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3-Länderkonferenz Pflege und Pflegewissenschaft - Amiando

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Abstracts<br />

Poster 29. ICF Core Sets für die Frührehabilitation: Relevanz<br />

für die <strong>Pflege</strong><br />

M. Müller, R. Strobl (1), E. Grill (1, 2), (1) Institut für Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />

Rehabilitationswissenschaften, Ludwig-Maximilians-Universität München,<br />

(2) Fakultät Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>wissenschaften, Westsächsische<br />

Hochschule Zwickau<br />

Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit (ICF)<br />

Core Sets sind eine Auswahl an Kategorien der ICF, welche die relevantesten Aspekte<br />

von Funktionsfähigkeit <strong>und</strong> Behinderung für Patienten mit spezifischen Erkrankungen<br />

oder in definierten Versorgungssituationen beschreiben.<br />

In einer multizentrischen prospektiven Kohortenstudie in Einrichtungen in Deutschland,<br />

Österreich <strong>und</strong> der Schweiz zwischen 2005 <strong>und</strong> 2010 wurden die ersten Versionen der<br />

ICF Core Sets für Patienten mit Rehabilitationsbedarf im Akutkrankenhaus <strong>und</strong> der<br />

stationären Frührehabilitation validiert. Hauptkriterien waren Häufigkeit,<br />

Veränderungssensitivität <strong>und</strong> Vollständigkeit. Basierend auf den Ergebnissen dieser<br />

Studie wurden für die Settings Akutkrankenhaus <strong>und</strong> Frührehabilitation je drei<br />

indikationsspezifische (für Patienten mit neurologischen, muskuloskelettalen <strong>und</strong><br />

kardiopulmonalen Erkrankungen) umfassende ICF Core Sets (Comprehensive ICF<br />

Core Sets) entwickelt. Ebenso wurde ein solches Set für das Setting der geriatrischen<br />

Frührehabilitation entwickelt. Ergänzend zu diesen umfassenden ICF Core Sets wurden<br />

Kurzversionen (Brief ICF Core Sets) entwickelt. Umfassende ICF Core Sets sollen<br />

Kategorien enthalten, welche das gesamte Spektrum von Funktionsfähigkeit <strong>und</strong><br />

Behinderung abdecken <strong>und</strong> damit vor allem einen Rahmen für multiprofessionelles<br />

Assessment bieten. Die Kurzversionen sollen dagegen nur die wichtigsten Kategorien<br />

enthalten, die in jeder Situation relevant sind. Diese sollen zu einem Minimalstandard<br />

für klinisches Assessment <strong>und</strong> für klinische Studien werden.<br />

Ergebnisse verschiedener Studien im Kontext der ICF Core Set-Validierung haben<br />

gezeigt, dass die ICF Core Sets für das Akutkrankenhaus <strong>und</strong> die Frührehabilitation für<br />

die <strong>Pflege</strong> in den Bereichen patientenorientierte Zieldefinition <strong>und</strong> Outcomemessung,<br />

aber auch im Personalmanagement relevant sind. Daneben ist die Anwendung im<br />

Kontext interprofessioneller <strong>und</strong> intersektoraler Kommunikation <strong>und</strong> im Zusammenhang<br />

mit klinischem Assessment <strong>und</strong> im Kontext von <strong>Pflege</strong>forschung denkbar.<br />

Poster 31. Palliative <strong>Pflege</strong> – eine Herausforderung im Spital-<br />

<strong>und</strong> Heimalltag<br />

Dr. A. Koppitz, Dr. S. Probst, Institut für <strong>Pflege</strong>, Departement für<br />

Ges<strong>und</strong>heit, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften,<br />

Winterthur<br />

Am Beispiel einer 96-jährigen Patientin, die seit 14 Jahren in einem <strong>Pflege</strong>heim lebt <strong>und</strong><br />

wegen eines zweiten zerebrovaskulären Insults ins Spital eingewiesen wurde, wird der<br />

Entscheidungsprozess über eine enterale Ernährung anhand des Advanced Practice<br />

Nursing-Modelles zwischen Heim, Spital, Familie <strong>und</strong> Vorm<strong>und</strong> beschrieben.<br />

