>und</strong>heit, Murtenstrasse 10, 3008 Bern,<br />
E-Mail: silvia.schmid@bfh.ch<br />
Sascha Schmidt, MScN, Bergische Universität Wuppertal,<br />
FB D, Institut für Sicherheitstechnik, Fachgruppe<br />
<strong>Pflege</strong>forschung, Gaußstraße 20, 42097 Wuppertal,<br />
E-Mail: saschmi@uni-wuppertal.de<br />
17<br />
Heike Schneider, B.A., Universität Witten/Herdecke,<br />
Fakultät für Ges<strong>und</strong>heit, Department für <strong>Pflege</strong>wissenschaft,<br />
Stockumer Straße 12, 58453 Witten,<br />
E-Mail: heike.schneider@uniwh.de<br />
Prof. Dr Wilfried Schnepp, Universität Witten/Herdecke,<br />
Fakultät für Ges<strong>und</strong>heit, Department für <strong>Pflege</strong>wissenschaft,<br />
Stockumer Straße 12, 58453 Witten,<br />
E-Mail: wilfried.schnepp@uni-wh.de<br />
Stefanie Schniering, Diplom <strong>Pflege</strong>wirtin, Universität Bremen,<br />
Institut für Public Health <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>forschung (IPP),<br />
Grazer Strasse 4, 28359 Bremen,<br />
E-Mail: stefanie.schniering@uni-bremen.de<br />
Doris Schöning, M. Sc., Mathias Hochschule Rheine,<br />
Frankenburgstrasse 31, 48431 Rheine,<br />
E-Mail d.schoening@mhrheine.de<br />
Manuel Schwanda, BSc, Klause 35,<br />
A-4076 St. Marienkirchen/P., E-Mail: manisani@gmx.at<br />
Stefanie Seeling, Diplom-<strong>Pflege</strong>wissenschaftlerin,<br />
Neue Str. 1, 31868 Lichtenhagen,<br />
E-Mail: stefanie.seeling@freenet.de<br />
Yvonne Selinger, Dipl.-<strong>Pflege</strong>- u. Ges<strong>und</strong>heitswissenschaftlerin,<br />
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,<br />
Medizinische Fakultät, Institut für Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft, Magdeburger Straße 8, 06112 Halle (Saale),<br />
E-Mail: yvonne.selinger@medizin.uni-halle.de<br />
Mag. Eva Siegl, Universität Wien, E-Mail: eva.siegl@gmail.com<br />
Kathrin Sommerhalder, Berner Fachhochschule,<br />
Fachbereich Ges<strong>und</strong>heit, Murtenstrasse 10, 3008 Bern,<br />
E-Mail: kathrin.sommerhalder@bfh.ch<br />
Tanja Steiner <strong>und</strong> Finn Möller, <strong>Pflege</strong>entwicklung <strong>und</strong><br />
Management HAW Hamburg, E-Mail: fimoe@gmx.net<br />
Petra Stolz Baskett, dipl. AKP MA, Zürcher Hochschule für<br />
angewandte Wissenschaften (ZHAW), Departement<br />
Ges<strong>und</strong>heit, Institut <strong>Pflege</strong>, Technikumstrasse 71,<br />
CH-8400 Winterthur, E-Mail: stlz@zhaw.ch<br />
Susanne Suter-Riederer, BScN, Zürcher Hochschule für<br />
Angewandte Wissenschaften ZHAW, Technikumstrasse 71,<br />
CH-8401 Winterthur, E-Mail: suri@zhaw.ch<br />
Prof. Dr. Doris Tacke, Fachhochschule der Diakonie GmbH,<br />
Lehrstuhl <strong>Pflege</strong>wissenschaft, Grete-Reich-Weg 9,<br />
33617 Bielefeld, E-Mail: doris.tacke@fhdd.de<br />
Dr. Antje Tannen, Charité - Universitätsmedizin Berlin,<br />
Institut für Medizin-, <strong>Pflege</strong>pädagogik <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>wissenschaft,<br />
Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin,<br />
E-Mail: antje.tannen@charite.de<br />
Ines Wulff, Dipl.-<strong>Pflege</strong>wirtin (FH), Charité-Universitätsmedizin<br />
Berlin, Institut für Medizinische Soziologie, Campus Charité<br />
Mitte, Luisenstrasse 13, 10117 Berlin,<br />
E-Mail: Ines.Wulff@charite.de<br />
Dr. Doris Wilborn, Institut für Medizin, <strong>Pflege</strong>pädagogik <strong>und</strong><br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft, Charité Universitätsmedizin Berlin,<br />
Campus Virchow-Klinikum, Augustenburger Platz 1,<br />
13353 Berlin, E-Mail: doris.wilborn@charite.de
Verzeichnis der ReferentInnen Freie Vorträge / Poster / Sessions<br />
Mag. Helga Zellhofer, Universität Wien - Fakultät für Sozialwissenschaften,<br />
Institut für <strong>Pflege</strong>wissenschaft, Alser Straße 23/12,<br />
A-1080 Wien, E-Mail: helga.zellhofer@univie.ac.at<br />
Nadine Zens, Diplom-<strong>Pflege</strong>pädagogin (FH), Ürzigerstr.22,<br />
53175 Bonn, E-Mail: nadinezens@ish.de<br />
18<br />
Nicole Zigan, MNS, Departement Ges<strong>und</strong>heit, ZHAW Zürcher<br />
Hochschule für Angewandte Wissenschaften,<br />
Technikumstrasse 71, Postfach, CH-8401 Winterthur, E-Mail:<br />
nicole.zigan@zhaw.ch<br />
Eva Zojer, Institut für <strong>Pflege</strong>wissenschaft, Fakultät für<br />
Sozialwissenschaften, Universität Wien, Alser Straße 23/12,<br />
A-1080 Wien, E-Mail: eva.zojer@univie.ac.at
Inhaltsverzeichnis Abstracts<br />
Abstracts der Early Bird Sessions <strong>und</strong> Symposien<br />
Montag, 19. September 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
Dienstag, 20. September 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
Abstracts der Vorträge<br />
Montag, 19. September 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Dienstag, 20. September 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
Abstracts der Posterbeiträge<br />
Montag, 19. - Dienstag, 20. September 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
19
Abstracts<br />
19.9.: 9.00-10.30 Uhr: Oberer Konzilssaal<br />
Symposium: Die Nationale Agenda <strong>Pflege</strong>forschung im<br />
Ländervergleich Deutschland, Österreich <strong>und</strong> Schweiz.<br />
Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> Unterschiede.<br />
Mit: Prof. Dr. Renate Stemmer (1), Prof. Dr. Sabine Bartholomeyczik (2),<br />
Prof. Dr. Johann Behrens (3), Prof. Dr. Doris Schaeffer (4), Dr. Elisabeth<br />
Rappold (5), Prof. Dr. Lorenz Imhof, Nicole Zigan (6)<br />
(1) Kath. Fachhochschule Mainz, (2) Universität Witten/Herdecke,<br />
(3) Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, (4) Universität Bielefeld (D),<br />
(5) Ges<strong>und</strong>heit Österreich GmbH (A), (6) Zürcher Hochschule für<br />
Angewandte Wissenschaften (CH)<br />
In der Veranstaltung werden die drei Konzepte<br />
• Agenda <strong>Pflege</strong>forschung Deutschland<br />
• Österreichische Forschungsstrategie für Ges<strong>und</strong>heitsberufe<br />
• Schweizer Agenda für <strong>Pflege</strong>forschung (SRAN)<br />
vorgestellt <strong>und</strong> deren Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> Unterschiede diskutiert.<br />
Symposium DZNE 1: Determinanten der Lebensqualität von<br />
Menschen mit Demenz in der stationären Altenpflege<br />
M. Dichter (1,2), D. Hardenacke (1,2), J. Nordheim (3), O. Dortmann (1),<br />
M. Halek (1,2), (1) DZNE Standort Witten, (2) Department für<br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft, Universität Witten/Herdecke, (3) Institut für<br />
Medizinische Soziologie, Charité-Universitätsmedizin Berlin<br />
Einleitung<br />
Das zentrale Ziel in der Versorgung von Menschen mit Demenz in der stationären<br />
Altenpflege ist die Aufrechterhaltung <strong>und</strong> Förderung der Lebensqualität. Folglich ist das<br />
Wissen über mögliche Einflussfaktoren auf die Lebensqualität besonders wichtig. Ziel<br />
dieser Studie ist die Untersuchung bestimmter bewohnerbezogenen Einflussfaktoren<br />
auf die Lebensqualität. Hierzu werden neben Kognition, <strong>Pflege</strong>abhängigkeit <strong>und</strong><br />
soziodemografischen Charakteristika, unterschiedliche Dimensionen des<br />
herausfordernden Verhaltens untersucht.<br />
Methode<br />
Diese Untersuchung basiert auf einer Sek<strong>und</strong>ärdatenanalyse der Projekte InDemA,<br />
STI-D <strong>und</strong> Leben-QD. Ausgehend von den Basisdaten dieser Projekte wurde eine<br />
Gesamtstichprobe von 636 Bewohnern aus 43 Altenpflegeeinrichtungen gebildet. Für<br />
die Erfassung der Lebensqualität wurde das Instrument QUALIDEM eingesetzt (37-<br />
Items: leichte bis schwere Demenz, 18-Items: sehr schwere Demenz). Zusätzlich<br />
wurden die Instrumente NPI-NH (herausforderndes Verhalten), FAST (kognitive<br />
Fähigkeiten) <strong>und</strong> PSMS (funktionelle Fähigkeiten) genutzt. Neben deskriptiven<br />
Analysen wurden zunächst bivariate Regressionen zwischen Bewohnerfaktoren <strong>und</strong><br />
dem Lebensqualitätsscore durchgeführt, bevor für die beiden unterschiedlichen<br />
Demenzschweregrade jeweils ein multiples Regressionsmodell berechnet wurde.<br />
Ergebnisse<br />
Das durchschnittliche Alter der 380 Bewohner mit einer leichten bis schweren Demenz<br />
liegt bei 86 Jahren (SD±7,9). Anhand des multiplen Regressions-modells kann mit Hilfe<br />
der NPI-NH- Dimensionen Depression, Reizbarkeit, Aggression, Apathie, Angst,<br />
Enthemmung <strong>und</strong> Wahnvorstellungen sowie den funktionellen Fähigkeiten mehr als die<br />
Hälfte der Varianz der Lebensqualität dieser Bewohner erklärt werden (R² = 0,53). Für<br />
die 256 Bewohner mit einer sehr schweren Demenz liegt das durchschnittliche Alter bei<br />
84 Jahren (SD±8.2). Für diesen Personenkreis können in der multiplen Regressionsanalyse<br />
Aggression, Depression, Angst, Reizbarkeit, Apathie, abweichendes<br />
motorisches Verhalten sowie funktionelle Fähigkeiten als Determinanten der Lebensqualität<br />
identifiziert werden R² = 0,42). Die Kollinaritätsdiagnostik zeigte für beide<br />
Modelle adäquate Werte.<br />
Schlussfolgerungen<br />
Neben dem Grad der körperlichen Hilfebedürftigkeit konnten vor allem herausfordernde<br />
Verhaltensweisen als Determinanten mit einer großen Erklärungsvarianz identifiziert<br />
werden. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von psychosozialen<br />
Interventionen zur Reduzierung von herausfordernden Verhaltensweisen.<br />
20<br />
19.9.: 9.00-10.30 Uhr: Unterer Konzilssaal<br />
Symposium DZNE: <strong>Pflege</strong>forschung für Menschen mit<br />
Demenz – Ergebnisse <strong>und</strong> Herausforderungen<br />
Mit: Daniela Holle, Martin Dichter, Rebecca Palm, Tina Quasdorf,<br />
Erika Sirsch, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative<br />
Erkrankungen e.V. (DZNE)<br />
Die pflegerische Versorgung von Menschen mit Demenz ist Gegenstand<br />
zahlreicher laufender <strong>und</strong> abgeschlossener Forschungsprojekte. Ziel dieser<br />
Projekte ist in der Regel, einen Beitrag zur Entwicklung oder Weiterentwicklung<br />
von demenzspezifischen Interventionen zu leisten, um letztendlich die<br />
Versorgungssituation von Menschen mit Demenz zu optimieren. Eine<br />
Verbesserung der Versorgungssituation wird in diesen Studien häufig anhand<br />
der bewohnerbezogenen Lebensqualität oder deren herausforderndem Verhalten<br />
gemessen (Ettema et al., 2005; Moniz-Cook et al., 2008). Ein großer<br />
Forschungsbedarf besteht auch dahingehend welche strukturellen Rahmenbedingungen<br />
gegeben sein müssen, damit pflegerische Interventionen<br />
zielgerichtet umgesetzt werden können <strong>und</strong> welche Strategien zu einer<br />
erfolgreichen Implementierung von demenzspezifischen Interventionen geeignet<br />
sind (Rycroft-Malone, 2004). Ausgehend vom Setting der stationären Altenpflege<br />
widmen sich die vier Beiträge des Symposiums den folgenden Themen.<br />
Symposium DZNE 2: Herausforderndes Verhalten von<br />
Menschen mit Demenz in der stationären Altenpflege<br />
D. Hardenacke (1,2), M. Dichter (1,2), J. Nordheim (3), O. Dortmann<br />
(1), M. Halek (1,2), (1) DZNE Standort Witten, (2) Department für<br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft, Universität Witten/Herdecke, (3) Institut für<br />
Medizinische Soziologie, Charité-Universitätsmedizin Berlin<br />
Einleitung<br />
Die Aufrechterhaltung <strong>und</strong> Förderung der Lebensqualität ist das zentrale Ziel der<br />
pflegerischen Versorgung von Menschen mit Demenz in stationären<br />
Altenpflegeeinrichtungen. Als wichtiger Einflussfaktor auf die Lebensqualität wird<br />
in der Literatur das herausfordernde Verhalten der demenziell erkrankten<br />
Bewohner beschrieben. Neben den direkten Auswirkungen für die Betroffenen<br />
selbst führt das herausfordernde Verhalten auch zu negativen<br />
Arbeitsbeanspruchungen für die jeweiligen <strong>Pflege</strong>nden. Da medikamentöse<br />
Interventionen zur Reduzierung von herausforderndem Verhalten in ihrer<br />
Wirkung begrenzt sind <strong>und</strong> unerwünschte Nebenwirkungen haben, besteht ein<br />
hoher Bedarf an psychosozialen Interventionsmöglichkeiten. Eine Voraussetzung<br />
zur systematischen Entwicklung, Implementierung <strong>und</strong> Evaluation solcher<br />
Interventionen ist die Identifizierung <strong>und</strong> Deskription von Personen mit herausfordernden<br />
Verhaltensweisen.<br />
Methode<br />
Hiervon ausgehend ist das Ziel dieses Beitrags die Beschreibung von<br />
Bewohnern mit Demenz, die herausforderndes Verhalten zeigen. Gr<strong>und</strong>lage<br />
hierfür ist eine Sek<strong>und</strong>ärdatenanalyse der Daten von 636 Bewohnern mit<br />
Demenz aus 43 Altenpflegeeinrichtungen aus den Projekten InDemA, STI-D <strong>und</strong><br />
Leben-QD. Für die Erfassung des herausfordernden Verhaltens wurden zehn<br />
Dimensionen des NPI-NH erfasst (Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Aggression,<br />
Depression, Angst, Euphorie, Apathie, Enthemmung, Reizbarkeit <strong>und</strong><br />
abweichendes motorisches Verhalten). Daneben wurden funktionelle (PSMS)<br />
<strong>und</strong> kognitive Fähigkeiten (FAST), die Lebensqualität (QUALIDEM) <strong>und</strong><br />
soziodemografische Daten in die Untersuchung eingeschlossen.<br />
Ergebnisse<br />
Das durchschnittliche Alter der 636 Bewohner liegt bei 86 Jahren (SD±8,0). Der<br />
mittlere PSMS-Wert von 20 (SD±5,2) sowie der FAST-Median von 6 weisen auf<br />
eine starke körperliche Hilfebedürftigkeit <strong>und</strong> kognitive Beeinträchtigungen der<br />
Bewohner hin. Erste Analysen in Bezug auf das herausfordernde Verhalten<br />
zeigen eine klinisch relevante Prävalenz dieses Verhaltens (NPI-NH-Score ≥ 4)<br />
von 78%. Hierbei liegt die Prävalenz von aggressivem Verhalten mit 31% am<br />
höchsten, während euphorisches Verhalten mit einer klinisch relevanten<br />
Prävalenz von 4% am geringsten ausgeprägt ist.<br />
Schlussfolgerungen<br />
Die ausführliche Beschreibung von Charakteristiken der Bewohner mit<br />
herausfordernden Verhaltensweisen liefert einen wichtigen Beitrag zur gezielten<br />
Suche nach Gründen für das Verhalten <strong>und</strong> für die Planung zielgerichteter<br />
psychosozialer Interventionen..
Abstracts<br />
Symposium DZNE 3: Strukturdatenanalyse in der Versorgungsforschung<br />
– eine methodische Annäherung<br />
R. Palm, K. Köhler, B. Holle, Deutsches Zentrum für Neuro-degenerative<br />
Erkrankungen e.V. (DZNE)<br />
Hintergr<strong>und</strong>: Für die Gestaltung der pflegerischen Versorgung von Menschen mit<br />
Demenz in Einrichtungen der stationären Altenhilfe sind unter Anderem die<br />
Rahmenempfehlungen zum Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Menschen<br />
mit Demenz in der stationären Altenhilfe richtungsweisend (1). Bislang liegen kaum<br />
gesicherte Erkenntnisse vor, die eine Beurteilung erlauben, wie sich die Umsetzung der<br />
Maßnahmen in der Praxis gestaltet (2) <strong>und</strong> ob die vorhandenen strukturellen<br />
Rahmenbedingungen in der stationären Altenhilfe eine an den wissenschaftlichen<br />
Anforderungen ausgerichtete Versorgung ermöglichen <strong>und</strong> unterstützen. In<br />
Deutschland fehlen bislang Datenerhebungsinstrumente, anhand derer das<br />
Versorgungsgeschehen im Hinblick auf die Versorgung von Menschen mit Demenz in<br />
der stationären Altenhilfe langfristig systematisch erfasst <strong>und</strong> beurteilt werden kann.<br />
Gegenstand des Vortrages ist die Vorstellung der wissenschaftlichen Entwicklung eines<br />
Instruments zur Erfassung der Umsetzung der Rahmenempfehlungen sowie<br />
struktureller Organisations- <strong>und</strong> Bewohnermerkmale, die mit der Umsetzung assoziiert<br />
sind.<br />
Methode: Es erfolgte eine 2-schrittige Instrumentenentwicklung: 1. Literaturbasierte<br />
Entwicklung: Die Rahmenempfehlungen wurden im Hinblick auf Determinanten der<br />
praktischen Umsetzung analysiert. Entwickelt wurde ein literaturbasierter<br />
Kriterienkatalog, der als Gr<strong>und</strong>lage für die Operationalisierung der Items diente.<br />
Inhaltlich validiert wurde dieser Katalog anhand der Erkenntnisse einer weiteren<br />
Literaturanalyse wissenschaftlicher Veröffentlichungen <strong>und</strong> Praxisliteratur zur<br />
Versorgungspraxis. 2. Expertenbefragung: Die erste Version des Gesamtinstruments<br />
wurde intern von Wissenschaftlern mit ausgewiesener Expertise im Themenfeld<br />
hinsichtlich Vollständigkeit geprüft. Die einzelnen Items wurden von externen Experten<br />
aus Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis bezüglich Relevanz <strong>und</strong> Verständlichkeit der Fragen,<br />
sowie Sinnhaftigkeit <strong>und</strong> Vollständigkeit der Antworten quantitativ bewertet. Es erfolgte<br />
eine Datenanalyse der Content-Validitiy-Indizes. Die Auswertung dieser war Gr<strong>und</strong>lage<br />
der Überarbeitung des Instruments hinsichtlich Revision <strong>und</strong> Entfernung von Items.<br />
Ergebnis: Im Ergebnis wurde ein inhaltlich valides Instrument entwickelt, das eine<br />
Erhebung zur Umsetzung der Rahmenempfehlungen ermöglicht <strong>und</strong> sich hierbei auf<br />
einen literaturbasierten Operationalisierungsprozess sowie eine Beurteilung durch<br />
Experten stützt. Literatur: bei den Autoren.<br />
19.9.: 18.00-19.15 Uhr: Oberer Konzilssaal<br />
Symposium Demenz: Herausforderungen in der <strong>Pflege</strong> von<br />
Menschen mit Demenz<br />
Mit: Eva Quack, Prof. Dr. Renate Stemmer (1), Saskia Meyer,<br />
Johannes Gräske, Prof. Dr. Karin Wolf-Ostermann (2), (1) Kath.<br />
Fachhochschule Mainz, (2) Alice-Salomon Fachhochschule Berlin<br />
Die Zahl von Menschen mit Demenz wird weltweit in den nächsten Jahren steigen. Dies<br />
stellt die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Versorgung von Menschen mit<br />
Demenz vor zahlreiche neue Herausforderungen, die sowohl professionell <strong>Pflege</strong>nde<br />
als auch Angehörige <strong>und</strong> ehrenamtliche Kräfte betreffen <strong>und</strong> eine zunehmende<br />
Vernetzung in der Ges<strong>und</strong>heitsversorgung erforderlich machen. Das Symposium hat<br />
zum Ziel, drei länderübergreifend ausgewählte Versorgungssituationen <strong>und</strong> damit<br />
verb<strong>und</strong>ene Probleme aus den Bereichen häusliche Versorgung, langfristige<br />
Versorgung in ambulant betreuten Wohngemeinschaften darzustellen <strong>und</strong> hinsichtlich<br />
einer verbesserten Situation für die betroffenen Personen zu diskutieren.<br />
21<br />
Symposium DZNE 4: Hemmende <strong>und</strong> fördernde Faktoren<br />
der Implementierung komplexer Interventionen zur<br />
Verbesserung der Versorgung von Menschen mit<br />
Demenz<br />
T. Quasdorf (1,2), H.C. Vollmar (1,3), C. Riesner (1,2), M. Halek<br />
(1,2), (1) DZNE Standort Witten, (2) Department für<br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft, Universität Witten/Herdecke, (3) Institut für<br />
Allgemeinmedizin <strong>und</strong> Familienmedizin, Universität Witten/Herdecke<br />
Hintergr<strong>und</strong>: Der Erhalt <strong>und</strong> die Verbesserung von Lebensqualität ist ein<br />
Hauptziel der Versorgung von Menschen mit Demenz (MmD). Um dieser<br />
Herausforderung zu begegnen, werden komplexe Interventionen, wie das<br />
Dementia Care Mapping (DCM), in den <strong>Pflege</strong>alltag implementiert. Für den<br />
Erfolg oder Misserfolg solcher Implementierungen sind in der Literatur zahlreiche<br />
Einflussfaktoren beschrieben, die mit der Art der Intervention, dem Setting der<br />
Implementierung, den beteiligten Personen <strong>und</strong> dem Implementierungsprozess<br />
zusammenhängen.<br />
Methode: Im Mai 2010 startete das Projekt “Leben-QD, Lebensqualität von MmD<br />
stärken”, um die Effekte <strong>und</strong> die Implementierung von DCM zu untersuchen. Die<br />
Studie findet über 3 1/2 Jahre auf je einem Wohnbereich in 9 Einrichtungen<br />
desselben Trägers statt. Drei Einrichtungen werden DCM, ein<br />
Beobachtungsverfahren zur Messung von Lebensqualität, implementieren<br />
(Interventionsgruppe), drei Einrichtungen werden QUALIDEM, ein<br />
Fremdeinschätzungsinstrument zur Messung von Lebensqualität, anwenden<br />
(Vergleichsgruppe) <strong>und</strong> weitere drei Einrichtungen wenden DCM bereits seit<br />
einigen Jahren an (Vergleichsgruppe). Im Rahmen der Basisdatenerhebung<br />
wurden u.a. mit verschiedenen Methoden (Interviews, Organisationsdaten,<br />
Fragebögen) potentielle Einflussfaktoren der Implementierung untersucht. Die<br />
Auswertung dieser Daten erfolgte deskriptiv.<br />
Ergebnisse: In den Projektwohnbereichen konnten unterschiedliche potentielle<br />
Einflussfaktoren für die geplante Implementierung identifiziert werden. Die Daten<br />
der Basiserhebung weisen darauf hin, dass auf den Projektbereichen fördernde<br />
Faktoren der Implementierung u.a. Teamzusammenhalt <strong>und</strong> effektive<br />
Kommunikation im Team sein könnten. Potentiell hemmende Faktoren der<br />
beteiligten Wohnbereiche sind z.B. Arbeitsbelastung, Personalmangel/fluktuation<br />
<strong>und</strong> fehlende Führungsstrukturen.<br />
Diskussion: Für eine erfolgreiche Implementierung werden sich die Einrichtungen<br />
mit unterschiedlichen hemmenden Faktoren auseinandersetzen müssen. Ebenso<br />
stehen ihnen jedoch Ressourcen im Sinne von fördernden Faktoren zur<br />
Verfügung, die für den Implementierungsprozesses positiv genutzt werden<br />
können. Im Rahmen der Studie Leben-QD sollen diejenigen Faktoren identifiziert<br />
werden, die einen nennenswerten Einfluss auf die Implementierung haben.<br />
Symposium Demenz 1: ANAA+KO - Aktivierung <strong>und</strong><br />
Beratung bei Demenz<br />
E. Quack, M. Schmid, B. Eichenseer, E. Gräßel, V. Korb,<br />
R. Stemmer, Katholische Fachhochschule Mainz<br />
Ausgangslage: Derzeit leben ca. 60 Prozent aller Menschen mit einer<br />
Demenzerkrankung zu Hause <strong>und</strong> werden von pflegenden Angehörigen betreut.<br />
Das Wissen um die Demenzerkrankung führt häufig dazu, dass alltägliche <strong>und</strong><br />
kognitive Anforderungen vermehrt zurückgenommen werden.<br />
Fragestellung: Zu welchen Effekten führt eine multimodale (alltagspraktische <strong>und</strong><br />
kognitive) Aktivierung im häuslichen Setting bei Menschen mit einer gering- bis<br />
mittelgradigen degenerativen Demenz? Hypothese: Die multimodale Aktivierung<br />
führt während des 6-monatigen Interventionszeitraums im Vergleich zur<br />
Kontrollgruppe zu verbesserten bzw. in der Prä-Post- Analyse zu konstanten<br />
alltagspraktischen <strong>und</strong> kognitiven Fähigkeiten.<br />
Design <strong>und</strong> Methode: Multizentrische, randomisiert-kontrollierte Verlaufsstudie<br />
mit einer Gesamtstichprobe von 117 Probanden mit einem irreversiblen<br />
Demenzsyndrom (MMST ≤24 u. ≥12, SIDAM+ integrierter HIS ≤ 4).<br />
Intervention: Individuell angepasste, manualisierte, alltagspraktische Aktivierung<br />
durch pflegende Angehörige an 6 Tagen/Woche für je 60 Minuten sowie<br />
1x/Woche eine 30-minütige kognitive Aktivierung durch geschulte<br />
ProjektmitarbeiterInnen über einen Zeitraum von 6 Monaten. Begleitend (mind.<br />
1x Woche) werden die pflegenden Angehörigen durch geschulte <strong>Pflege</strong>fachkräfte<br />
der kooperierenden Sozialstationen bzw. Projekt-mitarbeiterInnen in Form von<br />
kleinteiliger Schulung <strong>und</strong> Beratung unterstützt. Kontrollgruppe:<br />
Standardversorgung der Sozialstationen. Sonst keine speziellen Aktivierungen.<br />
Auswertung als Prä-Post-Analyse mit multivariaten statistischen Verfahren.<br />
Primäre Outcomevariablen: ADL-Fähigkeiten (E-ADL-Test) <strong>und</strong> kognitive<br />
Fähigkeiten (ADAS-kog); Sek<strong>und</strong>äre Outcomevariablen: Ausmaß der<br />
<strong>Pflege</strong>bedürftigkeit (PAS) inkl. der instrumentellen Aktivitäten des täglichen<br />
Lebens (IADL) <strong>und</strong> der geriatrischen Gesamtsymptomatik (NOSGER-Skala) der<br />
an Demenz erkrankten Personen, Lebensqualität (WHOQOL-BREF) <strong>und</strong><br />
Belastung der pflegenden Angehörigen (HPS).<br />
Ergebnisse: Es werden Erfahrungen bei der Umsetzung der randomisiertkontrollierten<br />
Studie im Sinne eines Zwischenfazits vorgestellt. Abschließende<br />
Ergebnisse stehen noch aus.<br />
Interpretation: Falls die Hypothese bestätigt wird, wäre dies ein wichtiger Beitrag<br />
zur Stärkung <strong>und</strong> ggf. Finanzierung nichtmedikamentöser Therapieangebote bei<br />
Menschen mit degenerativen Demenzerkrankungen.<br />
Gefördert durch: B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />
Laufzeit: 2009-2012
Abstracts<br />
Symposium Demenz 2: Ernährungssituation <strong>und</strong> Alltagsfähigkeiten<br />
von Bewohnern/innen ambulant betreuter<br />
Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz<br />
S. Meyer, J. Gräske, A. Worch, K. Wolf-Ostermann, Alice Salomon<br />
Hochschule Berlin<br />
Einleitung<br />
Immer häufiger ziehen pflegebedürftige, ältere Menschen mit <strong>und</strong> ohne Demenz in<br />
ambulant betreutet Wohngemeinschaften (WG) als Alternative zur traditionellen<br />
Versorgung in einer stationären Einrichtung. Besonders Menschen mit Demenz haben<br />
ein hohes Risiko für eine Unterernährung, da sie oftmals Nahrung nicht mehr als solche<br />
wahrnehmen. Für die neue Versorgungsform WG liegen derzeit unzureichende Daten<br />
über den Ernährungszustand der Bewohner/innen vor. Ziel in der Studie war es, die<br />
Risiken für eine Unterernährung von Bewohnern von ambulant betreuter WG zu<br />
untersuchen.<br />
Methode<br />
Im Rahmen des Forschungsprojektes WGQual wurden in einer Querschnittstudie<br />
mittels standardisierter face-to-face Interviews im Juni 2010 Daten (n=104) über die<br />
Ernährungssituation (MUST & MNA), Alltagfähigkeit (Barthel Index), kognitive<br />
Beeinträchtigung (MMSE) <strong>und</strong> Apathie (AES) von Bewohnern aus ambulant betreuten<br />
WG in Berlin erhoben. Zudem wurden weitere soziodemographische Merkmale sowie<br />
nicht-kognitive Symptome der Demenz erfasst.<br />
Ergebnisse<br />
Das durchschnittliche Alter beträgt 79,0 Jahre. Die Mehrzahl der Bewohner ist am<br />
Demenzsyndrom erkrankt (83,7%). Der durchschnittliche MMSE-Wert beträgt 11,5.<br />
Laut MNA weisen 85,7% kein Risiko für eine Unterernährung auf. 10,7% verfügen über<br />
einen schlechten Ernährungszustand <strong>und</strong> 3,6% befinden sich im Risikobereich für eine<br />
Unterernährung. Eine geringe kognitive Leistungsfähigkeit, ein hohes Alter <strong>und</strong> die<br />
Diagnosestellung Demenz sowie geringe Alltagsfähigkeiten gehen mit einem<br />
schlechten Ernährungsstatus einher. Es gibt keine geschlechtsspezifischen<br />
Unterschiede. Anhand des MUST verfügen 78,7% über ein geringes Risiko für das<br />
Vorliegen einer Mangelernährung. 13,8% haben ein hohes Risiko für eine Mangelernährung.<br />
Diskussion<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass Bewohner von WG durchaus ein erhöhtes Risiko zur<br />
Unterernährung haben, dies aber im Vergleich zu stationären Einrichtungen etwas<br />
geringer ist. Weitere wissenschaftlich abgesicherte Ergebnisse hinsichtlich des<br />
Ernährungsstatus von Menschen mit Demenz in ambulant betreuten WG sind<br />
unabdingbar.<br />
20.9.: 7.30-8.50 Uhr: Unterer Konzilssaal<br />
Deutschsprachige internetbasierte Plattformen zur Unterstützung<br />
von Evidence-based Nursing. Eine kritische<br />
Würdigung<br />
Mit: Katrin Balzer (1), Prof. Dr. Dea Niebuhr (2), Prof. Dr. Eva-Maria Panfil<br />
(3), Dr. Antje Tannen (4), (1) Universität zu Lübeck, (2) Hochschule Fulda,<br />
(3) Hochschule für Angewandte Wissenschaften St. Gallen, (4) Charité-<br />
Universitätsmedizin Berlin<br />
<strong>Pflege</strong>nde sind verpflichtet, eine <strong>Pflege</strong> anzubieten, die dem aktuellen Stand<br />
pflegewissenschaftlicher Erkenntnisse entspricht. Um dieses Wissen zu identifizieren,<br />
braucht es Zeit, Zugang zu wissenschaftlichen Literaturdatenbanken, gute<br />
Englischkenntnisse <strong>und</strong> Erfahrung bei der kritischen Analyse von Studien. Diese<br />
idealen Voraussetzungen sind nicht immer gegeben. Deswegen wurden verschiedene<br />
internetbasierte Lösungen entwickelt, die <strong>Pflege</strong>nde bei der Suche nach dem aktuellen<br />
Stand des Wissens in deutscher Sprache unterstützen <strong>und</strong> Studien aufbereiten:<br />
• FINDAX (Fuldaer Informationsdienst für angewandte Ges<strong>und</strong>heitswissenschaften<br />
<strong>und</strong> klinische Praxis), http://www.findax.de<br />
• Fit-Nursing Care, http://www.fit-care.ch<br />
• Newsblog, https://pflegeforschung.charite.de<br />
• Web 2.0-gestütztes Portal „Evidence-based Nursing“ (Lübeck, noch in der<br />
Entwicklung)<br />
In der Veranstaltung werden die vier Konzepte vorgestellt <strong>und</strong> deren Möglichkeiten <strong>und</strong><br />
Grenzen diskutiert. Diese beinhalten das Angebot, die Art der Aufbereitung der Studien<br />
<strong>und</strong> Umgang sowie Akzeptanz der Praxis.<br />
22<br />
Soziale Unterstützung in der Demenzpflege als Prädiktor<br />
für eine bessere Lebensqualität?<br />
J. Gräske, S. Meyer, A. Worch, K. Wolf-Ostermann, Alice Salomon<br />
Hochschule Berlin<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
Mit der steigenden Zahl von Menschen mit Demenz wird zunehmend diskutiert,<br />
wie die Lebensqualität der betroffenen Personen verbessert werden kann. Als<br />
mögliche Ansätze werden der Einbezug von Familienangehörigen bzw.<br />
Ehrenamtlicher in die Versorgung von Demenzerkrankten genannt. Beides sind<br />
integraler Bestandteil des Konzeptes ambulant betreuter Wohngemeinschaften<br />
(WG) für pflegebedürftige, ältere Menschen. Neben organisatorischen Aufgaben<br />
wird Angehörigen eine wichtige Rolle im Alltagsleben zugeschrieben. Bislang<br />
fehlt eine wissenschaftlicher Nachweis zu Art <strong>und</strong> Umfang vom Einbezug von<br />
Familienangehörigen <strong>und</strong> Ehrenamtlichen in WG <strong>und</strong> dem diesbezüglichen<br />
Einfluss auf die bewohnerbezogene Lebensqualität oder andere<br />
ges<strong>und</strong>heitsbezogenen Outcomes.<br />
Methode<br />
Im Februar 2011 wurde im Rahmen der Studie WGQual eine Querschnittserhebung<br />
aller ambulant betreuten WG für pflegebedürftige Menschen im<br />
Land Berlin durchgeführt. Neben den soziodemografischen Daten, wurde erfasst,<br />
wie häufig Familienangehörige <strong>und</strong> Ehrenamtliche in den WG-Alltag<br />
eingeb<strong>und</strong>en sind <strong>und</strong> welche Tätigkeiten übernommen werden (Minimum Data<br />
Set). Auf Bewohnerebene wurden neben soziodemografischen Daten weiterhin<br />
die Lebensqualität (QUALIDEM) herausforderndes Verhalten (Cohen-Mansfield<br />
Agitation Inventory) sowie Typ <strong>und</strong> Schweregrad der Demenz (Global Detoriation<br />
Scale) erfasst.<br />
Ergebnisse<br />
Es liegen Daten für 468 Bewohner aus 67 WG <strong>und</strong> damit Daten von r<strong>und</strong> 20%<br />
aller Bewohner von WG in Berlin vor. Vorläufige Ergebnisse weisen darauf hin,<br />
dass die Einbindung von Familienangehörigen <strong>und</strong> Ehrenamtliche nicht dem<br />
theoretisch postulierten Umfang entspricht. Ein aktive Angehörigenarbeit lässt<br />
sich vor allem in den Bereichen „Persönliche Hilfen“ <strong>und</strong> „Gesellschaft leisten<br />
<strong>und</strong> gemeinschaftliche Angebote“ beobachten. Weitere Ergebnisse zu Häufigkeit<br />
<strong>und</strong> Art der Einbindung werden ebenso vorgestellt, wie der Einfluss auf die<br />
bewohnerbezogene Lebensqualität <strong>und</strong> weitere Outcomeparameter.<br />
Fazit<br />
Mit der vorliegenden Studie kann erstmals Art <strong>und</strong> Umfang vom Einbezug von<br />
Familienangehörigen <strong>und</strong> Ehrenamtlichen in WG <strong>und</strong> der Einfluss auf die<br />
bewohnerbezogene Lebensqualität oder andere ges<strong>und</strong>heitsbezogenen<br />
Outcomes valide evaluiert werden. Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen<br />
können dazu beitragen, die Lebensqualität demenziell Erkrankter durch eine<br />
verstärkte Einbindung von Angehörigen oder auch Ehrenamtlichen zu<br />
verbessern.
Abstracts<br />
Redaktioneller Hinweis:<br />
Die Kurzbeschreibungen der Vorträge sind in der<br />
zeitlichen Abfolge im Programm geordnet:<br />
• Konferenztag<br />
• Oberer Konzilssaal<br />
• Unterer Konzilssaal<br />
• Konzilsstube<br />
AAL-Technologien für besondere Zielgruppen – Ergebnisse<br />
aus Expertenbefragungen<br />
M. Hülsken-Giesler (1), N. M. Tanschus (2), T. Wist (3), H. Künem<strong>und</strong> (2),<br />
M. Meis (4), H. Remmers (1), G. Schulze (3), (1) Fachgebiet<br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft, Universität Osnabrück, (2) Zentrum Altern <strong>und</strong><br />
Gesellschaft (ZAG), Universität Vechta, (3) Institut für Sonder- <strong>und</strong><br />
Rehabilitationspädagogik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, (4)<br />
Kompetenzzentrum für Hörgeräte-Systemtechnik, HörTech Oldenburg<br />
Problemstellung<br />
AAL-Technologien zur Unterstützung älterer Menschen in der häuslichen Umgebung<br />
gewinnen derzeit an Relevanz. Der niedersächsische Forschungsverb<strong>und</strong> „Gestaltung<br />
altersgerechter Lebenswelten“ (GAL) verfolgt neben der Technikentwicklung Fragen der<br />
psychischen, sozialen <strong>und</strong> ökonomischen Voraussetzungen <strong>und</strong> Konsequenzen des<br />
Technikeinsatzes für Nutzer <strong>und</strong> informelle wie professionelle Helfer. Nur wenig ist in<br />
diesem Zusammenhang bislang über die spezifischen Herausforderungen bekannt, die<br />
sich für einen Einsatz von AAL-Technologien bei Menschen mit besonderem Hilfe- <strong>und</strong><br />
<strong>Pflege</strong>bedarf, mit demenziellen Erkrankungen, mit Behinderung sowie bei Migrantinnen<br />
<strong>und</strong> Migranten stellen.<br />
Methode:<br />
Leitfadengestützte Experteninterviews, inhaltsanalytische Auswertung.<br />
Diskussion:<br />
Die Ergebnisse der qualitativen Erhebung ergänzen einschlägige AAL-Studien mit<br />
standardisiertem Design hinsichtlich der Personengruppen, die mit repräsentativen<br />
Befragungen nicht oder nur unter sehr hohem Aufwand erreicht werden können. Es<br />
kann verdeutlicht werden, in wie weit besondere Personengruppen spezifische Bedarfe<br />
<strong>und</strong> Anforderungen an innovative AAL-Technologien formulieren. Damit werden<br />
einerseits Impulse für eine innovative Weiterentwicklung von AAL-Technologien<br />
gegeben, andererseits aber auch Begrenzungen dieser neuen Versorgungsformen<br />
sichtbar.<br />
23<br />
Neue Versorgungsmodelle im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />
Prof. Dr. Sabina De Geest, Institut für <strong>Pflege</strong>wissenschaft, Universität<br />
Basel<br />
Die Bedürfnisse der chronisch Kranken <strong>und</strong> älteren Menschen von morgen<br />
fordern neue Versorgungsmodelle, Kompetenzen <strong>und</strong> einen Skill-Mix in der<br />
medizinischen Gr<strong>und</strong>versorgung. Diese Herausforderungen sollten von den am<br />
meisten involvierten Ges<strong>und</strong>heitsberufen, den Ärzten <strong>und</strong> den<br />
<strong>Pflege</strong>fachpersonen, gemeinsam angegangen werden. So genannte Chronic-<br />
Care-Modelle fördern die Kontinuität der Versorgung <strong>und</strong> setzen auf Qualität,<br />
indem sie die Versorgung mit positiven Anreizen gezielt steuern. In Chronic-<br />
Care-Modellen steht die geplante, enge Zusammenarbeit der einzelnen Glieder<br />
der Versorgungskette im Mittelpunkt: Die Patienten, ihre Angehörigen, die<br />
Health-Professional-Teams stehen miteinander im Austausch <strong>und</strong> alle sind über<br />
ihre Aufgaben informiert, dafür vorbereitet <strong>und</strong> motiviert. Chronic-Care-Modelle<br />
nutzen dabei elektronische Informationssysteme. Der Erfolg von Chronic-Care-<br />
Modellen hängt von der interdisziplinären Zusammenarbeit ab. Hierfür sind<br />
Leistungserbringer erforderlich, die bestimmte Kernkompetenzen gemeinsam<br />
haben, wie eine patientenzentrierte Versorgung, eine Zusammenarbeitskultur,<br />
die Qualitätsoptimierung, das Nutzen von Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie<br />
oder eine Public-Health-Perspektive.<br />
Evaluation einer Tagesoase durch die Katholische<br />
Fachhochschule Main<br />
V. Korb, R. Stemmer, M. Schmid, Katholische Fachhochschule Mainz<br />
Der Betreuungsbedarf einer zunehmenden Zahl von Personen mit einer<br />
fortgeschrittenen Demenz hat zur Entwicklung neuer Wohn-, Betreuungs- <strong>und</strong><br />
<strong>Pflege</strong>konzepte geführt. Gerade in diesem Stadium der Erkrankung treten häufig<br />
starke physische <strong>und</strong> psychische Einschränkungen auf. Im Verlauf zeigt sich<br />
eine erhöhte Immobilität bis hin zur totalen Bettlägerigkeit, was bei einer<br />
Unterbringung im Einzelzimmer häufig zur Isolation führt.<br />
Das Konzept der „Tagesoase“ im Antoniusheim sieht eine Unterbringung von bis<br />
zu acht Personen in einem Gemeinschaftsraum vor, in dem sich die Gruppe<br />
tagsüber aufhält. Dort werden täglich abwechselnde Maßnahmen, wie z. B.<br />
Aromatherapie, Mobilisation <strong>und</strong> basale Stimulation von <strong>Pflege</strong>fachkräften<br />
durchgeführt.<br />
Es sind zusätzlich vier Doppelzimmer vorhanden, so dass zu jeder Zeit die<br />
Möglichkeit zum Rückzug besteht. Die BewohnerInnen verbringen die Nachtruhe<br />
in den Doppelzimmern.<br />
Fragestellung: Im Zentrum der Evaluation der „Tagesoase“ steht die Frage,<br />
welche Auswirkungen diese Wohnform auf das Wohlbefinden der<br />
BewohnerInnen hat. Dazu gehören auch die Evaluation der Umsetzung des<br />
Konzeptes <strong>und</strong> die Diskussion der damit verb<strong>und</strong>enen ethischen Aspekte.<br />
Ergänzend werden die Belastung auf das <strong>Pflege</strong>personal, die Einstellung der<br />
<strong>Pflege</strong>personen gegenüber Menschen mit einer Demenz <strong>und</strong> die Zufriedenheit<br />
der Angehörigen mit der Betreuung analysiert.<br />
Hypothese: Wegen der spezifischen Betreuung in der „Tagesoase“ wird von<br />
einer im Vergleich zu herkömmlichen Unterbringungen erhöhten Lebensqualität<br />
der Menschen mit einer weit fortgeschrittenen Demenz ausgegangen.<br />
Design <strong>und</strong> Methode: Es handelt sich um eine Evaluationsstudie unter Einbezug<br />
einer Kontrollgruppe, die sich in klassischen Wohnbereichen befindet. Zur<br />
Analyse der Lebensqualität der Bewohner, der Zufriedenheit der Angehörigen mit<br />
der Betreuung, der Belastung <strong>und</strong> Einstellung der <strong>Pflege</strong>personen gegenüber<br />
Menschen mit einer Demenz werden verschiedene qualitative <strong>und</strong> quantitative<br />
Methoden eingesetzt (z. B. H.I.L.DE, BHD-System u. a.).
