3-Länderkonferenz Pflege und Pflegewissenschaft - Amiando
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Abstracts<br />
Redaktioneller Hinweis:<br />
Die Kurzbeschreibungen der Vorträge sind in der<br />
zeitlichen Abfolge im Programm geordnet:<br />
• Konferenztag<br />
• Oberer Konzilssaal<br />
• Unterer Konzilssaal<br />
• Konzilsstube<br />
AAL-Technologien für besondere Zielgruppen – Ergebnisse<br />
aus Expertenbefragungen<br />
M. Hülsken-Giesler (1), N. M. Tanschus (2), T. Wist (3), H. Künem<strong>und</strong> (2),<br />
M. Meis (4), H. Remmers (1), G. Schulze (3), (1) Fachgebiet<br />
<strong>Pflege</strong>wissenschaft, Universität Osnabrück, (2) Zentrum Altern <strong>und</strong><br />
Gesellschaft (ZAG), Universität Vechta, (3) Institut für Sonder- <strong>und</strong><br />
Rehabilitationspädagogik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, (4)<br />
Kompetenzzentrum für Hörgeräte-Systemtechnik, HörTech Oldenburg<br />
Problemstellung<br />
AAL-Technologien zur Unterstützung älterer Menschen in der häuslichen Umgebung<br />
gewinnen derzeit an Relevanz. Der niedersächsische Forschungsverb<strong>und</strong> „Gestaltung<br />
altersgerechter Lebenswelten“ (GAL) verfolgt neben der Technikentwicklung Fragen der<br />
psychischen, sozialen <strong>und</strong> ökonomischen Voraussetzungen <strong>und</strong> Konsequenzen des<br />
Technikeinsatzes für Nutzer <strong>und</strong> informelle wie professionelle Helfer. Nur wenig ist in<br />
diesem Zusammenhang bislang über die spezifischen Herausforderungen bekannt, die<br />
sich für einen Einsatz von AAL-Technologien bei Menschen mit besonderem Hilfe- <strong>und</strong><br />
<strong>Pflege</strong>bedarf, mit demenziellen Erkrankungen, mit Behinderung sowie bei Migrantinnen<br />
<strong>und</strong> Migranten stellen.<br />
Methode:<br />
Leitfadengestützte Experteninterviews, inhaltsanalytische Auswertung.<br />
Diskussion:<br />
Die Ergebnisse der qualitativen Erhebung ergänzen einschlägige AAL-Studien mit<br />
standardisiertem Design hinsichtlich der Personengruppen, die mit repräsentativen<br />
Befragungen nicht oder nur unter sehr hohem Aufwand erreicht werden können. Es<br />
kann verdeutlicht werden, in wie weit besondere Personengruppen spezifische Bedarfe<br />
<strong>und</strong> Anforderungen an innovative AAL-Technologien formulieren. Damit werden<br />
einerseits Impulse für eine innovative Weiterentwicklung von AAL-Technologien<br />
gegeben, andererseits aber auch Begrenzungen dieser neuen Versorgungsformen<br />
sichtbar.<br />
23<br />
Neue Versorgungsmodelle im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />
Prof. Dr. Sabina De Geest, Institut für <strong>Pflege</strong>wissenschaft, Universität<br />
Basel<br />
Die Bedürfnisse der chronisch Kranken <strong>und</strong> älteren Menschen von morgen<br />
fordern neue Versorgungsmodelle, Kompetenzen <strong>und</strong> einen Skill-Mix in der<br />
medizinischen Gr<strong>und</strong>versorgung. Diese Herausforderungen sollten von den am<br />
meisten involvierten Ges<strong>und</strong>heitsberufen, den Ärzten <strong>und</strong> den<br />
<strong>Pflege</strong>fachpersonen, gemeinsam angegangen werden. So genannte Chronic-<br />
Care-Modelle fördern die Kontinuität der Versorgung <strong>und</strong> setzen auf Qualität,<br />
indem sie die Versorgung mit positiven Anreizen gezielt steuern. In Chronic-<br />