Kompetenzen auf der fachlichen, persönlichen, sozialen <strong>und</strong> methodischen Ebene<br />

bilden die Gr<strong>und</strong>lage, damit im Erst- <strong>und</strong> Folgeassessment Einflussfaktoren wie<br />

Malnutrition, Sprachdefizit oder Orientierungen im jeweiligen Versorgungskontext<br />

erkannt werden können.<br />

Mögliche pflegerische Interventionen im Sinne des Advanced Practice Nursing-Modells<br />

zur Unterstützung der Entscheidungsprozesse werden aufgezeigt. Im Fokus stehen<br />

dabei unterschiedliche Verhandlungsformen sowie Austauschpartner, um mögliche<br />

Interessensunterschiede zwischen der Akut- <strong>und</strong> Langzeitversorgung sowie der Familie<br />

<strong>und</strong> des Vorm<strong>und</strong>es zu erkennen <strong>und</strong> abzuwägen.<br />

44<br />

Poster 30. Die <strong>Pflege</strong>personalfluktuation beeinflussende<br />

Faktoren in <strong>Pflege</strong>einrichtungen<br />

P. Neumann, TU Dresden / Public Health<br />

Der Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>bereich ist eine sich ständig verändernde <strong>und</strong><br />

wachsende Dienstleistungsbranche.<br />

Die Güte der Dienstleistung <strong>Pflege</strong> wird von den Leistungsnehmern an der<br />

wahrgenommenen Qualität gemessen. Für das Erbringen einer qualitativ<br />

hochwertigen Dienstleistung wird Fachpersonal benötigt. Von Seiten der<br />

Arbeitgeber bemängelt, dass zum einen nicht genügend qualifiziertes<br />

Fachpersonal vorhanden ist <strong>und</strong> zum anderen die krankheitsbedingten Fehltage<br />

im Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>bereich deutlich über dem b<strong>und</strong>esdeutschen<br />

Durchschnitt liegen. Die <strong>Pflege</strong>kräfte bemängeln das teilweise schwierige Image<br />

des <strong>Pflege</strong>berufes als auch die unattraktiven Arbeitsbedingungen, die eine<br />

Vereinbarkeit von Beruf <strong>und</strong> Familie nur sehr schwer ermöglichen.<br />

Von daher befasst sich die Untersuchung mit der Umsetzung <strong>und</strong> den<br />

individuellen Strukturen von <strong>Pflege</strong>einrichtungen in Sachsen in den Jahren 2005<br />

bis 2010, die im Rückschluss Auskunft über die Personalfluktuation geben. Dafür<br />

sollen (ambulante <strong>und</strong> vollstationäre) <strong>Pflege</strong>einrichtungen in Sachsen befragt<br />

werden, die bereits seit dem 01.01.2005 tätig sind <strong>und</strong> im Rahmen der<br />

Transparenzvereinbarungen bis zum 31.12.2010 bewertet <strong>und</strong> deren <strong>Pflege</strong>note<br />

veröffentlicht wurde. Mittels Datenerhebungsbogen soll eine mehrstufige<br />

Stichprobe hinsichtlich der Umsetzung der vorgegebenen Rahmen- bzw.<br />

strukturellen Bedingungen, der Personal- <strong>und</strong> Altersstruktur der Jahre 2006 bis<br />

2010 <strong>und</strong> daraus resultierend der jährlichen <strong>Pflege</strong>personalfluktuationsrate lt.<br />

BDA untersucht werden.<br />

Auf Gr<strong>und</strong> der Ergebnisse soll ein Rückschluss auf Risikofaktoren, die die<br />

<strong>Pflege</strong>personalfluktuation in <strong>Pflege</strong>einrichtungen beeinflussen, möglich sein. Es<br />

soll untersucht werden, ob die Personal- <strong>und</strong>/ oder Altersstruktur der <strong>Pflege</strong>kräfte<br />

eine Einfluss auf die Personalfluktuation in <strong>Pflege</strong>einrichtungen hat. Weiterhin<br />

soll untersucht werden, ob die einrichtungs-interne Ausgestaltung der gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen, die Trägerschaft unter der die <strong>Pflege</strong>einrichtung<br />

geführt wird sowie Größe der <strong>Pflege</strong>inrichtung in Verbindung mit dem<br />