Abstracts<br />
Die kontinuierliche, telefonische Betreuung von Menschen<br />
mit chronischen Erkrankungen als Versorgungsmodell der<br />
Zukunft<br />
Beate Fecke, Healthways International GmbH, Hennigsdorf<br />
Die Versorgung von Menschen mit chronischen Erkrankungen erfolgt weltweit mit<br />
einem deutlichen Schwerpunkt der Medizin. Dabei kommt es überwiegend zu<br />
paternalistischen Therapie-Verordnungen, welche die Lebenssituation <strong>und</strong> Perspektive<br />
der Betroffenen nicht mit einbeziehen. Menschen mit chronischen Erkrankungen sind<br />
Einschränkungen im täglichen Leben, körperliche <strong>und</strong> psychische Beschwerden <strong>und</strong><br />
hohen Anforderungen an ihre Selbstdisziplin unterworfen. Dies macht eine<br />
kontinuierliche Therapiecompliance häufig schwierig. Studien zeigen, dass kurz nach<br />
einem Arztbesuch die Compliance sehr hoch ist, dann aber stark abfällt. Dies bedeutet,<br />
dass nicht nur die Kontinuität der Versorgung der medikamentösen Therapie wichtig ist,<br />
sondern auch die Unterstützung zum Selbstmanagement der Erkrankung.<br />
In Deutschland lief von Januar 2008 bis Dezember 2010 ein Pilotprojekt der DAK, das<br />
40.000 Menschen mit chronischen Erkrankungen per Telefon betreute, durchgeführt<br />
von der Healthways GmbH. Entsprechend dem Risikoprofil der Erkrankung wurden die<br />
Betroffenen von speziell geschulten, examinierten Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpfleger/innen<br />
regelmäßig angerufen <strong>und</strong> zu ihrer chronischen Erkrankung, ihrer<br />
Lebenssituation <strong>und</strong> ihren Lebensstilrisiken beraten. Im Mittelpunkt der Betreuung stand<br />
der Respekt des Gegenübers auf selbstbestimmtes Leben <strong>und</strong> die Stärkung der<br />
Selbstwirksamkeitserwartung bei Verhaltensänderungen nach dem Transtheoretischen<br />
Modell von Prochaska.<br />
In diesem Vortrag wird gezeigt, dass die regelmäßige telefonbasierte Interaktion dazu<br />
geeignet ist, die zwischen den Arztterminen bestehende Betreuungslücke zu schließen<br />
<strong>und</strong> eine Kontinuität der Versorgung zu gewährleisten. Unterstützt durch eine<br />
elektronische Patientenakte, wurden die Patienten in einem Gespräch regelmäßig zu<br />
ihrer chronischen Erkrankung sowie zu ihrer sozialen <strong>und</strong> psychischen Situation<br />
befragt. Hierbei wurde auch zur Erkrankung <strong>und</strong> individuellen Situation beraten <strong>und</strong><br />
gemeinsam Maßnahmepläne erarbeitet. Im Ergebnis zeigt sich eine Verbesserung der<br />
klinischen Parameter <strong>und</strong> der Medikamentencompliance. Eine Erhebung zur subjektiven<br />
Beurteilung ergab, dass die Programmteilnehmer/innen durch die Betreuung<br />
weniger ängstlich im Umgang mit ihrer Erkrankung waren <strong>und</strong> sich besser informiert<br />
fühlten.<br />
Implementierung einer Sturzdatenbank nach einer retrospektiven<br />
Analyse von Sturzgeschehen in der Geriatrie<br />
Andrea Hierzer, Geriatrische Ges<strong>und</strong>heitszentren der Stadt Graz<br />
Einleitung: Stürze <strong>und</strong> deren schwerwiegende Folgen stellen ein beachtliches<br />
pflegerisches, medizinisches <strong>und</strong> ökonomisches Problem dar. Insbesondere in der<br />
geriatrischen Langzeitpflege ziehen Stürze Einschränkungen in der Selbstständigkeit<br />
<strong>und</strong> eine Verminderung der Lebensqualität nach sich <strong>und</strong> zählen zu einer der<br />
häufigsten Todesursachen. Die Sturzrate in steirischen Langzeitpflegeeinrichtungen<br />
liegt bei etwa 10%, mehr als die Hälfte sind dabei multiple Stürze (Bachner et al 2009).<br />
Methode: Zur Untersuchung möglicher Sturzmuster wurden Sturzprotokolle vom Jahr<br />
2007-2010 (n=2146) retrospektiv mittels SPSS 18 nach Häufigkeiten <strong>und</strong> Korrelationen<br />
hin analysiert.<br />
Ergebnisse: In über der Hälfte der Fälle wurden die PatientInnen im Zimmer (67,42%)<br />
neben dem Bett vorgef<strong>und</strong>en (51,77%). Diese waren sehr eingeschränkt (51,58%).<br />
26% waren zeitlich, örtlich <strong>und</strong> persönlich desorientiert. 53% der Stürze ereigneten sich<br />
auf AG/R Stationen <strong>und</strong> 30% auf MG. Am häufigsten geschehen Stürze zwischen<br />
14:00-19:00 Uhr (32,57%). Die Sturzzeitpunkte unterscheiden sich innerhalb der<br />
Stationen. 79% waren multiple Stürze, bei denen durchschnittlich 5,6<br />
Präventionsmaßnahmen bereits vor dem Sturz gesetzt waren. Besonders wurde auf<br />
eine angemessene Beleuchtung <strong>und</strong> die Information der PatientInnen über<br />
Sturzgefahren geachtet. Die Benutzung einer geeigneten Gehhilfe sowie eine<br />
vermehrte Obsorge waren bei r<strong>und</strong> 50% der Stürze gesetzt. Es wurden keine<br />
signifikanten Korrelationen gef<strong>und</strong>en.<br />
Diskussion: Die Ergebnisse lassen individuelle wie auch stationsbezogene Sturzmuster<br />
erkennen. Es gilt nun auf diese bei der <strong>Pflege</strong>planung speziell einzugehen. Die<br />
Notwendigkeit einer zentralen Erfassung <strong>und</strong> Analyse zur strategischen Weiterentwicklung<br />
des Sturzmanagements in der Geriatrie wurde erkannt.<br />
Fazit <strong>und</strong> Ausblick: Die Einführung der elektronischen Patientendokumentation<br />
ermöglicht die Installierung einer Sturzdatenbank. Sturzprotokolle werden somit zentral<br />
erfasst. Multiple Stürze werden so sofort erkannt <strong>und</strong> wiederholte Sturzhergänge sowie<br />
Umstände aufgezeigt. Dies lässt eine gezieltere individuelle Gestaltung der Sturzpräventionsmaßnahmen<br />
des interdisziplinären Teams sowie eine regelmäßige<br />
Evaluierung des Sturzmanagement durch das <strong>Pflege</strong>management zu.<br />
24<br />
Ein Instrumentarium zur Identifikation <strong>und</strong> Förderung<br />
der Ges<strong>und</strong>heitskompetenz<br />
K. Sommerhalder, S. Hahn, Berner Fachhochschule Ges<strong>und</strong>heit,<br />
Angewandte Forschung <strong>und</strong> Entwicklung <strong>Pflege</strong><br />
Patienten über ges<strong>und</strong>heitsrelevante Themen <strong>und</strong> Handlungen informieren <strong>und</strong><br />
anleiten ist eine zentrale Aufgabe der <strong>Pflege</strong>. Durch Information <strong>und</strong> Instruktion<br />
sollen Patienten unterstützt werden, informierte Entscheide zu treffen <strong>und</strong><br />
ges<strong>und</strong>heitsrelevante Handlungen im Rahmen ihrer Möglichkeiten selbständig<br />
auszuführen. Entscheidend für den Erfolg solcher Interventionen ist, dass sie auf<br />
die Ges<strong>und</strong>heitskompetenz der Patienten abgestimmt sind. Unter<br />
Ges<strong>und</strong>heitskompetenz wird die individuelle Fähigkeit verstanden, ges<strong>und</strong>heitsrelevante<br />
Informationen zu verstehen <strong>und</strong> zu nutzen. Geringe<br />
Ges<strong>und</strong>heitskompetenz wirkt sich negativ auf die Ges<strong>und</strong>heit der Betroffenen<br />
aus. Es ist daher vordringlich, Patienten mit geringer Ges<strong>und</strong>heitskompetenz zu<br />
identifizieren <strong>und</strong> gezielt zu unterstützen.<br />
Gültige Screeninginstrumente zur Identifikation von Patienten mit geringer<br />
Ges<strong>und</strong>heitskompetenz fehlen aktuell für den deutschen Sprachraum. Ebenfalls<br />
fehlt ein Instrumentarium, um Patienten gezielt in ihrer Ges<strong>und</strong>heitskompetenz<br />
zu unterstützen.<br />
In einer Studie wurde in Kooperation mit zwei Akutspitälern der Stadt Bern das<br />
Screeninginstrument von Chew et al. validiert sowie ein Handlungsleitfaden<br />
entwickelt zur Förderung der Ges<strong>und</strong>heitskompetenz von Patienten im<br />
Akutspital. Dafür wurde das englische Screeninginstrument auf Deutsch<br />
übersetzt <strong>und</strong> anhand zweier Referenzinstrumente mit Patienten (n=219) auf die<br />
Validität <strong>und</strong> Reliabilität überprüft. Des Weiteren wurden mittels einer<br />
systematischen Literaturrecherche <strong>und</strong> Fokusgruppeninterviews mit <strong>Pflege</strong>nden<br />
(n=17) Massnahmen zur Förderung der Ges<strong>und</strong>heitskompetenz generiert.<br />
Vorläufige Ergebnisse deuten darauf hin, dass Patienten mit geringer<br />
Ges<strong>und</strong>heitskompetenz mit einer Kombination der Fragen "Wie sicher sind Sie,<br />
wenn Sie ein medizinisches Formular selber ausfüllen?" <strong>und</strong> "Wie sicher sind<br />
Sie, wenn Sie den Anwendungsinstruktionen von Medikamenten folgen sollen?"<br />
identifiziert werden können. Massnahmen zur Förderung der Ges<strong>und</strong>heitskompetenz<br />
beziehen sich auf eine verständliche, überschaubare <strong>und</strong><br />
patientenzentrierte Information <strong>und</strong> Instruktion <strong>und</strong> orientieren sich an<br />
Empowerment.<br />
Die Ergebnisse der Studie bilden ein wichtiges Instrumentarium, das<br />
<strong>Pflege</strong>fachpersonen ermöglicht ihre Patienten entsprechend ihren Fähigkeiten<br />
gezielt zu informieren <strong>und</strong> zu instruieren. Damit wird eine notwendige Voraussetzung<br />
für eine effektive Patientenedukation geschaffen.<br />
Was sagen Validität <strong>und</strong> Reliabilität über den Wert<br />
klinischer Assessments <strong>und</strong> Diagnosen für die<br />
<strong>Pflege</strong>praxis?<br />
B. Reuschenbach (1), J. Kottner (2), (1) Katholische Stiftungsfachhochschule<br />
München, (2) Stiftung Zentrum für Qualität in der<br />
<strong>Pflege</strong>, Berlin<br />
Die Forderung, dass Assessmentinstrumente „valide <strong>und</strong> reliabel“ sein müssen,<br />
gehört heute schon fast zum Allgemeinwissen. Wann ein Instrument jedoch als<br />
valide <strong>und</strong> reliabel angesehen werden kann, ist keine leichte Entscheidung.<br />
Warum ist ein Cronbachs alpha für Werte der modifizierten Nortonskala von 0,7<br />
"akzeptabel", von 0,4 "schlecht"? Was sagt eine Korrelation von 0,9 zwischen<br />
Werten der <strong>Pflege</strong>abhängigkeitsskala <strong>und</strong> des Barthel Indexes über die Validität?<br />
Anhand praktischer Beispiele zeigen wir auf, dass die Aussagekraft von<br />
einzelnen Koeffizienten oft limitiert ist. Instrumente können gr<strong>und</strong>sätzlich nicht<br />
valide oder reliable sein, sondern diese Eigenschaften beziehen sich immer auf<br />
die jeweiligen Messwerte oder diagnostische Urteile in einer bestimmten<br />
Assessmentsituation. Die numerische Ausprägung von Validitäts- <strong>und</strong><br />
Reliabilitätskoeffizienten ist stets das Resultat einer Interaktion zwischen<br />
Instrument, Setting <strong>und</strong> Anwender. Ob ein bestimmtes Ergebnis als gut oder<br />
schlecht zu bewerten ist, hängt somit immer von allen drei Faktoren <strong>und</strong> deren<br />
Interaktion ab. Schließlich muss die Beurteilung der Validität in Beziehung zum<br />
Anwendungszweck erfolgen. <strong>Pflege</strong>rische Assessmentergebnisse <strong>und</strong><br />
Diagnosen können daher nicht per se valide oder reliabel sein, sondern sie<br />
müssen einen bestimmten Zweck erfüllen können. Punktwerte oder Diagnosen<br />
müssen einen unmittelbaren Nutzen für pflegerische Entscheidungen <strong>und</strong><br />
Handlungen haben. Die Assessmentergebnisse müssen einen Mehrwert<br />
gegenüber dem klinischen Urteil (inkrementelle Validität) aufweisen, sonst ist<br />
deren Einsatz im pflegerischen Kontext kaum zu rechtfertigen.<br />
Testtheoretische Gütekriterien liefern empirische Evidenz zu den Eigenschaften<br />
von Werten <strong>und</strong> Diagnosen. Dagegen sind experimentelle Studiendesigns<br />
unerlässlich, um den bewohner- oder klientenbezogenen Nutzen, <strong>und</strong> somit die<br />
angestrebte Verbesserung der <strong>Pflege</strong>praxis, zu belegen. Für die Mehrheit der<br />
pflegebezogenen Assessments steht dieser Nutzennachweis aus <strong>und</strong> ist<br />
aufgr<strong>und</strong> methodologischer Herausforderungen nicht leicht zu erbringen.
Abstracts<br />
Autonomie im Heim? - Messung subjektiven Autonomieerlebens<br />
von <strong>Pflege</strong>heimbewohner/innen<br />
I. Wulff (1), A. Budnick (1), M. Kölzsch (2), R. Kreutz (2), D. Dräger (1),<br />
(1) Institut für Medizinische Soziologie, Charité-Universitätsmedizin Berlin,<br />
(2) Institut für Klinische Pharmakologie <strong>und</strong> Toxikologie, Charité–<br />
Universitätsmedizin Berlin<br />
Hintergr<strong>und</strong>: Studien zum subjektiven Autonomieerleben aus Sicht der Heimpopulation<br />
sind unterrepräsentiert. Darüber hinaus werden von Demenz betroffene Bewohner/innen<br />
häufig - <strong>und</strong> dadurch fast 2/3 der Heimpopulation - ausgeschlossen. Es besteht<br />
eine Forschungslücke hinsichtlich der Selbsteinschätzung von Autonomie von<br />
Bewohner/innen mit unterschiedlichen kognitiven Fähigkeiten.<br />
Ziel .Darstellung der Erfassung <strong>und</strong> Analyse subjektiv wahrgenommener Autonomie<br />
anhand der Kurzform der deutschen Version der Hertz Perceived Enactment of<br />
Autonomy Scale (HPEASD).<br />
Methoden. Auf Basis der HPEASD wurde eine einfach erfassbare Kurzversion<br />
entwickelt. Im Rahmen der Studie Pain and Autonomy in the Nursing Home (PAIN)<br />
wurden quantitative Daten in einer Zufallsstichprobe von Heimbewohner/innen in 40<br />
Einrichtungen in Berlin/Brandenburg durch mündliche Befragung <strong>und</strong> Analyse der<br />
<strong>Pflege</strong>dokumentation generiert. 179 Bewohner/innen konnten in die Entwicklung der<br />
Kurzfassung des HPEASD eingeschlossen werden.<br />
Ergebnisse .Die aus den Projektdaten entwickelte Kurzform <strong>und</strong> der Gesamtscore des<br />
HPEASD korrelieren hoch miteinander. Die Kurzform des HPEASD korreliert - im Sinne<br />
einer konvergenten Validität - ebenso wie die Gesamtskala des HPEASD signifikant mit<br />
der gemessenen Selbstwirksamkeit der Befragten <strong>und</strong> bildet damit gleichermaßen das<br />
Autonomieerleben der Bewohner/innen ab. 179 Bewohner/innen (78 männlich) mit<br />
einem MMSE Wert von 18-30 Punkten (25.8±3.4) <strong>und</strong> einem Durchschnittsalter von 80<br />
Jahren konnten Aussagen zu ihrer Autonomie treffen. Bewohner/innen ohne<br />
Schmerzen haben ein größeres Autonomieerleben (p=0,041), ebenso alle Befragten,<br />
die weniger Einschränkungen in den Aktivitäten des täglichen Lebens (Barthel Index)<br />
erfahren (p
Abstracts<br />
Ergebnisse der Versorgungsforschung: Wie verändert sich<br />
die stationäre Depressionsbehandlung im 10-Jahresverlauf?<br />
Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die<br />
<strong>Pflege</strong>nden?<br />
C. T. Mohr (1), K. H. Beine (2), J. Höffler (3), (1) Institut f. Bildung <strong>und</strong><br />
Personalentwicklung (IBP), MedBO, (2) Lehrstuhl für Psychiatrie<br />
Psychotherapie, Universität Witten/Herdecke (3) Abt. für Psychiatrie &<br />
Psychotherapie, Martin-Luther-Krankenhaus Bochum<br />
Anliegen: Die vollstationäre Versorgungssituation in einer psychiatrischpsychotherapeutischen<br />
Klinik von depressiven Menschen (F32/F33) wird mittels<br />
Analyse der Daten der psychiatrischen Basisdokumentation (DGPPN-BADO) über<br />
einen 10-Jahreszeitraum dargestellt. Neben den soziodemographischen Entwicklungen,<br />
werden auch Veränderungen in der Behandlungszeit, Rezidivrate <strong>und</strong> Krankheitsschwere<br />
analysiert.<br />
Methode: Die Analyse basiert auf Daten der psychiatrischen Basisdokumentation<br />
(DGPPN-BADO) aller in den Jahren 1997 bis 2006 in die Klinik für Psychiatrie,<br />
Psychosomatik <strong>und</strong> Psychotherapie der Universität Regensburg konsekutiv vollstationär<br />
aufgenommenen Patienten (n=3862) mit an erster Stelle angeführten Diagnosen<br />
gemäß ICD-10 depressive Episode (F32.xx) bzw. rezidivierende depressive Störung<br />
(F33.xx).<br />
Ergebnisse: Im Zeitraum von 10 Jahren konnte beobachtet werden: Patienten mit der<br />
Diagnose F32 <strong>und</strong> F33 werden tendenziell jünger <strong>und</strong> leben mehr alleine. Das mittlere<br />
Alter bei der Aufnahme ist vergleichsweise hoch <strong>und</strong> liegt bei 53 Jahren. Frauen sind<br />
häufiger betroffen als Männer, wobei die männlichen Behandlungsfälle im Jahresverlauf<br />
signifikant zunehmen. Es zeigt sich ein signifikanter Anstieg der schulischen <strong>und</strong><br />
beruflichen Bildung. Die diagnostizierten psychiatrischen Komorbiditäten steigen im<br />
Laufe der Jahre signifikant an. Die mittlere Krankenhausverweildauer ist im nationalen<br />
Vergleich relativ kurz <strong>und</strong> in den 10 Jahren um 16,7% rückläufig. Die mittlere kumulierte<br />
Verweildauer verkürzt sich nur tendenziell. Die Patienten werden gemäß GAF-, <strong>und</strong><br />
CGI-Werten kränker aufgenommen <strong>und</strong> kränker entlassen. Der in der kürzeren Zeit zu<br />
erzielende Behandlungserfolg ist geringer <strong>und</strong> die Patienten werden kränker entlassen.<br />
Die im schlechteren Zustand entlassenen Patienten kommen häufiger binnen<br />
Jahresfrist wieder zur Aufnahme.<br />
Schlussfolgerung: Über einen längeren Zeitraum (5 Jahre) egalisieren sich durch die<br />
häufigeren Rezidive die vermeintlichen Kostenvorteile durch die kürzere Dauer der<br />
einzelnen Behandlungsepisode. Der „gefühlte Drehtüreffekt“ hat sich bestätigt. Das<br />
Stationskonzept <strong>und</strong> das Therapieangebot muss den veränderten Bedingungen<br />
angepasst werden. Die ambulante Versorgung ist noch mehr auf die Bedürfnisse der<br />
Patienten auszurichten <strong>und</strong> mit dem stationären Sektor zu vernetzen.<br />
Wie junge Frauen <strong>und</strong> Frauen mittleren Alters Inkontinenz<br />
erleben <strong>und</strong> bewältigen<br />
E. Meyer, Cekib, Bereich Unternehmensentwicklung, Klinikum Nürnberg<br />
Harninkontinenz ist eine beschämende <strong>und</strong> tabubesetzte Ges<strong>und</strong>heitsstörung, die sehr<br />
kranken oder sehr alten Menschen zugeordnet wird. Tatsächlich handelt es sich aber<br />
um ein weltweit verbreitetes Problem, das unabhängig vom Alter hauptsächlich Frauen<br />
betrifft, häufig schon in jüngeren <strong>und</strong> in mittleren Jahren. Bisher gibt es wenige<br />
Erkenntnisse darüber, wie junge Frauen <strong>und</strong> Frauen mittleren Alters Harninkontinenz<br />
erleben <strong>und</strong> bewältigen.<br />
Ziel dieser Studie war es, Einblick in die subjektiven Erfahrungen dieser betroffenen<br />
Frauen zu erhalten, um Verständnis für ihre Bedürfnisse zu entwickeln. Daraus könnten<br />
dann frauenzentrierte Konzepte für das Assessment <strong>und</strong> zur Beratung entwickelt<br />
werden, die in der professionellen <strong>Pflege</strong> als Gr<strong>und</strong>lage für die Betreuung dieser<br />
Frauen genutzt werden. Daher wurde in der vorliegenden Studie der Frage<br />
nachgegangen wie junge Frauen <strong>und</strong> Frauen mittleren Alters Inkontinenz erleben <strong>und</strong><br />
bewältigen.<br />
Methodisch wurde eine Sek<strong>und</strong>äranalyse in Anlehnung an die Gro<strong>und</strong>ed Theory<br />
(Strauss & Corbin) durchgeführt. Aus bereits erhobenen qualitativen Interviews wurden<br />
dazu elf Interviews betroffener Frauen in diesem Alter ausgewählt.<br />
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Frauen ihren Körper als unkontrollierbar<br />
erleben, was Ohnmacht, Angst <strong>und</strong> Scham erzeugt. Sie können die Beeinträchtigung<br />
nur sehr schwer in ihr Selbstbild integrieren, weil sie diese alten Menschen zuordnen.<br />
Aufgr<strong>und</strong> von Tabus <strong>und</strong> weil sie Stigmatisierung befürchten, verstecken sie das Leiden<br />
<strong>und</strong> reden nicht darüber, mit der Folge, sich sehr alleine <strong>und</strong> ausgegrenzt zu fühlen. Da<br />
sie immer mit Urinverlusten rechnen müssen, entwickeln sie Vorsorgemaßnahmen, um<br />
sich sicher zu fühlen. Eine Reihe von Problemen <strong>und</strong> Einschränkungen in ihren<br />
alltäglichen Aktivitäten <strong>und</strong> Erfahrungen, die sie mit dem Medizinsystem gemacht<br />
haben, beeinflussen ihre Bewältigungsstrategien. Alle Frauen würden sich Beratung in<br />
einer vertrauten Atmosphäre wünschen.<br />
Die Resultate unterstützen die Ergebnisse aus anderen Studien. Es wäre notwendig,<br />
interdisziplinäre Leitlinien zu entwickeln, um den speziellen Beratungs- <strong>und</strong><br />
Behandlungsbedürfnissen dieser Frauen zu entsprechen.<br />
26<br />
Die ges<strong>und</strong>heitliche <strong>und</strong> soziale Situation alleinlebender<br />
demenzkranker Menschen – eine multiprofessionelle<br />
Perspektive<br />
S. Schniering, Institut für Public Health <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>forschung,<br />
Universität Bremen<br />
Fragestellung: Studienergebnisse des KOVERDEM-Projektes am Institut für<br />
Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf unter der<br />
Leitung von Prof. Dr. van den Bussche zur Kooperationsverbesserung zwischen<br />
Hausärzten <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>diensten bei Menschen mit Demenzerkrankung (MmD) in<br />
Hamburg zeigen, dass ca. 60% der von ambulanten <strong>Pflege</strong>diensten betreuten<br />
MmD alleine leben. In der Literatur wurde die Situation von alleinlebenden MmD<br />
bisher kaum berücksichtigt. Aufbauend auf dem Projekt KOVERDEM thematisiert<br />
diese Studie die Situation alleinlebender MmD <strong>und</strong> hat zum Ziel, die<br />
ges<strong>und</strong>heitlichen <strong>und</strong> sozialen Probleme <strong>und</strong> Risiken von alleinlebenden MmD<br />
sowie die Strukturen des Versorgungssystems zu ermitteln.<br />
Methoden: Es wurden leitfadengestützte Experteninterviews mit 39 Akteuren des<br />
professionellen Unterstützungssystems von alleinlebenden MmD geführt (z.B.<br />
Hausärzte, <strong>Pflege</strong>nde, Pastoren, Berater, Polizei). Die Auswertung erfolgte nach<br />
dem interpretativen Verfahren des thematischen Vergleichs von Meuser <strong>und</strong><br />
Nagel.<br />
Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass zur Verbesserung der Situation von<br />
alleinlebenden MmD ein großer Handlungsbedarf besteht. Die Betroffenen sind<br />
im Vergleich zu nicht alleinlebenden MmD <strong>und</strong> auch zu alleinlebenden Menschen<br />
ohne Demenz besonderen Risiken ausgesetzt. Aufgr<strong>und</strong> des häufigen Fehlens<br />
einer festen Bezugsperson <strong>und</strong> des nicht ausreichenden ambulanten<br />
Versorgungssystems kommt es verstärkt zu ges<strong>und</strong>heitlichen <strong>und</strong> sozialen<br />
Einschränkungen, bis hin zu Verwahrlosung <strong>und</strong> sozialer Isolation. Eine<br />
besonders wichtige Rolle in der Versorgung nehmen, wenn vorhanden,<br />
professionell <strong>Pflege</strong>nde ein. Sie sind häufig die einzigen regelmäßigen sozialen<br />
Kontakte alleinlebender MmD.<br />
Interpretation: Alleinlebende MmD bedürfen einer speziellen Unterstützung. Sie<br />
benötigen vermehrte Ansprache, eine Bezugsperson <strong>und</strong> Koordination der<br />
Hilfen. In die Versorgung einbezogene <strong>Pflege</strong>nde können aufgr<strong>und</strong> der<br />
regelmäßigen Kontakte eine besondere Rolle als Bezugsperson einnehmen. Die<br />
Rolle der <strong>Pflege</strong> ist in diesem Zusammenhang neu zu definieren. Zu den<br />
Interventionsmöglichkeiten zur Verbesserung der Situation alleinlebender MmD<br />
gehören eine verbesserte Vernetzung der professionellen Helfer, z.B. durch<br />
Fallkonferenzen, die Einrichtung einer Koordinationsinstanz zur langfristigen<br />
Begleitung <strong>und</strong> eine bessere Aufklärung der Gesellschaft. Der Ausbau<br />
zugehender Hilfen ist notwendig, um auf alleinlebende MmD aufmerksam zu<br />
werden <strong>und</strong> frühzeitig Hilfen einrichten zu können.<br />
„In jedem Einzelschritt“ - Die Bedeutung von Hoffnung<br />
für Angehörige von PatientInnen einer Wachkomastation<br />
E. Siegl, Universität Wien<br />
Hintergr<strong>und</strong>: Analog zum Schicksal von WachkomapatientInnen durchleben ihre<br />
Angehörigen eine Lebenskrise. Durch die unerwartete, akute Erkrankung sind sie<br />
tief getroffen, hilflos <strong>und</strong> verzweifelt. Neben ihren eigenen alltäglichen Problemen<br />
sehen sie sich mit finanziellen <strong>und</strong> rechtlichen Sorgen sowie mit einer<br />
ungewissen Zukunft konfrontiert. Nicht zuletzt, weil Angehörige unersetzbare<br />
PartnerInnen in Therapie <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> von WachkomapatientInnen sind, ist es<br />
unbedingt notwendig, ihnen in ihrer schwierigen Situation beizustehen <strong>und</strong> ihnen<br />
professionelle Hilfe anzubieten. Die Rolle des Phänomens Hoffnung wurde im<br />
Zusammenhang mit Angehörigen von wachkomatösen Menschen noch kaum<br />
beschrieben. Diese Hoffnung könnte jedoch eine positive Wirkung auf das<br />
Erleben <strong>und</strong> die Bewältigung der belastenden Lebensphase haben.<br />
Ziel: Die vorliegende Studie setzte sich zum Ziel, die Bedeutung von Hoffnung für<br />
Angehörige von PatientInnen einer Wachkomastation näher zu untersuchen.<br />
Durch die gewonnenen Erkenntnisse sollen wesentliche Faktoren, die mit dem<br />
Hoffnungserleben in Zusammenhang stehen, identifiziert werden. In weiterer<br />
Folge könnte mithilfe des generierten Wissens das Einfühlungsvermögen von<br />
beruflich im Ges<strong>und</strong>heitswesen tätigen Personen dahingehend sensibilisiert<br />
werden.<br />
Methode: Die Datenerhebung erfolgte anhand von halbstandardisierten<br />
Interviews mit neun betroffenen Angehörigen (acht Frauen <strong>und</strong> ein Mann), die in<br />
zwei verschiedenen <strong>Pflege</strong>einrichtungen rekrutiert wurden. Als Forschungsmethode<br />
wurde die Gro<strong>und</strong>ed Theory gewählt, die für die Datensammlung <strong>und</strong> –<br />
analyse maßgebend war. Aufgr<strong>und</strong> der begrenzten Rahmenbedingungen<br />
(mangelnde Zeitressourcen <strong>und</strong> zu kleine Stichprobe) konnte keine Datensättigung<br />
erzielt werden.<br />
Erkenntnisse: Im Zuge der Datenanalyse kristallisierten sich drei Faktoren<br />
heraus, die auf das Erleben der Angehörigen gravierend einwirken: persönliche<br />
Einflussfaktoren, das soziale Umfeld <strong>und</strong> der Kostenfaktor. Weiters konnten<br />
einige Bewältigungsstrategien identifiziert werden, wobei sich zeigte, dass<br />
Hoffnung die wichtigste davon ist. Die Hoffnungen der Angehörigen, die sich im<br />
Laufe der Zeit verändern <strong>und</strong> flexibel an aktuelle Situationen <strong>und</strong> Ereignisse<br />
anpassen, weisen einen starken Realitäts- <strong>und</strong> Gegenwartbezug auf. Dadurch<br />
stellt Hoffnung eine unverzichtbare Kraftquelle dar, in der auch Rückschläge<br />
ihren Platz finden.<br />
Schlussfolgerung: Die gewonnenen Erkenntnisse betonen die Notwendigkeit, der<br />
Bedeutung von Hoffnung für Angehörige von PatientInnen einer Wachkomastation<br />
künftig vermehrt Aufmerksamkeit zu schenken.
Abstracts<br />
„Ich hab mich jetzt so abgef<strong>und</strong>en. Muss ich ja…“ -<br />
Das Leben psychisch kranker Menschen im Wohnheim<br />
N. Duveneck, Institut für Public Health <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>forschung, Universität<br />
Bremen<br />
Fragestellung:<br />
Trotz der Reformen des psychiatrischen Versorgungssystems lebt weiterhin ein<br />
Großteil chronisch psychisch kranker Menschen in stationären Einrichtungen. In weite<br />
Ferne gerückt erscheint das gemeindepsychiatrische Ziel, auch Menschen mit<br />
chronisch rezidivierenden psychischen Erkrankungen zu befähigen, selbstbestimmt <strong>und</strong><br />
normal im eigenen Lebensfeld zurechtzukommen. Im Bereich der <strong>Pflege</strong>forschung ist<br />
die Situation psychisch kranker Menschen bislang relativ dethematisiert, in anderen<br />
Disziplinen wird sie wenig aktuell <strong>und</strong> dürftig behandelt, obendrein zumeist<br />
ausschließlich unter standardisierten Kriterien zur Lebensqualität. Mit Fokus auf die<br />
subjektive Sicht der Bewohner hat die Studie zum Ziel, die Einflüsse bzw.<br />
Einschränkungen, mit denen psychisch kranke Menschen in einem Wohnheim leben,<br />
sowie die Auswirkungen der institutionellen Lebensbedingungen auf die Persönlichkeit<br />
sowohl theoretisch als auch empirisch herauszuarbeiten <strong>und</strong> die pflegerischen Bedarfe<br />
<strong>und</strong> Bedürfnisse psychisch kranker Menschen in stationären Wohneinrichtungen zu<br />
identifizieren.<br />
Methoden:<br />
Die explorative Studie basiert auf fünf leitfadengestützten Interviews mit psychisch<br />
kranken Bewohnern eines Wohnheims, die inhaltsanalytisch mittels Qualitativer<br />
Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet wurden.<br />
Ergebnisse:<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass das Leben der Bewohner durch die Unterbringung in<br />
einem Wohnheim entscheidend geprägt wird. Die Institution als Ort pflegerischer<br />
Versorgung von psychisch kranken Menschen ist durch ein hohes Maß an<br />
Fremdbestimmung gekennzeichnet. In zahlreichen Bereichen unterliegt das Leben der<br />
Interviewten erheblichen Restriktionen. Die Fremdbestimmung führt bei den Bewohnern<br />
zum Abbau von Fähigkeiten zur autonomen Lebensführung <strong>und</strong> zu Problemen beim<br />
Entwurf einer eigenständigen biographischen Konstruktion. Nach Einschätzung der<br />
Bewohner tragen die <strong>Pflege</strong>nden die fremdbestimmenden, institutionellen Strukturen<br />
mit <strong>und</strong> werden als nicht Autonomie fördernd wahrgenommen.<br />
Schlussfolgerung:<br />
Die <strong>Pflege</strong>nden unterliegen ebenso wie die Bewohner den institutionellen Bedingungen<br />
des Wohnheims; ihre Funktion im System Heim ist ihnen unbekannt. Zur Entwicklung<br />
professioneller pflegerischer Handlungskompetenz lassen sich die Befähigung zu<br />
verständigungsorientierter Interaktion mit den Bewohnern <strong>und</strong> zur Reflexion der Macht-<br />
<strong>und</strong> Abhängigkeitsstrukturen im Heim als zentrale Ausbildungsziele bestimmen, um die<br />
Autonomie der Bewohner besser zu fördern.<br />
Wirksamkeit <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit vom Entlassungsmanagement<br />
M. Klassen, Department für Soziale Arbeit, Unternehmerische Hochschule<br />
Management Center Innsbruck<br />
In diesem Beitrag werden die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung des<br />
Projektes Case <strong>und</strong> Caremanagement Tennengau vorgestellt, welches vom Ges<strong>und</strong>heitzsnetzwerk.at<br />
getragen wurde <strong>und</strong> insbesondere das Entlassungsmanagement<br />
(EM) im Krankenhaus Hallein fokussierte<br />
Die wichtigen forschungsrelevanten Projektziele des o.a. Projektes waren:<br />
1. Senkung der Wiederaufnameraten nach dem EM,<br />
2. Senkung der Verweildauer nach dem EM,<br />
3. Evaluierung der Kostenentwicklung im extramuralen Bereich nach dem EM.<br />
Die Erreichung der Projektziele wurde auf den drei folgenden Untersuchungsebenen<br />
quantitativ überprüft:<br />
1. deskriptive Datenauswertung der EM-Dokumentation,<br />
2. Versuchs-Kontrollgruppen-Stichprobe,<br />
3. Pre-Post-Messung der EM-PatientInnen mit den Daten der österreichischen<br />
Sozialversicherung.<br />
Die wesentlichen Ergebnisse dieser Untersuchung waren:<br />
1. Senkung der Wiederaufnahmeraten<br />
In der Pre-Post-Messung konnte bei der untersuchten Subgruppe u.a. festgestellt<br />
werden, dass die Anzahl der KH-Aufenthalte drei Monate nach dem<br />
Entlassungsmanagement niedriger war als drei Monate davor: 238 KH-Aufenthalte drei<br />
Monate vor EM vs. 196 drei Monate danach. Die Wiederaufnahmeraten konnten somit<br />
insgesamt <strong>und</strong> bei allen Altersgruppen nach Intervention durch das EM gesenkt<br />
werden.<br />
2. Senkung der Verweildauer<br />
Im Pre-Post-Vergleich konnte weiterhin festgestellt werden, dass 2310 Belagstagen drei<br />
Monate vor dem EM 2079 Belagstage drei Monate danach gegenüber standen. Die<br />
Verweildauer sank somit insgesamt. Darüber hinaus wurde deutlich, dass die<br />
Verweildauer in der Altersgruppe der über 80-jährigen <strong>und</strong> der unter 70-jährigen<br />
PatientInnen im 3-Monats-Pre-Post-Vergleich insgesamt zurückgeht. Die Ausnahme<br />
bilden die von 70- bis 80-Jährigen.<br />
3. Kostenentwicklung im extramuralen Bereich<br />
In Bezug auf die extramuralen Effekte wurde evident, dass insbesondere im 3-Monats-<br />
Pre-Post-Vergleich bei allen Altersgruppen nach dem EM sowohl die Anzahl der<br />
erbrachten Leistungen durch niedergelassene Ärzte als auch die Gesamtkosten dieser<br />
Leistungen zurückgehen. Beim Medikamentengebrauch konnten solche Effekte nicht<br />
festgestellt werden.<br />
Im Gesamtergebnis der vorliegenden Untersuchung konnte festgehalten werden, dass<br />
das Entlassungsmanagement im KH Hallein wirksam <strong>und</strong> wirtschaftlich ist.<br />
27<br />
ENP (European Nursing care Pathways) <strong>und</strong> dessen<br />
Anwendung in der extramuralen <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> Betreuung<br />
am Beispiel der Wiener Sozialdienste<br />
R. Kraus (1), S. Berger (2), (1) Alten- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>dienste GmbH,<br />
Wiener Sozialdienste, (2) ENP® Development and Research,<br />
RECOM GmbH & Co. KG,<br />
ENP (European Nursing care Pathways) ist ein <strong>Pflege</strong>klassifikationssystem, das<br />
<strong>Pflege</strong>diagnosen in Form von Praxisleitlinien fachlich mit <strong>Pflege</strong>zielen <strong>und</strong><br />
<strong>Pflege</strong>maßnahmen verbindet. ENP wird seit 1989 unter wissenschaftlichen<br />
Methoden entwickelt <strong>und</strong> von <strong>Pflege</strong>nden in Europa sowohl in der stationären<br />
Akut- <strong>und</strong> Langezeitversorgung als auch im mobilen Bereich angewendet.<br />
Die Wiener Sozialdienste haben sich für die Nutzung dieser <strong>Pflege</strong>fachsprache<br />
im elektronischen Dokumentationssystem RECOM-GriPS® entschieden. Die<br />
Software wurde gemeinsam mit der Firma ilogs <strong>und</strong> deren Lösung für den<br />
administrativen Arbeitsprozess zu der neuen, integrierten Software MOCCA<br />
zusammengefasst.<br />
In der Vorbereitung zur Einführung der elektronischen <strong>Pflege</strong>dokumentation<br />
wurden in Zusammenarbeit mit mobilen Diensten Anpassungs- <strong>und</strong><br />
Ergänzungsarbeiten sowohl in der Programmführung als auch im<br />
terminologischen Bereich bei der itemgestützten <strong>Pflege</strong>anamnese, den<br />
Assessmentinstrumenten <strong>und</strong> ENP vorgenommen, um das Programm für den<br />
mobilen Einsatzbereich zu optimieren.<br />
Im Vortrag werden neben diesen Arbeiten die strukturellen Merkmale, die Ziele<br />
<strong>und</strong> Möglichkeiten von ENP erläutert. Die für die Einführung notwendigen<br />
strukturellen Voraussetzungen der Organisation sowie die Erfahrungen, welche<br />
während der Implementierung bei den Wiener Sozialdiensten gesammelt<br />
wurden, sollen ebenso Thema sein als auch die Erwartungen hinsichtlich<br />
Qualitätsverbesserung in der extramuralen <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> Betreuung.<br />
Nutzerorientierte Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> Prävention<br />
in der stationären Langzeitversorgung aus der Sicht von<br />
Experten<br />
A. Horn, D. Schaeffer, Fakultät für Ges<strong>und</strong>heitswissenschaften, AG 6<br />
Versorgungsforschung/<strong>Pflege</strong>wissenschaft, Universität Bielefeld<br />
Problemstellung<br />
Das Thema „Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> Prävention in der stationären<br />
Langzeitversorgung“ wurde im deutschen Sprachraum bisher wenig beachtet<br />
<strong>und</strong> bearbeitet, obwohl es im Hinblick auf den demografischen Wandel<br />
zunehmend an Bedeutung gewinnt. Im Rahmen eines auf sieben Jahre<br />
angelegten Projektes der Universität Bielefeld <strong>und</strong> dem LBIHPR in Wien wurde<br />
auf der Gr<strong>und</strong>lage einer Literatur- <strong>und</strong> Strukturanalyse deutlich, dass die<br />
Übertragbarkeit von ges<strong>und</strong>heitsförderlichen Strategien in das Praxisfeld<br />
„stationäre Langzeitversorgung“ (LTC) in Deutschland ausgeschlossen ist, ohne<br />
zuvor in der Praxis die Bedeutung, vorhandene Bedingungen <strong>und</strong> den<br />
Umsetzungs- bzw. Entwicklungsstand von Ges<strong>und</strong>heitsförderung in der<br />
stationären Altenhilfe zu analysieren.<br />
Untersuchungsmethode<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurden Experteninterviews mit professionellen Akteuren aus<br />
der stationären pflegerischen Langzeitversorgung durchgeführt. In den Interviews<br />
wurde der Frage nachgegangen, wie die Experten die aktuelle Lage einschätzen,<br />
welchen Stellenwert sie Maßnahmen zur Ges<strong>und</strong>heitsförderung beimessen <strong>und</strong><br />
mit welchen Implementationsbedingungen <strong>und</strong> -hürden aus ihrer Sicht bei der<br />
Umsetzung von Ges<strong>und</strong>heitsförderung in diesem Setting zu rechnen ist. Die<br />
Interviews wurden, wie von Meuser <strong>und</strong> Nagel (2002) empfohlen, ausgewertet.<br />
Die Ergebnisse dieser Auswertung sind Gegenstand des Vortrags.<br />
Diskussion der Ergebnisse<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass aus Sicht der Experten der Bedarf an<br />
nutzerorientierter Ges<strong>und</strong>heitsförderung in diesem Setting als hoch eingeschätzt<br />
wird. In Kontrast dazu steht jedoch, dass die Einrichtungen einem Wandel<br />
unterliegen, mit dem sie strukturell, konzeptionell <strong>und</strong> personell bzw.<br />
qualifikatorisch nicht Schritt halten können <strong>und</strong> der sehr weitreichende<br />
Auswirkungen hat. Die Lösung der sich daraus entwickelnden Probleme stellt<br />
aus Expertensicht eine wichtigere Rolle dar als Fragen der Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
<strong>und</strong> Prävention. Den Experten zufolge gewinnt jedoch<br />
Ges<strong>und</strong>heitsförderung auf der Ebene der Mitarbeiterges<strong>und</strong>heit an Stellenwert.<br />
Nutzerorientierte Ges<strong>und</strong>heitsförderung ist hingegen ein noch relativ<br />
unvertrautes Thema. Das zeigt sich nicht nur an begrifflichen Unklarheiten<br />
sondern auch in der Unsicherheit, wie Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> Prävention<br />
konzeptionell zu fassen sind <strong>und</strong> wie sie sich von Qualitätsbemühungen <strong>und</strong><br />
„guter aktivierender <strong>Pflege</strong>“ unterscheiden. Vorstellungen über das wie <strong>und</strong> was<br />
von Ges<strong>und</strong>heitsförderung sind unklar <strong>und</strong> zeichnen sich durch konzeptionelle<br />
Vagheit aus.