Care-Modellen steht die geplante, enge Zusammenarbeit der einzelnen Glieder<br />
der Versorgungskette im Mittelpunkt: Die Patienten, ihre Angehörigen, die<br />
Health-Professional-Teams stehen miteinander im Austausch <strong>und</strong> alle sind über<br />
ihre Aufgaben informiert, dafür vorbereitet <strong>und</strong> motiviert. Chronic-Care-Modelle<br />
nutzen dabei elektronische Informationssysteme. Der Erfolg von Chronic-Care-<br />
Modellen hängt von der interdisziplinären Zusammenarbeit ab. Hierfür sind<br />
Leistungserbringer erforderlich, die bestimmte Kernkompetenzen gemeinsam<br />
haben, wie eine patientenzentrierte Versorgung, eine Zusammenarbeitskultur,<br />
die Qualitätsoptimierung, das Nutzen von Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie<br />
oder eine Public-Health-Perspektive.<br />
Evaluation einer Tagesoase durch die Katholische<br />
Fachhochschule Main<br />
V. Korb, R. Stemmer, M. Schmid, Katholische Fachhochschule Mainz<br />
Der Betreuungsbedarf einer zunehmenden Zahl von Personen mit einer<br />
fortgeschrittenen Demenz hat zur Entwicklung neuer Wohn-, Betreuungs- <strong>und</strong><br />
<strong>Pflege</strong>konzepte geführt. Gerade in diesem Stadium der Erkrankung treten häufig<br />
starke physische <strong>und</strong> psychische Einschränkungen auf. Im Verlauf zeigt sich<br />
eine erhöhte Immobilität bis hin zur totalen Bettlägerigkeit, was bei einer<br />
Unterbringung im Einzelzimmer häufig zur Isolation führt.<br />
Das Konzept der „Tagesoase“ im Antoniusheim sieht eine Unterbringung von bis<br />
zu acht Personen in einem Gemeinschaftsraum vor, in dem sich die Gruppe<br />
tagsüber aufhält. Dort werden täglich abwechselnde Maßnahmen, wie z. B.<br />
Aromatherapie, Mobilisation <strong>und</strong> basale Stimulation von <strong>Pflege</strong>fachkräften<br />
durchgeführt.<br />
Es sind zusätzlich vier Doppelzimmer vorhanden, so dass zu jeder Zeit die<br />
Möglichkeit zum Rückzug besteht. Die BewohnerInnen verbringen die Nachtruhe<br />
in den Doppelzimmern.<br />
Fragestellung: Im Zentrum der Evaluation der „Tagesoase“ steht die Frage,<br />
welche Auswirkungen diese Wohnform auf das Wohlbefinden der<br />
BewohnerInnen hat. Dazu gehören auch die Evaluation der Umsetzung des<br />
Konzeptes <strong>und</strong> die Diskussion der damit verb<strong>und</strong>enen ethischen Aspekte.<br />
Ergänzend werden die Belastung auf das <strong>Pflege</strong>personal, die Einstellung der<br />
<strong>Pflege</strong>personen gegenüber Menschen mit einer Demenz <strong>und</strong> die Zufriedenheit<br />
der Angehörigen mit der Betreuung analysiert.<br />
Hypothese: Wegen der spezifischen Betreuung in der „Tagesoase“ wird von<br />
einer im Vergleich zu herkömmlichen Unterbringungen erhöhten Lebensqualität<br />
der Menschen mit einer weit fortgeschrittenen Demenz ausgegangen.<br />
Design <strong>und</strong> Methode: Es handelt sich um eine Evaluationsstudie unter Einbezug<br />
einer Kontrollgruppe, die sich in klassischen Wohnbereichen befindet. Zur<br />
Analyse der Lebensqualität der Bewohner, der Zufriedenheit der Angehörigen mit<br />
der Betreuung, der Belastung <strong>und</strong> Einstellung der <strong>Pflege</strong>personen gegenüber<br />
Menschen mit einer Demenz werden verschiedene qualitative <strong>und</strong> quantitative<br />
Methoden eingesetzt (z. B. H.I.L.DE, BHD-System u. a.).