<strong>Pflege</strong>personal <strong>und</strong> zu <strong>Pflege</strong>nde, Einfluss auf die Verweildauer von<br />

<strong>Pflege</strong>personal <strong>und</strong> die Personalfluktuation einer <strong>Pflege</strong>einrichtung ausüben.<br />

Die Ergebnisse sollen in Bezug gesetzt werden zu aktuellen Studien <strong>und</strong><br />

veröffentlichen Daten <strong>und</strong> werden vor diesem Hintergr<strong>und</strong> diskutiert.<br />

Poster 32. Zukünftige Handlungsfelder der Ges<strong>und</strong>heits<strong>und</strong><br />

Krankenpflege. Ergebnis einer Literaturrecherche<br />

<strong>und</strong> von Fokusgruppeninterviews<br />

E. Rappold, I. Rottenhofer, R. Aistleithner, T. Link, Ges<strong>und</strong>heit<br />

Österreich GmbH (GÖG) <strong>und</strong> Österreichisches B<strong>und</strong>esinstitut für<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen (ÖBIG)<br />

Die zentrale Stellung der <strong>Pflege</strong> im Rahmen des Ges<strong>und</strong>heitswesens sowie die<br />

Orientierung Österreichs an den Zielen der Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation (WHO)<br />

<strong>und</strong> den einschlägigen Empfehlungen der EG bzw. EU erforderte bereits 1993<br />

eine umfassende Reform der <strong>Pflege</strong>berufe. 1997 gelang mit dem Ges<strong>und</strong>heits-<br />

<strong>und</strong> Krankenpflegegesetz eine Neuorientierung. 2009 wurde die Ges<strong>und</strong>heit<br />

Österreich GmbH, vom B<strong>und</strong>esministerium für Ges<strong>und</strong>heit beauftragt die<br />

Umsetzung des Gesetzes zu evaluieren. Ein zentraler Aspekt in diesem<br />

Evaluierungsprozess sind zukünftig bedeutsame Kompetenzen <strong>und</strong> Aufgaben<br />

des gehobenen Dienstes für Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpflege. Dazu wurden<br />

Fokusgruppeninterviews in Österreich geführt <strong>und</strong> die internationale Perspektive<br />

mittels umfassender Literaturrecherche erhoben.<br />

Das Recherchekonzept kombinierte folgende drei Suchstränge miteinander.<br />

1. Auf Ebene der Versorgungskontinuität die Aspekte: Ges<strong>und</strong>heitsförderliche,<br />

kurative, rehabilitative, langzeitorientierte <strong>und</strong> palliative Versorgungsleistungen<br />

2. Auf Ebene der Lebensspanne: Vorgeburtlich bis hochbetagt als<br />

Lebensabschnitte über den gesamten Lebenslauf, differenziert nach Föten (in<br />

der Recherche kombiniert mit Schwangerschaft), Säuglingen, Kleinkindern,<br />

Jugendlichen, Erwachsenen, junge Alten <strong>und</strong> Hochbetagten<br />

3. Auf Handlungsebene: Individuen, Familien, Gemeinden, Gesamtheit<br />

(Gesellschaft) <strong>und</strong> Politik als zentrale Handlungsebenen<br />

Den theoretischen Rahmen für diese Suchstrategie bildet das Modell zur<br />

„Populationsbezogenen Erbringung von Versorgungsleistungen aus Sicht der<br />

WHO“ (Hirschfeld 2000; Schaeffer & Ewers 2001). Dieses Modell bildet alle<br />

Ebenen ab, in welchen <strong>Pflege</strong> stattfindet <strong>und</strong> lässt eine Verknüpfung mit<br />

Aspekten der Kontinuität sowie über den Lebenslauf zu.<br />

Die Ergebnisse der internationalen Literaturrecherche zeigt epidemiologische,<br />

demographische <strong>und</strong> strukturelle Entwicklungen auf <strong>und</strong> liefert gleichzeitig auch<br />

Best-Practice-Modelle in Bezug auf spezialisieren für <strong>Pflege</strong>berufe.<br />

In diesem Vortrag wird das Ergebnis der Literaturrecherche sowie der<br />

Fokusgruppen dargestellt <strong>und</strong> für die Situation in Österreich interpretiert

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