Abstracts<br />
Evaluation der Einführung von <strong>Pflege</strong>klassifikationen in die<br />
Praxis<br />
Fritz Frauenfelder, Direktion <strong>Pflege</strong>, Therapien <strong>und</strong> Sozialdienst, Psychiatrische<br />
Universitätsklinik Zürich<br />
In der professionellen <strong>Pflege</strong> kommen vermehrt standardisierte <strong>Pflege</strong>klassifikationen<br />
zum Einsatz. Eine Evaluation zeigte, dass sich die drei <strong>Pflege</strong>klassifikationen NANDA-I,<br />
NOC, <strong>und</strong> NIC am besten für den Einsatz in der <strong>Pflege</strong>praxis eignen (Just et al 2005).<br />
Sie gewährleisten Transparenz <strong>und</strong> Nachvollziehbarkeit der <strong>Pflege</strong>, vermeiden<br />
Missverständnisse <strong>und</strong> bilden eine Sammlung von pflegerischem Wissen (Lunney,<br />
2006). Laut Keenan <strong>und</strong> Aquilino (1998) steigert der Einsatz der drei<br />
<strong>Pflege</strong>klassifikationen die Kontinuität der <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> bietet eine Gr<strong>und</strong>lage die<br />
Qualität der <strong>Pflege</strong> sowie deren Effizienz im Bereich der Station, der Institution sowie<br />
der nationaler Ebene zu analysieren <strong>und</strong> zu beurteilen. Im Weiteren kann die Qualität<br />
der <strong>Pflege</strong>dokumentation mit dem Einsatz der Klassifikationen deutlich gesteigert<br />
werden (Müller et al, 2007).<br />
Im Rahmen der <strong>Pflege</strong>strategie 2006-2010 wurde das Basis-Assessmentinstrument<br />
SEFW <strong>und</strong> die <strong>Pflege</strong>klassifikationen NANDA-International (NANDA-I) <strong>und</strong> Nursing<br />
Outcomes Classification (NOC) in die alltägliche <strong>Pflege</strong>praxis eingeführt <strong>und</strong> etabliert.<br />
Im Zentrum der Einführungsstrategie standen das selbstverantwortliche Lernen, die<br />
Zeit, die fachliche Begleitung <strong>und</strong> der Bezug zum pflegerischen Alltag. Anhand einer<br />
quantitativen Querschnittstudie bei einer Vollerhebung wurde der strukturelle Einsatz<br />
der implementierten Elemente evaluiert.<br />
Von den 90 evaluierten Patientenfällen waren r<strong>und</strong> zwei Drittel vollständig <strong>und</strong><br />
durchgehend anhand des Assessmentinstruments <strong>und</strong> der Klassifikationen<br />
dokumentiert. Bei 92.2% der Patienten fand sich ein dokumentiertes Assessment. In<br />
88,9% der Fälle waren eine oder mehrere <strong>Pflege</strong>diagnose(n) vollständig beschrieben<br />
<strong>und</strong> bei 83.3% aller Patientinnen <strong>und</strong> Patienten die pflegerelevante Ergebnisse (NOC)<br />
definiert. In 87.8% der Fälle fanden sich die pflegerischen Interventionen in eigenen<br />
Worten dokumentiert. Die Analyse der fehlerhaften Dokumentationen ergab, dass es<br />
sich in den meisten Fällen um kürzlich eingetretene Patienten handelte oder dass sich<br />
die betroffenen <strong>Pflege</strong>planungen in Überarbeitung befanden.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der strukturierten Vorgehensweise konnten die verschiedenen Elemente der<br />
<strong>Pflege</strong>planung erfolgreich eingeführt <strong>und</strong> etabliert werden. Ihre Inhalte werden<br />
zukünftigen als Basis für die Umsetzung von Evidence Based Nursing dienen, um die<br />
<strong>Pflege</strong> in inhaltlich-fachlicher Hinsicht weiter zu entwickeln. Literatur beim Autor.<br />
Wie versorgt die Stadt Landshut ihre älteren Mitbürger mit<br />
einem (potentiellen) Hilfe- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>bedarf?<br />
A. Kurka-Wöbking, Deutscher Berufsverband für <strong>Pflege</strong>berufe, DBfK<br />
Südost, Bayern-Mitteldeutschland e.V., München<br />
Die veröffentlichte <strong>und</strong> im Rahmen des „sozialen Gipfels“ (Dt. Fürsorgetag <strong>und</strong> Con<br />
Sozial 2009 in Nürnberg) mit dem Wissenschaftspreis ausgezeichnete Masterarbeit<br />
untersucht die Versorgungslage der älteren Mitbürger mit einem (potentiellen) Hilfe <strong>und</strong><br />
<strong>Pflege</strong>bedarf auf kommunaler Ebene am Beispiel der Stadt Landshut.<br />
Durch die demographische Alterung <strong>und</strong> die daraus resultierende stark zunehmende<br />
Belastung der Gesellschaft ist die Versorgung von älteren Menschen mit einem<br />
(potentiellen) Hilfe- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>bedarf zukünftig nicht mehr gesichert. Verstärkt wird der<br />
Versorgungsengpass durch die Zunahme an Einzelhaushalten, die anwachsende<br />
berufliche Mobilität <strong>und</strong> die prognostische Abnahme der Ressourcen an potentiellen<br />
professionellen <strong>und</strong> informellen <strong>Pflege</strong>kräften. Untersuchungsanlass, waren zudem die<br />
Auseinandersetzung mit dem seit einigen Jahren postulierten Umbau der Versorgungs-<br />
<strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>landschaft -weg bzw. Reduktion von stationärer hin zur ambulanten<br />
Versorgung- <strong>und</strong> die politische Forderung nach einer wirkungsorientierten Steuerung<br />
auf kommunaler Ebene, wie sie in den <strong>Pflege</strong>stützpunkten angedacht ist.<br />
Um den Forschungsstand zu eruieren, wurden seniorenbezogene sozial- <strong>und</strong><br />
ges<strong>und</strong>heitspolitische Konzepte, Gutachten <strong>und</strong> Studien auf der Ebene des B<strong>und</strong>es,<br />
der Länder <strong>und</strong> der Kommunen dargestellt <strong>und</strong> zu Themenfeldern zusammengefasst.<br />
Mit der Methode eines Community Health Assessments wurde im Rahmen der Untersuchung<br />
ein 4-Phasen-Modell entwickelt. Es wurden sowohl qualitative als auch<br />
quantitative Methoden verwendet, um möglichst präzise <strong>und</strong> vielfältige Erkenntnisse zu<br />
erhalten. Bei der Datensammlung <strong>und</strong> -analyse dienten als Referenzrahmen nicht nur<br />
Daten aus der kreisfreien Stadt Landshut sondern es wurde immer versucht, sie zur<br />
besseren Interpretation in Bezug zu setzen zu ausgewählten Städten, Gemeinden <strong>und</strong><br />
Bezirken, dem Land Bayern <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik.<br />
Die gewonnenen Ergebnisse wurden für einen Risiko-Potential-Analyse verwendet, um<br />
damit f<strong>und</strong>ierte Handlungsempfehlungen auszusprechen. Eine der zentralsten<br />
Empfehlungen ist die Errichtung eines kommunal verorteten <strong>Pflege</strong>stützpunktes, der<br />
sein Beratungsangebot für Betroffene <strong>und</strong> Angehörige auf die bereits ortsansässigen<br />
sozialen Anbieter von Dienstleistungen erweitert. Im Vordergr<strong>und</strong> stehen die Nutzung<br />
von Synergien <strong>und</strong> die sowohl qualitative aber auch finanzielle Effizienzsteigerung der<br />
Versorgung angesichts des demographischen Wandels.<br />
28<br />
Merkmale der Lebens- <strong>und</strong> Versorgungssituation<br />
Parkinsonbetroffener in Deutschland – eine qualitative<br />
Untersuchung<br />
T. Mai (1,2), W. Schnepp (1), (1) Department für <strong>Pflege</strong>wissenschaft,<br />
Universität Witten/Herdecke, (2) <strong>Pflege</strong>entwicklung, Klinikum der<br />
Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
Menschen mit Parkinsonsyndromen erleben im Laufe der Erkrankung Phasen, in<br />
denen sie auf verschiedene Weise vom Ges<strong>und</strong>heitssystem begleitet <strong>und</strong><br />
unterstützt werden. Ist der Beginn der Erkrankung meist gut zu therapieren,<br />
werden Betroffene im Verlauf von unterschiedlich ausgeprägten Symptomen,<br />
Nebenwirkungen <strong>und</strong> Komplikationen in ihren Lebenssituationen beeinflusst, die<br />
professionelle Hilfe erforderlich machen.<br />
Aufgr<strong>und</strong> verbesserter Diagnostik <strong>und</strong> einer zunehmend alternden Bevölkerung<br />
steigt die Anzahl von etwa 250000 Betroffenen in Deutschland weiter. Projekte<br />
aus dem Ausland begegnen dem Bedarf an kontinuierlicher Begleitung<br />
Parkinsonerkrankter mit spezialisierten <strong>Pflege</strong>kräften (Parkinson’s Disease Nurse<br />
Specialist). Bei der Versorgung von chronisch Kranken werden auch in<br />
Deutschland erweiterte Rollen von <strong>Pflege</strong>experten diskutiert. Um Konzepte<br />
passgenau gestalten zu können stellt sich – als wesentliche Voraussetzung – die<br />
Frage nach detaillierten Kenntnissen über das Erleben der Betroffenen in ihren<br />
Lebens- <strong>und</strong> Versorgungssituationen.<br />
Fragestellung<br />
Welche Merkmale kennzeichnen die Lebens- <strong>und</strong> Versorgungssituation von<br />
Parkinsonbetroffenen in Deutschland <strong>und</strong> welche Bedeutung haben diese für die<br />
Ges<strong>und</strong>heitsversorgung?<br />
Methode<br />
Einer Literaturreview folgte eine qualitative Studie in Anlehnung an die Gro<strong>und</strong>ed<br />
Theory Methodologie nach Corbin/Strauss. Die Datenerhebung erfolgte mit<br />
problemzentrierten Interviews zur Rekonstruktion der Perspektiven von<br />
Betroffenen, Angehörigen, <strong>Pflege</strong>experten <strong>und</strong> Ärzten (n=29).<br />
Ergebnisse<br />
Betroffene müssen Routine entwickeln, um die komplexen Herausforderungen<br />
der Erkrankung zu bewältigen. Sie müssen sich selber kümmern, indem sie sich<br />
an Wissen herantasten, Therapien <strong>und</strong> Selbsthilfe ausprobieren <strong>und</strong> sich nicht<br />
verstecken. Ziel ist es trotz eines infiltrierten Ichs Ich sein zu können <strong>und</strong><br />
Kontrolle zu haben. Insbesondere Diagnosephase, existentielle Erfahrungen <strong>und</strong><br />
Vorerfahrungen mit der Erkrankung oder dem Ges<strong>und</strong>heitssystem beeinflussen<br />
den Prozess des Routineentwickelns. Die Ergebnisse werden im Licht von<br />
Theorien zu Chronischer Krankheit diskutiert. Praxisrelevante Thesen werden<br />
abgeleitet.<br />
Ges<strong>und</strong>heitsförderung in der ambulanten Krankenversorgung:<br />
Zu den subjektiven Vorstellungen <strong>und</strong><br />
Handlungskonzepten beruflich <strong>Pflege</strong>nder<br />
C. Dörge, Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd<br />
Im Zuge sich verändernder gesellschaftlicher Versorgungsbedarfe gewinnen<br />
professionell erbrachte pflegerische Dienstleistungen im häuslichen Wohnumfeld<br />
weiter an Bedeutung – quantitativ wie qualitativ. <strong>Pflege</strong>arbeit beinhaltet dabei<br />
gleichermaßen Anteile von Kranken- wie auch Ges<strong>und</strong>heitspflege (vgl. ICN;<br />
KrPflG). Im Kontext der ambulanten Krankenversorgung wird <strong>Pflege</strong>nden eine<br />
zentrale Schlüsselrolle für eine nachhaltige Ges<strong>und</strong>heitsförderung ihrer Zielgruppenklientel<br />
zugeschrieben.<br />
Was aber verstehen ambulant tätige <strong>Pflege</strong>kräfte selbst unter<br />
Ges<strong>und</strong>heitsförderung? Welche subjektiven Vorstellungen <strong>und</strong> Handlungskonzepte<br />
verbinden sie in ihrer Arbeit mit der Durchführung einer patientenorientierten<br />
Ges<strong>und</strong>heitsförderung? Welche ges<strong>und</strong>heitsfördernden Strategien<br />
kommen derzeit im Berufsalltag der ambulanten <strong>Pflege</strong> zum Tragen?<br />
In einer qualitativ-empirischen Studie, die sich methodisch an die Gro<strong>und</strong>ed<br />
Theory (Strauss) anlehnt, sind zu diesen Fragen episodische Interviews (Flick)<br />
mit <strong>Pflege</strong>kräften geführt worden. Experteninterviews mit Patienten <strong>und</strong><br />
pflegenden Angehörigen ergänzen die erhobenen <strong>und</strong> zur Auswertung<br />
herangezogenen Daten.<br />
Die Forschungsergebnisse verweisen auf eine prinzipielle Offenheit aller<br />
Studienteilnehmer gegenüber Ges<strong>und</strong>heitsförderung als integrativem Bestandteil<br />
der eigenen beruflichen Arbeit. Ungeachtet der sich in den Daten zeigenden<br />
Aufgeschlossenheit gegenüber dem Anliegen pflegerischer Ges<strong>und</strong>heitsförderung,<br />
herrscht in der beruflichen Praxis aber gleichzeitig eine auffällige<br />
Sprachlosigkeit <strong>und</strong> problematische Diffusität handlungsleitender Orientierungen<br />
vor. Ges<strong>und</strong>heitsförderung im <strong>Pflege</strong>handeln der ambulanten <strong>Pflege</strong>kräfte<br />
erweist sich tatsächlich zum Teil mehr als Lippenbekenntnis oder unbewusstes<br />
Nebenprodukt, denn als absichtsvoll <strong>und</strong> reflektiert in die alltägliche <strong>Pflege</strong>arbeit<br />
integrierte Handlungswirklichkeit.<br />
Neben wichtigen Erkenntnissen zu den gegenstandsbezogenen spezifischen<br />
Deutungs- <strong>und</strong> Handlungsmustern der befragten <strong>Pflege</strong>kräfte, untermauern die<br />
Studienergebnisse eindrücklich den Bedarf an nachhaltigen Qualifizierungs- <strong>und</strong><br />
Professionalisierungsanstrengungen im Bereich pflegerischer Ges<strong>und</strong>heitsförderung.<br />
Erste Überlegungen hierzu wurden aus den Daten abgeleitet <strong>und</strong><br />
werden als Anregung für erforderliche Qualifizierungsstrategien präsentiert.
Abstracts<br />
Bezugspflege im Kurzaufenthalt – Abbildung mit IzEP©<br />
B. Lassen, Institut für Angewandte <strong>Pflege</strong>wissenschaft IPW-FHS St. Gallen<br />
Einleitung<br />
Bezugspflege ist in vielen Institutionen des Ges<strong>und</strong>heitswesens als <strong>Pflege</strong>organisationssystem<br />
etabliert. Mit Bezugspflege wird die Entwicklung von Professionalität, die<br />
Förderung des <strong>Pflege</strong>prozesses, ein Zuwachs der <strong>Pflege</strong>qualität, Kostenreduktion <strong>und</strong><br />
die Förderung der Qualität des Personals sowie Patienten-zufriedenheit in Verbindung<br />
gebracht. Oft wird für die Umsetzung von Bezugspflege ein längerer Spitalaufenthalt<br />
vorausgesetzt. <strong>Pflege</strong>nde stehen vor der Herausforderung in sehr kurzen Kontaktzeiten<br />
patientenorientierte <strong>Pflege</strong> mit gleichbleibend hoher Versorgungsqualität zu leisten. Um<br />
auch für Patientinnen <strong>und</strong> Patienten mit einem kurzen Aufenthalt patientenorientierte<br />
<strong>und</strong> individualisierte <strong>Pflege</strong> sicherzustellen, ist die Umsetzung von Bezugspflege in<br />
Institutionen, die hauptsächlich Patientinnen, Patienten mit kurzer Verweildauer<br />
betreuen, zu prüfen.<br />
Aus diesen Gründen wurde der Fragestellung nachgegangen, ob auf einer<br />
chirurgischen Station mit einer Aufenthaltsdauer von maximal drei Tagen Bezugspflege<br />
umgesetzt werden kann <strong>und</strong> wenn ja, ob das mit dem Instrument zur Erfassung von<br />
<strong>Pflege</strong>systemen (IzEP©) abbildbar ist.<br />
Methode<br />
Es wurde ein deskriptives, quantitatives Design gewählt <strong>und</strong> eine Befragung sowie eine<br />
Dokumentationsanalyse mit dem standardisierten Instrument zur Erfassung von<br />
<strong>Pflege</strong>systemen (IzEP©) durchgeführt.<br />
Dazu wurde eine Gelegenheitsstichprobe gebildet <strong>und</strong> Patientinnen, Patienten,<br />
<strong>Pflege</strong>nde, Ärztinnen, Ärzte <strong>und</strong> Angehörige befragt sowie die Dokumentation der<br />
befragten Patienten ausgewertet.<br />
Resultate<br />
Das IzEP© Gesamtergebnis zeigt die Umsetzung von Bereichspflege. In Teilergebnissen<br />
werden eindeutige Anteile von Bezugspflege, aber ebenso eindeutige<br />
Anteile von Bereichspflege ausgewiesen.<br />
Diskussion<br />
Das Ergebnis zeigt, dass Patientenorientierung im kurzstationären Bereich machbar ist<br />
<strong>und</strong> sich auf einem guten Niveau umsetzen lässt. Es werden Möglichkeiten zur<br />
Verbesserung der Merkmale des <strong>Pflege</strong>systems in Richtung Bezugspflege aufgezeigt<br />
<strong>und</strong> Anpassungsvorschläge des IzEP© unterbreitet, um die Situation im kurzstationären<br />
Setting eindeutiger abzubilden.<br />
Masterarbeit im Studiengang <strong>Pflege</strong>wissenschaft zur Erlangung des akademischen<br />
Grades Master of Science (MSc), Universität Witten/Herdecke, begleitet von Prof. Dr.<br />
phil. G. Meyer <strong>und</strong> Dr. J. Feuchtinger.<br />
Übertragung des Belgischen Nursing Minimum Data Set (B-<br />
NMDS- II) auf b<strong>und</strong>esdeutsche Krankenhäuser<br />
I. Eberl, Klinikum der Universität München, <strong>Pflege</strong>direktion<br />
Die <strong>Pflege</strong>nden in deutschen Akutkliniken benötigen ein valides Messinstrument, das<br />
vergleichbare Daten zum <strong>Pflege</strong>aufwand, den Kosten, dem Personalbedarf <strong>und</strong> der<br />
erbrachten Qualität liefern kann. Es soll für multiple Akteure im Ges<strong>und</strong>heitswesen <strong>und</strong><br />
von der <strong>Pflege</strong>praxis bis hin zur nationalen Ges<strong>und</strong>heitsberichterstattung nutzbar sein.<br />
Das Nursing Minimum Data Set (NMDS) scheint die nötigen Eigenschaften zu haben,<br />
diesen Anforderungen gerecht zu werden.<br />
Belgien ist bisher das einzige Land, in dem <strong>Pflege</strong>leistungen seit 1988 anhand<br />
minimaler <strong>Pflege</strong>daten, dem B-NMDS, regelmäßig <strong>und</strong> in allen Allgemeinkrankenhäusern<br />
erfasst werden. Mit dem B-NMDS werden <strong>Pflege</strong>leistungen dargestellt,<br />
<strong>Pflege</strong>budgets <strong>und</strong> Personalstellen berechnet sowie Vergleiche innerhalb <strong>und</strong> zwischen<br />
den Kliniken durchgeführt. Das B-NMDS wurde seit 1988 ständig weiterentwickelt. Die<br />
aktuelle Version, das B-NMDS II, basiert auf der Nursing Intervention Classification.<br />
Durch die Verbindung mit <strong>Pflege</strong>diagnosen, pflegesensitiven Indikatoren, weiteren<br />
Daten der <strong>Pflege</strong>nden wie z.B. Qualifikation <strong>und</strong> den DRGs können nun u.a. auch<br />
<strong>Pflege</strong>ergebnisse gemessen <strong>und</strong> die Variabilität des <strong>Pflege</strong>-aufwands in einer DRG<br />
analysiert werden.<br />
Seit 2006 wird in Deutschland eine Studie zur Übertragung des B-NMDS II<br />
durchgeführt. Es wird untersucht, ob das belgische Instrument auf deutsche Kliniken<br />
übertragbar ist <strong>und</strong> ob es, angepasst an nationale Gegebenheiten, in den Kliniken<br />
implementiert werden kann. Die explorativ deskriptive Longitudinalstudie gliedert sich in<br />
zwei Untersuchungsphasen. Die erste Phase umfasst den Übersetzungs- <strong>und</strong><br />
Adaptionsprozess des B-NMDS II. Zur Erreichung von Äquivalenz, Verständlichkeit <strong>und</strong><br />
Praktikabilität des B-NMDS II sowie zur Vermeidung von Verzerrungen wurden eine<br />
Vor- <strong>und</strong> Rückübersetzung mit anschließender Validierung durch Experten gewählt. Der<br />
Prozess umfasste zehn Schritte. In der zweiten Phase erfolgten die Datenerhebung <strong>und</strong><br />
-analyse.<br />
Es nahmen 21 Allgemeinstationen von drei Universitätskliniken an der Studie teil. Hier<br />
wurden Daten von 2.388 Patienten bzw. 13.394 Behandlungstagen erfasst <strong>und</strong> anhand<br />
deskriptiver <strong>und</strong> multivariater Statistik analysiert.<br />
Die Ergebnisse zeigen u.a., dass das B-NMDS II auf deutsche Akutkliniken übertragbar<br />
ist, Vergleiche innerhalb <strong>und</strong> zwischen den Kliniken ermöglicht <strong>und</strong> den <strong>Pflege</strong>aufwand<br />
in DRGs abbildet. Deshalb sind Informationen über die Potenziale des Instruments<br />
sowie weiterführende Testungen <strong>und</strong> Evaluationen wichtig <strong>und</strong> notwendig.<br />
29<br />
Fachqualifikationsrahmen <strong>Pflege</strong> (FQR) für die<br />
hochschulische Bildung in Deutschland: eine fachwissenschaftlich<br />
begründete Diskussionsvorlage<br />
M. Hülsken-Giesler (1, 2), J. Korporal (2), B. Dangel (2), H. Recken<br />
(2), N. Dütthorn (2), A. Fesenfeld (2), U. Greb (2), A. Müller (2),<br />
M. Sieger (2), (1) Fachgebiet <strong>Pflege</strong>wissenschaft, Universität<br />
Osnabrück, (2) AG FQR <strong>Pflege</strong><br />
Problemstellung<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> politischer Initiativen zur Schaffung eines einheitlichen<br />
europäischen Bildungsraums stehen derzeit Empfehlungen <strong>und</strong> Instrumente in<br />
Diskussion, die auf erhöhte Transparenz, Anerkennung von Kompetenzen <strong>und</strong><br />
Qualifikationen zur Verbesserung der beruflichen Mobilität sowie Qualität <strong>und</strong><br />
Qualitätssicherung im lebenslangen Lernprozess zielen. Mit dem Europäischen<br />
Qualifikationsrahmen (EQR) wurde ein struktureller Rahmen bereitgestellt, der u.<br />
a. die Vergleichbarkeit beruflicher Qualifikationen in Europa ermöglichen soll. Der<br />
Entwurf eines Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) wurde jüngst durch eine<br />
Diskussionsvorlage für den Bereich Ges<strong>und</strong>heit domänespezifisch konkretisiert.<br />
Diese Arbeiten lassen jedoch fachwissenschaftliche Perspektiven weitgehend<br />
unberücksichtigt. Die Entwicklung eines Fachqualifikationsrahmens <strong>Pflege</strong> (FQR-<br />
<strong>Pflege</strong>) hat daher Impulse eines EQR <strong>und</strong> DQR nicht lediglich aufzugreifen <strong>und</strong><br />
zu konkretisieren, vielmehr ist der Anschluss an diese Instrumente in<br />
pflegewissenschaftlicher Perspektive zu begründen.<br />
Ziel<br />
Bereitstellung eines pflegewissenschaftlich f<strong>und</strong>ierten Fachqualifikationsrahmens<br />
<strong>Pflege</strong> für die hochschulische Bildung (FQR <strong>Pflege</strong>).<br />
Lösungsmethode<br />
Die Entwicklung eines FQR-<strong>Pflege</strong> wurde durch eine Arbeitsgruppe<br />
vorangetrieben, die sich aus Expertinnen <strong>und</strong> Experten der hochschulischen<br />
<strong>Pflege</strong>bildung zusammensetzt (Vertreter der Deutschen Gesellschaft für<br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft <strong>und</strong> der Dekanekonferenz <strong>Pflege</strong>wissenschaft). Die Arbeit<br />
erfolgte in Orientierung am FQR Soziale Arbeit (strukturelle Orientierung) <strong>und</strong><br />
dem Kerncurriculum <strong>Pflege</strong>wissenschaft für pflegebezogene Studiengänge<br />
(inhaltliche Orientierung).<br />
Ergebnis<br />
Der FQR-<strong>Pflege</strong> für die hochschulische Bildung formuliert wissenschaftsbasierte<br />
<strong>und</strong> pflegerelevante Kompetenzen auf den EQR-Niveaustufen 6-8 <strong>und</strong><br />
differenziert diese entlang relevanter Kompetenzbereiche aus den<br />
Handlungsfeldern der klinischen <strong>Pflege</strong>praxis, der <strong>Pflege</strong>bildung, des<br />
<strong>Pflege</strong>managements sowie der <strong>Pflege</strong>wissenschaft <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>forschung. Es<br />
werden exemplarisch Aspekte des FQR-<strong>Pflege</strong> vorgestellt, um eine möglichst<br />
konsensuelle Verabschiedung durch die scientific community vorzubereiten.<br />
Pilotpflegestudie Kinaesthetics – Weniger Schmerzen<br />
beim Bewegen Schwerstkranker?<br />
M. Lenker, Freiberg am Neckar<br />
Fragestellung<br />
Aufgr<strong>und</strong> der herkömmlichen Annahme, dass Spannung reduziert wird, wenn der<br />
Patient enbloc aus dem Bett unterstützt wird, <strong>und</strong> der kinästhetischen Annahme,<br />
dass genau das Gegenteil Spannung reduziert, war es für Monika Lenker<br />
wichtig, diese zwei Annahmen zu überprüfen. So entstand die Fragestellung, wie<br />
die Erstmobilisation nach einer Bauchoperation nach kinästhetischen Prinzipien<br />
das Schmerverhalten, den Schmerzmittelbedarf <strong>und</strong> die klinischen Parameter<br />
(Sauerstoffsättigung, Atemfrequenz, Herzfrequenz <strong>und</strong> Blutdruck) beeinflusst.<br />
Methode<br />
Diese Fragestellung ließ sich aus Sicht von Monika Lenker nur mit einem<br />
klassischen Experiment als Pilotstudie lösen. Als Methode wurden Fallzahlen<br />
mittels eines Zweigruppenvergleiches auf gleiche Mittel in erwarteten Vorher –<br />
Nachher - Unterschieden berechnet. Es wurden 74 Patienten, die aus dem<br />
Fachgebiet der Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurgie <strong>und</strong> Urologie waren, einen<br />
Bauchschnitt hatten <strong>und</strong> auf der Intensivstation zur Überwachung geplant waren,<br />
an die Bettkante unterstützt.<br />
Ergebnisse<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass Patienten weniger Schmerzen haben, wenn sie mit<br />
kinästhetischen Prinzipien an die Bettkante unterstützt werden. Die Ergebnisse<br />
geben zusätzlich Rückschlüsse, wie man den Patienten in seinem<br />
Schmerzzustand unterstützen kann <strong>und</strong> Empfehlung für Rahmenbedingungen<br />
pflegerischen Handelns. Die Ergebnisse können Einfluss auf Krankenhauskosten<br />
nach den Richtlinien der World Health Organisation nehmen.<br />
Schlussfolgerungen<br />
Durch diese Studie ist auch zu sehen, wie wichtig die Schulung des<br />
<strong>Pflege</strong>personals bezüglich Kinaesthetics <strong>und</strong> des Schmerzkonzeptes ist. Die<br />
Studie zeigt, dass es nicht ausreicht, die Schmerzbefragung allein mit der VAS<br />
oder NRS – Skala durchzuführen, sondern dass eine zusätzliche verbale<br />
Schmerzbefragung unumgänglich ist.
Abstracts<br />
Auswirkungen der <strong>Pflege</strong>intervention „Therapeutic Touch“<br />
bei PatientInnen mit Hörsturz<br />
M. Hiemetzberger, A. Pieczara, G. Rebitzer, Schule für Ges<strong>und</strong>heits-<strong>und</strong><br />
Krankenpflege am SZO, Wien<br />
Problemdarstellung<br />
Therapeutic Touch wird seit 30 Jahren international an Universitäten <strong>und</strong> Kliniken<br />
unterrichtet <strong>und</strong> angewendet. Diverse <strong>Pflege</strong>klassifikationssysteme führen die<br />
<strong>Pflege</strong>diagnose Energiefeldstörung, wodurch das <strong>Pflege</strong>konzept Therapeutic Touch<br />
eingefordert wird. In Österreich zählt dieses <strong>Pflege</strong>konzept seit 1997 (GuKG) zum<br />
eigenverantwortlichen Tätigkeitsbereich <strong>und</strong> soll einen wertvollen Beitrag zur<br />
Qualitätsverbesserung in der <strong>Pflege</strong> liefern. Dennoch ist der Einsatz dieses<br />
<strong>Pflege</strong>konzeptes noch nicht sehr verbreitet.<br />
Projektziele <strong>und</strong> Fragestellungen<br />
Ziel der Studie ist der Nachweis der Wirksamkeit dieser <strong>Pflege</strong>methode bei<br />
PatientInnen mit Hörsturz mit/ohne Tinnitus. Zentrale Forschungsfrage:<br />
Kommt es zu einer Verbesserung der Hörsituation <strong>und</strong> der Befindlichkeit durch die<br />
komplementäre <strong>Pflege</strong>methode „Therapeutic Touch“ bei PatientInnen mit Hörsturz?<br />
Methodik<br />
Die Datenerhebung erfolgte im Rahmen eines experimentellen Designs mittels<br />
standardisierten Fragebögen <strong>und</strong> Tonaudiogrammbef<strong>und</strong>e zu definierten Zeitpunkten.<br />
Die PatientInnen der Versuchsgruppe erhielten zur standardisierten Therapie<br />
Therapeutic Touch Interventionen nach einem genau festgelegten Ablauf. Die<br />
Datenauswertung wurde mittels eines Statistikprogramms (SPSS 17) durchgeführt. Im<br />
Anschluss erfolgte die Analyse <strong>und</strong> Interpretation der Daten.<br />
Ergebnisse<br />
Die Ergebnisse zeigen ein deutlich gesteigertes Wohlbefinden sowie eine<br />
Angstreduktion in der Versuchsgruppe. Bei der Entlassung konnte eine Verbesserung<br />
der Hörsituation <strong>und</strong> Symptomreduktion beider Gruppen nachgewiesen werden.<br />
Weiters findet sich in der Versuchsgruppe eine sensiblere Wahrnehmung in Bezug auf<br />
die Belastbarkeit <strong>und</strong> Stress.<br />
Schlussfolgerung<br />
Diese Studie bestätigt, dass es durch die Anwendung der <strong>Pflege</strong>intervention<br />
Therapeutic Touch zu einer deutlichen Verbesserung des Wohlbefindens der<br />
PatientInnen kommt. Professionelle <strong>Pflege</strong> orientiert sich nicht nur am kranken<br />
Menschen, sondern hat auch die Ges<strong>und</strong>heitsförderung des Menschen im Blick. Die<br />
Ges<strong>und</strong>heitspflegediagnose „Wohlbefinden, Entwicklung der Ressourcen“ <strong>und</strong> andere<br />
<strong>Pflege</strong>diagnosen im Bereich Integrität der Person erfordern die Anwendung bestimmter<br />
<strong>Pflege</strong>konzepte wie Therapeutic Touch. Diese Ausrichtung stellt einen wertvollen<br />
Beitrag zur Professionalisierung der <strong>Pflege</strong> dar <strong>und</strong> erwirkt eine Qualitätssteigerung im<br />
Leistungsangebot der <strong>Pflege</strong>.<br />
OPTIMA - Optimierter Patiententransfer im Kanton Aargau<br />
A. Conca (1), K. Regez (2), R. Bossart (2), U. Schild (2), K. Rüegger (2),<br />
W. C. Albrich (2), F. Dusem<strong>und</strong> (2), P. Schuetz (3), T. Sigrist (4),<br />
A. Huber (5), B. Müller (2), B. Reutlinger (1) , (1) Fachabteilung <strong>Pflege</strong>entwicklung,<br />
Kantonsspital Aarau, (2) Medizinische Universitätsklinik Basel,<br />
Kantonsspital Aarau, (3) Harvard School of Public Health, Boston, USA, (4)<br />
Medizinische Klinik, Kantonsspital Zug, (5) Zentrum für Labormedizin,<br />
Kantonsspital Aarau<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
Aufgr<strong>und</strong> der alternden Bevölkerung sowie Veränderungen der gesellschaftlichen<br />
Strukturen steigen der Hospitalisations- <strong>und</strong> insbesondere auch der <strong>Pflege</strong>bedarf.<br />
Zunehmend werden Patienten mit niedrigem medizinischem Risiko aus überwiegend<br />
pflegerischen <strong>und</strong> psychosozialen Indikationen im Zentrumsspital hospitalisiert. Bei<br />
begrenzter Bettenzahl in Akutspitälern führt dies zu Engpässen in der Akutversorgung<br />
von schwerkranken Patienten, welche ein Zentrumsspital benötigen.<br />
Eine risikoangepasste medizinische <strong>und</strong> pflegerische Behandlung sowie ein besseres<br />
Verständnis für die medizinischen, funktionellen <strong>und</strong> informativen Patientenbedürfnisse<br />
als wichtige Voraussetzungen für hochwertige <strong>und</strong> kostenbewusste Patientenbetreuung<br />
sind zu erforschen.<br />
Methode<br />
Oktober 2009 bis April 2010 wurden alle erwachsenen PatientInnen mit unteren<br />
Atemwegsinfekten auf der Notfallstation des Kantonsspitals Aarau <strong>und</strong> der Klinik<br />
Barmelweid beobachtend auf ihr medizinisches, biopsychosoziales <strong>und</strong> funktionelles<br />
Risiko eingeschätzt <strong>und</strong> virtuell in Risikogruppen triagiert.<br />
Zur Einschätzung der biopsychosozialen <strong>und</strong> funktionellen Risiken wurden folgende<br />
Instrumente verwendet:<br />
Die Genfer Nachakutbedarfseinschätzung erfasst das biopsychosoziale Risiko aufgr<strong>und</strong><br />
der Anzahl aktiver medizinischer Probleme, Unterstützung zu Hause durch<br />
Mitbewohner, vorbestehender Einschränkungen bei ADL <strong>und</strong> IADL; Alter.<br />
Der Selbstpflegeindex erfasst die aktuelle, funktionelle Hilfebedürftigkeit in den ADLs.<br />
Ergebnisse<br />
Von insgesamt 253 PatientInnen konnten bei 217 Interviews für die pflegerischen<br />
Fragestellungen geführt werden.<br />
Die virtuelle Einteilung ergab bezüglich psychosozialem Risiko: 45% tief, 50% mittel<br />
<strong>und</strong> 5% hoch <strong>und</strong> funktionelle Risiko: 62% tief, 38% erhöht. Als Wohn- <strong>und</strong><br />
Lebenssituation vor Spitaleintritt gaben 61%, dass sie mit Jemandem zusammenleben,<br />
der sie unterstützen kann. 16% leben alleine, 12% in einem Alters- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>heim <strong>und</strong><br />
11% in einer anderen Wohnform. Hilfe für Alltagsaktivitäten brauchten vor dem<br />
Notfalleintritt 40%. Externe Hilfe hatten durch die Spitex 11%, 6% hatten eine<br />
Haushaltshilfe <strong>und</strong> 3% einen Mahlzeitendienst.<br />
Schlussfolgerungen<br />
R<strong>und</strong> die Hälfte der PatientInnen müsste auf einen möglichen Bedarf an pflegerischer<br />
Nachversorgung überprüft werden. Da diese Informationen schon früh im<br />
Betreuungsprozess zur Verfügung stehen ist dieses Assessment eine gute Möglichkeit<br />
die Austrittsplanung im Rahmen einer Anamnese oder einer Prozederebesprechung auf<br />
der Visite wirksam zu unterstützen.<br />
30<br />
PMR Einzelschulung mit anschließender Beratung -<br />
Intervention einer quasiexperimentellen Pilotstudie bei<br />
onkologischen Patienten mit hochemetogener Chemotherapie<br />
Stefanie Seeling, Lichtenhagen<br />
Ausgangslage<br />
Studien mit bisher kleinen Stichproben haben gezeigt, dass die PMR potentiell<br />
wirksam ist <strong>und</strong> von <strong>Pflege</strong>nden geschult werden kann (Redd 1990, Redd et al.<br />
2001). Die PMR wirkt entspannend auf die gesamten Muskeln im Körper <strong>und</strong><br />
somit auch auf die des Magendarmtraktes (Molassiotis et al. 2001). Nach Burish<br />
et al. (1987) erfahren 90% von Patienten mit Schulung in PMR keine Übelkeit<br />
durch Chemotherapie gegenüber 46% in der Kontrollgruppe. Die PMR wirkt sich<br />
auch positiv auf die Intensität <strong>und</strong> Dauer von antizipatorischer Übelkeit aus. 65%<br />
der Patienten wenden nach entsprechender Schulung die PMR auch nach der<br />
Chemotherapie im häuslichen Bereich an. Es zeigt sich eine signifikante<br />
Angstreduzierung <strong>und</strong> die Patienten wurden in die Lage versetzt selbständig zu<br />
entspannen (Burish & Lyles 1981).<br />
Intervention<br />
Die Intervention ist eine PMR Einzelschulung mit anschließender Beratung zur<br />
Integration in den häuslichen Bereich. Die PMR Schulung ist auf Gr<strong>und</strong>lage von<br />
Bernstein & Borkovec (1979) speziell für onkologische Patienten mit einer<br />
hochemetogenen Chemotherapie konzipiert. In einer 1:1 <strong>Pflege</strong>situation wird bei<br />
Entspannungsmusik die PMR von <strong>Pflege</strong>nden geschult. Sie geht der<br />
Verabreichung der Chemotherapie voraus. In der anschließenden Beratung<br />
sollen Fragen beantwortet werden <strong>und</strong> die Regelmäßigkeit des Übens im<br />
häuslichen Bereich steht im Mittelpunkt.<br />
Konzept<br />
Die standardisierte PMR-Übung beginnt in den Händen, geht über die Arme zum<br />
Kopf- <strong>und</strong> Nackenbereich, weiter über den Becken, Gesäßbereich zu den Füßen<br />
<strong>und</strong> Beinen. Die Schulung ist für eine Dauer von 30 Minuten konzipiert <strong>und</strong> durch<br />
eine Sprachtext standardisiert. Die Beratung findet 2 bis 24 St<strong>und</strong>en nach der<br />
Chemotherapiegabe statt <strong>und</strong> wird individuell auf den Patienten abgestimmt.<br />
Seine Fragen <strong>und</strong> die Regelmäßigkeit des Übens stehen u.a. im Mittelpunkt.<br />
Bewertung<br />
Die Patienten waren bereit die PMR in den Alltag zu integrieren <strong>und</strong> ihre<br />
Lebensgewohnheiten diesbezüglich zu verändern. ¼ der Patienten haben<br />
mindestens 45-mal die PMR zu Hause geübt, davon übten die Hälfte der<br />
Patienten mehrmals die Woche. Für 80% wäre die PMR eine Alternative<br />
gegenüber der Einnahme von Medikamenten. Die <strong>Pflege</strong>nden sehen in der<br />
Intervention eine Verbesserung der Lebensqualität für die Patienten <strong>und</strong> äußern<br />
so eine Form von „Qualitätszeit“ mit dem Patienten zu verbringen.
Abstracts<br />
Zusammenhang zwischen „herausforderndem Verhalten von<br />
Menschen mit Demenz“ <strong>und</strong> „Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Wohlbefinden“<br />
bei <strong>Pflege</strong>nden in stationären Altenpflegeeinrichtung –<br />
Auswertungen longitudinaler Daten der 3Q-Studie<br />
S.G. Schmidt (1), M. Dichter (2), M. Galatsch (1), B. H. Müller (3),<br />
H. M. Hasselhorn (4), (1) Fachgruppe <strong>Pflege</strong>forschung, Institut für<br />
Sicherheits-technik, Universität Wuppertal, (2) DZNE, Standort Witten, (3)<br />
Institut für Sicherheitstechnik, Universität Wuppertal, (4) FB 3 „Arbeit <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heit“ B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeitsschutz <strong>und</strong> Arbeitsmedizin, Berlin<br />
Hintergr<strong>und</strong>: In der deutschen stationären Altenpflege hat der Anteil von Bewohnern mit<br />
Demenzerkrankung in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Gerade<br />
Bewohner mit Demenz zeigen häufig ein „herausforderndes Verhalten“, welches für<br />
<strong>Pflege</strong>nde einen bedeutenden Stressor bei der Arbeit darstellen kann. Ziel dieser<br />
Untersuchung ist die Analyse der Belastung von <strong>Pflege</strong>nden in stationären<br />
Altenpflegeeinrichtungen durch „herausforderndes Verhalten“ zu zwei Erhebungszeitpunkten<br />
(2009 <strong>und</strong> 2011) sowie die Assoziationen mit Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />
Wohlbefinden (GuW) bei <strong>Pflege</strong>nden.<br />
Methode: Im Rahmen der 3Q-Studie liegen aus 2009 Daten von 884 <strong>Pflege</strong>nden aus 56<br />
Einrichtungen vor. Zurzeit erfolgt die Mitarbeiterbefragung 2011. Mittels standardisierter<br />
Fragebögen wurde die subjektive Belastung der <strong>Pflege</strong>nden aufgr<strong>und</strong> von<br />
„herausforderndem Verhalten“ (BhV) durch einen selbstentwickelten Index - bestehend<br />
aus 9 Items in Anlehnung die Bereiche des NPI-Nursing Home - erhoben. Zur<br />
Erfassung von GuW wurden jeweils validierte Skalen eingesetzt: „Arbeitszufriedenheit“<br />
(COPSOQ), Burnout (CBI) <strong>und</strong> generelle Ges<strong>und</strong>heit (Ges<strong>und</strong>heitsskala des SF-36).<br />
Zur Berechnung wurden deskriptive Analysen <strong>und</strong> ANOVA mit Bonferroni post hoc Test<br />
durchgeführt sowie ANOVA mit Messwiederholung.<br />
Ergebnis: Die Ergebnisse der Analysen der Erhebung in 2009 weisen auf einen<br />
mittleren Zusammenhang zwischen der BhV mit GuW hin (Arbeitszufriedenheit r=-0,22;<br />
p
Abstracts<br />
Kinaesthetics als komplexe Intervention – Eine Herausforderung<br />
für die <strong>Pflege</strong>forschung<br />
V. Hantikainen (1), E. Betschon (1), B. Ilg (2), K. Lüdin (2), (1) Institut für<br />
Angewandte <strong>Pflege</strong>wissenschaft der FHS St. Gallen, (2) <strong>Pflege</strong>hotel<br />
St. Johann, Basel<br />
Kinaesthetics Schulungen erzielen bei den <strong>Pflege</strong>nden einen ges<strong>und</strong>heits-fördernden<br />
Umgang mit dem eigenen Körper sowie den ressourcenorientierten Umgang mit den<br />
Patienten. Es sind nur wenige Studien bezüglich des Nutzens der Kinaesthetics<br />
vorhanden. Diese Studie evaluiert den Nutzen der Kinaesthetics Schulungen für die<br />
<strong>Pflege</strong>nden <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>empfänger. Anhand des stufenweisen <strong>und</strong> systematischen<br />
Vorgehens des Medical Research Council bei komplexen Interventionen, werden ein<br />
Wirkungsmodell <strong>und</strong> ein adäquates Studiendesign für eine RCT Studie entwickelt.<br />
Fragestellung:<br />
• Inwieweit entwickeln die <strong>Pflege</strong>nden ihre Bewegungskompetenzen bei den<br />
Mobilisationen der BewohnerInnen?<br />
• Wie beurteilen sie ihr Wissen/ihre Fähigkeiten, Anwendung, Motivation <strong>und</strong> Nutzen<br />
bzgl. Kinaesthetics?<br />
• Inwiefern ist bei den <strong>Pflege</strong>nden eine gezielte individuelle Bewegungs-<br />
•<br />
unterstützung der BewohnerInnen feststellbar?<br />
Wie beurteilen die BewohnerInnen die Sicherheit, den Komfort <strong>und</strong> das<br />
Schmerzempfinden,wie auch ihre eigene Beteiligung an der Mobilisation?<br />
• Inwiefern wird durch die nach Kinaesthetics ausgeführte Mobilisation das<br />
Anstrengungsempfinden der <strong>Pflege</strong>nden während der Mobilisation reduziert?<br />
• Wie erleben die <strong>Pflege</strong>teams das Lernen <strong>und</strong> die Umsetzung der Kinaesthetics im<br />
<strong>Pflege</strong>alltag?<br />
• Inwiefern erfüllt das Design die ressourcen-, wissenschafts- <strong>und</strong> prozessorientierten<br />
Machbarkeitskriterien?<br />
Kontext/Probanden: Die Studie wird in einem <strong>Pflege</strong>heim in der Schweiz durchgeführt.<br />
Die Probanden sind alle <strong>Pflege</strong>nde, welche die Kinaesthetics Schulungen in diesem<br />
Projekt besuchen (n=36 von 60) <strong>und</strong> noch keine Schulung zuvor hatten sowie N=22 von<br />
76 BewohnerInnen, die Bewegungs-unterstützung benötigen.<br />
Intervention: Zwei viertägige Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Aufbaukurse werden angeboten, inkl. einer<br />
kontinuierlichen Praxisbegleitung, welche durch einen externen Kinaesthetics Trainer<br />
durchgeführt werden.<br />
Methode/Datenanalyse: Eine pre-post-Test-Interventionstudie (T0-T1-T2-T3) wird von<br />
Sept. 2010 bis Dez. 2012 durchgeführt. Qualitative <strong>und</strong> quantitative Methoden werden<br />
verwendet (Videoaufnahme n=216, Borg-CR 10, MOTPA, Fragebogen <strong>und</strong><br />
Fokusgruppe). Die Datenanalyse erfolgt mit deskriptiven <strong>und</strong> nicht-parametrischen<br />
Statistikverfahren, mit SOPMAS (Structure of The Observed Patient Movement<br />
Assistance Skill) <strong>und</strong> mit der qualitativen Inhaltsanalyse.<br />
Belastungen am Arbeitsplatz <strong>und</strong> der Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />
von <strong>Pflege</strong>nden in der stationären Langzeitpflege<br />
C. Becker, Institut für Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>wissenschaft, Martin-Luther-<br />
Universität Halle-Wittenberg<br />
Hintergr<strong>und</strong>:<br />
Psychosozialer Stress am Arbeitsplatz wurde in der Vergangenheit mit zahlreichen<br />
Risiken für den physischen <strong>und</strong> psychischen Ges<strong>und</strong>heitszustand in Verbindung<br />
gebracht (Siegrist et al. 2004). Durch die vorliegende Untersuchung soll daher der<br />
Zusammenhang zwischen psychosozialem Stress am Arbeitsplatz <strong>und</strong> der<br />
ges<strong>und</strong>heitsbezogenen Lebensqualität in der stationären Altenpflege untersucht<br />
werden.<br />
Methoden:<br />
Im Rahmen einer RCT zu Effekten des Resident Assessment Instruments (RAI-NH)<br />
wurden von <strong>Pflege</strong>nden (N=334) aus 19 Altenpflegeheimen in Sachsen-Anhalt,<br />
Sachsen <strong>und</strong> Thüringen Baseline Daten zur ges<strong>und</strong>heitsbezogenen Lebensqualität<br />
(Nottingham Health Profile (NHP)) <strong>und</strong> zum Belastungserleben am Arbeitsplatz (effortreward<br />
imbalance (ERI) Modells) erhoben <strong>und</strong> analysiert.<br />
Ergebnisse:<br />
Von den befragten <strong>Pflege</strong>nden waren 296 weiblich <strong>und</strong> 38 männlich. Davon waren 144<br />
vollzeitbeschäftigt <strong>und</strong> 234 hatten einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Die <strong>Pflege</strong>nden<br />
waren im Durchschnitt 43 (SD =11.3) Jahre alt. Von den befragten <strong>Pflege</strong>nden sind 43<br />
von einer Gratifikationskrise <strong>und</strong> damit von einem Missverhältnis zwischen<br />
Arbeitsaufkommen <strong>und</strong> den erhaltenen Belohnungen betroffen. Zudem hatten die<br />
<strong>Pflege</strong>nden in dem Summenscore des NHP einen Mittelwert von 10.4 (SD = 12).<br />
Zwischen psychosozialem Stress am Arbeitsplatz <strong>und</strong> allen Subskalen des NHP<br />
bestand ein signifikanter Zusammenhang. Stellvertretend sei hier die moderate<br />
signifikante Korrelation zwischen psychosozialem Stress <strong>und</strong> dem Summenscore des<br />
NHP genannt (r=0.378, p = 0.000, CI=95%).<br />
Interpretation:<br />
Die Untersuchung zeigt, dass psychosozialer Stress am Arbeitsplatz mit reduzierter<br />
ges<strong>und</strong>heitsbezogener Lebensqualität der <strong>Pflege</strong>nden in der stationären Langzeitpflege<br />
assoziiert ist. Der Anteil der Vollzeitbeschäftigten <strong>und</strong> der Anteil der Beschäftigten mit<br />
einem unbefristeten Arbeitsvertrag entsprechen etwa dem deutschlandweiten Niveau.<br />
Gleichzeitig zeigen diese Ergebnisse, dass ca. 30% der <strong>Pflege</strong>nden einen befristeten<br />
Vertrag haben <strong>und</strong> damit finanziellen Risiken ausgesetzt sind.<br />
32<br />
Prävalenz mechanisch freiheitsentziehender Maßnahmen<br />
in Akutkrankenhäusern in Nordrhein-Westfalen<br />
C. Krüger, G. Meyer, Department für <strong>Pflege</strong>wissenschaft, Universität<br />
Witten/Herdecke<br />
Hintergr<strong>und</strong>: Internationale Studien legen nahe, dass freiheitsentziehende<br />
Maßnahmen (FEM) auch im Setting Krankenhaus häufig angewendet werden.<br />
Da valide Zahlen für Deutschland bislang ausstehen, wurden in vier<br />
Akutkrankenhäusern in Nordrhein-Westfalen die FEM-Häufigkeit <strong>und</strong> die Art der<br />
Maßnahmen erhoben.<br />
Ziel <strong>und</strong> Methoden: An einem Stichtag hat eine externe Untersucherin alle zur<br />
Anwendung kommenden FEM durch direkte Beobachtung an drei verschiedenen<br />
Zeitpunkten während unangemeldeter Besuche erfasst. Ein standardisierter<br />
Bogen wurde benutzt. Die Erhebung erfolgte zwischen Oktober 2008 <strong>und</strong> März<br />
2009. Laut Stichprobenkalkulation mit geschätzter Prävalenz von 10% (95% KI:<br />
8,1-11,8) sollten ca. 1000 Patienten beobachtet werden. In einem der Häuser<br />
wurde eine Vollerhebung durchgeführt, in den anderen Kliniken 25% bis 35%<br />
aller Patienten beobachtet. Aus Datenschutzgründen war die Akteneinsicht nicht<br />
möglich.<br />
Ergebnisse: Insgesamt wurden 3436 Patienten beobachtet. Die FEM-Prävalenz<br />
beträgt 11,4% (95% KI: 10,3%-12,4%), somit wurden n=390 Bewohner am<br />
Stichtag mindestens einmal mit einer FEM gesehen. Die FEM-Prävalenz<br />
zwischen den einzelnen Häusern variiert zwischen 5,7% <strong>und</strong> 18,7%. Nur auf acht<br />
der 48 Allgemeinstationen <strong>und</strong> einer von 15 Intensivstationen konnte keine FEM<br />
beobachtet werden. Die Prävalenzraten der Allgemeinstationen reichen von<br />
1,1% bis zu 43,5%. Die Prävalenzraten der Intensivstationen variieren zwischen<br />
7,2% <strong>und</strong> 80,0%. Die mittlere Prävalenz der Allgemeinstationen beträgt 7,3%<br />
<strong>und</strong> ist niedriger als die der Intensivstationen (33,6%). Ca. zwei Drittel der<br />
Maßnahmen sind Bettgitter.<br />
Diskussion: Mechanische FEM werden offensichtlich auch hierzulade regelhaft in<br />
den Krankenhäusern angewendet. Die Daten sind mit internationalen Angaben<br />
vergleichbar, so dass allgemeinere Rückschlüsse möglich scheinen. Die Varianz<br />
zwischen den Häusern zeigt, dass wissensbasiertes einheitliches Vorgehen beim<br />
Umgang mit FEM erforderlich ist.<br />
Die Entwicklung von wissenschaftsbasierten Interventionen scheint notwendig.<br />
Diese müssen die komplexen Bedingungen des Krankenhauses berücksichtigen<br />
<strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>nden Evidenz-basierte Alternativen für FEM anbieten.<br />
Ansätze zur Steigerung attraktiver Arbeitsbedingungen der<br />
<strong>Pflege</strong> im Krankenhaus – eine empirische Untersuchung<br />
R. Stemmer (1), M. Offermanns (2), (1) Katholische Fachhochschule<br />
Mainz, (2) Deutsches Krankenhausinstitut<br />
Ausgangslage: Es droht ein Mangel an <strong>Pflege</strong>fachpersonen <strong>und</strong> eine<br />
Gefährdung der Sicherstellung bedarfsgerechter pflegerischer Versorgung. Der<br />
2. <strong>Pflege</strong>gipfel geht davon aus, dass durch eine Neuverteilung der Arbeit sowie<br />
durch familienfre<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> lebensphasengerechte Arbeitsplätze die<br />
Attraktivität der <strong>Pflege</strong>berufe erhöht werden kann.<br />
Fragestellung: Welche Modelle sind in Deutschland in den Bereichen<br />
Arbeitsverteilung, familiengerechte Arbeitsbedingungen <strong>und</strong> lebensphasenerechtes<br />
Arbeiten bereits erfolgreich realisiert, die die Attraktivität der<br />
<strong>Pflege</strong>berufe steigern <strong>und</strong> sich ggf. positiv auf die Qualität der Versorgung<br />
auswirken?<br />
Das BMG beauftragte die krankenhausbezogene Beantwortung dieser Fragen,<br />
um erfolgversprechende Ansätze als Best Practice Beispiele zu veröffentlichen.<br />
Methoden / Design: Im zweistufigen Design wurde primär die ärztliche <strong>und</strong><br />
pflegerische Direktion sämtlicher somatischer <strong>und</strong> psychiatrischer<br />
Krankenhäuser in Deutschland (n = 1973) mit einem eigens entwickelten<br />
Erhebungsbogen befragt. Rücklauf: <strong>Pflege</strong>: n = 280; Medizin: n= 150. Die<br />
Datenauswertung erfolgte einerseits mit Methoden der deskriptiven Statistik,<br />
andererseits wurden gezielt vielversprechende Einzelprojekte herausgefiltert.<br />
Durch die Befragung, ergänzt um eine systematische Literaturrecherche,<br />
wurden insgesamt 21 Ansätze identifiziert. Diese wurde mittels leitfadengestützter<br />
Interviews vertieft untersucht. Die Auswertung erfolgte einzelfallbezogen.<br />
Ethik: Da auf der Gr<strong>und</strong>lage der Befragung ggf. eine Kontaktaufnahme zu den<br />
Einrichtungen geplant war, wurden die Erhebungsbögen nicht anonymisiert. Die<br />
Teilnehmer wurden darüber informiert <strong>und</strong> so das Prinzip der Freiwilligkeit<br />
gesichert.<br />
Ergebnisse: Projekte zur Aufgabenneuverteilung fokussieren die Neuzuweisung<br />
von Einzeltätigkeiten sowie den Einsatz von Assistenzpersonal. Familienfre<strong>und</strong>liche<br />
Projekte greifen neben der Kinderbetreuung auch die <strong>Pflege</strong> von<br />
Angehörigen auf. Lebensphasengerechte Arbeitsbedingungen zeigen sich<br />
neben innovativen Beispielen zu individueller Förderung auch in Ansätzen zu<br />
strukturellen Veränderungen mit dem Ziel der Kompetenzerweiterung von<br />
<strong>Pflege</strong>nden.<br />
Schlussfolgerungen: Es wurden insgesamt nur eine geringe Anzahl modellhafter<br />
Projekte gef<strong>und</strong>en. Eine Anregung durch Best Practice Beispiele erscheint<br />
dringend notwendig. Ob dies aber ausreicht, um die Krankenhäuser zu<br />
ermutigen, die Arbeitsbedingungen für die <strong>Pflege</strong> attraktiver zu gestalten, ist<br />
fraglich.
Abstracts<br />
„Es geht mir gut, wenn es ihm gut geht“ – Das Erleben der<br />
pflegenden Angehörigen von Schädel-Hirn-Trauma-PatientInnen<br />
Herta Plöderl, Institut für <strong>Pflege</strong>wissenschaften, Universität Wien<br />
Menschen im Wachkoma, oder in einem Folgezustand nach einem schweren Schädel-<br />
Hirn-Trauma, stellen für <strong>Pflege</strong>nde <strong>und</strong> Betreuende, eine besondere Herausforderung<br />
dar. Eine Herausforderung auch für die Gesellschaft, da diese Menschen für lange Zeit<br />
versorgt <strong>und</strong> betreut werden müssen <strong>und</strong> diese Betreuung sehr kosten- <strong>und</strong><br />
personalintensiv ist. Mehr als die Hälfte der Betroffenen werden in häuslicher<br />
Umgebung versorgt <strong>und</strong> gepflegt. In qualitativen Interviews wurden für diese Arbeit das<br />
Erleben der <strong>Pflege</strong>situation, die Motive der Angehörigen für die Übernahme der <strong>Pflege</strong>,<br />
auf welche Weise sie Unterstützung in Anspruch nahmen erhoben, sowie die<br />
Änderungen die sich im Leben der pflegenden Angehörigen dadurch ergeben haben.<br />
Die Datenauswertung erfolgte durch die Zusammenfassende Qualitative Inhaltsanalyse<br />
nach Philipp Mayring (Mayring, 2007). Die Betroffenen eines Schädel-Hirn-Traumas<br />
sind häufig sehr jung. Daher ist die Dauer der <strong>Pflege</strong>tätigkeit schwer einschätzbar <strong>und</strong><br />
kann über viele Jahre <strong>und</strong> Jahrzehnte andauern. Eine Besonderheit stellt der Umstand<br />
dar, dass es auch viele Jahre nach der Verletzung noch zu Verbesserungen des<br />
Zustandes kommen kann.<br />
Als Ergebnis kann gesagt werden, dass die pflegenden Angehörigen alle eine<br />
dauerhafte Veränderung ihrer Lebenssituation erfuhren. Die Verletzungen <strong>und</strong> die<br />
daraus resultierenden Beeinträchtigungen eines nahen Angehörigen <strong>und</strong> die<br />
Übernahme der <strong>Pflege</strong> bewirkten eine völlig neue Lebenssituation für die <strong>Pflege</strong>nden.<br />
Sie gaben zum Teil den Beruf auf, es veränderte ihre soziale Situation, den<br />
Fre<strong>und</strong>eskreis, die finanzielle Lebensplanung <strong>und</strong> die Zukunft.<br />
Angehörige die es schafften mit diesen schwierigen Situationen umzugehen, sich<br />
Entlastungen zu organisieren <strong>und</strong> soziale Kontakte aufrecht erhielten, kamen mit den<br />
Belastungen am besten zurecht.<br />
Die ersten zwei Jahre nach Übernahme der <strong>Pflege</strong>tätigkeit erwiesen sich für die<br />
Angehörigen als die schwierigste Zeit. Sie mussten lernen mit dem Verlust der<br />
Ges<strong>und</strong>heit des Betroffenen zu leben, Einschränkungen finanzieller <strong>und</strong> sozialer Art<br />
verkraften <strong>und</strong> mit verschiedenen schwierigen Situationen im Alltag der <strong>Pflege</strong> fertig zu<br />
werden.<br />
Unterstützung bekommen die pflegenden Angehörigen vor allem von weiteren<br />
Familienmitgliedern, aber auch durch Mobile Dienste, ÄrztInnen <strong>und</strong> TherapeutInnen.<br />
Verbesserungen würden sich die pflegenden Angehörigen vor allem in finanzieller<br />
Hinsicht wünschen, sowie Erleichterungen bei bürokratischen Abläufen.<br />
Analyse ehrenamtlicher Tätigkeiten zur Entlastung pflegender<br />
Angehöriger: eine Mixed Methods Studie<br />
A. Fringer (1), W. Schnepp (2), (1) Institut für Angewandte <strong>Pflege</strong>wissenschaft<br />
der FHS St. Gallen, (2) Department für <strong>Pflege</strong>wissenschaft,<br />
Universität Witten/Herdecke<br />
Einleitung<br />
Zunehmend entwickelt sich die Freiwilligenhilfe zu einem wichtigen Partner in der<br />
Ges<strong>und</strong>heitsversorgung. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des zunehmenden <strong>Pflege</strong>notstands<br />
schließen sie in nahezu allen Bereich der Ges<strong>und</strong>heitsversorgung Lücken. Vonseiten<br />
der professionellen <strong>Pflege</strong> wird diese Entwicklung mit Sorge verfolgt. Die Befürworter<br />
von Freiwilligeninitiativen betonen stets, dass es nicht um eine Übernahme<br />
pflegerischer Tätigkeit geht, sondern um eine Ergänzung.<br />
Ziel dieser Untersuchung war es, die Tätigkeiten von freiwilligen Helfern in der<br />
häuslichen Entlastung pflegender Angehöriger zu untersuchen. Dabei war folgende<br />
Fragestellung zielführend: Welche Tätigkeiten werden wie häufig durchgeführt <strong>und</strong><br />
welche Bedeutung haben diese aus Sicht der freiwilligen Helfer?<br />
Methodik<br />
Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde ein sequenzielles Mixed Methods Design<br />
gewählt. In einem ersten Schritt wurde eine Dokumentationsanalyse aller<br />
Verrichtungsprotokolle eines Modellprojekts zur Entlastung pflegender Angehöriger<br />
durchgeführt, die bei n=80 Leistungsnehmern von freiwilligen Helfern protokolliert<br />
wurden. Der vollständige Datensatz wurde mit der Statistiksoftware SPSS deskriptiv<br />
analysiert.<br />
Anschließend wurde mit n=16 freiwilligen Helfern qualitative Interviews teils in Gruppen-<br />
als auch in Einzelinterviews durchgeführt. Die Interviews wurden transkribiert <strong>und</strong> mit<br />
der Software MAXqda2010 im Stil der Gro<strong>und</strong>ed Theory offen <strong>und</strong> axial ausgewertet.<br />
Ethische Standards fanden in der Untersuchung stets Berücksichtigung.<br />
Ergebnis<br />
Die Analyse der Verrichtungsprotokolle ergab, dass bei den n=80 Leistungsnehmern<br />
insgesamt n=5817 einzelne Tätigkeiten dokumentiert wurden, die sich auf 12 Items<br />
verteilen lassen. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere kommunikative,<br />
unterstützende <strong>und</strong> vertretende Tätigkeiten dokumentiert wurden. Die qualitativen<br />
Ergebnisse beleuchten die Verrichtungen in ihrer Tiefe, so wird beispielsweise deutlich,<br />
dass „Gespräche führen“ in erster Linie Zuhören bedeutet <strong>und</strong> hierzu eine passive<br />
Haltung eingenommen werden muss.<br />
Diskussion<br />
Die Studie zeigt, dass die Freiwilligen eine wertvolle Ergänzung neben den Leistungen<br />
der professionellen darstellen können, jedoch eine Trennung von pflegerischen<br />
Tätigkeiten gegenüber unterstützenden <strong>und</strong> begleitenden Verrichtungen nicht möglich<br />
ist. Insgesamt stellen die Tätigkeiten eine grosse Herausforderung für die Freiwilligen<br />
dar.<br />
33<br />
Outcomes im pflegerisch-psychiatrischen Case Management:<br />
ein systematischer Review<br />
U. Lindwedel-Reime, T. Beer (1), J. Keogh (2), (1) Katharinenstift<br />
Wiesbaden, (2) Hochschule Fulda<br />
Wir führten eine systematische Übersichtarbeit über die Outcomes in Studien<br />
zum pflegerisch-psychiatrischen Case Management durch. Dafür wurden<br />
Studien, der letzten zwölf Jahre, systematisch ausgewertet. Nach Festlegung<br />
der Ein- <strong>und</strong> Ausschlusskriterien konnten mit Hilfe einer Literaturrecherche in<br />
elektronischen Datenbanken 16 randomisierte kontrollierte Studien mit<br />
psychiatrischen Klienten identifiziert werden. Die Mehrzahl der Studien<br />
untersuchte Assertive Community Treatment <strong>und</strong> Intensive Case Management.<br />
Nur drei Studien erhoben andere Case Management Arten. Zahlreiche<br />
Outcomes konnten identifiziert werden, wobei die Lebensqualität, die<br />
Einweisungsrate <strong>und</strong> Verweildauer, erfüllte <strong>und</strong> unerfüllte Bedürfnisse der<br />
Klienten, die Klientenzufriedenheit <strong>und</strong> soziale Netzwerke am häufigsten<br />
untersucht wurden. Die Effekte von Case Management auf die verschiedenen<br />
Outcomes wurden uneinheitlich bewertet. Keines der Outcomes konnte<br />
durchgängig in allen Studien durch Case Management positiv oder negativ<br />
beeinflusst werden. Vielmehr liegen zu allen Outcomes kontroverse Ergebnisse<br />
vor. Wegen der fehlenden Vergleichbarkeit der einzelnen Studien bezogen auf<br />
die Operationalisierung der Outcomes, die Stichprobe, den<br />
Beobachtungszeitraums <strong>und</strong> die Auswertungsverfahren sind weitergehende<br />
Studien dringend angeraten.<br />
Einfluss von Harninkontinenz auf Sexualität <strong>und</strong><br />
Partnerschaft<br />
D. Hayder, Bielefeld<br />
Studien zur Thematik Harninkontinenz konzentrieren sich häufig auf<br />
physiologische Faktoren. Sensible <strong>und</strong> komplexe Fragen, z. B. hinsichtlich der<br />
Auswirkungen der Inkontinenz auf intime Beziehungen <strong>und</strong> Sexualität der<br />
Betroffenen, sind in Studien, Publikationen <strong>und</strong> Diskussionen unterrepräsentiert.<br />
In einer qualitativen Studie, angelehnt an die Methode der Gro<strong>und</strong>ed Theory,<br />
wurde das Alltagserleben von Personen mit Harninkontinenz untersucht. Mit 32<br />
Personen konnten problemzentrierte Interviews geführt werden. Es handelte sich<br />
um 22 Frauen <strong>und</strong> 10 Männer, im Alter zwischen 38 <strong>und</strong> 83 Jahren, mit<br />
unterschiedlicher Dauer <strong>und</strong> Schwere der Inkontinenz.<br />
Harninkontinenz verursacht Veränderungen in der Sexualität der Betroffenen. Sie<br />
erleben einen (teilweisen) Verlust ihrer männlichen bzw. weiblichen <strong>und</strong> somit<br />
ihrer sozialen Identität. Die daraus resultierenden Beeinträchtigungen der<br />
sexuellen Attraktivität wie Aktivität führen zu Irritationen in bestehenden<br />
Partnerschaften. Nicht alle Paare können Strategien entwickeln, um trotz<br />
Inkontinenz ein erfülltes Miteinander zu genießen. Kommt es zu einer Trennung,<br />
die von Betroffenen als verletzend wahrgenommen <strong>und</strong> von Gefühlen der<br />
Hoffnungslosigkeit begleitet wird, hat diese Auswirkungen auf künftige<br />
partnerschaftliche <strong>und</strong> sexuelle Entwicklungen.<br />
Die in diesem Zusammenhang auftretende Scham <strong>und</strong> Sprachlosigkeit betrifft<br />
jedoch nicht nur die Personen die an Inkontinenz leiden oder ihre Partner,<br />
sondern auch professionelle Ges<strong>und</strong>heitsdienstleister. Diejenigen Betroffenen,<br />
die nach Unterstützung suchen, finden sie kaum. <strong>Pflege</strong>kräfte werden selten als<br />
beratend wahrgenommen, doch gerade sie könnten innerhalb einer<br />
interdisziplinären Kontinenzberatung zu Ansprechpartnern für Betroffene <strong>und</strong><br />
Paare werden. Dazu ist es jedoch nötig, das Wissen <strong>und</strong> die Fähigkeiten der<br />
professionell <strong>Pflege</strong>nden neben der Thematik Inkontinenz um Theorien der<br />
Beratung, des Geschlechts, der Sexualität oder des Alters zu erweitern. Studien<br />
zeigen, dass geschulte <strong>Pflege</strong>nde die sich im Themenfeld sicher fühlen, eine<br />
deutlich höhere Bereitschaft zeigen, die Patienten aktiv anzusprechen <strong>und</strong> zu<br />
beraten.
Abstracts<br />
Leben mit einem behinderten Kind – Bewältigungshandeln<br />
pflegender Mütter im Zeitverlauf<br />
C. Büker, Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften, Hochschule<br />
München<br />
Hintergr<strong>und</strong>: Kinder mit einer Behinderung oder chronischen Erkrankung leben in aller<br />
Regel im familialen Umfeld, selbst im Falle schwerer <strong>und</strong> schwerster ges<strong>und</strong>heitlicher<br />
Beeinträchtigung. Innerhalb der Familie ist es fast immer die Mutter, die sich vorrangig<br />
um das Kind kümmert <strong>und</strong> über Jahre hinweg den Großteil der <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> Versorgung<br />
leistet. Dabei werden die Mütter mit vielfältigen Anforderungen konfrontiert, die es zu<br />
bewältigen gilt.<br />
Zielsetzung: Ziel des Dissertationsvorhabens war es, das Bewältigungshandeln<br />
pflegender Mütter näher zu beleuchten. Gefragt wurde im Einzelnen nach den<br />
Herausforderungen <strong>und</strong> Handlungserfordernissen im täglichen Leben mit einem<br />
behinderten Kind, nach dem daraus resultierenden konkreten Bewältigungshandeln der<br />
Mütter <strong>und</strong> seinen Veränderungen im Zeitverlauf. Dabei erfolgte eine heuristische<br />
Orientierung am Trajektkonzept von Strauss et al.<br />
Methode: Zur Erfassung des prozessualen Geschehens bei der Bewältigung kindlicher<br />
Ges<strong>und</strong>heitsstörung wurde ein qualitatives Studiendesign, orientiert am Forschungsstil<br />
der Gro<strong>und</strong>ed Theory, gewählt. Insgesamt konnten 27 leitfadengestützte Interviews mit<br />
Müttern behinderter oder chronisch kranker Kinder geführt <strong>und</strong> ausgewertet werden.<br />
Ergebnisse: Die empirische Untersuchung lässt einen aus mehreren Stufen<br />
bestehenden Prozess des Bewältigungshandelns erkennen, in dem die pflegenden<br />
Mütter eine beeindruckende Entwicklung vom anfänglich hilflosen Wesen hin zu einer<br />
zunächst angepassten, später intensiv lernenden <strong>und</strong> schließlich Spezialistenstatus<br />
einnehmenden Persönlichkeit vollziehen. Lernen <strong>und</strong> Kompetenzerwerb konnten als<br />
Schlüssel zur Bewältigung identifiziert werden. Deutlich wurden in der Untersuchung<br />
auch die Schwierigkeiten, die pflegenden Müttern auf ihrem Weg begegnen.<br />
Schlussfolgerungen: Die Relevanz der Arbeit in empirisch-methodischer Hinsicht liegt in<br />
einem Lückenschluss der Erkenntnisse zum Bewältigungshandeln pflegender Mütter im<br />
Zeitverlauf. Für die Theoriediskussion kann eine verstärkte Beschäftigung mit<br />
Kompetenzerwerbsgesichtspunkten im Bewältigungsgeschehen angeregt werden. Mit<br />
Blick auf die Versorgungsgestaltung zeigen sich zahlreiche Anknüpfungspunkte für eine<br />
verbesserte Unterstützung von Müttern <strong>und</strong> Familien mit einem chronisch kranken oder<br />
behinderten Kind. Hierbei kann zukünftig der professionellen <strong>Pflege</strong> eine zentrale Rolle<br />
zukommen.<br />
Die Entwicklung von Kompetenzstandards für die<br />
Ausbildung im klinischen Assessment im BSc in <strong>Pflege</strong>:<br />
Erfahrungen Schweizer Hochschulen<br />
S. Knüppel (1), L. S. Lindpaintner (2), P. Stolz Baskett (3), A. Brenner (4),<br />
(1) Dipartimento Sanità, SUPSI, (2) Institut für <strong>Pflege</strong>wissenschaft,<br />
Universität Basel, (3) Institut <strong>Pflege</strong>, Departement Ges<strong>und</strong>heit, ZHAW, (4)<br />
Fachbereich Ges<strong>und</strong>heit, FHS St. Gallen<br />
Mit Beginn der akademischen <strong>Pflege</strong>ausbildung auf Bachelor Stufe, zuerst 2000 am<br />
Institut für <strong>Pflege</strong>wissenschaft (INS) der Universität Basel <strong>und</strong> ab 2006 an den<br />
Schweizer Fachhochschulen, war die Einführung von klinischem Assessment (KA) -<br />
definiert als das systematische Einschätzen des Ges<strong>und</strong>heitszustandes eines<br />
Menschen durch Anamneseermittlung, Körperuntersuchung <strong>und</strong> kritische Reflexion -<br />
als wichtiger Ausbildungsinhalt gesehen. Alle Hochschulen waren sich einig, dass das<br />
Lehren <strong>und</strong> Lernen von KA massgeblich zur Professionalisierung des <strong>Pflege</strong>berufes<br />
beiträgt <strong>und</strong> beschlossen gemeinsame Kompetenzstandards zu erarbeiten. Auf Anstoss<br />
des INS wurde 2006 ein nationaler Consensus Panel gegründet mit dem Ziel das KA in<br />
den Bachelor Ausbildungen zu etablieren <strong>und</strong> Standards zu den Inhalten <strong>und</strong> den<br />
anzustrebenden Austrittskompetenzen zu erarbeiten, sowie Empfehlungen für die<br />
Qualifikation von Dozierenden zu definieren.<br />
Diese Entwicklung brachte inhaltliche <strong>und</strong> „kulturelle“ Veränderungen in der<br />
<strong>Pflege</strong>praxis <strong>und</strong> – Ausbildung mit sich. Die Konsensusfindung stellte in einem Land mit<br />
vier Sprach- <strong>und</strong> Kulturregionen eine große Herausforderung dar. Der Einführungs- <strong>und</strong><br />
Entwicklungsprozess des KA in der Schweiz ist durch die verschiedenen Wege der<br />
Umsetzung jeder Hochschule geprägt. Seit 2011 wird das Klinische Assessment mit<br />
Erfolg in allen Bachelor Ausbildungen der deutschen <strong>und</strong> italienischen Schweiz gelehrt<br />
<strong>und</strong> die französische Schweiz wird die flächendeckende Einführung demnächst<br />
umsetzen. Es wurden Dozierendenkurse angeboten <strong>und</strong> Weiterbildungsangebote für<br />
<strong>Pflege</strong>nde aus der Praxis werden durchgeführt.<br />
Die ersten Meilensteine in der Einführung des Klinischen Assessment in der Ausbildung<br />
sind erreicht. Die langfristige Umsetzung des KA - Curriculum in den <strong>Pflege</strong>ausbildungen<br />
braucht kontinuierliche Förderung <strong>und</strong> Entwicklung des Lehrkörpers <strong>und</strong><br />
der <strong>Pflege</strong>praxis. Weitere Fragen stellen sich auch bezüglich Europäischer Standards<br />
<strong>und</strong> Vernetzungen. Braucht es eine Vernetzung für die KA - Ausbildung in Europa oder<br />
für die deutsche Sprachregion? Der Vortrag möchte die Rolle <strong>und</strong> Ziele des Consensus<br />
Panels aus Sicht einiger involvierten Bildungsanbieter aufzeigen <strong>und</strong> eine Diskussion<br />
zu den Herausforderungen die uns erwarten eröffnen.<br />
34<br />
Ausbildung von Advanced Nurse Practitioners zur<br />
zukünftigen Zusammenarbeit mit ärztlichen Gr<strong>und</strong>versorgern:<br />
Das dreistufige Berner Modell<br />
S. Schmid Büchi, A. Schmid-Meister, Fachbereich Ges<strong>und</strong>heit,<br />
Berner Fachhochschule<br />
Seit Herbst 2006 wird an der Berner Fachhochschule BFH, im Studiengang<br />
<strong>Pflege</strong> Clinical Assessment (CA) gelehrt: <strong>Pflege</strong>fachpersonen eignen sich<br />
vertieftes Wissen in Anatomie, Physiologie, Pathologie <strong>und</strong> Pathophysiologie an,<br />
lernen systematisch eine Anamnese zu erheben <strong>und</strong> eine klinische<br />
Untersuchung (Inspektion, Palpation, Perkussion <strong>und</strong> Auskultation)<br />
durchzuführen sowie die erhobenen Daten kritisch zu reflektieren.<br />
Die CA-Ausbildung erfolgt im Berner Model in drei Stufen: Auf Bachelorstufe<br />
lernen die Studierenden, physiologische Bef<strong>und</strong>e bzw. Abweichungen davon zu<br />
erfassen. Im Masterstudium, auf dem Weg zur Ausbildung als Advanced Nurse<br />
Practitioners (ANP), erhalten sie Gelegenheit, Patientinnen <strong>und</strong> Patienten mit<br />
typischen Krankheitsbildern zu untersuchen. Hierfür arbeitet die BFH eng mit<br />
Arztpraxen, Ges<strong>und</strong>heitszentren oder Ärztenetzwerken zusammen: Auf der<br />
zweiten Stufe untersuchen Masterstudierende Patientinnen zuerst in der<br />
geschützten Umgebung des BFH-Skillszentrums, danach unter realen<br />
Bedingungen in den aufgeführten Institutionen, stets unter Supervision des<br />
ärztlichen Dozenten.<br />
Auf der dritten Stufe erheben die Studierenden weitere Clinical Assessments in<br />
den genannten Institutionen oder in Spitälern, jetzt unter Supervision dort<br />
arbeitender erfahrener Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzten.<br />
Masterstudierende können ferner im Rahmen von Transfermodulen an den von<br />
der BFH vermittelten Praktikumsplätzen ihre Kompetenzen als Advanced Nurse<br />
Practitioners erweitern <strong>und</strong> so zukünftige Arbeitsfelder entdecken <strong>und</strong><br />
mitentwickeln.<br />
Mit der zunehmenden Überalterung der Bevölkerung, der Zunahme der Zahl<br />
betagter Menschen mit vor allem chronischen Krankheiten, dem sich<br />
abzeichnenden Mangel an Hausärztinnen <strong>und</strong> -ärzten sowie den steigenden<br />
Ges<strong>und</strong>heitskosten können die bisherigen Gr<strong>und</strong>versorger ihre Aufgaben nicht<br />
mehr alleine bewältigen. Zur Lösung dieses Problems müssen alternative<br />
Angebote zur Gr<strong>und</strong>versorgung der Bevölkerung ausgearbeitet werden.<br />
Das vor diesem Hintergr<strong>und</strong> zu sehende, innovative Berner Modell ermöglicht es,<br />
dass Advanced Nurse Practitioners mit CA-Kompetenzen, die sie unter realen<br />
Bedingungen geübt <strong>und</strong> vertieft haben, die idealen kompetenten Partner zur<br />
gemeinsam mit den Hausärztinnen <strong>und</strong> -ärzten sicherzustellenden zukünftigen<br />
Gr<strong>und</strong>versorgung der Bevölkerung sind.<br />
Anwendung klinischer Assessmentkompetenzen:<br />
Evaluation von BSc <strong>Pflege</strong> Studierenden<br />
P. Stolz Baskett, Institut <strong>Pflege</strong>, Departement Ges<strong>und</strong>heit, Zürcher<br />
Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW, Winterthur<br />
Hintergr<strong>und</strong>: Die pflegerische Berufsbildung hat sich in den letzten Jahren durch<br />
verschiedene Einflüsse wie zum Beispiel die Akademisierung des Berufes stark<br />
gewandelt. Um diesen Wandel Rechnung zu tragen wurden neue Inhalte in<br />
Studiengänge der <strong>Pflege</strong>wissenschaft integriert. An der ZHAW werden Module<br />
zu klinischem Assessment (KA) <strong>und</strong> körperlicher Untersuchung (KU) in allen<br />
Lehrgängen der <strong>Pflege</strong> (Bachelor of Sience, Master of Science <strong>und</strong><br />
Weiterbildungsmaster MAS) angeboten. Die Curricula der Kurse orientieren sich<br />
inhaltlich <strong>und</strong> methodisch-didaktisch an internationalen <strong>und</strong> nationalen<br />
Ausrichtungen <strong>und</strong> an den Empfehlungen eines schweizerischen Konsensus<br />
Panels.<br />
Seit Frühjahr 2007 wurden im berufsqualifizierenden <strong>und</strong> im berufsbegleitenden<br />
BSc Studiengang für diplomierte <strong>Pflege</strong>fachpersonen über 300 Studierenden die<br />
Gr<strong>und</strong>lagenkompetenzen in der umfassenden Erhebung <strong>und</strong> Kommunikation<br />
von Anamnese <strong>und</strong> Symptombeschwerden, sowie der körperlichen<br />
Untersuchungstechniken Inspektion, Palpation, Perkussion <strong>und</strong> Auskultation<br />
vermittelt.<br />
Zielsetzung: Das Evaluationsprojekt hat zum Ziel die Anwendung von KA/KU von<br />
BSc <strong>Pflege</strong> Studierenden der ersten drei Jahrgänge 2006-2009 zu analysieren,<br />
um Resultate in der weiteren curricularen Entwicklung für Modulinhalt <strong>und</strong> –<br />
design einfließen zu lassen.<br />
Methode: BSc <strong>Pflege</strong> studierende der ZHAW wurden jeweils nach den klinischen<br />
Praxismodulen in jedem Studienjahr mit einem spezifisch dafür entwickelten<br />
Fragebogen bezüglich Anwendung von klinischem Assessment Kompetenzen<br />
evaluiert. Frequenz von Anwendung <strong>und</strong> Ausführung spezifischer Assessments<br />
<strong>und</strong> Techniken sowie wahrgenommene Unterstützung respektive Schwierigkeiten<br />
in der Anwendung von KA/KU werden beschrieben.<br />
Resultate & Schlussfolgerungen für die Ausbildung: werden mit Blick auf<br />
zukünftige Entwicklungen <strong>und</strong> Anforderungen, spezifisch im deutschsprachigen<br />
Europa, aufgezeigt <strong>und</strong> diskutiert.
Abstracts<br />
Erfassung des Hilfe- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>bedarfs im Rahmen der<br />
<strong>Pflege</strong>beratung mit Hilfe des <strong>Pflege</strong>beratungsinventars (PBI)<br />
A. Hoell (1), I. Hendlmeier (1), J. Kottner (2), M. Schäufele (1),<br />
(1) Zentralinstitut für seelische Ges<strong>und</strong>heit Mannheim, (2) Stiftung Zentrum<br />
für Qualität in der <strong>Pflege</strong> Berlin<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
Die zielgerichtete <strong>und</strong> umfassende Erfassung von Hilfe-, <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong><br />
Unterstützungsbedarf ist Bestandteil der <strong>Pflege</strong>beratung bei komplexen Problemlagen.<br />
<strong>Pflege</strong>fachlich relevante Probleme <strong>und</strong> Dimensionen sowie individuelle Bedürfnisse<br />
müssen berücksichtigt werden, um adäquate Lösungen zu entwickeln <strong>und</strong> passgenaue<br />
Versorgungspläne zu erstellen. Zurzeit gibt es in Deutschland keinen explizit<br />
formulierten Rahmen für die Strukturierung der Assessmentphase in der<br />
<strong>Pflege</strong>beratung nach §7a SGB XI.<br />
Ziel<br />
Es soll ein multidimensionales Assessmentinstrument für die <strong>Pflege</strong>beratung entwickelt<br />
werden. Das Instrument soll die Informationssammlung strukturieren <strong>und</strong> unterstützen,<br />
die Hilfeplanung optimieren <strong>und</strong> die Qualität der <strong>Pflege</strong>beratung fördern.<br />
Methode<br />
Zunächst wurde eine internationale Datenbankrecherche nach umfassenden<br />
Assessmentinstrumenten durchgeführt. Nach der systematischen Analyse wurde das<br />
geeignetste Instrument identifiziert, übersetzt <strong>und</strong> für die Verwendung im<br />
deutschsprachigen Raum modifiziert. Eine erste Version wurde <strong>Pflege</strong>beraterinnen<br />
vorgestellt <strong>und</strong> in zwei Fokusgruppengesprächen einem sprachlichen Verständnisreview<br />
unterzogen. Basierend auf diesen Ergebnissen wurde das Instrument erneut<br />
angepasst. In einem nächsten Schritt wird das Instrument auf Praktikabilität getestet<br />
<strong>und</strong> evaluiert.<br />
Ergebnisse<br />
Aus allen den Suchkriterien entsprechenden Instrumenten (N=38) wurde das Sheffield<br />
Single Assessment Process Assessment ausgewählt, übersetzt <strong>und</strong> an das deutsche<br />
Setting angepasst. In den Fokusgruppengesprächen mit insgesamt 20<br />
<strong>Pflege</strong>beraterinnen wurde deutlich, dass an einem umfassenden Assessmentinstrument<br />
großes fachliches Interesse besteht, das <strong>Pflege</strong>beratungsinventar (PBI) eine<br />
umfassende Situationserfassung ermöglicht <strong>und</strong> die Informationserhebungsphase<br />
strukturiert <strong>und</strong> objektiviert wird. Gleichzeitig zeigten sich konzeptionelle <strong>und</strong> fachliche<br />
Probleme der aktuellen <strong>Pflege</strong>beratung sowie ein großer Schulungsbedarf. Ergebnisse<br />
aus der derzeit laufenden Prüfung der Praktikabilität liegen Ende August 2011 vor.<br />
Diskussion <strong>und</strong> Relevanz<br />
Das Instrument ermöglicht eine umfassende Informationssammlung <strong>und</strong> adäquate<br />
Feststellung des Hilfe- <strong>und</strong> Unterstützungsbedarfs. Erstmals liegt damit in Deutschland<br />
eine Gr<strong>und</strong>lage für einen qualitativ hochwertigen Hilfe- <strong>und</strong> Versorgungsplan im<br />
Rahmen der <strong>Pflege</strong>beratung nach §7a SGB XI vor. Das vorgeschlagene Instrument<br />
kann strukturelle, konzeptionelle <strong>und</strong> fachliche Probleme der praktischen<br />
<strong>Pflege</strong>beratungstätigkeit nicht lösen.<br />
Leitfaden zur Erhebung der Ernährungspräferenzen von<br />
Menschen in stationären Altenhilfeeinrichtungen zur Berücksichtigung<br />
in einem Fingerfood-Konzept<br />
N. Zens, S. Ebel, Katholische Hochschule Köln<br />
Mangelernährung ist in stationären <strong>Pflege</strong>einrichtungen ein pflegerisches Hauptproblem,<br />
dem es präventiv zu begegnen gilt. Ein alternatives Ernährungsmodell wie das<br />
Fingerfood, welches in der Literatur als präventive Maßnahme beschrieben wird,<br />
scheint besonders geeignet für <strong>Pflege</strong>empfänger zu sein. Fingerfood kann<br />
insbesondere an Demenz Erkrankten eine unkomplizierte <strong>und</strong> selbstständige<br />
Nahrungsaufnahme ermöglichen. Voraussetzung für den Einsatz von Fingerfood sind<br />
umfangreiche Kenntnisse über die individuellen Ernährungsgewohnheiten der<br />
<strong>Pflege</strong>empfänger, um die gewonnenen Informationen in Fingerfood, entsprechend den<br />
Präferenzen, zu überführen.<br />
Um eine detaillierte Erfassung der Ernährungspräferenzen zu erhalten, ist ein<br />
Erhebungsinstrument erforderlich, dass die verschiedenen Lebenszyklen <strong>und</strong><br />
-erfahrungen hinsichtlich der Nahrungsaufnahme wie Kindheit, mittleres<br />
Erwachsenenalter <strong>und</strong> die aktuelle Situation der <strong>Pflege</strong>empfänger berücksichtigt.<br />
Demgegenüber liegen nach ausführlicher Literaturrecherche in nationalen wie<br />
internationalen Datenbanken keine pflegerelevanten Forschungsergebnisse vor.<br />
Im Kontext einer Qualifizierungsarbeit mit einem qualitativen Design wurde ein<br />
Erhebungsinstrument in Form eines Fragebogens konzipiert, der die lebenszyklischen<br />
Präferenzen, Aversionen <strong>und</strong> individuellen Bedeutungen einzelner Nahrungsmittel<br />
sowie Speisenzubereitungen erfasst. Dieses Erhebungsinstrument wurde in 19<br />
Einzelinterviews mit 4 hochaltrigen Personen, 7 demenziell erkrankten Personen <strong>und</strong> 8<br />
Bezugspersonen in stationären Altenpflegeeinrichtungen im Rheinland eingesetzt. Die<br />
gewonnenen Daten wurden anhand der strukturierenden Inhaltsanalyse von Mayring<br />
bearbeitet.<br />
Aus den Ergebnissen lässt sich abbilden, dass biographische Faktoren sowie die<br />
regionale Herkunft der <strong>Pflege</strong>empfänger eine hohe Bedeutsamkeit bei den<br />
Ernährungspräferenzen darstellen. Diese Erkenntnisse zugr<strong>und</strong>e gelegt wurden<br />
Vorschläge für die Umsetzung in ein Fingerfood- Konzept entwickelt, die ohne<br />
erheblichen Mehraufwand in stationären Versorgungsformen integriert werden könnten.<br />
Um zu klären, inwieweit das Fingerfood- Konzept präventiv der Mangelernährung<br />
begegnen kann, sind weitere Untersuchungen nötig. Die Weiterentwicklung <strong>und</strong><br />
Evaluation zur verbesserten Praktikabilität des Erhebungsinstruments ist obligat.<br />
35<br />
Angehörige depressiv erkrankter Menschen: Ein Thema<br />
für psychiatrisch <strong>Pflege</strong>nde?<br />
W. Schnepp, Department für <strong>Pflege</strong>wissenschaft, Fakultät für<br />
Ges<strong>und</strong>heit, Universität Witten/Herdecke<br />
Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Problemstellung:<br />
In Deutschland leiden jährlich 5 bis 6 Millionen Menschen an einer depressiven<br />
Erkrankung <strong>und</strong> ein ansteigender Trend wird erwartet. Das Zusammenleben mit<br />
einem depressiv erkrankten Menschen bringt zahlreiche Belastungen für die<br />
betroffenen Familien mit sich. Deswegen sollte die Unterstützung betroffener<br />
Familien von Bedeutung für die Berufsgruppe psychiatrisch <strong>Pflege</strong>nder sein.<br />
Zielsetzung <strong>und</strong> Fragestellungen:<br />
Im Rahmen der Entwicklung einer unterstützenden, pflegerischen Intervention für<br />
die Angehörigen depressiv erkrankter Menschen, wurden psychiatrisch<br />
<strong>Pflege</strong>nde <strong>und</strong> Angehörige depressiv erkrankter Menschen zum<br />
Unterstützungsbedarf befragt.<br />
Methode <strong>und</strong> Material:<br />
Die Untersuchung orientiert sich an der Methode der Gro<strong>und</strong>ed Theory. In der<br />
vorliegenden Untersuchung wurden 25 Interviews mit Angehörigen depressiv<br />
erkrankter Menschen <strong>und</strong> psychiatrisch <strong>Pflege</strong>nden geführt. Die Interviews<br />
wurden entsprechend verschiedener Kodierverfahren sowie einer konstanten<br />
komparativen Analyse unterzogen, welche typisch sind für die Gro<strong>und</strong>ed Theory.<br />
Ergebnisse:<br />
Von Professionellen wünschen sich Angehörige neben medizinischen Informationen,<br />
praktischen Tipps, emotionaler Entlastung auch Informationen über<br />
den stationären Tagesablauf. <strong>Pflege</strong>nde als mögliche Ansprechpartner tauchen<br />
in den Interviews mit Angehörigen kaum auf. Im Rahmen der stationären Arbeit<br />
fühlen sich <strong>Pflege</strong>nde den PatientInnen verpflichtet <strong>und</strong> räumen ihnen die<br />
Hoheitsrechte über Gesprächsinhalte mit Angehörigen ein. Sie befürchten in<br />
Loyalitätskonflikte verstrickt zu werden <strong>und</strong> berufen sich auf die Schweigepflicht<br />
<strong>und</strong> mangelnde Ausbildung im Umgang mit Angehörigen.<br />
Diskussion:<br />
<strong>Pflege</strong>nde sind für die Angehörigen depressiv erkrankter Menschen <strong>und</strong> diese<br />
Angehörigen für die <strong>Pflege</strong>nden, im stationären Rahmen, eine Randerscheinung.<br />
Dies steht im Widerspruch zu der Sollvorstellung, dass <strong>Pflege</strong>nde für Angehörige<br />
psychisch erkrankter Menschen in vielfältigen Rollen hilfreich sein könnten.<br />
Gleichwohl ermöglicht die Gelegenheit zur Reflexion es den <strong>Pflege</strong>nden, sich in<br />
die Situation der Angehörigen einzufühlen.<br />
Schlussfolgerung:<br />
Wenn psychiatrisch <strong>Pflege</strong>nde für Angehörige depressiv erkrankter Menschen<br />
eine unterstützende Funktion wahrnehmen sollen, benötigen sie sowohl mehr<br />
Sensibilisierung für deren Bedürfnisse als auch Training in familienorientiertem<br />
Denken <strong>und</strong> Handeln.<br />
„CAREFUL“ - Caring-Bedürfnisse von onkologisch<br />
erkrankten Menschen <strong>und</strong> deren Einschätzung durch<br />
<strong>Pflege</strong>personen im postoperativen, behandlungszentrierten<br />
sowie palliativen Setting<br />
H. Mayer, E. Zojer, Institut für <strong>Pflege</strong>wissenschaft, Universität Wien-<br />
Die Diagnose Krebs löst eine tiefe Krise der Erkrankten, deren Familien <strong>und</strong><br />
Angehörigen aus. Das In-Beziehung-Treten mit Ges<strong>und</strong>heitsprofessionistInnen<br />
stellt einen wesentlichen Bereich in der Erlangung des Wohlbefindens dar. Die<br />
Studie stützt sich auf die sinngemäße Auffassung des Begriffes Caring nach<br />
Swanson als vertrauensvolles, wertschätzendes In-Beziehung-treten mit<br />
anderen, indem sich die Beteiligten verb<strong>und</strong>en fühlen, um Wohlbefinden zu<br />
ermöglichen. Ziel der Studie war es Caring-Bedürfnisse von krebskranken<br />
Menschen zu benennen, zu gewichten, die Ausprägungen in den verschiedenen<br />
Settings (behandlungszentriert, postoperativ, palliativ) darzustellen, deren<br />
Erfüllung zu beleuchten <strong>und</strong> mit den Prioritäten zu verknüpfen <strong>und</strong> letztlich dies<br />
mit der Sichtweise von <strong>Pflege</strong>personen in Verbindung zu setzen. Der Studie liegt<br />
ein quantitatives deskriptives Design zugr<strong>und</strong>e. Die Daten wurden durch<br />
standardisierte mündliche <strong>und</strong> schriftliche Befragungen erhoben. Das dreiteilige<br />
„Caring Measurement Tool, Vienna Version 2010“ zur Erhebung von Caring<br />
Aspekten basiert auf drei praxiserprobten Messinstrumenten, welche übersetzt<br />
<strong>und</strong> adaptiert wurden. Die Erhebung wurde auf 12 Stationen eines Wiener<br />
Krankenhauses über einen Zeitraum von neun Monaten durchgeführt. Die<br />
Stichprobe umfasst 395 Personen.<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass Caring-Bedürfnisse unabhängig vom Setting<br />
(postoperativ, behandlungszentriert, palliativ) für die PatientInnen eine sehr hohe<br />
Priorität haben. Infolgedessen ist es von hoher Wichtigkeit diese Caring-<br />
Bedürfnisse bewusst <strong>und</strong> als eigenständige Teilkomponente der <strong>Pflege</strong> in die<br />
Versorgung von Menschen in jedem Stadium einer Krebserkrankung mit<br />
einzubeziehen. Es ist ersichtlich, dass für PatientInnen im akuten Setting das<br />
Eingehen auf physische Bedürfnisse höhere Wichtigkeit beigemessen wird, als<br />
der Unterstützung auf emotionaler Ebene. Trotzdem nimmt der gefühlsbezogene<br />
Umgang für PatientInnen einen hohen Stellenwert ein, insbesondere das Gefühl<br />
von Vertrauen in die <strong>Pflege</strong>person <strong>und</strong> deren Tätigkeiten.
Abstracts<br />
Ges<strong>und</strong>heitsförderung aus der Perspektive älterer Menschen –<br />
Eine qualitative Studie<br />
T. Boggatz, Fachhochschule Salzburg<br />
Zum Erhalt von Lebensqualität <strong>und</strong> Selbstständigkeit im Alter wird eine aktive<br />
Ges<strong>und</strong>heitsförderung empfohlen. Unzureichende Aktivitäten zur Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
werden in der NANDA-Diagnose „Unwirksames Ges<strong>und</strong>heitsverhalten“ beschrieben.<br />
Studien zeigen jedoch, dass Laien ein anderes Verständnis von Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
haben als Ges<strong>und</strong>heitsexperten. Daher stellt sich die Frage, inwieweit die Beschreibung<br />
der NANDA-Diagnose mit dem Verständnis von Laien übereinstimmt.<br />
Das Ziel dieser Studie bestand darin, Ges<strong>und</strong>heitsförderung aus der Perspektive der<br />
älteren Menschen selbst zu beschreiben <strong>und</strong> mit der NANDA-Diagnose „Unwirksames<br />
Ges<strong>und</strong>heitsverhalten“ zu vergleichen. Hierzu wurde eine qualitative Studie im Rahmen<br />
eines gemeinwesenorientierten Projekts in Essen (Ruhr) durchgeführt.<br />
Die Datensammlung erfolgte mit Hilfe halbstrukturierter Leitfadeninterviews <strong>und</strong> die<br />
Auswertung orientierte sich an der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Es wurden<br />
fünf unterschiedliche Arten von Einstellungen zur Ges<strong>und</strong>heitsförderung im Alter<br />
identifiziert: „Nicht-Interesse“, „Ges<strong>und</strong>erhaltung durch normale Lebensweise“,<br />
„Krankheitsbedingte Maßnahmen“, „Fitnesswunsch“ <strong>und</strong> „Vitalitätssteigerung <strong>und</strong><br />
Ganzheitlichkeit“.<br />
Die Ergebnisse zeigen ein differenzierteres Bild vom Verständnis der älteren Menschen<br />
als die Beschreibung der NANDA-Diagnose. Obwohl sie keine expliziten Maßnahmen<br />
für ihre Ges<strong>und</strong>heit durchführten, trifft diese Diagnose auf Teilnehmer vom Typus<br />
„Ges<strong>und</strong>erhaltung durch normale Lebensweise“ nicht zu, denn sie waren an einer<br />
Förderung ihrer Ges<strong>und</strong>heit interessiert, wofür sie normale Ernährung <strong>und</strong> Bewegung<br />
als ausreichend ansahen. Im Gegensatz dazu liegt der Beschreibung von<br />
„Unwirksamem Ges<strong>und</strong>heitsverhalten“ durch die NANDA-Diagnose ein Bewertungsmaßstab<br />
von Ges<strong>und</strong>heitsexperten zu Gr<strong>und</strong>e, der mit dem Verständnis der älteren<br />
Menschen nur zum Teil übereinstimmt.<br />
FIT-Nursing Care: Evaluation einer Internetplattform zur<br />
Unterstützung von Evidence-based Nursing<br />
E. Panfil (1), S. Saxer (1), S. Käppeli (2), L. Herrmann (3), U. Bamert (4),<br />
B. Kuster (5), R. Koch (6), (1) Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />
FHS St. Gallen, (2) Universitätsspital Zürich, (3) Universitätsspital Bern,<br />
(4) Leistungserfassung in der <strong>Pflege</strong> AG St. Gallen, (5) Ges<strong>und</strong>heitsdepartement<br />
St. Gallen, (6) Schweizer Berufsverband der <strong>Pflege</strong>fachfrauen<br />
<strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>fachmänner Bern<br />
Einleitung<br />
Die <strong>Pflege</strong>nden in der Schweiz sind gesetzlich verpflichtet, eine auf dem aktuellen<br />
Stand des Wissens basierende Praxis anzubieten. Die grosse Herausforderung für die<br />
<strong>Pflege</strong>abteilungen besteht in der Identifizierung des für ihren Aufgabenbereich<br />
relevanten <strong>und</strong> als gesichert zu betrachtenden Wissens. Ziel dieses Projektes war es,<br />
mittels einer forschungs- <strong>und</strong> IT-gestützten Internetplattform den aktuellen Stand des<br />
Wissens in praxisnaher <strong>und</strong> wissenschaftlich differenzierter Form bereitzustellen.<br />
Methoden<br />
FIT-Nursing Care bewertet kritisch durch zwei Autoren Reviews, Interventionsstudien<br />
<strong>und</strong> qualitative Studien, hausinterne Standards/Leitlinien <strong>und</strong> beantwortet klinische<br />
Fragen. Zur praxisnahen Darstellung werden Risikoampeln von RevMan <strong>und</strong> das<br />
adaptierte Qualitätsprofil des GRADEprofilers genutzt.<br />
Ergebnisse<br />
Im halbjährigen Testzeitraum bewerteten 47 Autoren (20 Erstautoren) 88 Studien <strong>und</strong><br />
beantworteten 24 klinische Fragestellungen. Die meisten Autoren haben maximal 2<br />
Studien analysiert.<br />
Die Methodik wurde von den befragten Autoren (Rücklauf 23%, N=11) als umsetzbar<br />
<strong>und</strong> verständlich bewertet. Gewünscht wurden Analysemöglichkeiten für<br />
Beobachtungsstudien. Motivationsgründe für die Tätigkeit ist die Unterstützung der<br />
<strong>Pflege</strong>praxis <strong>und</strong> Erfahrungszuwachs in EbN.<br />
FIT-Nursing Care wurde von 282 Testnutzern genutzt. Drei von vier Nutzern (Rücklauf<br />
41%, N=116) werten die Studienanalysen als praxisnah <strong>und</strong> verständlich. Die<br />
Studienbewertungen werden hauptsächlich zur eigenen Wissenserweiterung (69%) <strong>und</strong><br />
Lösung eines Praxisproblems (67%) genutzt.<br />
Diskussion<br />
FIT-Nursing Care (www.fit-care.ch) bietet die Möglichkeit, externe Evidenz in<br />
praxisnaher Darstellung <strong>und</strong> deutscher Sprache abzurufen. Die Architektur der<br />
Plattform wird derzeit entsprechend der Rückmeldungen überarbeitet. FIT-Nursing Care<br />
wird ab Juni 2011 öffentlich über Lizenzen zugänglich sein.<br />
36<br />
Wohnen mit Intensivbetreuung (WmI) für Menschen mit<br />
schweren Hirnschädigungen <strong>und</strong> (Mehrfach-) Behinderungen:<br />
Erste Ergebnisse eines Modellprojektes der<br />
Fürst Donnersmarck-Stiftung<br />
S. Naber, J. Gräske, K. Wolf-Ostermann, Alice Salomon Hochschule<br />
Berlin<br />
Einleitung<br />
Das Pilotprojekt WmI ist ein neues Wohnkonzept der Fürst Donnersmarck-<br />
Stiftung zu Berlin (FDST), das Menschen mit schweren Behinderungen nach<br />
einem langjährigen Aufenthalt in einem stationären Dauerwohnen erstmals<br />
wieder die Möglichkeit eröffnet, in ambulant betreuten Wohngemeinschaften<br />
(WG) ein selbstbestimmtes Leben aufzunehmen. Durch den Umzug aus einer<br />
stationären Unterbringung in einer WG mit ambulanter 24-St<strong>und</strong>en-Betreuung<br />
werden sowohl eine Verbesserung der Lebensqualität als auch des allgemeinen<br />
Ges<strong>und</strong>heitszustands der Bewohner/innen erwartet.<br />
Methoden<br />
Im Rahmen einer Längsschnittstudie werden ges<strong>und</strong>heitliche <strong>und</strong> psychosoziale<br />
Outcomes von 40 Bewohner/innen im Rahmen von Selbst- <strong>und</strong><br />
Fremdeinschätzungen erhoben (12/2009 – 11/2011). Erhebungszeitpunkte sind<br />
vor, sechs, zwölf <strong>und</strong> achtzehn Monate nach Umzug in eine WG (t1--t4).<br />
Betrachtete Outcomeparameter sind neben sozialen <strong>und</strong> demografische<br />
Faktoren u.a. Funktionsfähigkeit (Erweiterter Barthel-Index), Hilfebedarf (Metzler<br />
H.M.B.-W), Lebensqualität (EQ5-D, WHOQuol-Bref), Depression (HADS-D)<br />
sowie Teilhabe (WHODAS II).<br />
Ergebnisse<br />
Insgesamt 40 Personen (65% männlich, Durchschnittsalter 46,2 Jahre) wurden in<br />
die Längsschnittstudie eingeschlossen. Zu t1 hatten 12,5% der Teilnehmer/innen<br />
die Hilfebedarfsstufe 3, 82,5% Hilfebedarfsstufe 4 <strong>und</strong> 5% Hilfebedarfsstufe 5<br />
(Metzler H.M.B.-W). Im Durchschnitt verfügten die Teilnehmer/innen nur über<br />
eingeschränkte alltägliche Funktionsfähigkeiten <strong>und</strong> eine nur durchschnittliche<br />
Lebensqualität (QoL). Die ermittelte QoL ließ keine statistisch signifikanten<br />
Unterschiede bezüglich Alter, Geschlecht <strong>und</strong> Hilfebedarfsstufe erkennen. Zum<br />
Zeitpunkt t2 wohnten insgesamt 15 Personen bereits seit sechs Monaten in einer<br />
WG, 14 standen direkt vor einem Umzug <strong>und</strong> weitere 11 Personen verbleiben im<br />
stationären Dauerwohnen. Es konnten keine statistisch signifikanten<br />
Unterschiede zwischen diesen Gruppen in Bezug auf QoL, Funktionsfähigkeit<br />
<strong>und</strong> Teilhabe nachgewiesen werden.<br />
Schlussfolgerung<br />
Erste Ergebnisse sechs Monate nach Umzug in eine ambulant betreute WG<br />
lassen noch keine statistisch signifikanten Verbesserungen bezüglich sozialer<br />
<strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsbezogener Outcomes erkennen. Weitergehende Analysen sind<br />
notwendig, um Effekte im Bereich ges<strong>und</strong>heitlicher <strong>und</strong> sozialer Faktoren im<br />
Zusammenhang mit diesem neuen Wohnkonzept zu untersuchen <strong>und</strong> zu prüfen,<br />
ob <strong>und</strong> in welchem Ausmaß diese neue Wohn- <strong>und</strong> Betreuungsform eine<br />
Verbesserung für die Bewohner mit sich bringt.<br />
Advanced Nursing Practice in der Anästhesiologie –<br />
Internationale Beispiele <strong>und</strong> Erkenntnisse als Orientierungspunkte<br />
für die Weiterentwicklung der Anästhesiepflege<br />
im deutschsprachigen Raum<br />
Y. Selinger, J. Behrens, Institut für Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />
Forderungen <strong>und</strong> Empfehlungen hinsichtlich einer veränderten<br />
Aufgabenverteilung zwischen den Ges<strong>und</strong>heitsberufen <strong>und</strong> einer damit<br />
verb<strong>und</strong>enen erweiterten Aufgabenübernahme <strong>und</strong> größeren Autonomie auch für<br />
<strong>Pflege</strong>personen werden in jüngerer Zeit zunehmend lauter, vielfach aber auf<br />
recht allgemeiner Ebene thematisiert.<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> der voranschreitenden Akademisierung <strong>und</strong><br />
Professionalisierung der <strong>Pflege</strong> hierzulande ist zunächst zu eruieren, in welchen<br />
konkreten Handlungsfeldern prioritär eine erweiterte pflegerische Expertise zur<br />
Sicherstellung <strong>und</strong> Weiterentwicklung eines Evidence-basierten<br />
Versorgungsgeschehens angezeigt erscheint.<br />
Und dann ist zu fragen, welche Aufgaben in den identifizierten Handlungsfeldern<br />
unter welchen Rahmenbedingungen begründet in den Verantwortungsbereich<br />
von spezifisch dafür qualifizierten <strong>Pflege</strong>nden überführt werden können <strong>und</strong><br />
sollten.<br />
Im Beitrag wird zunächst aufgezeigt, dass insbesondere die Anästhesiologie ein<br />
Handlungsfeld mit Bedarf <strong>und</strong> Chancen für eine erweiterte pflegerische<br />
Aufgabenübernahme ist.<br />
Darauf aufbauend werden zentrale Ergebnisse einer komparativen Analyse der<br />
Anästhesiepflege in Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Schweden<br />
<strong>und</strong> der Schweiz vorgestellt, die auf der Suche nach „Vorbildern“ mittels einer<br />
systematischen Literaturrecherche sowie Experteninterviews erstellt wurde.<br />
Die Ergebnisse zeigen auf, wie eine erweiterte anästhesiepflegerische<br />
Handlungspraxis im deutschsprachigen Raum im interdisziplinären Dialog<br />
ausgestaltet werden könnte <strong>und</strong> welche multidimensionalen Effekte sie im<br />
Hinblick auf die Stärkung der Berufsgruppe der <strong>Pflege</strong>nden, auf die Kooperation<br />
<strong>und</strong> Zusammenarbeit mit anderen Ges<strong>und</strong>heitsberufen <strong>und</strong> v. a. auch auf die<br />
sichere Patientenversorgung erbringen kann.
Abstracts<br />
Poster 1. Poststationäre Laienunterstützung für Patienten<br />
(PLUS_P) - Vorstellung eines neuen vom BMBF geförderten<br />
Projekts zur sozialen Unterstützung älterer <strong>und</strong> bedürftiger<br />
Patienten nach ihrer Krankenhausentlassung<br />
T. Altenhöner, M. Philippi, C. Baczkiewicz, Hochschule für Technik <strong>und</strong><br />
Wirtschaft des Saarlands Saarbrücken<br />
Hintergr<strong>und</strong>: Familiäre Strukturen ändern sich, zunehmend mehr ältere Menschen<br />
leben allein [1]. Soziale Netzwerke sind jedoch eine wichtige Ressource für Erhalt von<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Lebensqualität [2]. Besonders nachteilig auf ges<strong>und</strong>heitliche Outcomes<br />
kann sich mangelnde soziale Unterstützung auf ältere Menschen nach einem<br />
Krankenhausaufenthalt auswirken [3], zumal Patienten durch strukturelle Änderungen<br />
<strong>und</strong> Kostendruck im Ges<strong>und</strong>heitswesen immer früher entlassen werden.<br />
Fragestellung: Inwieweit verbessert soziale Unterstützung durch Ehrenamtliche kurz-<br />
<strong>und</strong> mittelfristig die allgemeine Lebenssituation, ges<strong>und</strong>heitliche Verfassung oder<br />
soziale Teilhabe von älteren Patienten nach einem Krankenhausaufenthalt?<br />
Geplante Methoden: In der ersten qualitativen Phase des Projekts soll auf Basis der<br />
Erkenntnisse aus leitfadengestützten Interviews mit betroffenen Patienten (N=15) <strong>und</strong><br />
Fokusgruppen mit <strong>Pflege</strong>kräften, Sozialarbeitern <strong>und</strong> Seelsorgern (N=15) der<br />
teilnehmenden Kliniken ein Screeninginstrument entwickelt werden, mit dem bedürftige<br />
ältere Patienten identifiziert werden können. Zudem soll eine Schulung für<br />
angeworbene Paten konzipiert werden. In der sich anschließenden quantitativen<br />
Projektphase soll das Patenkonzept umgesetzt <strong>und</strong> in einer kontrollierten prospektiven<br />
Längsschnittstudie mit 3 Messzeitpunkten (N=330 Patienten) evaluiert werden. In der<br />
multizentrischen Studie erhalten Patienten mit Hilfebedarf in den drei Kontrollkliniken<br />
(N=165) keine Patenunterstützung, während Patienten der drei Interventionskliniken<br />
(N=165) die poststationäre Unterstützung durch ehrenamtliche Paten erhalten. In den<br />
statistischen Analysen wird geprüft, inwieweit sich Patienten der Interventions- von<br />
Patienten der Kontrollgruppe im Hinblick auf psychosoziale <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitliche<br />
Parameter, ihre Lebensqualität <strong>und</strong> gesellschaftliche Teilhabe unterscheiden.<br />
Zusätzlich werden die ehrenamtlichen Paten zu Beginn <strong>und</strong> am Ende ihrer ersten<br />
Patenschaft befragt.<br />
Erhoffte Ergebnisse <strong>und</strong> Nutzen: Das Projekt hat zum Ziel, Ges<strong>und</strong>heit, Lebensqualität<br />
<strong>und</strong> soziale Teilhabe älterer Menschen nach Krankenhausaufenthalt nachhaltig zu<br />
verbessern, Selbstständigkeit <strong>und</strong> eigenständige Lebensführung zu fördern <strong>und</strong><br />
Rehospitalisierungen zu reduzieren. Die wissenschaftliche Evaluation könnte neue<br />
Erkenntnisse zum Hilfebedarf älterer Menschen <strong>und</strong> Determinanten für den Erfolg der<br />
Maßnahme hervorbringen, um zukünftige Ges<strong>und</strong>heitsförderungsprogramme für ältere<br />
Menschen noch zielgruppenspezifischer auszurichten. Literatur: bei den Autoren<br />
Poster 3. Barrieren in der Dekubitusprophylaxe:<br />
Ist die Risikoeinschätzung der richtige Fokus?<br />
K. Balzer, Institut für Sozialmedizin, Universität zu Lübeck<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
Patienten in der Traumatologie haben oft ein erhöhtes Dekubitusrisiko1,2, jedoch nur<br />
knapp 60 % der Betroffenen erhalten adäquate Prävention1. Zur Verbesserung der<br />
Versorgung ist es wichtig, die Gründe für die unzureichende Prävention zu kennen.<br />
Ziel<br />
Es sollen förderliche <strong>und</strong> hinderliche Faktoren für die adäquate Dekubitusprävention<br />
identifiziert werden. Im Zentrum stehen die Risikoeinschätzung <strong>und</strong> die konsekutive<br />
Entscheidungsfindung.<br />
Methodisches Vorgehen<br />
Die Studie verfolgt ein „mixed methods“-Design. Im Anschluss an eine kontrollierte<br />
Studie zu den Effekten der skalengestützten Risikoeinschätzung auf die<br />
Dekubitusprophylaxe in zwei traumatologischen Stationen wird eine qualitative Studie<br />
mit <strong>Pflege</strong>kräften der beiden Stationen durchgeführt. Die Daten werden durch<br />
semistrukturierte, leitfadengestützte Interviews erhoben. Ausgangspunkt sind jeweils<br />
validierte Fallvignetten. Es werden ≥8 Interviews („purposive sample“) pro Station<br />
geführt <strong>und</strong> inhaltsanalytisch ausgewertet. Parallel erfolgt eine Sek<strong>und</strong>äranalyse der<br />
Daten (n=571) aus der quasi-experimentellen Studie, um zu prüfen, welche<br />
Patientenfaktoren mit der Einstufung als „dekubitusgefährdet“ <strong>und</strong> dem Einsatz<br />
adäquater Präventionsmaßnahmen zusammenhängen. Diese Ergebnisse werden mit<br />
denen der qualitativen Studie kontrastiert.<br />
Stand der Studie<br />
Die Datenerhebung für die qualitative Studie wird im April 2011 abgeschlossen. Bisher<br />
sind 4 Interviews geführt. Die begleitende Analyse legt nahe, dass den <strong>Pflege</strong>nden die<br />
Dekubitusrisikofaktoren bekannt sind <strong>und</strong> die Risikoeinschätzung ihnen kaum<br />
Schwierigkeiten bereitet, auch ohne Skalennutzung. Im Ergebnis der Risikoeinschätzung<br />
dominiert die Maßnahmenkombination „aufmerksames Beobachten <strong>und</strong><br />
Information des Patienten“. Intensivere prophylaktische Maßnahmen scheinen aus<br />
pflegerischer Sicht trotz festgestellten Risikos oft nicht indiziert zu sein. Dieser<br />
vorläufige Bef<strong>und</strong> deckt sich mit ersten Ergebnissen des quantitativen Studienteils.<br />
Diskussion<br />
Ein Schwerpunkt der weiteren Interviews wird sein, Gründe für den klinisch teils<br />
unangemessen zögerlichen Einsatz präventiver Maßnahmen zu explorieren. Die<br />
Ergebnisse werden bei der Konferenz vorgestellt.<br />
37<br />
Poster 2. Türkisch Altern in Wien. Ein Statusbericht zur<br />
kultursensiblen <strong>Pflege</strong><br />
N. Altıntop, Kultur- <strong>und</strong> Sozialanthropologie, Universität Wien<br />
Die vorliegende Arbeit basierend auf der Gro<strong>und</strong>ed Theory befasst sich mit den<br />
Vorstellungen türkischsprechender MigrantInnen in Wien bezüglich ihres Alterns.<br />
Analysiert werden die Wünsche <strong>und</strong> Vorstellungen türkischsprechender<br />
MigrantInnen vor dem Hintergr<strong>und</strong> der in Wien noch kaum vorhandenen<br />
interkulturellen Öffnung der Altenpflege. Mehrheitlich wird der Wunsch nach<br />
einem kultursensiblen Altenheim in Wien seitens türkischsprechender<br />
MigrantInnen als Alternative zum Altern in der Familie geäußert. Allerdings<br />
projizieren die MigrantInnen in diesen Wunsch nach einem kultursensiblen<br />
Altenheim ihre eigenen Bedürfnisse, da aufgr<strong>und</strong> der fehlenden spezifischen<br />
Angebote (wie z.B. auch auf muslimische bzw. türkische Patienten ausgerichtete<br />
Tageskliniken oder Heimhilfen) keine Erfahrungen gemacht werden konnten. Die<br />
Ablehnung österreichischer Altenheime ist wiederum durch das Fehlen<br />
kultursensibler Angebote begründet, wobei die Körperpflege, das Essen <strong>und</strong> die<br />
Sprache eine Hauptrolle spielen. Von zentraler Bedeutung ist die<br />
Kommunikation in der eigenen Muttersprache. Eine Minderheit der ersten<br />
Generation besteht darauf, im Alter in der Familie gepflegt zu werden <strong>und</strong> lehnt<br />
jede Art von Altenheim ab. Auffallend ist die Haltung der zweiten Generation, die<br />
Eltern im Alter bei sich pflegen zu wollen. Motiviert ist dies durch Achtung,<br />
Schuld, Verpflichtung <strong>und</strong> teilweise starkem Schamgefühl gegenüber der<br />
Gesellschaft. Schließlich ist zu erkennen, dass in manchen Fällen junge<br />
Türkinnen aus der Türkei durch Heirat zur <strong>Pflege</strong> älterer, oft dementer oder<br />
bettlägriger Familienmitglieder geholt werden. Dieser problematische Aspekt der<br />
Heiratsmigration ist nur schlecht zu quantifizieren, zeigt aber eine informelle<br />
Organisation familiärer <strong>Pflege</strong> auf. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen die<br />
dringende Notwendigkeit einer interkulturellen Öffnung der Altenpflege in Wien<br />
auf.<br />
Poster 4. Strategien <strong>und</strong> Barrieren zur Implementierung<br />
des Resident Assessment Instruments (RAI-NH) - Ein<br />
Vergleich zwischen Deutschland <strong>und</strong> Schweiz<br />
C. Becker (1), A. Behncke (1), M. Hoben (2), Y. Selinger, K.(1)<br />
Targan (1); (1) Institut für Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>wissenschaft,<br />
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, (2) NAR Heidelberg<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
In der Schweiz sind <strong>Pflege</strong>einrichtungen gesetzlich verpflichtet, mittels<br />
standardisierten Assessments den <strong>Pflege</strong>bedarf eines Bewohners<br />
einzuschätzen. Mehr als 400 stationäre <strong>Pflege</strong>einrichtungen nutzen das RAI als<br />
Instrument zur <strong>Pflege</strong>bedarfsermittlung <strong>und</strong> Finanzierung von <strong>Pflege</strong>leistungen<br />
sowie zur Qualitätssteuerung <strong>und</strong> -entwicklung. In Deutschland wird der<br />
<strong>Pflege</strong>bedarf eines Bewohners im Rahmen der Finanzierung vom MDK mit<br />
einem eigenentwickelten Instrument erhoben <strong>und</strong> zusätzlich durch die<br />
<strong>Pflege</strong>nden im Rahmen der <strong>Pflege</strong>planung. In der BMBF-geförderten RCT zur<br />
Implementierung des RAI in Deutschland wurde geprüft, ob die <strong>Pflege</strong>qualität<br />
durch die Implementierung des RAI in deutschen <strong>Pflege</strong>einrichtungen erhöht<br />
werden kann. In diesem Kontext wurden die Implementierungsmöglichkeiten <strong>und</strong><br />
Barrieren in Deutschland kontrastierend zur Schweiz bewertet.<br />
Methode<br />
Um verschiedene Faktoren hinsichtlich des Implementierungsprozesses<br />
beurteilen zu können, wurden in der Schweiz (N=5) <strong>und</strong> in Deutschland (N=8)<br />
problemzentrierte qualitative Interviews mit leitenden/verantwortlichen<br />
Mitarbeitern im RAI-Prozess geführt, diese transkribiert <strong>und</strong> nach der Methode<br />
der Gro<strong>und</strong>ed Theory von Corbin <strong>und</strong> Strauss analysiert. Des Weiteren wurden<br />
in den Projekteinrichtungen <strong>Pflege</strong>nde, die mit dem RAI arbeiten (N=18), zur<br />
Anwendung des RAI in der Praxis befragt.<br />
Ergebnisse <strong>und</strong> Diskussion<br />
Die Datenanalyse hat gezeigt, dass bei der Implementierung von RAI in der<br />
Schweiz <strong>und</strong> Deutschland bestimmte Kriterien erfüllt sein müssen, um effektiv<br />
<strong>und</strong> effizient mit dem Assessment zu arbeiten. Die nötigen<br />
Rahmenbedingungen, wie ein strukturiertes Einrichtungskonzept zur<br />
Implementierung, Zeit <strong>und</strong> Unterstützung der <strong>Pflege</strong>nden müssen vorliegen.<br />
Positiv auf die Implementierung des RAI in der Schweiz wirkt sich die<br />
gesetzliche Vorgabe, mit einem standardisierten Instrument zu arbeiten, aus.<br />
Von zentraler Bedeutung für die Implementierung sind die Führungspersonen,<br />
die den Prozess mit einer positiven Einstellung steuern können. Des Weiteren<br />
spielt die Personalsituation <strong>und</strong> das Belastungsempfinden der <strong>Pflege</strong>kräfte eine<br />
entscheidende Rolle. Bei der Befragung der <strong>Pflege</strong>nden wurde deutlich, dass die<br />
Anwendung des RAI auch in Deutschland machbar ist, jedoch die dauerhafte<br />
Integration in den Berufsalltag unter den derzeitigen Rahmenbedingungen eine<br />
große Barriere darstellt. Vor allem ist eine Integration des RAI in die<br />
bestehenden Anforderungen der Qualitätsprüfungen des MDK notwendig.
Abstracts<br />
Poster 5. Explorative Analyse der funktionalen Mobilität nach<br />
einer präoperativen kinästhetischen Bewegungsschulung<br />
E. Betschon (1), M. Brach (2), E. Kirchner (3), H. Bauder-Mißbach (4),<br />
A. Drabner (3), A.M. Eisenschink (3), E.-M. Panfil (1), (1) Institut für<br />
Angewandte <strong>Pflege</strong>wissenschaft IPW-FHS St. Gallen, (2) Institut für<br />
Sportwissenschaft, Universität Münster, (3) Universitätsklinikum Ulm,<br />
(4) Viv-Arte® Bewegungsschule Asselfingen<br />
Problematik<br />
Viele Bauchoperationen werden mit einer medianen Laparotomie durchgeführt. Durch<br />
die Bauchmuskelverletzung wird vor allem das direkte Hinsetzen aus der Rückenlage<br />
(häufige Bewegungsgewohnheit des ges<strong>und</strong>en Menschen) postoperativ eingeschränkt<br />
<strong>und</strong> schmerzhaft. Daher müssen die Patienten ihr jahrelanges gewohntes<br />
Bewegungsmuster postoperativ ändern.<br />
In einer experimentellen Studie wurden die Auswirkungen einer präoperativen<br />
kinästhetisch orientierten Bewegungsschulung nach dem Viv-Arte® Lernmodell bei<br />
PatientInnen nach einer medianen Laparotomie auf die funktionale Mobilität untersucht.<br />
Die Mobilität wurde mithilfe des Mobilitätstests für Patienten im Akutkrankenhaus<br />
MOTPA gemessen. Dabei wurden keine Unterschiede hinsichtlich der Wiedererlangung<br />
der Mobilität zwischen den Gruppen gef<strong>und</strong>en. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die<br />
itembezogene explorative Analyse der Bewegungsdaten in beiden Gruppen.<br />
Methode<br />
Ausgewertet wurden alle Daten des MOTPA, der in die RCT eingeschlossen 38<br />
Patienten (35 - 78 Jahre, Median 64 Jahre, 27 Männer; IG N=14). Der MOTPA besteht<br />
aus 12 motorischen Aufgaben, die im Liegen, Sitzen, Stehen oder Gehen durchgeführt<br />
werden. In einer sechsstufigen Skala wird das Ausmass der Personen- <strong>und</strong>/oder<br />
Gerätehilfe erfasst. Die detaillierte explorative Analyse wurde auf Itemebene mit einer<br />
Extremgruppenauswertung (Mobilität starke <strong>und</strong> schwache Gruppe) durchgeführt.<br />
Ergebnisse<br />
Bei der Itemanalyse konnten keine Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt<br />
werden. Bei der Extremgruppenauswertung zeigte sich eine Tendenz zu Gunsten der<br />
Interventionsgruppe hinsichtlich der funktionalen Mobilität bei den Bewegungen „sich im<br />
Bett zum Kopfende bewegen“ <strong>und</strong> „sich im Bett seitwärts bewegen“. Dies sind<br />
ungewohnte Bewegungen, die nur im Spitalbett durchgeführt werden müssen.<br />
Diskussion<br />
Die gef<strong>und</strong>enen tendenziellen Unterschiede zwischen den Gruppen erweitern die<br />
Resultate der Studie von Haasenritter et al., 2009. Die Ergebnisse liefern eine<br />
Gr<strong>und</strong>lage zur Hypothesengenerierung für weiterführende Studien. Ebenfalls wurde<br />
erneut deutlich, dass die Entwicklung neuer Messinstrumente nötig ist, die die Wirkung<br />
bewegungsbezogener kinästhetisch orientierter Interventionen besser erfassen können.<br />
Poster 7. Effektivität <strong>und</strong> Effizienz von Advanced Practice<br />
Nurses bei PatientInnen mit Herzinsuffizienz<br />
K. Bohner (1), H. Zeller, S. Saxer (2), (1) UniversitätsSpital Zürich, (2)<br />
Institut für Angewandte <strong>Pflege</strong>wissenschaft IPW-FHS St. Gallen<br />
Einleitung:<br />
Hohe Inzidenz- <strong>und</strong> Prävalenzzahlen von Herzinsuffizienz sind mit grossen<br />
Belastungen der Ges<strong>und</strong>heitssysteme verb<strong>und</strong>en. In der Framingham-Studie konnte<br />
aufgezeigt werden, dass bei den über 40-jährigen beider Geschlechter jede fünfte<br />
Person in ihrem weiteren Leben an Herzinsuffizienz erkranken wird. Die Krankheitslast<br />
für Patienten <strong>und</strong> ihren Angehörigen ist hoch, wobei Untersuchungen zeigten, dass in<br />
der Betreuung wesentliche Bedürfnisse dieser Patientengruppe unberücksichtigt<br />
bleiben. Diseasemanagementprogramme sind mögliche Ansatzpunkte, die Betreuung<br />
zu verbessern <strong>und</strong> Kosten einzusparen. Da die Anforderungen in der Betreuung dieser<br />
Patientengruppe hoch sind, werden Advanced Practice Nurses in diesen Programmen<br />
eingesetzt. Die Forschungsfrage lautet: Welchen Einfluss haben Interventionen von<br />
Advanced Practice Nurses auf das Outcome von Patienten mit Herzinsuffizienz?<br />
Methode:<br />
Es handelt sich um ein systematisches Literaturreview. Die Recherche wurde in allen<br />
gängigen Datenbanken durchgeführt <strong>und</strong> mit einem Citation Search ergänzt.<br />
Resultate:<br />
Es konnten fünf Publikationen in das Review aufgenommen werden. Die besten<br />
Ergebnisse wurden durch die umfassendsten Programme erzielt. Bei Naylor et. al<br />
(2004) <strong>und</strong> Benatar et al. (2003) konnten die Rehospitalisierungen um 45.5 % resp.<br />
26% reduziert werden <strong>und</strong> damit die Nettokosten um 37.5% resp. 20%. Bei Brandon et<br />
al. (2009) führte die Intervention zu verbesserten Selbstmanagementfähigkeiten mit<br />
signifikant weniger Rehospitalisierungen. Bei Feldmann et al. (2005) war der Einfluss<br />
der <strong>Pflege</strong>kraft mit Masterabschluss in der Intervention gering <strong>und</strong> das Outcome<br />
verbesserte sich nur wenig. Ebenso waren bei Schwarz et al. (2008) keine positiven<br />
Ergebnisse feststellbar, was mit einer wenig umfassenden Intervention erklärt werden<br />
konnte. Die Lebensqualität konnte über die Studien hinweg nicht eindeutig verbessert<br />
werden. Betroffene bewerten weniger Krankenhausaufenthalte jedoch als positiv.<br />
Diskussion:<br />
Interventionen von Advanced Practice Nurses können sich positiv für Patienten wie für<br />
Ges<strong>und</strong>heitssysteme auswirken <strong>und</strong> stellen somit eine ernstzunehmende Option dar,<br />
die Betreuung dieser Patientengruppe zu verbessern. In vielen Ländern benötigen<br />
Advanced Practice Nurses jedoch verstärkt politische Unterstützung, um wirksam<br />
werden zu können.<br />
38<br />
Poster 6. Chronisch kranke Menschen begleiten heisst<br />
auch kompetente Informationsvermittlung, Beratung<br />
<strong>und</strong> Schulung<br />
A. Brenner, V. Hantikainen, Fachbereich Ges<strong>und</strong>heit, FHS St. Gallen<br />
Ausgangslage<br />
Immer mehr Menschen mit chronischen Krankheiten bzw. langfristigen<br />
Therapien sind konfrontiert über Jahre aktiv an der Bewältigung von<br />
Ges<strong>und</strong>heitsproblemen mitzuarbeiten. Dies wirft für Betroffene <strong>und</strong> Angehörige<br />
viele Fragen auf <strong>und</strong> verunsichert den Alltag. Eine effektive <strong>und</strong> evidenzbasierte<br />
Patientenedukation unterstützt die Betroffen in der Bewältigung ihres Alltags.<br />
In Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung eignen sich <strong>Pflege</strong>nde edukative Kompetenzen<br />
an, doch ist in vielen Institutionen unklar, welche Aktivitäten der Patienten- <strong>und</strong><br />
Angehörigenedukation die <strong>Pflege</strong>nden im Praxisalltag ausüben <strong>und</strong> in welchem<br />
Mass sie die Wirksamkeit der Massnahmen bei den Betroffenen evaluieren.<br />
Die Studie untersucht in einem Akutspital die Aktivitäten <strong>und</strong> deren<br />
systematische Durchführung der Patienten- <strong>und</strong> Angehörigenedukation.<br />
Methode<br />
Zu Beginn der Studie gab es kein Instrument, welches die edukativen Aktivitäten<br />
der <strong>Pflege</strong> im Akutspital erfasst. Deshalb wurde auf der Basis von Literatur,<br />
Patientenpräferenzen <strong>und</strong> klinischer Erfahrung ein Fragebogen entwickelt, der<br />
die Aktivitäten der <strong>Pflege</strong> quantitativ erfasst <strong>und</strong> zugleich erhebt, ob diese<br />
Aktivitäten evaluiert <strong>und</strong> dokumentiert werden.<br />
Weiter wurde auch auf Basis von Forschungsliteratur ein strukturiertes<br />
Beobachtungsinstrument entwickelt, das die Qualität der ausgeführten<br />
Patienten- <strong>und</strong> Angehörigenedukation ermittelt.<br />
Mit der dritten Methode in der Mixed-Method-Studie, einem Fokus-Gruppen-<br />
Interview, wurden hindernde <strong>und</strong> kontextuelle Faktoren der Patienten- <strong>und</strong><br />
Angehörigenedukation im Akutspital erfragt. Ebenso wurde in der Fokusgruppe<br />
diskutiert, welche Aspekte zur Optimierung der Patienten- <strong>und</strong><br />
Angehörigenedukation beitragen.<br />
Im beteiligten Akutspital arbeiten 119 diplomierte <strong>Pflege</strong>nde, wovon 106<br />
<strong>Pflege</strong>nde zu den Aktivitäten in der Patienten- <strong>und</strong> Angehörigenedukation<br />
befragt wurden <strong>und</strong> 77 (72% von 106) den Fragebogen beantworteten. Neun<br />
<strong>Pflege</strong>nde wurden danach in Patienten- <strong>und</strong> Angehörigenedukation <strong>und</strong><br />
Beobachtung geschult <strong>und</strong> beobachteten 38 Situationen im Praxisalltag. Diese<br />
neun <strong>Pflege</strong>nden nahmen auch am Fokus-Gruppen-Interview teil.<br />
Datenanalyse<br />
Die quantitativen Daten wurden mit SPSS, das Fokus-Gruppen-Interview mit der<br />
qualitativen Inhaltsanalyse nach Ph. Mayring analysiert.<br />
Der Vortrag stellt die Ergebnisse <strong>und</strong> Erfahrungen dieses Forschungsprojektes<br />
vor, <strong>und</strong> die Implementierung der Ergebnisse in die Praxis dar.<br />
Poster 8. Mangelernährungs-Screening, Barrieren <strong>und</strong><br />
Promotoren zur Anwendung eines Screeninginstrumentes<br />
im Spital<br />
F. Boinay, S. Kurmann, S. Hahn, Berner Fachhochschule, aF & E<br />
<strong>Pflege</strong><br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
Mangelernährung ist ein unterschätztes Problem, beeinflusst die klinischen<br />
Ergebnisse negativ <strong>und</strong> verursacht Kosten im Ges<strong>und</strong>heitswesen. Die<br />
Einschätzung des Mangelernährungsrisikos als Gr<strong>und</strong>lage für eine adäquate<br />
Ernährungstherapie im Spital wird durch Fachpersonen oft nur mangelhaft<br />
durchgeführt.<br />
Forschungsfrage<br />
Welche Barrieren <strong>und</strong> Promotoren werden in der Literatur einerseits zur<br />
Umsetzung von Evidence based practice generell <strong>und</strong> andererseits spezifisch<br />
zur Anwendung von Screeninginstrumenten betreffend Mangelernährung<br />
beschrieben.<br />
Methodik<br />
Zwei systematische Literaturreviews in den Themenbereichen Evidence based<br />
Practice <strong>und</strong> Mangelernährungs-Screening<br />
Resultate / Diskussion<br />
Die Resultate der beiden Recherchen unterscheiden sich nicht im Wesentlichen.<br />
Die häufigsten Barrieren beziehen sich auf die Organisationsstruktur, die<br />
vorhandenen Ressourcen, den persönlichen Spielraum etwas verändern zu<br />
können sowie mangelndes Wissen <strong>und</strong> Bewusstsein für die Evidenz von<br />
Forschungsresultaten.<br />
Beim Mangelernährungs-Screening stehen zudem ungeklärte Zuständigkeiten<br />
<strong>und</strong> Prozesse im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Als Pomotoren werden vor allem Themen wie Unterstützung durch Vorgesetzte<br />
Mentoring <strong>und</strong> Aufgabenteilung genannt. Die Frage stellt sich, inwieweit die<br />
Anwesenheit der Ernährungsberatung die Sensibilisierung der Thematik<br />
Mangelernährung fördert. Infolge der beschränkten Evidenz zum Thema<br />
Mangelernährungs-Screening ist weitere Forschung angezeigt.
Abstracts<br />
Poster 9. Mehrfachbehindertenambulanz <strong>und</strong> Tagesklinik -<br />
Neue Möglichkeiten der Behandlung/Problembewältigung<br />
<strong>und</strong> Lebensqualität<br />
R. Pichler (1), M. Bruckmüller (2), (1) Krankenhaus der Barmherzigen<br />
Brüder Wien, (2) Lebenshilfe Österreich<br />
Menschen mit Beeinträchtigung/ Behinderung werden aufgr<strong>und</strong> verbesserter<br />
Lebensverhältnisse älter. Damit nehmen auch Krankheiten zu. Deren Behandlung<br />
bedarf spezifischer Fachkompetenz. Die derzeitige medizinische Versorgung ist<br />
unzureichend. Dies trifft besonders Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung <strong>und</strong><br />
Mehrfachbehinderung. Neue Behandlungsmöglichkeiten sollen den Betroffenen zur<br />
Verfügung stehen (UN- Behindertenrechtskonvention, Artikel 25).<br />
Mehrfachbehindertenambulanz <strong>und</strong> Tagesklinik:<br />
• Vorbereitung des Patienten auf die Untersuchung (Unterlagen, Bef<strong>und</strong>e u.ä.);<br />
• Beachtung <strong>und</strong> Durchführung der Vorsorgeuntersuchungen;<br />
• Terminfixierung;<br />
• Mehrfachbehindertenambulanz: verkürzte Diagnosewege, Bef<strong>und</strong>zusammenfassung,<br />
spezielle Behandlungsgeräte;<br />
• Eigener Raum für Wartezeit <strong>und</strong> Begleitpersonen;<br />
• Kooperation mit weiterbehandelnden Hausärzten.<br />
• Koordinierung von Behandlungen spart Zeit <strong>und</strong> Belastung für den Patienten, aber<br />
auch das begleitende Personal.<br />
• Bislang unbehandelte oder wenig beachtete Ges<strong>und</strong>heitsstörungen werden aufgegriffen<br />
<strong>und</strong> entsprechend behandelt.<br />
• Synergieeffekte führen langfristig zu Kostenersparnis.<br />
Ausbildung für ärztliches <strong>und</strong> pflegerisch/ therapeutisches Fachpersonal:<br />
• Kenntnis über Behinderung <strong>und</strong> Bedarf behinderter Menschen im Krankheitsfall in<br />
der medizinischen Ausbildung;<br />
• Fortbildung des Fachpersonals über Behinderung <strong>und</strong> Krankheit;<br />
• Kenntnis des spezifischen Bedarfs für Menschen mit Mehrfachbehinderung.<br />
• Kooperation zwischen begleitendem <strong>und</strong> behandelndem Fachpersonal.<br />
Bildung eines Kompetenzzentrums:<br />
• Zusammenfassung von Erfahrungen;<br />
• Statistische <strong>und</strong> literarische Auswertung;<br />
• Ergebniseinbringung in die Curricula der beteiligten Berufsgruppen (universitäre<br />
Ausbildungen, <strong>Pflege</strong>, Behindertenpädagogik, Sozialarbeit, Altenhilfe);<br />
• Kooperation mit beteiligten Institutionen (Medizin, <strong>Pflege</strong>, Behindertenpädagogik,<br />
Sozialpolitik, Gesellschaftspolitik u.a.).<br />
Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien richtet eine Mehrfachbehindertenambulanz<br />
mit Tagesklinik ein. Es ist ein bislang einmaliges Projekt in<br />
Österreich. Die gewonnenen Erfahrungen sollen weitergegeben werden.<br />
Poster 11. <strong>Pflege</strong>kompetenz in Europa - Ergebnisse einer<br />
qualitativen Vergleichsstudie in Schottland, der Schweiz <strong>und</strong><br />
Deutschland<br />
N. Dütthorn, Fachgebiet <strong>Pflege</strong>wissenschaft, Universität Osnabrück<br />
Ausgangslage<br />
Die Bestrebungen zur Umsetzung eines einheitlichen Europäischen Qualifikationsrahmens<br />
(EQR) zielen auf die Förderung von Transparenz, Mobilität sowie gegenseitige<br />
Anerkennung formell, informell <strong>und</strong> nicht-formell erworbener beruflicher Qualifikationen<br />
innerhalb Europas. Verfolgt man die daran anschließende, bisher überwiegend<br />
bildungspolitisch geführte Kompetenzdebatte im europäischen Bildungsraum, so lässt<br />
sich sowohl mit Blick auf die einschlägigen Instrumente (EQR oder auch z.B. der jüngst<br />
vorgeschlagene Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) im Bereich Ges<strong>und</strong>heit), als<br />
auch hinsichtlich entsprechender Kompetenzdebatten in den europäischen Ländern,<br />
eine ausgeprägte Begriffsvielfalt sowie eine große Heterogenität der zu Gr<strong>und</strong>e<br />
gelegten Kompetenzverständnisse erkennen. Um vergleichbare Rahmenbedingungen<br />
der <strong>Pflege</strong> in Europa zu schaffen, ist jedoch das zugr<strong>und</strong>e gelegte Kompetenzkonzept<br />
empirisch zu konkretisieren.<br />
Fragestellung<br />
Der Beitrag verfolgt die Fragestellung: Welche subjektiven Konzepte pflegerischer<br />
Kompetenz liegen in den europäischen Ländern: Schottland, Schweiz <strong>und</strong> Deutschland<br />
vor?<br />
Methode<br />
Im Rahmen einer qualitativen Erhebung (Gro<strong>und</strong>ed Theory Methodik) wurden<br />
Verständnisse von <strong>Pflege</strong>kompetenz in den Ländern Schottland, Schweiz <strong>und</strong><br />
Deutschland erhoben. Die empirischen Daten basieren auf teilstrukturierten Interviews<br />
mit Lernenden aus dem dritten Ausbildungsjahr in der Krankenpflege.<br />
Ergebnisdarstellung<br />
Die Studienergebnisse verdeutlichen Konvergenzen <strong>und</strong> Divergenzen in Bezug auf<br />
Kompetenzverständnisse in den untersuchten Ländern. Mit diesen Erkenntnissen zu<br />
pflegespezifischen Kompetenzverständnissen lässt sich die fachliche Debatte um<br />
Mobilität in Europa empirisch f<strong>und</strong>ieren.<br />
39<br />
Poster 10. Kooperation statt Konfrontation: Eine qualifikationsorientierte<br />
Aufgabenverteilung als Schlüssel zu<br />
mehr Ges<strong>und</strong>heit, Zufriedenheit <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit.<br />
K. Damm, Bietigheim-Bissingen<br />
Weitreichende gesetzliche Veränderungen <strong>und</strong> demografische Entwicklungen<br />
erfordern im stationären Bereich der Krankenhäuser neue, innovative Abläufe<br />
<strong>und</strong> Verantwortungsbereiche, um gut qualifiziertes Personal, dessen<br />
Arbeitszufriedenheit <strong>und</strong> Arbeitsfähigkeit zunehmend als wesentlicher<br />
Wettbewerbsvorteil zu betrachten ist, im eigenen Unternehmen zu halten <strong>und</strong><br />
möglichst effektiv <strong>und</strong> effizient einzusetzen.<br />
Sowohl die Neudefinition <strong>und</strong> Benennung ärztlicher <strong>und</strong> pflegerischer Aufgaben-<br />
<strong>und</strong> Verantwortungsbereiche als auch die Übertragung pflegerischer Tätigkeiten<br />
auf Assistenzkräfte erfordern ein gut strukturiertes Projektmanagement. Um<br />
durch eine optimale Zuordnung von Aufgaben <strong>und</strong> Tätigkeiten im Rahmen eines<br />
qualifikationsorientierten Einsatzes bei angemessener Arbeitsdichte die<br />
Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen, sind vielfältige Faktoren zu beachten.<br />
Die fünf Ebenen in der Konzeption stellen Schlüsselelemente der Mitarbeiterorientierung<br />
dar: Rahmenbedingungen <strong>und</strong> Unternehmenskultur, Information <strong>und</strong><br />
Kommunikation, Autonomie <strong>und</strong> Mitgestaltung, Kooperation <strong>und</strong> Beziehungen<br />
sowie Arbeitsbedingungen <strong>und</strong> Arbeitsinhalt. Für jede Ebene werden Ergebnisse<br />
festgelegt, die mittels bestimmter Prozesse <strong>und</strong> zugr<strong>und</strong>liegender Strukturen<br />
erreicht werden können. Neben gr<strong>und</strong>legenden Aspekten zur Aufbau- <strong>und</strong><br />
Ablauforganisation werden Empfehlungen zur Evaluation beschrieben.<br />
Damit alle Beteiligten ihre neuen Verantwortungsbereiche annehmen <strong>und</strong> sich in<br />
ihren Rollen zurechtfinden können, darf das Abwälzen unliebsamer Tätigkeiten<br />
nicht einem fairen Interessenausgleich zwischen den beteiligten Berufsgruppen<br />
der unterschiedlichen Qualifikationsstufen entgegenstehen. Wenn Aufgaben- <strong>und</strong><br />
Verantwortungsbereiche sowie Schnittstellen klar definiert werden, die<br />
interprofessionelle Zusammenarbeit durch klare Kommunikationsstrukturen<br />
verbessert wird <strong>und</strong> tatsächlich eine Entlastung der überlasteten Berufsgruppen<br />
stattfindet, können alle Seiten von neuen Tätigkeitsprofilen profitieren. Ein<br />
erfolgreicher Veränderungsprozess kann jedoch nicht verordnet, sondern nur<br />
gemeinsam mit den Mitarbeitern gestaltet werden. In einem Rahmen<br />
gegenseitiger Anerkennung <strong>und</strong> Wertschätzung mit definierten Verantwortungsbereichen<br />
fühlen Mitarbeiter sich wohl <strong>und</strong> können ihr volles Potenzial<br />
entwickeln. Das fördert Ges<strong>und</strong>heit, Zufriedenheit <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit.<br />
Poster 12. Freiwilligeninitiativen zur Entlastung<br />
pflegender Angehöriger: Eine Netzwerkanalyse<br />
A. Fringer (1), W. Schnepp (2), (1) Institut für Angewandte<br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft IPW-FHS St. Gallen (2) Department für<br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft, Universität Witten/Herdecke<br />
Einleitung<br />
Die Entwicklung von Freiwilligeninitiativen in der häuslichen <strong>Pflege</strong> ist stark von<br />
Projektpartner abhängig. Sie stützen die Projekte mit ihren Ressourcen,<br />
Kontakten <strong>und</strong> Informationen. Diese externen Hilfen sind für die Integration von<br />
Projekten unentbehrlich, um eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten. Ein<br />
besonderer Fall kommunaler Projektentwicklung liegt vor, wenn es sich um<br />
soziales bürgerschaftliches Engagement handelt z.B. bei Entlastungsangeboten<br />
für pflegende Angehörige.<br />
Ziel dieser Studie war es, die Bedeutung der Freiwilligenhilfe aus Sicht der<br />
Netzwerkpartner zu erfassen <strong>und</strong> die Win-win-Situation aller Beteiligten<br />
darzustellen. Folgende Fragestellung sollte beantwortet werden: Welche<br />
Bedeutung haben Netzwerkpartner für die Entwicklung bürgerschaftlicher<br />
Initiativen <strong>und</strong> welchen Nutzen haben sie voneinander?<br />
Methodik<br />
Als Design wurde eine qualitative Netzwerkanalyse gewählt die geeignet ist, um<br />
Strukturen von Netzwerken <strong>und</strong> deren Dynamik zu analysieren. Die Koordination<br />
<strong>und</strong> n=8 Netzwerkpartner eines Modellprojekts zur Unterstützung pflegender<br />
Angehörgier wurden Interviewt sowie n=55 Zeitungsartikel analysiert. Die Daten<br />
wurden im Stil der Gro<strong>und</strong>ed Theory offen <strong>und</strong> axial ausgewertet. Die<br />
Untersuchung fand im Zeitraum 2005 bis 2009 in Westdeutschland statt. Das<br />
Vorhaben wurde durch eine Ethikkommission begutachtet <strong>und</strong> ethische<br />
Prinzipien stets berücksichtigt.<br />
Ergebnis<br />
Netzwerkpartner sind für die Entwicklung bürgerschaftlicher Initiativen notwendig,<br />
damit sich diese in der Kommune etablieren können <strong>und</strong> notwendige Ressourcen<br />
erhalten. Im Zentrum der Ergebnisse steht ein Ecomap das die<br />
Netzwerkbeziehungen, Stärken <strong>und</strong> den Nutzen der Akteure darstellt. Deutlich<br />
wird, dass nicht nur das Projekt sondern noch viel mehr die Netzwerkpartner<br />
einen Gewinn durch die Kooperation haben.<br />
Diskussion<br />
Freiwilligendienste stellen einen wertvollen Beitrag in der Kommune dar, indem<br />
sie zu einer positiven Gr<strong>und</strong>stimmung in der Bevölkerung beitragen. Dies ist<br />
solange der Fall, in der das Projekt ohne wirtschaftlichen Druck seinen Beitrag<br />
leisten kann. Werden diese Projekte angelegt, um Gewinne zu erwirtschaften<br />
dann steht dies diametral zur Logik bürgerschaftlichen Engagements <strong>und</strong> die<br />
Initiativen beginnen mit anderen Institutionen zu konkurrieren, was bei allen<br />
Beteiligten zu Spannungen führt. Initiativen die sich zu semiprofessionelle<br />
Diensten entwickeln, machen somit keinen Sinn.
Abstracts<br />
Poster 13. Das Erleben von deutschen B<strong>und</strong>eswehrsoldaten<br />
der intensivpflegerischen Einheiten in Afghanistan: eine<br />
qualitative Forschungsarbeit<br />
M. Galatsch (1), A. Fringer (2), R. Schumacher (3), B. H. Müller (1),<br />
W. Schnepp (4), (1), Institut für Sicherheitstechnik, Universität Wuppertal,<br />
(2) Institut für Angewandte <strong>Pflege</strong>wissenschaft IPW-FHS St.Gallen,<br />
(3) Sanitätsamt der B<strong>und</strong>eswehr, München, (4) Department für <strong>Pflege</strong>wissenschaft,<br />
Universität Witten/Herdecke<br />
Hintergr<strong>und</strong>: Seit dem Jahr 2002 beteiligt sich die B<strong>und</strong>eswehr an der NATO-geführten<br />
„International Security Assistance Force“ (ISAF) in Afghanistan. Zum Einsatzkontingent<br />
der B<strong>und</strong>eswehr gehören auch <strong>Pflege</strong>nde, die in die medizinisch-pflegerische<br />
Versorgung der ISAF-Truppen <strong>und</strong> auch ziviler Patienten eingeb<strong>und</strong>en sind. Aufgr<strong>und</strong><br />
der zunehmend instabilen Sicherheitslage <strong>und</strong> deren Folgen, sind vor allem auch<br />
<strong>Pflege</strong>nde der intensivpflegerischen Einheiten immer größeren Belastungen ausgesetzt.<br />
Methode: Im Hinblick auf eine pflegewissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem<br />
Erleben von <strong>Pflege</strong>nden der B<strong>und</strong>eswehr in Afghanistan, hat das beschriebene<br />
Forschungsprojekt einen deskriptiven <strong>und</strong> zugleich explorativen Charakter. Dies wird<br />
durch die Notwendigkeit, nicht nur die Situation der <strong>Pflege</strong>nden darzustellen, sondern<br />
vor allem das Ineinandergreifen der situativen <strong>und</strong> persönlichen Umstände <strong>und</strong> deren<br />
Folgen zu erfassen, bedingt. Um diesem Umstand gerecht zu werden, wurde ein<br />
qualitativer Forschungsansatz gewählt, der sich an den Prinzipien der Gro<strong>und</strong>ed Theory<br />
orientierte. Insgesamt wurden neun Interviews mit <strong>Pflege</strong>nden geführt, die in den<br />
Intensiveinheiten der B<strong>und</strong>eswehr in Afghanistan entsprechende Erfahrungen gemacht<br />
haben.<br />
Ergebnis: Die Analyse der Interviews zeigt, dass das Erleben der <strong>Pflege</strong>nden von<br />
unterschiedlichsten Faktoren beeinflusst wird. Die Auswirkungen dieser Einflüsse<br />
beschränken sich nicht allein auf die <strong>Pflege</strong>situation, sondern umfassen sämtliche<br />
Bereiche des Lebens im Einsatz. Im Verlaufe des Forschungsprozesses konnten drei<br />
Hauptkategorien identifiziert werden, die im Hinblick auf das Erleben der <strong>Pflege</strong>nden im<br />
Auslandseinsatz zu berücksichtigen sind. Hierbei handelt es sich um die „Äußeren<br />
Umstände“, die „<strong>Pflege</strong>situation“ <strong>und</strong> die „Persönliche Situation“ im Auslandseinsatz.<br />
Der Aspekt „Kameradschaft <strong>und</strong> Zusammenhalt“ wurde als zentrale Kategorie<br />
identifiziert, die mit allen Hauptkategorien in Verbindung steht. Die Ergebnisse zeigen,<br />
dass die <strong>Pflege</strong>nden außergewöhnlichen Belastungen ausgesetzt sind, wobei die<br />
Verarbeitung dieser Belastungssituationen vorwiegend durch einen ausgeprägten<br />
Zusammenhalt im <strong>Pflege</strong>team stattfindet.<br />
Schlussfolgerung: Dies ist die erste pflegewissenschaftliche Studie, die Erfahrungen in<br />
<strong>Pflege</strong>situationen im Auslandseinsatz der B<strong>und</strong>eswehr untersucht. Sie macht deutlich,<br />
dass eine systematische <strong>und</strong> wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierte Entwicklung von Maßnahmen<br />
zur Unterstützung der <strong>Pflege</strong>nden auch im militärischen Bereich dringend erforderlich<br />
ist.<br />
Poster 15. Alles Durchbewegen – effektiv zur Kontrakturprävention?<br />
A. Herold-Majumdar, A. Daubner (1), J. Rieß, M. Offenbächer, S. Sauer<br />
(2), (1) MDK Bayern, (2) Peter Schilffahrt Institut für Soziotechnologie <strong>und</strong><br />
Generation Research Program der Ludwig-Maximilians-Universität, Bad<br />
Tölz<br />
Fragestellung: Im Rahmen der dt. Qualitätsprüfung von <strong>Pflege</strong>heimen nach den §§ 112<br />
ff. Sozialgesetzbuch XI wird u. a. begutachtet, inwieweit das individuelle Kontrakturrisiko<br />
erfasst <strong>und</strong> prophylaktische Maßnahmen zur Prävention von Kontrakturen<br />
beratend angeboten <strong>und</strong> eingesetzt werden. Da die Erfassung <strong>und</strong> Behandlung von<br />
Kontrakturen Gegenstand kontroverser Diskussionen ist, sollten folgende Fragen<br />
beantwortet werden: 1. Welche klinische Bedeutung haben Kontrakturen? 2. Wie kann<br />
ein Kontrakturrisiko adäquat eingeschätzt werden? 3. Inwiefern können <strong>Pflege</strong>nde<br />
Einfluss nehmen auf die Vermeidung von Kontrakturen?<br />
Methode: Die systematische Suche in den Literaturdatenbanken MEDLINE, Cochrane<br />
Reviews <strong>und</strong> ScienceDirect ergab 700 Treffer. In das finale Review wurden 25 Studien<br />
im Bereich der Langzeitpflege Älterer aufgenommen <strong>und</strong> von 5 Reviewern analysiert.<br />
Dabei war sichergestellt, dass immer mind. 2 Reviewer unabhängig voneinander die<br />
Übereinstimmung des jeweiligen Volltextes mit den Einschlusskriterien bestätigten.<br />
Unstimmigkeiten wurden von allen Reviewern durch Diskussion <strong>und</strong> Konsens geklärt.<br />
Ergebnis: Epidemiologische Studien belegen trotz unterschiedlicher Definitions- <strong>und</strong><br />
Diagnoseansätze eine hohe Relevanz von Kontrakturen für den klinischen Alltag. Der<br />
wichtigste Risikofaktor von Kontrakturen ist Immobilität. Für passive Dehnübungen, wie<br />
das Durchbewegen der Gelenke, liegen keine Wirksamkeitsnachweise vor. Aktivierende<br />
<strong>Pflege</strong> sowie Mobilisationstraining könnten wirksame Ansatzpunkte zur Vorbeuge <strong>und</strong><br />
Behandlung von Kontrakturen sein.<br />
Diskussion: Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Kontrakturen eine hohe<br />
Bedeutung im klinischen Alltag zukommt <strong>und</strong> die Kontrakturprävention somit bei<br />
Qualitätsbeurteilungen berücksichtigt werden muss. Allerdings reicht der gegenwärtige<br />
Stand der Wirkungsnachweise nicht aus, um bestimmte Maßnahmen zu fordern. Die<br />
Studienlage deutet darauf hin, dass individuelle Mobilitätsförderung im Rahmen einer<br />
aktivierenden <strong>Pflege</strong> zur Kontrakturprävention effektiv ist.<br />
40<br />
Poster 14. Umfassende <strong>Pflege</strong>abhängigkeits-Instrumente.<br />
Übersicht über deren Validität <strong>und</strong> Reliabilität<br />
N. Grossmann, O. Miesch, T. Schwarze, Berner Fachhochschule<br />
Ges<strong>und</strong>heit<br />
Hintergr<strong>und</strong>: Die demografische Entwicklung in der Schweiz zeigt auf, dass es<br />
immer mehr ältere, multimorbide Menschen geben wird, die auf Betreuung <strong>und</strong><br />
Unterstützung angewiesen sein werden. Um diesen Menschen gerecht zu<br />
werden, ist eine individuelle, bedürfnisorientierte, objektive <strong>und</strong> umfassende<br />
<strong>Pflege</strong>planung wichtig. Professionelle <strong>und</strong> adäquate <strong>Pflege</strong> beginnt mit der<br />
richtigen Einschätzung des Patienten beim Eintritt. <strong>Pflege</strong>rische<br />
Assessmentinstrumente sind dabei Hilfsmittel für <strong>Pflege</strong>nde, um Patienten zu<br />
Beginn des <strong>Pflege</strong>prozesses einzuschätzen. Darauf basierend kann gezielt die<br />
<strong>Pflege</strong> geplant, können Interventionen durchgeführt <strong>und</strong> evaluiert werden. Das<br />
Ziel dieser Bachelor Thesis ist, Assessmentinstrumente, welche die<br />
<strong>Pflege</strong>abhängigkeit erfassen, zu identifizieren <strong>und</strong> deren psychometrische<br />
Gütekriterien zu eruieren.<br />
Methodik: Eine systematische Literaturrecherche wurde in den Datenbanken<br />
Pubmed, Cinahl, PsycInfo, Web of Science <strong>und</strong> Gerolit durchgeführt. Studien in<br />
englischer <strong>und</strong> deutscher Sprache, welche sich mit psychometrischen<br />
Evaluationen von umfassenden <strong>Pflege</strong>abhängigkeits-Instrumenten befassen,<br />
wurden ausgewählt.<br />
Resultate: Von den ursprünglich 86 gef<strong>und</strong>enen <strong>und</strong> als potentiell relevant<br />
identifizierten Artikeln, erfüllten 23 Studien die Ein- <strong>und</strong> Ausschlusskriterien,<br />
darunter drei Reviews, 18 psychometrische Evaluationen <strong>und</strong> zwei<br />
Expertenmeinungen. Sieben Instrumente in deutscher Sprache wurden ermittelt,<br />
wobei zwei Instrumente (BESA, PGBA) limitierte Evidenz aufweisen. Bei den<br />
anderen fünf Instrumenten (CANE, EASYcare, FIM, PAS <strong>und</strong> RAI-MDS) wurden<br />
mässige bis sehr gute Validitäts- <strong>und</strong> Reliabilitätswerte festgestellt. Nur bei zwei<br />
Instrumenten liegen Studien zur deutschsprachigen Version des Instruments vor.<br />
Schlussfolgerung: Die Anwendung eines Instruments ohne die Überprüfung der<br />
verschiedenen Aspekte der Validität <strong>und</strong> Reliabilität kann zu falschen oder<br />
verzerrten Ergebnissen führen. Nach der Literaturrecherche liegt keine Studie,<br />
welche in der Schweiz durchgeführt worden ist, vor. Es werden aber mindestens<br />
zwei Instrumente (BESA, RAI-MDS) in der Schweiz angewendet. Weitere<br />
psychometrische Evaluationen der sieben Instrumente, vor allem auch der in der<br />
Schweiz gebräuchlichen, werden empfohlen.<br />
Poster 16. Implementierung eines Journal Clubs zur<br />
Verbreitung von Forschungswissen<br />
A. Hierzer, Geriatrische Ges<strong>und</strong>heitszentren der Stadt Graz<br />
Einleitung: <strong>Pflege</strong>rische Handlungen beruhen noch immer meist auf Traditionen<br />
<strong>und</strong> Erfahrungen. Nur wenige Interventionen sind durch wissenschaftliche<br />
Belege begründet. Trotz gesetzlicher Verankerung der Verpflichtung zur<br />
Information über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse <strong>und</strong><br />
Entwicklungen wird dieser nur zaghaft nachgegangen. Barrieren beziehen sich<br />
auf die Verfügbarkeit <strong>und</strong> den Zugang zur Literatur, der Schwierigkeit die<br />
Forschungsartikel zu lesen, fehlender Unterstützung seitens der Organisation<br />
<strong>und</strong> die mangelnde interdisziplinäre Unterstützung die Forschungsergebnisse<br />
anzuwenden (Retsas 2000). Mit dem Ziel diesen Barrieren entgegenzuwirken<br />
wurde ein Journal Club (JC) initiiert.<br />
Methode: Im Rahmen der Stationsleitungssitzung <strong>und</strong> einer freiwilligen<br />
Informationsveranstaltung für alle <strong>Pflege</strong>personen wurden die Ziele, der Nutzen,<br />
sowie inhaltliche Elemente <strong>und</strong> der Ablauf des JC vorgestellt. Anschließend<br />
wurden in einem Brainstorming relevante Themen erarbeitet. Der JC findet<br />
quartalsmäßig in der Dienstzeit statt. Die Teilnahme ist freiwillig. Im Vorfeld<br />
bekommen alle Stationsleitungen <strong>und</strong> Interessierten verschiedene Abstracts<br />
zugeschickt. Nach Auswahl des präferierten Artikels wird dieser zwei Wochen<br />
zuvor zur Vorbereitung per e-mail ausgesandt. Mit Hilfe eines<br />
Bewertungsleitfadens wird der Forschungsartikel unter pflegewissenschaftlicher<br />
Begleitung kritisch analysiert, <strong>und</strong> mögliche Implikationen für die Praxis in der<br />
Gruppe diskutiert.<br />
Ergebnisse: Mit dem JC wurde ein Rahmen geschaffen, <strong>Pflege</strong>personen mit dem<br />
gegenwärtigen Stand der <strong>Pflege</strong>forschung vertraut zu machen <strong>und</strong> diese mit der<br />
<strong>Pflege</strong>praxis in Verbindung zu setzen. Die <strong>Pflege</strong>personen erlangen Fähigkeiten<br />
<strong>und</strong> Fertigkeiten Forschungsliteratur kritisch zu analysieren <strong>und</strong> ihre täglichen<br />
<strong>Pflege</strong>handlungen zu hinterfragen. Dies führt zu einer Verbesserung der<br />
<strong>Pflege</strong>qualität <strong>und</strong> leistet einen Beitrag zur Professionalisierung der <strong>Pflege</strong>.<br />
Diskussion: Die anfangs vorherrschenden Bedenken, beim Journal Club nicht<br />
mitreden zu können, wurden durch die Gestaltung einer kollegialen Atmosphäre<br />
<strong>und</strong> die Bereitstellung pflegewissenschaftlicher Unterstützung beim Lesen,<br />
ausgeräumt.<br />
Schlussfolgerung: Der JC ist eine gute Methode um der Forderung nach<br />
Auseinandersetzung mit aktueller wissenschaftlichen Literatur <strong>und</strong> dessen<br />
Implementierung in die <strong>Pflege</strong>praxis nachzukommen. Eine bessere Theorie-<br />
Praxis Verzahnung wird somit ermöglicht.
Abstracts<br />
Poster 17. Organisationskontextfaktoren in der stationären<br />
Langzeitpflege <strong>und</strong> deren Einfluss auf Implementierungsprozesse:<br />
Übersetzung, Adaptation <strong>und</strong> psychometrische<br />
Testung des Alberta Context Tools (ACT)<br />
M. Hoben, Netzwerk AlternsfoRschung (NAR), Ruprecht-Karls-Universität<br />
Heidelberg<br />
Um gute <strong>Pflege</strong>qualität zu gewährleisten, ist die Implementierung evidence-basierter<br />
Standards, Konzepte, Instrumente etc. unabdingbar. Berufsgruppen-, Setting- <strong>und</strong><br />
Länderübergreifend wurden <strong>und</strong> werden jedoch immer wieder große Diskrepanzen<br />
zwischen wissenschaftlichem Kenntnisstand <strong>und</strong> dem Handeln in der Praxis aufgezeigt.<br />
Bestrebungen, dies zu ändern, stoßen auf große Herausforderungen. Die<br />
Implementierung von Veränderungen in Organisationen des Ges<strong>und</strong>heitswesens ist<br />
komplex, vielschichtig <strong>und</strong> schwer zu steuern.<br />
Die Translations- <strong>und</strong> Implementierungsforschung (TIF) hat zum Ziel, die multiplen, für<br />
den Implementierungserfolg förderlichen <strong>und</strong> hinderlichen Einflussfaktoren zu<br />
identifizieren, deren komplexes Zusammenspiel zu verstehen, <strong>und</strong> Wege zu finden, den<br />
Implementierungserfolg nachhaltig positiv zu beeinflussen. Der Bereich der stationären<br />
Langzeitpflege (SLP) ist in diesem Kontext bislang allerdings noch kaum erforscht.<br />
Während international große Studien stattfinden, die diese Lücke zu schließen suchen<br />
(z. B. Translating Research in Elder Care (TREC), Safer Care for Older Persons (in<br />
residential) Environments (SCOPE), Older Persons' Transitions in Care (OPTIC) oder<br />
Facilitating Implementation of Research Evidence (FIRE)), existieren hierzulande<br />
bislang keine ähnlichen Projekte. Ein wichtiger Gr<strong>und</strong> dafür ist das Fehlen geeigneter<br />
standardisierter Assessmentinstrumente, die eine Erfassung der komplexen<br />
Einflussfaktoren <strong>und</strong> des Implementierungserfolgs zuließen. Mit dem ACT liegt auf<br />
internationaler Ebene ein Instrument vor, das sich in Sachen Praktikabilität <strong>und</strong><br />
psychometrischer Güte bewähren konnte. Es wird aktuell in den erwähnten<br />
internationalen Studien eingesetzt.<br />
Um Anschluss an den internationalen Forschungsstand zu finden, <strong>und</strong> um die<br />
komplexen Rahmenbedingungen im spezifischen Kontext der SLP in Deutschland<br />
untersuchen zu können, wird das ACT daher im Rahmen einer Promotion ins Deutsche<br />
übersetzt, an die spezifischen Bedingungen der hiesigen SLP adaptiert <strong>und</strong> hinsichtlich<br />
psychometrischer Güte <strong>und</strong> Nutzbarkeit gestestet. Der Vortrag gibt Einblik in den<br />
Forschungsstand der TIF im SLP-Bereich <strong>und</strong> stellt die aktuell laufende Promotion vor.<br />
Poster 19. Technik <strong>und</strong> Informatik in der <strong>Pflege</strong> –<br />
zur Systematisierung neuer Herausforderungen<br />
Sektion „Entwicklung <strong>und</strong> Folgen von Technik <strong>und</strong> Informatik in der <strong>Pflege</strong>“<br />
der Deutschen Gesellschaft für <strong>Pflege</strong>wissenschaft (A. Büscher,<br />
D. Flemming, H. Friesacher, C. Heinze, M. Hülsken-Giesler, P. Lubin,<br />
A. Manzei, A. Meißner, R. Ostermann, M. Raiß, M. Schoska, B. Sellemann,<br />
G. Stummer)<br />
Problemstellung/Hintergr<strong>und</strong><br />
Die zunehmende Technisierung des Alltags ist ein Phänomen, das auch vor der <strong>Pflege</strong><br />
nicht halt macht. Die elektronische Erfassung <strong>und</strong> Verarbeitung personenbezogener<br />
Daten gehört ebenso zum Alltag in pflegerischen Handlungsfeldern wie der Umgang mit<br />
Medizintechnik oder moderner Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie. In<br />
jüngster Zeit werden technologische Entwicklungen explizit mit dem Ziel gefördert,<br />
älteren Menschen ein unabhängiges <strong>und</strong> selbständiges Leben bei drohender oder<br />
bereits bestehender <strong>Pflege</strong>bedürftigkeit zu ermöglichen <strong>und</strong> diejenigen, die diese <strong>Pflege</strong><br />
leisten, zu unterstützen. Welche Herausforderungen <strong>und</strong> Konsequenzen für die <strong>Pflege</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>wissenschaft mit diesen Entwicklungen einhergehen, ist bislang nur<br />
unzureichend diskutiert.<br />
Ziel<br />
Systematisierung der pflegewissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Fragen der<br />
Technik <strong>und</strong> Informatik in der <strong>Pflege</strong>.<br />
Lösungsmethode<br />
Im Rahmen der Sektion „Entwicklung <strong>und</strong> Folgen von Technik <strong>und</strong> Informatik in der<br />
<strong>Pflege</strong>“ der Deutschen Gesellschaft für <strong>Pflege</strong>wissenschaft erarbeiten Expertinnen <strong>und</strong><br />
Experten aus <strong>Pflege</strong>wissenschaft, <strong>Pflege</strong>informatik <strong>und</strong> Techniksoziologie eine<br />
systematische Übersicht zu den Herausforderungen, die sich durch die technologische<br />
Entwicklung derzeit für die professionelle <strong>Pflege</strong> ergeben.<br />
Ergebnis<br />
Die vorgeschlagene Systematisierung der komplexen Herausforderungen von Technik<br />
<strong>und</strong> Informatik in der <strong>Pflege</strong> ist mehrperspektivisch angelegt <strong>und</strong> ermöglicht damit die<br />
Generierung von pflegewissenschaftlich relevanten Forschungsfragen, die die<br />
Komplexität der Konstellationen von Technikentwicklung, -nutzung <strong>und</strong> -bewertung<br />
(Handlungssetting, Technologien, Versorgungsebenen u.a.) zu berücksichtigen erlaubt.<br />
41<br />
Poster 18. Evaluation Beschütztes Wohnen Heywinkelhaus<br />
Osnabrück: Eine Modellvariante der <strong>Pflege</strong>oasen<br />
E. Hotze, <strong>Pflege</strong>wissenschaften, Fakultät WiSo, Hochschule<br />
Osnabrück<br />
Die Zielsetzung des Projektes besteht darin, das neu eingeführte Wohnkonzept<br />
„Beschütztes Wohnen“ für Menschen mit schwerer Demenz der stationären<br />
Altenpflegeeinrichtung Heywinkelhaus Osnabrück zu evaluieren. Der besondere<br />
Fokus der Studie liegt auf der Modellvariante der so genannten Tagesoase. Das<br />
heißt im Gegensatz zum bisher üblichen Modell der <strong>Pflege</strong>oase, bei dem die<br />
Bewohner tags wie auch nachts in einem Gemeinschaftsraum verbringen,<br />
werden die Bewohner im Heywinkelhaus nur tagsüber gemeinsam in einem<br />
Raum betreut bzw. können bei Bedarf in das nahe gelegene jeweils individuelle<br />
Bewohnerzimmer gebracht <strong>und</strong> dort betreut werden. Hierdurch soll jedem<br />
Bewohner individuell die Möglichkeit gegeben werden, sich aus der<br />
Gemeinschaft auch zurück zu ziehen.<br />
Die zentralen Fragestellungen der Untersuchung lauten:<br />
Wie gestaltet sich die konkrete Umsetzung des Modells "Beschütztes Wohnen",<br />
welchen Beitrag leistet die Versorgungsform "Beschütztes Wohnen" im<br />
Heywinkelhaus Osnabrück zur bedürfnisorientierten, individuellen Versorgung<br />
von schwer demenzerkrankten Menschen <strong>und</strong> wie wirkt sich die<br />
Versorgungsform auf die Lebensqualität der BewohnerInnen aus.<br />
Die Ergebnisse sollen Hinweise auf die Bedürfnislage der Menschen mit<br />
schwerer Demenz in Bezug auf das sehr kontrovers diskutierte Spannungsfeld<br />
Privatsphäre vs. Gemeinschaftserleben geben. Hierdurch soll zudem ein Beitrag<br />
zum Diskurs um die Versorgungsform „<strong>Pflege</strong>oase“ geleistet werden. Ferner zielt<br />
die Untersuchung auf die Erprobung von methodischen Vorgehensweisen in der<br />
Demenzforschung speziell bei Erkrankten in weit fortgeschrittenen Stadien. Die<br />
Evaluationsstudie wird als Querschnittserhebung mit einem quantitativqualitativen<br />
Methodenmix durchgeführt. Die KonferenzteilnehmerInnen erhalten<br />
einen Einblick in die Konzeption <strong>und</strong> Umsetzung des „Beschützten Wohnens“.<br />
Darüber hinaus werden Ergebnisse der Evaluation vorgestellt.<br />
Poster 20. Mit Skala oder ohne Skala? Evaluation der<br />
Auswirkungen der skalengestützten Dekubitusrisikoeinschätzung<br />
auf die Anwendung prophylaktischer<br />
Maßnahmen<br />
K. Balzer, Institut für Sozialmedizin, Universität zu Lübeck<br />
(Referentin A. Junghans)<br />
Hintergr<strong>und</strong>: Dekubitusgefährdete Patienten in der Traumatologie scheinen<br />
systematisch unterversorgt zu sein mit prophylaktischen Maßnahmen. Dies lässt<br />
darauf schließen, dass ihr Risiko unzureichend erkannt wird. Unklar ist, inwieweit<br />
die Nutzung einer Risikoskala die prophylaktische Versorgung verbessert.<br />
Ziel: Evaluation, ob die Dekubitusrisikoeinschätzung mithilfe der Bradenskala<br />
(BS) den Anteil dekubitusgefährdeter Patienten erhöht, die adäquate Prophylaxe<br />
erhalten.<br />
Design: Quasi-experimentelle Studie mit zwei traumatologischen Stationen eines<br />
Universitätsklinikums. In der Interventionsgruppe (IG = Station A) wandten die<br />
<strong>Pflege</strong>nden über 6 Monate regelmäßig die BS an. In der Kontrollgruppe (KG =<br />
Station B) dokumentierten die <strong>Pflege</strong>nden über 3 Monate ihre klinische<br />
Einschätzung anhand einer vierstufigen Globalskala; danach nutzten sie für 3<br />
Monate auch die BS. In beiden Gruppen erfolgte zuvor eine Baseline-Erhebung<br />
plus Schulung zur Dekubitusprophylaxe.<br />
Population: Patienten ≥18 Jahre, dekubitusfrei bei Aufnahme, erwartete<br />
Verweildauer ≥5 Tage.<br />
Primärer Endpunkt: Anwendung adäquater Präventionsmaßnahmen (≥2<br />
Maßnahmen: druckverteilende Auflage, druckentlastende Lagerung oder<br />
Mobilisierung) bei Patienten mit hohem Dekubitusrisiko (Assessment der<br />
Studienassistenten). Sek<strong>und</strong>ärer Endpunkt war die Dekubitusinzidenz Grad ≥2.<br />
Vorläufige Ergebnisse (univariat): Es konnten 571 Patienten eingeschlossen<br />
werden. Davon wiesen 376 mindestens zeitweise ein hohes Dekubitusrisiko auf<br />
(n=146 Baseline): In der IG erhielten 27/100 dieser Patienten adäquate<br />
Prävention unter BS-Anwendung, verglichen mit 19/76 unter klinischer<br />
Einschätzung (Globalurteil) in der KG (RR 1,08, 95 % KI 0,65-1,79). In der KG<br />
sank der Anteil adäquat versorgter Patienten bei BS-Anwendung auf 9/54 (RR<br />
0,67, 95 % KI 0,33-1,36 für Intragruppenvergleich).<br />
Diskussion: Vorbehaltlich der multivariaten Analyse deuten die Daten darauf hin,<br />
dass die Nutzung der BS die präventive Versorgung nicht verbesserte. In einer<br />
ergänzenden qualitativen Studie werden derzeit die pflegerischen Erfahrungen<br />
bei der Risikoeinschätzung sowie die Gründe für die unzureichende präventive<br />
Versorgung exploriert. Die Ergebnisse werden beim Kongress präsentiert.
Abstracts<br />
Poster 21. Ges<strong>und</strong>heitliches Risikoverhalten in der <strong>Pflege</strong>ausbildung<br />
– Die Rolle von Bewältigungsmustern <strong>und</strong><br />
Geschlechtsrollenorientierung<br />
O. Kada, Studienbereich Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>, Fachhochschule Kärnten<br />
Ges<strong>und</strong>heitliches Risikoverhalten <strong>und</strong> Burnout wurden bei <strong>Pflege</strong>kräften <strong>und</strong> solchen in<br />
Ausbildung immer wieder dokumentiert (Grünbeck & Klewer, 2010; Jenull et al., 2009;<br />
Hasselhorn et al., 2005). In der <strong>Pflege</strong>ausbildung, die in Österreich noch vorwiegend an<br />
<strong>Pflege</strong>schulen stattfindet (Brunner & Kada, 2010), erfolgt eine Konfrontation mit<br />
unterschiedlichen Stressoren. Werden maladaptive Copingstrategien über einen<br />
längeren Zeitraum eingesetzt, kann dies in riskantem Ges<strong>und</strong>heitsverhalten münden<br />
(Antonovsky, 1987). Die Geschlechtsrollenorientierung, also die Orientierung an typisch<br />
männlichen <strong>und</strong> typisch weiblichen Eigenschaften, spielt dabei eine nicht unwesentliche<br />
Rolle (Bem 1974, Renk & Creasey, 2003).<br />
Daher wird in der vorliegenden Studie die Rolle von Maskulinität, Femininität <strong>und</strong><br />
Bewältigungsmustern im Zusammenhang mit Binge Drinking bei <strong>Pflege</strong>schülerInnen<br />
aus Kärnten (Österreich) untersucht (N = 184). Gemessen wurden die Geschlechtsrollenorientierung<br />
(Bem Sex-Role Inventory, BSRI; Schneider-Düker & Kohler, 1988),<br />
die Bewältigungsmuster (Arbeitsbezogenes Verhaltens- <strong>und</strong> Erlebensmuster, AVEM-<br />
44; Schaarschmidt & Fischer, 2008) sowie die Anzahl der Binge Drinking Anlässe in<br />
den vergangenen 30 Tagen (Uhl et al., 2005).<br />
Es zeigte sich, dass 73.6% der SchülerInnen von mindestens einmal im letzten Monat<br />
Binge Drinking betrieben hatten. 38.7% der SchülerInnen wiesen ein ges<strong>und</strong>heitsförderliches<br />
Verhaltensmuster auf (Muster G: hohes Engagement, hohe Widerstandsfähigkeit,<br />
33.7 %; Muster S: geringes Engagement bei starker Distanzierungsfähigkeit,<br />
4.9%), 33.1% der SchülerInnen zeigten riskante Verhaltensmuster (Muster B:<br />
Überforderung, wenig Engagement, geringe Distanzierungsfähigkeit, 31.9%; Muster A:<br />
Überengagement, geringe Distanzierungsfähigkeit, 1.2%); 28,2% waren Mischtypen.<br />
Die Femininitäts- (MW=4.9, SD=0.6) <strong>und</strong> Maskulinitätswerte (MW=4.7, SD=0.6)<br />
unterschieden sich kaum zwischen den Geschlechtern. In Bezug auf die Häufigkeit von<br />
Binge Drinking Events zeigten Schülerinnen ein geringeres Risiko (Incidence Risk<br />
Ratio=0.41, 95% CI=0.25–0.66). SchülerInnen mit dem riskanten Bewältigungsmuster<br />
berichteten 1.85-mal mehr Binge Drinking Anlässe (95% CI=1.27–2.69). SchülerInnen<br />
mit höheren Femininitätswerten berichteten 1.67-mal mehr Binge Drinking Anlässe<br />
(95% CI=1.11–2.52).<br />
Die Ergebnisse werden in Hinblick auf die Notwendigkeit ges<strong>und</strong>heitsförderlicher,<br />
ressourcenorientierter Interventionen in der <strong>Pflege</strong>ausbildung diskutiert (z.B.<br />
Selbstpflege; Horneffer, 2006).<br />
Poster 23. Hüben wie drüben? Versorgungslücken in<br />
Österreich <strong>und</strong> Deutschland im Vergleich<br />
S. Kraus, B. Reuschenbach, Katholische Stiftungsfachhochschule<br />
München<br />
Im Rahmen des deutsch-österreichischen Projektes "<strong>Pflege</strong>: Ein Arbeitsmarkt der<br />
Zukunft - Grenzüberschreitende Kompetenzentwicklung in der <strong>Pflege</strong>" werden im<br />
Teilprojekt "Unterstützungsbedarfe <strong>und</strong> Versorgungsressourcen für ältere Menschen"<br />
die Versorgungssysteme beider Länder vergleichend analysiert.<br />
Das vom Europäischen Fond für regionale Entwicklung geförderte dreijährige Projekt,<br />
hat das langfristige Ziel, optimale pflegerische Versorgungsmodelle zu entwickeln <strong>und</strong><br />
zu evaluieren. In einem ersten Schritt werden aus Sicht der Nutzer die Anforderungen<br />
an eine zeitgemäße Versorgung ermittelt <strong>und</strong> Versorgungslücken aufgedeckt.<br />
Methodisch kommt hierbei die Fallvignetten-Technik zum Einsatz. Es werden sukzessiv<br />
virtuelle Fälle <strong>und</strong> Facetten eines Falles konstruiert, die für die jeweiligen<br />
Versorgungsstrukturen eine Herausforderung darstellen. Durch die adaptive<br />
Hinzunahme von Prämissen werden langsam Versorgungslücken deutlich. D.h. es wird<br />
ein artifizieller Fall konstruiert <strong>und</strong> für diesen Versorgungsbedarfe <strong>und</strong><br />
Versorgungsmöglichkeiten dargestellt. Können Bedarfe nicht angemessen gedeckt<br />
werden, ist eine Versorgungslücke identifiziert worden. Die Angemessenheit der<br />
Versorgung wird dabei primär aus Nutzersicht definiert. In einem weiteren Schritt wird<br />
geprüft, wie realitätsnah <strong>und</strong> wahrscheinlich diese konstruierten Fälle sind. Gut<br />
beschrieben ist für den deutschen Raum beispielsweise die ambulante<br />
Versorgungslücke, die durch eine frühzeitige Entlassung aus dem Krankenhaus in die<br />
häusliche Umgebung entsteht.<br />
Der Vergleich der Vignetten in beiden Ländern ermöglicht es nicht nur Lücken<br />
aufzudecken, sondern auch mögliche Lösungen für die jeweiligen Versorgungsprobleme<br />
zu identifizieren.<br />
42<br />
Poster 22. Kohärenzgefühl im Krankenhaus –<br />
Vorstellung eines neuen Messinstruments<br />
O. Kada, E. Brunner (1), M. Maier (2), (1) Studienbereich Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>, Fachhochschule Kärnten, (2) Institut für Statistik <strong>und</strong><br />
Mathematik Wirtschaftsuniversität Wien<br />
Brieskorn-Zinke (2000) beschreibt in ihrem Artikel Möglichkeiten zur Förderung<br />
des Kohärenzgefühls (SOC) im Rahmen der <strong>Pflege</strong>. Allerdings fehlen bislang<br />
einfach handzuhabende Instrumente zur Identifikation von PatientInnen, die<br />
SOC-stärkender Interventionen bedürfen (Hildingh, Fridl<strong>und</strong> & Baigi, 2008). Der<br />
SOC entsteht aus den Erfahrungen einer Person in ihrer Interaktion mit der<br />
Umwelt (Antonovsky, 1987) <strong>und</strong> kann daher in unterschiedlichen Settings <strong>und</strong><br />
Lebenslagen durchaus verschiedene Ausprägungen aufweisen. Insbesondere<br />
Krankenhausaufenthalte, die neben der Umstellung auf neue Routinen <strong>und</strong> der<br />
Konfrontation mit Behandlungen (Kada & Brunner, 2009) auch das Abgeben von<br />
Kontrolle in die Hände von Ärzteschaft <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> mit sich bringen, fordern den<br />
SOC in besonderem Maße.<br />
Die vorliegende Studie (Kada, Brunner & Maier, <strong>und</strong>er review) befasst sich daher<br />
mit der Entwicklung eines Fragebogens spezifisch für das Setting Krankenhaus<br />
<strong>und</strong> setzt somit Bemühungen zur Entwicklung bereichsspezifischer SOC-<br />
Instrumente (z.B. „family sence of coherence“, Antonovsky & Sourani, 1988) fort.<br />
Basierend auf bestehenden Fragebögen zur Messung des SOC im Setting<br />
Universität (Brunner et al., 2009; Gräser, 2003) wurde ein Fragebogen zum SOC<br />
im Krankenhaus (H-SOC) entwickelt <strong>und</strong> einer Stichprobe von 300 PatientInnen<br />
vorgegeben. Außerdem wurden der allgemeine Kohärenzsinn (SOC-L9; Singer &<br />
Brähler, 2007), die aktuelle Beanspruchung (KAB; Müller & Basler, 1993), die<br />
primäre Bewertung des Krankenhausaufenthaltes, die Vorhersehbarkeit der<br />
Einlieferung, die subjektive Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> die Aufenthaltsdauer gemessen.<br />
Mittels konfirmatorischer Faktorenanalyse wurde ein zufriedenstellender Fit für<br />
den H-SOC Fragebogen ermittelt; die Reliabilität ist mit Cronbachs α = .794<br />
zufriedenstellend. Die Konstruktvalidität konnte bestätigt werden: So korreliert<br />
eine negative primäre Bewertung des Krankenhausaufenthaltes mit einer<br />
geringen Ausprägung des allgemeinen SOC <strong>und</strong> dem Faktor Verstehbarkeit des<br />
H-SOC <strong>und</strong> einer höheren aktuellen Beanspruchung.<br />
Der neue Fragebogen soll nach weiterer Erprobung dazu dienen, PatientInnen<br />
zu identifizieren, die SOC-fördernder Maßnahmen bedürfen. Dies ist besonders<br />
deshalb von Bedeutung, da der SOC als wichtige Bewältigungsressource mit<br />
Genesung (Griffith, 2009), Adhärenz (Nabi et al., 2008) <strong>und</strong> Lebensqualität<br />
(Norekvål et al., 2010) in Zusammenhang steht. Der Fragebogen kann außerdem<br />
zur Evaluation SOC-stärkender Interventionen dienen.<br />
Poster 24. Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster -<br />
Wie viel Schmerz steckt in der Blackbox <strong>Pflege</strong>heim?<br />
A. Ewers, I. Gnass, M. Hufnagel, C. Krüger, P. Kutschar,<br />
B. Mitterlehner, N. Nestler, J. Osterbrink, Institut für <strong>Pflege</strong>wissenschaft<br />
an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität<br />
Salzburg<br />
Hintergr<strong>und</strong>:<br />
Schmerz ist ein allgegenwärtiges Problem <strong>und</strong> zieht sich durch alle<br />
Bevölkerungsschichten <strong>und</strong> Altersgruppen. Trotz neuster Entwicklungen in der<br />
Schmerzforschung ist der Anteil schmerztherapeutisch unter- bzw. fehlversorgter<br />
Menschen immer noch bedeutend hoch, denn die Umsetzung eines adäquaten<br />
Schmerzmanagements stellt in vielen Versorgungseinrichtungen nach wie vor<br />
ein gravierendes Problem dar.<br />
Im Rahmen des Versorgungsforschungsprojekts “Aktionsbündnis Schmerzfreie<br />
Stadt Münster“ werden mögliche Gründe für die defizitäre Versorgung in<br />
unterschiedlichen Versorgungseinrichtungen (Krankenhaus, stationäre Altenhilfe,<br />
ambulante <strong>Pflege</strong>dienste, Hospize, Schmerzpraxen) in der Stadt Münster<br />
analysiert. Die Studie untersucht inwieweit die gesetzlich geforderten ärztlichen<br />
Leitlinien <strong>und</strong> pflegerischen Standards zum Schmerzmanagement in<br />
unterschiedlichen Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen umgesetzt werden.<br />
Insbesondere die Schmerzerfassung <strong>und</strong> Behandlung in Einrichtungen der<br />
stationären Altenhilfe stellen aufgr<strong>und</strong> der vulnerablen Bewohnerklientel eine<br />
besondere Herausforderung dar. Erste Ergebnisse der schmerztherapeutischen<br />
Versorgung aus dem Forschungsstrang „stationäre Altenhilfe“ werden<br />
dargestellt.<br />
Methode:<br />
Zur Ermittlung des Ist-Zustandes (Pre-test) in der stationären Altenhilfe wurden<br />
BewohnerInnen <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>nde aus insgesamt 14 Altenhilfeeinrichtungen mittels<br />
speziell entwickelter Instrumente zum Schmerzmanagement befragt.<br />
Je nach Ergebnis des Mini-Mental-Status-Tests (MMSE) wurden die<br />
teilnehmenden BewohnerInnen in eine der folgenden drei Gruppen eingeteilt.<br />
Gruppe 1: MMSE ≥ 18: Selbsteinschätzung (Fragebogen)<br />
Gruppe 2: MMSE 17-10: Selbsteinschätzung <strong>und</strong> Fremdeinschätzung<br />
(Fragebogen; BESD, CMAI-D)<br />
Gruppe 3: MMSE ≤ 9: Fremdeinschätzung (BESD, CMAI-D)<br />
Anhand der Analyseergebnisse der Erstevaluation wird der Bedarf an<br />
pflegerischen Interventionen abgeleitet <strong>und</strong> im Rahmen einer Interventionsphase<br />
durch entsprechende Optimierungsmaßnahmen umgesetzt. In einem<br />
anschließenden Post-Test wird das Schmerzmanagement erneut evaluiert, um<br />
etwaige Veränderungen im Schmerzmanagement zu erfassen.<br />
Zu erwartende Ergebnisse:<br />
Die Ergebnisse generieren epidemiologische Daten in einem weitgehend<br />
unerforschten Versorgungsbereich. Sie liefern Erkenntnisse über Möglichkeiten<br />
der schmerztherapeutischen Versorgung bei BewohnerInnen mit chronischen<br />
<strong>und</strong>/oder akuten Schmerzen.
Abstracts<br />
Poster 25. ZOPA© (Zurich Observation Pain Assessment):<br />
Schmerzeinschätzung bei Patienten mit kognitiven <strong>und</strong>/oder<br />
Bewusstseinseinschränkungen<br />
J. Maier, Universitätsspital Zürich<br />
Schmerzen – ob akut oder chronisch – gehören zu den leidvollsten menschlichen<br />
Erfahrungen <strong>und</strong> beeinflussen die Lebensqualität der Betroffenen sowie ihrer<br />
Angehörigen.<br />
Menschen, die unfähig sind, ihre Schmerzen zu kommunizieren, sind einem grösseren<br />
Risiko für eine inadäquate Schmerzbehandlung ausgesetzt. Das Erkennen von<br />
Schmerzen ist hier für <strong>Pflege</strong>nde eine grosse Herausforderung, da strukturierte<br />
Kriterien bisher fehlten.<br />
Mit der Entwicklung des Instrumentes (ZOPA©) wurde eine Lücke in der<br />
Schmerzerfassung von akutkranken Patienten mit kognitiven <strong>und</strong>/oder Bewusstseinsbeeinträchtigungen<br />
geschlossen.<br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaftlerinnen haben über mehrere Jahre in enger Zusammenarbeit mit<br />
der <strong>Pflege</strong>praxis das Schmerzerfassungsinstrument ZOPA© entwickelt. Ziel war,<br />
<strong>Pflege</strong>nde bei der Erfassung von Schmerzen bei den ihnen anvertrauten Patienten,<br />
welche sich verbal nicht oder nur ungenügend äußern können, zu unterstützen.<br />
Das Fremdeinschätzungsinstrument ZOPA© erfasst den Schmerz in vier Verhaltenskategorien:<br />
Lautäußerungen, Gesichtsausdruck, Körpersprache <strong>und</strong> Physiologische<br />
Indikatoren. Insgesamt 13 Kriterien erfassen den Schmerz durch Beobachtung auf<br />
nominalem Niveau <strong>und</strong> beinhalten somit die relevanten Verhaltensmerkmale zur<br />
Erfassung von Schmerz.<br />
Folgende Phasen wurden zur Entwicklung des Instrumentes bis jetzt durchlaufen:<br />
Inhaltsvalidität, Interrater- Reliabilität <strong>und</strong> Konstruktvalidität. Weitere wissenschaftliche<br />
Testungen sind geplant.<br />
Das Instrument ZOPA© wird gegenwärtig auf den Bettenstationen der Neurochirurgie,<br />
Neurologie sowie den Intensivstationen des UniversitätsSpital Zürich routinemässig<br />
eingesetzt.<br />
Das Praxishandbuch ZOPA© ist im Huber Verlag erschienen. Ein Leporello-Faltblatt<br />
fasst die wichtigsten Informationen zusammen <strong>und</strong> erleichtert den Einsatz des ZOPA©<br />
in der pflegerischen Praxis.<br />
Poster 27. Kritische Situationen in der <strong>Pflege</strong>“<br />
B. Flaiz, M. Meiler, R. Michaletz-Stolz, Hochschule Esslingen<br />
Ausgangslage/Zielsetzung<br />
Gegenstand dieser qualitativen Forschungsarbeit ist das Thema „Fehler in der <strong>Pflege</strong>“.<br />
Eine eindeutige Definition des Begriffs „<strong>Pflege</strong>fehler“ liegt nicht vor. Es zeigte sich<br />
ebenfalls, dass <strong>Pflege</strong>nde, die über Fehler oder kritische Ereignisse berichten, eher<br />
über komplexe Situationen berichten, als über einzelne Ereignisse. Fehler in der <strong>Pflege</strong><br />
stellen somit Teil eines komplexen Phänomens dar. Insgesamt wird ein erheblicher<br />
Forschungsbedarf festgestellt, insbesondere die Sichtweise der <strong>Pflege</strong>nden zur<br />
Thematik wurde bisher in Deutschland kaum erforscht. Das Ziel dieser Arbeit ist daher<br />
eine theoretische <strong>und</strong> empirische Annäherung an das Wesen kritischer Situationen in<br />
der <strong>Pflege</strong>. Das Datenmaterial für den empirischen Teil der Arbeit entstammt einem<br />
Online-Berichtssystem, in dem <strong>Pflege</strong>nde in der Altenpflege über Fehler bzw. kritische<br />
Ereignisse berichten.<br />
Methodologie<br />
Die erkenntnistheoretische Gr<strong>und</strong>lage der Arbeit ist die Phänomenologie. 15 Berichte<br />
von <strong>Pflege</strong>nden wurden durch Methodentriangulation in einem mehrstufigen Verfahren<br />
ausgewertet. In Anlehnung an das Verfahren der Objektiven Hermeneutik nach<br />
Oevermann wurden die latenten Sinnstrukturen der Berichte entschlüsselt <strong>und</strong> die<br />
kritischen Situationen rekonstruiert. Auf der Gr<strong>und</strong>lage der Fallstrukturhypothesen<br />
wurden Narrationen erstellt, die anhand der von Elsbernd modifizierten Situationsanalyse<br />
nach Bahrdt, ausgewertet wurden.<br />
Ergebnisse<br />
Als Ergebnis der Auswertung kann festgehalten werden, dass kritische Situationen<br />
Schlüsselthemen <strong>und</strong> charakteristische Merkmale aufweisen. Meist gibt es ein<br />
kritisches Ereignis, das von den <strong>Pflege</strong>nden prägnant benannt werden kann <strong>und</strong> -<br />
vergleichbar mit einem Eisberg – den sichtbaren Teil der Gesamtsituation darstellt.<br />
Darunter verbirgt sich, bildlich gesprochen, der unsichtbare Teil der kritischen Situation,<br />
der aus verschiedenen anderen Elementen besteht, die zum Teil vielfältig ineineinander<br />
verwoben sind. Hier zeigt sich eine enorme Komplexität der kritischen Situationen. Der<br />
persönliche Umgang der <strong>Pflege</strong>nden mit den kritischen Ereignissen wird entweder<br />
durch eine eigene aktive oder passive Rolle geprägt, die jeweils durch bestimmte<br />
Gefühle zu charakterisieren ist.<br />
Schlussfolgerungen<br />
Aus den Ergebnissen des empirischen Teils werden unter Einbezug der<br />
vorangegangenen theoretischen Auseinandersetzung Thesen formuliert, aus denen<br />
sich mögliche Handlungsaufträge an die <strong>Pflege</strong>praxis, an das <strong>Pflege</strong>management <strong>und</strong><br />
an die <strong>Pflege</strong>wissenschaft ableiten lassen.<br />
43<br />
Poster 26. Kinder als pflegende Angehörige psychisch<br />
kranker Eltern<br />
K. Makowsky, FB 5 - Fachbereich Wirtschaft <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit,<br />
Lehreinheit <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, FH Bielefeld<br />
Einleitung: Psychische Erkrankungen sind in vielen Fällen chronischer Natur <strong>und</strong><br />
belasten die Betroffenen <strong>und</strong> ihre Familien nicht nur kurze Zeit. Betrachtet man<br />
die bisherige Gestaltung psychiatrischer Versorgungssysteme in Deutschland<br />
fällt auf, dass Hilfen für Kinder, die ein psychisch erkranktes Elternteil pflegen,<br />
vielfach oft erst dann greifen, wenn die Kinder behandlungsbedürftige<br />
Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Flächendeckende <strong>und</strong> an den Bedürfnissen der<br />
Kinder ansetzende Versorgungsangebote fehlen bislang in Deutschland. Aus<br />
geäußerten Wünschen von Kindern als pflegende Angehörige kranker Eltern<br />
(vgl. Metzing 2007) lassen sich Ansätze zur Prävention <strong>und</strong> Förderung einer<br />
altersgerechten kindlichen Entwicklung ableiten. Diese könnten beispielsweise in<br />
einer Betreuung durch Paten(familien) (vgl. Tress 1986) berücksichtigt werden.<br />
Methoden: Die Studie untersucht die Wirksamkeit der Betreuung von Kindern<br />
psychisch kranker Eltern durch Paten im Rahmen eines regional angesiedelten<br />
Projektes. Mittels standardisierter Befragung zu 3 bzw. 4 Erhebungszeitpunkten<br />
werden N=70-80 Kinder zu ausgewählten Aspekten z.B. von körperlicher <strong>und</strong><br />
psychischer Ges<strong>und</strong>heit zu Beginn des Kontaktes mit einem Paten (Baseline-<br />
Erhebung, T1), nach 10 Wochen (T2) sowie zum Ende der Patenbetreuung bzw.<br />
maximal 1 Jahr nach dem Erstkontakt (T3) befragt. Dabei werden die Kinder in<br />
eine Interventions- <strong>und</strong> eine Kontrollgruppe unterteilt. Die Kinder der<br />
Interventionsgruppe erhalten zeitnah ein Angebot zur Betreuung durch einen<br />
Paten bzw. eine Patenfamilie. Die Kinder der Kontroll(-warte)gruppe werden<br />
zwar zeitnah befragt (T0), erhalten das Angebot der Patenbetreuung jedoch zu<br />
einem späteren Zeitpunkt verb<strong>und</strong>en mit einer erneuten standardisierten<br />
Befragung (T1). Die Datenanalyse erfolgt mit Hilfe statistischer Verfahren.<br />
Erwartete Ergebnisse: Erwartet wird ein detaillierter Einblick in ausgewählte<br />
Aspekte von Kindern, die ein psychisch erkranktes Elternteil pflegen. Im Zentrum<br />
der Studie stehen dabei Auswirkungen der Betreuung <strong>und</strong> Begleitung dieser<br />
Kinder durch Paten. Die Ergebnisse stellen eine Gr<strong>und</strong>lage dar, um<br />
Versorgungskonzepte im Rahmen der psychiatrischen <strong>Pflege</strong> in Deutschland<br />
zukünftig derart zu gestalten, dass die Situation der Kinder psychisch kranker<br />
Eltern gleichermaßen Berücksichtigung findet. Auf diese Weise könnten die<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit der Kinder präventiv <strong>und</strong> nachhaltig gefördert<br />
werden.<br />
Poster 28. Assessment zur Erfassung der Ressourcen<br />
pflegender Angehöriger (RPA)<br />
C. Mischke, Saarbrücken<br />
Forschungsanlass: In der Vergangenheit hat sich die <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> Versorgungsforschung<br />
ebenso wie die Sozial- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitspolitik primär auf die<br />
Versorgungsoptimierung der <strong>Pflege</strong>bedürftigen im häuslichen Umfeld<br />
konzentriert. Die Gruppe der pflegenden Angehörigen wurde bislang eher<br />
vernachlässigt. So standen bisher eher ihr möglichst unbegrenzter Einsatz <strong>und</strong><br />
weniger ihre Ges<strong>und</strong>heit bzw. ihre Ges<strong>und</strong>erhaltung im Fokus. Gezielte <strong>und</strong> auf<br />
Nachhaltigkeit ausgerichtete Aktivitäten, um die objektiven <strong>und</strong> subjektiv erlebten<br />
Belastungen pflegender Angehöriger zu reduzieren, sind quasi nicht existent.<br />
Hinzu kommt, dass scheinbar ähnliche <strong>Pflege</strong>situationen von pflegenden<br />
Angehörigen unterschiedlich wahrgenommen werden. Bislang fehlen<br />
Untersuchungen, die der Frage nach gehen, welche Faktoren einen Einfluss auf<br />
die unterschiedliche Einschätzung der <strong>Pflege</strong>situation haben bzw. wieso<br />
pflegende Angehörige die <strong>Pflege</strong> mal mehr <strong>und</strong> mal weniger belastend erleben.<br />
Das Wissen darüber, welche konkreten Ressourcen pflegende Angehörige zur<br />
Bewältigung ihrer Lebenssituation einsetzen bzw. über welche sie verfügen oder<br />
welche sie evtl. im <strong>Pflege</strong>verlauf dazugewinnen, ist minimal.<br />
Ziel: Entwicklung <strong>und</strong> Testung eines Instruments zur strukturierten Einschätzung<br />
der Ressourcensituation, der Bedeutung einzelner Ressourcen für die pflegende<br />
Angehörige <strong>und</strong> des Unterstützungsbedarfes zur Stärkung einzelner<br />
Ressourcen.<br />
Methodisches Vorgehen (zwei Phasen):<br />
(1) Die Entwicklung des Instruments erfolgt aufbauend auf einem<br />
ges<strong>und</strong>heitssoziologischen Rahmen. Zur Identifizierung potentieller Ressourcen<br />
pflegender Angehöriger wird ein qualitativer Ansatz gewählt.<br />
(2) Für die Überprüfung der teststatischen Eigenschaften des RPA werden<br />
persönlichen Interviews mit 52 pflegenden Angehörigen zu zwei<br />
Messzeitpunkten durchgeführt.<br />
Ergebnisse: Das RPA umfasst 43 Ressourcen, die auf jeweils vier Skalen erfasst<br />
werden. Es zeigt in seiner ursprünglichen Fassung hinsichtlich seiner Güte einige<br />
Indikationen für eine gute Reliabilität <strong>und</strong> Validität. So ergibt beispielsweise die<br />
Berechnung der Reliabilität für die vier Skalen eine hohe bis sehr hohe interne<br />
Konsistenz (α = .70 bis .93).<br />
Diskussion: Mit dem RPA steht erstmals ein Instrument für die <strong>Pflege</strong>beratung<br />
zur Verfügung, dass auf einem ressourcenorientiertem Ansatz aufbaut <strong>und</strong><br />
dessen Ergebnisse als Entscheidungsbasis für die Ableitung von zielgerichteten<br />
Interventionen herangezogen werden können. Die Relevanz, die pflegende<br />
Angehörige verschiedenen Ressourcen beimessen, lässt sich ebenso wie der<br />
Unterstützungsbedarf zur Stärkung einzelner Ressourcen mit dem RPA<br />
erfassen.
Abstracts<br />
Poster 29. ICF Core Sets für die Frührehabilitation: Relevanz<br />
für die <strong>Pflege</strong><br />
M. Müller, R. Strobl (1), E. Grill (1, 2), (1) Institut für Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />
Rehabilitationswissenschaften, Ludwig-Maximilians-Universität München,<br />
(2) Fakultät Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>wissenschaften, Westsächsische<br />
Hochschule Zwickau<br />
Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit (ICF)<br />
Core Sets sind eine Auswahl an Kategorien der ICF, welche die relevantesten Aspekte<br />
von Funktionsfähigkeit <strong>und</strong> Behinderung für Patienten mit spezifischen Erkrankungen<br />
oder in definierten Versorgungssituationen beschreiben.<br />
In einer multizentrischen prospektiven Kohortenstudie in Einrichtungen in Deutschland,<br />
Österreich <strong>und</strong> der Schweiz zwischen 2005 <strong>und</strong> 2010 wurden die ersten Versionen der<br />
ICF Core Sets für Patienten mit Rehabilitationsbedarf im Akutkrankenhaus <strong>und</strong> der<br />
stationären Frührehabilitation validiert. Hauptkriterien waren Häufigkeit,<br />
Veränderungssensitivität <strong>und</strong> Vollständigkeit. Basierend auf den Ergebnissen dieser<br />
Studie wurden für die Settings Akutkrankenhaus <strong>und</strong> Frührehabilitation je drei<br />
indikationsspezifische (für Patienten mit neurologischen, muskuloskelettalen <strong>und</strong><br />
kardiopulmonalen Erkrankungen) umfassende ICF Core Sets (Comprehensive ICF<br />
Core Sets) entwickelt. Ebenso wurde ein solches Set für das Setting der geriatrischen<br />
Frührehabilitation entwickelt. Ergänzend zu diesen umfassenden ICF Core Sets wurden<br />
Kurzversionen (Brief ICF Core Sets) entwickelt. Umfassende ICF Core Sets sollen<br />
Kategorien enthalten, welche das gesamte Spektrum von Funktionsfähigkeit <strong>und</strong><br />
Behinderung abdecken <strong>und</strong> damit vor allem einen Rahmen für multiprofessionelles<br />
Assessment bieten. Die Kurzversionen sollen dagegen nur die wichtigsten Kategorien<br />
enthalten, die in jeder Situation relevant sind. Diese sollen zu einem Minimalstandard<br />
für klinisches Assessment <strong>und</strong> für klinische Studien werden.<br />
Ergebnisse verschiedener Studien im Kontext der ICF Core Set-Validierung haben<br />
gezeigt, dass die ICF Core Sets für das Akutkrankenhaus <strong>und</strong> die Frührehabilitation für<br />
die <strong>Pflege</strong> in den Bereichen patientenorientierte Zieldefinition <strong>und</strong> Outcomemessung,<br />
aber auch im Personalmanagement relevant sind. Daneben ist die Anwendung im<br />
Kontext interprofessioneller <strong>und</strong> intersektoraler Kommunikation <strong>und</strong> im Zusammenhang<br />
mit klinischem Assessment <strong>und</strong> im Kontext von <strong>Pflege</strong>forschung denkbar.<br />
Poster 31. Palliative <strong>Pflege</strong> – eine Herausforderung im Spital-<br />
<strong>und</strong> Heimalltag<br />
Dr. A. Koppitz, Dr. S. Probst, Institut für <strong>Pflege</strong>, Departement für<br />
Ges<strong>und</strong>heit, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften,<br />
Winterthur<br />
Am Beispiel einer 96-jährigen Patientin, die seit 14 Jahren in einem <strong>Pflege</strong>heim lebt <strong>und</strong><br />
wegen eines zweiten zerebrovaskulären Insults ins Spital eingewiesen wurde, wird der<br />
Entscheidungsprozess über eine enterale Ernährung anhand des Advanced Practice<br />
Nursing-Modelles zwischen Heim, Spital, Familie <strong>und</strong> Vorm<strong>und</strong> beschrieben.<br />
Kompetenzen auf der fachlichen, persönlichen, sozialen <strong>und</strong> methodischen Ebene<br />
bilden die Gr<strong>und</strong>lage, damit im Erst- <strong>und</strong> Folgeassessment Einflussfaktoren wie<br />
Malnutrition, Sprachdefizit oder Orientierungen im jeweiligen Versorgungskontext<br />
erkannt werden können.<br />
Mögliche pflegerische Interventionen im Sinne des Advanced Practice Nursing-Modells<br />
zur Unterstützung der Entscheidungsprozesse werden aufgezeigt. Im Fokus stehen<br />
dabei unterschiedliche Verhandlungsformen sowie Austauschpartner, um mögliche<br />
Interessensunterschiede zwischen der Akut- <strong>und</strong> Langzeitversorgung sowie der Familie<br />
<strong>und</strong> des Vorm<strong>und</strong>es zu erkennen <strong>und</strong> abzuwägen.<br />
44<br />
Poster 30. Die <strong>Pflege</strong>personalfluktuation beeinflussende<br />
Faktoren in <strong>Pflege</strong>einrichtungen<br />
P. Neumann, TU Dresden / Public Health<br />
Der Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>bereich ist eine sich ständig verändernde <strong>und</strong><br />
wachsende Dienstleistungsbranche.<br />
Die Güte der Dienstleistung <strong>Pflege</strong> wird von den Leistungsnehmern an der<br />
wahrgenommenen Qualität gemessen. Für das Erbringen einer qualitativ<br />
hochwertigen Dienstleistung wird Fachpersonal benötigt. Von Seiten der<br />
Arbeitgeber bemängelt, dass zum einen nicht genügend qualifiziertes<br />
Fachpersonal vorhanden ist <strong>und</strong> zum anderen die krankheitsbedingten Fehltage<br />
im Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>bereich deutlich über dem b<strong>und</strong>esdeutschen<br />
Durchschnitt liegen. Die <strong>Pflege</strong>kräfte bemängeln das teilweise schwierige Image<br />
des <strong>Pflege</strong>berufes als auch die unattraktiven Arbeitsbedingungen, die eine<br />
Vereinbarkeit von Beruf <strong>und</strong> Familie nur sehr schwer ermöglichen.<br />
Von daher befasst sich die Untersuchung mit der Umsetzung <strong>und</strong> den<br />
individuellen Strukturen von <strong>Pflege</strong>einrichtungen in Sachsen in den Jahren 2005<br />
bis 2010, die im Rückschluss Auskunft über die Personalfluktuation geben. Dafür<br />
sollen (ambulante <strong>und</strong> vollstationäre) <strong>Pflege</strong>einrichtungen in Sachsen befragt<br />
werden, die bereits seit dem 01.01.2005 tätig sind <strong>und</strong> im Rahmen der<br />
Transparenzvereinbarungen bis zum 31.12.2010 bewertet <strong>und</strong> deren <strong>Pflege</strong>note<br />
veröffentlicht wurde. Mittels Datenerhebungsbogen soll eine mehrstufige<br />
Stichprobe hinsichtlich der Umsetzung der vorgegebenen Rahmen- bzw.<br />
strukturellen Bedingungen, der Personal- <strong>und</strong> Altersstruktur der Jahre 2006 bis<br />
2010 <strong>und</strong> daraus resultierend der jährlichen <strong>Pflege</strong>personalfluktuationsrate lt.<br />
BDA untersucht werden.<br />
Auf Gr<strong>und</strong> der Ergebnisse soll ein Rückschluss auf Risikofaktoren, die die<br />
<strong>Pflege</strong>personalfluktuation in <strong>Pflege</strong>einrichtungen beeinflussen, möglich sein. Es<br />
soll untersucht werden, ob die Personal- <strong>und</strong>/ oder Altersstruktur der <strong>Pflege</strong>kräfte<br />
eine Einfluss auf die Personalfluktuation in <strong>Pflege</strong>einrichtungen hat. Weiterhin<br />
soll untersucht werden, ob die einrichtungs-interne Ausgestaltung der gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen, die Trägerschaft unter der die <strong>Pflege</strong>einrichtung<br />
geführt wird sowie Größe der <strong>Pflege</strong>inrichtung in Verbindung mit dem<br />
<strong>Pflege</strong>personal <strong>und</strong> zu <strong>Pflege</strong>nde, Einfluss auf die Verweildauer von<br />
<strong>Pflege</strong>personal <strong>und</strong> die Personalfluktuation einer <strong>Pflege</strong>einrichtung ausüben.<br />
Die Ergebnisse sollen in Bezug gesetzt werden zu aktuellen Studien <strong>und</strong><br />
veröffentlichen Daten <strong>und</strong> werden vor diesem Hintergr<strong>und</strong> diskutiert.<br />
Poster 32. Zukünftige Handlungsfelder der Ges<strong>und</strong>heits<strong>und</strong><br />
Krankenpflege. Ergebnis einer Literaturrecherche<br />
<strong>und</strong> von Fokusgruppeninterviews<br />
E. Rappold, I. Rottenhofer, R. Aistleithner, T. Link, Ges<strong>und</strong>heit<br />
Österreich GmbH (GÖG) <strong>und</strong> Österreichisches B<strong>und</strong>esinstitut für<br />
Ges<strong>und</strong>heitswesen (ÖBIG)<br />
Die zentrale Stellung der <strong>Pflege</strong> im Rahmen des Ges<strong>und</strong>heitswesens sowie die<br />
Orientierung Österreichs an den Zielen der Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation (WHO)<br />
<strong>und</strong> den einschlägigen Empfehlungen der EG bzw. EU erforderte bereits 1993<br />
eine umfassende Reform der <strong>Pflege</strong>berufe. 1997 gelang mit dem Ges<strong>und</strong>heits-<br />
<strong>und</strong> Krankenpflegegesetz eine Neuorientierung. 2009 wurde die Ges<strong>und</strong>heit<br />
Österreich GmbH, vom B<strong>und</strong>esministerium für Ges<strong>und</strong>heit beauftragt die<br />
Umsetzung des Gesetzes zu evaluieren. Ein zentraler Aspekt in diesem<br />
Evaluierungsprozess sind zukünftig bedeutsame Kompetenzen <strong>und</strong> Aufgaben<br />
des gehobenen Dienstes für Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpflege. Dazu wurden<br />
Fokusgruppeninterviews in Österreich geführt <strong>und</strong> die internationale Perspektive<br />
mittels umfassender Literaturrecherche erhoben.<br />
Das Recherchekonzept kombinierte folgende drei Suchstränge miteinander.<br />
1. Auf Ebene der Versorgungskontinuität die Aspekte: Ges<strong>und</strong>heitsförderliche,<br />
kurative, rehabilitative, langzeitorientierte <strong>und</strong> palliative Versorgungsleistungen<br />
2. Auf Ebene der Lebensspanne: Vorgeburtlich bis hochbetagt als<br />
Lebensabschnitte über den gesamten Lebenslauf, differenziert nach Föten (in<br />
der Recherche kombiniert mit Schwangerschaft), Säuglingen, Kleinkindern,<br />
Jugendlichen, Erwachsenen, junge Alten <strong>und</strong> Hochbetagten<br />
3. Auf Handlungsebene: Individuen, Familien, Gemeinden, Gesamtheit<br />
(Gesellschaft) <strong>und</strong> Politik als zentrale Handlungsebenen<br />
Den theoretischen Rahmen für diese Suchstrategie bildet das Modell zur<br />
„Populationsbezogenen Erbringung von Versorgungsleistungen aus Sicht der<br />
WHO“ (Hirschfeld 2000; Schaeffer & Ewers 2001). Dieses Modell bildet alle<br />
Ebenen ab, in welchen <strong>Pflege</strong> stattfindet <strong>und</strong> lässt eine Verknüpfung mit<br />
Aspekten der Kontinuität sowie über den Lebenslauf zu.<br />
Die Ergebnisse der internationalen Literaturrecherche zeigt epidemiologische,<br />
demographische <strong>und</strong> strukturelle Entwicklungen auf <strong>und</strong> liefert gleichzeitig auch<br />
Best-Practice-Modelle in Bezug auf spezialisieren für <strong>Pflege</strong>berufe.<br />
In diesem Vortrag wird das Ergebnis der Literaturrecherche sowie der<br />
Fokusgruppen dargestellt <strong>und</strong> für die Situation in Österreich interpretiert
Abstracts<br />
Poster 33. Wenn Luise nicht mehr weiter weiß… Beratung<br />
von Menschen im Rahmen von §7a SGB XI<br />
B. Schröder (1), M. Roes (2), (1) COMPASS Private <strong>Pflege</strong>beratung<br />
GmbH, Köln, (2) Institut für Qualität <strong>und</strong> Case Management, Hochschule<br />
Bremen<br />
Objectives: Vorgestellt werden sollen Erkenntnisse, die auf einer vom<br />
B<strong>und</strong>esministerium für Ges<strong>und</strong>heit (BMG) geforderten <strong>und</strong> 2011 durchgeführten<br />
Evaluation der <strong>Pflege</strong>beratung nach § 7a SGB XI bei COMPASS Private<br />
<strong>Pflege</strong>beratung GmbH beruhen.<br />
Kontext: Aus Sicht der <strong>Pflege</strong>-BeraterInnen nach §7a SGB XI besteht die<br />
Herausforderung „ … nicht allein darin, Informationen bereitzustellen, sondern sie so<br />
aufzubereiten, dass sie überhaupt rezipiert, verstanden <strong>und</strong> verarbeitet werden können<br />
(Hibbard/Peters 2003; ähnlich Mannion/Goddard 2003) – <strong>und</strong> dabei Informationsvielfalt<br />
<strong>und</strong> -komplexität zu vermeiden. Mit einer Fülle an Informationen, Variablen <strong>und</strong> Daten<br />
konfrontiert, fühlen sich Ratsuchende <strong>und</strong> NutzerInnen überfordert <strong>und</strong> nehmen<br />
bestenfalls verwirrt <strong>und</strong> resignativ zur Kenntnis, aber nicht auf. Fragt sich also, wie viele<br />
Informationen realistischer weise aufgenommen <strong>und</strong> verarbeitet werden“ (Schaeffer,<br />
2006, S. 34).<br />
Results: Drei Kernaussagen können zum jetzigen Zeitpunkt formuliert werden:<br />
Informiert zu sein, bedeutet noch nicht, dass die Ratsuchenden auch befähigt sind, eine<br />
bestmögliche Entscheidung zu treffen. Beratung umfasst mehr als reine<br />
Informationsweitergabe; wenngleich dies oft Anlass einer Kontaktaufnahme ist <strong>und</strong> erst<br />
im Verlauf eines Erstgesprächs andere (teils belastende) komplexe Themen formuliert<br />
werden. Aus einem Informationsgespräch wird somit eine umfassende<br />
Beratungssituation.<br />
Das aktive Einbeziehen der Betroffenen in die Ausgestaltung sowie die Initiierung <strong>und</strong><br />
Umsetzung notwendiger Unterstützungsmaßnahmen, mit dem Ziel, gemeinsam<br />
Entscheidungen zu treffen, setzt eine hohe Informations- <strong>und</strong> Verarbeitungskompetenz<br />
als auch Bereitschaft bei den Ratsuchenden <strong>und</strong> deren sozialen Umfeldes voraus.<br />
Eine Kombination aus telefonischer <strong>und</strong> Vor-Ort-Beratung sowie die Gestaltung von<br />
Kontinuität von <strong>und</strong> in der Beratung haben sich bewährt.<br />
Discussion: Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> wird der zu bewertenden Gegenstand im Kontext<br />
von drei theoretischen Konzepten betrachtet:<br />
(1) Beratungsverständnis <strong>und</strong> -konzept;<br />
(2) Transitions <strong>und</strong> deren Outcome sowie<br />
(3) Soziales Netzwerk der zu beratenden Zielgruppen.<br />
Poster 35. Die Bettpfanne – ein Relikt aus alten Zeiten?<br />
S. Saxer, H. Gattinger, R. Dopler, S. Scheffel, B. Werner, Institut für<br />
Angewandte <strong>Pflege</strong>wissenschaft IPW-FHS St. Gallen<br />
Einleitung:<br />
Im November 2009 wurde eine Häufigkeitserhebung zur Benutzung der Bettpfanne in<br />
drei Spitälern durchgeführt. Sie liefert genaue Informationen zu einem alltäglichen<br />
Gegenstand der pflegerischen Praxis. Die Fragestellung lautet: Wie häufig <strong>und</strong> über<br />
welche Zeitspanne wird die Bettpfanne bei erwachsenen PatientInnen in der Akutpflege<br />
angewendet?<br />
Methode:<br />
Es handelt sich um eine quantitative deskriptive Querschnittstudie. Die Stichprobe<br />
besteht aus allen stationären PatientInnen (362 Frauen <strong>und</strong> 367 Männer). Mittels eines<br />
Fragebogens, der die Häufigkeit <strong>und</strong> Dauer der Benützung der Bettpfanne erfasst <strong>und</strong><br />
eine Unterscheidung von Frauen <strong>und</strong> Männern, sowie von Stuhl- <strong>und</strong> Urinausscheidung<br />
ermöglicht, wurden alle Informationen anonymisiert erhoben. Von den Stationsleitungen<br />
wurde pro Station ein Fragebogen über alle PatientInnen ausgefüllt, welche auf die<br />
Bettpfanne angewiesen waren. Die Daten wurden mittels SPSS 17.0 deskriptiv<br />
ausgewertet.<br />
Resultate:<br />
18.2% der Frauen (= 66) sind 24h/Tag auf die Bettpfanne angewiesen, unabhängig ob<br />
für die Urin- oder Stuhlausscheidung. Ausschliesslich tagsüber sind 4.1% (= 15) <strong>und</strong><br />
ausschliesslich nachts sind 8.8% (= 32) der Frauen auf die Bettpfanne angewiesen. Bei<br />
den Männern sind 10.1% während 24h/Tag, 2.2% während der Nacht <strong>und</strong> 1.7%<br />
tagsüber für die Stuhlausscheidung auf die Bettpfanne angewiesen. Am häufigsten<br />
werden Bettpfannen auf der Pränatalstation (56,7%) eingesetzt, gefolgt von den<br />
orthopädischen (20,4%) den medizinischen (13%) <strong>und</strong> den chirurgischen (10%)<br />
Stationen.<br />
Diskussion:<br />
Beinahe ein Fünftel aller Patientinnen im Akutspital sind auf die Bettpfanne<br />
angewiesen. Wenn PatientInnen auf die Bettpfanne angewiesen sind, benötigen die<br />
meisten diese über 24h/Tag. Ein kleiner Teil der Frauen <strong>und</strong> Männer sind<br />
ausschliesslich tags oder nachts auf die Bettpfanne angewiesen. Jedoch sind nachts<br />
mehr Frauen <strong>und</strong> Männer als tagsüber auf die Bettpfanne angewiesen. Dies könnte mit<br />
geringeren Personalkapazitäten im Nachtdienst zu tun haben oder mit der<br />
Entscheidung mobilitätseingeschränkter PatientInnen, denen das Aufstehen nachts zu<br />
beschwerlich ist. Die Ergebnisse zeigen, dass die Arbeitsbelastung <strong>Pflege</strong>nder zur<br />
Unterstützung von bettlägerigen PatientInnen bei der Ausscheidung mit Hilfe der<br />
Bettpfanne nicht zu unterschätzen ist.<br />
45<br />
Poster 34. Implementierung einer klinischen Ethikberatung<br />
fördert die ethischen Handlungs- <strong>und</strong> Fachkompetenzen<br />
der <strong>Pflege</strong>nden<br />
P. Heindl, S. Ruppert, Medizinischer Universitätscampus,<br />
Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien<br />
Anhand von Ergebnissen einer deskriptiven - teilstrukturierten Befragung von<br />
<strong>Pflege</strong>nden zu ethischen Entscheidungen am Lebensende in einem Akutspital<br />
wird die Notwendigkeit der Implementierung einer klinischen Ethikberatung<br />
aufgezeigt. Analog zur Stellungnahme der zentrale Ethikkommission in<br />
Deutschland sehen die AutorInnen als Aufgaben der klinischen Ethikberatung die<br />
Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung sowie Sensibilisierung der MitarbeiterInnen für Fragen<br />
der Ethik, die individuellen ethischen Fallbesprechungen <strong>und</strong> die Erarbeitung von<br />
Ethikleitlinien für die Institution.<br />
In der Untersuchung zeigt sich, dass die <strong>Pflege</strong>personen bei ethischen<br />
Entscheidungen am Lebensende bereits eine bedeutende Rolle innehaben, die<br />
jedoch manchmal nicht zum Tragen kommt. Die <strong>Pflege</strong>personen erscheinen eher<br />
passiv <strong>und</strong> gestalten ihre Rolle <strong>und</strong> die Prozesse im Zusammenhang mit<br />
ethischen Entscheidungen am Lebensende <strong>und</strong> deren Durchführung nicht aktiv<br />
mit. Die Letztentscheidung <strong>und</strong> Verantwortung für die Therapie tragen die<br />
ÄrztInnen, aber die <strong>Pflege</strong>personen haben – wie viele Ergebnisse dieser Studie<br />
zeigen – eine sehr wichtige Rolle aufgr<strong>und</strong> ihrer Tätigkeiten an <strong>und</strong> mit den<br />
PatientInnen <strong>und</strong> deren Angehörigen.<br />
Die <strong>Pflege</strong>personen sollen ihre Rolle <strong>und</strong> die Aufgaben, die damit verb<strong>und</strong>en<br />
sind, gut reflektieren <strong>und</strong> beginnen, sie aktiv zu gestalten. <strong>Pflege</strong>personen<br />
müssen sich mehr mit ethischen Diskursen auseinandersetzen. Dies bedeutet<br />
einerseits zielgerichtete Schulungen hinsichtlich der Kommunikation in ethischen<br />
Diskussionen. Die <strong>Pflege</strong>personen können sich dadurch konstruktiv <strong>und</strong><br />
professionell in Diskussionen <strong>und</strong> damit in den ethischen Entscheidungsprozess<br />
einbringen. Dazu benötigen sie andererseits auch ein entsprechendes Wissen<br />
bezüglich <strong>Pflege</strong>ethik <strong>und</strong> ethischer Entscheidungen am Lebensende. Die<br />
Ergebnisse zeigen auch, dass die <strong>Pflege</strong>personen zwar bereits eine individuelle<br />
ethische Fachkompetenz besitzen, diese aber aufgr<strong>und</strong> von mangelnden<br />
Organisationsstrukturen nicht effizient angewendet werden kann.<br />
Zusammenfassend kann man feststellen, dass die Etablierung einer klinischen<br />
Ethikberatung mit den drei Inhalten Ausbildung, Fallbesprechung <strong>und</strong> Richtlinien<br />
eine aktivere Rolle der <strong>Pflege</strong>personen im Zusammenhang mit ethischen<br />
Entscheidungen am Lebensende unterstützt. Sie trägt zur interdisziplinären<br />
Auseinandersetzung bei <strong>und</strong> führt zu einer multidisziplinären Entscheidungsfindung<br />
unter Einbeziehung der Betroffenen.<br />
Poster 36. Ausweg aus der <strong>Pflege</strong> im Minutentakt? -<br />
Chancen <strong>und</strong> Risiken des „neuen“ <strong>Pflege</strong>bedürftigkeitsbegriffes<br />
H. Schneider; N. Stulier, Department für <strong>Pflege</strong>wissenschaft<br />
Universität Witten/Herdecke<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
Bereits Anfang 2009 legte der „Beirat zur Überprüfung des<br />
<strong>Pflege</strong>bedürftigkeitsbegriffs“ eine pflegewissenschaftlich f<strong>und</strong>ierte Empfehlung<br />
für ein Begutachtungsverfahren zur Feststellung von <strong>Pflege</strong>bedürftigkeit auf der<br />
Gr<strong>und</strong>lage eines neu gefassten <strong>Pflege</strong>bedürftigkeitsbegriffs vor. Seitdem wird<br />
das Thema zwar politisch diskutiert, aber eine Entscheidung gibt es bislang noch<br />
nicht.<br />
Fragestellung<br />
Welche Chancen <strong>und</strong> Risiken ergeben sich aus der Einführung des neuen<br />
<strong>Pflege</strong>bedürftigkeitsbegriffes für die Leistungsempfänger, die Leistungserbringer,<br />
die <strong>Pflege</strong>wissenschaft <strong>und</strong> die Gesellschaft?<br />
Methodik<br />
Es wurde eine Literaturrecherche in google, google scholar sowie in den<br />
Datenbanken medpilot, DIMDI, SpringerLink, KVK-Karlsruher Virtueller Katalog<br />
<strong>und</strong> pubmed durchgeführt.<br />
Ergebnisse<br />
Durch Anwendung des Neuen Begutachtungsassessments, welches auf der<br />
Gr<strong>und</strong>lage des erweiterten <strong>Pflege</strong>bedürftigkeitsbegriffs entwickelte wurde, wird<br />
der <strong>Pflege</strong>bedarf künftig in 5 Bedarfsgrade eingeteilt. Dieser soll ferner nicht<br />
mehr nach Zeitkorridoren sondern auf der Gr<strong>und</strong>lage vom Grad der<br />
Selbständigkeit ermittelt werden. Das NBA bietet einen Ausweg aus der <strong>Pflege</strong><br />
im Minutentakt hin zu einer humaneren <strong>und</strong> gerechteren Versorgung, die sich an<br />
den individuellen Bedürfnissen der pflegebedürftigen Menschen orientiert.<br />
Allerdings wird es nicht gelingen, dies kostenneutral umzusetzen.
Abstracts<br />
Poster 37. Stärken der Selbstpflege <strong>und</strong> des Selbstmanagements<br />
von Patienten mit Diabetes mellitus im<br />
häuslichen Umfeld. „Selbst Management Stabilisieren (SMS-<br />
Studie)“<br />
D. Schöning, Mathias Hochschule Rheine<br />
Ausgangssituation<br />
Die demographische Entwicklung – immer mehr älteren Menschen steht eine begrenzte<br />
Zahl an <strong>Pflege</strong>kräften gegenüber – wird zwangsläufig dazu führen, Selbstpflege <strong>und</strong><br />
Selbstmanagement zu fördern. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e sind ergänzende, begleitende<br />
spezifische Maßnahmen für die große Gruppe der an Diabetes mellitus erkrankten<br />
Menschen zum Stärken <strong>und</strong> Einüben der Selbstpflege <strong>und</strong> zum Selbstmanagement der<br />
Krankheit im häuslichen Umfeld unbedingt erforderlich. Bisherige Konzepte sind<br />
generalisiert ausgerichtet, sie berücksichtigen nicht oder nur unzureichend individuelle<br />
multiple Bedürfnisse chronisch kranker Menschen. Das von der MHR entwickelte<br />
Diabetes Counseling Concept (DDC) ist sowohl diabetesspezifisch ausgerichtet mit<br />
Schwerpunkt auf individuelle Probleme, Ressourcen, Fragen der Patienten, als auch<br />
orientierend an mögliche alterspezifischen Veränderungen wie erhöhtes Sturzrisiko,<br />
Inkontinenz, Exsikkose.<br />
Zielsetzungen<br />
Die Studie soll die Effektivität <strong>und</strong> Effizienz einer individuellen Betreuung von älteren<br />
Menschen über 65 Jahren (gegebenenfalls mit Hilfe betreuender Angehöriger), welche<br />
erstmalig eine Insulintherapie erhalten, explorieren.<br />
Im Konkreten soll bewertet werden, ob dass DCC dazu führt:<br />
• eine höhere Sicherheit im Umgang mit ihrem Diabetes mellitus zu erreichen<br />
• die stationären Aufenthalten/Einweisungen zu vermindern<br />
• Behandlungspflege, wie die Durchführung von Insulininjektionen <strong>und</strong> damit zu<br />
weniger Leistungsinanspruchnahme nach § 37 SGB V zu reduzieren.<br />
• die <strong>Pflege</strong>übernahme durch professionelle <strong>Pflege</strong>dienste hinaus zuzögern<br />
• eine größere Sicherheit der im häuslichen Umfeld pflegenden Angehörigen zu<br />
schaffen.<br />
• die Auswirkungen geriatrisch bedingter Einschränkungen zu minimieren<br />
• die Versorgungsstrukturen zwischen betreuendem Hausarzt/Diabetologien,<br />
Diabetesberater/-innen DDG <strong>und</strong> evtl. erforderlichen <strong>Pflege</strong>fachkräften zu<br />
optimieren.<br />
Im Rahmen der multizentrischen Studie sollen 500 Patienten für 6 Monaten in ihrem<br />
häuslichen Umfeld betreut <strong>und</strong> angeleitet werden. Zur Auswertung stehen quantitative<br />
(Assessmentergebnisse, Laborparameter SPSS) sowie qualitative (Interviews)<br />
Methoden.<br />
Die Studie soll einen Beitrag leisten zur Ermittlung eines ggf. Erweiterung vorhandenen<br />
Versorgungsstrukturen, um die Autonomie der Menschen mit Diabetes mellitus weit<br />
möglichst zu bewahren.<br />
Poster 39. Complianceförderung nach Organtransplantation –<br />
Ein pflegerisches Betreuungskonzept<br />
T. Steiner, F. Möller, <strong>Pflege</strong>entwicklung <strong>und</strong> Management HAW Hamburg<br />
Die in Studien nachgewiesenen niedrigen Complianceraten von organtransplantierten<br />
Patienten schränken den langfristigen Erfolg von Transplantationen unter Umständen<br />
erheblich ein. Der Aufwand für den medizinischen Eingriff, die damit verb<strong>und</strong>ene prä-<br />
<strong>und</strong> postoperative Versorgung sowie die Weiterentwicklung dieser Prozesse stehen<br />
dabei in keinem Verhältnis zu den wenigen Bemühungen, den langfristigen Erfolg - u. a.<br />
durch Verbesserung der Compliance, im Rahmen eines langdauernden Unterstützungsbedarfes<br />
durch professionell <strong>Pflege</strong>nde - sicherzustellen. Um dem Problem der<br />
multifaktoriell begründeten Non-Compliance angemessen begegnen zu können, bedarf<br />
es einer langjährigen Betreuung, die nach unserer Einschätzung aktiv den stetigen<br />
Kontakt zu den Patienten hält, um insbesondere inadhärente Patienten erfassen <strong>und</strong><br />
betreuen zu können.<br />
Die Kompetenzen von <strong>Pflege</strong>nden sollten hierfür genutzt werden, da sich ihr<br />
pflegerisches Handeln in zahlreichen für das Betreuungskonzept relevanten Bereichen<br />
abbildet.<br />
Auf Basis einer Literaturrecherche (Handrecherche) wurde nach <strong>Pflege</strong>interventionen<br />
gesucht, denen in Studien ein positiver Einfluss auf die Compliance nachgewiesen<br />
wurde.<br />
Unser Konzept sieht wirksame <strong>Pflege</strong>interventionen vor, die in einem Bausteinsystem<br />
pflegerische Fürsorge <strong>und</strong> Evidenz sinnvoll miteinander verbinden, um Compliance zu<br />
fördern <strong>und</strong> Stress zu bewältigen. Ein wichtiger Aspekt ist hierbei der Begriff der Sorge,<br />
der die zwischenmenschliche Zuwendung in den Mittelpunkt pflegerischen Handelns<br />
stellt. Integraler Bestandteil unseres Konzeptes ist der langfristig angelegte persönliche<br />
Kontakt zu den Organtransplantierten <strong>und</strong> eine ausgeprägte Förderung des<br />
Selbstpflegemanagements durch eine maximale Einbeziehung des Patienten <strong>und</strong><br />
seines Lebensumfeldes.<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der konzeptionellen Arbeit ist aus unserer Sicht die Anbindung an<br />
ein Transplantationszentrum sinnvoll, um sich in bestehende Strukturen zu integrieren<br />
<strong>und</strong> Synergieeffekte zu nutzen.<br />
Das Konzept zur Complianceförderung ist ein kleiner Schritt zu einem neuen<br />
Handlungsfeld für <strong>Pflege</strong>nde mit einem eigenständigen Leistungsangebot, welches<br />
Qualitätssteigerung <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit verspricht.<br />
46<br />
Poster 38. Wärmemanagement im perioperativen<br />
Setting. Darstellung verschiedener Wärmeprotektionsmaßnahmen<br />
<strong>und</strong> Instrumente zur Körpertemperaturmessung<br />
M. Schwanda, St. Marienkirchen/P.<br />
Backgro<strong>und</strong>: Die Tatsache, dass anästhesiologische Eingriffe bei Menschen in<br />
einer Unterkühlung resultieren ist im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert bestens bekannt <strong>und</strong><br />
erstmals 1847 beobachtet worden. Dennoch tritt die ungeplante, perioperative<br />
Hypothermie auch heute noch sehr häufig auf <strong>und</strong> stellt die, in der klinischen<br />
Praxis tätigen <strong>Pflege</strong>personen <strong>und</strong> Ärzte täglich vor neue Herausforderungen im<br />
Operationssaal.<br />
Objektives: Das Ziel dieser Bachelorarbeit besteht darin, einen wissenschaftlich<br />
f<strong>und</strong>ierten Überblick über die in der klinischen Praxis zur Verfügung stehenden<br />
Wärmeprotektionsverfahren <strong>und</strong> Instrumente zur Körpertemperaturmessung zu<br />
geben. Dabei wird der Frage nachgegangen, welche Wärmeprotektionsmaßnahmen<br />
<strong>und</strong> Instrumente zur Körpertemperaturmessung zur Prävention der<br />
ungeplanten, perioperativen Hypothermie bei operativen Eingriffen in Allgemein-<br />
<strong>und</strong> Regionalanästhesie effektiv sind?<br />
Design / Methods: Die Beantwortung der Forschungsfrage wurde auf der<br />
Gr<strong>und</strong>lage des hermeneutischen Forschungsansatzes realisiert <strong>und</strong> die<br />
Literaturrecherche wurde in den Datenbanken PUB MED, MEDLINE <strong>und</strong> WISE<br />
durchgeführt.<br />
Results: Es zeigte sich, dass primär eine Kombination aus stringentem<br />
Körpertemperaturmonitoring <strong>und</strong> Anwendung von verschieden aktiven <strong>und</strong><br />
passiven Wärmeprotektionsmaßnahmen der wichtigste Bestandteil in der<br />
Prophylaxe der ungeplanten, perioperativen Hypothermie ist. Die Instrumente zur<br />
Detektion der Körperkerntemperatur weisen eine besonders hohe<br />
Messgenauigkeit auf, jene zur Detektion der Beinahe-Kerntemperatur sind von<br />
ausreichend hoher Genauigkeit, jedoch sind nahezu alle mit zahlreichen<br />
Limitierungen bezüglich der Anwendbarkeit in der Praxis verb<strong>und</strong>en. Die sowohl<br />
klinisch wirksamste als auch kosteneffektivste Wärmeprotektionsmaßnahme ist<br />
die Anwendung von Luftwärme. Infusionswärmer, Heizmatten am Körper des<br />
Patienten <strong>und</strong> Infrarotstrahler sowie die Vorwärmung <strong>und</strong> die Isolation sind<br />
klinisch wirksame, jedoch weniger kosteneffektive Wärmemanagementmaßnahmen.<br />
Conclusions: Die Ergebnisse dieser Arbeit sollten künftig die<br />
Entscheidungsfindung bei der Implementierung von Wärmeprotektionsmaßnahmen<br />
<strong>und</strong> Instrumenten zur Körpertemperaturmessung erleichtern, eine<br />
effektivere Anwendung bedingen <strong>und</strong> somit das postoperative Outcome der<br />
Patienten maßgeblich verbessern.<br />
Poster 40. Advanced Nursing Practice (ANP):<br />
Versorgungskonzepte der Zukunft<br />
S. Degen Kellerhals (1), A. Keller-Senn (2), S. Suter-Riederer (2),<br />
L. Weibel (1), R. Mahrer Imhof (2), (1) Universitätsspital Basel,<br />
(2) Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Winterthur<br />
Das Konzept der Advanced Nursing Practice soll zu einer hochstehenden<br />
patientenorientierten pflegerischen Versorgung für Menschen mit akuten <strong>und</strong><br />
chronischen Erkrankungen beitragen. Nebst der Kernkompetenz der direkten<br />
<strong>Pflege</strong> der Patientinnen <strong>und</strong> Patienten, beschreibt ANP noch sechs weitere<br />
pflegerische Kompetenzen: Beratung, Forschung, Zusammenarbeit, Leadership,<br />
Coaching <strong>und</strong> ethische Entscheidungsfindung. Was in dem angelsächsischen<br />
Raum bereits seit Jahren implementiert ist, fasst im deutschsprachigen Raum<br />
langsam Fuss.<br />
Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass die Einführung der ANP Rolle zu<br />
einer hohen Patientenzufriedenheit <strong>und</strong> verbesserter <strong>Pflege</strong>qualität geführt hat.<br />
Je nachdem, ob es sich um einen Ersatzdienst für den ärztlichen Bereich oder<br />
um einen Zusatzdienst im Sinne der Qualitätsverbesserung handelt, konnten<br />
auch Kosteneinsparungen erzielt werden.<br />
Drei Schweizer Studentinnen <strong>und</strong> ein Student des Studienganges Master of<br />
Science in Nursing der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />
(ZHAW), zeichnen Möglichkeiten zur Etablierung dieses neuen pflegerischen<br />
Versorgungskonzeptes (ANP) in ihren Institutionen auf.<br />
Folgende selbstentwickelte ANP-Modelle werden im Sinne eines Ideen-<br />
Workshops vorgestellt <strong>und</strong> diskutiert. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten einer<br />
ANP-<strong>Pflege</strong>nden werden anhand der unterschiedlichen Patientengruppen <strong>und</strong><br />
Settings aufgezeigt.<br />
• In der ambulanten Betreuung nach Stammzelltransplantationen werden<br />
Patientinnen <strong>und</strong> Patienten in ihrer Selbstpflege begleitet, um das<br />
Symptommanagement möglicher Komplikationen selbstsicher bewältigen<br />
zu können.<br />
• Bei der Intervention von Patientinnen <strong>und</strong> Patienten mit Diabetes mellitus<br />
wird ein Team-Advanced Nursing Practice Ansatz gewählt, um die<br />
Versorgungsqualität <strong>und</strong> -struktur im stationären <strong>und</strong> ambulanten Bereich<br />
zu optimieren.<br />
• Bei der Intervention bei Menschen mit neurologischen <strong>und</strong><br />
muskuloskelettalen Einschränkungen geht es darum, dass die pflegerische<br />
Versorgung in der Rehabilitation auf aktuelle Versorgungsveränderungen<br />
(DRG) <strong>und</strong> demographische Entwicklungen adäquat antworten kann.<br />
Patientinnen <strong>und</strong> Patienten, welche wegen eines Akuten Koronarsyndroms<br />
hospitalisiert <strong>und</strong> behandelt werden, benötigen eine auf ihre Bedürfnisse<br />
abgestimmte Schulung <strong>und</strong> Beratung. Für diese Dienstleistung ist die ANP<br />
prädestiniert.
Abstracts<br />
Poster 41. Welche Wissensbedürfnisse zu systematischen<br />
Übersichtsarbeiten haben <strong>Pflege</strong>nde? Ein Überblick aus<br />
Deutschland <strong>und</strong> Österreich<br />
D. Wilborn, A. Tannen, Institut für Medizin, <strong>Pflege</strong>pädagogik <strong>und</strong><br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft, Charité Universitätsmedizin Berlin<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
Aktuelle Forschungsergebnisse werden oft in systematischen Übersichtsarbeiten<br />
zusammengefasst. Die Auswahl eines Themas solcher systematischer Übersichtsarbeiten<br />
kann laut Centre for Reviews and Dissemination CRD York, UK, einerseits auf<br />
Gr<strong>und</strong> einer identifizierten Wissenslücke erfolgen, andererseits kann ein Thema<br />
bearbeitet werden, das ein Interesse aus der Praxis widerspiegelt (CRD 2009). In<br />
Deutschland <strong>und</strong> Österreich liegt aktuelles Forschungswissen, ähnlich wie<br />
systematische Übersichtsarbeiten entwickelt, beispielsweise in Form von Expertenstandards<br />
des Deutschen Netzwerkes für Qualitätsentwicklung in der <strong>Pflege</strong> DNQP vor.<br />
Internationale Studien zu Wissensbedürfnissen von <strong>Pflege</strong>nden zeigen einen<br />
kontinuierlichen Bedarf an Kenntnissen zu <strong>Pflege</strong>interventionen, auch nach Beendigung<br />
der Ausbildung. Für die deutschsprachigen Länder Deutschland <strong>und</strong> Österreich liegen<br />
derzeit zu den Wissensbedürfnissen der <strong>Pflege</strong>nden bisher nur wenige Untersuchungsergebnisse<br />
vor.<br />
Fragestellung <strong>und</strong> Methode<br />
Ziel der Studie war es, die Wissensbedürfnisse zu systematischen Übersichtsarbeiten<br />
von <strong>Pflege</strong>nden in Österreich <strong>und</strong> Deutschland zu untersuchen. Die Datenerhebung<br />
erfolgte mit einem elektronischen Fragebogen mit offenen Fragen in deutschen <strong>und</strong><br />
österreichischen Kliniken <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>heimen. Die Antworten wurden mittels qualitativer<br />
Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.<br />
Ergebnisse <strong>und</strong> Diskussion<br />
Antworten lagen aus 189 Einrichtungen beider Länder vor. Die <strong>Pflege</strong>nden in<br />
Deutschland <strong>und</strong> Österreich äußerten Wissensbedürfnisse zu den Themen: <strong>Pflege</strong> von<br />
Demenzerkrankten <strong>und</strong> Umgang mit Aggression. Weitere Themenwünsche wurden zu<br />
W<strong>und</strong>management, Dekubitus, Schmerz, Sturz- <strong>und</strong> Ernährungsmanagement<br />
angegeben. Diese Ergebnisse sind mit internationalen Studien vergleichbar. Bei<br />
Betrachtung der nachgefragten Themen im Vergleich zu vorhandenen Wissensquellen,<br />
insbesondere der Expertenstandards, fällt auf, dass aktuelles Forschungswissen<br />
verfügbar ist <strong>und</strong> zusammengefasst vorliegt. Es stellt sich die Frage, warum <strong>Pflege</strong>nde<br />
genau diese Themen dann zu den Wissensbedürfnissen zählen.<br />
Es lässt sich vermuten, dass die Expertenstandards oder ähnliche Wissensquellen<br />
unzureichend bekannt <strong>und</strong> zu wenig zur Verfügung stehen. Einrichtungen können den<br />
Bedürfnissen entgegen kommen, indem sie informieren <strong>und</strong> die Standards<br />
beispielsweise online zur Verfügung stellen.<br />
47
Verzeichnis der Aussteller<br />
Die Veranstalter danken den Ausstellern für die<br />
Unterstützung der 3-<strong>Länderkonferenz</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft 18.-20.09.2011<br />
MH Kinaesthetics Swiss Association<br />
Schützenrain 9,<br />
CH 3032 Ortschwaben<br />
Web: www.kinaesthetics.com<br />
BAXA Ltd.<br />
Kurfürstendamm 21,<br />
10719 Berlin<br />
Web: www.baxa.com<br />
BD<br />
Tullastraße 8-12<br />
69126 Heidelberg<br />
Web: www.bd.com<br />
FHS St.Gallen<br />
Hochschule für Angewandte Wissenschaften<br />
Fachbereich Ges<strong>und</strong>heit<br />
Tellstrasse 2<br />
CH-9001 St.Gallen<br />
Web: www.fhsg.ch/ges<strong>und</strong>heit<br />
Minerva KG<br />
Internationale Fachliteratur für Medizin, Neue Medien<br />
Bunsenstr. 6<br />
64293 Darmstadt<br />
www.minerva.de<br />
LEP AG<br />
Blarerstrasse 7, CH- 9000 St. Gallen<br />
Web: www.lep.ch<br />
Verlag Hans Huber<br />
Laenggass Strasse 76<br />
CH 3000 Bern 9<br />
Web: verlag.hanshuber.com<br />
ZAG Zentrum für Ausbildung im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
Kanton Zürich<br />
Turbinenstrasse 5<br />
CH-8400 Winterthur<br />
Web: www.zag.zh.ch<br />
ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte<br />
Wissenschaften<br />
Departement Ges<strong>und</strong>heit, Institut für <strong>Pflege</strong>,<br />
Technikumstrasse 71<br />
Postfach<br />
CH-8401 Winterthur<br />
Web: www.ges<strong>und</strong>heit.zhaw.ch<br />
48<br />
Die Veranstalter danken den freiwilligen Helfern in<br />
der Durchführung der Konferenz:<br />
Für die Teilnehmerbetreuung:<br />
den SchülerInnen <strong>und</strong> LehrerInnen des<br />
Bodensee Bildungszentrum für Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />
<strong>Pflege</strong>berufe BBZ<br />
am Klinikum Konstanz in Kooperation mit dem Zentrum für<br />
Psychiatrie Reichenau<br />
Luisenstrasse 9<br />
78464 Konstanz<br />
Web: www.klinikum-konstanz.de<br />
Für die Registrierung der Teilnehmer:<br />
den Schweizer <strong>Pflege</strong>fachfrauen <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>fachmännern der<br />
SBK Sektion St. Gallen - Thurgau – Appenzell<br />
Oberstrasse 42<br />
CH-9000 St. Gallen<br />
Web: www.sbk-sg.ch<br />
Die Veranstalter danken für die professionelle<br />
Durchführung der Konferenz vor Ort:<br />
Konzil - Gaststätten Hölzl - Gastronomie GmbH,<br />
Restaurant, See- Terrassen, Tagungs- <strong>und</strong> Veranstaltungshaus<br />
Hafenstraße 2<br />
78462 Konstanz,<br />
E-Mail: mail@konzil-konstanz.de<br />
Web: www.konzil-konstanz.de<br />
Tourist-Information Konstanz GmbH<br />
Bahnhofplatz 43, 78462 Konstanz am Bodensee,<br />
E-Mail: info@konstanz-tourismus.de<br />
Web: www.konstanz-tourismus.de
Veranstalter<br />
Deutscher Berufsverband für <strong>Pflege</strong>berufe e.V. (DBfK)<br />
Salzufer 6<br />
D-10587 Berlin<br />
Tel.: +49 (0)30 219157-0<br />
E-Mail: dbfk@dbfk.de<br />
Web: www.dbfk.de<br />
Österreichischer Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpflegeverband (ÖGKV)<br />
Wilhelminenstraße 91/IIe<br />
A-1160 Wien<br />
Tel.: +43 (0)1 478 27 10-11<br />
E-Mail: office@oegkv.at<br />
Web: www.oegkv.at<br />
Schweizer Berufsverband der <strong>Pflege</strong>fachfrauen <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>fachmänner<br />
(SBK-ASI)<br />
Choisystrasse 1<br />
Postfach 8124<br />
CH-3001 Bern<br />
Tel.: + 41 (0)31 388 36 36<br />
E-Mail: info@sbk-asi.ch<br />
Web: www.sbk-asi.ch<br />
Deutsche Gesellschaft für <strong>Pflege</strong>wissenschaft (DGP)<br />
Bürgerstrasse 47<br />
47057 Duisburg<br />
E-Mail: info@dg-pflegewissenschaft.de<br />
Web: www.dg-pflegewissenschaft.de<br />
Bibliomed Medizinische Verlagsgesellschaft mbH<br />
Bibliomed-Verlag<br />
Postfach 11 50<br />
34201 Melsungen<br />
Tel.: +49 (0)5661 71-1583<br />
E-Mail: silvia.scherf@bibliomed.de<br />
Web: www.bibliomed.de<br />
Gesellschaft der <strong>Pflege</strong>wissenschaft im ÖGKV<br />
Wilhelminenstraße 91/IIe<br />
A-1160 Wien<br />
Tel.: +43 (0)1 478 27 10-11<br />
E-Mail: office@oegkv.at<br />
Web: www.oegkv.at<br />
Schweizerischer Verein für <strong>Pflege</strong>wissenschaft (VFP)<br />
Karl-Koch-Strasse 6<br />
3600 Thun<br />
Tel.: + 41 (0)33 221 45 84<br />
E-Mail: eliane.huwiler@pflegeforschung-vfp.ch<br />
Web: www.pflegeforschung-vfp.ch<br />
49